Bislang 11 bestätigte Corona-Fälle in Bremer Callcenter Weitere Testergebnisse stehen noch aus 50 Mitarbeiter sind in Quarantäne Unternehmen weist Vorwürfe zurück In einem Bremer Callcenter haben sich mehrere Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde gibt es derzeit elf bestätigte Fälle. Betroffen sind offenbar vor allem Mitarbeiter, die an einer Schulung teilgenommen haben. Die Gesundheitsbehörde prüft derzeit weitere Verdachtsfälle. Auch mögliche Kontaktpersonen werden ermittelt.Derzeit befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde 50 Mitarbeiter des Callcenters in Quarantäne. Insgesamt arbeiten 340 Beschäftigte in dem Haus.Callcenter weist Vorwürfe zurückGegenüber buten un binnen hat der Chef der Callcenters eingeräumt, dass der Schulungsraum zu klein gewesen sei. Statt der erlaubten 9 Personen seien zeitweise 14 Personen in dem Raum gewesen. Das Unternehmen spricht von menschlichem Fehlverhalten und bedauert nach eigenen Angaben den Vorfall. Vorwürfe von Mitarbeitern, das Callcenter habe Hinweise auf Corona-Infektionen nicht ernst genommen, wies das Unternehmen heute zurück. Unmittelbar nach Bekanntwerden des ersten Corona-Falles am 3. Mai habe man alle Mitarbeiter, die an der Schulung teilgenommen haben, nach Hause geschickt.Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde sagte, derzeit gebe es keine Hinweise auf ein mögliches Fehlverhalten des Unternehmens. Das werde aber noch geprüft. Zunächst gehe es vor allem darum, infizierte Personen schnell zu finden.
Callcenter in Essen: Gravierende Corona-VerstößeKeine Masken, kaum Abstand, viele Menschen auf einem Fleck. Das war laut der Stadt Essen die Lage, als Ordnungsamt und Polizei im Callcenter 020-EPOS in der Kruppstraße eingetroffen waren. Der Infektionsschutz im Unternehmen sei mehr als verbesserungswürdig, erklärt die Stadt Essen. Die Mitarbeitenden hätten keinen festen Arbeitsplatz und auch die Lüftungsmöglichkeiten seien gering gewesen. Homeoffice hätte der Arbeitgeber ebenfalls kaum angeboten - weniger als 50 Prozent der Mitarbeitenden seien im HomeOffice.Corona und Arbeitsschutz: Stadt Essen nicht für Unternehmen zuständigDiese Mängel kann das Ordnungsamt in Essen aber nicht einfach durch Bußgelder sanktionieren. Denn die Corona-Verstöße im Unternehmen betreffen nicht die Corona-Schutzverordnung, sondern die Corona-Arbeitsschutzverordnung. Dafür ist nicht die Stadt Essen, sondern die Bezirksregierung zuständig, die in dem Verfahren weiter entscheiden muss. Hinzu kommen Hinweise darauf, dass gegen Quarantäne-Auflagen verstoßen wurde.Was das Ordnungsamt in Essen aber bestrafen kann, das sind Quarantäne-Verstöße. Die Stadt hatte im Vorfeld Hinweise erhalten, dass mindestens eine Person im Callcenter trotz Quarantäne zur Arbeit gekommen sei. Daher hat das Ordnungsamt vor Ort die Personalien aller Mitarbeitenden aufgenommen. Bis jetzt ist klar, dass niemand aus Essen gegen die Quarantäne-Anordnung verstoßen hat. Ob unter den Mitarbeitenden aber Quarantänebrecher:innen aus anderen Städten waren, muss die Stadt Essen erst bei den jeweiligen Gesundheitsämtern der anderen Städte prüfen.Callcenter-Chef weist Vorwürfe zurückDas Callcenter weist die Vorwürfe zurück und erklärt gegenüber Radio Essen, dass die Anzahl von 90 Mitarbeitenden den "zulässigen Abstand ermöglicht" hätten. Aktuell seien zudem 70 Prozent der Mitarbeitenden im HomeOffice. Auch werde die Bezirksregierung über die Belegungsdichte regelmäßig informiert. "Hier ist und kann kein Grund für einen solchen Einsatz sein", so der Geschäftsführer Georg Jansen. Er sieht die Vorwürfe, etwa die Verstöße und Achtlosigkeit der Corona-Schutzmaßnahmen sowie die Beschäftigung von Quarantäne-Fällen oder gar Positiven-Fällen "in der Form nicht bestätigt" und kritisiert den personalintensiven Einsatz. Der Betrieb des Essener Callcenters wurde für den Tag weitestgehend eingestellt, am Mittwoch konnte das Callcenter den Betrieb unter Berücksichtigung der Schutzmaßnahmen wieder aufnehmen.