OBS-Studie zur Wirtschaftsberichterstattung

Begonnen von dagobert, 11:23:01 Do. 10.März 2022

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dagobert

ZitatFraming in der Wirtschaftsberichterstattung
Der EU-Italien-Streit 2018 und die Verhandlungen über Corona-Hilfen 2020 im Vergleich

Victoria Teschendorf und Kim Otto haben verglichen, wie in deutschen Medien über den ,,Haushaltsstreit" zwischen EU-Kommission und Italien 2018 und die Verhandlungen über die Corona-Hilfen 2020 berichtet wurde – und welche Rolle ökonomische Paradigmen wie ,,Neoklassik" und ,,Keynesianismus" dabei spielen.

Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse zeichnen sie einen Sinneswandel nach: 2018 dominierte ein neoklassischer Blick in 95 Prozent der Artikel, eine höhere Staatsverschuldung zur Lösung ökonomischer und sozialer Probleme wurde strikt abgelehnt. Während der EU-weiten Verhandlungen zur Gestaltung der Corona-Hilfsmaßnahmen 2020 überwogen hingegen keynesianische Problemdefinitionen (74 Prozent der Artikel), die erleichterte Schuldenaufnahmemöglichkeiten für Staaten guthießen. Die Wissenschaftler*innen empfehlen Medien daher, bewusster auf eine paradigmatisch plurale Wirtschaftsberichterstattung zu setzen, um diese von der politischen Konjunktur ökonomischer Paradigmen unabhängiger zu machen.
https://www.otto-brenner-stiftung.de/wirtschaftsberichterstattung/



https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/03_Publikationen/AH108_Wirtschaftspol_Framing.pdf
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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