Corona - Arbeit - Arbeitskampf

Begonnen von admin, 09:01:26 So. 22.März 2020

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Kuddel

Ein guter Text von der polnischen Basisgewerkschaft IP (Arbeiter-Initiative):

ZitatDie Arbeiter-Initiative (Inicjatywa Pracownicza) setzt sich für die Verbesserung der Situation von Forscherinnen mit Kindern während der Pandemie ein



Geschlossene Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen. Leerstehende Kindertagesstätten. Geschlossene Kantinen. Kinder, die bisher von Lehrern, Tagesmüttern und Köchen betreut wurden, mussten während des Lockdowns von jemand anderem betreut werden. Die Pandemie stellte eine zusätzliche Belastung für Frauen dar: die Betreuungsarbeit, die gleichzeitig mit der beruflichen Tätigkeit erledigt werden musste. Dies bedeutete jedoch nicht, dass der Druck zur Effizienz verringert wurde. Weibliche Mitarbeiter werden nach wie vor für ihre Leistung so eingespannt, als hätten sie während der Pandemie keinen zusätzlichen Vollzeitjob, nämlich die Kinderbetreuung, übernommen.

Dieses Thema wurde von den Mitgliedern des Komitees der Arbeiter-Initiative aufgegriffen, das an der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Schönen Künste in Warschau tätig ist. Sie appellierten an den Wissenschaftsminister, die Situation von Personen, die als Wissenschaftler arbeiten und kleine Kinder betreuen, bei der Abrechnung ihrer Arbeit durch wissenschaftliche Einheiten, bei der Abrechnung der Umsetzung von Stipendien und bei der Beantragung neuer Stipendien sowie bei der Bewertung der Arbeit von wissenschaftlichen Einheiten, die sie beschäftigen, zu berücksichtigen. Es wurde ein Brief an den Minister geschickt, der von über 1600 Personen unterzeichnet wurde.

Nach einer Reihe von neoliberalen Reformen muss sich jede Universität mit einer angemessenen Anzahl von Punkten für Veröffentlichungen in Büchern und wissenschaftlichen Zeitschriften beweisen. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft nimmt die Universitäten in die Pflicht, und die Universitäten nehmen die Mitarbeiter und Angestellten in die Pflicht; die Ergebnisse der Evaluierung haben nicht nur Auswirkungen auf das Prestige, sondern auch auf die Finanzierung der jeweiligen Universität und die berufliche Zukunft des oder der Angestellten. Eine solche "Pointe" ist aus vielen Gründen kritisiert worden, aber die Pandemie hat einen weiteren arbeitnehmerfeindlichen Aspekt davon offenbart. Wenn man kleine Kinder zu betreuen hätte, könnte man während der Schließung viel weniger Zeit mit Recherchen und dem Schreiben von Artikeln verbringen. Die Auswirkungen davon wurden schon früh in der Pandemie sichtbar. Menschen, die sich um kleine Kinder kümmerten und deshalb mehr mit Hausarbeit belastet waren und weniger Zeit für wissenschaftliche Arbeit hatten, schrieben weniger Arbeiten und reichten weniger Förderanträge ein als vor Ausbruch der Pandemie. Interessanterweise traf dies vor allem Frauen - Männer, auch mit kleinen Kindern, hatten statistisch gesehen genauso viel Zeit für die berufliche Arbeit wie vorher. Warum? Ganz einfach: Die Kinder wurden von ihren Müttern betreut. Ein solches Phänomen wird als "Mutterschaftsstrafe" bezeichnet und resultiert aus der ungleichen Aufteilung der Betreuungsarbeit. Männer profitieren davon (auch wenn sie Kinder haben, gelten sie als stabiler und verdienen z. B. eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung), aber vor allem profitiert die kapitalistische Wirtschaft davon, die die Kosten der Betreuungsarbeit nicht berücksichtigen muss. Frauen machen es umsonst, und wenn sie, wie während der Pandemie, deswegen nicht Vollzeit arbeiten können, verdienen sie einfach weniger und werden langsamer befördert.

Das Problem betrifft jedoch nicht nur Akademikerinnen, sondern alle Menschen, die während der Pandemie mit zusätzlicher Betreuungsarbeit belastet waren, unabhängig von der Branche, in der sie tätig sind. Nach dem Lockdown sind sie erschöpft und der Möglichkeit beraubt, sich zu erholen, weil sie ihren Urlaub oft für die Betreuung ihrer Kinder genutzt haben, und sie haben auch eine schlechtere Position auf dem Arbeitsmarkt, wo nur volle Verfügbarkeit hoch bewertet wird. Dies ist Diskriminierung. Die Workers' Initiative wird sich mit diesem Thema befassen. Die Sorgearbeit kann nicht allein auf die Schultern der Frauen gelegt werden, und Frauen können auch nicht dafür bestraft werden, dass sie sie leisten.
https://ozzip.pl/informacje/mazowieckie/item/2780-ip-interweniuje-ws-sytuacji-pracownic-naukowych-z-dziecmi-podczas-pandemii

Kuddel

ZitatAuf einem der größten Spargelhöfe Deutschlands ist das Coronavirus ausgebrochen. Mittlerweile haben sich 131 Menschen infiziert. Polnische Erntehelferinnen berichten von Bedingungen "wie im Horrorfilm".
https://www.dw.com/de/spargelernte-corona-quarant%C3%A4ne-f%C3%BCr-erntehelfer/a-57510474?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Nikita


Zitat1011 Menschen arbeiten derzeit auf dem Spargelhof von Heinrich Thiermann im niedersächsischen Kirchdorf.

Schluepferstuermer

Alles nur, um Einigen billigen Spargel im Supermarkt anzubieten. Vielen ist dies egal. Sie müssen ja selber keinen Spargel stechen.  :Q
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

ManOfConstantSorrow

ZitatArgentine port workers say to hold another 48-hour strike next week
Argentina's grains exports remained paralyzed on Thursday due to a strike by port workers demanding to be vaccinated against COVID-19, with the labor groups threatening another 48-hour work stoppage next week.
https://twitter.com/contre_capital/status/1396080151511851008
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Fritz Linow

Zitat28.7.21
Das AG Bonn hat entschieden, dass ein Arbeitnehmer, der wegen einer Infektion mit dem Coronavirus während seiner Urlaubszeit in Quarantäne muss, keinen Anspruch auf Nachgewährung dieser Urlaubstage hat.
(...)
Eine behördliche Quarantäneanordnung stehe einem ärztlichen Zeugnis über die Arbeitsunfähigkeit auch nicht gleich. Die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers obliege allein dem behandelnden Arzt und nicht der Behörde.
(...)
Arbeitnehmer sollten sich bei einer Infektion während des Urlaubs die Arbeitsunfähigkeit also immer ärztlich bescheinigen lassen, um ihren Nachgewährungsanspruch durchsetzen zu können.
(...)
https://www.wbs-law.de/arbeitsrecht/quarantaene-im-urlaub-nachgewaehrung-von-urlaubstagen-bei-infektion-im-urlaub-56073/

Schluepferstuermer

Da lassen sich aber viele abschrecken.
Gehen halt mit leichten Schnupfen und Husten in die Arbeit.
Bei schweren Schnupfen und Husten, wird für 2 Tage Urlaub genommen.
Arztbesuch oder Test, Wozu?
Andere sind doch egal

Sowas wird doch Jahrelang so gemacht.
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
----

Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

Fritz Linow

Dass der Lohnersatz für Ungeimpfte im Quarantänefall nun wegfällt, kann durchaus der erste Schritt dahingehend sein, dass irgendwann später auch die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall wegfällt. Schließlich hätte man ja immer selber besser aufpassen können. Der jetzige Impfdruck kann dazu führen, dass man sich tatsächlich an ein Gesundheitsregime gewöhnt und erkämpfte Errungenschaften unbemerkt flöten gehen.

Troll

U.a.Thema bei (ab~Min.8) Podcast - Kekulés Corona-Kompass #219: Welcher Impfstoff hilft am besten gegen Delta? | MDR

https://youtu.be/V_hUDjbpcQY
Soziadarwinismus ick hör dir trapsen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

Und was is mit Variante

- Eta (B.1.525)

- Iota (B.1.526)

- Kappa (B.1.617.1)

- Lambda (C.37)

- Mu (B.1.621)

Fragen über Fragen. (Muss zur Schicht.)

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Fritz Linow

Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Problem, dass nun Lohnersatzleistung im Quarantänefall wegfällt oder wegfallen soll, scheint nicht gewollt, bzw. möglich zu sein. Eine gemäßigte Kritik von verdi, das war's ansonsten.

Ebenfalls unter Sonstiges:

Zitat15.9.21
Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist eine soziale Errungenschaft, für die die arbeitenden Menschen in diesem Land lange kämpfen mussten. 1956 streikten die Metallarbeiter in Schleswig-Holstein 114 Tage für diese Forderung. Erst 1970 wurde sie umgesetzt und ist den Arbeitgebern seitdem ein Dorn im Auge. Zuletzt stellte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag 2015 die Lohnfortzahlung gänzlich infrage.

Nun soll offenbar durch das Verhalten einiger Impf-Trolle die Gunst der Stunde genutzt werden, um unter dem Vorwand der Pandemiebekämpfung den faktischen Ausstieg aus der Lohnfortzahlung einzuleiten. Warum dann eigentlich nur bei Corona? Was ist mit denen, die sich nicht rechtzeitig gegen all die anderen durch Impfung vermeidbaren Infektionskrankheiten und deren Folgen haben impfen lassen, sei es gegen die alljährlich auftretende Grippe-Pandemie? Und was ist mit jenen, die ungeimpft mit ihren ansteckenden Reisekrankheiten aus dem Urlaub zurückkommen?

Hier soll das allgemeine Lebensrisiko Krankheit individualisiert und damit durch die Hintertür das Schuld-Prinzip in die soziale Daseinsvorsorge eingeführt werden.
Warum soll die Allgemeinheit für vermeintlich selbstverschuldete Erkrankungen aufkommen? Wer definiert hier eigentlich das »selbstverschuldet«?

Was ist mit Extremsportlern und gilt die Schuldfrage dann auch bei den Verletzten im Straßenverkehr? Was ist bei Alkoholmissbrauch, bei der selbstverschuldeten Fettleibigkeit oder beim Raucherbein des Kettenrauchers?

Das ist die Büchse der Pandora, die da sozialpolitisch geöffnet wird. Der vermeintlich epidemiologische Effekt ist zu vernachlässigen, die Konsequenzen für unser Sozialgefüge dagegen wären enorm.
https://www.linksfraktion.berlin/abgeordnete/wolfgang-albers/detail/news/gegen-notorische-impfverweigerer-schuetzt-die-eigene-impfung-nicht-die-demontage-des-sozialstaats/

Nebenbei: Beim Streik 1956 ging es darum, dass Arbeiter die gleiche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekommen wie die Angestellten. Die gab es bei denen schon früher, was die Gleichgültigkeit jetzt auch nicht besser macht, eher schlimmer. Wer jetzt also in Quarantäne muss, sollte sich erstmal telefonisch krank melden (diese Möglichkeit wurde mal wieder verlängert). Ansonsten halt immer schön Selbstoptimierung betreiben.

dagobert

Zitat von: Fritz Linow am 01:05:36 So. 19.September 2021
Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Problem, dass nun Lohnersatzleistung im Quarantänefall wegfällt oder wegfallen soll, scheint nicht gewollt
[...]
Zitat[...]
Hier soll das allgemeine Lebensrisiko Krankheit individualisiert und damit durch die Hintertür das Schuld-Prinzip in die soziale Daseinsvorsorge eingeführt werden.
Warum soll die Allgemeinheit für vermeintlich selbstverschuldete Erkrankungen aufkommen? Wer definiert hier eigentlich das »selbstverschuldet«?

Was ist mit Extremsportlern und gilt die Schuldfrage dann auch bei den Verletzten im Straßenverkehr? Was ist bei Alkoholmissbrauch, bei der selbstverschuldeten Fettleibigkeit oder beim Raucherbein des Kettenrauchers?

Das ist die Büchse der Pandora, die da sozialpolitisch geöffnet wird. Der vermeintlich epidemiologische Effekt ist zu vernachlässigen, die Konsequenzen für unser Sozialgefüge dagegen wären enorm.
https://www.linksfraktion.berlin/abgeordnete/wolfgang-albers/detail/news/gegen-notorische-impfverweigerer-schuetzt-die-eigene-impfung-nicht-die-demontage-des-sozialstaats/
Das ist der Testlauf, um mit den unterschiedlichsten Begründungen auch die Entgeltfortzahlung bei Krankheit nach und nach auszuhöhlen.
"Hättest dich ja warm anziehen können, dann wärst du jetzt nicht erkältet."
"Hättest mit dem Fahrrad nicht so schnell fahren sollen, dann wärst du auch nicht auf die Fresse geflogen."
"Hättest ja nicht zu rauchen brauchen, dann hättest du jetzt auch kein Lungenkrebs." (Alternativ: Sonnenbaden und Hautkrebs)
Ich denk das jetzt lieber nicht weiter ...  :Q
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

ManOfConstantSorrow

ZitatKeine Lohnfortzahlung für Minijobber

Musste ihr Betrieb schließen, gingen Minijobber in der Corona-Krise leer aus. Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld standen ihnen nicht zu - und auch kein Lohn, wie das Bundesarbeitsgericht entschieden hat.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/minijobber-lohnausfall-corona-bag-erfurt-101.html

So ein Richter am Bundesarbeitsgericht hat keinen Schimmer, wie es sich von der Hand in den Mund lebt.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Fritz Linow

Prophylaxe:

Zitat19.11.21
Wegen der dramatischen Corona-Entwicklung erlaubt Sachsen vorübergehend einige Ausnahmen vom Arbeitszeit-Gesetz. Wie das Wirtschaftsministerium in Dresden mitteilte, darf bei einzelnen Tätigkeiten die tägliche Höchst-Arbeitszeit überschritten werden. Das betreffe unter anderem die medizinische Behandlung, Versorgung und Pflege von Patienten sowie die mobilen Impfteams. In Krematorien darf zusätzlich Sonntagsarbeit angeordnet werden. Die Ausnahmeregeln sind vorerst bis Mitte Dezember befristet.
https://www.mdr.de/nachrichten/kontakt/redaktionen-mdr-aktuell/index.html#20211119_15-18

Nao

ZitatLehren aus Wuhan: ,,Ärzte und medizinisches Personal sollten nur sechs Stunden arbeiten"
(...)
Die  Lehre für Deutschland und Europa ist, dass eine Sechs-Stunden-Schicht  Leben rettet. Wichtig ist es auch, in der Vorbereitungsphase ausreichend  Personal zu bekommen, das angelernt werden kann.
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/lehren-aus-wuhan-arzte-und-medizinisches-personal-sollten-nur-sechs-stunden-arbeiten/

Fritz Linow

Zitat von: Nao am 18:36:14 Fr. 19.November 2021
ZitatLehren aus Wuhan: ,,Ärzte und medizinisches Personal sollten nur sechs Stunden arbeiten"
(...)
Die  Lehre für Deutschland und Europa ist, dass eine Sechs-Stunden-Schicht  Leben rettet. Wichtig ist es auch, in der Vorbereitungsphase ausreichend  Personal zu bekommen, das angelernt werden kann.
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/lehren-aus-wuhan-arzte-und-medizinisches-personal-sollten-nur-sechs-stunden-arbeiten/

Ich glaube fast, dass die anderen Maßnahmen, die in Wuhan gemacht wurden und auch im Interview erwähnt werden, leichter durchzuführen wären als kürzere Arbeitszeiten. Sehr viele Pflegekräfte arbeiten ja eh schon wegen schlechter Erfahrung nicht mehr in Vollzeit.

ZitatDazu zählt die Rekrutierung ehemaliger Mitarbeiter und von Medizinstudierenden.
https://www.riffreporter.de/de/wissen/corona-wuhan-exit-maskenpflicht-krankenhaus-interview-nagel

Ehemalige Mitarbeiter sind nicht grundlos ehemalige Mitarbeiter und Medizinstudenten sind halt Medizinstudenten und helfen schon mit. Der Output aus den Pflegeschulen ist auch nicht wirklich groß und die Rekrutierung im Ausland scheint auch erschöpft zu sein. Ganz zu schweigen von der Situation in Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegediensten.




counselor

ZitatSTUTTGART - Mercedes Untertürkheim: 3G-Umsetzung polarisiert

Das 3G-Gesetz am Arbeitsplatz hat zur Folge, dass seit dem 24. November nur mehr Geimpfte, Genesene oder Getestete ihre Arbeit im Betrieb aufnehmen dürfen. Das hat die bereits bestehende Polarisierung in der Corona-Frage in vielen Abteilungen erneut befeuert.

Wie 3G bei Mercedes umgesetzt wird, berichtet ein Kollege: Jeder musste seinen Impf-Status dem Meister offenlegen, der diesen erfasste. Kollegen, die sich im Betrieb testen lassen, haben unbezahlt eine Stunde vorher zu kommen. Nach zwei Wochen Übergangszeit übernimmt Daimler aber nur mehr die Kosten für zwei Tests pro Woche im Betrieb; gerade soviel, wie er vom Gesetz her muss! Um die drei anderen Test müssen sich die Kollegen selbst kümmern. Ab sofort finden wieder betriebliche Impfungen statt und ab Januar wird auch geboostert.

Die Betriebsratsspitze (IG Metall) zeigt ein gewisses Verständnis für 3G am Arbeitsplatz, als Beitrag zur Eindämmung der Pandemie. Andererseits kritisiert sie die Bundesregierung, weil sie ,,einen großen Teil ihrer Verantwortung auf die Betriebe abwälzt ... Leidtragende sind die Unternehmen und ihre Beschäftigten"1, so die IG-Metall-Betriebsratsspitze. Dass Konzerne mit Rekordprofiten und Verbände den ,,hohen organisatorischen Aufwand und (die) zusätzlichen Kosten"2 beklagen, kann jedoch nicht von den Metallerinnen und Metaller unterstützt werden. Es sind doch vielmehr die Monopole, die unter der Losung ,,kein neuer Lockdown" dafür gesorgt haben, dass die Regierungen die Handlungsempfehlungen der Experten zur Verhinderung einer 4. Welle nicht umgesetzt haben.

Aus verschiedenen Abteilungen gibt es Berichte, dass die 3G-Vorschrift für die Betriebe von der Mehrheit der Kollegen unterstützt wird, aber auch bei nicht wenigen Arbeitern auf Kritik stößt. Offene Corona-Leugner, von denen einige von Hitler-Diktatur faseln oder gar mit Armbinden ,,Ungeimpft" (als skandalöse Anspielung auf die Stigmatisierung der Juden) rumlaufen, sind bei der Masse der Kollegen isoliert. Fast noch problematischer für die Arbeitereinheit sind diejenigen, die sich bisher nicht impfen lassen haben und jetzt gegen den Druck auf sie aufbegehren. In ihrem Brass wenden sich manche den Fake-News der faschistoiden Querdenker-Bewegung zu, die von ,,Zentrum Automobil" im Betrieb übernommen wird. Diese Kräfte machen auf Opposition zu Regierung und Unternehmerverbänden. In Wirklichkeit bekämpfen sie die notwendige Kritik und den Kampf um konsequenten Gesundheits- und Umweltschutz auf Kosten der Monopolprofite. Mit der Verharmlosung und Leugnung der gesundheitlichen Gefahren der Corona-Pandemie und dem Eintreten für eine individuelle Freiheit auf Kosten der Gesellschaft, vertreten sie eine menschenverachtende Weltanschauung.

Wichtig sind deshalb Forderungen, die sich gegen Monopole und Regierung richten, wie sie die MLPD-Betriebsgruppe aufgestellt hat: Tägliche Corona-Tests aller Beschäftigten in der Arbeitszeit! Wiedereinführung der Schichtentkoppelung! Der gemeinsame Kampf darum muss mit einem offensiv geführten ideologisch-politischen Kampf um die proletarische Positionierung zur Corona-Pandemie verbunden werden. Nur davon zu sprechen, sich nicht spalten zu lassen, ohne sich zu positionieren, wie das die IG-Metall- und Betriebsratsführung macht, kapituliert vor dieser notwendigen Auseinandersetzung!

Hier gibt es die aktuelle Erklärung der MLPD "Allgemeine Impfpflicht gegen Covid-19 und kurzzeitiger Lockdown in Form vorgezogener Weihnachtsferien"

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw48/mercedes-untertuerkheim-3g-umsetzung-polarisiert
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

Demo am Klinikum Magdeburg noetig: Waehrend andere Mitarbeiter_innen bereits zweimal einen Corona-Bonus  erhalten haben sollen, gingen Reinigungskraefte bisher leer aus.
https://www.google.com/amp/s/amp.n-tv.de/regionales/sachsen-anhalt/Reinigungskraefte-am-Uniklinikum-fordern-Corona-Praemie-article22981111.html

tleary

Sollten nicht einfach jedem Arbeitnehmer dieser Corona-Bonus zustehen? - Denn schwer malochen und ihre Gesundheit ruinieren müssen sie ja mit und ohne Corona für die paar Kröten, die ihnen vom Kapital zugestanden werden.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Frauenpower

Natürlich! Aber dieser Einstellung muss anscheinend   staendig  nachgeholfen werden. Btw Hartz Beziehende koennten Nachschub an weiteren 10 Gratis-Masken vertragen! Einen Bonus gab es einmalig mit je 150 Euro soweit ich weiss, nach mehreren Anlaeufen. Stimmt, da gab es was.

counselor

ZitatCORONA IM BETRIEB - Wenn es wirklich um Gesundheitsschutz ginge, sähe das hier anders aus!

Mit der Einführung von 3G am Arbeitsplatz ist die Diskussion in den Betrieben erneut entfacht. Es ist richtig, dass jetzt endlich das Thema ,,Testen" ernst genommen wird, aber es ist nicht richtig, dass nur die Ungeimpften getestet werden!

Vor kurzem hatten wir wieder mehrere Corona-Fälle am Band – die Ungeimpften sollten zum Test. Wir forderten sofort, dass alle zum Test müssen, auch wenn das einen größeren Produktionsausfall nach sich zieht. Diesmal traute sich niemand hier zu mauscheln, zu oft war das wohl schon passiert und auch bis in die Öffentlichkeit gedrungen, es gingen alle zum Test, zum Glück war kein weiterer positiv.

Die Ungeimpften zu testen ist unbedingt richtig, sind sie doch die Hauptüberträger in der Pandemie. Aber das reicht uns nicht: Wir fordern, dass alle getestet werden - während der Arbeitszeit und auf Kosten der Profite! Es ist nicht einzusehen, dass die Beschäftigten die Hauptlast im Gesundheitsschutz mit ihrer Freizeit bezahlen müssen, so sind sie an den Bändern und in der Produktion schon seit zwei Jahren der ständigen Gefahr der Ansteckung ausgesetzt.

Ginge es den Automobilherren tatsächlich um Gesundheitsschutz, dann sähe es hier ganz anders aus. Nach wie vor gibt es kein Händedesinfektionsmittel auf den Toiletten, an den Waschbecken oder in den Pausenräumen und das in einem Weltkonzern! Die Schichtentkoppelung auf Kosten der Monopole wurde längst schon wieder abgeschafft. Wir fordern bezahlte Schichtentkoppelung von mindestens 20 Minuten, die Bereitstellung von FFP2-Masken für alle Beschäftigten, verbunden mit weiteren Maskenpausen von mindestens fünf Minuten pro Stunde zusätzlich zu den bereits bezahlten 24 Minuten!

Mit der Einführung von 3G wurde auch die Diskussion unter den Kollegen wieder entfacht, und es zeigte sich noch mal verstärkt, dass sich ganz viele der ungeimpften Kolleginnen und Kollegen aufgrund von Unsicherheit nicht haben impfen lassen. Sie haben das bisher nicht so offen gesagt. Viele haben nun Impftermine gemacht. Das zeigt, wie wichtig es ist, eine intensive und breite Aufklärung zu machen. Argumente und Überzeugungsarbeit wurde vonseiten der Konzernleitung nie gemacht, das waren nur Appelle. Eine Überzeugung gab es eigentlich nur durch die Sofortprogramme und Flugblätter der MLPD oder in den Diskussionen mit Kollegen, die sich im Sinne des Gesundheitsschutzes und der Kampffähigkeit der Arbeiterklasse mit dem Thema gründlich befasst haben.

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw49/wenn-es-wirklich-um-gesundheitsschutz-ginge-saehe-das-hier-anders-aus
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatVER.DI RUFT ZUR SOLIDARITÄT AUF - Prozess gegen Zwangsversetzung von Kristin Zuber am 6. Januar

Die Gewerkschaft verdi informiert: Die Krankenschwester Kristin Zuber klagt gegen die zwangsweise Versetzung weg von der Intensivstation am Prosper Hospital in Recklinghausen. Sie hat sich für die arbeitsschutzrechtlich gebotenen sogenannten Maskenpausen eingesetzt - und wurde deswegen zwangsversetzt! Es geht darum, dass man beim sehr notwendigen und sinnvollen Tragen von FFP2-Masken regelmäßig Maskenpausen benötigt, also Tätigkeiten durchführen können muss, bei denen man die Maske absetzen kann, wie z.B. das Stellen von Medikamenten.

Das von breiter Solidarität und einem beachtlichen Presseecho begleitete Gerichtsverfahren im Mai 2021 am Arbeitsgericht in Herne endete mit einem Skandalurteil: Kristins Klage wurde abgewiesen, ohne sachgerechte Prüfung der Argumente. Die Klägerin und ihr Anwalt legten Berufung ein und so wird ihr Fall jetzt am 6. Januar 2022 vor dem Landesarbeitsgericht (LAG) Hamm verhandelt. Die Gewerkschaft ver.di ruft zur weiteren Solidarität mit Kristin auf: "Wir treffen uns am 6. Januar um 10 Uhr vor dem LAG mit ver.di-Fahnen, um Kristin zu begleiten."

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw52/prozess-gegen-zwangsversetzung-von-kristin-zuber-am-6-januar
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

ManOfConstantSorrow

ZitatSchweizer Bauarbeiter weigern sich, die Kosten der Corona-Krise zu tragen

Schweizer Arbeitgeberverbände versuchen in der Pandemie, Löhne zu drücken und den Arbeitsschutz aufzuweichen. Doch die Beschäftigten haben sich organisiert und wehren sich nun gemeinsam.


https://jacobin.de/artikel/schweizer-bauarbeiter-weigern-sich-die-kosten-der-corona-krise-zu-tragen-unia-baugewerkschaft-schweiz-kantone-volksentscheid-streik/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatCoronakrise in Schleswig-Holstein
Schuften auch in Quarantäne

Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, müssen Krankenhausbeschäftigte trotz Quarantäne zur Arbeit. Neue Regeln klären das Problem nicht grundsätzlich.
https://taz.de/Coronakrise-in-Schleswig-Holstein/!5823760/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatMit einer Blaulichtkette aus Rettungsfahrzeugen haben Hunderte Mitarbeiter des Gesundheitswesens in der Karlsruher Innenstadt auf die angespannte Situation in den Pflegeheimen und Krankenhäusern aufmerksam gemacht. Die Aktion war ein Appell an die Gesellschaft - und eine klare Kante gegen Querdenker.

https://bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/zeichen-gegen-querdenker-blaulichtkette-aus-rettungsfahrzeugen-in-der-karlsruher-innenstadt#Echobox=1642269252

Fritz Linow

Zitat31.1.22
Regierungspräsidien erlauben 12-Stunden-Tag und Sonntagsarbeit
(...)
Die Allgemeinverfügungen gelten für Betriebe in den Bereichen Medizinprodukte, Arzneimittel und weitere apothekenübliche Artikel sowie in der Produktion, beim Verpacken, Kommissionieren, Liefern, Be- und Entladen und Einräumen von Waren des täglichen Bedarfs.

Ferner gelten die neuen Arbeitszeitregelungen für Rettungsdienste und Feuerwehr, Polizei und Gerichte, Krankenhäuser, Verkehrsbetrieben, Ver- und Entsorgungsbetriebe, Sicherheitsdienste und Rechenzentren. Eingesetzt werden können alle Beschäftigten über 18 Jahren.

Die neuen Regelungen bleiben bis zum 31. März in Kraft. Im Falle eines Abflauens der Omikron-Welle können sie jedoch bereits vorher widerrufen werden.
(...)
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/hessen-erlaubt-12-stunden-tag-und-sonntagsarbeit-in-kritischer-infrastruktur,mehr-sonntagsarbeit-corona-100.html

Mit leichter Feder werden Stück für Stück erkämpfte Rechte entfernt.

tleary

Zitat
Eine Aufhebung sämtlicher Maßnahmen zum Schutz der Menschen habe höchstwahrscheinlich den Kollaps des Gesundheitssystems zur Folge. Deshalb fehle im jegliches Verständnis für die radikalen Impfgegner. ,,Das Haus brennt bereits jetzt, deshalb können wir nicht über mögliche Folgen eine Impfung in 30 Jahren diskutieren", betont Nießner.
[aus obigem Karlsuhe-Protestartikel zitiert]
Dieser Samariterbund-Oberboss Nießner plädiert also wenig überraschend für einen Impfzwang. Zum Glück wird er Unrecht behalten mit seiner Panikmache, daß Tote nun massenweise die Friedhöfe überfüllen.

Und dieses Gesundheitssytem ist doch schon längst supermies, und nicht "eines der besten der Welt". Zu der Aussage haben sich manche während Corona tatsächlich verstiegen. Jeder, der einmal in einem Krankenhaus war (wie ich vor 2 Jahren z.B.), erkennt das. "Blutige Entlassung". Genau das wurde bei mir damals nach meinem Verkehrsunfall praktiziert. "Mittel der Fallpauschale erschöpft", somit weg mit dem "Patientenballast". Ich bin damals ungelogen im Pyjama aus dem Krankenhaus gehumpelt, ohne daß mir jemand vom Pflegepersonal geholfen hätte.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

dagobert

Zitat von: Fritz Linow am 00:50:36 Mi. 02.Februar 2022Da es hier um Corona und Arbeit geht: Der DGB scheint ja ganz zufrieden damit zu sein, dass die Arbeitszeit wieder verlängert werden kann, wenn es dem Gesamtinteresse dient...oder gibt es Proteste?
Meines Wissens nicht.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

  • Chefduzen Spendenbutton