Spar/Edeka

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 19:59:04 Mi. 31.August 2005

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ManOfConstantSorrow

Zitat"Wildwest" bei Handelskette Eurospar



Neukirchen-Vluyn, 31.08.05: Am Montag morgen staunten die Kunden von Eurospar in Neukirchen-Vluyn nicht schlecht. Statt frischer Ware sahen sie nur leere Regale. "Inventur" stand auf einem Schild am Eingang. Tatsächlich hatte der Ladenbesitzer bereits beim Amtsgericht in Kleve Insolvenz angemeldet. Auch die drei kleinen Läden (Blumenladen, Bäckerei, Lottoannahmestelle), die im Eingangsbereich angesiedelt waren, wurden am Montag morgen von der Nachricht überrascht und sahen sich gezwungen zu schließen.

Der Hintergrund ist ein sogenanntes "Restrukturierungsprogramm" des Eurospar/Spar-Konzerns. Um sich im heiß umkämpften Einzelhandelsmarkt eine Spitzenposition zu erobern, wurde der Konzern auf den Großhandel- und Discounter-Markt konzentriert. Die Verbrauchermärkte wurden entweder geschlossen oder einzeln an selbständige Eigentümer verkauft. Der Spar-Konzern wurde mit dieser Maßnahme attraktiv genug für die Übernahme durch Edeka. Beide bilden nach der Fusion den drittgrößten Einzelhandelskonzern hinter Aldi und Lidl. Auf der Strecke bleiben die Arbeiter und Angestellten. Die Fusion soll weitere 1.500 Arbeitsplätze kosten.

Die Beschäftigten im Eurospar-Laden Neukirchen-Vluyn durchliefen in den vergangenen zwei Jahren wahre Wechselbäder zwischen Hoffen und Bangen. Im Jahr 2003 wurden sie von Eurospar an den Unternehmer Brüggemeier verkauft, der fünf Sparläden übernahm. Damit war die Spar ihre Verantwortung für die Beschäftigten los, die jetzt auch ohne Betriebsrat dastanden. Nach einem Jahr Kündigungs- und Bestandsschutz wurde 2004 die Metzgerei geschlossen und die ersten 15 Beschäftigten entlassen. Andere Beschäftigte hatte Brüggemeier mit der Erpressung bedroht, dass ohne Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld Kündigungen unvermeidbar seien.

Als Kollegen die Wahl eines eigenen Betriebsrates in die Hand nahmen, wurden sie am Tag vor dem Wahlaushang entlassen. Es folgte eine Serie von Klagen und Verhandlungen vor dem Arbeitsgericht. Die Kollegen gewannen schließlich am 8. August ihre Klage auf Wiedereinstellung. Eine Kollegin: "Für uns waren die letzten zwei Jahre Stress pur. Dauernd der Gang zum Arbeitsgericht. Zum Teil gingen auch unter uns die Tassen hoch. Es ist andererseits verständlich, wenn Kollegen sagten, einmal auf Weihnachtsgeld verzichten ist mir in der heutigen Situation lieber, als den Arbeitsplatz zu verlieren. Von ver.di bin ich allerdings enttäuscht. Die Sekretärin kam nur zu Gerichtsterminen und wenn sie in den Laden kam, dann sprach sie nur mit dem Betriebsrat, aber nicht mit uns einfachen Mitgliedern. Das Entscheidende ist, dass wir jetzt alle zusammenhalten."

Ende der letzten Woche wurde dann deutlich, dass Brüggemeier den Laden in Neukirchen-Vluyn und einen weiteren in Goch über einen längeren Zeitraum vor die Wand gefahren und die von Spar gelieferten Waren nicht mehr gezahlt hatte. Dies alles verschwieg er den Angestellten. Auch als er am Donnerstag von der Spar-Zentrale ein Fax bekam, dass diese am Freitag ihre Waren aus dem Laden abtransportieren würden.

Als die Kollegen am Freitag Morgen zur Arbeit kamen, mussten sie mit ansehen, wie Außendienstmitarbeiter der Spar-Zentrale alle Spar-Waren aus den Regalen räumten und auf LKW verluden. Selbst der Filialleiter wurde davon überrascht. Über die Lautsprecheranlage wurde ihnen mitgeteilt, dass sie keine Ware mehr verkaufen dürften, wer dies tue mache sich strafbar. Der feige Brüggemeier ließ sich persönlich gar nicht mehr blicken. Die ungefähr 25 Beschäftigten meldeten sich auch in den folgenden Tagen zur Arbeit und mussten zugleich den Gang zum Arbeitsamt antreten.

Am Dienstag informierte der Insolvenzverwalter sie zum ersten Mal über ihre Rechte und kündigte für Donnerstag eine Betriebsversammlung an. Die Reinigungskräfte einer Fremdfirma sind bereits entlassen. Den anderen steht bestenfalls für drei Monate Insolvenzgeld zu. Die Zukunft ist ungewiss. Falls sich in den nächsten sechs Monaten ein anderer Eigentümer melden sollte, hätten sie rechtlichen Anspruch auf Wiedereinstellung. Deshalb befürchten sie, dass frühestens nach dieser Frist eine Chance auf Wiedereinstellung besteht, dann allerdings zu den im Einzelhandel üblichen 400-Euro-Bedingungen.

(rf-news)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Spätlese

Anzufügen sei, dass Edeka auch "Netto-Süd" übernimmt und irgendwelche Optionsrechte bezüglich "Netto-Nord" zugestanden bekam. Macht durch zentralisierte Abwicklung und Logistik im Netto-Bereich nochmal rund 400 Arbeitsplätze weniger.

Bei unseren 2 SPAR-Märkten das gleiche Bild. Gestern letzter Verkaufstag. Filialleiter macht Inventur mit Ehefrau - von den anderen 4-5 Kräften nichts zu sehen, Fleischwarentheke im Abbau.

(Ironisch:
Nun, irgendwoher muss ja der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Verhältnisse und der sogenannte leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit auch kommen!)
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Regenwurm

Der Lebensmittelhändler Edeka streicht nach der Übernahme des Konkurrenten Spar erneut deutschlandweit 1.700 Arbeitsplätze.
Link
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

ManOfConstantSorrow

Edeka: Machtkämpfe, Bespitzelungen und Intrigen

Detektive als Praktikanten getarnt, heimliche Filmaufnahmen und Anstiftung zum Fehlverhalten: Zwei ehemalige Mitarbeiter von Edeka Südbayern packen aus.

http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/wirtschaft/artikel/350/179798/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!


ManOfConstantSorrow

Nach dem Warnstreik von Ver.di im EDEKA-Lager in Gaimersheim sind die Regale in 270 Einzelhandelsfilialen des Unternehmens heute spärlich besetzt. Kein LKW konnte am Samstag Waren ausliefern.

Die Beschäftigten fordern 180 Euro mehr Lohn sowie 90 Euro mehr für alle Auszubildenden bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Reinhardt Semmler, Stellvertetender Bezirksgeschäftsführer von ver.di gegenüber Radio IN:
"Die Arbeitgeber haben uns noch nicht mal einen Verhandlungstermin ngeboten. Entweder kapieren sie, dass der Frust bei den Beschäftigten zu tief sitzt oder es werden weitere Aktionen folgen." und 80 Angestellte beteiligten am Samstag sich an dem Warnstreik.

http://www.radio-in.de/default.aspx?ID=2872&showNews=404601

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

 
Streik im Edeka-Lager Lorenzreuth

Gründonnerstag | 120 Mitarbeiter legen die Arbeit nieder, um ihre Forderung nach 180 Euro mehr Lohn im Monat zu bekräftigen. Die Gewerkschaft droht mit weiteren Aktionen, falls die Arbeitgeber nicht verhandeln.

Von Brigitte Gschwendtner

Als ersten Warnschuss wollen die Mitarbeiter des Edeka-Lagers in Lorenzreuth den fünfstündigen Streik am Gründonnerstag verstanden wissen.

Marktredwitz - "Es soll richtig wehtun." So begründete Horst Margner von der Gewerkschaft Ver.di, warum bei der Edeka in Lorenzreuth ausgerechnet am Groß-Einkaufstag Gründonnerstag gestreikt worden ist. Rund 120 Mitarbeiter aus dem Logistik-Lager des genossenschaftlichen Großhandels legten zwischen 3 und 8 Uhr morgens die Arbeit nieder, um die Auslieferung von Waren zu behindern. Dies soll der Gewerkschafts-Forderung nach 180 Euro - für Auszubildende 90 Euro - mehr Lohn im Monat Ausdruck verleihen.

Mit Fahnen, Transparenten, Plakaten, Trillerpfeifen und heißem Tee verbrachten die Streikenden in Lorenzreuth am Donnerstag fünf Stunden vor dem Lager, statt in dem Lager - auch die Kälte in den frühen Morgenstunden konnte die Arbeitnehmer nicht davon abbringen, für ihre Interessen zu kämpfen. Von dem Edeka-Lager in Lorenzreuth aus werden laut Margner zwischen 400 und 500 Märkte in Nordbayern und Teilen Thüringens beliefert. "Es kann schon sein, dass durch die Arbeitsniederlegung in manchen Märkten Lücken in den Regalen entstanden sind", sagt Margner.

Der Tarifvertrag sei bereits Ende März abgelaufen, der Arbeitgeberverband "abgetaucht". Die Gewerkschaft wolle den Landesverband der genossenschaftlichen Großhändler nun an den Verhandlungstisch bringen. Die Edeka Nordbayern sei der wichtigste Vertreter im Arbeitgeberverband, daher wolle man sie dazu bewegen, sich für einen Termin einzusetzen.

Keine Information im Vorfeld

Man habe die Verschleppungstaktik der Arbeitgeber satt, denn sie zögerten die Lohnverhandlungen jedes Jahr hinaus, erklärte Margner. "Diesmal warten wir nicht wieder ein halbes Jahr lang, sondern beginnen gleich mit Aktionen." Die Arbeitsniederlegung am Gründonnerstag sei der erste Warnschuss gewesen. Wenn die Arbeitgeber nun nicht zeitnah einen Verhandlungstermin anbieten würden, komme es zu mehrtägigen Streiks, über die vorab nicht informiert werde. Und zwar ebenso wie am Gründonnerstag an gefragten Einkaufstagen wie zum Beispiel vor Feiertagen. Neben dem Lager in Marktredwitz sind am Donnerstag auch Edeka-Lager in Gochsheim und Sachsen bei Ansbach bestreikt worden.

Die Arbeit werde immer härter, aber an den Gewinnen des Unternehmens würden die Mitarbeiter nicht beteiligt, so Margner. Dabei sei die wirtschaftliche Lage der Edeka hervorragend. Wer 200 Millionen Euro an die Lebensmittel-Filialisten ausschütten könne, der werde wohl auch 180 Euro für die Mitarbeiter aufbringen können, argumentiert der Gewerkschafter: "Es ist eine Frechheit, was da abläuft."

Nicht zu den Vorwürfen äußern wollte sich der Lagerniederlassungsleiter der Marktredwitzer Edeka, Wolfgang Schrems. Er erklärte lediglich, dass die Versorgung der Märkte und der Kunden trotz des Streiks gewährleistet werde. Selbst am Donnerstag sei teilweise noch ausgeliefert worden, am Samstag gehe es auf jeden Fall wie gewohnt weiter.

http://www.frankenpost.de/nachrichten/fichtelgebirge/marktredwitz/art2442,996748
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatStreiks in ganz Franken
Edeka-Lagerarbeiter im Ausstand

Mehrere hundert Mitarbeiter der Edeka-Auslieferungslager in Marktredwitz im Fichtelgebirge, Sachsen bei Ansbach und Gochsheim bei Schweinfurt sind heute in Streik getreten. Die Aktion soll die Arbeitgeber bei Tarifverhandlungen unter Druck setzen.




Seit Montagnacht um 1 Uhr wird in den Edeka-Auslieferungslagern gestreikt. Wie es in einer Mitteilung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di heißt, ist damit die Warenauslieferung zu den einzelnen Edeka-Fillialen vorerst gestoppt. "Wir rechnen damit, dass ab Mittwoch die Regale in den Edeka-Märkten leer werden", sagte Peter König von ver.di. Laut ver.di gibt es in einzelnen Märkten bei Frischware bereits jetzt Engpässe.
Gewerkschaft berichtet über hohe Streikbeteiligung

In ganz Nordbayern seien von dem Streik in den Auslieferungslagern rund 1.500 Märkte betroffen, sagte ver.di-Vertreter Manfred Wages in Sachsen bei Ansbach dem Bayerischen Rundfunk. Allein an diesem Standort protestieren nach Angaben der Gewerkschaft 120 Mitarbeiter, in Marktredwitz etwa 130.

120 Euro mehr Lohn

Mit dem Streik will die Gewerkschaft vor der nächsten Tarifverhandlungsrunde am 15. Juni den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Ver.di fordert für die Mitarbeiter im bayerischen Großhandel unter anderem monatlich 120 Euro mehr Lohn, Auszubildende sollen im Monat 40 Euro mehr erhalten. Ein neuer Tarifvertrag soll ein Jahr gelten. Weiter heißt es in dem Schreiben, die Arbeitgeber hätten in der laufenden Tarifrunde noch kein Angebot abgegeben.

Streik teils unbefristet

Angesichts der Rekordzahlen im Großhandel sei es angemessen, die Mitarbeiter der Branche daran zu beteiligen, wird in der Mitteilung Horst Margner zitiert, der Streikleiter von ver.di in Marktredwitz. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde fordert die Gewerkschaft ein Angebot von den Arbeitgebern. Der Streik in Oberfranken gilt vorerst unbefristet. In Mittelfranken soll auch am Dienstag gestreikt werden, im Auslieferungslager in Gochsheim bis zum kommenden Samstag.
http://www.br-online.de/studio-franken/aktuelles-aus-franken/edeka-lager-streik-ID1305522200915.xml

ZitatArbeitskampf in Nordsachsen
Unbefristeter Streik in Edeka-Auslieferungslagern


Bei der Supermarktkette Edeka in Sachsen wird gestreikt. Betroffen sind die beiden Warenlager in Borna bei Leipzig und Hof/Straucha bei Riesa. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di beteiligen sich mindestens 400 Mitarbeiter und Lkw-Fahrer an dem Ausstand. Der Streik ist nach Angaben der Gewerkschaft ver.di unbefristet. Die Beschäftigten wollen so lange die Arbeit niederlegen, bis die Arbeitgeber sich mit ihrem Angebot bewegen.
http://www.mdr.de/sachsen/8597034.html


Zitat,,Wir wollen raus aus dem Tal der Tränen"
Beschäftigte des Edeka-Lagers Gochsheim für fünf Tage am Stück die Arbeit nieder


,,Obwohl die Gewinn- und Ertragssituation bei den Großhändlern in Bayern wirklich prächtig ist, haben die Arbeitgeber im Bayerischen Groß- und Außenhandel in der ersten Verhandlungsrunde im April 2011 nicht mal ein Angebot vorgelegt." ver.di-Sekretär Peter König forderte die da noch rund 120 Demonstranten damit bewusst heraus. Ihre Antwort vor dem Tor zum Edeka-Lager in Gochsheim waren ein lautes Trillerpfeifen-Konzert und Buhrufe.
(...)
99,5 Prozent für langen Streik

Bei der Abstimmung über die Fortführung der Arbeitskampf-Maßnahmen erklärten sich die zu diesem Zeitpunkt bereits 184 ver.di-Mitglieder ,,zu 99,5 Prozent" spontan bereit, ihren Streik bis Freitag fortzusetzen. König rechnet deshalb damit, dass ,,spätestens am Mittwoch die Regale leer sind". Aus Märkten in Main-Rhön wurden aber am Montagnachmittag bereits Engpässe mitgeteilt...
http://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/-bdquo-Wir-wollen-raus-aus-dem-Tal-der-Traenen-ldquo-;art763,6148953

Kuddel

ZitatStreik bei Edeka Sachsen endet mit Lohnerhöhung

Staucha/Borna. Der Tarifstreit bei Edeka in Sachsen ist beendet. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten werden rückwirkend zum April um drei Prozent erhöht. Zusätzlich gibt es eine dauerhafte monatliche Zahlung von 15 Euro, teilte die Gewerkschaft Verdi am Wochenende mit. Dies entspreche einer Erhöhung von durchschnittlich 3,8 Prozent. Eine Tariflösung für den Großhandel in Sachsen insgesamt stehe aber noch aus.

Die 300 Beschäftigten der beiden Edeka-Lager in Staucha bei Riesa und Borna bei Leipzig waren seit vergangenem Montag im Ausstand. Die Gewerkschaft führt das Verhandlungsergebnis auf ,,die hohe Streikbereitschaft und die Standhaftigkeit der Streikenden" zurück.

Am Freitag erklärte das Arbeitsgericht Leipzig den Streik für rechtmäßig und lehnte den Edeka-Antrag auf eine einstweilige Verfügung dagegen ab. Damit bestätigte das Gericht die Auffassung der Gewerkschaft. Sie strebte den Abschluss eines neuen Lohn- und Gehaltstarifvertrages an, nachdem der alte Vertrag zum 31. März gekündigt worden war.

Am Freitagnachmittag kamen die Verhandlungspartner Verdi und Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Nürnberg zu neuen Gesprächen zusammen. Verdi-Verhandlungsführerin Annelie Schneider sagte, die Unterstützung aus der Bevölkerung habe sehr geholfen. Mancher habe den Streikenden Kaffee und Kuchen gebracht.
http://www.sz-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Streik_bei_Edeka_Sachsen_endet_mit_Lohnerhoehung/articleid-2771003

Strombolli

Das macht Hoffnung. Leider kam davon nichts in den TV-Nachrichten.  >:D
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Kuddel

Zitat600 EDEKA Beschäftigte im Streik
Wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte wurden etwa 600 Beschäftigte des Logistikzentrums und der Verwaltung der EDEKA an den Standorten Freienbrink und Mittenwalde am Montag, ab 0:00 Uhr, zum Streik aufgerufen.


Laut ver.di gab es bereits seit Jahresbeginn acht Verhandlungsrunden zwischen Arbeitgeberverband für den genossenschaftlichen Großhandel Brandenburgs (ZGV) und der Gewerkschaft, um einen aus Sicht der Arbeitnehmer akzeptablen Tarifabschluss zu erreichen.

Die letzten Verhandlungsrunde fand am 24. August 2011 statt. Ver.di will verhindern, dass die Arbeitgeberseite etwa 2.000 Beschäftigte der Teilbranche schlechter stellt, als die übrigen Beschäftigten der Branche Groß- und Außenhandel.
http://www.stadtmorgen.de/wirtschaft/600-edeka-beschaftigte-im-streik/21277.html

Kuddel

ZitatTarifkonflikt
Einigung im EDEKA-Tarifstreit erzielt

Der Streik in den Logistik-Zentren der Lebensmittelkette EDEKA in Freienbrink bei Erkner und in Mittenwalde ist beendet.


Die Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Ver.di seien erfolgreich gewesen, sagte Verhandlungsführerin Zimmer, dem rbb. Demnach hat die Branche des genossenschaftlichen Großhandels erstmals nach 15 Jahren einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3 Prozent zugestimmt. Weitere Angleichungen sind für das kommende Jahr geplant.

Besonders für die rund 600 Beschäftigten der EDEKA-Lebensmittel-Zentren ist eine stufenweise Angleichung an der branchenübliche Niveau erreicht worden. Das macht eine Erhöhung um zirka 8 bis 10 Prozent aus.

Am Montag hatten die Beschäftigten an den Standorten Freienbrink und Mittenwalde die Arbeit niedergelegt. Die Belieferung der Berlin-Brandenburger EDEKA-Filialen mit frischem Obst und Gemüse war deshalb gefährdet.
http://www.rbb-online.de/nachrichten/wirtschaft/2011_08/Einigung_im_EDEKA-Tarifstreit_erzielt.html

Eivisskat

Unterbezahlt und entrechtet: Arbeiten bei EDEKA

http://frontal21.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/Frontal-21/2942216/25100942/1cf412/Unterbezahlt-und-entrechtet.html

Zitat
Das zeigt sich insbesondere bei der Ausgliederung von Filialen an selbstständige Kaufleute. Die Gewerkschaft ver.di kritisiert jetzt:

,,Ein aus dem Genossenschaftsgedanken entstandenes Betriebsformat mutiert unter der Federführung der Konzerne zu einem nahezu betriebsratsfreien, tarifvertragslosen Bereich, der vielfach mit Dumpinglöhnen den Verdrängungswettbewerb anheizt".

Mit einer Kampagne unter dem Titel "Schöne heile Handelswelt" will die Gewerkschaft nun auf die ungleichen Beschäftigungsbedingungen bei EDEKA aufmerksam machen.


dagobert

Meine Schwägerin beschwert sich auch schon seit Jahren über unbezahlte Überstunden und andere Schweinereien.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Eivisskat

Sehr schade übrigens, denn dabei war Edeka früher eine sehr gute Firma, mein Vater arbeitete in den 70er/80er Jahren dort in der Zentrale mit sehr guten Konditionen und Arbeitsbedingungen.

Auch der Genossenschaftsgedanke der kleinen einzelnen Lebensmittelläden war vorbildlich, hat viele Menschen (hinter und vor der Ladentheke) gut und preis-wert ernährt.

Während die heutigen privatisierten Edeka-Läden nur noch ätzend sind, überteuert & vollgestopft mit allem nur möglichen, dazu seltsame Pseudo-Delikatessen, riesiger Schnaps-Abteilung, Fleischtheke bis zum Abwinken...was eben so dabei raus kommt, wenn ein Privathändler ohne Vorgaben am bestellen ist.

Und dass das Personal überarbeitet & schlecht bezahlt ist, spürt man auch an allen Ecken & Enden. Nicht umsonst arbeiten fast überall nur noch stundenweise gaaaanz junge Leute, um ihr karges Brot zu verdienen, die Älteren sind irgendwie verschwunden.

Ein Phänomen, das mir in immer mehr Läden auffällt, übrigens...

::)


Rudolf Rocker

Diese EDEKA- Läden sind doch auch alle Franscheiß Franchise Unternehmen, oder?

eichkatz

Lieber Rudolf Rocker,

so einfach ist die Lage nicht. In der Unternehmensgruppe gibt es in der Mehrzahl private EigentümerInnen, aber auch Regiebetriebe mit angestellten FilialleiterInnen. Die InhaberInnen sind auch nicht alle kleine Krauter, sondern es gibt innerhalb der EDEKA auch welche, die mehrere Märkte, teils eine zweistellige Zahl, besitzen.
Und Franchise: Zwar gibt es eine Abhängigkeit einzelner InhaberInnen von der Zentrale (Mietverhältnis, Lieferverträge, Kredite), aber die Zentrale selbst ist im Besitz der Eigentümergenossenschaften. EDEKA als genossenschaftliches Unternehmen zu bezeichnen und daran irgendwelche Erwartungen zu knüpfen, ist auch insofern unzutreffend (jetzt nicht auf dich bezogen), als Genossenschaftsanteile Beschäftigter nie ein Thema waren. Es ging immer nur um Anteile der InhaberInnen an den Regionalgenossenschaften und über diese an der Unternehmenszentrale. Und z.B. ein E-Center mit 2.500qm als völlig abhängiges Franchise zu führen, wäre schlicht nicht möglich. Aus der Verantwortung für Löhne oder Arbeitsbedingungen können die InhaberInnen nicht genommen werden.

Rudolf Rocker

Hallo eichkatz.

Danke für die Info!

dagobert

Zitat von: eichkatz am 21:09:54 Fr. 09.November 2012
In der Unternehmensgruppe gibt es in der Mehrzahl private EigentümerInnen, aber auch Regiebetriebe mit angestellten FilialleiterInnen.
z.B. der hiesige EDEKA-Vertragsgroßhändler: ist gleichzeitig Betreiber von fünf eigenen E-Centern. Doppelt verdienen ist in.

ZitatAus der Verantwortung für Löhne oder Arbeitsbedingungen können die InhaberInnen nicht genommen werden.
Etwas Einflussnahme zugunsten der Mitarbeiter wäre aber auch nicht verkehrt, denn wenn einzelne Händler ihre Mitarbeiter wie Leibeigene behandeln schädigt das den Ruf der ganzen Kette. Ob das den anderen Händlern egal ist?
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

eichkatz

Zitat Dagobert: Etwas Einflussnahme zugunsten der Mitarbeiter wäre aber auch nicht verkehrt,...

Ich danke dir - genauso meinte ich es! (und das Zitate einfügen muss ich mir noch mal anschauen oder erklären lassen). Ich glaube, das ist beeinflussbar und hängt an mehreren Faktoren:

- Schaffen ver.di und Leute außerhalb der Gewerkschaft es, die übleren Praktiken zu skandalisieren und anzugehen - auf eine Weise, die die Beschäftigten anspricht und ihnen Raum zur eigenen Aktivität lässt (Beispiel Netto Markendiscount, auch EDEKA-Gruppe)?
- Sind ver.di und UnterstützerInnengruppen in der Lage, Aktive in den Märkten juristisch, materiell und emotional zu unterstützen, aufzufangen und zu schützen (Beispiel Emmely-Komitee (Kaiser´s/Tengelmann, Berlin)?
- Lassen sich InhaberInnen oder Management bei EDEKA Argumente an die Hand geben, dass es sinnvoll ist, gegen Auswüchse (gemessen an der Branchennormalität) innerhalb der Unternehmensgruppe vorzugehen - ohne sich positiv auf ein Bild der heilen unternehmensfamilie zu beziehen oder reale Widersprüche zuzukleistern?
- Sind wir in der Lage, den gegenwärtigen kapitalistischen Entwicklungspfad, der unter anderem auf der Ausweitung und institutionellen Stabilisierung eines Bereichs prekärer Lohnarbeit (und prekärer "Selbständigkeit) basiert, zum alltagspolitischen Thema zu machen?

Rudolf Rocker

OT:
Hallo eichkatz!
Zitat einfügen geht ganz einfach:

Du kannst oben rechts den Button Zitat anklicken und alles wird dann als Zitat in den neuen Beitrag mit übernommen.

Wenn Du nur einen einzelnen Satz zitieren willst kannst Du den auch markieren, Mausklick rechts, Kopieren, im Antwortbereich Mausklick rechts Einfügen und dann den Satz nochmal markieren und diesen Button Oben drücken



(Der Vorletzte in der untersten Reihe)

Und Zack ercheint er als Zitat!

dagobert

Zitat von: eichkatz am 00:15:09 Sa. 10.November 2012
- Lassen sich InhaberInnen oder Management bei EDEKA Argumente an die Hand geben, dass es sinnvoll ist, gegen Auswüchse (gemessen an der Branchennormalität) innerhalb der Unternehmensgruppe vorzugehen - ohne sich positiv auf ein Bild der heilen unternehmensfamilie zu beziehen oder reale Widersprüche zuzukleistern?
Es gibt ein Argument, nämlich den Imageschaden wenn derartige Auswüchse bekannt werden. Es gibt (leider noch zu wenige) Leute die kaufen dann woanders. Dem Imageverlust folgen dann Umsatzeinbußen, und das wollen Management und Inhaber garantiert nicht.
Damit bin ich wieder bei dem was ich schonmal geschrieben habe:
Zitat von: dagobert am 22:43:32 Fr. 09.November 2012
Etwas Einflussnahme zugunsten der Mitarbeiter wäre aber auch nicht verkehrt, denn wenn einzelne Händler ihre Mitarbeiter wie Leibeigene behandeln schädigt das den Ruf der ganzen Kette. Ob das den anderen Händlern egal ist?
Etwas Einflussnahme durch die Zentrale durch Vorgabe (und Überprüfung) verbindlicher Mindeststandards wäre zwar sicher nicht die Lösung aller Probleme, aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

eichkatz

ZitatWenn Du nur einen einzelnen Satz zitieren willst kannst Du den auch markieren, Mausklick rechts, Kopieren, im Antwortbereich Mausklick rechts Einfügen und dann den Satz nochmal markieren und diesen Button Oben drücken

Danke!

Kuddel

ZitatRücktritt, Klage und Protest nach Gabriels Ja

Dank einer Sondergenehmigung von Wirtschaftsminister Gabriel darf Edeka die Supermärkte von Kaiser's-Tengelmann übernehmen. Aus Protest trat der Chef der Monopolkommission zurück. Der Edeka-Konkurrent Rewe will klagen - und auch innerhalb der Regierung erntet Gabriel Kritik.


Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel genehmigte Übernahme der Kaiser's-Tengelmann-Supermärkte durch Edeka hat heftige Proteste ausgelöst. Der Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, trat zurück, nachdem sich Gabriel mit seiner Ministererlaubnis über das zuvor vom Bundeskartellamt verhängte Verbot der Fusion hinweggesetzt hatte.

"Schlechteste aller Lösungen"


Daniel Zimmer trat aus Protest als Vorsitzender der Monopolkommission zurück.

Die Monopolkommission, ein Beratergremium für Wettbewerbsfragen, hatte Gabriel empfohlen, eine Sondergenehmigung für den Zusammenschluss der beiden Supermarktketten abzulehnen. Zimmer betonte, die vom Minister gewährte Erlaubnis erscheine ihm als "die schlechteste aller Lösungen". Sie schade dem Wettbewerb. Sie sei auch zum Nachteil der Verbraucher, die künftig mit weniger Auswahl und höheren Preisen rechnen müssten.

Auf lange Sicht sei davon auszugehen, dass der Deal auch der Beschäftigung schade. Denn Edeka habe wegen seines dichten Filialnetzes langfristig mehr Anreize zur Schließung von Filialen als irgendein anderes Handelsunternehmen, meinte Zimmer.

Kritik des Landwirtschaftsministers

Auch innerhalb der Bundesregierung stieß Gabriels Entscheidung auf Kritik und Unverständnis. "Ich sehe die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka mit großer Skepsis", erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Der Lebensmittel-Einzelhandel sei schon jetzt sehr stark konzentriert, und das nehme nun noch zu, so der CSU-Politiker. "In der Konsequenz drohen dauerhafte Nachteile für die Verbraucher und die Landwirtschaft." Unionsfraktionsvize Ralph Brinkhaus bezeichnete die Erlaubnis als ordnungspolitisch sehr problematisch. "Schließlich erscheint die Sicherung von Wettbewerb im Lebensmittelsektor langfristig wichtiger als ein vergleichsweise kurzfristiger Erhalt von Arbeitsplätzen", sagte er.

Gabriel hatte die sehr selten ausgesprochene Ministererlaubnis unter anderem mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen begründet. "Die Gemeinwohlgründe überwiegen die Wettbewerbsbeschränkungen", entschied er.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/edeka-tengelmann-109.html

dagobert

ZitatAuf einem Auge blind: Wenn ein SPD-Vorsitzender Wirtschaftspolitik macht
Stand und Auswirkungen der Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel

REWE und die anderen Kläger wollen ihren Widerstand gegen die Ministererlaubnis aufgeben. Damit wäre der Weg frei für die Übernahme der 450 Läden von Kaiser's Tengelmann (link is external) durch EDEKA. Angeblich werden dadurch die Arbeitsplätze bei KT ,,weitgehend" erhalten. Doch das könnte zum Pyrrhussieg (link is external) werden zu Lasten von Verbrauchern, Produzenten und Anbietern. Ein teuer und auf Kosten aller erkaufter, kurzfristiger Imagegewinn für den SPD-Vorsitzenden.
http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/auf-einem-auge-blind-wenn-ein-spd-vorsitzender-wirtschaftspolitik-macht
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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