Buchveröffentlichung: "Und das nennt sich nun Leben ..." ...

Begonnen von Saboteur, 20:07:06 Fr. 13.Mai 2022

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Saboteur

Das soeben veröffentlichte Buch ,,'Und das nennt sich nun Leben ...' - Gedankensplitter gegen den Tritt und das Hamsterrad" von Georges Rettek, erschienen bei epubli (ISBN: 9783754970379), enthält Texte, Gedankensplitter und Gedichte einer Jugend, Momente einer sozialen Revolte, Augenblicke und Bruchstücke eines anderen Lebens und Morgens.

Ausgehend von eigenen Erfahrungen der Schule, der Lohnarbeit, der erlebten und erlittenen (Un)Freiheit, etc. wird versucht das Unfassbare und den Alltag in Worte zu fassen. Diese Zeilen sind der Lohnarbeit, dem Alltag abgerungen, im Kampf gegen Apathie und Müdigkeit. Sie behandeln oft Themen, über die sonst keiner schreibt.

Die gespürte, erlittene und vor allem bewusst erlebte Entfremdung und Enteignung von der eigenen Lebenskraft und -zeit durch das Kommando des Kapitals sowie den ,,stummen Zwang der ökonomischen Verhältnisse" (Karl Marx) spürt der Mensch in seiner Jugend am deutlichsten und intensivsten und vermag es entsprechend zu benennen. Der eigene Rhythmus, das eigene Leben und die eigenen Bedürfnisse kollidierten mit der Lohnarbeit ebenso wie mit der Politik und der Gesellschaft.

Auf Kriegsfuß  >:( mit der bürgerlichen Existenz und Gesellschaft, in offener Feindschaft zu ihren Zumutungen und Entbehrungen, Zwängen und Unterwerfungen regt sich in vielen dieser Zeilen der Widerspruch. Es ist der Widerspruch gegen die Existenzweise als Lohnarbeiter/in, als Konsument/in, als Bürger/in, etc., gegen die Enteignung der eigenen Lebenskraft und -zeit, zugleich ein Aufruf zur Wiederaneignung des eigenen Lebens. Dieser Widerspruch ist ein Einspruch gegen den gesellschaftlichen Status Quo und das Verwertet-Werden des eigenen Lebens, gegen das Zur-Ware-Werden. Dieser Widerspruch ist zugleich der Versuch das Erlebte nicht nur in Worte zu fassen, sondern diesem verhassten Zustand etwas entgegenzusetzen und sei es außer der eigenen Kritik oftmals lediglich der Traum eines anderen (Zusammen-)Lebens, der Traum eines anderen Morgens. Gegen den Strom und den Tritt.

Wie heißt es doch in einer Besprechung des Buches im Netz: "Es finden sich keine fertigen Patente oder klugen Ratschläge. Hingegen viele schöne und nachdenkliche Gedichte und Gedankensplitter voller Gefühl, Biß und Lebenserfahrung und ebenso viele Fragen. Aber auch viele Träume und Hoffnungen. ,,Mit Wut in den Bäuchen, Sonne im Herzen durchschritten wir diese Zeit." (S. 14) Oder: ,,Aber immer in unseren Herzen leben die Hoffnung und die Träume." (S. 61) Und wie heißt es im Vorwort u.a.: ,,Oft sind es die kleinen Dinge, die uns und die Welt verändern. Ihnen gilt es Aufmerksamkeit zu schenken. Dem großen Wandel geht oft der im Kleinen voraus. In uns, unseren Gedanken, Gefühlen, in unserem Verhalten. Dies ist, dies soll ein Teil davon sein. Das Überleben beenden, damit das Leben beginnen kann." (S. 15) (...) Retteks Texte sind zugleich ein Stück Gesellschaftskritik, ,,Geschichte von unten" und Lebensphilosophie; sie sind zugleich ein Stück Widerspruch und Widerstand gegen die Zumutungen und Entbehrungen des Alltags sowie ein Angriff auf eben diese gesellschaftlichen Verhältnisse, mit denen diese Texte auf ,,Kriegsfuß" stehen, und ein Aufruf zur Veränderung dieser. Da wird Klartext gesprochen. Und es schwingt eine Menge Gefühl und Leidenschaft mit."

Das Buch ist wirklich lesenswert.  :)

Kuddel

Nun, ich habe das Buch nicht gelesen. Es behandelt aber die Themen, die mich umtreiben. Was bleibt von einem in dieser Welt in der alles einer Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen wird, in der man selbst zur Ware wird und zum Ausschuß oder Abfall. Lohnarbeit, Menschenschrott, Sehnsüchte und Verzweiflung.
Zitat...ein Stück Widerspruch und Widerstand gegen die Zumutungen und Entbehrungen des Alltags sowie ein Angriff auf eben diese gesellschaftlichen Verhältnisse, mit denen diese Texte auf ,,Kriegsfuß" stehen, und ein Aufruf zur Veränderung dieser.
Vielversprechend.

BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936


BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
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Saboteur

Auf der Seite des Verlages gibt es eine Vorschau der ersten Seiten und des Vorwortes:

https://www.epubli.de/preview/125765

;)

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