Kinderarmut

Begonnen von Carsten König, 10:19:59 Fr. 26.August 2005

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Wilddieb Stuelpner

Zitat von: Hakuna_Matata am 18:33:50 Di. 27.Januar 2009
... Bei mehreren Geschwistern können Kinder nur nacheinander neue Kleidung bekommen. In der Schule und im Hort sind andauernd Beiträge zu zahlen. Und am Ende des Monats gibt es bei vielen einfach Nudeln. ...

Die Art von Armut ist seit Jahrhunderten bekannt, daß die schon verschlissenen Kleidungsstücke der großen Geschwister von den kleineren getragen werden müssen. Aus solchen aufgezwungenen Lebensbedingungen hat die ach so freiheitlich-demokratische Bundesregierierung vor lauter strotzender Arroganz und Überheblichkeit aus mittelalterlicher Geschichte immer noch nichts gelernt. Aber in der Weltgeschichte rumkutschen und auf andere Länder mit eigenen dreckigen Fingern zeigen.

Merkeln räum endlich Deinen eigenen Hartz-Saustall auf!!! Es gibt viel zu tun für die Politik der ruhigen Hand, die Du von Deinem fetten Ziehvater übernommen hast.

Kuddel

Nach einem Bericht der EU ist die Kinderarmut in Deutschland von 12 auf jetzt 14 Prozent gestiegen, d.h. 14 Prozent aller Kinder in Deutschland leben derzeit an oder unterhalb der Armutsgrenze. Im EU-Schnitt sind es sogar 19 Prozent der Kinder. Betroffen sind vor allem die Kinder von Arbeitslosen oder Alleinerziehenden.

Arwing

Heute zitierte die Tageszeitung eine Politikerin (Tageszeitung nur als Aushang gelesen) in Erwiderung auf eine Stellungnahme des Ethikrates Deutschland. Demnach sei Hartz-4 nicht ausreichend für eine gesunde Ernährung von Kindern, da eine abwechslungsreiche und gesunde Kost nunmal nicht günstig sei.

Die Politikerin, ich glaube von der CDU/CSU, sprach hingegen von der mangelnden Verantwortung der Familien, wenn man die Kinder zu dick werden liesse, was ein Zeichen dafür sei, dass Hartz-4 für die Ernährung der Kinder mehr als ausreichend sei. Man sollte den Kindern statt die Hartz-4 Regelsätze zu erhöhen, lieber das Kochen und Sparen beibringen. Sie sprach sich insbesondere für Kochkurse von Kindern in der Schule aus.

Da packt einen nur noch die Wut über derartige Aussagen.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Eivisskat

Zitat von: Arwing am 16:34:20 Mo. 23.März 2009
Heute zitierte die Tageszeitung eine Politikerin (Tageszeitung nur als Aushang gelesen) in Erwiderung auf eine Stellungnahme des Ethikrates Deutschland. Demnach sei Hartz-4 nicht ausreichend für eine gesunde Ernährung von Kindern, da eine abwechslungsreiche und gesunde Kost nunmal nicht günstig sei.

Die Politikerin, ich glaube von der CDU/CSU, sprach hingegen von der mangelnden Verantwortung der Familien, wenn man die Kinder zu dick werden liesse, was ein Zeichen dafür sei, dass Hartz-4 für die Ernährung der Kinder mehr als ausreichend sei. Man sollte den Kindern statt die Hartz-4 Regelsätze zu erhöhen, lieber das Kochen und Sparen beibringen. Sie sprach sich insbesondere für Kochkurse von Kindern in der Schule aus.

Da packt einen nur noch die Wut über derartige Aussagen.


Das war diese ZICKE, diese Gen-Food Lobbyistin, die u.a. den Anbau von Pharma-Pflanzen wie Cholera-Kartoffeln in D. fördert.
Warscheinlich will sie (wie in Indien) das Gen-Food dann gleich an die Armen verfüttern, nach dem Motto: Is ja billiger...
  >:(


ZitatMinisterin Aigner: „Hartz IV reicht für gesundes Essen“

Im Gegensatz zu Ärzten und Gewerkschaftern hält die Verbraucherministerin den Hartz-IV-Satz für eine gesunde Ernährung für ausreichend. Das Problem in den Familien sei oft nicht ein Mangel an Geld, sondern an Kochkenntnissen.

BERLIN - Auch Hartz-IV-Empfänger können nach Ansicht von Bundesministerin Ilse Aigner (CSU) ihre Kinder gesund und vollwertig ernähren. Der ALG-II-Regelsatz für Kinder reiche hierfür aus, sagte die Bundesernährungsministerin dem epd in Berlin. Ernährungswissenschaftler, Mediziner und Gewerkschaftsvertreter gehen dagegen davon aus, dass das Arbeitslosengeld II für eine gute tägliche Essensversorgung zu niedrig bemessen ist.

Zu geringes Kochwissen

Zwar seien besonders ärmere Kinder oder Migranten-Kinder in Deutschland übergewichtig, räumte Aigner ein. Das liege aber nicht daran, dass der Staat zu wenig Geld für gutes Essen gebe, sondern an lückenhaften Kochkenntnissen und zu geringem Wissen über Nahrungsmittel.

Angesichts von Übergewicht und oft falscher Ernährung sprach sie sich dafür aus, dem Essen im Schulunterricht mehr Bedeutung zu geben. Die Erziehung zum Umgang mit Lebensmitteln müsse "ein selbstverständlicher Teil des Lernens in Kindergärten und Schulen" werden, sagte sie. Dazu gehöre auch das Kochen. Die Kinder müssten hier lernen, was ihnen ihr Elternhaus nicht vermittele.

Absage an "Ampel"-Kennzeichnung
Zur Forderung von Ärzten und Verbraucherschützern nach einer "Ampel"-Kennzeichnung für Lebensmittel sagte die Ministerin, die Ursache für Übergewicht könne nicht einzig und allein auf die Form der Kennzeichnung zurückgeführt werden. Das derzeit in Deutschland praktizierte "1 plus 4"-Modell zur Nährwertinformation sollte das künftig europaweit verpflichtende Kennzeichnungsmodell werden, empfahl sie. Dabei werden Brennwert sowie Gehalt an Fett, Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz angegeben.

Der Umweltausschuss des EU-Parlaments wollte sich ursprünglich Ende März mit der Lebensmittel-Kennzeichnung befassen, das EU-Parlament im Mai. Nach Protesten aus der Industrie sollen die Brüsseler Pläne allerdings nochmals überarbeitet und ihre Umsetzung verschoben werden. (epd)

(epd) http://www.ksta.de/html/artikel/1237549981100.shtml



Wilddieb Stuelpner

Zitat von: Arwing am 16:34:20 Mo. 23.März 2009
Heute zitierte die Tageszeitung eine Politikerin (Tageszeitung nur als Aushang gelesen) in Erwiderung auf eine Stellungnahme des Ethikrates Deutschland. Demnach sei Hartz-4 nicht ausreichend für eine gesunde Ernährung von Kindern, da eine abwechslungsreiche und gesunde Kost nunmal nicht günstig sei.

Die Politikerin, ich glaube von der CDU/CSU, sprach hingegen von der mangelnden Verantwortung der Familien, wenn man die Kinder zu dick werden liesse, was ein Zeichen dafür sei, dass Hartz-4 für die Ernährung der Kinder mehr als ausreichend sei. Man sollte den Kindern statt die Hartz-4 Regelsätze zu erhöhen, lieber das Kochen und Sparen beibringen. Sie sprach sich insbesondere für Kochkurse von Kindern in der Schule aus.

Da packt einen nur noch die Wut über derartige Aussagen.

Wer dick ist, muß noch lange nicht ausreichend und gesund ernährt sein, sondern wird mit billiger Fast-Food-Freßorgiennahrung von großen amerikanischen Ketten zugestopft. Das sollten sich mal die Politiker von den Unternehmerparteien CDU/CSU/FDP und die predigenden Geistlichen der katholischen Kirche hinter die schwarzen, asozialen, verlogenen Lauscher schreiben. Aber was soll man auch von Leuten anders erwarten, die den Pfeng' nicht dreimal rumdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben. Solche Leute müssen keine Bekanntschft mit steigenden Lebensmittelpreisen machen.

Und Gymnastiik und Sport kostet auch Geld. Woher nehmen und nicht stehlen!

Ich wüßte schon - von solchen verlogenen Predigern, die immer dem Volk Wasser predigen, selbst aber heimlich Wein saufen.

Wilddieb Stuelpner

Hatten wir eigentlich das schon?

Niedriger Regelsatz für Kinder von Hartz-IV-Familien ist tatsächlich verfassungswidrig - das BVerfG bescheinigt dem Gesetzgeber Menschen- und Volksfeindlichkeit und läßt das auch für den leitenden Beamtenapparat der Bundesagentur für Arbeit gelten.

So die Kernaussage in der letzten Sendung von "Menschen bei Maischberger" vor der Sommerpause in Ersttermin: 03.02.2009, 22:45 Uhr,  Wiederholungstermine: Mittwoch, 29. Juli, 9.30 Uhr (MDR), Hartz IV: Der große Betrug?

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ManOfConstantSorrow

ZitatDie Lage der Kinder in Deutschland hat sich zwar verbessert, ist aber im Vergleich zu anderen Industrieländern weiterhin nicht besonders gut. Das ergab eine Studie, die das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF vorlegte. Besonders alleinerziehenden Müttern und ihrem Nachwuchs geht es demanch relativ schlecht. In keinem anderen Industriestaat schätzten die Jugendlichen zudem ihre Zukunft so düster ein wie hierzulande, sagte die Geschäftsführerin von UNICEF Deutschland, Stachelhaus, in Berlin. Insgesamt liegt die Bundesrepublik auf Platz acht und damit drei Plätze besser als bei der letzten Studie 2007.
www.dradio.de/nachrichten 14.1.09

ZitatDas Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen diagnostiziert in Deutschland wachsende Kinderarmut, ein steigendes Armutsrisiko Alleinerziehender und mangelnde Bildungsgleichheit – Probleme, die von der Politik seit langem ignoriert werden. Auch die schwarz-gelbe Bundesregierung verteilt Geschenke an Besserverdienende, während diejenigen, die Unterstützung am nötigsten hätten, leer ausgehen. Kindergelderhöhungen und höhere Kinderfreibeträge kommen nicht bei denen an, die dringend mehr Unterstützung bräuchten.

Gerade hinsichtlich der schweren Situation von Alleinerziehenden, auf die der Bericht besonders hinweist, stellt sich die Politik hierzulande seit Jahren blind. Hier wirken gleich mehrere Faktoren armutsverschärfend: der vermurkste Kinderzuschlag, die nach wie vor zu niedrigen Kinderregelsätze und die Anrechnungspraxis für den Kindesunterhalt innerhalb des ALG II und fehlende Kinderbetreuungsangebote.
http://www.scharf-links.de/40.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=8328&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=bc3e5bfc89
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Einen Tag vor Beginn der G8- und G-20-Gipfel in Kanada schlägt Unicef Alarm. Die Kinder in den Entwicklungs- und Schwellenländer seien die größten Verlierer der Wirtschaftskrise: Armut, Hunger und Krankheiten bei Kindern würden rapide zunehmen.
(...)
Nach dem Unicef-Report 2010 nehmen extreme Armut und Ungleichheit weiter zu. Fortschritte beim Kampf gegen Kindersterblichkeit, bei der Bildung und dem Zugang zu sauberem Wasser in den ärmsten Ländern fielen deutlich geringer aus als vor der Krise erwartet. Die Ernährungslage für die ärmsten Familien habe sich dramatisch verschlechtert. In Südasien könnten 33 Prozent der Menschen ihren täglichen Mindestbedarf an Kalorien nicht decken, fast jedes zweite Kind habe Untergewicht.

http://www.fr-online.de/top_news/2783863_Kinder-sind-Verlierer-der-Krise.html

counselor

Armut in Deutschland
Jedes siebte Kind lebt von Hartz IV

1,6 Millionen Kinder unter 15 Jahren sind auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Ihr Anteil ist leicht gesunken. Die meisten armen Kinder gibt es in Berlin ...

Quelle: TAZ
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

ZitatWo in Deutschland am meisten arme Kinder leben

Urlaub kennen sie nicht, ihre Wohnverhältnisse sind miserabel, es fehlt ihnen sogar an warmer Winterkleidung: 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind von Armut bedroht. Eine brisante Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, wo die Not am größten ist.

In Bremen und Mecklenburg-Vorpommern ist das Armutsrisiko für Kinder mit mehr als 33 Prozent bundesweit am höchsten. Das geht aus der in Düsseldorf vorgestellten Untersuchung zur regionalen Armutsentwicklung hervor, die auf Zahlen von 2012 beruht. Die niedrigste Quote gibt es in der bayrischen Oberpfalz mit knapp zehn Prozent, dicht gefolgt von weiteren Gegenden in Bayern und Baden-Württemberg. Der Bundesdurchschnitt lag demnach 2012 bei 18,9 Prozent.

Allerdings habe es in den vergangenen Jahren eine Annäherung zwischen beiden Landesteilen gegeben, schrieben die Sozialwissenschaftler in ihren neuen WSI-Report. Während die Kinderarmut in Ostdeutschland seit 2005 sank, stieg sie insbesondere in einigen Regierungsbezirken Nordrhein-Westfalens deutlich an.

Vor allem über die Situation in Nordrhein-Westfalen äußerten sich die Experten alarmiert. "Das Ausmaß und die Entwicklung der Einkommensarmut unter Kindern in den Regionen Nordrhein-Westfalens sind bedenklich", erklärten sie. So habe es im Bezirk Münster im Vergleichszeitraum den bundesweit höchsten Anstieg der Quote von 18 Prozent auf 22,4 Prozent (2012) gegeben.
http://www.t-online.de/eltern/familie/id_67325296/kinderarmut-wo-in-deutschland-am-meisten-arme-kinder-leben.html
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

sxtobias

Oh man, ist das traurig... warscheinlich ist es mittlerweile nicht besser geworden...  X(

jacha

warum sich ausgerechnet die Bertelsmann-Stiftung zum Zusammenhang zwischen Armut (Verzeihung, es muß korrekterweise "von Armut bedroht" heißen, in D ist man ja dank SGB-Vollzug davor geschuetzt, in Armut zu geraten und dort zu bleiben) und Benachteiligung von Kindern in ihrer juengsten Studie in der Stadt Muelheim auslaeßt? Sie war doch selber - allerdings auf sehr listenreiche Weise, ohne direkte Tatbeteiligung, an der Schroederschen Asozialpolitik, der Umverteilung von unten nach oben, der Pauperisierung breiter Bevoelkerungsschichten beteiligt.
Die einzige Erklaerung, die mir einfaellt, ist, daß sie die mangelhafte Inanspruchnahme des Buerokratiemonsters "Bildungs- und blah-"Pakets thematisieren moechte. Also das Dingens, womit den Kindern Mitgliedschaften in Sportvereinen finanziert werden, damit man ihnen hinterher die A-Karte zeigen kann, indem die Buerokraten die Sportbekleidung bzw. -ausruestung dann eben grade nicht bezahlen. Oder so. 
Aber so billig kann die Loesung des "Raetsels Kinderbenachteiligung" wohl doch nicht sein.
cetervm censeo h.IV esse delendam

Troll

Das Problem Kinderarmut ist doch längst gelöst, mit Eintritt in die Volljährigkeit wird Armut zum selbst verschuldeten Sozialschmarotzertum, Armut ist per Gesetz auf 18 Jahre begrenzt.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

Zitat von: Troll am 09:38:40 Sa. 14.März 2015
Das Problem Kinderarmut ist doch längst gelöst, mit Eintritt in die Volljährigkeit wird Armut zum selbst verschuldeten Sozialschmarotzertum, Armut ist per Gesetz auf 18 Jahre begrenzt.

Das Problem der Kinderarmut in Deutschland wird sich bald erledigt haben, denn immer größere Teile der Bevölkerung bleiben kinderlos. Vollkommen verständlich.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

jacha

Arbeitslosigkeit aelterer Arbeitnehmer. Die werden erst aus der Statisitk gelogen und dann zwangsverrentet. Und durch das Aufsplittern einer einzigen Vollzeitstelle in 4 bis 5 Minijobs kann man obendrein noch vom Jobwunder faseln. Dachte ich mir schon. Nur ...
Zitat von: Troll am 09:38:40 Sa. 14.März 2015
Das Problem Kinderarmut ist doch längst gelöst, mit Eintritt in die Volljährigkeit wird Armut zum selbst verschuldeten Sozialschmarotzertum, Armut ist per Gesetz auf 18 Jahre begrenzt.
...wie konnten das die Bertelsmaenner uebersehen? Oder veroeffentlichen sie neuerdings nur noch Studien zu Problemen, die die fleißigen, kompetenten Politiker der BRD geloest haben?
cetervm censeo h.IV esse delendam

Kuddel

Zitat Studie zur Kinderarmut
Einmal unten, immer unten


Familien mit Kindern können sich in Deutschland nur selten aus finanziell schwieriger Lage befreien. Das ist das Ergebnis einer Langzeituntersuchung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

In Deutschland leben demnach rund 21 Prozent aller Kinder mindestens fünf Jahre dauerhaft oder wiederkehrend in Armut. Weitere zehn Prozent befinden sich an der Grenze zwischen dauerhaft gesicherter und nicht gesicherter Lage und rutschen immer wieder in Armut. Knapp 69 Prozent leben dauerhaft in gesicherter Lage.

Wichtigstes Ergebnis der Studie: Nur wenige Haushalte mit Kindern schaffen eine substanzielle Verbesserung ihrer Lage. Innerhalb eines Jahres lag der Anteil der Familien, die den Sprung aus der Armut geschafft haben, zwischen 16,4 und 3,7 Prozent, je nach Startvoraussetzungen. Besonders schwertun sich dabei Haushalte, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass eine anhaltend wirtschaftlich schwierige Lage negative Folgen für die Zukunftschancen vieler Kinder hat: Sie müssen häufiger eine Klasse wiederholen, haben schlechtere Noten und leiden häufiger an gesundheitlichen Einschränkungen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kinderarmut-bertelsmann-stiftung-stellt-langzeitstudie-vor-a-1174192.html

Gino

Aus dem gleichen Artikel

Zitat von: Dräger"Die zukünftige Sozialpolitik muss die Vererbung von Armut durchbrechen. Kinder können sich nicht selbst aus der Armut befreien - sie haben deshalb ein Anrecht auf Existenzsicherung, die ihnen faire Chancen und gutes Aufwachsen ermöglicht",

Nicht gut betuchte essen qualitativ schlechteres Essen, wohnen in kleineren Wohnungen und haben wesentlich mehr Ablenkungen, was es schwerer macht sich zu konzentrieren. Mit einem Kind ist es schon schwer dem Kreislauf des Konsums zu entgehen und sich eventuell selbstständig zu machen.

Selbstständigkeit ist der einzige Weg der aus der Armut führt. Sozialhilfe hat/hatte(?) Kredite für Selbstständigkeit. Sich selbstständig zu machen schiebt die Verantwortung auf einen selbst und braucht kein Kollektiv um Erfolg zu haben.

Kommunen können mittels Kredite Mikrogeschäfte auf die Beine stellen. Selbstständigkeit kann man erlernen und es ist ein trauriges Bild die das Fernsehen, Die Unternehmerschaft, die Gewerkschaften, die Sozialverbände es nicht gebacken kriegen so eine Sache anzuschieben.  

Beklagen hat noch keinem zu Erlösung seiner Probleme verholfen.

Kuddel

Na Gino, du neoliberale Propagandaschleuder, was willst du in diesem Forum?
ZitatSelbstständigkeit ist der einzige Weg der aus der Armut führt.
Reicht es nicht, daß die Jobcenter diesen Müll ihren "Kunden" predigen? Die Betroffenen geraten so in non-stop Beschäftigung, kein Feierabend, kein Wochenende, die Armut bleibt, oftmals "Selbstständigkeit" mit Aufstockung vom Amt und am Ende landen viele in Verzweiflung und Überschuldung.

Dabei nennst du das Problem beim Namen:
ZitatSich selbstständig zu machen schiebt die Verantwortung auf einen selbst und braucht kein Kollektiv...
Der Siegeszug der Wirtschaft mit sensationeller Bereicherung der Reichen, schuf auf der anderen Seite die Verarmung großer Teile der Bevölkerung. Das war nur möglich durch die Vereinzelung der Ausgebeuteten. Die wichtgsten Möglichkeiten sich wirkungsvoll zu wehren, liegen in Zusammenhalt und Solidarität der Einfachen Leute. Wenn du hier gegen die kollektive Notwehr argumentierst, wendest du dich gegen die Selbstverteidigung der Ausgebeuteten.

Mit diesem Weltbild hast du dich hierher einfach nur verirrt und wärst in einem FDP - oder Faschoforum besser aufgehoben.



counselor

Zitat von: Gino am 23:40:01 Do. 05.Juli 2018Selbstständigkeit ist der einzige Weg der aus der Armut führt. Sozialhilfe hat/hatte(?) Kredite für Selbstständigkeit.
Sozialhilfe hat keine Kredite für Selbstständige.
Zitat von: Gino am 23:40:01 Do. 05.Juli 2018
Kommunen können mittels Kredite Mikrogeschäfte auf die Beine stellen.
Kommunen sind keine Banken. Und viele kleine Selbstständige befinden sich mit ihren Mikrokrediten in einer Schuldenfalle, weil sie horrende Zinsen zahlen müssen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

ManOfConstantSorrow

Was dieser "Gino" vorschlägt, ist eine Frechheit. Mikrokredite haben bereits genug Unheil in den Entwicklungsländern angerichtet:
http://www.fr.de/kultur/armutsbekaempfung-die-mikrokredit-luege-a-870241
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

BGS

In der Tat musste ich gerde lachen ueber "Ginos" "Selbstständigkeit kann man erlernen... ."

Völliger Blödsinn. Manche werden fuer sowas geboren, andere nicht. Die mit dem goldenen Löffel im Mund geborenen heroisieren so etwas natuerlich und verschweigen, dass sie selbst zinslos Geld in Massen aus ihren Familien "geliehen" bekommen fuer ihre meist beknackten, ausbeuterischen sogenannten "Geschäftsideen" auf unsere Kosten.

MfG

BGs
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

Nur zur Erinnerung:
In diesem Thread geht es um Kinderarmut, nicht um Selbständige.

Ihr müsst nicht über jedes Stöckchen springen ...
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Zitat Hohe Dunkelziffer
Viel mehr Kinder von Armut betroffen als offiziell bekannt

Etwa 1,4 Millionen bedürftige Kinder tauchen nach Schätzung des Kinderschutzbundes in offiziellen Sozialhilfe-Statistiken nicht auf. Gründe seien bürokratische Hindernisse oder die Scham der Eltern


Etwa 4,4 Millionen Kinder in Deutschland sind nach Schätzungen des Deutschen Kinderschutzbundes von Armut betroffen - etwa 1,4 Millionen mehr als bisher angenommen. Ein Grund sei, dass viele Familien staatliche Leistungen nicht in Anspruch nehmen, also in den Statistiken nicht erfasst würden. "Oft liegt es daran, dass die Eltern mit den bürokratischen Abläufen überfordert sind oder sich schlichtweg dafür schämen", sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers. Regierung und Behörden setzten auch bewusst auf den abschreckenden Faktor der Bürokratie. "Die Verschleierungsmethoden der Ministerien funktionieren gut", sagte Hilgers.

Dies sei ein "Armutszeugnis für ein reiches Land", kommentierte der Verband die Zahlen. Er forderte die Bundesregierung auf, entschlossener gegen Kinderarmut vorzugehen. Deren Pläne etwa zur Erhöhung des Kinderzuschlags seien "völlig unzureichend".

Der Kinderschutzbund bezieht sich mit seinen Zahlen unter anderem auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen vom 18. Juni 2018. Sogenannte aufstockende Leistungen nach Hartz IV nähmen geschätzt nur etwa 50 Prozent der Berechtigten in Anspruch. Das allein betreffe rund 850.000 Kinder unter 18 Jahren.

"Zählen wir alles zusammen, kommen wir konservativ gerechnet auf eine Dunkelziffer von 1,4 Millionen Kindern. Alle diese Kinder sind offiziell nicht arm, doch sie fallen durch das Raster unseres Sozialstaates", sagte Hilgers. Perspektivisch fordert der DKSB die Einführung einer einfachen und unbürokratischen Kindergrundsicherung.

Die hohe Dunkelziffer bei Bedürftigen betrifft aber nicht nur Kinder. Ein Gutachten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung kam 2013 zu dem Ergebnis, dass geschätzt etwa 34 bis 44 Prozent der Berechtigten keine Sozialleistungen beantragen. (...)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kinderarmut-deutlich-mehr-kinder-betroffen-als-offiziell-bekannt-a-1224339.html


Welch Überraschung! Da ist die Armut doch viel größer als bisher zugegeben.
Ich finde es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, daß so viele sich nicht trauen, die bescheidene Kohle abzurufen, die ihnen zusteht.
Ich finde es nicht verwunderlich.
Es ist einmal die Bürokratie selbst, es ist die demütigende Behandlung durch Ämter und Behörden und es ist das soziale Mobbing, daß ein Empfänger von "Transferleistungen" ein Schmarotzer sei, der der Gesellschaft auf der Tasche liegt.

Ich selbst kriege Pickel, bzw. Panikschübe, wenn es um Formulare und diesen ganzen bürokratischen Antragsrdreck geht, der für das eigene Leben existenziell ist.

Mich nervt deshalb die Herangehensweise der Erwerbslosenaktivisten, die jeden Erwerbslosen zu einem Sozialrechtsanwalt schulen wollen.
Ich hasse dieses Denken. Ich will die ganzen Paragraphen nicht kennen, ich will diese ganze papierne Paragraphenwahnwelt nicht in meinem Kopf haben. Sie ist für mich der Horror, total krank! Ich will von diesem Dreck so weit entfernt sein wie möglich und habe so auch schon auf einen Haufen Kohle verzichtet. Da bin ich nicht stolz drauf. Ich halte diesen Scheiß schlichtweg nicht aus.

Deshalb kotzt mich diese ganze Beraterei der Erwerbslosenaktivisten an, obwohl sie natürlich in jedem Einzelfall wichtig ist. Vergessen wird dabei, daß diese ganzen Hürden, die Bürokratie, die entwürdigende Behandlung, abgeschafft werden müssen. DAS sollte zu den zentralen Forderungen gehören.

counselor

Ja, ganz klar: Die Erniedrigung durch die Bürokratie muß weg. Ich wäre an dieser Stelle für ein unbefristetes ALGI anstatt H4.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

Zitat von: Kuddel am 11:41:08 Mi. 22.August 2018
Zitat Hohe Dunkelziffer
Viel mehr Kinder von Armut betroffen als offiziell bekannt

Etwa 1,4 Millionen bedürftige Kinder tauchen nach Schätzung des Kinderschutzbundes in offiziellen Sozialhilfe-Statistiken nicht auf. Gründe seien bürokratische Hindernisse oder die Scham der Eltern


Etwa 4,4 Millionen Kinder in Deutschland sind nach Schätzungen des Deutschen Kinderschutzbundes von Armut betroffen - etwa 1,4 Millionen mehr als bisher angenommen. Ein Grund sei, dass viele Familien staatliche Leistungen nicht in Anspruch nehmen, also in den Statistiken nicht erfasst würden. "Oft liegt es daran, dass die Eltern mit den bürokratischen Abläufen überfordert sind oder sich schlichtweg dafür schämen", sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers. Regierung und Behörden setzten auch bewusst auf den abschreckenden Faktor der Bürokratie. "Die Verschleierungsmethoden der Ministerien funktionieren gut", sagte Hilgers.
[...]
Die hohe Dunkelziffer bei Bedürftigen betrifft aber nicht nur Kinder. Ein Gutachten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung kam 2013 zu dem Ergebnis, dass geschätzt etwa 34 bis 44 Prozent der Berechtigten keine Sozialleistungen beantragen. (...)
Welch Überraschung! Da ist die Armut doch viel größer als bisher zugegeben.
Ich finde es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, daß so viele sich nicht trauen, die bescheidene Kohle abzurufen, die ihnen zusteht.
Dazu:
ZitatSimulationsrechnungen zum Ausmaß der Nicht-Inanspruchnahme von Leistungen der Grundsicherung

http://doku.iab.de/forschungsbericht/2013/fb0513.pdf

http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27852.0
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagobert

ZitatDie bestehenden sozialen Sicherungssysteme reichen nicht aus, um Kinderarmut effektiv zu verhindern, kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband. Obwohl die Hartz-IV-Quoten sinken, wachse die Kinderarmut überdurchschnittlich, wie eine aktuelle Studie des Verbandes zeigt. Trotz verschiedener sozialpolitischer Reformen bspw. beim Kinderzuschlag seien Minderjährige mit einer Armutsquote von 20,5 Prozent im Vergleich zu anderen Altersgruppen überproportional von Armut betroffen. Der Paritätische fordert wirksame Maßnahmen zur Beseitigung von Kinderarmut, darunter u.a. die Einführung einer bedarfsgerechten, einkommensabhängigen Kindergrundsicherung.
https://www.soziale-schuldnerberatung-hamburg.de/2021/studie-des-paritaetischen-belegt-gewachsene-kinderarmut/

https://www.der-paritaetische.de/studie2021-kinderarmut

https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/doc/expertise-kinderarmut-2021.pdf
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

tleary

Kinderarmut ist eben auch immer ERWACHSENENarmut. Denn das bedingt das andere.

Ich verstehe deshalb auch nicht, wieso das immer die Kinderarmut in den Medien und auch hier immer so thematisiert und skandalisiert wird. Wahrscheinlich liegt die Ursache darin, daß Kinder eben als "unschuldige Wesen" gelten, die für ihre Armut nichts dafür können, während man bei Erwachsenen im Zweifelsfall in guter Tradition eben "selbst schuld" oder "zu faul" sagt (Das Argument wird bei den Kindern der Armen dann erst später herhalten, eben wenn sie groß sind :-) ). Denn soziale Ursachen dafür gibt's ja nicht. Zumindest nicht in den Augen von Politik, Medien und Wohlfahrtsverbänden.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

counselor

Die Armut im Lande betrifft 4,2 Mio Niedriglöhner, 3,2 Mio. Rentner und jedes fünfte Kind bzw Jugendlichen. Insgesamt erreichte die Armutsquote 2020 mit 13,2 Mio Menschen in Deutschland einen Höchststand. Das hat natürlich gesellschaftliche Ursachen, vor allem in den Hartz-Armutsgesetzen.

Wir müssen die willkürliche Sanktionspraxis der Behörden bekämpfen. Es bedarf einer unbegrenzten Zahlung des Arbeitslosengeldes I für die Dauer der Arbeitslosigkeit. Außerdem brauchen wir eine Mindestsicherung, deren Höhe ein menschenwürdiges Leben ermöglicht, sowie eine Erhöhung des Rentenniveaus auf 70 Prozent des letzten Nettoverdienstes und Herabsetzung des Renteneintrittsalters bei Männern auf 60 und bei Frauen auf 55 Jahre.

Ein weiterer Skandal ist die Armut Behinderter. Offiziell gibt es 9 Mio. Behinderte, Schätzungen gehen jedoch von 20 Mio. Behinderten aus. Diese benötigen eine armutsfeste Absicherung, sowie gleiche Rechte und reale Teilhabe am gesamten gesellschaftlichen Leben.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!


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