Die Verschissenheit der Zustande ist allgegenwärtig.
Corona- und Klimakrise sind das Resultat kapitalistischen wirtschaftens. Die Soziale Spaltung gewinnt an Dynamik. Die Verarmung ist nicht nur relativ, sondern real und jenseits jeglicher Schmerzgrenzen. Es gibt die Verarmungstendenzen innerhalb dieser Gesellschaft, aber auch weltweit unter den Staaten.
Die Reichen werden immer reicher.
Das ist keine Welt, die "immer komplexer" wird, so daß man sie nicht mehr versteht. Es ist so simpel und offensichtlich, daß jeder Idiot sehen kann, wo das zentrale Problem liegt.
Die einzig denkbare Antwort ist der Klassenkampf, die Notwehr der einfachen Menschen gegen die Reichen und Mächtigen, der Kampf von unten gegen oben.
Kämpfe können sich entwickeln als Unruhen und Auftstände, aber auch in massenhaften Arbeitsniederlegungen. Letzteres träfe den Kapitalismus ins Mark.
Darum würden die Gewerkschaften sich kümmern, meint man meist. Die Realität ist jedoch, daß die sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaften auf diese Auseinandersetzung nicht vorbereitet sind, sie haben auch keinerlei Interesse an massenhaften Arbeitsniederlegungen. Sie wollen die Wirtschaft gegen die Internationale Konukurrenz schützen. Sie haben sich zu Handlangern der Wirtschaft gemacht und vertreten nicht die Interessen ihrer Mitglieder.
Für mich ist die Idee der Basisgewerkschaften eine logische Konsequenz daraus. Deshalb frage ich mich, wieso sie hierzulande so wenig funktionieren. Es geht nicht allein um die Mitgliederzahlen. Die FAU ist klein, die IWW winzig. Man hat nicht nur organisatorisch wenig Potential, auch die Strahlkraft auf die Ausgebeuteten jenseits der linken Subkultur ist minimal. Das gibt man inzwischen zu und es wird diskutiert.
Es gibt auch den kritischen Blick auf die linke Szene:
Diese Verfasstheit der radikalen Linken verwundert um so weniger, wenn wir bedenken, dass die Träger_innen dieser Bewegungen in den letzten Jahrzehnten immer stärker von Menschen mit hohem kulturellen, ökonomischen und/oder sozialen Kapital geprägt wurden, sich also immer stärker von den ärmsten Teilen der Bevölkerung entfremdet und damit selbst einerseits Privilegien zu verlieren haben und andererseits weniger Leidensdruck für die Schaffung materialistischer Strukturen ausgesetzt sind.
Revolutionäre Prozesse wurden in der bisherigen Geschichte jedoch von stark benachteiligten und eben nicht von relativ behüteten Gesellschaftsteilen angestoßen.
https://direkteaktion.org/anarchismus-ohne-anarchist_innen/Trotz allem zieht man sich in dem zitierten Artikel auf dogmatische Vorstellungen zurück und fragt
Anarchismus ohne Anarchist_innen?
als fürchte man den Verlust des politischen Strohhalms, an dem man sich festhält.
Erst einmal muß man einen Klassenkampf mit basisdemokratischen Strukturen aufbauen und vorantreiben. Dazu müssen die Unterschichten, die Ausgebeuteten organisiert und in Kämpfe geführt werden und diese einfachen Leute sind nicht unbedingst "links" oder "politisch bewußt". Erst wenn diese Menschen zusammen sind und gemeinsam handeln und kämpfen, kann man mit ihnen politisch diskutieren. Es ist idiotisch, diese Leute mit dem Politigequatsche bereits im Vorfeld abzuschrecken.