Argumentieren gegen Rechts

Begonnen von Kuddel, 16:53:41 Sa. 02.Januar 2021

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Kuddel

Der Staat kann sich glücklich schätzen, daß das Rechte Pack sein Unwesen treibt.

Es gibt scheinbar nur noch zwei Seiten, entweder man findet den Faschokram gut oder man versammelt sich auf Seiten des Staates.

Ich kriege das Kotzen, wenn ich jetzt diese ganzen verwirrten irgendwie linken Menschen höre. Die verteidigen plötzlich "ihre" Demokratie. Man sollte sich daran erinnern, daß man auch gegen die Ideen der Faschos und gleichzeitig gegen die herrschende bürgerliche parlamentarische Domokratie sein kann, von der wir verarscht werden.

Wenn man gegen die Verschwörungstheorien und die rechten Sozialen Medien ist, muß man noch lange nicht die ÖR und sonstigen Mainsteammedien und den von ihnen verbreiteten Scheiß gut und richtig finden.

Nur weil die GEZ nahezu ausnahmslos von Rechten kritisiert wird, heißt es noch längst nicht, daß das GEZ System nicht kritisierenswert wäre.

Wir müssen lernen klarzustellen, daß wir gegen die Faschos sein können, aber gleichzeitig auch gegen die staatlichen Institutionen, die die interessen der Herrschenden Klasse vertreten und durchsetzen.

counselor

Sehe ich auch so.

Die Rechten benutzen oft linke Begriffe und verbiegen sie im Sinne ihrer faschistischen Ideologie. Auf diese Weise schleimen sich Rechte bei den Leuten ein und binden ihnen noch größere Bären auf, als die bürgerlichen Medien.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

In Zeiten, in denen der Bildungssektor den Bach runtergeht, die noch nie tollen Mainstreammedien immer trashiger werden und die Propaganda der Rechten eine immer größere Bedeutung kriegt, wäre es nötig, eine selbstorganisierte Bildung auf die Beine zu stellen. Je länger die Pandemie andauert, desto mehr nerven mich Webinare und Podcasts. Wir sollten richtige Seminare, Vorträge und Workshops organisieren.

Kuddel

Die Kampagne "Mit Rechten reden" von ZEIT, Körberstiftung, Talkshos etc. ist widerwärtig. Es ist eine antifaschistisch getarnte Plattform für Rechte.

Den Faschos darf man nirgendwo eine Plattform geben!

Mit den Menschen im eigenen Umfeld muß man sehr wohl reden. Am Arbeitsplatz, in der Kneipe, in der Familie, in der Nachbarschaft. Auch dann, wenn sie AfD wählen oder mit den Querdenkern sympathisieren. Wenn man merkt, daß sie fanatisch dabei sind, kann man es auch wieder bleiben lassen. Ansonsten muß man sich sagen, daß sie ja nicht mit diesem Müll im Kopf geboren worden sind, sondern daß er da erst hingekommen ist. Auch diese Leute sind Menschen, die sich ändern können. Vielleicht brauchen sie nur Handwerkszeug, um die Welt besser zu verstehen, um zu anderen Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Deshalb brauchen wir gute Argumente, wenn wir mit ihnen reden.

Natürlich finde ich Faschos scheiße, aber es nervt mich, daß in den Medien so getan wird, als sei die einzige Alternative, diese Regierung, diese Parteien und dieses Wirtschaftssystem gut zu finden.

Wir sollten erkennen, daß es manchmal einfach "weder noch" heißen muß.
Wenn man einen Donald Trump ablehnt, muß man noch lange keinen Joe Biden gut finden.

In der globalen Politik ist meine Haltung: Weder Berlin, noch Washington, noch Peking, noch Moskau. Wir müssen uns nicht auf Seiten der Imperialisten und Unterdrücker stellen. Solidarität der einfachen Menschen unabhängig der Nationalität!

Wenn wir Nazis bekämpfen, ist es kein Grund, Ausbeuter, herrschende Medien, Justiz und Regierung in Frieden zu lassen.

Wegen der ekligen Faschos sind die gelackten Vertreter von Wirtschaft und Staat noch lange nicht unsere Freunde.

Kuddel

Die Existenz der Faschos, Verschwörungsspinner und Schwurbler beeinflußt die öffentliche Debatte enorm. Wir müssen lernen, mit dieser Situation umzugehen.

Weil die Rechten und die Spinner so penetrant und eklig sind, meinen die Medien, wir sollten uns als Antwort um den Staat und die traditionellen Institutionen scharen.

Nein, sollten wir nicht!

Auch hier gilt: weder - noch!


  • Weil die Faschos die EU angreifen, sollten wir die EU nicht als "unsere" Institution sehen. Die EU ist ein Projekt der Wirtschaft. Die EU ist auf dem Weg eine europäische, imperialistische Großmacht unter deutscher Führung mit eigener Armee zu werden. Die EU ist andidemokratisch, antisozial, anti-Arbeitsrechte, antiökologisch und scheißt auf Menschenrechte.

    Wenn wir die EU als Problem erkennen, ist Nationalismus dennoch keine Alternative. Wir können gleichzeitig gegen die EU und gegen nationalistische Lösungen sein und gegen Faschos sind wir sowieso.


  • Die Faschos greifen die Lügenpresse an. Ich finde es richtig, die Medien anzugreifen, aber man sollte schon wissen, warum und wie und was wir denn als Alternative wollen. Die herrschenden Medien lügen wenig. Das Problem ist, daß sie entpolitisieren. Boulevardisierung und individualisierung. Promis, Skandale, Aufreger und der Blick nach innen mit Sex, Beziehung, Famile, Kinder, Krankheit und psychische Befindlichkeiten. Nur noch der kleine Kreis und das eigene Seelenleben. Es gibt keine Gesellschaft mehr und keine Klassenverhältnisse. DAS ist die zentrale Botschaft der heutigen Medien. Die Hetze gegen Putin und China sind dabei vergleichbar kleine Ärgernisse.

    Gleichzeitig finden wir durchaus noch Infos in den Medien, um uns zu orientieren, wenn wir gegen den Strich und zwischen den Zeilen lesen können. Wir brauchen diese Informationen. Journalisten brauchen vernünftige Arbeitsbedingungen, damit sie recherchieren können. Das ist wichtig.

    Die Faschos greifen nicht die privatwirtschaftliche Macht hinter den Medien an. Sie greifen nicht die Redakteure an, die mit ihrer Auftragsvergabe und Beitragsauswahl die Verblödungstendenzen vorantreiben, sondern sie greifen Journalisten an, beschimpfen und verprügeln sie. Faschos bekämpfen kritischen Journalismus. Faschos kämpfen für Neoliberalisierung und Gleichschaltung der Medien.

    Wir müssen gegen die Neoliberalisierung und die Gleichschaltung der Medien kämpfen, genauso wie gegen Faschisten. Wir müssen für besseren Journalismus eintreten und die dafür notwendigen Arbeitsbedingungen fur Journalisten einfordern.

ManOfConstantSorrow

ZitatWenn wir die Rechten schlagen wollen, müssen wir ihre Argumente verstehen

Konservative verwenden seit 200 Jahren dieselben Tricks, um Linke zu entmutigen und so Fortschritt zu verhindern.


...Laut Hirschman bedienen sich Konservative dreier »Thesen«: der Verkehrungsthese, der Vergeblichkeitsthese und der Gefährdungsthese. ...
https://jacobin.de/artikel/wenn-wir-die-rechten-schlagen-wollen-mussen-wir-ihre-argumente-verstehen-konservatismus-otto-hirschman-rhetorik-der-reaktion-thatcher-reagan/
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