Die Ansteckungen sind rückläufig und der Medienfokus liegt jetzt auf der Ukraine.
Das Coronathema scheint irgendwie abgehakt zu sein.
Ich glaube, die Diskussion sollte jetzt erst beginnen, denn bisher hat es nur Aufregung, Frontenbildung und Schlagabtausch gegeben.
Ich halte die ZeroCovid Kampagne für genauso falsch und kritisierenswert, wie die Querdenkerkampagne.
Man muß diverse Fragen gründlich durcharbeiten, die Pandemie hatte ja nicht nur virologische, medizinische Folgen (mit Kranken und Toten), sondern auch wirtschaftliche und politische.
Mich nervte, daß die politischen Auseinandersetzungen und Straßenproteste ideologisch wurden und es wurde zu einem Kampf zwischen Leuten, die einem unterschiedlichen Glauben anhingen. Letztendlich waren es verunsicherte Teile der Bevölkerung, die aufeinander losgingen und einander vorwarfen, die jeweils andere Seite sei hirngewaschen.
Währenddessen lachten die Herrschenden sich ins Fäustchen, machten weiter ihre Profite, es wurden wirtschaftlich Weichen gestellt und es gab extreme Pandemiegewinner, gleichzeitig beschleuigte sich die soziale Spaltung der Gesellschaft. Es wurden auch politisch Weichen gestellt.
Diese Fragen wurden zu Pandemiezeiten von links weitgehend ignoriert, die ZeroCovid Szene zeigte sich absolut staatstragend. Die Schwurbler legten sich mit dem Staat an, zeigten dabei Mut und Kreativität, doch leider kamen ihre Chefstrategen von Rechtsaußen.
Es gab ein paar linke Parolen wie "nicht auf unserem Rücken" oder "die Reichen sollen zahlen!", doch sie blieben Leerformeln, die nichts mit unserem täglichen Leben zu tun und wenig Ansatz für reale Kämpfe hatten.
Die Soziale Frage sollte bei uns immer im Mittelpunkt stehen. Es haben sich so viele Ansätze angeboten, die kaum aufgenommen worden sind.
Spontan fällt mir ein: Das jahrelange Kaputtsparen des Gesundheitswesens und der fehlende Kurswechsel während der Pandemie.
Die gigantischen Profite der Impfstoffhersteller.
Bin gerade über folgendes Thema gestolpert, das auch nicht in Vergessenheit geraten sollte:
Masken für Millionen
Georg Nüßlein:
660 000 Euro
Alfred Sauter:
1,243 Millionen Euro
Andrea Tandler plus Partner:
48,3 Millionen Euro
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/bayern/csu-affaeren-maskenaffaere-von-sauter-nuesslein-tandler-e048738/?reduced=true&ieditorial=0Die Beträge mögen Pipifax sein, angesichts der Gesamtsummen, die im Rahmen von Corona und des Ukrainekriegs rausgehauen werden, doch die Symbolik ist nicht ohne. Der Artikel verschwindet hinter der Paywall. Doch ich meine zu erinnern, daß die Genannten nicht nur nicht verurteil worden sind, sondern das ergaunerte Geld sogar behalten durften. Die Politik macht mit dem Amtseid "...dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden" einen auf moralisch, aber der politische Realbetrieb geht in eine andere Richtung.
Darauf kann die Bevölkerung eigentlich überhauptnicht.
Die Linke (Bewegung) hat diese Steilvorlage nicht genutzt und sich lieber auf verwirrte Schwurbler eingeschossen.