Post will Briefporto erhöhen

Begonnen von dagobert, 13:00:43 Di. 29.September 2015

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Kuddel

Zitat von: Frauenpower am 06:39:17 Di. 19.Dezember 2023Die Linke setzt sich für sie ein, aber das scheinen einige Postmitarbeitende nicht mit zubekommen.
Wie sieht denn das sich Einsetzen für Postmitarbeitende aus?

Zitat von: Frauenpower am 06:39:17 Di. 19.Dezember 2023Organsieren sich denn die Postzustellenden?
Bei der Post sieht das mit dem kollektiv Kämpfen nicht anders aus, als in anderen Betrieben in Deutschland. Meist ist es Widerstand auf niedrigen Niveau, das gemeinsame Kämpfen muß man erst wieder lernen.
Es gab z.B. Zusteller, die haben eine Kampagne gemacht, um keine Nazi-Wurfsendungen im Wahlkampf verteilen zu müssen. Das wurde jenseits von Verdi gemacht. In Verteilzentren entwickelt sich bisweilen Zusammenhalt, um den Arbeitsdruck etwas abzuwehren.

Das zu beackern, in den Betrieben Zusammenhalt und Widerstand aufzubauen, halte ich für den Kern linker Politik. Darum kümmern sich die Linkspartei und die linke Szene jedoch kaum.

Nikita

Zitat von: Kuddel am 19:39:19 Mo. 18.Dezember 2023Fuck, das ist nur möglich, weil es keine Gegenwehr gibt.
Wir hatten mal einen Stammtisch für Postler und andere Zusteller, um eine Selbstorganisierung aufzubauen.
 
Da tauchten plötzlich Verdi-Leute auf und meinten, das sei alles nicht nötig, Verdi kümmere sich schon um die Probleme. Die Postler trauten sich danach nicht mehr zum Stammtisch, weil sie Angst hatten, von den Verdileuten als Unruhestifter im Betrieb gemeldet zu werden.

Das beschreibt das Problem ganz gut. Monopolgewerkschaften, die jeglichen Arbeitskampf verhindern oder nur nach ihrer Norm zulassen.
Nach so einer Nummer würde ich erst mal keine Verdileute auf dem Stammtisch haben wollen. Das letzte, was man braucht sind Anstandsherren beim Arbeitskampf in Deutschland.

Frauenpower

@ Kuddel: da verdi die zuständige Gewerkschaft für die Post ist, müssten die doch entspr Arbeitskämpfe führen?
Wenn die Streiks über die Gewerkschaften geführt werden, gibt es Überbrückungshilfen bei evtl Gehaltsausfällen.

Die Streiks für den öffentlichen Dienst, betreffen die nicht auch Postmitarbeitende?

Die Linke hat schon lange die Postbranche im Blick.

 
ZitatFraktion DIE LINKE. bringt am Donnerstag, 16. Mai den Antrag ,,Keine Portoerhöhungen ohne Verbesserung der Löhne und des Service" im Bundestag ein.
https://www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/gnadenlose-ausbeutung-der-paketzusteller-stoppen/
(2019)

Diese verdi - Petition wird  von Einzelnen innerhalb von Die Linke geteilt, nur deshalb weiß ich davon.
https://psl.verdi.de/

Es wird versucht, Gesetze herbeizuführen, die grundsätzlich Verbesserungen von Arbeitnehmenden regeln sollen,auf die es dann einen Gesetzanspruch gibt.

Und ja, ansonsten müssen Mitarbeitende halt selbst ran.

Die Gorilla's oder andere Auslieferfienst-Mitarbeitende sind doch schon mit gutem Beispiel vorangegangen.

Gegen Ausbeutung und für Umverteilung ist Die Linke sowieso.

Kuddel

Zitat von: Nikita am 10:58:20 Di. 19.Dezember 2023Das beschreibt das Problem ganz gut. Monopolgewerkschaften, die jeglichen Arbeitskampf verhindern oder nur nach ihrer Norm zulassen.
Nach so einer Nummer würde ich erst mal keine Verdileute auf dem Stammtisch haben wollen. Das letzte, was man braucht sind Anstandsherren beim Arbeitskampf in Deutschland.

Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ganz konkret habe ich erlebt, als ich an einem Verteilzentrum Fugblätter verteilt habe, daß ein Verdimensch (ich schätze Betriebsrat oder Vertrauensmann) das Flugblatt ungelesen zerknüllte und mir vor die Füße warf. Den Inhalt kannte er schon, hat er bei chefduzen gelesen.  ;D
Unser Stammtisch existierte vielleicht ein Jahr. Er war nicht schlecht, es war jemand vom Billigbriefdienst Kielbrief dabei und ein paar Aushilfen eines Verteilzentrums und ein Vertrauensmann, der nicht gut auf Verdi zu sprechen war. Plötzlich marschierten mindesten 5 Leute von Verdi rein. Was soll man machen? Wir haben ja öffentlich zum Stammtisch eingeladen. Wir konnten ja kaum sagen, "Leute, verpißt euch, wir wollen euch nicht hier!" Die Postler hatten Angst vor ihnen und zum nächsten Stammtisch kam keiner mehr. Das wars.

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