Kinderarbeit im Happy Meal?!
Wer von euch hat nicht früher auf den McDonald's-Spielplätzen gespielt oder ist in den bunten Bällen herumgetobt? Auch das Happy Meal mit seinen Spielzeugen oder Sammelfiguren ist für Kinder toller als jeder "normale" Restaurantbesuch. McDonald's gibt sich kinderfreundlich, das eigene McDonalds-Kinderhilfswerk sammelt sogar gemeinsam mit Unicef Spenden. Werfen wir aber einmal einen Blick in andere Teile der Welt, so sieht es da etwas anders aus.
Im Jahr 2000 wurde ein Fall von einer Fabrik bekannt, bei der die Spielzeuge produziert werden, die wir im Happy Meal wiederfinden. Reporter klagten McDonald's an, dass dort über 100 Kinder zwischen 12 und 13 Jahren arbeiteten, z.T. mit gefälschten Ausweisen. Getreu dem Motto "Von Kindern für Kinder" arbeiteten sie z.T. 7 Tage die Woche. Für einen 8 Stunden-Tag bekamen sie 1,50 €, doch die Regelarbeitszeit betrug 15 Stunden. In der Zeit hatten sie also nicht einmal ganz das Geld verdient, das ein Happy Meal hier kostet!
McDonalds stritt die Vorwürfe zunächst ab, nach einem TV-Bericht und eigenen Untersuchungen allerdings waren sie doch gezwungen, zu reagieren. Sie kündigten allen Betrieben, in denen Kinder arbeiteten und setzten sie auf die Straße- anstatt ihre Möglichkeit zu nutzen, etwa die Löhne der legalen Arbeiter so weit zu erhöhen, dass die Kinder nicht zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen. Soviel also zur Kinderfreundlichkeit- Ronald McDonald ist halt doch nicht für alle da.
McDonald's
Allein in Deutschland gibt es über 1200 McDonald's-Restaurants, weltweit gibt es mehr als 30.000 Filialen in über 121 Ländern. Während hier etwa 2 Millionen Gäste täglich im Restaurant mit den goldenen Bögen essen, sind es in allen Ländern 45 Millionen!
Damit ist McDonald's ein echter "Global Player", und nicht umsonst gibt es inzwischen sogar einen eigenen Begriff für die weltweite Verbreitung der Restaurants und dem dahinter stehenden Konzept (Kritiker sprechen sogar von der weltweiten Vereinheitlichung): Die "McDonaldisierung". Ronald McDonald ist inzwischen bekannter als der Weihnachtsmann! Aber mit 2 Milliarden Dollar Werbebudget pro Jahr lässt sich ja so einiges machen...
Doch während McDonald's hier für fast alle bezahlbar ist, bleibt der Restaurantbesuch in vielen Ländern der reicheren Gesellschaftsschicht vorbehalten; ein BigMac kann dort schon mal den Wochenlohn eines einfachen Arbeiters kosten.
Auch sonst ist nicht alles wirklich so einheitlich, wie es auf den ersten Blick scheint: In Indien etwa- dem Land er heiligen Kühe- wären die hiesigen Burger nicht wirklich der Renner. Deshalb gibts da den Maharaja Mac- aus Lammfleisch. Die vegetarischen Gerichte werden, anders als hier, in einem separaten Küchenteil zubereitet.
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