Focus 48/18 vom 24.November 2018 zum Thema Hartz IV

Begonnen von Frauenpower, 11:17:06 Mi. 06.Februar 2019

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Frauenpower

Hallo,

durch Zufall fiel mir die Zeitschrift "Focus" in die Hände vom 24. Nov. 2018. Auf der ersten Seite steht das "Editorial" von Chefredakteur (!) Robert Schneider. Ich tippe das Ätzende was ich da las mal ab:
ZitatLiebe Leserinnnen, liebe Leser, wir haben Rekordbeschäftigung im Land und mit 2,2 Millionen Arbeitslosen die niedrigste Zahl seit der deutschen Wiedervereinigung. Dennoch erkären SPD und Grüne hartz IV zu ihrem neuen Liebelinsfeind, als ojene rot-grüne Reform, die einen erheblichen Anteil daran gehabt hat, dass es heute so wenige Arbeitslose gibt. Stattdessen wird über Bürgergeld und Grundsichreung diskutiert, der Zwang, Arbeit anzunehmen, droht abgeschafft zu werden. Die Pläne sind schlicht abenteuerlich, denn der Anreiz aufzusteigen, sich Arbeit zu suchen, enfätllt damit - und Nichtstun wird belohnt. Gerade bei den Grünen dämpft dieses Thema den neuen bürgerlichen Anspruch, der altlinke Bruder blitzt wieder durch. dei hartz - IV - Diskussion polarisiert- und mit dem Abgang merkels und dem Auftritt der konsaervativeren Kandidaten für den CDU-Vorsitz Kramp-Karrenbauer, merz und Spahn  ordnet sich die politische Landschaft neu. Politik in Deuetschland wird wieder schärfer und konturierter. Was die Bürger von der Abschaffung der Alg - II - Gesetze halten, fanden wir in unserer Focus-Umfrage der Woche heraus: 65 Prozent der Deutschen sind gegen eine Änderung der Hartz-IV-Sanktionen!
und auf Seite 64 geht es weiter:
ZitatHartz IV, eine Erfolgsgeschichte
SPD un d Grüne wollen Hartz IV abschaffen - dabei hätte es ohne die umstrittene Reform von Gerhard Schröder das deutsche Jobwunder nicht gegeben. Eine Verteidigung.

äh, ja, also mir geht ja gerade das Null Null - Papier aus - aber Ersatz habe ich ja jetzt gefunden!

counselor

Der FOCUS ist auch ein übles Schmierblatt. Ich habe ihn noch nie gerne gelesen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Beim Lesen kommt mir fast der Kaffee wieder hoch, vor allen Dingen, wenn von
"Abschaffung von Zwang zur Arbeit" die Rede ist..

Genau daran lässt sich erkennen, das es dem Medium unter anderem wichtig
erscheint, den Leser falsch zu informieren.

Diese ganzen Änderungen richtung "Sozialer Arbeitsmarkt" entpuppt sich von
deren Umsetzung her wie "Aus Ein Euro Jobs machen wir jetzt ein verfolgungs-
betreuten (Zangs)Mindestlöhner mit beschränkten Arbeitnehmerrechten".

@milchbrödchien

Willkommen im Forum der Ausgebeuteten..

Zu Focus erinnere ich mich daran, das eine Bekannte ein Focus-Abo inklusive einer
Taschendatenbank, deren Speicherung platt war, das der Focus der "Spiegel für Arme"
sei. Sie trat unverzüglich vom Abo zurück.

Ist schon über 10 Jahre her und heutzutage muss mann den Spiegel auch mit einem
mistrauschen Auge lesen..

Die Rechtlichen Grundlagen zu den neuen Masnahmen sehen keineswegs
"Freiwillig zur Arbeit" vor.


Lass Dich nicht verhartzen !

dagobert

ZitatDie Pläne sind schlicht abenteuerlich, denn der Anreiz aufzusteigen, sich Arbeit zu suchen, enfätllt damit
Nö.
Steht eine vernünftige Bezahlung im Raum, ist der Anreiz sofort wieder da.

ZitatWas die Bürger von der Abschaffung der Alg - II - Gesetze halten, fanden wir in unserer Focus-Umfrage der Woche heraus: 65 Prozent der Deutschen sind gegen eine Änderung der Hartz-IV-Sanktionen!
Falsch.
65% der Locus-Leser, muss es richtig heissen.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Rudolf Rocker


Frauenpower

Hallo,
"Lokus" trifft es doch auf den Punkt, ich werde mir den Artikel kopieren und für alle zeigbar aufbewahren (in der örtlichen Hartz IV - Initiative aufhängen). Zu "aufsteigen" - also, um aufsteigen  zu können, muss man ja erst mal irgendwo drin sein, ich meine sogar für längere Zeit. "Aufsteigen" ist meine ich Karriere-Sprachjargon und passt überhaupt nicht in einem Hartz IV - und 1 - Euro - Job - Artikel. Das fällt für mich auch unter das Kapitel "die Lesenden bewusst falsch informieren" - und zwar völlig an der Realiltät vorbei.
Wohin die Aussagen von Söder zu stecken sind, der Hartz IV als Erfolgsmodell betrachtet ist dann auch klar. https://www.welt.de/politik/deutschland/video188685819/Streit-mit-SPD-Soeder-Hartz-IV-ist-ein-Erfolgsmodell.html Dass er damit auch vielen ArbeitnehmerInnen damit einen vor den Bug gibt weiß er entweder nicht oder ist ihm wurscht, ich vermute Letzteres.

counselor

Das zeigt, auf welcher Seite der Barrikade Söder steht.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Zitat von: counselor am 16:51:32 Mi. 13.Februar 2019
Das zeigt, auf welcher Seite der Barrikade Söder steht.

Jo. Und für Unmenschen wie den Söder ist stets gut gesorgt, der und Seinesgleichen kommen nie in die prekäre Lage, die sie bewusst und aus niedrigen Motiven für uns Andere -die sich nicht wehren zu können scheinen- geschaffen hat. Ekelhaft.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Frauenpower

Bezüglich "Focus": Linkspolitisch Aktive haben die Möglichkeit, sich bei bestimmten Problemen an die Rote Hilfe e.V. zu wenden. In letzter Zeit gibt es Gejammere aus Reihen der CDU-CSU (Seehofer/Schuster) dass die Rote Hilfe e.V. verboten werden soll. (Die Umwelthilfe will die CDU ja auch am liebsten verbieten  :-\ ).
Der Focus hat Zum Thema Rote Hilfe e.V. was  geschrieben, was ihm eine Einstweilige Verfügung beschert hat. https://www.jungewelt.de/artikel/347923.einstweilige-verf%C3%BCgung-erwirkt-rote-hilfe-obsiegt-gegen-focus.html
ZitatVerbotsdrohung und mediale Verunglimpfung bescheren linker Hilfsorganisation Mitgliederzuwachs

dagobert

Der Locus gehört ...

... nee, ich bin heut zu höflich, um das zu schreiben.

Da zitier ich lieber den ND-Artikel:
ZitatDass mittlerweile gegen eine Organisation mobil gemacht werde, die sich »für die Rechte von Angeklagten und somit für Rechtsstaatlichkeit stark macht, sagt mehr über die mangelnde Rechtsstaatlichkeit der etablierten Politik und Medien aus, als über die Rote Hilfe«, konstatierte Köbele.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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