Was ist eigentlich mit den Jüngeren (<30) los?!

Begonnen von BGS, 21:49:31 Di. 27.Oktober 2020

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BGS

Die Zeit vergeht. Persönlich habe ich schon immer (in einigen Sprachen) mit vielen Leuten aus allen möglichen  Gesellschaftsklassen zu tun. In jedem Alter.

Nun fällt auf, dass schon lange vor dem Virus sehr viele Jüngere hier im Norden (bis um die 30) zum Teil ihre Bude wochenlang nicht verlassen, das Internet mit dem wirklichen Leben zu verwechseln scheinen, kaum reden oder gar schreiben und so gut wie keine sozialen Interaktionen mehr haben.

Mit der Folge, dass sie nicht den Hauch einer Ahnung haben, wie man angemessen miteinander umgeht,  also
z. B. freundlich, respektvoll, tolerant (und auch mal aufmunternd). Sie ziehen einen regelrecht runter, falls man nicht aufpasst.

Die Genannten sind immer schlechter Laune, komplett vereinsamt und nicht in der Lage, Empathie oder Nähe zu anderen Menschen zu empfinden, geschweige zu artikulieren. Keinerlei Freunde weit und breit.

Interessen? Surfen, Fertigfrass, Schlafen und das wars, vielleicht noch Zocken im Netz in 24-Stunden Törns.

Zukunftsaussichten? Keine, daher hat man scheinbar auch das Recht, sich selbst unablässig leid zu tun, natürlich ohne jemals ernsthaft den Versuch gemacht zu haben, irgendetwas zu verändern.

Es gibt zum Glück wenige positive Ausnahmen, doch die muss man quasi mit der Lupe suchen.

Warum nur haben diese jungen "Erwachsenen" eine derart konstante und konsequente Gleichgültigkeit, auch was sie selbst, Engagement, Zukunft etc. betrifft?

In ihrer Unsicherheit und miesen Dauerlaune vergreifen jene sich konsequent im Ton, leicht von oben herab - obwohl dahinter so gut wie nichts ist (heisse Luft). Dies führt dann dazu dass sie von ihren Mitmenschen mit der Zeit regelmässig gemieden werden.

Es fehlt an Mut, Ideen und allem, was das Leben lebenswert macht. Man verlässt die Wohnung nur, um evtl. zu arbeiten oder um einzukaufen.

Ich spreche nicht von der in jenem Alter häufigen Verweigerung.

Was ist eigentlich mit den Jüngeren los?

MfG

BGS



"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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Troll

Gepimpt von sozialen Medien, massenhaft virtuelle Freunde, viel Pornosex, viele Fassaden perfekter Mitmenschen zum anglotzen für die neidischen Verlierer.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

Wenn ich es recht verstanden habe folgen inzwischen wohl etliche Desorientierte selbsternannten "influencern" in der irrigen Hoffnung, in ihrem eigenen Leben könnte sich etwas positiv verändern.

Doch gaukeln die "influencer" u.a.  vor, mehr Konsum, die neueste Mode etc.  sei die Lösung, wodurch etliche Jüngere sicher über ihre Verhältnisse leben, ganz wie ihre Eltern.

Und was geschieht, wenn es ihnen nicht gelingt, wie ihre Vorbilder zu werden? Wenn die Tage im Leben kommen, wo die eigene Mittelmässigkeit nicht mehr ausreicht?

MfG

BGS

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Zitat von: BGS am 13:16:51 Mi. 28.Oktober 2020
Wenn ich es recht verstanden habe folgen inzwischen wohl etliche Desorientierte selbsternannten "influencern" in der irrigen Hoffnung, in ihrem eigenen Leben könnte sich etwas positiv verändern.

Doch gaukeln die "influencer" u.a.  vor, mehr Konsum, die neueste Mode etc.  sei die Lösung, wodurch etliche Jüngere sicher über ihre Verhältnisse leben, ganz wie ihre Eltern.

Und was geschieht, wenn es ihnen nicht gelingt, wie ihre Vorbilder zu werden? Wenn die Tage im Leben kommen, wo die eigene Mittelmässigkeit nicht mehr ausreicht?

MfG

BGS

Ich denke dann passiert das was wir täglich sehen, hören, erleben, den Zerfall unserer Gesellschaften.
Man darf hassen, schreien, Selbstjustiz ausüben, alles zur Unterhaltung und je nach Betrachter zum vergöttern oder Shitstormen, nur die Grundlage des Ganzen darunter darf niemalsnienicht in den Fokus gelangen, das wäre Blasphemie an dem erschaffenem Konstrukt Industrie 4.0.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Tiefrot

Die Jungen kriegen doch heute alles vorgekaut.
Phantasie ?  Gibts doch fertig im Netz.
Mitgefühl ?  Einer virtuellen Figur gegenüber ?
Ideale ?  Wofür denn ?

Die Welt besteht aus einer (kleinen) Glasscheibe, in der alles bereits vorhanden ist.
Die kriegst du mehrheitlich nicht mehr dazu, sich auch mal tiefere Gedanken zu machen.  ::)
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

BGS

Sie machen einen durchgehend gepesteten bzw. völlig frustrierten Eindruck und sind daher oft unangenehmere Menschen als ich mir je hätte vorstellen können.

Nicht ein einziger nachvollziehbarer Satz entfährt ihnen, da es null Vorstellung mehr davon gibt, wie man sich verständlich artikuliert.

Gruselig, Aldous Huxley wird seit einer Weile weit übertroffen. Bücher und Literatur sind ihnen fremder als alles andere.

MfG

BGS



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BGS

Da kommt was auf uns zu:

Kinder im Alter von 2 Jahren und weniger können nicht zwischen dem Bildschirm, vor den sie von ihren Eltern gestetzt werden, und der Realität unterscheiden. Folge: im Gegensatz zu sozialer Interaktion vermindert sich ihre Lernleistung um etwa 50 Prozent im Gegensatz zum Lernen bei persönlicher Ansprache.

Auch werden vom Geschehen auf den Schirmen ihre in der Entwicklung sich befindenden Gehirne weniger stimuliert. Die Zeit davor ist quasi eine für immer verlorene Zeit.

Der Spracherwerb wird verzögert, wenn Kinder stumm vor digitalen Medien sitzen, Eltern starren hierzulande währenddessen selbst auf Bildschirme und nehmen daher oft sich keine Zeit, mit dem Nachwuchs zu sprechen.

"Tablets" werden hier im Norden seit etwa acht Jahren auch von Kleinkindern genutzt. Niemand hat die damit verbundenen Risiken untersucht. Sichtbare Folgen: extreme Stimmungsschwankungen, Nichtakzeptanz von Grenzen, Sprachstörungen, keine Frustrationstoleranz, Interaktionsstörungen, geringer Wortschatz, Wutanfälle etc. Sieht + hört man hier in jedem Supermarkt.

Ferner haben Kinder, die ihre Mahlzeiten vor Zeichentrickfilmen und youtube verbringen müssen zunehmend Gefühlsstörungen, Schlaf- und Aufmerksamkeitsdefizite, Lernstörungen, Gewichtsprobleme.

Jedes dritte Kind unter zwei Jahren verbringt hier inzwischen um 90 Minuten täglich vor Bildschirmen ( = 1/3 der wachen Zeit). Fernsehen in diesem Alter ist eine Garantie für Aufmerksamkeitsstöringen den Rest des Lebens. Vom durchschnittlichen Fernsehkonsum der Eltern ganz zu schweigen.

Kinder bis drei Jahren sollten m. E. von allen Medien komplett ferngehalten werden, denn in dieser Zeit entwickeln sich normalerweise die unabdingbaren kognitiven und sozialen Fähigkeiten eines Menschen bzw. werden erlernt.

Bei älteren Kindern, etwa bis zum Alter von 12 Jahren kommen Videospiele, Schmartphones, "soziale" Netzwerke, und Spielkonsolen hinzu, so dass ein skandinavisches Kind täglich um vier, fünf Stunden seiner Wachzeit vor dem Bildschirm verbringt (USA 4 h 20 Minuten).

Ab 13 sind die Kinder durchschnittlich etwa fünf, sechs Stunden digital unterwegs (USA 6 h 40 Minuten), auch durch Surfen im Internet.

Das Jugendalter ist eine kritische Phase für das Gehirn, da hier neuronale Netzwerke umgebildet werden, Entscheidungsfähigkeit und die Kontrolle der eigenen emotionen normalerweise erlernt werden.

Die Kinder und auch die Erwachsenen werden zunehmend über das Belohnungssystem des Gehirns manipuliert. Z. B. sogenannte "Likes" werden vom Hirn als unvorhersehbare, zufällige Belohnungen eingestuft und können abhängig machen.

Etliche über 13-jährige mit viel Medienkonsum schlafen schlecht, haben kein Zeitgefühl mehr, oft Kopfschmerzen, Bewegungsdefizite, gehen nicht zur Schule, ignorieren jegliche Wünsche ihrer Eltern, kennen keine gemeinsamen oder regelmässigen Mahlzeiten, haben keinen Kontakt zu anderen, wissen nicht, das es Urlaub mal gab.

MfG

BGS









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Frauenpower

ich mag den Film
https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/sendung/wir-sind-die-neuen-136.html

das Internet veraendert eben viel. Beim Angucken aelterer Filme und Serien versuche ich die Unterschiede auszumachen. Der sofortige Griff zum Handy, der ausbleibt ist was Markantes. Bei bestimmten Filmszenen, bei denen man gedanklich selbst auch zum Handy greift, fehlt bei den frueheren Serien. Und die Leute damals haben ihr Dasein trotzdem gemanaged!! Irgendwie. DRK war dann halt weniger schnell da oder sowas. Gibt digital ja auch Vorteile.

Man war frueher mehr draussen, mehr unter Leute und es scheint alles koerperlicher gewesen zu sein. Die Moebel  wie das menschliche Verhalten...wer es nicht mehr kennengelernt hat, vermisst es auch nicht denke ich.
Sind die heutigen auch mehr unpolitisch? Und warum waren sie es damals ggf. mehr?

Der Fortschritt ist digital, da muessen wir ran und uns einlernen und -ueben.

Um Sport, Koerperliches und sowas muessen wir uns aber auch kuemmern, das duerfen wir uns nicht wegnehmen lassen. Hugh!

Troll

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