„Schmutziger Krieg“
Mexikos Regierung bittet um Entschuldigung für Folter und Tod
Die mexikanische Regierung hat sich zu ihrer Verantwortung für Verbrechen in den 1960er und 70er-Jahren bekannt.
Zahlreiche Oppositionelle wurden damals von Regierungskräften verschleppt, misshandelt oder ermordet. Innenministerin Sánchez Cordero bat nun in einer öffentlichen Zeremonie eines der Opfer um Entschuldigung. Die ehemalige Guerilla-Kämpferin Camacho Loaiza war 1977 anderthalb Monate lang von Militärs gefoltert worden. Außerdem musste sie bei der Hinrichtung ihres Mannes zusehen.
Die Entschuldigung erfolgte in Mexiko-Stadt auf einem Platz, auf dem 1968 mehrere hundert oppositionelle Studentinnen und Studenten erschossen worden waren.
https://www.deutschlandfunk.de/schmutziger-krieg-mexikos-regierung-bittet-um.1939.de.html?drn:news_id=1052408Ich halte die Aufarbeitung von Staatsterror jeglicher Form für extrem wichtig.
Man behauptet ja, Deutschland sei vorbildlich in der Aufarbeitung des Nationalsozialismus.
Das mag richtig sein im Vergleich zu der Nichtaufarbeitung faschistischer Verhältnisse im eigenen Land von Spanien, Italien oder Österreich. Das hat spürbare Folgen für die politischen Verhältnisse in heutigen Zeiten.
Trotz allem ist die NS Zeit in Deutschland NICHT vollständig aufgearbeitet worden. Diverse Machtstrukturen des Faschismus leben trotz "Entnazifizierung" weiter in staatlichen Strukturen und insbesondere in den Netzwerken der Wirtschaft. Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Jede noch so kleine Initiative auf diesem Gebiet ist wichtig. Mein Respekt gilt all den unermüdlichen Historikern, Journalisten, Antifaschisten und humanistisch eingestellten Menschen, die an dieser Front kontinuierlich weiterarbeiten.
Es geht nicht allein um die Verbrechen der NS Zeit, auch das Oktoberfestattentat, der NSU Komplex und der Mord an Walter Lübcke sind weder aufgeklärt, noch aufgearbeitet.