Einerseits ist alles globalisiert. Die Einzelteile eines Autos kommen von verschiedenen Erdteilen und werden irgendwo zusammengeschraubt. Junge Leute finden Fernreisen normal, müllen Instagram mit ihren Selfies vor irgendwelchen Tempelanlagen voll und fachsimpeln in sozialen Medien darüber, in welcher Seitengasse es das beste Fingerfood gibt. Der Spiegel hat für den Touri mit dem besonderen Geschmack Kaschstan als Reiseziel empfohlen, da es noch so "authentisch sei und so wenig vom Tourismus versaut.
Andererseits: Rojava (Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien) ist nicht halb so weit weg, doch für die meisten steht es nicht auf der Landkarte. Für sie befindet es sich auf einem fremden Planeten.
Dort zeigt sich, daß nicht alles so sein muß, wie es ist. Dort hat man die Waffe in die Hand genommen, um sich gegen IS Faschisten und gegen die Nato zu wehren.
Ein Teil der radikalen Linken unterstützt es, der Rest der Welt scheint komplett auszublenden, was sich da tut. Ich halte es für ein Problem, das zu glorifizieren, aber es ist enorm wichtig, was sich dort entwickelt hat. Ich möchte eine kritische Diskussion zu diesem Thema und frage mich, wie man vermitteln kann, daß es ein Thema nicht nur für Linksradikale sein sollte.