Absage nach Vorstellungsgespräch bei der Müllabfuhr- warum?

Begonnen von Frieden2001, 01:28:14 Fr. 07.Dezember 2018

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Frieden2001

Ich hatte vor zwei Wochen ein Vorstellungsgespräch bei einem städtischen Betrieb. Es wäre eine Stelle bei der Müllabfuhr gewesen, also Öffentlicher Dienst. Die Einstellungskriterien sind eher niedrig gewesen: Schulabschluss oder mehrjährige Berufserfahrung.

Als ich beim Vorstellungsgespräch auftauchte, musste ich erst mal länger warten, jedenfalls begann es nicht pünktlich. Schließlich wurde ich in den Besprechungsraum gebeten. Ich kam mir vor wie beim Tribunal. Es waren 4 (vier!) Personalangestellte anwesend. Ein/e Azubi/ne, der(die nichts sagte und wohl nur zum Zuschauen und Lernen da war. Dann noch eine weitere Person, die ebenfalls nichts sagte und keine Fragen stellte, mich aber die ganze Zeit beobachtete, aber sich nichts aufschrieb. Dann eine Person, die mir Fragen stellte und die vierte Person, die was zum Betrieb erzählte, sich aber auch ständig Notizen machte. Die vierte Person wirkte sehr distanziert und unsympathisch auf mich. Er lächelte nicht, hatte dauernd einen ernsthaftes Gesicht aufgesetzt und strahlte einfach eine unnahbare Kälte aus. Das verunsicherte mich sehr.

Ich war freundlich, gab jedem die Hand, hielt ständig Blickkontakt und lächelte. Einen Fauxpas leistete ich mir aber gleich zu Beginn: Ich setzte mich auf einen Stuhl, der für einen der Personaler vorgesehen war, der aber kurz den Raum verließ. Der unfreundliche Personaler machte mich darauf aufmerksam "Bitte nehmen Sie den anderen Stuhl." Meint ihr, das hat mich schon die Stelle gekostet?

Die erste Frage war, warum ich mich denn für eine Stelle bei der Müllabfuhr bewerbe, da ich doch aus einer ganz anderen Ecke kommen würde (Gärtner). Ich meinte, ich würde halt gerne im Freien arbeiten und anpacken und Dinge ordentlich halten und mich neu orientieren.
Eine weitere Frage war, wie ich mich verhalten würde, wenn ein erboster Hausbesitzer auf mich zustürmen würde und sich darüber beschweren würde, weshalb der Müll letztens nicht geleert worden wäre. Die wollten so richtig, dass ich mich mit dem Betrieb auseinandersetze, dabei ist es denen letztendlich scheißegal, was man denkt, sobald man den Arbeitsvertrag unterschrieben hat und zur Arbeit kommt.
Immer dieses lächerliche Getue bei den Vorstellungsgesprächen und diese Denkweise aller Vorgesetzten, dass ihr Betrieb der wichtigste und beste im Land sei. Vor 30 bis 40 Jahren ist man wohl noch einfach vorbeigekommen und hat den Arbeitsvertrag per Handschlag getroffen, ohne vorher groß über irgendwelche Biotonnen und Verwertungen des Mülls zu philosophieren. So schlimme Vorstellungsgespräche erlebte ich nicht mal, als ich noch im Gartenbereich aktiv war.

Jedenfalls kam ich mir vor wie bei einem Tribunal und es war alles andere als eine lockere Stimmung. Ich dachte, bei der Müllabfuhr wären nicht so viele Personaler anwesend. Das schockierte mich doch sehr, weil ich nicht damit rechnete. Der Verdienst und die Arbeitszeiten wären attraktiv gewesen, dazu 13. Monatsgehalt. Ich bin echt traurig, weil ich mir echt Hoffnungen gemacht hatte.

Die Absage kam dann einen Tag später per Mail. Es war diese typische vorgefertigte Absage aus Textbausteinen "Wir wünschen ihnen alles Gute für ihren weiteren beruflichen Lebensweg bla bla bla...". Irgendwie hatte ich nach dem Gespräch kein gutes Gefühl, aber trotzdem traf mich die Absage sehr. Ich hatte mich sogar hinterher noch für das Vorstellungsgespräch bedankt und fügte noch Fragen ein, weil der Personaler meinte, ich könne ihm noch Fragen stellen, wenn mir später welche einfallen würden.

Mir wurden generell aber kaum Fragen gestellt. Die eine Dame fragte mich gar nichts, sondern schaute mich nur an (Analyse meiner Mimik und Gestik??) und der unfreundliche Personaler auch nicht. Schon das machte mich stutzig. Letztes Jahr lief es bei einem Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Postbote ähnlich, auch da wurden mir keine Fragen gestellt und einen Tag später kam die Absage. ich weiß echt nicht, was ich falsch mache, weil ich immer freundlich war und interessiert wirkte.

Mich wurmt das ziemlich, weil es immerhin die 5 Bewerbung dort war in den letzten 10 Jahren. Meistens kam nicht mal eine Antwort. Einmal hieß es, man würde mich nehmen, aber dann wurde die Stellenanzeige doch noch zurückgezogen, warum auch immer. Jetzt endlich die erste Einladung zu einem Gespräch und nun das! Ich bin echt scher enttäuscht und traurig. Es scheint echt schwer zu sein, eine Stelle beim Öffentlichen Dienst zu bekommen. Egal, was ich anfasse oder versuche, es kommt nur Scheiße raus. Mein Selbstvertrauen ist seit 2016 im Keller und es geht immer weiter bergab. Ich befinde mich schon tiefer als das tiefste Tal. Wahrscheinlich irgendwo beim Mariannengraben.

Rudolf Rocker

Völlig normal bei Vorstellungsgesprächen im ÖD!
Mit den Fragen testen sie, ob du dir vorher über diesen Beruf und den Arbeitgeber Gedanken gemacht hast und informiert bist. Des weiteren testen sie, in wie weit Fachwissen vorhanden ist.
Und natürlich testen sie auch die Kommunikationsfähigkeit, grade in Bereichen, in denen man Kontakt zum Bürger hat.
Müllabfuhr kann ja auch bedeuten, das du im Entsorgungspark den Leuten erzählen musst, wo sie was zu entsorgen haben. Und das auch mit nötigem Nachdruck!

Ich hatte bisher so etwa 10 VSGs im ÖD. Davon ist einmal eine für 6 Monate befristete Stelle abgefallen. Und glaube mir, ich konnte alle Fragen beantworten und bin rhetorisch jetzt nicht so ganz schlecht drauf.
Mach einen Haken dran, es liegt nicht an dir, sondern an der Vetternwirtschaft im ÖD und daran, das nicht der Beste den Job bekommt, sondern derjenige, der die besten Beziehungen hat. (Rate mal, wie ich an den Job gekommen bin!)
Außerdem bezahlen die sowieso ziemlich beschissen! ;)

dejavu

Selten das einem vier Personaler gegenübersitzen. Haben die sich und ihre Funktion im Betrieb nicht vorgestellt? Ist doch eigentlich üblich...
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Rudolf Rocker

Ja, eigentlich stellen die sich vor oder werden vorgestellt. (Und sind meistens auch recht freundlich). Einer von denen dürfte vom Personalrat der Dienststelle sein, dann einer vom Gesamtpersonalrat, der Dienststellenleiter und jemand aus der Personalverwaltung.
Wenn es mehrere Dienststellen betrifft sitzen dann da eben auch mehrere Dienststellenleiter und Personalrat. So kommt man dann auch mal auf 8 Leute in der Runde!

Frieden2001

Hallo, ich bin's wieder.

Mir ist aufgefallen, dass die diese Stelle schon wieder online gestellt haben. Wie kann es sein, dass die diese Stelle nach so kurzer Zeit wieder belegen wollen? Ich habe mich trotzdem nochmal beworben, Anfang letzter Woche, aber bis jetzt keine Reaktion erhalten. Hat es überhaupt Sinn gemacht, mich nochmal dort zu bewerben, nachdem ich im November ein Vorstellungsgespräch hatte und einen Tag später eine Absage erhielt? Im Internet lies man viel und das gibt es Stimmen, die einen neuen Versuch nach so kurzer Zeit bejahen, und andere Stimmen, die eher davon abraten, weil das vergebene Müh sei. Die Bewerbungsfrist läuft angeblich bis 31.12.2019, was aber doch gar nicht sein kann, oder? Das wäre schon arg lang. Ich komme jedenfalls vom städtischen Betrieb verarscht vor, weil die jetzt schon wieder Leute suchen. Dabei ist es eher so, dass die selten Stellen ausschreiben, vielleicht alle zwei bis drei Jahre mal.

Rudolf Rocker

Der neue Mitarbeiter kann ja aus irgendwelchen Gründen wieder gekündigt haben in der Probezeit, oder wurde gekündigt.  Das ist nichts ungewöhnliches.
ZitatDie Bewerbungsfrist läuft angeblich bis 31.12.2019
Vielleicht ein Schreibfehler?

Frieden2001

Zitat von: Rudolf Rocker am 15:40:18 Mo. 11.Februar 2019
Der neue Mitarbeiter kann ja aus irgendwelchen Gründen wieder gekündigt haben in der Probezeit, oder wurde gekündigt.  Das ist nichts ungewöhnliches.
ZitatDie Bewerbungsfrist läuft angeblich bis 31.12.2019
Vielleicht ein Schreibfehler?

Es kann durchaus sein, dass es ein Schreibfehler ist. Aber denkst du nicht auch, dass die mich eher wieder links liegen lassen, nachdem sie mir im November abgesagt hatten? Andererseits wollte ich denen auf den Geist gehen, damit sie vielleicht sehen, dass es mir ernst war/ist und ich mich reinhängen möchte. Oder wird die das eher weniger beeindrucken?

Rudolf Rocker

Hau raus die Bewerbung! Im schlimmsten Fall bekommst du eine Absage oder glaubst du, die rücken mit einem Erschießungskommando an? :o

rebelflori

Habe mal gehört. Das der öffentliche Dienst für so welche Fälle, gerne mal Guillotinen im Hinterhof aufbaut.

Haue die Bewerbung einfach raus.
Kenne jemand, der hat sich 50 mal bei einer Firma beworben, bis er denn Job bekommen hat. ;)


Frieden2001

So mache ich das. Ich gehe denen so lange auf die Nerven, bis die sich irgendwann erbarmen. Und selbst wenn es erst in 5 Jahren sein sollte.

Rudolf Rocker

Mal so als Hinweis: Wenn man bei bestimmten Dienststellen im ÖD immer wieder auf neue Stellenanzeigen der gleichen Stelle stößt, kann das auf unerträgliche Arbeitsbedingungen oder unerträgliche Vorgesetze hindeuten. (Das gilt für Firmen in der "freien Wirtschaft natürlich gleichermaßen).
Dazu müsste man die Auschreibungen aber über mehrere Jahre beobachten, um sehen zu können, ob bestimmte Stellenauschreibungen signifikant häufiger auftreten, als andere.

Frieden2001

Zitat von: Rudolf Rocker am 17:25:03 Mo. 11.Februar 2019
Mal so als Hinweis: Wenn man bei bestimmten Dienststellen im ÖD immer wieder auf neue Stellenanzeigen der gleichen Stelle stößt, kann das auf unerträgliche Arbeitsbedingungen oder unerträgliche Vorgesetze hindeuten. (Das gilt für Firmen in der "freien Wirtschaft natürlich gleichermaßen).
Dazu müsste man die Auschreibungen aber über mehrere Jahre beobachten, um sehen zu können, ob bestimmte Stellenauschreibungen signifikant häufiger auftreten, als andere.

Die Stellenausschreibungen bei der Stadtreinigung bzw. Müllabfuhr treten tatsächlich signifikant häufiger auf, als die meisten anderen. Da gäbe es z.B. Erzieher, Sachbearbeiter bei der Stadtverwaltung, Landschaftsplaner, Schulhausmeister etc. Sogar Museumsaufsichter wurden gesucht, aber diese Stellen werden viel, viel seltener veröffentlicht. Mir hat mal ein ehemaliger Kollege erzählt, dass das Klima bei der Stadt als Arbeitgeber ziemlich unterkühlt sein soll. Zwar hätte man humane Arbeitszeiten und einen relativ sicheren Job, dafür gäbe es aber trotzdem ständig Druck von oben (aus irgendeinem Grund sollen die Leute in den Büroetagen, also, die was zu melden haben, oft besonders mürrisch drauf sein) und die Alteingesessenen (angeblich z.B. im Bereich Grünflächenpflege/Stadtgärtnerei) würden ihr Revier mit Zähnen und Klauen verteidigen. Während zu den erstgenannten Jobs vielleicht alle paar Jubeljahre mal was veröffentlicht wird, werden bei der Stadtreinigung so gut wie jährlich irgendwelche Leute gesucht - und wenn es nur Fahrer für die Müllautos sind. Leider habe ich nur den Führerschein Klasse B und darf keine LKW fahren. Ich weiß nicht, wie ausschlaggebend das für meine Absage war, denn ich wurde auch gefragt, ob ich zusätzlich noch den Klasse-C Schein hätte.

Rudolf Rocker

Das kann aber auch daran liegen das die Müllabfuhr für viele nur ein Übergangsjob ist, bis sie was anderes gefunden haben.

dagobert

Zitat von: Frieden2001 am 19:43:18 Mo. 11.Februar 2019Leider habe ich nur den Führerschein Klasse B und darf keine LKW fahren. Ich weiß nicht, wie ausschlaggebend das für meine Absage war, denn ich wurde auch gefragt, ob ich zusätzlich noch den Klasse-C Schein hätte.
Das dürfte dann wohl der Grund gewesen sein.
Wenn die extra nach einem LKW-Führerschein fragen und du den nicht hast = nochmalige Bewerbung zwecklos.
Meine Meinung.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Frieden2001

Zitat von: dagobert am 01:15:44 Di. 12.Februar 2019
Zitat von: Frieden2001 am 19:43:18 Mo. 11.Februar 2019Leider habe ich nur den Führerschein Klasse B und darf keine LKW fahren. Ich weiß nicht, wie ausschlaggebend das für meine Absage war, denn ich wurde auch gefragt, ob ich zusätzlich noch den Klasse-C Schein hätte.
Das dürfte dann wohl der Grund gewesen sein.
Wenn die extra nach einem LKW-Führerschein fragen und du den nicht hast = nochmalige Bewerbung zwecklos.
Meine Meinung.

Das erscheint mir plausibel und wird wohl der tatsächliche Grund für die Absage gewesen sein. Ansonsten hätte ich wohl durchaus Chancen gehabt. Nur mal rein aus Interesse, aber was kostet ein C-Führerschein im Schnitt? Andererseits fände ich es aber ziemlich stressig, mit so einem riesigen Brummer durch die teilweise sehr engen Straßen in der Innenstadt zu fahren. Dazu kämen noch die vielen Steigungen und Gefälle.

Kuddel

Ich kenne zwei Leute, die problemlos einen LKW Führerschein vom Jobcenter finanziert bekamen. Der wäre (insbesondere mit Zusatzmodulen, wie z.B. Gefahrguttransport) ansonsten sauteuer.

Rudolf Rocker

Zitat von: Frieden2001 am 09:34:46 Di. 12.Februar 2019
Zitat von: dagobert am 01:15:44 Di. 12.Februar 2019
Zitat von: Frieden2001 am 19:43:18 Mo. 11.Februar 2019Leider habe ich nur den Führerschein Klasse B und darf keine LKW fahren. Ich weiß nicht, wie ausschlaggebend das für meine Absage war, denn ich wurde auch gefragt, ob ich zusätzlich noch den Klasse-C Schein hätte.
Das dürfte dann wohl der Grund gewesen sein.
Wenn die extra nach einem LKW-Führerschein fragen und du den nicht hast = nochmalige Bewerbung zwecklos.
Meine Meinung.

Das erscheint mir plausibel und wird wohl der tatsächliche Grund für die Absage gewesen sein. Ansonsten hätte ich wohl durchaus Chancen gehabt. Nur mal rein aus Interesse, aber was kostet ein C-Führerschein im Schnitt? Andererseits fände ich es aber ziemlich stressig, mit so einem riesigen Brummer durch die teilweise sehr engen Straßen in der Innenstadt zu fahren. Dazu kämen noch die vielen Steigungen und Gefälle.
Steht da nichts in der Stellenausschreibung? Irgendwas mit Führerschein Klasse C zwingend erforderlich? Ansonsten brauchen die "Lader" bei der Müllabfuhr nicht unbedingt einen Führerschein.

ZitatIch kenne zwei Leute, die problemlos einen LKW Führerschein vom Jobcenter finanziert bekamen. Der wäre (insbesondere mit Zusatzmodulen, wie z.B. Gefahrguttransport) ansonsten sauteuer.
Wenn du einen Arbeitgeber an der Hand hast, der bescheinigt, das er dich dann einstellt, machen die das, sofern die Voraussetzungen gegeben sind (sprich gesundheitliche Eignung, Alter etc.)
Aber vermutlich wirst du dich dann schneller bei einer Ausbeuterfirma wiederfinden, als mit einem Müllwagen in engen Gassen!

Frieden2001

Zitat von: Rudolf Rocker am 10:51:22 Di. 12.Februar 2019

Steht da nichts in der Stellenausschreibung? Irgendwas mit Führerschein Klasse C zwingend erforderlich? Ansonsten brauchen die "Lader" bei der Müllabfuhr nicht unbedingt einen Führerschein.


In der Stellenausschreibung steht - ich zitiere:

Voraussetzungen für diese vielseitige und verantwortungsvolle Tätigkeit sind:

- eine abgeschlossene Schulausbildung oder eine mehrjährige Berufserfahrung in einem Abfallwirtschaftsbetrieb,
- gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift,
- eine geeignete körperliche Konstitution (Heben und Tragen bei allen Witterungseinflüssen),
- Teamorientierung und Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiteten.

Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 3 TVöD


Mir fällt gerade auf, dass dort nicht mal zwingend überhaupt ein Führerschein erforderlich ist! Jetzt fühle ich mich noch mehr von denen veräppelt!

Das mit den Zertifikaten ist auch so ein Problem. Ich habe einen Erdbaumaschinenschein und einen Motorsägenschein. Wenn ich die angebe, bekomme ich bei Zeitfirmen immer nur Gartenbaubetriebe angeboten, obwohl ich das nicht mehr machen will, denn: Sehr viel Stress, massig Überstunde, Zeitdruck, cholerische Vorarbeiter und die Bezahlung, gerade bei den Leihbuden im Bereich Entleiher in der Gartenbaubranche, die sehr zu wünschen übrig lässt. Kurz gesagt, man wird für viel und fordernde Arbeit sehr schlecht entlohnt. Das ist schon bei normalen Anstellungen in den Betrieben ein Problem, aber als Leihsklave steht man nochmal eine ganze Stufe weiter unten. Letztes Jahr hätte ich über eine Zeitfirma in einem Gartenbaubetrieb als Gartenbauhelfer anfangen können, aber die wollten nochmal eine Extra-Bewerbung und mir 1 Euro die Stunde zahlen (die Leihbude).

Rudolf Rocker

ZitatMir fällt gerade auf, dass dort nicht mal zwingend überhaupt ein Führerschein erforderlich ist!
Schrieb ich ja bereits, das man als Lader nicht unbedingt einen Führerschein braucht!

ZitatJetzt fühle ich mich noch mehr von denen veräppelt!
Warum? Woher willst Du wissen, wieviele von deinen Mitbewerbern besser qualifiziert, jünger, kräftiger und motivierter waren oder Verwandschaft in der Behörde haben?
Wenn da nur ein Bewerber dabei ist, der schon zwei Jahre "Berufserfahrung in einem Abfallwirtschaftsbetrieb" bist du da vermutlich raus!
Worüber also aufregen, wenn es doch drölfzichtausend andere Gründe gibt, für die sich Aufregung weit mehr lohnt?

dagobert

Zitat von: Rudolf Rocker am 10:51:22 Di. 12.Februar 2019Ansonsten brauchen die "Lader" bei der Müllabfuhr nicht unbedingt einen Führerschein.
Ist aufgrund der "Vertretungsflexibilität" aber sicher gerne gesehen, worauf auch die Frage im VG hindeutet.
Und wenn dann eine Reihe von Bewerbern den Schein hat, kommen die Bewerber ohne erst gar nicht in die engere Wahl.

Zitat von: Rudolf Rocker am 10:51:22 Di. 12.Februar 2019Wenn du einen Arbeitgeber an der Hand hast, der bescheinigt, das er dich dann einstellt, machen die das, sofern die Voraussetzungen gegeben sind (sprich gesundheitliche Eignung, Alter etc.)
Nachdem die so schnell abgesagt haben, wird es eine solche Einstellungszusage aber vermutlich auch bei einer weiteren Bewerbung nicht geben.

@Frieden2001:
Ich würd diesen AG abhaken, da kommst du nicht unter.
Ist zwar nicht schön, aber sich unnötig aufregen bringt auch nichts.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Rudolf Rocker

ZitatIst aufgrund der "Vertretungsflexibilität" aber sicher gerne gesehen, worauf auch die Frage im VG hindeutet.
Und wenn dann eine Reihe von Bewerbern den Schein hat, kommen die Bewerber ohne erst gar nicht in die engere Wahl.
Genauso ist es! Außerdem können die dann ja auch mal wechseln, was bei der körperlich sehr anstrengenden Arbeit von Vorteil ist. Desshalb nehmen die natürlich den Kandidaten mit den besten Voraussetzungen.
Und da gibt es immer einen 20jährigen mit 40 Jahren Beruferfahrung, der alle Scheine vom Tiefseetaucher bis zum Bergführer hat und sich auch nicht zu schade ist, mal an einem Erschießungskommando für unliebsame Doppelbewerber teilzunehmen!

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