Der Papenburg Meyer Werft Corona Krimi

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 14:21:07 Mo. 13.April 2020

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ManOfConstantSorrow

Leider verstecken sich die meisten Artikel der Provinzblätter hinter einer Bezahlschranke. Die Überschriften lassen jedoch einiges erahnen.

16.3.
ZitatErster Corona-Fall auf der Papenburger Meyer Werft
Weitere Kollegen in Quarantäne
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/2017496/erster-corona-fall-auf-der-papenburger-meyer-werft

18.3.
ZitatAlles steht still

Das Coronavirus stürzt die gerade noch von Wachstumsrekorden und Bauboom verwöhnte Kreuzfahrtindustrie in eine nie gekannte Existenzkrise
.

In der Meyer-Werft in Papenburg habe es bislang keine Auftragsstornierungen gegeben, sagt Peter Hackmann, Kommunikationschef des Familienunternehmens, das stark vom Kreuzfahrtboom profitiert. Am heutigen Donnerstag läuft das 50. Kreuzfahrtschiff der Werft, die Iona, vom Stapel. Hackmann sagt, die Situation erinnere ihn an den 11. September 2001, der Terroranschlag habe damals auch zunächst die gesamte Lieferkette gelähmt. Er vertraue auf die Finanzstärke der großen Kreuzfahrtkonzerne.
https://www.sueddeutsche.de/reise/kreuzfahrt-alles-steht-still-1.4848798

23.3.
ZitatProfit ist wichtiger als Gesundheit am Arbeitsplatz – auch in Papenburg

Während die italienische Regierung die Produktion für nicht-lebenswichtige Güter einstellen lässt, geht in Deutschland die Produktion unverändert weiter.


Eine Ausnahme sind die Autofabriken, deren Schließung allerdings nicht allein als Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus angedacht sind. Wie wir wiederholt festgestellt haben, befindet sich die Weltwirtschaft nach einer langen Phase der Erholung auf dem Wege in eine globale Rezession. Besonders die Automobilindustrie ist seit 2018 massiv eingebrochen. Wurden 2017 noch 73,4 Millionen PKW weltweit produziert, so waren es 2019 nur noch 67,0 Millionen. Besonders die Fertigung in China (2017: 24,8 Mio., 2019: 21,4 Mio.) und der BRD (2017: 5,6 Mio., 2019: 4,7 Mio.), aber auch die in Japan und den USA ist immens zurückgegangen. Die Autoindustrie stellt den wichtigsten Industriezweig in den genannten Ländern dar und ein Produktionsrückgang hat enorme Auswirkungen auf die gesamte Industrie dieser Länder.

Der VW-Konzern hat deshalb die Reißleine gezogen und die Produktion ab dem 13. März für zwei Wochen eingestellt. Begründet wurde diese Maßnahme mit dem Schutz der Mitarbeiter vor dem Corona-Virus, aber auch als Prävention gegen den sich abzeichnenden Einbruch der Nachfrage auf den Automobilmärkten.

Anders sieht es bei der Papenburger Meyer Werft aus. In der vergangenen Woche verließ das Kreuzfahrtschiff ,,Iona" die Werft und liegt jetzt in Bremerhaven, wo der Innenausbau fertiggestellt werden muss. Normalerweise befinden sich in dieser Phase mehrere hundert Handwerker an Bord, die dafür Sorge tragen, dass ein Kreuzfahrtschiff pünktlich abgeliefert werden kann. Die Auflagen der Behörden gestatten es aber momentan nicht, diese Restarbeiten wie geplant durchzuführen.

Am Werftstandort Papenburg wird weiter produziert. Im Sommer 2020 soll die ,,Spirit of Adventure" an die Reederei Saga Cruises pünktlich abgeliefert werden. Im Schiffbau ist die Einhaltung der vereinbarten Zeiten von existenzieller Bedeutung. Bereits 2018 wurde die ,,AIDAnova" mit einmonatiger Verspätung abgeliefert – eine Verzögerung, die nicht nur eine hohe Konventionalstrafe zur Folge hatte, sondern auch den Zeitplan der Werft durcheinanderbrachte. Nur durch zusätzliche Mehrarbeit im Jahre 2019 gelang es den Beschäftigten, die verlorene Zeit wieder aufzuholen.

In der vergangenen Woche gab es im Bereich Produktion den ersten Corona-Fall. Die Werft schloss daraufhin das Besucherzentrum und zwei Kantinen. Anstatt die Werft komplett zu schließen, spielt die Werft-Führung nun mit der Angst der Beschäftigten. Der Kommunikationsbeauftragte erklärte in der Ostfriesen Zeitung am 19.03.: ,,Die Situation wird noch so dramatisch, dass wir froh sein können, wenn wir überhaupt wirtschaftlich heil durchkommen und überleben. Darum geht es, und da gibt es momentan keine Spielräume". Das bedeutet konkret: Die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter ist zweitrangig, wichtig ist, dass wir das nächste Schiff pünktlich abliefern können und unsere Profite machen.

Um also die angestrebten Ziele auch in dieser Krisensituation zu realisieren und den Schein des Gesundheitsschutzes zu wahren, wurden folgende Maßnahmen ergriffen: Die Werft wird in sieben Zonen unterteilt, die Arbeiter arbeiten täglich – auch sonnabends – sechs Stunden. Zusätzlich werden alle Aufenthaltsräume geschlossen. Der Betriebsrat lehnt die Sechs-Stunden-Regelung ab, weil die Stunde Minderarbeit vom Arbeitszeitkonto der Beschäftigten abgezogen wird. Er würde eine Regelung vorziehen, in der man die Stunde teilt und beide Seiten die Hälfte übernehmen. Auch die Arbeitspflicht am Sonnabend wird abgelehnt. Dazu der Betriebsratsvorsitzende Nico Bloem: ,,Es geht jetzt darum, dass die Menschen gesund bleiben. Andere große Industriebetriebe haben inzwischen dichtgemacht und Kurzarbeit angemeldet, hier sind zurzeit mehr als 10.000 Leute täglich auf der Werft, und bei uns sollen die Leute sogar an Wochenenden arbeiten, statt einzeln zu Hause zu bleiben. Das passt nicht ganz." (OZ, 19.03.2020)
https://www.derfunke.de/rubriken/kapital-und-arbeit/2629-profit-ist-wichtiger-als-gesundheit-am-arbeitsplatz-auch-in-der-ostfriesischen-provinz

23.3.
ZitatSchiff liegt in Bremerhaven
Hunderte Meyer-Werft-Mitarbeiter durften nicht von Bord der "Iona"
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/2022058/hunderte-meyer-werft-mitarbeiter-durften-nicht-von-bord-der-iona

27.3.
ZitatDisput um Kurzarbeit
Meyer-Sprecher: Werft-Betriebsrat handelt "verantwortungslos"
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/2024914/meyer-sprecher-nennt-vorgehen-des-betriebsrats-verantwortungslos

3.4.
ZitatBisher 139 Beschäftigte der Meyer Werft Papenburg in Quarantäne
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/2029864/bisher-139-beschaeftigte-der-meyer-werft-papenburg-in-quarantaene

12.4.
ZitatBei der Meyer Werft in Papenburg gibt es offenbar Streit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat. Nach Informationen der Zeitung "Welt am Sonntag" treffen sich beide Parteien deshalb derzeit bei der Einigungsstelle vor Gericht. In dem Streit geht es darum, wie und vor allem wieviel auf der Werft in der Corona-Krise gearbeitet wird.

Die Geschäftsleitung will die Arbeit möglichst lange unbeeinträchtigt fortsetzen.


So seien die Schichten auf sechs Stunden verkürzt worden, damit keine Pausen nötig sind.

Dem Betriebsrat reicht das nicht. Er möchte, dass die Belegschaft aufgeteilt wird und nur noch im wöchentlichen Wechsel arbeitet. Die Fehlstunden sollen aus dem Arbeitszeitkonto ausgeglichen werden. Ist das erschöpft, sollte es Kurzarbeitergeld geben, aufgestockt durch das Unternehmen, fordern die Arbeinehmervertreter.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/streit-wegen-corona-massnahmen-papenburg-meyer-werft-100.html

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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