Massenphänomen Altersarmut

Begonnen von Lefat, 09:31:57 Mi. 27.April 2011

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Kuddel

Zitat von: counselor am 02:31:49 Fr. 01.April 2022
Ohne Gewerkschaften sähe Deutschland ganz anders aus.

Ich bin da auf Seiten Nikitas. "...bitte nicht mit Anknüpfung an den DGB. Sonst bleibt alles so, wie es ist."

Sicherlich bin ich der Meinung, daß die Lohnabhängigen sich organisieren sollten, um für ihre Rechte zu kämpfen. Das bringt aber nichts bei Organisationen, die nicht bereit sind, für die Rechte ihrer Mitglieder zu kämpfen, weil sie sich zu sehr der Konkurrenzfähigkeit und dem Wohlergehen der Unternehmen verpflichtet fühlen.

China hat die größte Gewerkschaft der Welt.
Die chinesischen Arbeiter wurden oftmals von ihren Unternehmen angemeldet und der Gewerkschaftsbeiteitrag geht vom Lohn ab. Oftmals wissen sie nicht einmal, daß sie da Mitglied sind. Da die Chinesen ihre Gewerkschaft für unbrauchbar halten und von ihr keine Hilfe erwarten, wissen sie, daß sie selbts kämpfen müssen. Die Streiks in China sind alle (es sind nicht wenige) Wilde Streiks. Sie werden teilweise militant geführt (z.B. mit Geiselnahme von Managern).

Hier warten die Arbeiter darauf, daß die Gewerkschaft etwas macht. Die führt bestenfalls ihre Mitglieder kurz mit Trillerpreifen vor's Werkstor, um dann schnellstmöglich zurück an den Arbeitsplatz zu kehren.

Die Gewerkschaften und die gesetzeshörige Kultur deutscher Lohnabhängiger sind Teil des Problems. Die gewerkschaftlich nicht organisierten kleineren Betriebe sind Opfer dieser "wir können nicht"- und "wir dürfen nicht"-Mentalität hierzulande.

Die Spaltung in gewerkschaftlich organisierte Stammbelegschaften, unorganisierte Leiharbeiter und Leute diverser Subunternehmen, fand auch unter Mitwirkung, bzw. aktivem Wegschauen der Gewerkschaften statt.

Kuddel

Zitat von: counselor am 12:32:32 Fr. 01.April 2022
Im DGB organisierte Arbeiter haben signifikant bessere Arbeitsbedingungen als unorganisierte, die bekommen, was die Kapitalseite ihnen freiwillig zugesteht.

Das ist doch Blödsinn!

In der Transportbranche hat Verdi 8% mehr Lohn gefördert und die Arbeitgeber haben 10% mehr bewilligt, weil sie die Fahrerstellen nicht besetzt kriegen.*

Da die gewerkschaftlichen Verhandlungen derart unbrauchbar geworden sind, sind viele zu einem individualistischen Kampf übergegangen. Jobhopping (Kündigung, um anderswo für besseres Geld anzufangen) ist populär geworden. Ansonsten gibt es aus der Not heraus zunehmend andere nicht gewerkschaftliche Kampfformen, wie das kollektive Krankmelden.


*Die Info habe ich von jemandem von Verdi, der selbst in der Tarifkommission sitzt.

Kuddel



Kuddel

Steigerungen der Militärausgaben und Kürzungen im Sozialhaushalt – sind das schon die Vorboten auf Hochrüstungs- und Kriegshaushalte?

Einerseits kündigt der Kanzler in seiner "Zeitenwende"-Rede ein Rüstungssondervermögen von 100 Milliarden Euro und einen Wehretat von mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts an. Andererseits sinkt der Sozialhaushalt im Haushaltsplan 2022 um fünf Mrd. Euro (minus drei Prozent) gegenüber 2021.

Das ist keine Einjahres-Fliege, sondern ist auf Dauer geplant. Allein in der Rentenversicherung werden die in 2018 beschlossenen Sonderzahlungen über jeweils 500 Mio. Euro von 2022 bis 2025 gestrichen. Zusammen mit anderen Kürzungsmaßnahmen im Rentenhaushalt spart der Bund bis 2026 über sechs Mrd. Euro ein.

https://www.heise.de/tp/features/Rentenpolitik-in-Krisenzeiten-6659854.html

counselor

Zitat2. Bundestag berät über Energiepreispauschale für Rentner:innen in Höhe von 300 €
------------------------------------------------------------

Rentnerinnen und Rentner sollen eine Energiepreispauschale als Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro erhalten. So sieht es der von den Koalitionsfraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vorgelegte Gesetzentwurf ,,zur Zahlung einer Energiepreispauschale an Renten- und Versorgungsbeziehende und zur Erweiterung des Übergangsbereichs" (20/3938) vor, den der Bundestag morgen 40 Minuten lang beraten wird. Im Anschluss an die erste Lesung soll der Entwurf an den federführenden Ausschuss für Arbeit und Soziales zur weiteren Beratung überwiesen werden. – Quelle und mehr: Bundestag

Eckpunkte: Voraussetzung Rentenbezug im Dez. 2022, Auszahlung zwischen 1.- 15. Dez., keine Anrechenbarkeit in anderen Sozialleistungssystemen und Pfändungsfreiheit.

Quelle: https://harald-thome.de/newsletter/archiv/thome-newsletter-40-2022-vom-16-10-2022.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Zitat2. Energiepreispauschale für Rentner*innen  verabschiedet
------------------------------------------------------------------------

Rentner*innen und Versorgungsempfänger*innen des Bundes erhalten eine einmalige Zahlung von 300 Euro im Dezember 2022. Die vom Bundestag am 20.10.2022 beschlossene Energiepreispauschale für diesen Personenkreis wird im Gesetz ausdrücklich für unpfändbar erklärt (§ 4 Absatz 2 Rentenbeziehende-Energiepreispauschalengesetz – RentEPPG). Die EPP kann daher als Erhöhungsbetrag bescheinigt werden, § 902 Satz 1 Nr. 6 ZPO. Die in der Regel automatisch ausgezahlte und sozialabgabenfreie Leistung ist nicht auf einkommensabhängige Sozialleistungen anrechenbar (§ 4 Absatz 1 RentEPPG). Das nicht zustimmungsbedürftige Gesetz hat den Bundesrat am 28.10.2022 passiert, sodass die Leistung wie geplant ausgezahlt werden kann. https://t1p.de/167et

Gesetzentwurf Bundestags-Drucksache 20/3938

FAQ des BMAS zur Energiepreispauschale (EPP) für Renten- und Versorgungsbeziehende

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat auf der Homepage einen Fragen- und Antworten-Katalog zum Thema Energiepreispauschale für Renten- und Versorgungsbeziehende veröffentlicht. Dort werden neben Fragen zum berechtigten Personenkreis auch der Pfändungsschutz hervorgehoben. FAQ des BMAS: https://t1p.de/62emj

Quelle: https://harald-thome.de/newsletter/archiv/thome-newsletter-42-2022-vom-30-10-2022.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Jedem dritten Vollzeitbeschäftigten droht eine Rente unter 1.200 Euro.


dagobert

Jetzt ergibt die von Beginn an schlampige Pandemiebekämpfung endlich Sinn ...
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

BGS

Die "Pandemiebekämpfung " war in etlichen Ländern sowohl schlampig, als auch  himmelschreiend organisiert.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Frauenpower


Kuddel

Aktuell brauchen Arbeiter:innen einen Job mit 3.413 € brutto, den sie 40 Jahre lang(!!) haben müssen, um mit nur 1.200 € in Rente zu gehen. Mit 1.251 € gilt man übrigens aktuell als arm!

  • Chefduzen Spendenbutton