ABWÄLZUNG DER KRISENLASTEN Ingo Kramer (BDA) fordert neue Agenda a la Schröder

Begonnen von counselor, 17:07:24 Mo. 06.Januar 2020

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

counselor

ZitatABWÄLZUNG DER KRISENLASTEN - Ingo Kramer (BDA) fordert neue Agenda a la Schröder

Ingo Kramer, der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), erklärt: ,,Irgendwann wird wieder einer kommen müssen, der denselben Mut hat, wie Gerhard Schröder ihn mit der Agenda 2010 bewiesen hat. Einer, der sagt: So geht das nicht. Wir müssen unsere Sozialausgaben deutlich verringern. Wir müssen den Menschen und der Wirtschaft neuen Spielraum geben, statt sie immer mehr einzuengen."

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw02/die-arbeiter-und-volksbewegung-muss-ihre-eigene-rechnung-aufmachen

Der BDA dient dem Kampf gegen die Arbeiterklasse zur Erhaltung des Ausbeutersystems. Er ist eine unmittelbare Klassenkampforganisation gegen die Arbeiterklasse.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

ZitatABWÄLZUNG DER KRISENLASTEN - Ingo Kramer (BDA) fordert neue Agenda a la Schröder

... .

Der Mann muss krank sein.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Bowie

Ein Sadist...

...oder ein klardenkender Mann der Wirtschaft.

Troll

Zitat von: Bowie am 18:22:37 Mo. 06.Januar 2020
Ein Sadist...

...oder ein klardenkender Mann der Wirtschaft.

ZitatIngo Kramer, der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), ...

Ich erkenne nichts Rätselhaftes.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

tleary

Es ist sein Job, neue Zumutungen für den Klassenfeind (die Arbeiterklasse) zu fordern.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Hartzhetzer

ZitatEs ist sein Job, neue Zumutungen für den Klassenfeind (die Arbeiterklasse) zu fordern.

Das halte ich für ein Gerücht das die heutigen Arbeiter Klassenfeinde der Kapitalisten sind. Perfektere Speichellecker wie Deutsche Arbeiter und Angestellte findet ein Kapitalist wohl kaum auf der Welt. Der ehemalige Klassenfeind ist seit der Novemberrevolution und dem Ende der Räterepublik immer mehr zum Klassenkasper der Kapitalisten geworden. Im Schnitt will er auch nur noch Klassenkasper sein, alles andere ist ihn viel zu riskant, mit zu vielen Unsicherheiten verbunden und seiner Meinung nach geschichtlich gesehen sowieso gescheitert. Er hat erkannt das Klassenkasper ein Naturgesetz sind, da jede Affen Herde und jedes Wolfsrudel welche hat, darum hat er seine Rolle demütig akzeptiert und will auch nicht mehr viel mehr als seine Rolle zu spielen und dabei seine eigenen Pfunde zu sichern.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

Troll

Zitat von: Hartzhetzer am 06:06:57 Mi. 08.Januar 2020
ZitatEs ist sein Job, neue Zumutungen für den Klassenfeind (die Arbeiterklasse) zu fordern.

Das halte ich für ein Gerücht das die heutigen Arbeiter Klassenfeinde der Kapitalisten sind. Perfektere Speichellecker wie Deutsche Arbeiter und Angestellte findet ein Kapitalist wohl kaum auf der Welt. ...

Nur weil der Klassenfeind "Arbeiter" in Deutschland vorzüglich erzogen ist (er rammelt sehr gerne das Bein seine Herrchens) bleibt er ein zu bekämpfender Feind.
Der Kapitalist kennt seine Feinde und er vergißt nicht!
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Ich scheiß drauf, wenn ich jetzt arrogant rüberkomme.
Aber hier sieht man, daß deutsche Linke herzlich wenig Ahnung vom Kapitalismus haben.
Der Kapitalismus hat seinen größten Feind in seinem Innersten. Die ArbeiterIn.
Der Deutsche Malocher ist meist nur durchschnittlich gebildet, oft konservativ, manchmal reaktionär.
Und doch sind die Ausgebeuteten ernstzunehmendere Feinde des kapititalistischen Systems, als alle Linken zusammen.

Dazu schreib ich morgen etwas mehr.

counselor

Der Kapitalist ist aufgrund betriebswirtschaftlichen Zwangs zur Gewinnmaximierung gezwungen, die Kosten für den Produktionsfaktor Arbeit zu minimieren. Der Kapitalist muss dazu den Arbeiter insbesondere über Lohnsenkungen, Steigerung der Arbeitshetze oder Entlassungen angreifen. Auf der anderen Seite muss er durch Preistreiberei seine Erlöse steigern. Der Arbeiter wird da regelrecht in die Zange genommen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Ist mir alles zu theoretisch, mit Verlaub. "Der Kapitalist", "Der Arbeiter".

Ich persönlich muss zur Schicht, um in Würde und wie ein Mensch leben zu können, da ich ein wenig Geld brauche - um nicht selbst alles herstellen zu müssen oder der deutschen Katze Futter zu kaufen, Bäume in der Wildnis zu fällen und herzubringen etc.

Ohne die wenigen Kollegen im Hafen würde ein wichtiger Teil meines sozialen Lebens fehlen, die Band, Sprachkurse Internet u.s.w. sind nicht ausreichend.

Wenn eine Arbeit Sinn macht, niemandem schadet und Allen nutzt, fühlt sich das, bei vernünftiger Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen, in Ordnung an. Klar nervt Arbeit auch manchmal richtig, das liegt wohl in ihrer Natur.

Die Ämter und der Staat sind um einiges schlimmer, als seine Arbeitskraft verkaufen zu müssen. Durch Arbeit kann ich mir die Einmischung in mein Leben weitgehend vom Hals halten.

Da etliche Jahre selbstständig gewesen und ebenso viele Jahre aus Wut über die Verhältnisse gar nicht gearbeitet, kenne ich beide Seiten der Medaille.

Wen interessieren die verlogenen Parteien noch? Wir sollten uns endlich gemeinsam wehren gegen die allgegenwärtigen Frechheiten gegen uns Ausgebeutete, es wäre möglich!

Ohne uns geht gar nichts.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

Naja, mag sein, dass mein Beitrag etwas theoretisch klingt. Habe halt auch BWL-Vorlesungen an der Uni gehabt. Daher weiß ich, dass das Prinzip der Gewinnmaximierung grundlegend ist. Praktisch wurde das Ganze bei mir  zuletzt mit der letzten Lohnsenkung im November 2019. Und über die steigenden Preise ärgere ich mich ständig.

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Nun, ich finde schon, daß es counselor gelingt, mit knappen Worten Situationen richtig zu beschreiben und seine Analysen treffen meist den Nagel auf den Kopf.

Andererseits verstehe ich, wenn einige etwas befremdet reagieren und das hölzerne marxistische Vokabular nicht mit ihrem eigenen Leben in verbindung bringen können. So treffend und präzise marxistisches Vokabular sein mag, so ist es für Ottonormalverbraucher ungewohnt.

BGS, du hast einige Dinge auch treffend aus deinem Leben beschrieben, aber
Zitat von: BGS am 06:10:40 Do. 09.Januar 2020Da etliche Jahre selbstständig gewesen und (...) kenne ich beide Seiten der Medaille.
halte ich für Blödsinn. Dieser ganze Dreck, den man uns anbietet, hat herzlich wenig mit der Rolle eines Kapitalisten zu tun. Es sind die Ich-AGs, die Freiberuflertätigkeiten, die Pseudoselbstständigkeiten, die den Leuten den Kopf verdrehen und dann glauben machen, sie seien selbstständig, ihr "eigener Herr" oder gar ein Kapitalist. Schwachsinn! Man ist ein Sklave seiner Auftraggeber, bleibt unter der Fuchtel der Behörden, bei denen man vielleicht aufstockt und in fast allen Fällen steht das Verhältnis zwischen Arbeitszeiten und Kohle, die am Ende übrigbleibt im keinem Verhältnis.

Der Kapitalismus hat sich gewandelt. Es gibt sie kaum noch, die Großbetriebe mit einheitlichen riesigen Belegschaften. Selbst die der Großbetriebe sind zersplittert, als erstes wurden Kantine und die Reinigungsarbeiten outgesourct, dann Logistik, dann werden Leihabeiter geholt von unterschiedlichen Sklavenhändlern, diverse weitere Sub-Sub Unternehmen, Werkverträge und so weiter. Alle arbeiten für den gleichen Konzern aber für einen anderen "Arbeitgeber". So geht es in der heutigen gesellschaft immer weiter. Die Arbeiten werden über das Internet teilweise selbst über Kontinente organisiert, man arbeitet da mit Leuten zusammen, die man noch nie gesehen hat, man fährt Essen aus für/über eine App, alle sind irgendwie "Selbstständig", doch letztendlich sind alle nur Sklaven und mit immer weniger Sicherheiten und bleibenden menschlichen Kontakten.

Den "Arbeiter" alten Schlags gibt es nicht mehr. Auch den alten Kapitalisten gibt es in dieser Form nicht mehr. Es ist nicht mehr der Zylinderträger mit Monokel und Zigarre. Heute kommen sie total kumpelig rüber, der kiffende Elon Musk, der babywickelnde Jeans- und T-Shirt tragende Mark Zuckerberg. Und es sind auch nicht nur die großen Nummern, es sind auch die Start-ups mit ihren Tischkickern und flachen Hierarchien, wo die Chefs mit Metall-Band-T-Shirt dich mit Hungerlöhnen über den Tisch ziehen. Die modernen kapitalistischen Strukturen sind immer schwieriger zu durchschauen. Du hast es immer nur mit Leuten zu tun, die es eigentlich gern alles besser hätten, aber im Moment geht es wirklich nicht. Man kann das auch irgenwie verstehen, so toll geht es denen auch nicht und so läßt man sich wieder und wieder verarschen. Bis vielleicht Körper und Seele rebellieren.

Man kennt die "Bösen" nicht, es läuft alles irgendwie anonym, es ist "der Markt" oder "die Krise", die plötzlich die Bedingungen, die mal abgemacht waren, wieder über den Haufen werfen. Es gibt Leute, die irgendwas an der Börse machen, irgendwelche Rechner und Algorithmen, die dein Leben oder das auf ganzen Kontinenten über den Haufen werfen, aber da blickt keiner mehr durch. Es gibt CUM-Ex, wo Leute Steuern erstattet kriegen, die sie nie gezahlt haben. Da stecken die Banken und diverse Menschen der Eliten hinter, die uns von ihren Parties bei Sport- und Medienevents mal zuprosten und uns sagen, daß wir die Arschbacken zusammenkneifen müssen, uns mehr an Recht und Gesetz halten müssen und natürlich härter zu arbeiten haben. Sonst wären sie sehr enttäuscht von uns.

Zitat von: BGS am 06:10:40 Do. 09.Januar 2020
Wir sollten uns endlich gemeinsam wehren gegen die allgegenwärtigen Frechheiten gegen uns Ausgebeutete, es wäre möglich!

Ohne uns geht gar nichts.
Damit triffst du den Nagel auf den Kopf und das völlig ohne hölzernes Vokabular.

Hier sind wir an dem Punkt, den ich zuvor angeschnitten habe. Nicht in der Theorie, sondern im wirklichen Leben müssen wir eine "Gemeinsamkeit" herstellen, um uns zu wehren. Natürlich sind einige Arbeitskollegen Arschlöcher, andere sind politisch verwirrt, trotzdem müssen wir uns mit ihnen irgendwie einigen und an einem Strang ziehen. Hier wird es wirklich schwierig und hier kommt man mit linkem Gelaber nicht weiter.

Hierzu möchte ich noch eine Menge sagen, doch das wird wohl erst irgendwann in den nächsten Tagen passieren.

Solidarische Grüße in den Hohen Norden!


BGS

Solidarische Grüße zurück in den Süden!

Vieles von "Kuddel" Gesagtes bringt es auf den Punkt. Die die allerorten bestehenden Misstände sind unübersehbar.

Wir müssten von der Basis der Ausgebeuteten aus ein Mittel gegen die umfassende Vereinzelung ersinnen, im täglichen Leben den sich unerreichbar wähnenden Kapitalisten Sand im Getriebe sein, gemeinsam.

Dann würden sich schnell unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

Im Alltag würde ich mich auch anders ausdrücken, als in meinem obigen Beitrag. Hier kam es mir auf die Kürze an.

Zum Thema 'Gemeinsames Kämpfen': Meine Kollegen sehen es so, dass das nix bringt. Sie argumentieren, dass die Gegenseite Geld wie Heu hat, und daher Streiks ins Leere laufen lassen kann und etwaige Verluste daraus hinnimmt. Man könne das jetzt wieder an Frankreich sehen. Oder an Amazon.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Ist es eventuell Bequemlichkeit, zu sagen, dass "Widerstand nix bringt"?

Was, wenn wir nun überall beginnen würden, deutlich zu machen, dass ES REICHT?
Zitat
Proteste in Indien
Millionen Arbeiter gegen Privatisierungen
Millionen Inder sind gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung auf die Straße gegangen. Die Proteste richten sich vor allem gegen den geplanten Verkauf von staatlichen Unternehmen.

... . Das ganze Land beteilige sich am Streik, erzählt er. ... .

... . Wir wollen der Regierung zeigen, dass sie die Arbeiter beteiligen muss an ihren Entscheidungen, andernfalls werden wir immer weiter protestieren."

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/streik-indien-modi-101.html

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Troll

Es sollte/muß aber unbedingt eine Vorstellung davon geben wie es sich verändern soll, sonst kommt "Wir haben verstanden!" die Politik zieht sich mit ihren Fachberatern zurück und präsentiert eine marktgerechte "Lösung".
Und die Presse ist damit betraut eigene Vorstellungen (Alternativen) im Keim zu ersticken, es darf nicht mal mehr ernsthaft in andere Richtungen gedacht werden, es wurde nach neoliberalem Verständnis schon alles ausprobiert, und nichts hat funktioniert! Eine schnuckelig kleine Denkwelt in der sich diese Köpfe nur noch bewegen müssen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

Zitat
... .
Die Verlangsamung schafft auch Zeit, solidarische Bande zu knüpfen. Über Internetplattformen wurden mittlerweile über 1 Million Euro gesammelt, zur Unterstützung jener Dauerstreikenden, die ein Monatsgehalt verlieren. Das Konzept der Regierung, eine komplizierte Reform vorzulegen, die niemand versteht, geht nicht auf. Spaltungstaktiken funktionieren nur bedingt, Narrative einer faulen Mittelklasse kommen nicht an. Die Mehrheit in Frankreich befürwortet weiterhin den Streik – und macht mit.

Quelle: https://taz.de/Streiks-in-Frankreich/!5651318/

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Schluepferstuermer

"Widerstand bringt nix" wenn ich den Quatsch schon höre, ...

In anderen Ländern (besonders Frankreich) sind die Leute auf der Strasse und werden von Gewerkschaften im Zaun gehalten. Die Politik reagiert.
Bei uns müssen die Gewerkschaften die Leute auf die Strasse ziehen. Darum kann Politik und Wirtschaft machen, was sie will.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Fritz Linow

Zitat von: Schluepferstuermer am 20:29:44 Sa. 11.Januar 2020
(...)
Bei uns müssen die Gewerkschaften die Leute auf die Strasse ziehen. Darum kann Politik und Wirtschaft machen, was sie will.

Seit wann versuchen die Gewerkschaften hier, die Leute auf die Straße zu ziehen?

Tiefrot

Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Schluepferstuermer

Symbolisch

Die Leute kriegen ihren Arsch nicht hoch. Die Gewerkschaften lassen es aber schnell sein, die Leute zu etwas bewegen.
Die paar Leute, die z.B. bei Amazon streiken, lässt Amazon nur die Schulter zucken. Wieviele wissen, wie es bei Amazon zugeht und kaufen wie blöd dä ein. Da sie selbst Ähnliches mitmachen, wird sich nicht gewehrt. Motto: Die sollen sich nicht so anstellen.

Klar sind bei uns die Gewerkschaften von AGs gekauft. Die untere Schicht in den Gewerkschaften kann sich gegen die obere, gekaufte Schicht in den Gewerkschaften nicht durchsetzen. Somit werden nur AG gerechte Politik seit Jahrzeiten durchgesetzt. Dadurch entsteht der Eindruck die gesamte Gewerkschaft ist gegen die Leute.

Wenn "viele" Leute den Arsch hochkriegen, wird die obere Schicht in den Gewerkschaften anders agieren. Daraufhin die Politik. Also, es muß von den Leuten kommen. Aber es kommt nichts. Denn man strengt sich lieber an, damit der Chef sich einen 2. Porsche kaufen kann.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

BGS

Wozu braucht der einen zweiten Porsche, wenn er nur einen fahren kann?

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Zitat von: Hartzhetzer am 06:06:57 Mi. 08.Januar 2020
Das halte ich für ein Gerücht das die heutigen Arbeiter Klassenfeinde der Kapitalisten sind.
Über diese weitverbreitete politische Ahnungslosigkeit unter Linken, habe ich mich geärgert.

Zitat von: Hartzhetzer am 06:06:57 Mi. 08.Januar 2020
Perfektere Speichellecker wie Deutsche Arbeiter und Angestellte findet ein Kapitalist wohl kaum auf der Welt.

Sicherlich, es sieht erstmal finster aus, wenn man sich umschaut.
Es liegt hier nicht gerade der Duft der Revolution in der Luft. Aber man kann sich sicher sein: Die Verhältnisse sind nicht halb so stabil, wie sie scheinen. Und auch eine eingeschüchterte und neoliberal hirngewaschene Arbeiterklasse ist Motor aller Veränderungen.

Der deutsche Linke sieht jedoch nur sich als Motor der Veränderung und möchte am liebsten mit der Waffe in der Hand lospreschen und die Verhältnisse auf den Kopf stellen. Doch bei allem guten Willen, wird man keinen Erfolg haben, wenn ein versuchter Aufstand nicht von großen Teilen der Klasse getragen wird.

Im Kapitalismus stehen sich Kapital und Arbeit unversöhnlich gegenüber. Ihre Interessen sind entgegengesetzt.
Nehmen wir selbst die unangenehmsten Teile der Klasse, die perfekten Untertanen, die duckmäuserisch sind, den Kapitalismus toll finden und AfD wählen, die werden bei aller Verblödung nicht ewig so weitermachen, sondern sich querstellen. Auch der Arschkriecher wird es irgendwann ab 50 mit dem Rücken kriegen und nicht mehr so können, wie er soll, auch der Nazi wird irgendwann seine Vorgesetzten und den ganzen Laden zum Kotzen finden und auch der Kapitalismusfreund macht sich nochmal Gedanken, wenn er seine Miete nicht mehr zahlen kann.

In der Klasse (egal ob mit oder ohne Arbeit) wird viel Scheiße gelabert, doch weder Unterwürfigkeit, noch Rassismus lösen die Probleme des Einzelnen. Sie werden stetig schlimmer. Hier wären Linke gefragt, um Hilfestellung zu geben. Um darauf hinzuweisen, daß man seine Wut auf die Falschen richtet. Man sollte erklären, woher die Probleme kommen. Und am wichtigsten: man sollte helfen, eine praktische Solidarität aufzubauen. Hier müssen auch Leute zusammenkommen, die einander nicht leiden konnten.

Um so etwas zu erreichen, muß man dort sein, wo die Menschen und ihre Probleme sind. Man muß von ihnen ernstgenommen werden. Einem "Linken" mit seiner Durchblickermentalität und der herablassenden Haltung Menschen jenseits des eigenen linken Millieus gegenüber, wird jedoch keine Sau zuhören.

counselor

Ich habe schon die Erfahrung, dass meine Kollegen durchaus auch mal der Theorie lauschen, wenn es um die Probleme im Betrieb geht. Sie fragen dann auch nach, bis sie alles verstanden haben. Entscheidend hierfür ist das Vertrauensverhältnis und dass die Erklärungen nicht platt oder zynisch sind. Eine zynische Haltung zur Gesellschaft ist auch unbeliebt.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Schluepferstuermer

Zitat von: BGS am 14:46:22 So. 12.Januar 2020
Wozu braucht der einen zweiten Porsche, wenn er nur einen fahren kann?

MfG

BGS

Weil er es kann. Braucht ja was zum wechseln.

Ich würde lieber fragen, warum er überhaupt einen Porsche hat.
Wurde er von den Beschäftigten bezahlt?
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Kuddel

Linke und Klassenkampf

Ich hab da nochmal ein paar Anekdoten auf Tasche, die zeigen, daß Politisches Bewußtsein und Klassenbewußtsein 2 Paar Schuhe sind und sich keineswegs automatisch zusammen entwickeln.

Im Laufe meines Lebens hatte ich es oft mit Linksradikalen zu tun, die auf jedem langweileigen Polititreffen waren, die quer durch Deutschland fuhren, um an irgendwelchen linksradikalen Kongressen teilzunehmen und auch zu allen wichtigen Demos reisten, bei denen man mit Zusammenstößen mit der Staatsmacht rechnen konnte. Da waren sie an vorderster Front zu finden und fürchteten weder Repression, noch Verletzungen.

Diese Leute entpuppten sich in Alltagskämpfen als untauglich und unfähig. Am Arbeitsplatz waren sie feige und jeder noch so unpolitische und bildzeitungslesende Kollege hatte mehr Arsch in detr Hose in betrieblichen Auseinandersetzungen als diese Wochenendrevoluzzer. Ich hab es auch erlebt, wie diese Linksradikalen (ehemaligen Hausbesetzer) in Konflikten mit dem Vermieter nicht nur den Schwanz eingezogen haben, sondern auch andere Mieter in dem Pfanne gehauen haben, um selbst vor dem Vermieter eine bessere Position zu bekommen.

Hier eine weitere Geschichte, die sehr lange zurückliegt. Es gab weder die Linkspartei noch eine AfD. Ich arbeitete als Leiharbeiter in einem großen Industriebetrieb. Der Vorarbeiter unserer Kolonne war mal in einer marxistisch-leninistischen Partei. In jungen Jahren hat er mit den Genossen den bewaffnenten Kampf geübt. Zu der Zeit war er nicht mehr in der Partei, aber gewerkschaftlicher Vertrauensmann. Ich hatte ihn auch manchmal außerhalb der Arbeit getroffen und politisch verstanden wir uns gut.

Ich hatte einen Leiharbeiterkollegen, mit dem ich mich menschlich prima Verstand. Er hatte viel lustiges zu erzählen und wir quatschten auch über Erfahrungen und philosophierten über alles mögliche. Zu den Wahlen fragte er mich, was ich denn wählen würde. Ich sagte, ich fühlte mich von allen verarscht und würde deshalb nicht zur Wahl gehen. Er nickte und sagte, das würde er verstehen und ähnlich sehen. Einen Tag nach der Wahl begrüßte er mich mit den Worten, "Kuddel, du wirst gleich sauer auf mich sein." Ich fragte, was denn los sei und er sagte, er hätte die NPD gewählt. Ich fragte, wie er denn auf so eine derart bescheuerte Idee kommen kann? Er sagte, er wollte es diesen ganzen Arschlochparteien heimzahlen. Er hätte sich diverse Programme durchgelesen. Die Republikaner kamen für ihn nicht in Frage, die hätten fast nur Bullen als Kandidaten aufgestellt und er würde nie und nimmer einen Bullen wählen.  Die NPD hätte ein paar vernünftige Sachen gesagt. Das reichte ihm, sein Kreuz bei der NPD sollte ein Ausdruck seiner Wut sein.

Er war wahrlich kein Fascho, sondern ein feiner Kerl. Wir hatten viel Spaß bei der Arbeit, haben darauf geachtet, daß wir uns nicht totmachen und haben jede Menge Scheiße gebaut. Wir waren nicht sonderlich produktiv.

Der linke Vorabeiter und Vertrauensmann hatte zwar eine gut entwickeltes politisches Bewußtsein, doch er war in der Ausbeutungsmaschinerie perfekt integriert und funktionierte, wie er sollte. Er trieb die Kolonne so an, daß sie ihre zeitlichen Vorgaben stets schaffte.

Kuddel

Mir fiel gerade ein weiteres Beispiel ein, wie Klassenbewußtsein und politisches Bewußtsein voneinander abgkoppelt sein können.


Finnland


Ende 2019 entwickelte die Solidarität mit prekären Postbeschäftigten eine solche Dynamik, daß sie zu einem Gereralstreik anwuchs. Das führte zum Sturz des Regierungschefs Antti Rinne. Die Regierungskoalition besetzte mehrere Posten neu, ohne Neuwahlen zu fordern. Man ging davon aus, daß Neuwahlen den "Wahren Finnen" einen Sieg bescheren könnte.

Es gibt also ein starkes Klassenbewußtsein, Solidarität und Kampfkraft der finnischen Arbeiterbewegung, die problemlos die Regierung erschüttern kann. Gleichzeitig herrscht so ein schlechtes politisches Bewußtsein und eine allgemeine Verwirrung, daß die Faschos bei den Wahlen eine Mehrheit erhalten könnten.

counselor

ZitatTAG DER INDUSTRIE - Monopole fordern mehr Tempo im Abwälzen der Krisenlasten auf die Massen

Wie jedes Jahr lud der BDI (Bundesverband der deutschen Industrie) in Berlin hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und anderen gesellschaftlichen Bereichen ein, um über den zukünftigen Kurs deutscher Monopolpolitik zu beraten.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw25/monopole-fordern-mehr-tempo-im-abwaelzen-der-krisenlasten-auf-die-massen-1
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

  • Chefduzen Spendenbutton