Schweißzertifikate / Jobcenter

Begonnen von Raoul Duke, 20:55:49 Mo. 27.Januar 2020

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Raoul Duke

Ich habe vor einiger Weile - ohne einen Metallberuf gelernt zu haben - eine überdurchschnittlich umfangreiche Schweißausbildung für WIG und MAG mit über 10 Zertifikaten für alle Positionen, Materialstärken und wichtigen Werkstoffe (Stahl, Edelstahl, Aluminium) absolviert. Habe bestimmt 40 oder mehr Bewerbungen verschickt und auch Rückmeldungen erhalten, allerdings gehe ich mittlerweile davon aus, daß die Suche länger dauern wird, obwohl ich kein Anfänger bin. Häufig ist Führerschein Voraussetzung (JC würde Führerschein erst nach Vertragsabschluss bezahlen,) oder sie bieten nur ein unbezahltes "Praktikum" (kostenlose Arbeitskraft) etc..

Die Prüfbescheinigungen haben eine Gültigkeit von drei Jahren, Aluminium nur 2 Jahre, wobei alle 6 Monate eine Unterschrift von einer Schweißaufsichtsperson drunter gesetzt werden muss, mehr oder weniger als Bestätigung dafür, daß man aktiv schweißt. Ohne entsprechende Unterschrift sind die Bescheinigungen obsolet bzw. (so gut wie) wertlos. Ich habe eine Person, die mir das Ganze unterschreibt, allerdings würde ja für jeden "Arbeitgeber", der etwas genauer hinguckt trotzdem aus dem Lebenslauf hervorgehen oder auch nur auf einfache Nachfrage hin auffallen, daß man bereits eine Weile, möglicherweise länger als 6 Monate, nicht mehr in einem Betrieb oder Ausbildungsstätte geschweißt hat (womit auch die Unterschrift fragwürdig wird).

Die für mich zuständige Person vom Jobcenter, hat signalisiert, daß - wenn ich keine Anstellung finden sollte - die Situation "neu bewertet" werden müsse und die Kostenübernahme für die Erneuerung der Zertifikate eventuell hinfällig wäre, womit nicht ich nicht 'nur' längerfristig arbeitslos bleiben würde, sondern der Staat auch deutlich über 25.000EUR für eine monatelange Ausbildung die Toilette runtergespült hätte.

Wie kann ich maximalen Druck ausüben, daß ich in einem solchen Szenario zumindest einen Teil der Prüfungen wiederholen kann bzw. die Kosten hierfür vom JC getragen werden?

Onkel Tom

Das Absurde daran ist, das es dem JC aus Kostengründen völlig schnuppe ist, das durch fehlende
Weiterbildung, in deinem Fall die Auffrischung deiner Schweißerlizenzen ungültig werden.
Schließlich haben sie ja noch genügend schlecht bezahlte Jobs in der Schublade.  :(

Druck kann man theoretisch kaum Wirkung verleihen, da Fortbildungen reine "Kann-Leistungen"
sind. Da hilft nur Überzeugung, das man mit der Auffrischung die Chance deutlich erhöht einen
passenden Job zu finden.. Beschissen daran, wenn auf dem Arbeitsmarkt für Schweißer nix los
ist..

Erfolgreich Einklagen kann man Fortschulung kaum.. In seltenen Fällen führen gesundheitliche
Einschränkungen dazu, das Fortbildung als notwendig betrachtet wird.. Findest Du doch noch
ein Arbeitgeber, der dir das schriftlich gibt, dich einstellen zu wollen, wenn Du die Lizenzen
auffrischst und Führerschein hast, kommt das JC doch in die Puschen.

Ja und.. Nach Unterzeichnung eines Arbeitsvertrag gibt es vom JC nichts mehr, auch keine
Finanzierung für ein Führerschein. SB hat dich also belogen. Der Führerschein wird nur dann
gefördert, wenn nur durch dessen ein neuer Job angetreten werden kann.

In nächster Zeit wohl mehr den Arbeitsmarkt beobachten und falls da nix ist, Richtung
Kunstoffschweißer oder ähnliches ausweichen ?

Im Prinzip brauchst Du eine Zusage von einen AG, Wenn... dann stellen wir sie ein..
Lass Dich nicht verhartzen !

dejavu

ZitatIch habe eine Person, die mir das Ganze unterschreibt, allerdings würde ja für jeden "Arbeitgeber", der etwas genauer hinguckt trotzdem aus dem Lebenslauf hervorgehen oder auch nur auf einfache Nachfrage hin auffallen, daß man bereits eine Weile, möglicherweise länger als 6 Monate, nicht mehr in einem Betrieb oder Ausbildungsstätte geschweißt hat (womit auch die Unterschrift fragwürdig wird).
Prima ;D
Zitatder Staat auch deutlich über 25.000EUR
Jobcenter?
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

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