Fleischindustrie und Leiharbeit

Begonnen von Fritz Linow, 18:20:36 Mi. 22.Juli 2020

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Onkel Tom

Och, wat Krokotränen anbei aus den Tränensäcken der ZAF-Bonzen gepresst werden.

Jo, es kostet Arbeitsplätze..Nicht auf den Schlachthof, sondern nur die eigenen, auf
denen sie sich auf Kosten anderer Knochen belustigt und fett gefressen haben..

Hoffentlich sind "die fetten Zeiten" für Leihbuden bald vorbei.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Rappelkistenrebell

Aufsicht unerwünscht

Leiharbeitsfirmen klagen gegen »Arbeitschutzkontrollgesetz«, das nach Tönnies-Skandal verabschiedet wurde. Gewerkschaft NGG nicht überrascht

Die Pandemie hat manche Schweinerei für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. So etwa die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen in der #Fleischindustrie. Strengere Regeln und mehr Kontrollen hatte die Bundesregierung daraufhin angekündigt. Nach langem Gezerre trat zum 1. Januar dieses Jahres das sogenannte Arbeitschutzkontrollgesetz in Kraft. Regelungen im Entwurf von Arbeitsminister Hubertus #Heil (#SPD) waren allerdings zuvor unter Lobbydruck aufgeweicht worden. So ist beispielsweise der Einsatz von Leiharbeitern in kleineren Betrieben und bei der Fleischverarbeitung weiterhin zulässig.
Nun holen die Profiteure der gnadenlosen Ausbeutung zum nächsten Schlag aus: Mit einer #Verfassungsbeschwerde in #Karlsruhe soll das Gesetz komplett gekippt werden. Als Kläger treten vier Leiharbeitsfirmen auf, deren Geschäftsmodell von niedrigen Arbeitsschutzstandards und mangelhaften Kontrollen in der Fleischindustrie abhängig ist. Unterstützung kommt von den Branchenverbänden.
»Wir halten diese Regelung für unverhältnismäßig und damit auch verfassungswidrig«, begründete etwa der Chef der Leiharbeitsfirma Time Partner Personalmangement GmbH, Roger Lothmann, am vergangenen Mittwoch den Schritt. In seinem Unternehmen habe es zu keinem Zeitpunkt erhöhte Coronainfektionen bei den Beschäftigten in den Fleischfabriken gegeben. Etwaige »Missstände« hätten nichts mit der Leiharbeit zu tun. Ähnlich sieht es der Geschäftsführer der mitklagenden DPK Personalkonzepte GmbH, Alper Durak: Das Gesetz sei »reiner politischer Aktionismus und diskriminiert ungerechtfertigt die ›Zeitarbeitsbranche‹«. Der prozessbevollmächtigte Arbeitsrechtler, Gregor Thüsing, hob darauf ab, dass das Kontrollgesetz »mit der Berufsfreiheit des Grundgesetzes unvereinbar« sei.
Auf den Weg gebracht wurde die Novelle im vergangenen Jahr in Reaktion auf den #Tönnies-Skandal. Nachdem sich das Coronavirus in den menschenunwürdigen Massenunterkünften angeheuerter Billigarbeitskräfte des Konzerns unkontrolliert ausgebreitet hatte, mussten zeitweise ganze Landkreise lahmgelegt werden. Der Einsatz von Subunternehmen ist nun verboten, wobei es Ausnahmen gibt, etwa für das #Fleischerhandwerk. Zudem wurde eine Mindestquote für Betriebsbesichtigungen eingeführt. Bislang mussten die Unternehmen der Branche durchschnittlich nur alle 25 Jahre mit Behördenbesuch rechnen. Künftig sollen jährlich mindestens fünf Prozent der Betriebe eines Bundeslandes kontrolliert werden. Außerdem wurden die Bußgelder für Verstöße gegen bestehende Schutzregeln erhöht.
Der »Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister« und der »Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen« zeigten sich vergangene Woche zuversichtlich, all das durch den Gang nach Karlsruhe wieder rückgängig machen zu können: »Wir gehen davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht klare Leitplanken setzen wird und aufzeigt, dass die vom Gesetzgeber angestrebten Ziele nicht auf dem Rücken der Zeitarbeitsbranche zu erreichen sind«, teilten die Chefs der beiden Kapitalorganisationen vergangene Woche mit. Es seien Grenzen überschritten worden, die Klage sei deshalb mehr als berechtigt.
Wenig überrascht über das juristische Vorgehen der Leiharbeitsfirmen zeigte sich am vergangenen Mittwoch die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (#NGG): Es sei zu erwarten gewesen, »dass die ›Arbeitgeber‹ weiter versuchen werden, das Arbeitsschutzkontrollgesetz zu torpedieren«, so der Vorsitzende der Gewerkschaft, Guido Zeitler. Das Gesetz selbst bezeichnete er als »Meilenstein« und wichtigen Schritt zur »Neuordnung der Branche«. Zehntausende Beschäftigte, die mit Werkverträgen und in Leiharbeit in der Fleischindustrie beschäftigt waren, seien fest in die Unternehmen integriert worden.
Das Gesetz könne jedoch ohnehin nur der erste Schritt sein, betonte Zeitler weiter. Dass die Kapitalseite auch zukünftig auf Billiglöhne setzen will, zeige sich daran, dass Tarifverträge und ein angemessener Branchenmindestlohn weiterhin verweigert werden. Ende März hatte die NGG die #Tarifrunde #Fleischwirtschaft nach drei ergebnislosen Verhandlungen für vorerst beendet erklärt und setzt seither auf Warnstreiks und Aktionen. Gefordert wird für die 160.000 Beschäftigten unter anderem eine Lohnuntergrenze von 12,50 Euro pro Stunde. Facharbeiter sollen mindestens 17 Euro Stundenlohn bekommen. Außerdem will die Gewerkschaft einen #Tarifvertrag, der Mindestbedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Zuschläge und Urlaub regelt und durch die Bundesregierung für allgemeinverbindlich erklärt wird.
Aufsicht unerwünscht.

Quelle

https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/402627.schweinesystem-o-fleischindustrie-aufsicht-unerwünscht.html?fbclid=IwAR0r89tIj09hyizyqS59e2Tfrhfb-1iDVHg4JgKHaBxdNZV46bZQhEZoDCg
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

ZitatEU Gewerkschaften fordern für die Fleischindustrie ein europaweites Verbot von Leiharbeit. Ihnen gegenüber steht ein Multi-Milliarden-Geschäft
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/ausbeutung-der-armut

Ziggy

Report Mainz vom 18.4.23

ARD Mediathek

Ich hab das zufällig im TV gesehen, und war geschockt.
Der Beitrag in der Mediathek ist zeitlich nur begrenzt verfügbar, man kann es aber herunterladen.

Grüße, Ziggy
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

admin

Zitat Fleischindustrie
Wie Leiharbeiter weiter ausgebeutet werden

Nach Recherchen von Report Mainz hat sich entlang der Grenze zu den Niederlanden ein neues System der Leiharbeiter-Ausbeutung etabliert. Betroffen sind zumeist aus Osteuropa stammende Arbeitsmigranten.
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/leiharbeiter-fleischindustrie-101.html

Tiefrot

Leiharbeit und Werkverträge gehören generell verboten, nicht nur in der Fleischindustrie !
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

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