Schlechtes Qualitätsmanagement bei IBB Weiterbildungs AG

Begonnen von Liasanya, 18:28:22 Mi. 08.Juli 2020

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Liasanya

Da ich mich gern in Buchhaltung fortbilden wollte, bemühte ich mich um eine Weiterbildung bei der Arbeitsagentur. Man schlug mir einige Kurse bei verschiedenen Trägern vor. Ich entschied mich für den Träger IBB, da er wohnortsnah war - der größte Fehler!

Da der Kurs ausschließlich über das Internet stattfindet und der Träger wegen Corona geschlossen war, auch von zuhause verfolgt werden.

Während andere Standorte die Teilnehmer großzügig mit der notwendigen Hardware ausrüstete, musste ich mich mit zwei Laptops abquälen. Bei den ersten Kursen gelang mir das. Als wir jedoch mit der angebotenen Buchhaltungssoftware und der Online-Plattform gleichzeitig arbeiten mussten, war auf dem Laptop-Bildschirm kaum etwas zu erkennen. Irgendjemand hatte in den Einstellungen der Virtuellen Online Akademie an den Einstellung die Möglichkeit den Bildschirm zu vergrößern, deaktiviert. Daraufhin bat ich um die Teilnahme am Standort.

Ab da erfuhr ich wie der Standort geführt wird. Die anwesende Mitarbeiterin war total überfordert. Nach einer kleinen Einweisung im Haus erhielt einen benutzten Kopfhörer bei dem ich einen neuen Schaumstoff überziehen sollte. Dieser war nur leider defekt, da über diese Kopfhörer nichts zu hören war. Beim nächsten Kopfhörer ging das Mikrofon nicht, so dass man mir endlich neue Kopfhörer gab. In dem Raum war die Luft total stickig, die Tische waren nicht höhenverstellbar, aber glücklicherweise hatte man doch das Geld für Bürostühle investiert, außerdem eine Karte mit "Willkommen" - welches aber mir aber durch folgende Ausführungen wohl nicht ganz so war.

Der Kurs dauert 6 Monate und kostet im Übrigen satte 8.500,00 Euro.

Nun zum Unterricht: Dieser fand in einem Zeitfenster von 8:00 Uhr bis 11:00 Uhr statt. Der Dozent erteilte seinen Unterricht in der Zeit von 8:00 Uhr bis 11:00 Uhr. Nach 11:00 Uhr sollte man die restliche Zeit mit "Vertiefung" nutzen.  Am Standort musste man bis 16:00 Uhr ausharren, während Teilnehmer zuhause nur online bleiben mussten und die sogenannte Kaffeetasse setzen durften, welche aussagt, dass sie zwar online sind, aber untätig. So konnte ich mich, als einzige am Standort befindend, mit niemanden austauschen, da übrige Teilnehmer zuhause nicht mehr ansprechbar waren. Den Zeitablauf der täglichen "Vertiefungsphase" erklärt man mit angeblicher Erwachsenenbildung.

Außer die überforderte Sekretärin war niemand am Standort, den man fachlich etwas fragen konnte. Selbst wenn man Pause an der "frischen" Luft machen wollte, um mal aus dem miefigen Raum, der selbst beim Öffnen der Fenster nicht luftiger wurde (Hauptstraße) durfte man nur eine Pause zum Mittag machen. Die Tür musste jedes Mal von der genervten Sekretärin geöffnet werden. Weitere Pausen auswärts (Raucherpause) musste man erbetteln.

Für diesen Kurs sind 3 Prüfungen vorgesehen. Wie ich von anderen Teilnehmern aus anderen Bundesländern (leider nicht Hessen, wie ich) sondern Rheinland-Pfalz, Bayern, Hamburg, Bremen erhielten diese, die Möglichkeit zwei ihrer Prüfung mit den erforderlichen Hygienebestimmungen zu schreiben. Ich schiebe immer noch diese Prüfungen vor mir her, eine dritte kommt später auch noch dazu. Wie ich erfuhr, haben an meinem Standort noch nicht einmal vorangegangene Kurse ihre Prüfungen geschrieben, da man die Hygienebestimmungen einhalten müsse (Es standen noch mindestens zwei Klassenräume von ca. 20qm zur Verfügung).  Nachdem ich telefonisch an einem anderen Standort im selben Bundesland nachfragte, ob ich meine Prüfung an diesem Standort ablegen könnte, rief die Mitarbeiterin an meinem Standort an und dann wurde es unbequem, da ich glaube, dass mein Standort einfach nur mit der Situation überfordert ist (Personalmangel, .... ) Selbst während der Zeit meiner Anwesenheit wurde keinerlei Prüfung abgelegt, obwohl ich die einzige Teilnehmerin war.

Da der Unterricht auch von zuhause abgehalten werden kann und die unterschiedliche Behandlung gegenüber Teilnehmern, die von zuhause aus lernen, entschied ich, den Unterricht von zu Hause aus zu verfolgen, was ich per Email an eine Mitarbeiterin aus einer anderen NL, die für mich nicht zuständig sein solle, mitteilte. Die vorherige Korrespondenz kam aber von dieser Mitarbeiterin mit der Adresse aus meiner Niederlassung. Die Emailadresse der Sekretärin ist mir nicht bekannt. Nun möchte sie der Arbeitsagentur mitteilen, dass ich eigenmächtig entschied, wieder den Unterricht von zuhause aus zu verfolgen.

Für mich ist die Situation, dass Prüfungen herausgeschoben werden und die unterschiedliche Behandlung zwischen den Teilnehmern an den unterschiedlichen Niederlassungen sowie das Verhalten der Sekretärin einfach unhaltbar, denn für die Kontrolle, ob man online im Unterrichtsraum bis 16 Uhr ist, ist man nicht überfordert.

Leider existieren die Missstände schon seit Jahren: siehe

https://www.seminarcheck.de/anbieter/ibb

Wer zertifiziert solche Träger?

Sind die Hygienebestimmungen nur vorgeschoben?

Welche Maßnahmen kann ich unternehmen, sollte ich seitens der Arbeitsagentur eine Sperre erhalten?














Fritz Linow

Zitat von: Liasanya am 18:28:22 Mi. 08.Juli 2020
(...)

Wer zertifiziert solche Träger?

Sind die Hygienebestimmungen nur vorgeschoben?

Welche Maßnahmen kann ich unternehmen, sollte ich seitens der Arbeitsagentur eine Sperre erhalten?

Zertifiziert hat die https://www.zertpunkt.de/

Frag doch mal schriftlich  IBB nach den Hygienebestimmungen. Die müssen sagen, weshalb keine Prüfungen stattfinden können.

Umso mehr du in deinem "Maßnahmetagebuch" dokumentierst, desto besser läuft die schriftliche Anhörung bei einer drohenden Sperre. Manchmal ist das interne Qualitätsmanagement beim Arschamt auch daran interessiert, wie es in Wirklichkeit bei diesen Bildungsträgern abläuft.

tleary

Typischer Fall von Verschwendung der von den Arbeitenden zwangsweise abgepressten Gelder (Steuern und Arbeitslosengeldbeiträge). Diese ganzen Weiterbildungsorganisationen sind doch sowieso in erster Linie nur dazu da, sich und ihre unnützen Jobs zu erhalten. - Buchführungskurs über 6 Monate hinweg (davon 2 Praktikum) habe ich auch schon hinter mir. War total für'n Arsch. Abgesehen davon, daß - wenn ich tatsächlich eine Stelle bekommen hätte - die Bezahlung viel zu schlecht ist (nur maximal 2.500 brutto - eher weniger).
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Onkel Tom

Ich glaube kaum, das eine Anhörung auf dich zukommt, das Du ja alles unternommen hast, deine
Teilnahme und Prüfungen zu bewerkstelligen.

Falls doch, sehe ich das auch so, das dein Erfahrungsbericht darlegt, vom ISO 9001 abgewichen zu sein.
Dieses QM erfordert lückenlose Buchführung, welcher MA was wann und wo gemacht hat.

Diese Zertifizierungen werden ja üblicherweise Brancenbezogen angepasst und nun wundere ich mich nicht
mehr, das nach einer Zertifizierung (QM-Audit) Vernachlässigungen stattfinden, da zwichen dem
Auffrischungsaudit zwichen 2 und 5 Jahren vergehen können..

Interesannte Frage dazu, ob es überhaupt dem BA-Leistungsservice bekannt ist, das die meiste Unterrichtzeit
mit "Selbstbeschäftigung" befüllt ist.. In den Ausschreibungen sieht es meistens anders aus.
Lass Dich nicht verhartzen !

MarcoW75

8-11 Uhr Unterricht und dann quasi 5h "Selbstlernen" ? Wow...und ich dachte schon, bei der WBS sei es schlimm,wo die "Selbstlernphasen" ca 10% der Unterrichtszeiten ausmachen. D.h. der Steuerzahler löhnt quasi 5/8 von den 8500€ dafür, dass ihr euch selbst was beibringen sollt, was insbesondere bei Neueinsteigern in der Regel zum Scheitern verurteilt sein dürfte (wenn man in der Lage wäre, sich mehr als die Hälfte des Stoffs selbst beizubringen, bräuchte man solche Kurse wohl nicht). 

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