Re: Bauernproteste in Deutschland

Begonnen von Fritz Linow, 20:23:30 Mi. 18.September 2019

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Kuddel

Es wird spannend. Autonome Kämpfe der Bauern. Sie folgen nicht mehr ihren Verbänden:

Zitat Landwirte blockieren Discounter-Lager:
Bauern gegen Aldi und ihre Verbände

Wieder blockieren Trecker Lager von Discountern. Der Verband ,,Land schafft Verbindung" lehnte solche Aktionen nach einem Gespräch mit dem Handel ab.




Trotz einer Vereinbarung der Bauernbewegung ,,Land schafft Verbindung Deutschland" (LsV) mit den großen Supermarktketten haben Landwirte erneut Lager von Discountern blockiert. Von Montagabend bis Dienstagmorgen stellten sie laut Polizei mit rund 50 Traktoren das Aldi-Zentrallager in Weyhe bei Bremen zu. Bereits am Sonntag hatten Bauern mit etwa 100 Traktoren laut NDR ein Netto-Depot im niedersächsischen Hodenhagen blockiert. Gleichzeitig fand einem Teilnehmer zufolge eine ähnliche Aktion bei einem Lidl-Lager in Eschbach bei Freiburg statt. Die Blockierer fordern höhere Preise für ihre Produkte.

Dabei hatte der LsV-Bundesvorstand nach früheren Blockaden und darauf folgenden Verhandlungen mit Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Kaufland vergangene Woche angekündigt, darauf hinzuwirken, ,,dass der Warenverkehr künftig ungehindert fließen kann". Im Gegenzug versprachen die Händler Maßnahmen, um die deutsche Landwirtschaft zu stärken. Viele Bauern klagen, sie könnten mit den derzeitigen Preisen nicht ihre Produktionskosten decken. Schweine etwa haben sich in diesem Jahr stark verbilligt, weil der Export außerhalb der EU wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland zusammengebrochen ist und die Schlachthöfe aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen gegen Corona-Infektionen weniger Tiere verarbeiten als normalerweise.

Die Vereinbarung stieß bei Bauern auf Widerstand, da sie zwar zum Beispiel eine Ombudsstelle für Konflikte zwischen Konzernen und Landwirten sowie Arbeitsgruppen vorsieht, aber keine Preiserhöhungen. Angeblich verlangt Aldi gerade in Verhandlungen mit Molkereien, die Butterpreise stark zu reduzieren. ,,Wir haben gefordert, schnellstmöglich – am besten noch vor Weihnachten – Geld auf unsere Höfe zu bekommen", sagte Milchbauer Jürgen Thielker der taz, der an der Blockade des Discounters teilnahm. ,,Aber in diesen Verhandlungsrunden wird nur darüber gesprochen, wo noch Fachgruppen gebildet werden sollen. Das hilft uns alles nichts, wenn wir diese Monate nicht Kostendeckung haben", so Thielker.

,,Als Milchviehbetrieb kann ich sagen, dass wir immer so 30/40 Prozent unter unseren Kosten liegen. Und das zum Teil schon seit Jahren." Die Bauern hätten unter zwei Dürrejahren sowie ,,katastrophalen Milchpreisen" 2015/16 gelitten. ,,Wir haben uns davon nie erholt." Dazu kämen Tierschutz- und Umweltauflagen ,,ohne Ende". Viele Höfe würden nur noch durch Umschuldungen überleben, zahlreiche müssten binnen einem halben Jahr aufgeben, wenn sich die Lage nicht bessert.

Ultimatum an die Konzerne

Ein Großteil der Blockadeteilnehmer hat an den Demonstrationen teilgenommen, die LsV seit Oktober 2019 organisierte. Doch von deren Führung fühlen sie sich nicht mehr vertreten. Diese sei auch nicht von der Basis gewählt worden, sagte einer. LsV-Sprecher Dirk Andresen stecke mit dem Bauernverband unter einer Decke, der nicht die Interessen der Landwirte vertrete. Andresen war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Aldi-Blockade endete, nachdem ein Konzernvertreter versprochen hatte, ein Ultimatum an seine Chefs weiterzugeben: Die großen Ketten sollten spätestens Sonntag einen Termin bis zum 15. Januar für ein Gespräch mit Politik und Bauern festlegen. ,,Sonst sind wir wieder da", drohte Teilnehmer Dieter Rempe. Anschließend seien knapp 30 Trecker zur größten deutschen Molkerei, DMK, in Bremen gefahren. Auch dort forderten die Bauern höhere Preise.
https://taz.de/Landwirte-blockieren-Discounter-Lager/!5735376/

Den Verband "Land schafft Verbindung" (LSV) sehe ich sowieso als sehr problematisch. Er hat sich gleich zu Beginn an die Spitze der Proteste gestellt und konnte mit professionellen Faltblättern und designten Schildern und Transparenten punkten bei den Landwirten, die im Demonstrieren völlig unerfahren waren. An der Spitze des Verbands stehen Großagrarier.
"Doch von deren Führung fühlen sie sich nicht mehr vertreten. Diese sei auch nicht von der Basis gewählt worden, sagte einer. LsV-Sprecher Dirk Andresen stecke mit dem Bauernverband unter einer Decke, der nicht die Interessen der Landwirte vertrete."
Das sehe ich auch so.

Kuddel

ZitatLandwirte protestieren vor Aldi-Lager

Landwirte haben am Sonntagabend in Nortorf mit einer Traktor-Kolonne vor dem Aldi-Zentrallager in Nortorf demonstriert. Im Internet war zuvor zu dem Protest aufgerufen worden. Anwohner fühlten sich durch Lärm belästigt.


https://www.kn-online.de/Lokales/Rendsburg/Nortorf-Landwirte-protestieren-vor-Aldi-Zentrallager

Fritz Linow

Zitat29.12.20
Die Proteste der Bauern reißen nicht ab: Mit etwa 400 Traktoren haben Landwirte auch in der Nacht auf Dienstag Aldi-Lager blockiert. Sie fordern bessere Preise für ihre Produkte.
(...)
Der Protest hat derweil auch andere Formen angenommen: Vor der Aldi-Filiale in Himmelpforten (Landkreis Stade) haben Unbekannte in der Nacht einen großen Misthaufen abgelegt. Die Polizei sprach von etwa zehn Kubikmeter Mist.
(...)
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Blockaden-und-Misthaufen-Bauern-protestieren-gegen-Aldi,proteste216.html

Kuddel

Volksnahe und für jedermann und jederfrau verständliche Aktion!  ;D

Fritz Linow

Zitat11.1.21
Am Sonntagabend hatten Landwirte die Zufahrten zum Zentrallager von Klaas & Kock in Gronau blockiert, mehr als 100 Traktoren waren beteiligt. Nun gab es eine Einigung.

Der Grund für die Proteste war die Preispolitik der Supermarktkette, konkret ging es um die Auslistung von Produkten der Molkerei Naarmann.
(...)
Im andauernden Konflikt mit dem Lebensmitteleinzelhandel wurden nun vier Arbeitsgruppen gebildet, die mit den vier großen Unternehmen des LEH (EDEKA, REWE, Aldi, Schwarz-Gruppe) in einen Dialog treten. Diese sowie nächste Woche finden Auftaktveranstaltungen dazu statt.
https://www.landundforst.de/landwirtschaft/klaas-kock-lenkt-protesten-564000

Kuddel

ZitatBauernverband schließt weitere Protestaktionen nicht aus

Im Streit um Billigpreise für Lebensmittel will Bauernpräsident Joachim Rukwied weitere Proteste und Blockadeaktionen vor Supermärkten nicht ausschließen. "Ich habe volles Verständnis für den Unmut und den Zorn meiner Berufskollegen", sagte Rukwied. "Insofern will ich nicht ausschließen, dass es weitere Aktionen gibt. (...)
https://www.handelsjournal.de/bauernverband-schliesst-weitere-proteste-nicht-aus.html

Kuddel

ZitatBauern protestieren mit Traktoren-Kolonne in Berlin gegen Klöckners Politik

In Berlin haben dutzende Landwirte mit ihren Traktoren gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung protestiert.


Unter dem Motto ,,Bauern in Berlin – gekommen um zu bleiben" fuhren sie zum Landwirtschaftsministerium. Organisiert wude der Protest von der Initiative ,,Land schafft Verbindung". Die Bauern protestieren vor allem gegen schärfere Umweltgesetze und fordern höhere Erzeugerpreise für ihre Produkte. Die Branche leide gleichermaßen unter der Corona-Krise und dem ,,Preisdumping" des Handels, hieß es.
https://www.deutschlandfunk.de/lebensmittel-bauern-protestieren-mit-traktoren-kolonne-in.1939.de.html?drn:news_id=1220423

Kuddel

Erklärung des Umweltverbandes BUND:

ZitatFaire Preise für Bäuerinnen und Bauern

Anlässlich der heutigen Bauernproteste in Berlin fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) faire und kostendeckende Erzeugerpreise. Die Politik muss die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels wirksam eingrenzen und die Position der Landwirtinnen und Landwirte stärken, betont der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt:


,,Die wochenlangen Proteste der Bäuerinnen und Bauern vor Discountern und Molkereien sind verständlich. Auf vielen Höfen herrscht große Verzweiflung. Denn die Preiskämpfe des Lebensmitteleinzelhandels werden auf dem Rücken der Landwirtschaft ausgetragen. Das Verramschen von Lebensmittel und die Preisdrückerei von Lidl, Aldi und Co. heizen das Höfesterben an und verhindern die Agrarwende.

Wir brauchen faire und kostendeckende Preise. Erzeugerinnen und Erzeuger müssen in der Lebensmittelkette gestärkt werden, damit sie auf Augenhöhe verhandeln können anstatt weiter von oben herab behandelt zu werden. Notwendig ist eine am regionalen Markt und nicht an Agrarexporten ausgerichtete Agrarpolitik. Die Politik muss die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, statt lediglich die Proteste zu moderieren und mahnende Worte an den Handel zu richten.

Zudem sollten Agrarbetriebe für gesellschaftliche Leistungen beispielweise im Natur- oder Klimaschutz honoriert werden. Dafür bieten sich die jährlich 54 Milliarden Euro der EU-Agrarpolitik an – anstatt sie weiter mit der Gießkanne über die Flächen zu verteilen. Forderungen nach geringen Umweltauflagen sind in Zeiten der Biodiversitäts- und der Klimakrise absolut untragbar.

Bei allem Verständnis für die Bauernproteste ist das Verwenden der Landvolk-Flagge inakzeptabel. Die Fahne war Ende der 1920er Jahre das Symbol der Landvolk-Bewegung, die sich später auf weite Teile des Deutschen Reichs ausweitete. Die Protestierenden müssen sich von solchen politischen Entgleisungen und einer antidemokratischen und antisemitischen Symbolik klar distanzieren."
https://www.presseportal.de/pm/7666/4821667

NachbarArsch

Zwar nicht in Deutschland, aber evtl auch interresant...

ZitatLandwirte in Mittelgriechenland demonstrieren gegen niedrige Preise für ihre Produkte
Die Landwirte der mittelgriechischen Stadt Trikala plädieren für ,,direkte Lösungen". Am Montag (25.1.) führten sie im Zentrum der Stadt eine Protestaktion mit ihren landwirtschaftlichen Fahrzeugen durch, an die sie schwarze Fahnen gehängt hatten.

Vertreter der Demonstranten erklärten gegenüber der Presse, dass es ihnen die derzeitige Situation schwer mache, tragfähig zu arbeiten und ihre landwirtschaftliche Produktion fortzusetzen. Sie kritisierten, dass sie ihre Produkte zu Niedrigpreisen verkaufen müssten, die noch unter den tatsächlichen Anbaukosten lägen. Außerdem weisen sie auf fehlende Infrastruktur hin. Das würde im Sommer zu Wassermangel und im Winter zu Überschwemmungen führen. (Griechenland Zeitung / eh)


https://www.griechenland.net/nachrichten/politik/28665-landwirte-in-mittelgriechenland-demonstrieren-gegen-niedrige-preise-f%C3%BCr-ihre-produkte

Kuddel

ZitatLandwirte protestieren gegen Dumping-Preise

Hunderte Bauern fordern in Berlin politische Unterstützung. Die Corona-Regeln zwingen die bayerischen Landwirte aber zur Zurückhaltung.


Die hundertprozentige Kennzeichnung der Herkunft der Lebensmittel, der Kampf gegen Dumping-Preise und ein Ende der Preisschlachten im Lebensmitteleinzelhandel – das sind laut Rainer Seidl die zentralen Forderungen, welche die Landwirte aktuell auf die Straßen treiben. Seidl ist erster Vorstand der Organisation Land schafft Verbindung (LSV) in Bayern. Seit Dienstag demonstrieren in Berlin die Landwirte für mehr Unterstützung von der Politik – fuhren mit hunderten Traktoren in Richtung der Ministerien und übergaben Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ihre Forderungen im Rahmen eines Forderungspapiers.

Bis mindestens Sonntag sollen die Proteste andauern. Eine Verlängerung sei laut Seidl aber im Gespräch. "Ich habe gehört, dass es noch vier Wochen länger gehen kann", sagt er.
https://www.onetz.de/oberpfalz/tirschenreuth/landwirte-protestieren-gegen-dumping-preise-id3171835.html

Kuddel

Die Meldung ist schon älter, doch sie zeigt, welche Bündbnisse möglich sind...

Bauern, Umweltschützer und Erwerbslose gemeinsam:

ZitatBilligproduktion gefährdet Menschenleben

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND, AbL und ALSO*


Die Verbände des Agrarbündnisses Niedersachsen fordern die Landesregierung zur sofortigen Überprüfung sämtlicher Betriebe der niedersächsischen Schlachtindustrie hinsichtlich der Einhaltung von Standards für den Sozial- und Infektionsschutz in den Betrieben und bei der Unterbringung der Beschäftigten auf. Das Testen der Beschäftigten, wie es Ministerpräsident Stephan Weil angekündigt hat, reiche nicht aus. Laut Agrarbündnis ist es dabei unerheblich, ob die Mitarbeiter*innen direkt angestellt seien, mit Werkverträgen oder in Leiharbeitsverhältnissen arbeiteten. Gleiches gelte auch für Betriebe, die Saisonarbeiter*innen bei der Ernte von Spargel und Erdbeeren beschäftigten.

Die Pandemie hält anscheinend Teile der Ernährungsindustrie nicht davon ab, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen menschenunwürdig zu behandeln sagt Guido Grüner von der Arbeitslosenhilfe Oldenburg, die insbesondere Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen in der Ernährungsindustrie berät. Hinzu kommt die Gesundheitsgefährdung durch illegale Unterbringung in Sammelunterkünften, die damit zu Hotspots beim Infektionsgeschehen werden können. Die Verantwortung für Einhaltung von Abstandsregeln in den Betrieben liege laut Agrarbündnis beim Unternehmen. Sollte die Produktion aufgrund der Pandemie gedrosselt oder zeitweise stillgelegt werden müssen, seien die bisherigen Löhne weiter zu zahlen. Mietabzüge für die angemessene Unterbringung aufgrund des Infektionsschutzes müssten verboten werden.

Menschenwürdige Arbeitsverhältnisse und die Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen zum Schutz der Tiere in Schlachthöfen oft nicht ausreichend gesichert sind, haben entsprechende Skandale und zeitweise Schlachthofschließungen im vergangenen Jahr gezeigt, ergänzt Ottmar Ilchmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Niedersachsen. Das Agrarbündnis Niedersachsen fordert einen Systemwechsel mit stärkerer Orientierung auf eine regionale Wertschöpfungskette, bei denen faire und gerechte Preise für umweltgerechte Erzeugung für Bäuerinnen und Bauern gesichert sind, mit gerechten und menschenwürdigen Arbeitsverhältnissen bei der Verarbeitung von Lebensmitteln und konkreten Informationen für Verbraucher*innen über Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung.

Alle Skandale im Zusammenhang mit Schlachthof-Standorten zeigen deutlich, dass lückenlose Kontrollen anstatt Vertrauen erforderlich sind, so Tilman Uhlenhaut, Agrarsprecher des BUND Niedersachsen. Das Agrarbündnis Niedersachsen fordert daher das Land auf, sofort alle Betriebe, insbesondere die Unterbringung aller Beschäftigten von Schlachthöfen sowie bei Spargel- und Erdbeeranbauern zu überprüfen menschenwürdige Unterbringung, Bezahlung, Absicherung, keinen ausreichenden Arbeitsschutz und Schutz vor Infektionen müssen gewährleistet sein.

Eine Schließung von Betrieben dürfe laut Agrarbündnis nicht nur erfolgen, wenn der Tierschutz nicht eingehalten wird. Fehlender Schutz von Mitarbeiter*innen vor Corona muss ein hinreichender Grund dafür sein, Unternehmen das Recht auf Produktion und Profit bis zur Sicherstellung eines ausreichenden Schutzes zu entziehen. Darüber hinaus fordert das Bündnis Bund und Land auf, solchen Betrieben jede Art von finanziellen Hilfemaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie unverzüglich zu entziehen, falls diese derzeit gewährt oder beantragt werden.

Hintergrund:
Das Agrarbündnis Niedersachsen vielfältig, fair, bäuerlich ist ein Zusammenschluss von 19 Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz, aus Verbraucherorganisationen und der Entwicklungszusammenarbeit, die sich gemeinsam für eine faire Agrarpolitik einsetzen.
https://www.also-zentrum.de/archiv/beitrag/Pressemitteilung.html

*ALSO = Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg
https://www.also-zentrum.de/ueberblick.html

Kuddel

ZitatMit ihrer gigantischen Einkaufsmacht bringen große Handelsketten die kleinen Lieferanten in ihre Abhängigkeit. Lidl und Kaufland, Aldi, REWE und Edeka besitzen einen Marktanteil von mehr als 85 Prozent
https://www.heise.de/tp/features/Bauernproteste-gegen-Dumpingpreise-5054266.html

Fritz Linow

Bauern, Bonzen und Bomben, vielleicht auch nicht:
Zitat17.2.21
Explosion am Lidl-Stammsitz in Neckarsulm
(...)
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-02/lidl-explosion-zentrale-baden-wuerttemberg

ManOfConstantSorrow

Die Bauern demonstrieren wieder:

ZitatBauern-Proteste für angemessene Milchpreise
In mehreren deutschen Städten werden Landwirtinnen und Landwirte am Freitag für angemessene Milchpreise demonstrieren. Auch in Bremen ist eine Aktion geplant, weshalb Behinderungen in der Neustadt möglich sind.
https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-neustadt/auch-in-bremen-bauern-proteste-fuer-hoehere-milchpreise-doc7g6cqgzyw4gn7507avi

ZitatBauern-Proteste in Edewecht
,,Wir müssen einfach handeln, sonst hört man uns nicht"


https://www.nwzonline.de/plus-ammerland/edewecht-bauern-protest-landwirte-fordern-hoehere-milchpreise_a_51,1,3836321033.html

ZitatLandwirte protestieren mit einer Treckerdemo gegen Atommüll-Lager

Mit einer spektakulären Einsaat-Aktion weisen Landwirte auf ein gebrochenes Versprechen hin. Die Protestbewegung fürchtet mehr den je ein atomares Endlager an der Weser.
https://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/beverungen/23028547_Landwirte-protestieren-mit-einer-Treckerdemo-gegen-Atommuell-Lager.html

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatBayern
Proteste bei Molkerei Weihenstephan/Müller


Organisiert vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) haben einige Milcherzeuger am 25. Juni 2021 bei der zum Müllermilch-Konzern gehörenden Molkerei Weihenstephan in Freising gegen zu niedrige und existenzbedrohende Milchpreise demonstriert.

Müllermilch sei nach Angaben des BDM aufgrund seiner Größe sowie seiner starken Marken als Protestziel ausgewählt worden. Die Molkerei habe mit ihrer Durchsetzungsstärke Möglichkeiten, Dinge zu ändern. Doch zum wiederholten Male zeige Müllermilch sein Desinteresse an den Anliegen der Milcherzeugerbetriebe.
https://www.elite-magazin.de/news/newsticker/bayern-proteste-bei-molkerei-weihenstephanmuller-16720.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatArmin Laschet im Ostalbkreis — Proteste von Landwirten

Am Sonntagabend ist Armin Laschet im Essinger Schlosspark bei einer Kundgebung aufgetreten. Die CDU hatte zum Auftakt der ,,heißen Phase" im Wahlkampf geladen und sprach unter anderem darüber, wie man nach seiner Ansicht die Wirtschaft nach der Pandemie ankurbeln kann. Bauern machten ihrem Unmut Luft und legten mit ihren Traktoren, Anhängern und Maschinen zeitweise den Verkehr lahm.
https://remszeitung.de/2021/9/5/armin-laschet-im-ostalbkreis---proteste-von-landwirten/

Kuddel

ZitatBauernführer redet rechtsradikal

Weil sein Opa bei der Waffen-SS war, spreche er Klartext, sagt ein bekannter Vertreter der Agrarproteste. Dazu Ausländerfeindlichkeit, Klimaskepsis.
https://taz.de/Protestbewegung-gegen-Umweltschutz/!5805034/

Wie inzwischen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen, gibt es auch unter den Landwirten Rechte und Rechtsradikale. Es ist wichtig dafür zu sorgen, daß sie nicht tonangebend werden.

Es ist wichtig klarzustellen, daß nicht "DIE Bauern" rechtsradikal sind. Es gibt auch Bauern, die politisch gut drauf und kämpferisch sind und gute Forderungen stellen. Sie gilt es zu unterstützen und zu stärken. Die Rechten muß man anprangern und herausdrängen.

ManOfConstantSorrow

ZitatBauern-Proteste in Wiefelstede
Hoffnung auf schnelle Einigung bei Edeka

Die Landwirte-Proteste mit langfristigen Straßensperrungen sorgen vor allem bei Anliegern für Entsetzen. Der Landkreis sah keine andere Möglichkeit, als der Versammlungsfreiheit Priorität zu geben.
https://www.nwzonline.de/plus-ammerland/ammerland-westerholtsfelde-landwirte-proteste-hoffnung-auf-schnelle-einigung_a_51,4,2546586980.html# (Paywall)

ZitatBauerndemo
Proteste bei Edeka Minden-Hannover

Landwirte haben sich vor einem Lager der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover versammelt. Sie fordern den Lebensmittelhändler und andere Händler auf, wieder den Dialog mit den Landwirten aufzunehmen. Edeka Minden-Hannover verspricht, den Austausch mit den Bauern fortzusetzen.
https://www.lebensmittelzeitung.net/handel/nachrichten/bauerndemo-proteste-bei-edeka-minden-hannover-162565
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Verdrängungswettbewerb und der Vormarsch der Großagrarier in der Landwirtschaft haben extreme Folgen. Für viele Landwirte ist es existenzbedrohend. Deshalb ist die Zunahme von Bauernprotesten kein Wunder.

Die ARD hat eine Doku zum Thema veröffentlicht: Kampf ums Ackerland
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/kampf-ums-ackerland-100.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Die Leserbriefe darunter sind lesenswert.

Klimawende und auch der Weg in eine Gesellschaft ohne Kapitalismus funktionieren nicht ohne Landwirte. Wir müssen uns mit den Sorgen, Nöten und Kämpfen der Bauern befassen. Wenn wir rechte Tendenzen bei den Bauern verhindern wollen, müssen wir die fortschrittlichen Kämpfe, die es dort gibt, unterstützen als Umweltschützer und als Linke.
Wir müssen mit ihnen Diskutieren, zuhören und auch gemeinsam Kämpfen.
Ein neues, unbeackertes Feld.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatEin Landwirt trotzt dem Energieriesen RWE
Plötzlich Held im Kampf fürs Klima

Eckardt Heukamp will seinen Bauernhof nicht dem Kohletagebau opfern. Aktivistinnen und Aktivisten kämpfen für ihn, selbst Greta Thunberg war schon da. Denn seine Äcker sind zum Symbol im Streit um die Klimapolitik geworden.
https://www.spiegel.de/panorama/garzweiler-2-in-nordrhein-westfalen-landwirt-in-luetzerath-trotzt-dem-energieriesen-rwe-a-8c3e96a6-6db4-4988-ba6d-16c3b240d544 (Bezahlschranke)

Ich halte gemeinsame Kämpfe von Bauern und Umweltschützern für wegweisend.
Nur so kann eine schlagkräftige Bewegung entstehen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Ein wichtiger Protest!

ZitatTrotz Absage der Grünen Woche in Berlin
15.000 Teilnehmer bei Agrar-Demo erwartet

Immer zur Grünen Woche fordern Tausende in Berlin mehr Klima- und Tierschutz sowie bessere Einkommen auf Bauernhöfen. In diesem Jahr auch ohne die Agrarmesse.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/trotz-absage-der-gruenen-woche-in-berlin-15-000-teilnehmer-bei-agrar-demo-erwartet/27957658.html
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Kuddel


Kuddel

Junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft zum ,,Wir haben es satt"- Protest:

ZitatWir sind junge Landwirt/-innen, die sowohl in konventionellen als auch ökologischen Betriebsformen arbeiten. Der Blick in die Zukunft der Landwirtschaftspolitik ist zwangsläufig auch der Blick in unsere ganz persönliche Zukunft. Mit dieser Perspektive fordern wir eine echte sozial-ökologische Transformation in der Landwirtschaft und Lebensmittelbranche.

Wir können nicht länger akzeptieren, dass die Normalität der deutschen Landwirtschaft eine Ausbeutung von Mensch und Natur bedeutet. Diese Ausbeutung wird in Deutschland sichtbar. In den Arbeitsbedingungen von Saisonarbeiter/-innen, der unbezahlten Arbeit in Familienbetrieben, der Degradierung der Böden sowie dem Arten- und Höfesterben. Genauso wird diese Ausbeutung auch international sichtbar in einem inakzeptablen Fortführen kolonialer Unterdrückung.
https://www.l-iz.de/melder/wortmelder/2022/01/junge-arbeitsgemeinschaft-baeuerliche-landwirtschaft-zum-wir-haben-es-satt-protest-am-22-januar-2022-430410

ManOfConstantSorrow

ZitatLandwirte aus dem Münsterland zerstören aus Protest Erdbeerfelder

Die Erdbeerbauern im Münsterland leiden unter zu niedrigen Preisen im Lebensmittelhandel. Weil es sich nicht mehr lohnt, ernten einige ihre Felder nicht länger ab.
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/landwirt-zerstoert-erdbeerpflanzen-106.html
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counselor

ZitatGRÜNE WOCHE - Schaulaufen für Industrie und Politiker oder Kampf für eine zukunftsfähige Landwirtschaft!?

Heute beginnt in Berlin die internationale "Grüne Woche". Aus diesem Anlass haben die Autoren dieses Artikels, den sie für das aktuelle Rote-Fahne-Magazin geschrieben haben, ihn nochmals für Rote-Fahne-News aktualisiert. Heute Abend findet in Berlin auch eine Veranstaltung der Agrarplattform im Internationalistischen Bündnis statt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw03/schaulaufen-fuer-industrie-und-politiker-oder-kampf-fuer-eine-zukunftsfaehige-landwirtschaft
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

ManOfConstantSorrow



,,Massentierhaltung braucht kein Schwein", hieß es auf einer Schweinefigur, die Demonstranten über die Straße zogen. ,,Agrarindustrie Tötet!", Insekten schützen" und ,,Für Gentechnik fliege ich nicht" lauteten andere Slogans. In der Luft schwebten große Ballone und auch eine Insektenfigur. Parallel zur Agrar- und Ernährungsmesse Grüne Woche sind am Samstag in Berlin wieder Hunderte Menschen aus ganz Deutschland für eine umweltschonendere Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Veranstalter war ein Bündnis aus Bauern, Klima- und Tierschützern sowie weiteren Verbänden.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/agrar-berlin-trecker-fuer-mehr-tierschutz-appell-fuer-kampf-gegen-hunger-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230120-99-297202

ZitatNein zu Rassismus und rechter Hetze

Wir haben Nazis, Rassist*innen und rechte Hetze satt! Uns eint der gewaltfreie Protest gegen die Agrarindustrie. Wir sagen Nein zu Menschenfeindlichkeit jeglicher Art, dazu gehört auch die Diffamierung von Bäuerinnen und Bauern. Die Stärke unseres Bündnisses ist die Vielfalt und Internationalität - Geflüchtete sind willkommen!
https://wir-haben-es-satt.de/
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counselor

ZitatBAUERNPROTESTE AM WELTMILCHTAG - Milchmädchenrechnung

Halleluja! Am hoch-christlichen Feiertag Fronleichnam verkündet die bürgerliche Presse ein Wunder: ,,Milch wird wieder billiger, Handel setzt Rotstift bei Molkereiprodukten an." Haben die jetzt ihr christliche Nächstenliebe entdeckt?

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw23/milchmaedchenrechnung-von-gf-als-tdt-gewuenscht
Hatte mich schon gewundert, weil die Kondensmilch von €0,65 auf €0,59 im Preis gefallen war. Außerdem war vor kurzem die Bio-Vollmilch zwei Cent günstiger als die normale H-Milch.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Auch nicht schlecht:

ZitatEin Landwirt bietet RWE die Stirn

Das Dorf Kerpen-Manheim soll dem Tagebau Hambach weichen. Noch leben dort einige Menschen. Ein 70-jähriger Landwirt will nicht weg
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/braunkohletagebau-kerpen-manheim-rwe-umsiedelungen-100.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

AbenteuerKäse

Zitat von: counselor am 18:19:49 So. 11.Juni 2023
ZitatBAUERNPROTESTE AM WELTMILCHTAG - Milchmädchenrechnung


Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw23/milchmaedchenrechnung-von-gf-als-tdt-gewuenscht
Hatte mich schon gewundert, weil die Kondensmilch von €0,65 auf €0,59 im Preis gefallen war. Außerdem war vor kurzem die Bio-Vollmilch zwei Cent günstiger als die normale H-Milch.

Das war mit vielen Discounter-Bioprodukten so. Und der Unterschied ist oft immer noch nicht groß. Das hat vielleicht mit Knebelverträgen der Supermärkte zu tun. Das heißt, die schließen ein möglichst günstiges Angebot mit den Landwirt*innen ab, aber wenn sich was für ihre Lebenshaltung ändert oder an den Marktpreisen, bleiben die Preise für die Vertragslaufzeit trotzdem so. Deswegen hat es während der Inflation dieses Jahr so lange gedauert, bis die Discounter-Bio-Preise gestiegen sind.

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