Meinungsbildung und Medien in privater Hand

Begonnen von Kuddel, 13:25:41 Fr. 22.Oktober 2021

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Kuddel

Marktmacht und Meinungsmacht

facebook, youtube und twitter haben Konten und Kanäle einfach gesperrt.
Es handelt sich um unkontrollierbare Riesenkonzerne.
Diese Sperrungen und Löschungen waren ein Vorpreschen zur einer eigenmächtigen Entscheidung über das was veröffentlicht wird.

Es war clever, Trump und Querdenker zu kicken, denn bei diesen "Unpersonen" braucht man kaum Kritik von links zu fürchten. So hat man mal kurz die kritischen Geister ausgetrickst. Wenn man damit einmal durchgekommen ist, wird man es auch weiter so machen. Und dann nicht mehr gegen Querdenker.

Hier nochmal was zur Frankfurter Buchmesse, eine Privatveranstaltung zum Meinung- und Kohlemachen:
Zitat,,Buchmesse und Börsenverein haben sich wissentlich für Nazis entschieden"
Jutta Ditfurth soll trotz Presseausweis keine Akkreditierung für die Frankfurter Buchmesse bekommen haben.
https://www.fr.de/politik/buchmesse-boersenverein-jutta-ditfurth-presse-nazis-jungeuropa-verlag-rechte-rechtsextreme-frankfurt-91067145.html

counselor

ZitatÖSTERREICH - Das Holweide von der bürgerlichen Demokratie und der Pressefreiheit

Es wird immer gerne gesungen: Das Hohelied von der ,,Pressefreiheit" in der ,,bürgerlichen Demokratie". Fakt ist, dass diese ,,bürgerliche Demokratie" nichts anderes ist als eine Diktatur der Monopole.

Fakt ist auch, dass diese Monopole und die sich ihnen untergeordneten Politiker täglich ihre Ideologie über die Massenmedien verbreiten. Die sogenannte Pressefreiheit ist nichts anderes als die Beeinflussung der Mehrheit der Bevölkerung durch die bürgerlichen Massenmedien im Sinne der Monopole.

Wie diese Diktatur der Monopole arbeitet, hat die Schweizer Zeitung REPUBLIK im Fall des vor kurzem zurückgetretenen österreichischen Ex-Bundeskanzlers Sebastian Kurz in einem Gespräch mit dem Chefredakteur des Wochenmagazins ,,Falter", Florian Klenk, augenscheinlich gemacht.

Die ganze Affäre um Kurz und seiner manipulierten Umfragen ist nur der Gipfel einer Entwicklung, die bis hin zur ,,Ibiza-Affäre" zurückgeht. In dem damals veröffentlichten Video erklärte Heinz-Christian Strache gegenüber einer gefakten Oligarchennichte, dass die Kronenzeitung sie an die Macht schreiben werde. Wenn das gelänge dann winkten der angeblichen Oligarchennichte Staatsaufträge. In dem Video sprach Strache damals auch über das Investmenthaus Vienna Capital Partners. Dabei handelt es sich um die Firma, welche alle kleinen regionalen Medien Ungarns zusammengekauft, gebündelt und dem faschistischen Präsidenten Orbán hat zukommen lassen. Strache ging damals nur deshalb straffrei aus, weil er seinerzeit noch nicht Vize-Kanzler war.

Resultierend aus diesem Video bekam die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien eine anonyme Anzeige, in der von einem Deal zwischen der Regierung von Kurz und Strache und dem Glücksspielautomaten-Hersteller Novomatic die Rede war. Benannte dieser Anzeige: Finanzminister, ehemalige Finanzminister, Staatssekretäre, die CEOs der Novomatic sowie hohe Raiffeisen-Banker. Darauf folgt im August 2019 eine Hausdurchsuchung bei allen Leuten, die in der Anzeige genannt waren. Beschlagnahmt wurden deren Handys. Auf dem Handy des ehemaligen Generalsekretärs im Finanzministerium, Thomas Schmidt, wurden dann die Chats gefunden, die die Grundlage für Kanzler Kurz' Rücktritt waren.

Interessant: Die Staatsanwaltschaft wertete die Handys selber aus, da im Polizeiapparat viele Beamte sitzen, die Kurz' ÖVP nahestehen. Aus diesen Hunderttausenden Chats führt ein Skandal zum nächsten: Auf den Ibiza-Komplex folgte der Casino-Komplex; darauf folgt die Korruptionsaffäre um die Österreichische Beteiligungs AG, in deren Untersuchungsausschuss Bundeskanzler Kurz Falschaussagen gemacht haben soll.

In diesem Zusammenhang werden in dem REPUBLIK-Artikel auch die Methoden der Monopolpolitiker offengelegt, Medien kaputt zu machen. Zum Beispiel in dem man sich einen großen Social-Media-Account aufbaut, dafür bekannte Journalisten engagiert, die einem dann Fragen stellen, sodass der Eindruck erweckt wird, man werde von Journalisten interviewt. Man hat sich aber welche gekauft. Sebastian Kurz hat diese Methode gewählt. Außerdem können kritischen Medien die Mittel entzogen werden. So hat zum Beispiel das österreichische Finanzministerium einem Verlag sämtliche Inserate gestrichen, weil kritisch über die ÖVP berichtet worden war.

Dann werden Fake News verbreitet. So falsche Vorwürfe gegen Medienschaffende, gegen die sich diese nicht wehren können. Die nächste Möglichkeit ist das sogenannte Hintergrundgespräch: Ein Politiker macht eine Pressekonferenz, nennt das ganze Hintergrundgespräch und lädt dazu nur ausgewählte Journalisten ein.

Natürlich können Medien auch Politiker machen und umgekehrt. So besteht aktuell der Verdacht, dass der Verlag der Brüder Fellner Sebastian Kurz positive Schlagzeilen angeboten und der besagte Beamte des Finanzministeriums, Generalsekretär Thomas Schmidt, dem Verlag dafür Regierungsinserate in Aussicht gestellt hat. Wenn sich das bewahrheitet, ist es ein klarer Fall von Bestechung. Strafmaß dafür: Bis zu zehn Jahre.

Abschließend der Falter-Chefredakteur Florian Klenk: ,,Wenn die Vorwürfe stimmen, dann hat das Finanzministerium um Außenminister Kurz zu bemächtigen, einen amtierenden Kanzler und einen Widersacher aus dem Weg zu räumen, ungefähr 1,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dann wäre das Regierungskriminalität im großen Stil." Bleibt noch nachzutragen, dass die Verantwortliche für die gefakten Kurz-freundlichen Studien, die Meinungsforscherin Sabine Beinschab, nach nur zwei Nächten in Haft wegen Verdunkelungsgefahr, am 21. Oktober wieder freigelassen wurde.

Hier gibt es den kompletten REPUBLIK-Artikel

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw44/das-hohelied-von-der-buergerlichen-demokratie-und-der-pressefreiheit
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Größter Aktionär/Eigentümer von:

Twitter: Elon Musk - Geschätztes Vermögen 270 Milliarden Dollar
Washington Post: Jeff Bezos - Geschätztes Vermögen 190 Milliarden Dollar
Facebook: Mark Zuckerberg - Geschätztes Vermögen 84 Milliarden Dollar
Reuters: David Thomson - Geschätztes Vermögen 51 Milliarden Dollar
Fox/WSJ: Rupert Murdoch - Geschätztes Vermögen 21 Milliarden Dollar

So sieht Oligarchie aus.

ManOfConstantSorrow

Medienmacht ist politische Macht.

Ein weiteres Beispiel.

Rupert Murdoch

Gemäß der Forbes-Liste 2020 betrug sein Vermögen ca. 23,5 Milliarden US-Dollar.
Es wurde 2006 geschätzt, dass zirka 2 Prozent der global vertriebenen Medien unter seinem Einfluss stehen, 60 Prozent des australischen Zeitungsmarktes gehören dazu, die berühmte Times und das Revolverblatt Sun in London, das Wall Street Journal und die Post in New York. Und natürlich seine Fernsehsender Filmproduktionsunternehmen - allen voran Fox News auch Sky Channel, 20th Century Fox.

Politische Einflußanhmen:
Unterstützung von Margaret Thatcher und John Major. Dann Tony Blair und seinen Irakkrieg.
Dann George W. Bush
2010 forderte Murdoch eine entschiedenere Unterstützung Israels durch die USA
,,Brexit"-Kampagne
Bezeichnet sich selbst als ,,Klimawandelskeptiker, nicht als Leugner", Berichterstattungen seiner Medien verschleierten die Hintergründe der Großbrände von 2019 in Australien.
Unterstützung für Donald Trump, auch der Behauptung, Joe Biden jabe die Wahl gestohlen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Tascha...

ZitatElon Musk kauft Twitter 
Der neue Herr der Marktschreier


Über seinen neuesten großen Schatz sprach der reichste Mann der Welt schon vor rund zwei Wochen im kanadischen Vancouver bei der Innovationskonferenz TED. "Twitter ist de facto zu einer Art Marktplatz geworden", sagte Tesla-Chef Elon Musk über jenen Kurznachrichtendienst, den er nun für 44 Milliarden US-Dollar kaufen wird. Es sei sehr wichtig, fuhr er fort, dass die Menschen auf diesem Marktplatz frei sprechen könnten.

Der reichste Mann der Welt hat schon länger den Eindruck, dass die freie Rede in Gefahr ist.
https://www.t-online.de/digital/id_92075654/elon-musk-kauft-twitter-der-neue-herr-der-marktschreier.html

Ein Kämpfer für die freie Rede.

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Onkel Tom

Naja, könnte man ausprobieren, ob der blaue Spatz in der Lage ist von rechts nach links
und umgekehrt zu hüpfen, denke jedoch das er sich dann eher auf dem Rücken schmeißt
und Einsicht folgen muss, das es unter rechten Socken zum guten Ton gehört, den blauen
Spatz auf Taschenwanze zu haben..

Nein, dieses Geflügel kommt mir nicht aufs Gerät..
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

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Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 12:13:30 Di. 26.April 2022
Nein, dieses Geflügel kommt mir nicht aufs Gerät..

Ich nutze Twitter, a) weil man damit an Informationen rankommt, die man sonst nicht, bzw. schwer findet und weil
b) man damit eine Menge Leute erreichen kann.

Es ist wichtig, sich keine Illusionen zu machen und die Eigentums- und Machtverhältnisse zu kennen.

Aber einen individuellen Boykott halte ich für keine angemessene Reaktion. Ich will Schweine wie Musk oder Zuckerberg angreifen und enteignen und deren Macht- und Medienstrukturen zerschlagen und nicht einem Multimilliardär ein paar Cent Einnahmen entziehen.

Onkel Tom

Diese Facebook-Geschichten, wie sie so ca. vor 10 Jahren waren und was ich davon so
aus dritter Hand mitbekam, haben mich so abgeschreckt, das ich Muffe habe mir ein
Account zu zu legen..

Interesannt wäre es, wenn Accounts soweit eingestellt werden können, das man nur noch
als stiller Mitleser dabei ist.. Diese Schnellebrigkeit, Kurzfassungen mit null Platz für
Vertiefung und die Gefahr des Shitstorms und ständig ein Blick aufs Account werfen zu
müssen, ist mir zu anstrengend..

Dein letzter Satz ist ein motivierendes Argumennt  :)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Der individuelle Boykott irgendwelcher Medien hat NULL Wirkung.

ZitatDen Auftakt unserer Tagung ,,Eigentum, Medien, Öffentlichkeit" bildet eine Podiumsdiskussion mit dem verheißungsvollen Titel ,,Facebook, Springer und Co. enteignen?".
https://krikowi.net/2022/05/04/facebook-springer-und-co-enteignen/

Es müssen die Eigentumsverhältnisse angegriffen werden.

Kuddel

Zitat von: Nikita am 10:50:57 Mi. 18.Mai 2022
Ich stimme bis auf einen Punkt zu. Ich denke, dass nicht die "die meisten" relevanten Beiträge hinter Paywalls verschwinden, sondern je nach Magazin schon geschaut wird, dass Infos von besonderem Interesse nicht hinter Paywalls versteckt werden. Subjektiv sehe ich schon, dass man für mehr Artikel insgesamt zahlen muss. Ich finde es aber auch schwer, zu sagen, was wesentliche Information sind. Die Zeit scheint mir da eine Ausnahme. Dort ist auf dem ersten Blick fast nur noch Paywall angesagt.

Es ist richtig, die großen Onlinemedien gehen unterschiedlich mit Bezahlschranken um. Bei zwei Lokalblättern kann ich jedenfalls mit Sicherheit feststellen, daß nahezu alle Beiträge von Gehalt bezahlt werden müssen. Insgesamt nehme ich eine Zunahme von Paywalls wahr. Als in den Anfangszeiten der Coronapandemie ein Artikel darüber, wie man sich am Besten schützt, hinter der Paywall verschwand, platzte mir die Hutschnur. Deutlicher kann man nicht sagen: "Ihr Armen könnt ruhig verrecken!" Vor kurzem gab es ein weiteres schönes Beispiel, ein Portal befreite alle Artikel zum Ukrainekrieg von der Paywall. Kriegpropaganda gibt's  für alle "for free".

Das ist nicht einfach nur ein Ärgernis. Es geht hier grundsätzlich um die gesellschaftlichen Verhältnisse. Es manifestieren sich die Klassenverhältnisse immmer krasser. Hätte man Interesse an demokratischen Verhältnissen, müßte der gleiche Zugang von Informationen und Bildung für alle durgesetzt werden. Das Gegenteil ist der Fall. Alles wird zunehmend eine Frage von Kohle und Klassenzugehörigkeit.

Die armen Schweine werden ganz bewußt abgekoppelt von Bildung, Information und Kultur und anschließend beleidigt man sie als ungebildet, dumm und demokratieunfähig.

Die Unkultur der Paywalls ist hochpolitisch und sollte in meinen Augen auch deutlich angeprangert werden.

Das Recht auf Bildung und Information für alle muß mehr thematisiert werden.

Kuddel

ZitatEx-Kanzler Sebastian Kurz soll sich positive Berichterstattung erkauft haben, um an die Spitze zu kommen. Welche Rolle spielte dabei die Mediengruppe »Österreich«?
https://www.spiegel.de/ausland/podcast-inside-austria-wie-sich-sebastian-kurz-in-der-inseratenaffaere-positive-berichterstattung-kaufte-a-a9f08a17-734a-437f-a107-425b16bd2936

Ich werde nicht müde, daruf hinzuweisen, daß die Medien eine zentrale Rolle spielen für die heutigen Machtverhältnisse. Es geht dabei nicht ungedingt um Österreich. Die Situation ist weltweit ähnlich.

Es gibt einerseits die Verlage, die nahezu ein Monopol bei Printmedien und deren Online-Portale haben, die unter Kontrolle einer handvoll Familieclans liegen.

"Die Anstalt" dazu:


https://www.dailymotion.com/video/x6k8wuh

Auch die Asozialen Medien sollten wir nicht vergessen. Ich bin überzeugt davon, daß ohne facebook und twitter, Trump, Johnson und Bolsonaro nicht an die Macht gekommen wären.

Wenn wir die herrschenden Verhältnisse ins Wanken bringen wollen, müssen wir die Medien angreifen!

Kuddel

Erst langsam und viel zu vorsichtig wird Kritik geäußert an der Markt- und Machtkonzentration der Techgiganten.
Sie dominieren mit ihrer Marktmacht den weltweiten Informationsfluß. Sie haben entscheidenden Einfluß auf den herrschenden Journalismus.

Ein längerer Essay zum Thema:
ZitatDiese Schlagzeile ist für Google optimiert

Ein über ein Jahrzehnt andauerndes Gefecht zwischen dem Technologiekonzern Google und den Presseverlagen ist vorbei. Ist sein größtes Opfer der Journalismus?
https://netzpolitik.org/2022/der-medienmaezen-diese-schlagzeile-ist-fuer-google-optimiert/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Kuddel

Zitat"Berliner Zeitung"
Kulturchef nach Kritik am Verleger degradiert

Der Verleger Holger Friedrich sprach mit Viktor Orbán auf einem Podium, der Kulturjournalist Hanno Hauenstein äußerte sich kritisch. Nun ist er nicht mehr Ressortleiter.
https://www.zeit.de/kultur/2022-10/berliner-zeitung-kulturchef-viktor-orban

Kuddel


Kuddel

Medien.
Macht.
Wahnsinn.

An den Produkten der Medien orientieren sich die Menschen.

Spiegel:
ZitatEtwas mehr Musk, bitte

Ich meine, das Blatt hat auch irgendwo geschrieben: "Sind wir nicht alle ein bißchen Musk?"

Nein, sind wir nicht. Wir sind keine Milliardäre und wir sind keine Rechtsradikalen.

Zu letzterem hier ein Link: https://www.theatlantic.com/technology/archive/2022/12/elon-musk-twitter-far-right-activist/672436/ (leider nur auf Englisch)

Kuddel

Ich bin in einem anderen Forum unterwegs, in dem es krass spürbar ist, daß die Community das Problem hat, wo sie sich denn informieren kann und soll.

Daß es Zweifel an der Qualität von Öffentlich Rechtlichen- und überhaupt Mainstreammedien gibt, ist ja im Grunde gut.

Aber wo informieren sich die Leute stattdessen? Es gibt diverse Youtube-Kanäle, da erklären uns Typen in T-Shirt oder offenem Hemd die Welt, 5-10 Minuten für den 2. Weltkrieg, Für Kommunismus, Faschismus etc.. Es ist nicht auszuhalten.

Und schlimmer wird es bei den Profi-Haßkanälen, Reichelt, Poschard, Tychy, Broder usw., usf..

Und auch das ist wieder steigerbar, wirrster schwurbel Lügendreck.

Was sind denn noch gute Informationsquellen, die man empfehlen kann? Gibt es ein Handwerkszeug mit dem unbedarfte Menschen vernünftige Medien von Schrott unterscheiden können?

Kuddel

Zitat von: Frauenpower am 07:36:28 So. 08.Januar 2023Btw Julian Reichelt,  Bild & Co sind bei Wagenknecht-Fans sehr beliebt, was ich in Gesprächen mit einigen  herausfinden konnte!!! 😲 Geht bei denen in die rechte Richtung!! Und halten das für das Gegenteil von rechts!!

Das deckt sich auch mit meinen Beobachtungen.

counselor

Die Wagenknecht fischt eindeutig am rechten Rand nach Wählerstimmen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Es wäre ja schön, wenn Wagenknecht die politisch Verwirrten einsammeln könnte für eine linke Politik.

Aber die Frage, wo man sich seine Informationen herholt, ist unabhängig von Wagenknecht ein Riesenproblem.

In den Zeiten, in denen es in Westdeutschland nur Printmedien und 3 Fernsehprogramme gab, war alles recht übersichtlich.

Es war alles bürgerliche, spießige, konservative Einheitsplörre. Da ragte die Springerpresse noch negativ hervor, speziell BILD. Ihr Ruf war so schlecht, daß Politiker diesem Schmierblatt Interviews verweigerten. Die Stern und Spiegel galten als linksliberal und kritisch. 1962 wurde gegen den Spiegel wegen "Landesverrat" ermittelt, Chefredakteur Rudolf Augstein wurde in Untersuchungshaft genommen; er blieb 103 Tage in Haft.

Das 3. Fernsehprogramm galt als kritisch.

Dann gab es noch Zeitungen, die von linken Gruppen herausgegebracht wurden, UZ, Roter Morgen, Arbeiterkampf, Kommunistische Volkszeitung, u.v.a.., die oftmals vor Fabriktoren verkauft wurden.

Gegen diese recht dogmatischen K-Gruppen-Zeitungen wurde in den 70ern die taz gegründet, sie verstand sich als linksradikal, undogmatisch, auch etwas anarchistisch.

Heute sind diese Kategorien und Qualitätsmerkmale abhandengekommen. Die Gräben zwischen linksliberalem Journalismus, der sich als kritisch und seriös versteht, im Gegensatz zu Lügen und Hetze der Springermedien, sind schon längst verschwunden. Der Spiegelchefredakteur Stefan Aust wechselte zur Welt (Springer), Matthias Matussek arbeitete erst für den Stern, dann für den Spiegel und wechselte zur Welt, wo er schließlich rausflog, weil seine Positionen zu offen rechtsradikal waren.

So wie man bei den Querdenkerdemos vertritt, "wir lassen uns nicht spalten" und damit meint, "wir marschieren gemeinsam mit Nazis", so gilt inzwischen auch bei den Medien ein "anything goes". Quellen von der Linkspartei, von Springer und Faschos und von daherlabernden Irren, alles sind "Informationen", die man sich nach Belieben zusammenstellt.

Damit ist eine Grundlage für eine inhaltliche Diskussion verlorengegangen.

Es sind nicht nur Wagenknechtfans, auch Studierende sind ähnlich wirr im Kopf unterwegs

counselor

ZitatEs wäre ja schön, wenn Wagenknecht die politisch Verwirrten einsammeln könnte für eine linke Politik.

Ich habe vor ein paar Tagen ein Interview mit der Wagenknecht gelesen. Sie hat sich darin zum Kapitalismus, genauer gesagt zum Ordoliberalismus bekannt. Sie befürwortet ein Eingreifen des Staates, wo der Markt versagt. Und natürlich will sie höhere Sozialleistungen.

Die Wagenknecht kämpft für Reformen, nicht aber für die Überwindung des Kapitalismus.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

götzb

Überwindung, erst mal Alternative finden.

Wagenknecht disqualifiziert sich durch ihre herzhafte unkritische Liebe zum Kriegstreiber Russland.
Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

counselor

Zitat von: götzb am 16:32:32 So. 08.Januar 2023Überwindung, erst mal Alternative finden.

Wagenknecht disqualifiziert sich durch ihre herzhafte unkritische Liebe zum Kriegstreiber Russland.

Ihre Nähe zu Russland ist in der Tat problematisch. Man sollte sich weder auf die Seite der NATO/USA/Ukraine noch auf die Seite Russlands stellen, weil dieser Krieg von beiden Seiten ungerecht ist.

Gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus ist der Sozialismus. Man muss halt aus den Fehlern des ersten Anlaufs zum Sozialismus lernen, damit man sie bei weiteren Anläufen nicht mehr macht. Bis der Sozialismus wirklich funktioniert, wird es mehrerer Anläufe benötigen. So war es übrigens auch beim Kapitalismus. Auch er benötigte mehrere Anläufe, bis er sich gegen den Feudalismus durchgesetzt hat.

Wichtig wäre bei einem zweiten Anlauf zum Sozialismus, dass die Arbeiter die Betriebe auf Basis von Mitarbeiterunternehmen selbstverwaltet führen und bestimmen, was wo wann wie produziert wird und wie die Erlöse verteilt werden. Der sozialistische Staat muss die Mitarbeiterunternehmen unterstützen und die Wirtschaft koordinieren.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Privatwirtschaftlicher Journalismus:

ZitatDie Bundeswehr ist kaum in der Lage, Deutschland zu schützen.
...
"Leider haben es die Parteien seit 1990 versäumt, eine ausreichende Zahl von fähigen Leute mit entsprechender verteidigungspolitischer Kompetenz heranzubilden", sagt Neitzel.
...
Strauß und Schmidt, Jahrgänge 1915 und 1918, waren im Zweiten Weltkrieg Soldaten gewesen.
...
Warum wurde politisch ignoriert, dass es auf der Welt wieder rustikaler zuging?
...
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/wissen/geschichte/id_100115426/pistorius-als-verteidigungsminister-wieso-ist-der-posten-ein-heisser-stuhl-.html

Kuddel

ZitatDie Sender der Superreichen
In Frankreich gehört der Großteil der Medienunternehmen einigen wenigen Milliardären. Die Debatte um die Rentenreform wirft wieder die Frage nach ihrem Einfluss auf.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-01/pressefreiheit-frankreich-medien-milliardaere-vincent-bollore/komplettansicht

Kuddel

ZitatSchreibe dreckig über jene, die dich bekämpfen, lüge, wenn nötig: Rupert Murdoch, der mächtigste Medienmann
Mit seinem Imperium beeinflusst er die Politik auf der ganzen Welt.


(...) Er besitzt Hunderte von Zeitungen, darunter die radikal EU-feindliche britische «Sun», dazu Zeitschriften, Fernseh- und Radiostationen sowie Verlagshäuser und zwischendurch Filmgesellschaften auf der ganzen Welt. Der Unternehmer investierte in mehreren chinesischen Städten wie Hongkong und versucht sich seit zwanzig Jahren im Land zu etablieren, woran ihn aber das Regime hindert. Auch in Südamerika und Indien ist er multimedial aktiv. Das Internet ignorierte er lange, jetzt ist sein Unternehmen auch dort aggressiv präsent.

Der Präsidentenmacher

Am grössten ist sein Einfluss in den USA, deren Staatsbürgerschaft er 1985 annahm. Die «New York Times» konnte er sich zwar trotz mehreren Versuchen nicht kaufen. Dafür gelang Murdoch die Übernahme des angesehenen «Wall Street Journal» und der boulevardesken «New York Post». Vor allem aber hat er Fox News lanciert, den erfolgreichsten Nachrichtenkanal der USA. Während das «Wall Street Journal» eine angesehene Qualitätszeitung geblieben ist, ist Fox News nur offiziell «fair and balanced». Denn der Sender schreckt vor Lügen, Verleumdung und konzertierten Attacken nicht zurück. Zudem kooperiert er mit rechtsextremen Meinungsführern.

Murdochs Medien betreiben oft einen Journalismus des Vorurteils. Sie profitieren von der Abschaffung der sogenannten «Fairness Doctrine», wonach Medien auch die Gegenseite zu Wort kommen lassen müssen. (...)

Bevor Donald Trump 2016 überraschend zum republikanischen Präsidenten gewählt wurde, hatte Murdoch auf ihn gesetzt, obwohl er nicht an seinen Sieg geglaubt hatte. Dabei machte er diesen erst möglich. «Wir Republikaner dachten, Fox News arbeite für uns», sagte der frühere republikanische Redenschreiber David Frum der «New York Times» – «bis wir merkten, dass wir es sind, die für Fox arbeiten.»(...)
https://www.nzz.ch/feuilleton/rupert-murdoch-medien-politik-einflussreiches-imperium-ld.1723759?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Er ist Präsidentenmacher. Seine politische Macht ist weltweit ernorm. Seine Macht ist autoritär und fern jeder demokratischen Kontrolle. So lange es solche Strukturen gibt, ist "Demokratie" ein relativer Begriff.

Weiteres zum Thema Murdoch:

https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=8499.0

https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=14742.0

Kuddel

Wieder mein Lieblingsthema: Die Macht der Medien

Viele glauben, die Deutschen seien einfach dumm, rechts und rassistisch.
Wenn dem so wäre, müßte die herrschende Klasse sich nicht so sehr bemühen, ein Klima der Entsolidarisierung zu erzeugen, müßte nicht so viel in schlimme Medien investieren, die gegen Minderheiten hetzen, die Haß gegen Migranten, Umweltschützer und Linke schüren.

Der gesellschaftliche Rechtsruck wird gemacht. Dahinter steht Strategie und viel Kohle.

Der Ex-Bild-Chef Julian Reichelt ist die aktuelle Speerspitze des Tabubruchs und der Normalisierung rechter Pöbelei.

Auch wenn t-online kein tolles Medium ist, findet man dort interessante Infos zum Fall Reichelt:

Zitat"Bumsen, belügen, wegwerfen"
Vorwürfe gegen Springer: Reichelt-Skandal größer als bisher bekannt?

Gegen Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt gab es wohl intern schon früher Widerstand. Doch der Springer-Chef wollte Berichte darüber offenbar aktiv torpedieren.


Gegen den Springer-Verlag werden nach einer Recherche neue Vorwürfe wegen des Umgangs mit dem früheren "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt laut. In der neuesten Sendung des ARD-Formats "Reschke Fernsehen" heißt es, dass das Ausmaß seines mutmaßlichen Machtmissbrauchs wohl größer gewesen sein soll. Und auch seine Vergehen sollen der Führungsriege des Medienkonzerns schon früher bekannt gewesen sein.
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_100130298/vorwuerfe-gegen-springer-reichelt-skandal-groesser-als-bisher-bekannt-.html

ZitatComeback des Ex-"Bild"-Chefs
Neue Hinweise auf Reichelt-Kooperation mit Milliardär

Julian Reichelt ist zurück und will auf YouTube durchstarten: Jetzt mehren sich Hinweise auf eine Partnerschaft mit einem mächtigen Unternehmer.


Reichelts Kontakte, so offenbar das Signal, funktionieren auch nach seinem unrühmlichen Abgang aus dem Hause Springer.

Mit ihnen und seiner bundesweiten Bekanntheit könnte Reichelt für etwaige Vorhaben möglicherweise auch zahlkräftige Unterstützung einwerben. Seit Monaten mehren sich Indizien für eine Kooperation mit dem konservativen Milliardär Frank Gotthardt...
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100037914/ex-bild-chef-julian-reichelt-neue-hinweise-auf-kooperation-mit-milliardaer.html

ZitatEin milliardenschwerer Unternehmer macht Meinung und mit Julian Reichelts Krawall-Format gemeinsame Sache. Reden will er darüber nicht. Auch nicht über seine Kontakte in die Politik.

Die Welt ist düster durch die Augen von Julian Reichelt. "Linke Ideologen" und "grüne Sozialisten" bedrohen das Land. Sie wollen Weihnachten zerstören. Sie wollen Deutschland ins soziale Elend stürzen. Ganz zu schweigen von der Kriminalität. Und den Migranten. Gibt es die Demokratie in Deutschland noch? Man könnte es mit der Angst zu tun bekommen.

Nach seinem Ende als Chefredakteur der "Bild" wegen seines Umgangs mit Frauen tobt Reichelt sich in sozialen Netzwerken aus. Die Videos, die er und sein Team für YouTube produzieren, sind eine Dauerwerbesendung gegen Rot und Grün und ein Trommelfeuer auf die CDU, nach rechts zu rücken. "In die Mitte, zur Mehrheit", nennt Reichelt das. Themen, die angeblich nur die AfD behandele, müssten dort angesiedelt werden, "wo Menschen jahrzehntelang gewählt haben". Es gibt in der CDU Leute, bei denen er damit offene Türen einrennt.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100128902/ex-bild-chefredakteur-julian-reichelt-sein-reicher-foerderer-und-die-cdu.html

Nikita

Arsch sucht Eimer und findet ihn.

Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson wird zukünftig als Kolumnist für die "Daily Mail" arbeiten. Eine notwendige Zustimmung holte er dafür nicht ein.

Quelle: diverse Medien

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