Schweißarbeiten / toxische Arbeitsbedingungen

Begonnen von Raoul Duke, 17:23:42 Fr. 13.März 2020

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Raoul Duke

"Mein Arbeitgeber" wird mich nach dem ersten Einsatz - wie ich aufgrund einiger erster Informationen vermute - zu einem Kundenunternehmen für Schweißarbeiten auf eine externe Baustelle schicken, die in Deutschland einzigartig ist und die ich daher öffentlich lieber nicht nenne. Was mir bekannt ist, ist die Liste an genotoxischen und karzinogenen etc. pp. Schadstoffen, die dort entstehen bzw. freigesetzt werden. Ich soll dort zwar wohl mit Sauerstoffmaske (?!) arbeiten, empfinde dies allerdings als vollkommen unzumutbar und würde eher vor Arbeitsbeginn ganz rausgeschmissen werden (wenn ich nicht woanders hingeschickt werde) als an dem genannten Ort zu arbeiten (die ökozidalen Umweltschäden und das Verheizen von Arbeitern, die diese  S c h e i ß f i r m a  v.a. in Südamerika verursacht sind bekannt).

Was muß ich v.a. arbeitsrechtlich beachten, auch in Hinblick auf JC - damit ich im "schlimmsten" Fall wieder Anspruch auf ALGII habe.

admin

Es würde Sinn machen, wenn du Beweise über die Zustände auf der Baustelle sammeln würdest. Handyfotos, Schadstoffproben, Gedächtnisprotokoll. Vielleicht wären ja auch Kollegen zu einer Aussage bereit?

Du kannst dich gern an admin@chefduzen.de wenden. Das dürfte ein Boomerang für das Unternehmen werden.

Raoul Duke

Die Unternehmensgruppe, für die das Metallbauunternehmen - für das ich wiederum arbeiten soll - Revisionsarbeiten ausführt, hat einen dreistelligen Milliardenumsatz und kann dementsprechend auf auf so ziemlich alles scheißen, wenn man sich anguckt, was sie sich im Rest der Welt erlauben können (ist wirklich erschreckend!). In Deutschland verfügt das Werk garantiert über alle Zertifizierungen, um im Sinne der Grünen als "nachhaltig, umweltschonend und sozial gerecht" usw. zu gelten, sodaß es wohl kaum zu einem Boomerang wird.

Mir geht es erstmal darum dort gar nicht erst anzufangen und woanders eingesetzt zu werden - eine Forderung für die ich leider nicht gerade in der besten Verhandlungsposition bin, da ich noch am Anfang der Probezeit stehe. Einfach so kündigen kann ich auch nicht.

admin

Dein Wunsch, dort auf keinen Fall anfangen zu wollen, ist absolut berechtigt.

Mein Vorschlag ist aber auch ernstgemeint. Wenn wir individuell dem Schlimmsten entgehen, ist es gut. Wenn wir zusammen zynischen Ausbeutern ihr Handwerk legen, zumindest aber erschweren, ist es besser.

Wenn du ein paar Daten über das Unternehmen schicken und die Zustände auf der Baustelle schildern würdest, könnte man z.B. die Berufsgenossenschaft informieren.

Raoul Duke

Zitat von: admin am 19:09:01 Fr. 13.März 2020
Wenn du ein paar Daten über das Unternehmen schicken und die Zustände auf der Baustelle schildern würdest, könnte man z.B. die Berufsgenossenschaft informieren.

Dazu werde ich mich nochmal melden, wenn ich mir das Ganze angesehen habe. Wie sollte ich - soz. Günter Wallraff-mäßig - Schadstoffproben für eine ganze Reihe von Schwermetallen und anderer toxische Verbindungen etc. vornehmen? Es dürfte so oder so bekannt sein, weshalb ja auch Maskenvorschrift gilt. Solange alles im Rahmen 'marktkonform' festgelegter Grenzwerte für Luftbelastung (Gase, Staub) bleibt, ist es sowieso legal. Und solange jemand erst in 10, 20, 30 Jahren an Krebs verreckt, interessiert sich in diesem Land sowieso niemand dafür.

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