Machen euch zuviele freie Jobs bei der gleichen Firma misstrauisch ?

Begonnen von MarcoW75, 17:23:53 Do. 18.November 2021

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MarcoW75

Hallo,
wenn ich einen Vermittlungsvorschlag über die Jobbörse der BA bekomme, schaue ich mir üblicherweise nicht nur den einzelnen Vermittlungsvorschlag an, sondern schaue durch Klick auf den Firmennamen, was für Jobs denn die Firma insgesamt so im Angebot hat.  Bei einer Firma, von der ich heute einen VV bekommen habe, sinds aktuell 10 Jobs. Bei etwa 350 Mitarbeitern ist das wohl im Rahmen. Schaue ich mir hingegen die Firmenhomepage an, finde ich da 72 (!) Stellenausschreibungen, was angesichts 350 Mitarbeitern doch schon auffällig viel ist. "Dank" Corona dürften die meisten Firmen wohl eher vorsichtig sein, was Einstellungen angeht. Wie schaut es eigentlich bei euch aus: Wenn ihr seht, dass eine Firma derart viel Personal zu suchen scheint....macht euch das eher zuversichtlich oder eher misstrauisch ? Ich verbinde mit einem angeblich hohen Personalbedarf immer unwillkürlich eine hohe Personalfluktuation und damit miese Arbeitsbedingungen.

Paula_P

Meistens gibt es in der Jobbörse doch eh keine real existierende Arbeitsplatzangebote, sonder es sind zumeist Fake Angebote um die Daten von Bewerbern abzugreifen oder sie kostenlos Probearbeiten zu lassen.

Wenn ein AG viele freie Stellen hat, kann es auch sein, dass er einfach nur die Anzeigen als kostenlose Werbung schalten will- viele freie Arbeitsplätze, viele Wachstum und Umsatz ;)

Wenn du die Stelle nicht willst, bewirb dich doch schriftlich ohne Angabe von Telefonnummer und E-mail Adresse 90 Prozent der AGs schreckt das schon ab ;)

tleary

Also, ich gab dann bei www.kununu.de öfters den Namen der betreffenden Firma ein, und sah mir die Beurteilungen dazu an. Besonders bei Leiharbeitsfirmen liest man da oft - neben den von der Personalabteilung gefakten "Alles prima"-Beurteilungen - sehr negatives (aber vermutlich zutreffendes) über den jeweiligen Betrieb.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

MarcoW75

Zitat von: Paula_P am 19:13:01 Do. 18.November 2021
Meistens gibt es in der Jobbörse doch eh keine real existierende Arbeitsplatzangebote, sonder es sind zumeist Fake Angebote um die Daten von Bewerbern abzugreifen oder sie kostenlos Probearbeiten zu lassen.

Meine FM hat mir mal verraten, dass die Stellen, die in der Jobbörse drinstehen und in den Suchergebnissen eine URL drinstehen haben, die auf eine andere Jobbörse verweisen (z.B. Xing) gar nicht direkt an die Arbeitsagentur als frei gemeldet wurden, sondern lediglich automatisch vom System von dort übernommen hat. Sprich: Die Arbeitsagentur schreibt mittlerweile automatisiert Jobs von anderen Jobbörsen ab. Dabei wird auch nicht geprüft, ob die Stellen überhaupt noch frei sind, sondern sie werden solange drinbehalten, wie sie in der anderen Jobbörse auch noch verzeichnet sind. 
Außerdem hab ich bei der Gelegenheit mal gefragt, wie es denn sein kann, dass Stellen oftmals noch in der Jobbörse, aber nicht mehr auf den Firmenhomepages verzeichnet sind, obwohl das vermeintliche Einstelldatum erst kürzlich war. Die Antwort war das, was ich auch schon vermutet habe: Meldet ein Arbeitgeber eine Stelle als frei bei der Arbeitsagentur, kann er auswählen, ob die Anzeige nur eine gewisse Zeit angezeigt wird oder ob sie bis auf Widerruf online bleiben soll. Und mit diesem Widerruf nehmen es viele Arbeitgeber nicht so genau. Die Folge ist, dass manche Angebote gefühlt bis zum St. Nimmmerleinstag online sind.

Apropos Probearbeiten: sowas kann ich niemandem empfehlen. Weiß Gott, wie oft ich schon "Praktika" und Probearbeiten gemacht habe und jedesmal enttäuscht wurde. Ich würde es verstehen, wenn eine Firma ein Probearbeiten bei einem Quereinsteiger in einen Beruf vorschlägt, aber wenn jemand für einen 0815-Job die passende Ausbildung und auch noch Berufserfahrung mitbringt, gibts keinen fachlichen Grund, ihn zu "testen". Mal ganz davon abgesehen, dass der Gesetzgeber zum "testen" ja die zu bezahlende Probezeit vorgesehen habe.  Ich habe mir in der Vergangenheit bei "Praktika" und "Probearbeit" schon die Lunge aus dem Hals gearbeitet, habe z.T. bis zu 60% MEHR geschafft als die normalen Angestellten,  hab die unbeliebtesten Schichten übernommen usw und wurde doch immer nur verarscht. Man kennt die üblichen Sprüche ja: "Deine Leistungen reichen nicht!" (60% MEHR ist nicht genug ?), "Du passt nicht ins Team!" (weil ich mich als Nichtraucher nicht bei -15° zu den Rauchern auf den Hof stellen will ?) oder auch der Klassiker "Uns ist gerade ein Großauftrag weggebrochen!" (ach deswegen machen die normalen Angestellten seit Monaten Überstunden).  Will sagen: Als Betroffener kann ich niemandem raten, auf die Forderung nach einem Probearbeiten/Praktikum reinzufallen, sondern ggf. den Job lieber sausen zu lassen.

ZitatWenn ein AG viele freie Stellen hat, kann es auch sein, dass er einfach nur die Anzeigen als kostenlose Werbung schalten will- viele freie Arbeitsplätze, viele Wachstum und Umsatz ;)

Oh ja...solche AG haben wir hier in der Region auch. Ein Hersteller von Rasierklingen hier in der Region schreibt im 4-Wochen-Takt die gleichen Stellen neu aus. Und meist hängen sich an diese Stellen gleich noch mehrere Zeitarbeitsfirmen dran, was dafür sorgt, ein immenser scheinbarer, in Wirklichkeit aber gar nicht existenter Bedarf vorgegaukelt wird.  Bewirbt man sich direkt bei der Firma, kriegt man in Rekordgeschwindigkeit eine Absage und von den ZAF nicht mal eine Antwort. Sprich: die ZAF wissen, dass sie sowieso niemanden dorthin vermitteln können, aber hängen sich trotzdem an das Angebot dran, denn auch für die ZAF selbst ist ein Fakte-Job- ja Werbung.



Frauenpower

Alles was vom Jobcenter an VV kommt,  ist keine naehere Ueberlegung wert.
AG die ueber JC suchen auch nicht. Mir jedenfalls nicht. Die muessen zum Teil beim JC inserieren  meine ich.  Ich habe fertig.


tleary

Zitat von: MarcoW75 am 12:21:06 Mo. 22.November 2021
Außerdem hab ich bei der Gelegenheit mal gefragt, wie es denn sein kann, dass Stellen oftmals noch in der Jobbörse, aber nicht mehr auf den Firmenhomepages verzeichnet sind, obwohl das vermeintliche Einstelldatum erst kürzlich war. Die Antwort war das, was ich auch schon vermutet habe: Meldet ein Arbeitgeber eine Stelle als frei bei der Arbeitsagentur, kann er auswählen, ob die Anzeige nur eine gewisse Zeit angezeigt wird oder ob sie bis auf Widerruf online bleiben soll. Und mit diesem Widerruf nehmen es viele Arbeitgeber nicht so genau. Die Folge ist, dass manche Angebote gefühlt bis zum St. Nimmmerleinstag online sind.
Die wundersame Art der Stellenvermehrung halt. Diese Art der Statistikfälschung wird schon bestimmt schon seit mehr als einem Jahrzehnt betrieben, und niemanden interessiert's. Am wengisten die "Faktenchecker" der freien Presse.
Wenn die Arbeitsagenturen wollten, würden sie von ihren mehr als 100.000 Beschäftigten einmal ein paar dutzend darauf abstellen, nachzuhaken, was mit den Stellenangeboten sagen wir älter als 3 Monate überhaupt ist, und bei ihren echten Kunden, nämlich in den Personalabteilungen der Arbeitgeber, einfach anrufen. Die Nummern sind ja alle bekannt. Insofern wäre das Ruck-Zuck erledigt.

Aber dann würde ja das ganze Lügengebäude mit den massig vorhandenen offenen Stellen von einem auf den anderen Tag zusammenfallen, und es gäbe auch 'mal negative Presse anstatt der permanenten Erfolgsmeldungen.

Ich habe auch schon etliche Stellenangebote auf der Jobbörse für meine Region gesehen, die älter als 3 oder 4 Monate waren.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

MarcoW75

Inzwischen habe ich übrigens auch rausgefunden, wieso diese Firma auf derart viele Stellenausschreibungen in der Jobbörse kommt,obwohl auf der Firmenhomepage selbst nur ein Bruchteil zu finden ist. Rausgefunden habe ich es einfach, weil ich von meiner FM erfahren habe, dass auch die Jobbörse der BA inzwischen automatisiert andere Jobbörsen abgrast.  Das ganze funktioniert so:
Der AG aus dem Eröffnungsposting schreibt die Stellen auf seiner eigenen Homepage aus. Dort findet sie ein Betreiber von 20 (!) regionalen Jobbörsen und schreibt sie einfach ab, veröffentlicht die Stellenanzeigen auf den regionalen Jobbörsen,wo der AG Filialen hat. Sprich: weil der AG nicht nur eine Filiale in Leipzig hat, sondern auch noch eine in München und Köln, findet sich der vakante Job für die Leipziger Filiale auch in der bayrischen Jobbörse und in der für NRW. Damit man nicht jede dieser 20 einzelnen Jobbörsen einzeln nach Jobs durchsuchen muss, betreibt der Dienstleister auch eine gemeinsame Übersichtsseite, die alle abgrast. Das sorgt allerdings dafür, dass die Stelle halt auch mehrfach gefunden wird, weil sie halt auf der sächsischen, bayrischen und der NRW-Regionalseite vorhanden ist. Sprich: es findet keine Filterung mehrfach vorhandener Einträge statt.
Und genau DAS tut auch die Jobbörse der BA nicht, wenn sie ihrerseits andere Stellenbörsen nach offenen Stellen abgrast. Ergebnis: aus 10 offenen Stellen werden scheinbar mehrere Dutzend. 

Onkel Tom

Hinzu kommen noch die ganze Zeitarbeitsfirmen, die genau so alles abgrasen und
gefundene Stellenangebote als eigene umwandeln und wiederum in der Jobbörse
veröffentlichen.. Es könnte ja sein, das die Leihbude jemand in die Datenbank bekommt,
den sie dem möglicherweise neuem Entleiher anbieten kann.. (Anköderei..)

Sone komische Nummer durfte ich mal mit einem Stellenangebot als Korbflechter
erleben.. Der echte Arbeitgeber hat eine Korbflechterei in Schwarzenbeck. Ein Vorort
von Hamburg, was derzeit nur via teure Bundesbahn zu erreichen war. Hohe Pendelzeit
und Kosten, um für ein "ortsüblichen" (schlechten) Lohn vermutlich Strandkörbe zu
flechten..

Der echte Geizknüppel-AG hatte die Suche locker 1,5 Jahre am laufen..

Nach ca. 4 Monaten hatte es sich soweit entwickelt, das scheinbar locker 20 Korbflechter_innen
im Großraum Hamburg gesucht werden würden.. Ich musste mich auch mal darauf bewerben a la
"alles zumutbar !" und habe die Firma nie von innen gesehen..
Später flatterte mir wieder so ein Stellenangebot ins Haus. Die Recherche bei der entsprechenden
ZAF mit der Frage "Wo wäre denn mein erster Einsatzort ?" folgte prompt ein "in Schwarzenbeck".

Als bereits vorgestellt und ungeeignet abgewiesen.. Feddisch  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

MarcoW75

Zitat von: Onkel Tom am 18:05:38 Do. 03.März 2022
"Wo wäre denn mein erster Einsatzort ?" folgte prompt ein "in Schwarzenbeck".

Als bereits vorgestellt und ungeeignet abgewiesen.. Feddisch  ;)

Ja, das ist ein nettes Beispiel für diese "Streuung" des gleichen Jobs über verschiedene Jobbörsen,Zeitarbeitsfirmen etc.  Manchmal ist es halt nicht sonderlich schwer, zu erraten, für wen die tatsächlich jemanden suchen...sei es nun an eher seltenen Jobbezeichnungen oder eben auch am Arbeitsort.
Ich habe auch so ein Unternehmen in der Nähe, welches gefühlt seit Jahren Stellen in meinem Beruf ausschreibt, aber einen in Rekordgeschwindigkeit ablehnt. Auch gefühlt alle bekannten Zeitarbeitsfirmen suchen in deren Auftrag (oder tun zumindest so,als würden sie im Auftrag suchen). Wenn ich also mal wieder einen VV für eine ZAF bekomme und sehe "Oh, als [Berufsbezeichnung] in [Ortsname]....ah...das ist wieder Firma H, die stellen eh keinen ein!". Wenn so ein VV mit RFB kommt, schreib ich´s auch klar in das Anschreiben, dass mich Firma H. schon mehrfach abgelehnt hat und höre meist nie wieder was von denen. Und wenn der VV ohne RFB kommt, landet er in Rundablage P.

Onkel Tom

Zitat von: MarcoW75 am 01:12:51 Fr. 04.März 2022
...
Wenn so ein VV mit RFB kommt, schreib ich´s auch klar in das Anschreiben, dass mich Firma H. schon mehrfach abgelehnt hat und höre meist nie wieder was von denen. Und wenn der VV ohne RFB kommt, landet er in Rundablage P.

Dazu recht ja schon der eigens angelegte Bewerbungsverlauf.. Unter Bewerbungsverlauf meine ich nicht
die Sammlung der tabelarischen Mitteilungsbögen, die man regelmäßig dem SB einreichen soll..

Als "dem Mobcenter unbekannten" Nachschlagewerk konnte ich sogar erkennen, welche Leihbude auf
was aus ist und wie sich z.B. Her Müller vor 1,5 Jahren von ZAF Shark & Co. zur Bewerbung verhalten hat.

Bei Bewerbungs-Abweisungen habe ich dann eine Kurzinfo beigefügt, das SB erkennen konnte "Ach ja, da
war doch was.." und dann wars das.. Den Nachschlag auf ein Sanktionsversuch kannst Du bei RFB trotzdem
erwarten, sprich musst schon im Vorfeld was auf Lager haben, was für den Streitfall belegbar ist.

Gibt ja auch die Vorstellungsgespräche, die von Seiten des AG "pampig" beendet werden etc..

Sone Dinger merkt man sich, weil "Das notwendige Vertrauen zum Zustandekommen eines Arbeitsverhältnis
durch Vorfälle vom (Zeit voraus.) bereits zerrüttet ist."  ;)

Bewerbungen egal mit oder ohne RFB.. Alle untersuchen und archivieren.. "Blender-VVs" nicht so einfach in
die Ablage-P befördern..

A bissel Büro muss sein, bevor Gegenbüro dein Büro, sofern vorhanden, aufmischt..  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

tleary

Zitat von: MarcoW75 am 13:31:49 Do. 03.März 2022
[....] Ergebnis: aus 10 offenen Stellen werden scheinbar mehrere Dutzend.
Wie wär's, wenn sich da eine dieser "Faktencheck"-Redaktionen, die ja dieses hehere Prinzip der Wahrheitsfindung des Journalismus immer so hoch halten, so etwas einmal genauer recherchieren und vor allem öffentlich machen würden.

Aber die sind ja mittlerweile permanent mit Kriegspropaganda und -hetze sowie der Rechtfertigung der Corona-Einschränkungen vollauf beschäftigt, wie mit solchen "Nebensächlichkeiten" der Arbeitsstatistikfälschung.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

tleary

Ist sowieso nur blabla. Die mediale Propagandamaschinerie läuft doch wie geschmiert. Und jene Journalisten, die hier vielleicht einmal zufällig vorbeischauen, sind doch auch nur deshalb da, um sich neue Anregungen zu holen für ihren Job. Damit's eben mit der eigenen medialen Existenz in diesem Apparat künftig genauso geschmiert oder eben besser weitergeht wie bisher schon. Quasi ist das nur "Arbeiten an der eigenen Karriere", sollte jemand aus dieser Schmierenkaste einmal dieses Thema aufgreifen.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Onkel Tom

Zitat von: tleary am 02:58:24 Sa. 05.März 2022
Zitat von: MarcoW75 am 13:31:49 Do. 03.März 2022
[....] Ergebnis: aus 10 offenen Stellen werden scheinbar mehrere Dutzend.
Wie wär's, wenn sich da eine dieser "Faktencheck"-Redaktionen, die ja dieses hehere Prinzip der Wahrheitsfindung des Journalismus immer so hoch halten, so etwas einmal genauer recherchieren und vor allem öffentlich machen würden.
...

Diese Idee ist nicht schlecht, damit

Zitat
...
Ist sowieso nur blabla. Die mediale Propagandamaschinerie läuft doch wie geschmiert.
...

das auf den Nebenschauplätzen geraten könnte  :)

Diese Wahrheitsfindungsstatistik könnten jedoch betroffene Erwerbslose selber machen.

Wenn z.B. 10 Erwerbslose aus Ballungsgebieten z.B. über 2 Jahre insgesammt 100
Bewerbungen raus hauen und deren Ergebnisse statistisch erfassen, ließe sich bestimmt
in etwa heraus rechnen, wie hoch der Anteil zwischen echt und unecht sind.

Interesannte Erfahrungsmerknmale wären :

Haben sich nicht nach der Bewerbung zurück gemeldet (Ohne Absagenerteilung ignoriert).
Ist das Stellenangebot noch offen ?
Kam ein Vorstellungsgespräch zustande oder lief nur schriftliches ?
Kam es zum abweichenden Angebot, wie z.B. die Bewerberdaten für späteres speichern zu
wollen ?
Wie viele AGs meinten beim JC petzen zu wollen oder Bewerber auf Staatskosten (SGB-Förderung)
ausbeuten zu wollen.. ?

Etc.. Es würde wohl die Verrohung des Arbeitsmarkt wieder spiegeln und gefühlsmäßig komme ich
gerade mal auf jede 5.te Bewerbung, hinter der sich ein echtes Interesse befand.. Alles andere
mehr Schein als sein a la kannst Du nicht noch billiger bei uns anfangen oder Stelle vergeben aber
Ihr Datensatz ist und wichtig blabla und könnte ja mal ein Job draus werden..

Und meine Bewerbererfahrungen sind schon fast ein Jahrzehnt alt..  ::)



Lass Dich nicht verhartzen !

MarcoW75

Wenn ich diese Daten mal an meinem Beispiel wiedergaben darf:

Zitat von: Onkel Tom am 15:39:54 Mo. 07.März 2022
Haben sich nicht nach der Bewerbung zurück gemeldet (Ohne Absagenerteilung ignoriert).

Inzwischen ist das etwas besser. Ich würde die Quote auf etwa 50% schätzen, die sich zurückmelden. Es gab in den letzten 2 Jahren aber auch Phasen, wo ich mich ganz normal beworben habe und wochenlang nicht mal eine automatische Eingangsbestätigung gab, von einer persönlichen Rückmeldung ganz zu schweigen.


ZitatIst das Stellenangebot noch offen ?

Die meisten Jobangebote werden gar nicht aus der Jobbörse der BA rausgelöscht. Oder erst, wenn die Firma den gleichen Job nochmal ausschreibt. Wenn ich mich in meinen Kundenbereich in der Jobbörse einlogge und da quasi die Ergebnisse der Suche für meinen Beruf anschaue, ist das älteres noch vermerkte "Angebot" von 2017. Wohlgemerkt: Stellenangebot in der Jobbörse, nicht Vermittlungsvorschlag...so lange bin ich nun doch noch nicht in den Fängen des JC.

ZitatKam ein Vorstellungsgespräch zustande oder lief nur schriftliches ?

Pro 10 Bewerbungen maximal 1-2 Vorstellungsgespräche. Und das obwohl im IT-Bereich doch angeblich Fachkräftemangel herrscht. Oft haperts dran, dass Firmen sich auf Bewerber bestimmter Qualifikationsstufen (=Studium) fixieren und Leute, die "nur" eine klassische Ausbildung haben, von vornherein aussortieren.


ZitatKam es zum abweichenden Angebot, wie z.B. die Bewerberdaten für späteres speichern zu
wollen ?

Regelmäßig. Allerdings machen das üblicherweise nur Zeitarbeitsfirmen. "Normale" Firmen löschen die Daten meist nach 4-12 Wochen, wenn die Entscheidung für einen Kandidaten gefallen ist und geben das auch zu. 


ZitatWie viele AGs meinten beim JC petzen zu wollen oder Bewerber auf Staatskosten (SGB-Förderung)
ausbeuten zu wollen.. ?

Ich habe keine Ahnung, wie hoch die Rückmeldungsquote ist. Da meine VV aber sowieso i.d.R. ohne RFB sind, kanns mir auch herzlich egal sein. Normalerweise bewerbe ich mich schon auf die meisten VV, es sei denn, ich habe wirklich berechtigte Gründe, das nicht zu tun. In dem Fall gebe ich das dann im Kundenbereich der Jobbörse als Rückmeldung an, warum ich mich irgendwo nicht beworben habe.


Zitatgefühlsmäßig komme ich gerade mal auf jede 5.te Bewerbung, hinter der sich ein echtes Interesse befand.

Diesen Eindruck kann ich bestätigen. Gerade bei größeren Firmen habe ich oft den Eindruck, dass die Stellen nur ausschreiben und Vorstellungsgespräche führen, damit die Personalabteilung ihre Daseinsberechtigung hat. Oft merkt man das im Vorstellungsgespräch schon nach 1-2 Minuten, ob die Firma wirklich Interesse hat oder nur "Schein-Vorstellungsgespräche" führt. Kann man oft sogar an den Bewerbungserfahrungen bei Kununu nachvollziehen: oftmals ist man nicht der einzige Bewerber, der schreibt, dass die Firmenvertreter kein wirkliches Interesse zu haben schienen.

Onkel Tom

Upps, im IT-Bereich ?

Habe ich auch erlernt und kann dazu ein Vergleich von 2000 bis 2003 anbieten..

Igitt.. Bewerbung vorzugsweise erst mal schriftlich in aufpolierter Verpackung..
Bei IT-Kram als selbstverständlich angesehen.. (Hochnäsigkeit lässt grüßen..)

1 von 10 wurden zu meinem persönlichem Interesse, den Job zu bekommen.
6 von 10 steckten gierige Leihbuden dahinter.
Von den ZAF-Angeboten = 2 dabei, die anhand Übernahmehoffnung interesannt sein könnten. (genauer untersuchen..)
2 von 10 völlig fachfremd etc. bezogen. (Bauenschlaue Arbeitgeber, die abgewimmelt werden müssen.)
1 von 10 nahm bösartigen Verlauf a la AG-Petzbogen und Sanktionsabwehr..

Blender waren hauptsächlich (90%) Leihbuden..

7 von 10 Bewerbungsverläufen wurden korrekt abgeschlossen (Absage etc.)

Diese Schätzung bezieht sich jedoch nur auf Sellenangebote, die aus der Mobbörse kamen.. Bei Zeitungen etc. nicht
ganz so dolle..

Lass Dich nicht verhartzen !

MarcoW75

Zitat von: Onkel Tom am 13:06:08 So. 13.März 2022
Igitt.. Bewerbung vorzugsweise erst mal schriftlich in aufpolierter Verpackung..
Bei IT-Kram als selbstverständlich angesehen.. (Hochnäsigkeit lässt grüßen..)

Vielleicht bin ich nicht der typische IT'ler, aber Bewerbungen sind nicht mein Ding. Eben WEIL mir die im IT-Bereich so oft anzutreffende Hochnäsigkeit fehlt.
Es ist nicht mein Ding, mich selbst über den grünen Klee zu loben, obwohl ich weiß, dass da nichts dahintersteckt. Noch schlimmer ist das bei den Fachkenntnissen:
natürlich könnte ich behaupten, Spezialist in Themengebieten zu sein, von denen ich kaum mehr als den Namen weiß und mir den einen oder anderen Job erschleichen.
Aber es würde ja spätestens nach einigen Tagen sowieso rauskommen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich persönlich auch nicht in meiner Haut wohlfühle, wenn
ich im Vorstellungsgespräch "was vom Pferd erzählen" müsste.


Zitat6 von 10 steckten gierige Leihbuden dahinter.
Von den ZAF-Angeboten = 2 dabei, die anhand Übernahmehoffnung interesannt sein könnten. (genauer untersuchen..)
2 von 10 völlig fachfremd etc. bezogen. (Bauenschlaue Arbeitgeber, die abgewimmelt werden müssen.)
1 von 10 nahm bösartigen Verlauf a la AG-Petzbogen und Sanktionsabwehr..

Ja, das ist etwa auch meine Erfahrung. Da ich im Thüringer Wald wohne (also eher ländlich geprägte Gegend), kenne ich natürlich die "üblichen Verdächtigen" unter den Arbeitgebern schon. Wenn mir also eine ZAF andeutet, wo die Einsatzfirma sitzt (Namen nennen sie ja nicht) oder welche Branche sie bedient, dann weiß ich meist schon, um welche Einsatzfirma es sich handeln würde. Meist sind das Firmen, die für ihre miesen Arbeitsbedingungen hinlänglich bekannt sind, die Stellenausschreibungen nur als Werbung benutzen oder die überzogen hohe Anforderungen an die Bewerber haben. Diese Buden glauben tatsächlich, eher Personal zu finden, wenn sie die Stellen über ZAF ausschreiben, statt mal zu überlegen, wieso auf normalem Wege keiner bei ihnen arbeiten will. Der Faktor "Zeitarbeiter sind einfacher los zu werden" spielt da weniger eine Rolle. 

Auch fachfremde Tätigkeiten sind immer wieder (k)ein Quell der Freude. Gerade wenn man solche "Angebote" von Zeitarbeitsfirmen kriegt, weil irgendwer eine vermeintliche Ähnlichkeit haben will zwischen dem, was man selbst ist und dem, was der AG sucht. So ein Angebot hatte ich erst vor geraumer Zeit wieder. Als Fachinformatiker bin ich eher dafür zuständig, die IT am Laufen zu halten, baue auch mal neue Sachen ein und konfiguriere sie. Was ich jedoch nicht mache: andere Geräte als Computer bis auf die letzte Schraube auseinandernehmen, um irgendwo einen Fehler zu suchen. Schon gar keine Farbkopierer im Wert eines Gebrauchtwagens. Nicht weil ich´s nicht will, sondern weil ich´s nicht kann. Die Berufe sind halt nicht vergleichbar.

Einen negativen Rückantwortbogen hat bisher noch kein AG über mich ans JC geschickt. Zumindest weiß ich von keinem. Mag aber dran liegen, dass ich inzwischen gelernt habe, Bewerbungen so zu verfassen, dass es nicht nach "Ich will eh nicht bei euch arbeiten!", sondern eher nach "Ich würde ja gerne bei euch anfangen, aber ihr müsst mir die fehlenden Kenntnisse schon selbst beibringen!"klingt.  Sprich: man muss es hinkriegen, dass die AG, von sich aus das Interesse verlieren.  Und gerade hinsichtlich der Kenntnisse ist das kein wirklich großes Problem.

Onkel Tom

Naja, was IT-Fachkenntnisse anbelangt suchen die meisten AGs sogenannte "Fachidioten"..

Hinzu kommen weitere Speziallisierungen, die eventuell mal gebraucht werden könnten..
IT-Weiterbildungen sind oft jedoch sehr teuer und da Elo z.B. für SAP- oder MCSE-Schulungen
kein Geld haben, bleibt man als erwerbsloser auf seinen Bildungsstand hängen.
Ist man dann Langzeitarbeitslos, ist man für viele Firmen nicht mehr "up to Date" und uninteressant
geworden oder war es schon immer..

Um den Zug nicht ganz zu verlieren habe ich mich autordidaktisch mit MCU-Programmierung befasst,
damit ich wenigstens bei interessanten AGs "werben" konnte. Wusste jedoch nicht, das bei meinem
Bildungsstand dann doch eher lieber Ingineure statt Quereinsteiger bevorzugt wurden.

Ach wat bin ich froh, das ich mir dieses Gehumpel von IT-Firma zur nächsten nicht mehr antuen muss.
Heute beschäftige ich mich nur noch Hobbymäßig mit Elektronik und kann teilweise auch an
Compiteilen rum löten etc.

Meine Speziallisierungen haben meist nur mir oder meinen Freunden / Bekannten etwas gebracht.
Ansonsten war es für den Arsch, zumal kein akkorater beruflicher Werdegang präsent war..

Heute wieder was zum Leben erweckt.. Im Hausmüll ein Bluetooth-Aktivlautsprecher gefunden..
Zerlegt, etwas gelötet, gereinigt und wieder zusammen gebaut und funzt. Ganz schön laut, der kleine
Brüllwürfel.  ;D

Nicht noch jemand anders da, der seine Erfahrung posten kann, in wie weit Mobcenter-Stellenangebote
echt oder Fake sind ?
Lass Dich nicht verhartzen !

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