Rot-Grün macht Arme ärmer, Reiche reicher

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 23:14:40 Mi. 02.März 2005

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Wilddieb Stuelpner

Neues Deutschland: Rot-Grün macht Arme ärmer, Reiche reicher

Bundeskabinett billigt Lebenslagen-Bericht

Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat bei Opposition, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften heftige Kritik an der rot-grünen Politik ausgelöst.

Berlin (ND-Strohschneider). In der Bundesrepublik leben mehr als zehn Millionen Menschen unter der Armutsgrenze. Das geht aus dem gestern vom rot-grünen Kabinett gebilligten zweiten Armuts- und Reichtumsbericht hervor.

Damit stieg die Quote seit 1998 von 12,1 auf 13,5 Prozent. Einem sehr hohen Risiko sind Erwerbslose ausgesetzt: Gehörte 2001 noch jeder dritte ohne Job zu den Armen, sind inzwischen mehr als 40 Prozent der Arbeitslosen unter die Armutsgrenze gerutscht. Stark betroffen sind auch allein Erziehende und Migranten. Als arm gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens verfügt. Bei einem allein lebenden Menschen sind das 938 Euro im Monat.

In den letzten vier Jahren hat sich auch die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet. Dem Bericht zufolge stieg beim oberen Zehntel der Bevölkerung der Anteil am privaten Vermögen von 44,4 auf fast 47 Prozent; der Anteil der unteren Hälfte der Bevölkerung sank dagegen von 3,9 auf 3,8 Prozent.

Die Kirchen sprachen in einer Erklärung von einem »Skandal« und forderten vor allem Anstrengungen zur Verringerung der Kinderarmut. Der Chef der Volkssolidarität, Gunnar Winkler, kritisierte die vertiefte Spaltung der Gesellschaft. Offenbar habe daran auch die Sozialpolitik der Regierung ihren Anteil.

Nach Ansicht von SPD und Grünen spiegelt die Armutsentwicklung dagegen vor allem die schlechte Konjunktur wider. Der Bericht sei »ehrlich«, sagte der Staatssekretär im Sozialministerium, Franz Thönnes. Die Zahlen zeigten »auch, dass der Sozialstaat und unsere Sicherungssysteme funktionieren«. Die Bundesrepublik habe international »mit das niedrigste Armutsrisiko«. Ver.di-Vize Margret Mönig-Raane forderte Rot-Grün hingegen auf, mit Instrumenten wie der Vermögens- und Erbschaftssteuer »endlich gegenzusteuern«.

Die Opposition nutzt den Armutsbericht für eine erneute Generalkritik an Rot-Grün. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Gerald Weiß sprach von einem »Offenbarungseid«. Mecklenburg-Vorpommerns PDS-Sozialministerin Marianne Linke forderte eine deutliche Anhebung des Arbeitslosengelds II auf 400 Euro. Die Zunahme der Armut werde sich »durch die Folgen der Hartz-IV-Gesetze« sonst noch verstärken.

(ND 03.03.05)

Frauenpower

"vom SOS-Kinderdorf zum Studenten" (solche Entwicklungen sind schön aber ich meine, eher Glücks- und Einzelfälle)
ein Student schreibt ein Buch über seine Kindheit in Alg II - Armut, sein Zwillingsbruder hänge immer noch drin. Eigenständig soll er seinerzeit zum Jugendamt gegangen sein um da rauszukommen und Aufnahme in einem SOS Kinderdorf gefunden haben und soll es dann bis zum Studenten geschafft haben. Er sei SPD Mitglied und hat ein Buch geschrieben:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/jeremias-thiel-kein-pausenbrot-keine-kindheit-keine-chance.1270.de.html?dram:article_id=473786
ZitatJeremias Thiel: ,,Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance"
Kinderarmut ein Gesicht geben

Thiel in der NDR-Talksendung mit Jörg Pielawa:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_talk_show/Autor-Jeremias-Thiel,ndrtalkshow5888.html

trotz Gymnasialempfehlung hätte die Lehrerin ihm damals gesagt, er solle nicht auf das Gymnasium gehen da er daheim durch seine kranken Eltern keine Unterstützung gehabt hätte :/ 
geht auch darum, dass sich Armut vererbe ..

heikel: er ist gerade laut der Sendung in der Partei, die die Schere arm-reich seit 2003 ja wieder größer gemacht hat, was er auch selbst erwähnt


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