Armut - Preissteigerungen - Proteste

Begonnen von Kuddel, 21:07:36 So. 06.Februar 2022

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Kuddel

Ich fand es schon immer merkwürdig, daß hierzulande wegen aller möglichen Sachen protestiert wird, doch kaum gegen die zunehmende Armut. Auch Linke sind von Armut betroffen, arbeiten und leben prekär. Sie kämpfen lieber aus moralischen Anlässen. Man outet sich wohl nicht so gern als arm.

In Nordafrika gab es schon öfter Brotrevolten. In den letzten Jahren waren es manchmal geringe Anlässe, wie Fahrpreiserhöhungen um eine paar Cent oder Gebührenerhöhungen von Social Media und die das Faß zum Überlaufen brachte, erst zu Protesten und dann zu Massenrevolten führten. Spritpreisherhöhungen brachte die Gelbwesten.

Die zur Zeit explodierenden Preise bei den Mieten, den Lebensmitteln, Heiz- und Stromkosten, überschreiten die Schmerzgrenze. Vielleicht ein Anlaß für Proteste? Vielleicht kann man da auch nachhelfen... ?

Kuddel

Griechenland: Renter:innen in Thessaloniki verbrennen vor dem lokalen Energieversorger ihre Rechnungen mit den explodierenden Strompreisen.

Kuddel

ZitatFast die Hälfte der Unternehmen will Preise erhöhen

Die Firmen gäben damit gestiegene Energie- und Beschaffungskosten an die Verbraucher weiter, hieß es zur Erklärung. Im Schnitt durch alle Wirtschaftszweige planen demnach 46 Prozent der Unternehmen höhere Preise, im Handel sind es aber noch deutlich mehr. So haben der Umfrage zufolge über 60 Prozent der Großhändler und knapp 58 Prozent der Einzelhändler die Absicht zu Preiserhöhungen bekundet. Unter dem Schnitt liegen Dienstleister und das Baugewerbe mit etwa 42 Prozent. – Die Umfrage ist Teil der regelmäßigen Geschäftsklima- und Konjunkturerhebungen des Ifo-Instituts unter mehreren Tausend Unternehmen.
https://www.deutschlandfunk.de/fast-die-haelfte-der-unternehmen-will-preise-erhoehen-104.html

counselor

Und wo bleiben in Deutschland die Proteste? Sind die Montagsdemos die einzigen, die das zum Thema machen?

Bei den Löhnen ist ein Lohnnachschlag notwendig, bei den Sozialleistungen ein Aufschlag, der mindestens die Inflationsrate ausgleicht.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

CubanNecktie

Volle Zustimmung - Warum macht "ihr" kein Theater wegen der Hohen Energiepreise. Benzinpreise, Strom, Gas, Nahrungsmittel. ???? Habt ihr alle Zuviel Geld (die meisten in dem Forum nicht, aber ganz im Allgemeinen)???
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
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Onkel Tom

Zitat von: counselor am 13:56:15 Mo. 07.Februar 2022
Und wo bleiben in Deutschland die Proteste? Sind die Montagsdemos die einzigen, die das zum Thema machen?

Das frage ich mich gerade auch.. Nicht ganz, weil es hin und wieder Aktionen oder Treffen außerhalb der Haustür
zu sichten sind, die z.B. gegen Mietpreis-Erhöhungen Stunk machen wie z.B. Recht auf Stadt (RaS) u.s.w.

Zur weiteren Veramung führen ja nicht nur die Inflation und die Preissteigerungen von Lebenshaltungskosten zu
schärferen Lebensbedingungen.

Die andere Waagschale, das Einkommen des Otto Normalverbraucher wird ja auch noch geschröpft wie es bei
prekären und schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen mittlerweile als Standards empfunden und radikalaktzepiert
werden, im Glauben, man könne nichts dagegen tun.

Zum Glück glauben das nicht alle so und das man gegen die gegenwärtigen Verhältnisse was tun kann, ist teilweise
darin zu erkennen, das nicht alle Gemeinheiten, die zum H4-Regime mal geplant waren auch durchgekommen sind.
Z.B. die Sparbücher von Kindern anrechnen zu wollen. (Erster Stunk zu H4 - 2004)

Ohne den Stunk von damals, der auch auf den Straßen sichtbar war, glaube ich, das es den Erwerbslosen heute noch
dreckiger ergehen würde, wie es ursprünglich mal geplant war.. Also hatte es Elo von damals "nicht zugelassen"..

Die Klage zu den Sanktionen bei H4 vor dem BvG beweist, das paar Leute wohl doch Erfolg darin haben, wie dieses
H4-System "gebremst" werden kann.. Ich bin mir sicher, das die damalige Agenda 2010 nicht das Ziel erreicht hatte,
wie es mal von Bertelsman-Forum, VW-Manager Peter Harz und den Regierungsetagen angedacht war.

Sorry, ich lenke mein Augenmerk deswegen auf die Erwerbslosen, weil sie am Bauchnabel der Verarmungsspirale
sitzen und das es so ist, lässt sich ja anhand der z.B. so "tollen Corona Beihilfen" erkennen. Auf der Straße jedoch
keine Betroffenen, die dagegen protestieren sichtbar.. Alles "gammelt" im Web rum, reicht das Schnupftuch rum
und versucht H4-Bedingungen via SGB-Auseinandersetzungen beim SB und höher ab zu mildern oder zu lösen..
Damit kritisiere ich mich mit und diese Kritik ist auf Konstukivität ausgerichtet und an dem Spruch

Es funktioniert nur so gut, wie Gegenüber es zulässt.

etwas wahres daran ist.

Meine Corona - Beihilfe beträgt seid Ausbruch der Noppenkugel susammen gerechnet  c.a. 175 Euronen, die ja auch erst
nicht zu erwarten waren, weil BA meint, das Maske ein Bekleidungsstück sei und Bekleidungskosten durch den Regelsatz
berücksichtigt sind.

Ich dachte zunächst auch an Klagen, sammelte Quittungen zu Corona-Schutzgedöns, musste jedoch beim Recherchieren
im Web feststellen, das einige bereits schon (schlampig) prosseziert haben, hauptsache die ersten sein wollen und letztendlich
Leuten, die sich etwas mehr Zeit nehmen, um die Qualität der Klage zu schärfen, es nun schwerer haben.

Das geht m.E. nicht so weiter, wenn jede_r Betroffene in sein Kämmerlein sein Süppchen kocht, um zu Vorteilen zu gelangen
und das Fertiggericht ist für alle anderen ungenießbar.

Da frage ich mich, ob der Bezug von ALG und dessen Folgen so toxisch gegen Teamfähigkeit ist ? (Einzelkämpfertum)

Könnten sich die Erwerbslosen mal gefälligst zusammen tun, um ihre Schnittmenge von Interessen und Forderungen
gemeinsam stärker in den öffentlichem Raum stellen ? Es kann doch nicht sein, das jede_r Erwerbslose alleine vor sich
"herdümpeln" muss, nur weil es der Regierung so gefällt, das die Elos schön brav und leise zu Hause bleiben..

Ein kleiner Motivationsschub könnte sein, das mögliche Mitstreiter_innen nicht gleich den ganzen Mount Everest der
gegenwätigen Verhältnisse vor Augen nehmen und sich davon "erschlagen" lässt, was da alles so an Dingen gemacht
werden müsste.
Wichtiger wäre, zu schauen, wie z.B. Kleingruppe dazu beitragen kann, etwas von diesem Berg abschippen zu können.
1000 autonom selbstorganisierte Kleingruppen schippen besser vom Berg ab, wie es derzeit größere Gruppen wie z.B.
Sozialverbände schaffen.  Die Regierung braucht also mehr Druck via Sichtbarkeit auf der Straße, damit sie den
Forderungen von Sozialverbänden etc. auch Folge leisten. Papierkriegertum des einzelnen hat dagegen 0 Dezibel.  ::)

Liebe_r Leser_in.

Stell Dir vor, Du triffst Dich ein mal in der Woche mit z.B. 4 weiteren Leuten, die gleichermaßen betroffen sind wie Du.
Der Austausch "Wie geht man gegen SGB-Gemeinheiten vor" gehört dazu, jedoch nicht allein. Es bekommt ja niemand
mit, was ihr da macht und warum ihr das macht.

Sich gegen Jobcenterärgernisse zu wehren ist richtig und wichtig und in einer "Klein-Ini" viel einfacher und weniger nervig
lösbar. Da haben wir doch schon mal eine Erleichterung, weil ein paar Leute gemeinsam tüffteln, des einzelnen Problems
zu lösen oder ?

Das alleine reicht jedoch nicht ! Eine Elo-Ini ist für den einzelnen auch ein Zeitgewinn und dies sollte in politischen Aktivitäten
wie z.B. Aufklärung Außenstehender und Protest auf der Straße investiert werden. Elos müssen auf die Straße und sich
Gehör verschaffen, damit Öffentlichkeit Bescheid bekommt und in Debatten Einfluss nehmen können.

Die Hemmschwelle zwischen Einzelkampf und Gruppenkampf muss überwunden werden, um wieder etwas mehr Struktur
und Energie darin zu gewinnen a la "wie können wir dagegen angehen".

Kleine regional agierende Gruppen ist schon ein guter Anfang, Widerstand besser umsetzen zu können und anbei kann die
Option "Wie streike ich als Erwerbslose_ ?" in Taten und sogar zur Belustigung in der Gruppe führen.  ;D

"Teamarbeit" ist also nicht nur mit Arbeit verbunden sondern bringen auch wichtige Dinge mit, die Erwerbslosen durch das
H4-Regime (subtil) entzogen werden (Soziale Bedürfnisse und Mitsprache)

Und gleich verheiraten muss man sich anbei auch nicht. Die Mühe, ein Grüppchien aus dem Boden zu stampfen ist es nicht
nur wert, sich gemeinsam gegen die Kreativitäten des Mobcenters zu wehren. Es stellt auch ein Verstärker dar, Interessen
und Forderungen bei denen an zu bringen, die es verbockt haben.

Mein letzter anspruchsvoller Beratungsfall hat mich dazu veranlasst, meine Fähigkeiten zu analysieren und zu struktuieren.

Eins ist mir anbei klar geworden.. Beratungen, wo mehr die "Katzen um den heißen Brei schleichen" müssen, werde ich
mich nicht mehr dran beteiligen. Künftig komme ich mit konkreten Fragen und wenn sie nicht komkret beantwortet
werden wollen, habe ich auch kein Bock mehr Ratschlag und gleichzeitig stetiges Tappen im Dunklen zu erleben.

Fehler machen ist menschlich und wenn sie zu seniebel für den öffentlichem Raum sind, können die Antworten notfalls auch
per PN gereicht werden.
Eine Problemanalyse ist nicht dazu gedacht, Leute an den Pranger zu stellen, sondern im Bezug Problemlösung möglichst
wenig Fehler zu begehen. Das ist der Punkt. Weiter erwarte ich auch Feedback, ob was funzt oder auch nicht.

Es ist für die Fortentwicklung zum Beratertum sehr wichtig und ich habe das Erleben "Erste Hilfe holen und Berater_in im
Regen stehen lassen, ob das Gegenmittel Wirkung zeigte." satt.

Ein gutes Vorbild, wie es besser und effiziennter laufen kann, zeigt sich bei dem Problem, wie der User "Widerporst" im
Nachbarforum ran gegangen ist. Da war Vorgehensstruktur mit Rückmeldung presänt und endete erfolgreich  :D

Die Spielregeln zum SGB sind zum Nachteil des Erwerbslosen gestrickt.. Ein Blick über dessen Tellerrand scheint also angezeigt.

Die Erwerbslosen sind also ein wichtiger Bestandteil der Masse, die von Lohnerwerbseinkommen abhängig sind und gehören
meines Erachten in das gleiche Boot, wo bereits Leiharbeiter_innen und alle anderen vertreten sind, die durch ihre Arbeit trotzdem
arm bleiben.

Sich gegenseitig zu beneiden oder gar konkurenzmäßig untereinander aufhetzen zu lassen, ist Spielball der Arbeitsmarktpolitik.
Dem sollte die Luft raus gelassen werden, in dem Arbeiterklasse zusammen kommen und gemeinsam Dinge gegen die
Verscherbelei von Arbeitskraft an zu kommen. Kreativität dazu kann ergötzend sein, wenn mensch anbei die langen Gesichter
deren sieht, die die Arbeiterklasse ausbeuten.. Ihre Helfershelfer natürlich auch  ;D


Soo, meine ersten 5 Cent dazu und hoffe, das Erwerbslose bisheriges Handeln für sich selbst mal reflecktieren, was es bisher
gebracht hat und Vorstellungen lebendig werden, wie es besser und weniger Substanzraubend gelöst werden könnte.

;)

Lass Dich nicht verhartzen !

BGS

Zitat von: counselor am 13:56:15 Mo. 07.Februar 2022
Und wo bleiben in Deutschland die Proteste? Sind die Montagsdemos die einzigen, die das zum Thema machen?

Bei den Löhnen ist ein Lohnnachschlag notwendig, bei den Sozialleistungen ein Aufschlag, der mindestens die Inflationsrate ausgleicht.

Wird wohl eher nix werden mit der neuen Regierung... . Schlicht unerklärlich und asozial, die sowieso schon Armen und Benachteiligten zu "bestrafen". Wofür?

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

counselor

Offensichtlich hat die herrschende Klasse die Deutschen gut im Griff. Das Herrschaftssystem scheint perfekt zu funktionieren.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Und das nur so gut, wie man es zulässt. Außerparlermentarische Aktivitäten sind nötig, um Abstand
zu den Ausbeutern und deren Strippenziehern gewinnen zu können.
Lass Dich nicht verhartzen !


CubanNecktie

Es geht auch anders, und das bei einer rechtsgerichteten Regierung, die geht mir auch auf den Sack mit Abtreibungsverbot, US-NATO-Arschleckerei und Homophobie, aber es gibt auch richtige und gute Maßnahmen. Die wollen halt kein zweites 1981-1983 haben.

https://www.polskieradio.pl/400/7764/Artykul/2872506,Polen-will-Mehrwertsteuer-auf-Lebensmittel-auf-null-senken?fbclid=IwAR2lryk0uShyIQWQZf6TsEFFxa3DeOtT3HBGrW2T7CtrqtwOP4Nw74dlAJo

ZitatPolen will Mehrwertsteuer auf Lebensmittel auf null senken
21.12.2021 09:55
Grund ist die steigende Inflation, die im November 7,8 Prozent erreicht hat.
Mit 62 Prozent gab eine deutliche Mehrheit der Befragten an, ihre Weihnachtseinkufe aufgrund der steigenden Preise eher oder stark einzuschrnken.
Mit 62 Prozent gab eine deutliche Mehrheit der Befragten an, ihre Weihnachtseinkäufe aufgrund der steigenden Preise ,,eher oder stark" einzuschränken.Shutterstock/Denys Kurbatov

Die polnische Regierung wird wahrscheinlich den Mehrwertsteuersatz auf Grundnahrungsmittel für mindestens sechs Monate, beginnend im Februar, auf null senken, gab Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bekannt. Polen hat die Europäische Kommission bereits um die Genehmigung für sein Vorhaben gebeten. Grund ist die steigende Inflation, die im November 7,8 Prozent erreicht hat und in den kommenden Monaten weiter steigen dürfte, warnen Experten.

,,Wir werden unabhängig von der Antwort der Europäischen Kommission ein Schutzschirm-Paket oder Schutzschirm-Zuschläge anwenden", sagte Morawiecki und fügte hinzu, es sei sehr wahrscheinlich, ,,dass wir die Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel ab Februar für sechs Monate auf null senken werden."

Regierung startet "Anti-Inflation-Schutzschild"

Um den Verbraucher vor der Preissteigerung zu schützen, hat die Regierung vorübergehend bestimmte Mehrwertsteuersätze gesenkt.

Demnach sinkt die Mehrwertsteuer auf Gas von Januar bis März von 23 Prozent auf 8 Prozent. Die Mehrwertsteuer auf Strom sinkt für Privathaushalte für diese Zeit von 23 Prozent auf 5 Prozent. Ab 20. Dezember wird die Kraftstoffsteuer für fünf Monate lang auf 0 Prozent gesenkt; vom 1. Januar bis Ende Mai entfällt zudem die Mehrwertsteuer auf Benzin und Diesel.

Die Regierung beziffert die Kosten für ihr "Schutzschild"-Programm auf umgerechnet 2,14 Milliarden Euro.

Wenn die Preise weiter steigen, fahre ich nach Polen auch zum Einkaufen und Tanken. Auch wenn es 65km bis Gubin/Guben sind.
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BGS

Die Mwst. f. Lebensmittel, Benzin, Diesel + Gas / Öl könnten doch vor allem auch reichere Länder aussetzen - höchste Zeit.

1 l 98 Oktan Benzin am 8.2.2022:

Norwegen: 1,98
Schweden: 1,57
Dänemark: 1,97
Finnland:    2,05

Ich persönlich rechne dieses Jahr mit einer Verdoppelung.

MfG

BGS
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Onkel Tom

Das sind ja Bilder aus Griechenland, so wie es sein sollte und kann mir sowas in D auch vorstellen,
zumal die Erwerbsloseninitiative ALSO aus Oldenburg es mal schön vorgemacht haben, das Erwerbslose
sich genau so gut an den Bauernprotesten beteiligen können. Ja, da zählt jeder Mensch und jede Hand.  :)

In D. ist ja bis auf die Corona-Demos und Anti-Schwurbel-Demos relativ wenig los.

In D wird gegenwäritg an der neuen Verpackung des H4-System rum gefummelt und die Leiharbeitsfirmen
sind genau so daran interessiert, Vorteile nicht sterben zu lassen. Und damit bisheriges weiter fast
reibungslos funktionieren kann, dürfte die BA mit am Tisch sitzen.. Die Hoffnungen als Lohnerwebsabhängiger
sind jedoch sehr gering, wenn man bedenkt, was in der Vergangenheit so alles fabriziert wurde.  ::)

Die 43 Cent pro h, um die der Mindestlohn erhöht wird, schallt den Leiharbeitnehmer_innen bestimmt wie eine
Ohrfeige um die Ohren a la mehr gibbet nicht, halts Maul und ran an die Arbeit.

Und liebe_r Leiharbeiter_in. Der Erwerbslose kann garantiert nichts dafür, das er im Geklüngel zwischen
BA / JC und ZAF als ungewollter Konkurrent ins Personalreservemagazin gepresst wird. Einige Erwerbslose
versuchen sich irgendwie vor Leiharbeit drücken zu können, weil denen es genau so bewusst ist, wie dieses
AüG made by Nahles, (nun BA - Chefin wird) gegen Arbeitskräfte ausgenutzt wird.

Da kommen in mir alte Erinnerungen hoch, wie ich mich als Erwerbsloser an Aktionen beteiligte, die zu
Gunsten von Leuten im Job ausgerichtet waren.
(Jobmessen-Störaktionen, wo ZAF-Nachschub zum Sonderpreis rekrutiert wurden etc..)

Es würde z.B. auch ein guter Anfang sein, zu zweit vor dem Jobcenter oder derben Leiharbeitsfirmen
die Leihkeule zu verteilen.. Utensilien wie z.B. ein unübersehbar großes Transpi a la Leiharbeit verbieten !
sind schon da.. Will mal wieder raus aus der Toolbox und draußen gesehen werden.. ;)

Da wäre es doch sinnvoll, wenn Leiharbeiter_innen und Erwerbslose wieder gemeinsam am gleichen Tisch
Platz nehmen und darüber tüffteln, der Entsolidarisierung entgegen zu wirken oder ?..

Wäre schön, wenn ich nun dazu die Meinung eine_r Leiharbeitnehmer_in lesen könnte.

Wir haben jetzt Februar. Im Mai ist ja wieder Tag der Arbeit und Ende des Jahres wird das neue H4 mit der
neuen Makulatur "Bürgergeld" aus dem Zauberhut geholt. Anbei kristallisiert es sich jetzt schon heraus,
das Regierung nur die Vorgaben, die beim BvG 2019 geurteilt wurden.

Wie die BA nun mal so drauf ist, wird sie wieder Ideen ausprobieren, den Sinn des ganzen irgendwie
umschiffen zu wollen. A la den Teufel an die Wand gemalt, können die 70% Regelsatz, die im Bezug
Existenzminimum nicht sanktioniert werden darf durch Aufhebungsbescheid etc. unterwandert werden.

Ich traue anbei auch soviel Kreativität zu, das nur noch gehorsame Elos im Genuss kommen 100%
Regelsatz zu erhalten.. Sanktionsgründe gibt es viele und dem verschont zu bleiben bedarf es meiner
Vermutung nach viel Arschkriecherei gegenüber des JC-Mitarbeiter..

Ich plädiere dafür, das Elos und Nidriglöhner_innen zusammen agieren sollten, um an die Wurzel des
faulen Zahn zu kommen und ihn behandeln zu können, zumal die Gewerkschaften dieses Spektrum
vernachlässigen.

Jo, wir sitzen im gleichen Boot. Egal ob mit oder ohne Job.  ;)

Würde sich in Hamburg noch ein weiterer Erwerbsloser und zwei Leiharbeiter_innen bei mir via PN
Interesse an gemeinsame Sachen bekunden, ist es kein Problem ein Treffen zu organisieren.
Ergänzungsmöglichkeiten gibt es sehr viele, wie ich es 2005-2013 auch erfahren durfte.

Das Problem gegenwärtig ist zeitlos und nicht neu..

Mit solidarischen Grüßen Tom  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

ZitatAlles soll 4% teurer werden in diesem Jahr – was passiert bei den Löhnen?

Das Münchener Ifo-Institut erwartet für dieses Jahr eine Inflation von 4%. Schon bald könnten Unternehmen ihre Preise noch massiver anheben. Bei den Löhnen ist derweil noch keine Entwicklung nach oben abzusehen – im Gegenteil.
Unternehmen in Deutschland planen ihre Preise weiter anzuheben. Ihre Preiserwartungen für die nächsten drei Monate stiegen laut einer aktuellen Befragung des Münchener ifo Instituts im Januar auf 46 Punkte, einen neuen Höchststand. Im Dezember hatten sie noch bei 44,7 Punkten, im November bei 45 gelegen.

Die ,,Punkte" geben an wie viel Prozent der Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen. Abgezogen wird der Prozentwert derer, die ihre Preise senken wollen. Derzeit planen also mindestens rund die Hälfte aller Unternehmen ihre Preise zu erhöhen.

,,Die Unternehmen geben die gestiegenen Kosten für Energie sowie bei der Beschaffung von Vorprodukten und Handelswaren an ihre Kunden weiter. Das wird bis auf die Verbraucherpreise durchschlagen", sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen.

Inflation dieses Jahr noch höher als im letzten
Schon im vergangenen Jahr war alles teurer geworden. Insgesamt gab es über das Jahr 2021 eine Inflation von 3,1%. Im Monat Dezember hatte der Teuerungswert sogar bei 5,3% gelegen. Solche hohen Werte sollen sich halten, sodass die Preise über das gesamte Jahr 2022 sogar noch mehr steigen sollen als im vergangenen Jahr.

,,Die monatlichen Inflationsraten werden noch eine Zeitlang über 4 Prozent liegen. Für das Jahr 2022 haben wir deshalb unsere Inflationsprognose auf 4 Prozent angehoben. Im Dezember waren wir noch von einem Anstieg der Lebenshaltungskosten um 3,3 Prozent ausgegangen", so Wollmershäuser.

Die sehr hohen Umfragewerte ziehen sich durch alle Wirtschaftszweige. Besonders hoch lagen sie im Großhandel mit 60,3 Punkten, gefolgt vom Einzelhandel (57,7) und der Industrie (55,6). Einen neuen Höchststand erreichten die Dienstleister mit 41,9. Das Baugewerbe lag bei 41,5.

Löhne kommen mit der Inflation nicht mit
Während die Preise davon galoppieren kommen die Löhne der Arbeiter:innen nicht mit. So lag die Reallohnentwicklung von Januar bis September 2021 bei gerade mal +1%. Für das letzte Quartal liegen noch keine Zahlen vor. Bei einer Inflation von +3,1% ist somit mit einem Reallohnverlust zu rechnen.

Ob die Löhne in diesem Jahr mit der Inflation mithalten werden hängt dabei maßgeblich von den Kämpfen der Arbeiter:innen in kommenden Tarifauseinandersetzungen und der Politik der noch immer dominanten DGB-Gewerkschaften ab.

Da zumindest in den intellektuellen Schaltzentralen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung die bürgerliche Legende der ,,Lohn-Preis-Spirale" mitgetragen wird sind Zweifel angebracht, ob sich die Gewerkschaften dafür einsetzten wenigstens einen Inflationsausgleich für die Beschäftigten zu erkämpfen.

Quelle: https://perspektive-online.net/2022/02/alles-soll-4-teurer-werden-in-diesem-jahr-was-passiert-bei-den-loehnen/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

Also, als ich als H4 Bezieherin fragte, ob mir jemand a) bei der Auswahl und b) beim Transport  eines Gegenstandes x helfen könnte, hat mir ein Gewerkschaftsmitglied- oder funktionärin  , die  eine Aktion für bezahlbaren Wohnraum vorbereitete was von "keine Zeit" gesagt und sie hätte diesen Gegenstand in xxxl daheim. Einen alternativen Zeitvorschlag oder Hilfsangebot gab es nicht. Abgesehen davon, dass ich mich vorgeführt und bloßgestellt gefühlt  habe, dass mir der Gegenstand in xxxl vorgehalten wurde und damit auch meine Position vom "zugucken müssen" und Bittstellerei.
Während ich froh über x wäre noch dazu möglichst über einen Preis von xs.

Das sind diese kleinen Momente, die in der Ansammlung dazu führen, dass Arme sich zurückziehen. Wenn sie sich dem nicht bewusst entgegenstellen. Das muss einer / einem aber erst mal bewusst werden.
Und das ist dann auch das was zu den Einzelkämpfen führt!
Und auch das, was zur Infragestellung von Institutionen führen kann, zumindest zu einem boreout, wo die engagierten  Leute ja angeblich eigentlich das Gegenteil von etwas das nicht gut ist, herbeiführen wollen. Klar, für alle, aber "alle" besteht aus Einzelne!

Die Erfahrung der  angesammelten  Anzahl guter oder schlechter Einzelfälle macht es jeweils aus.

Es ist schon Widerstand geleistet, wenn Scham über Bord geworfen  und Armut konkret ausgesprochen wird. Und auch der konkrete Hilfebedarf.

Hilfe - und Tipps-Angebotsbörsen im realen Leben einrichten wäre gut. Demotermine könnten dann auch kommuniziert werden.
Schadet auch nicht, ein weiteres Infostandbein ohne Internet aufzubauen. Zumal viele noch immer keinen Anschluss haben.





Kuddel

Zitat von: CubanNecktie am 16:57:57 Di. 08.Februar 2022
Es geht auch anders, und das bei einer rechtsgerichteten Regierung, die geht mir auch auf den Sack mit Abtreibungsverbot, US-NATO-Arschleckerei und Homophobie, aber es gibt auch richtige und gute Maßnahmen. Die wollen halt kein zweites 1981-1983 haben.

Ich muß dir weitgehend Recht geben. Zwei polnische Gewerkschafterinnen der IP erzählten mir, daß man in Deutschland eine falsche Wahrnehmung von der politischen Situation in Polen hätte, was den deutschen Medien geschuldet sei. Sie bestätigten einerseits die reaktionären und faschistoiden Kampnen der regierenden PiS Partei, die zurecht von unseren Medien kritisiert würden. Doch die polnische Regierung versucht mit relativ sozialen Maßnahmen die Bevölkerung zu beruhigen, während die Opposition, die von den deutschen Medien als moderne, proeuropäische Demokraten bejubelt werden, für eine menschenverachtende neoliberale Politik stehen.

Für die beiden IP Aktivistinnen war die Antwort, weder - noch!
Statt auf eine Antwort durch Wahlen zu warten, unterstützen sie feministische Proteste auf der Straße und aktiven Widerstand in den Betrieben.

Kuddel

@Frauenpower, ich finde deine Gedanken zum Thema sehr gut.

Zitat von: Frauenpower am 07:09:49 Mi. 09.Februar 2022
Es ist schon Widerstand geleistet, wenn Scham über Bord geworfen  und Armut konkret ausgesprochen wird.
Ja, das ist bereits die halbe Miete!


ZitatUnd auch der konkrete Hilfebedarf.
Hilfe - und Tipps-Angebotsbörsen im realen Leben einrichten wäre gut. Demotermine könnten dann auch kommuniziert werden.

Ich kenne zwei Gruppen, die das bereits praktizieren.
Einmal ein wöchentlicher Treff junger Leute (so um die 20), die politische Themen diskutieren, aber dann auch stets fragen, ob jemand Hilfe braucht. Da wurde bei einem Umzug geholfen oder Besuch für jemanden organisiert, der nach einem Krankenhausaufenthalt nicht aus seiner Bude kam.

Oder eine Stadtteilini. Die praktizieren im kleinen Rahmen eine Börse an guten Dingen die man loswerden möchte, Angebote zum Reparieren von Geräten oder etwas an der Wohnung, jemandem etwas transportieren. Solche Sachen. Ziemlich cool.

Onkel Tom

Um nach D zurück zu blicken, sollten wir auch nicht darauf warten, was die Regierung zum
nächsten Jahreswechsel aus dem Hut zaubert. Danach auf die Straße zu gehen, könnte dann
bereits zu spät sein, weil alle Gesetzesänderungen beschlossen sind und dies wieder
rückgängig oder entschärfend zu protestieren dürfte schwerer ausfallen.

Jetzt, wo Herrschende in Hinterzimmern zusammen hocken, wird Protest auf der Straße gebraucht,
damit die Planungsphase der Ausbeuter und BA etc. mitbekommen, das sie an der Büchse der
Pandorra rum fummeln. Weiter wirkt Protest der Abgehobenheit der Planer_innen entgegen.

Ihnen wird dadurch bewusst, mit dem Feuer zu spielen und dabei ist die Chance höher, das Ideen
dann doch nicht umgesetzt werden a la "Nee, lass mal, das können wir den Elos oder Lans nicht
antun, sonst gehen die uns noch auf die Barrikaden..

Na ? Wie ist das nun ? Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich nur mit Theorien auseinander
setzen. Ich meine es ernst und wenn wir zu 4 in Hamburg an einem Tisch sitzen, uns kennen lernen
und Ideen austauschen, wird sich bestimmt was finden, was wir machen können und das ganze der
Gruppe sogar Spaß macht und danach bei Tasse Kaffee auch was zu lachen haben.

Egal was ich früher denn so alles mit organisiert habe, Zwischenfälle gab es wenige und lange
Gesichter der Gegenseite gab es immer  ;D

Nicht lange schnacken sondern machen.. Das ist das, was D für eine bessere Zukunft gebrauchen
könnte. In anderen Bereichen klappt das ja auch, wie z.B. bei den FfFs.. Die sind ja im Koalisationsvertrag
(KO-Vertrag) sichtbar..

Elos haben Grund genug, was zu unternehmen, wenn man den
KO-Vertrag Seite 75 bis78 rein zieht..

Jo, im Bezug Elos freuen sich bestimmt schon die Erwerbslosenindustrie, die es versteht, Leute auf
"Hauptsache Arbeit - Linie" zu trimmen wie bisher, jedoch künftig mit noch mehr Komponennte
von Verfolgungsbetreuung und Anwendung schwarzer Pädagogik hantieren können..

Ich finde, das brauchen wir nicht und sollten mehr daran tun, Selbstbestimmung zurück zu erobern
und zu fördern..

In Kollegtivarbeit funzt das ganz bestimmt  :)
Lass Dich nicht verhartzen !

Frauenpower

Freut mich Kuddel :) ja, es gibt auch schon einige, s :)

dagobert

Zitat von: Onkel Tom am 16:38:28 Mi. 09.Februar 2022
Elos haben Grund genug, was zu unternehmen, wenn man den
KO-Vertrag Seite 65 bis75 rein zieht.
Acht Jahre zu spät.






Du hast da das Klopapier von der vorletzten Großen Kotzalition verlinkt.  ;)
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Onkel Tom

Mist, hatte versehendlich Link vom alten KO-Vertrag rein gestellt.
Nun aber diesen Linkfehler in mein vorherigem Beitrag behoben..  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat Galoppierende Inflation in der Türkei
»Es fällt mir immer schwerer, meine Kinder zu versorgen«
Aus Wut verbrennen die Menschen ihre Stromrechnungen, landesweit ist Protest geplant.
https://www.spiegel.de/ausland/inflation-in-der-tuerkei-es-faellt-mir-immer-schwerer-meine-kinder-zu-versorgen-a-270440c0-4ceb-4968-96f5-ae860140757c

Kuddel

Von Not und Hunger getrieben stürmen am 11.02.1918 Arbeitslose die Börse in Kopenhagen, es gibt Schäden und Verhaftete.


Kuddel

Türkei
ZitatLinke Plattform von verschiedenen Gruppen in einem Bezirk bei İzmir [Çiğli Emek ve Demokrasi Güçleri] protestierte gegen die steigenden Kosten und hohen Preissteigerungen bei Energie. Bei einer Versammlung vor Çiğli Gediz Electric gaben VertreterInnen der Arbeits- und Demokratiekräfte eine Erklärung ab und betonten, dass Erdgas, Wasser, Strom, Telefon und Internet für alle Haushalte, deren Einkommen unter der Armutsgrenze liegt, sofort kostenlos sein sollten.
https://www.labournet.de/?p=195492

Kuddel


counselor

ZitatWER PROFITIERT VON DER TEUERUNG? - Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?

In jedem Gespräch mit Nachbarn, Freunden oder Kollegen landet man irgendwann immer bei dem einen Thema – nein diesmal nicht bei Corona – sondern bei dem Thema Teuerung und Inflation. Die Leute sagen: ,,Man weiß gar nicht, wie man das alles noch bezahlen soll?"

Da geht es nicht um die Finanzierung von extravaganten teuren Hobbys oder den dritten Urlaub im Jahr. Da geht es um die ganz alltäglichen Dinge, die man zum (Über)-Leben braucht und für die immer weniger Geld da ist.

Eine 5-köpfige syrische Familie bekam vor ein paar Tagen die Jahresabrechnung für Strom und Gas und muss 520 € nachbezahlen. Sie fragen sich, mit welchem Geld. Ein Nachbar, der jeden Tag über 50 km zu seinem Arbeitsplatz fährt, zahlt inzwischen monatlich 210 € allein für die Benzinkosten. Gerade Jugendliche und Auszubildende, die auf dem Dorf leben, leiden unter den extremen Spritpreisen und sagen ,,Autofahren wird zum Luxusgut." Ein Azubi aus dem Bergbau erzählt, dass er jetzt neben der Ausbildung einen Minijob im Supermarkt anfängt, weil er sich sonst keine eigene Wohnung und kein Auto leisten kann.

Die AfD hat die Frage des Spritpreises und dabei die Kritik an der CO2-Steuer zum zentralen Thema gemacht. Damit will sie bei Jugendlichen punkten, gerde auf dem Dorf. Keine Frage, die CO2-Steuer muss weg, weil sie die Krisenlasten auf die Massen abwälzt, statt dass Umweltschutz auf Kosten der Monopole durchgesetzt wird! Die AfD benutzt die Kritik an der CO2-Steuer, um demagogisch gegen jegliche Umweltschutzmaßnahmen zu wettern.

Viele machen sich Gedanken, wo sie noch etwas einsparen können. Sie überlegen, zu welcher Uhrzeit der Sprit an welcher Tankstelle am billigsten ist oder überlegen, die eine oder andere Versicherung zu kündigen. Aber dadurch verhindert man nicht, dass alles teurer wird. Wir müssen uns die Frage stellen, warum das so ist, wer davon profitiert und was man dagegen tun kann. Die Profiteure sind die Monopole, vor allem die Energiekonzerne. Auch der Staat treibt mit der CO2-Steuer und der Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf 19% die Inflation voran. Er wälzt damit die gigantische Staatsverschuldung auf die Massen ab.

Auf die Preise im Handel haben wir nicht unmittelbaren Einfluss, aber auf die Höhe des Lohnes. Um den Reallohnverlust von 200 bis 300 Euro monatlich auszugleichen, brauchen die Arbeiter und ihre Familien jetzt sofort einen Lohnnachschlag. Für offensiv geführte Tarifrunden werden jetzt die Forderungen diskutiert und aufgestellt. Mit dem Märchen von der Lohn-Preis-Spirale – dass durch höhere Löhne die Preise weiter steigen würden - sollen die Arbeiter kampflos zusehen, wie Monopole und Staat ihnen das Geld aus der Tasche ziehen und ihre Ersparnisse und ihre Altersvorsorge enteignen.

Tatsache ist, dass der Lohn- und Gehaltsanteil am Industrieumsatz von 1991 bis 2020 von 21,4% auf 17,4% gesunken ist und im 3. Quartal 2021 die DAX Konzerne Rekordgewinne erzielten.¹ In verschiedenen Betrieben werden Diskussionen um den Kampf für Lohnnachschlag geführt: Bei VW Kassel gibt es ... Diskussionen zum Lohnnachschlag. Konkret war der Vorschlag 200 € mehr im Monat. Die Inflation hat die 2,3% Lohnerhöhung schon aufgefressen. Alle finden die Forderung gut."³ Für einen solchen Kampf gibt es in Deutschland kein Streikrecht. Deshalb ist es notwendig, in den Gewerkschaften, mit den Vertrauensleuten und mit den Kollegen zu diskutieren, dass der Kampf für Lohnnachschlag verbunden werden muss mit dem Kampf um ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht.

Gleichzeitig gilt es auch, Forderungen an den Staat zu richten. Da gibt es verschiedene Initiativen und Vorschläge. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert einen einmaligen 500-Euro-Zuschuss pro Haushalt. Es ist auch zu begrüßen, dass die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund den Bund drängt, einen finanziellen Ausgleich für die hohen Energiepreise zu schaffen. Dabei gehe es vor allem um einkommensschwache Haushalte, erklärte die Grünen-Politikerin. Laut Siegesmund stiegen die Preise für Energie im vergangenen Jahr im Schnitt um 28 %. Am deutlichsten sei der Anstieg nach Zahlen des Statistischen Landesamtes mit 46% bei der Fernwärme ausgefallen – damit werden viele große Wohngebiete beheizt. Besonders betroffen seien Menschen in Ostdeutschland, deren Verdienst im Durchschnitt immer noch unter dem in Westdeutschland liege. Der Bund solle eine Reduzierung der Energiesteuern und der Mehrwertsteuer prüfen.²

Mit einer "Prüfung" durch den Bund ist es aber nicht getan. Da müssen handfeste Forderungen her, wie sie die Montagsdemobewegung und das sozialpolitische Kampfprogramm der MLPD aufstellen. Senkung der Mehrwertsteuer, Abschaffung der CO2-Steuer! Sie macht schon 12 Prozent der Haushaltsstromkosten aus. Ein Ausgleich für die steigenden Energiepreise wird nicht dadurch kommen, dass die Umweltministerin von Thüringen Anja Siegesmund darauf drängt. Das wird sich nur durchsetzen lassen, wenn Druck von unten aufgebaut wird und sich kämpferische Aktivitäten von Arbeiterinnen und Arbeitern, den Arbeitslosen, den Rentnern, den Jugendlichen und den Asylbewerbern und Studierenden entwickeln.

In dieser ganzen Auseinandersetzung geht es nicht nur um den Kampf für einen Lohnnachschlag und staatlichen Inflationsausgleich, sondern auch darum, dass wir für eine Gesellschaft eintreten, in der Leute nicht gezwungen werden, zu frieren oder minderwertige Lebensmittel zu essen, sondern in der die Bedürfnisse der Arbeiter und der breiten Massen im Einklang mit der Natur organisiert werden.

Für den Kampf um einen Inflationsausgleich bietet die bundesweite Montagsdemo eine wichtige Plattform und ist eine Form, organisiert für diese Belange einzutreten. Die bundesweite Montagsdemo fordert:

Heizkostenzuschuss von 1.000 € für alle Haushalte mit geringem Einkommen
Vollständige Übernahme der Nebenkosten-Nachzahlungen bei Beziehern von Hartz IV oder anderen Transferleistungen durch die Jobcenter
Deckelung der Strom-, Gas- und Erdölpreise auf Kosten der Profite der Energiekonzerne!
Aussetzung der Strom- und Gassperren!

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw07/wer-soll-das-bezahlen-wer-hat-soviel-geld
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Schluepferstuermer

Wer hat was gegen höheren Lohn (bei Phoenix vor Ort den BT bei finanziellen Sachen - nicht so spektakuläre Themen anschauen)? Die Angst für Deutschland

Jetzt mosern Diese.  :Q
lg Schlüpferstürmer

Die Massenmedien sind schon lange die 4. Macht im Staat.
Wir haben folglich Legislative, Judikative, Exekutive und Primitive.
"Bild" Euch Eure Meinung
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Wer die CxU und SPD in ihrer Terrorherrschaft gegen das eigene Volk lobt, lobt ihren braungefärbten Nazicharakter!!

BGS

Zitat von: Schluepferstuermer am 20:30:43 Di. 15.Februar 2022
Wer hat was gegen höheren Lohn (bei Phoenix vor Ort den BT bei finanziellen Sachen - nicht so spektakuläre Themen anschauen)? Die Angst für Deutschland

Jetzt mosern Diese.  :Q

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MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

Ich versteh @schlüpfers kryptische Beiträge auch öfters nicht.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

counselor

Ich denke, Schlüpferstürmer meint mit "Angst für Deutschland" die AfD.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

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