[Post] Privatisierung

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 21:35:12 Fr. 17.Januar 2003

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

ManOfConstantSorrow

Ich erinnere mich an die Zeiten wo nach langem Schlangestehen irgendwelchen Postlern von genervten Kunden an den Kopf geworfen wurde, "Wird Zeit, daß ihr privatisiert werdet!".  Damls waren gerade die ersten großen Privatisierungen in Gange. Da hieß es noch, "da läuft es dann alles viel Besser!"

Das hört man jetzt garnicht mehr. Die Post ist das beste Beispiel, was bei Privatisierung passiert. Ein Lehrstück über die Marktwirtschaft sozusagen.

Die Preise für einige Leistungen erhöhte sich z.T. um mehrere hundert %. Dafür werden Postkästen kaum noch gelehrt, oder verschwinden völlig von der Bildfläche, wie auch viele Postämter. Die Postler müssen jetzt zu schlechteren Bedingungen und härter arbeiten.

Der Kunde kann froh sein, wenn ein Brief überhaupt irgendwann beim Empfänger landet.

Mit den so erwirtschafteten Profiten wird ordentlich rumspekuliert, Paketdienste in Italien , Britannien oder sonstwo aufgekauft um für gute Unterhaltung des Aktionärspacks zu sorgen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!


Postbüddel

Die Post ist so ein Kapitel für sich. Das Personal und die Personalvertretung waren so ein eingefahrener Verein. Es wurde viel rumgemosert aber letztendlich war keiner bereit etwas zu unternehmen und letztendlich ging es einem auch gar nicht so schlecht.

Keiner wollte wirklich wahrhaben, was mit der Privatisierung auf einen zukommt. Als wäre alles aus heiterem Himmel gekommen.

Man kann auch bestimmt einen Weg finden sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Ich habe mir die ATTAC website angesehen und soetwas wie Unterschriften sammeln gegen Privatisierung will mich nicht recht überzeugen.

Ich glaube es müssen neue Formen gesucht und Kontakte geknüpft werden. Auch Postkunden sollten über Arbeitsbedingungen informiert werden und die würden einen wohl auch unterstützen, wenn sie nicht nur Informationen der Vorstandsetage und der Politiker kriegen. Und es sollten Stammbelegschaft und Aushilfen über Bedingungen und mögliche Aktionen miteinander reden, auch wenn Aushilfen meist nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Auch Kontakte zu ausgelagerten Bereichen (wie private Paketdienste) sollten nicht schaden. Vielleicht wäre soetwas wie ein zwangloses Treffen in einer Kneipe oder gar ein Regelmäßiger Treff zum Austausch ja ein erster Schritt...

Heute (7.4.) hat die Post angekündigt diverse Priefkästen abzubauen.
Einmal sind die Kunden dran, das nächste Mal wieder das Personal...

DeadBoy

Man kommt kaum noch hinterher zu berichten, was bei der Post alles den Bach runtergeht um die Aktionäre glücklich zu machen.

Z.T. sind die Aktionen so überstürzt, daß sie nichteinmal ökonomisch Sinn machen. In einigen Gegenden wurden die Briefkästen so rigoros abgebaut, daß die übriggebliebenen Kästen nichtmehr die Post fassen und überquellen.

Jetzt soll der Paketdienst komplett ausgelagert werden. 9000 Arbeitsplätze werden plötzlich zu neuen Konditionen bei Fremdfirmen auftauchen.

Gleichzeitig gibt es den Vorschlag die Paketzustellung am Montag vollständig einzustellen. Soviel erstmal zu dem Argument, privatwirtschaftlich läuft alles viel besser, als wenn´s staatlich organisiert ist.

ManOfConstantSorrow

ver.di hat für uns etwas erkämpft:

2 Tage zusätzliche Jahresarbeitszeit. Flexible Wochenarbeitszeit bis
48Std(!). Briefzusteller übernehmen zusätzlich einen Teil der Arbeit der Paketzusteller.

Wie es scheint müssen wir jetzt den Preis zahlen verlernt zu haben, wie man sich wehrt. Wenn man "die da oben" einfach machen läßt. "Die da oben" in Politik, in Aufsichtsräten und Gewerkschaften können all das nur durchziehen, weil wir sie lassen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

DeadBoy

Nach der Meldung, daß die Post weitere  Filialen schließen will nun diese Erfolgsbilanz:
ZitatDeutsche Post erwartet nach starkem Geschäft höheren Jahresgewinn
Bonn (dpa) - Nach überraschend gutem Geschäft im ersten Halbjahr erwartet die Deutsche Post auch für das Gesamtjahr 2003 einen höheren Milliardengewinn. Der Konzern rechne mit mindestens 2,9 Milliarden Euro und damit mit einem um 100 Millionen Euro höheren Betriebsergebnis (EBITA), wie das Unternehmen in Bonn berichtete. Zuvor lag die EBITA-Prognose des Post-Konzerns für das laufende Jahr bei 2,8 Milliarden Euro.

Die Post habe sich aber mit Kosteneinsparungen über dem Soll und Umsatzsteigerungen durch neue Geschäfte behaupten können. "Unsere Geschäfte laufen in 2003 wesentlich besser als Vergleichszeitraum des Vorjahres." Für das zweite Halbjahr sei mit einem leicht besseren Ergebnis als im Vorjahreszeitraum zu rechnen.

Durch den Beschäftigungspakt mit der Dienstleistungsgewerkschaft verd.di spare die Post jährlich mehr als 100 Millionen Euro, sagte Zumwinkel. Er sei auch von den Post-Beschäftigten zustimmend aufgenommen worden. Sie müssten zwar etwa längere Wochenarbeitszeiten bis zu 48 Stunden oder den Verzicht auf zwei arbeitsfreie Tage (Heiligabend und Silvester) hinnehmen, aber profitierten auch davon, dass das Unternehmen für fünf weitere Jahre (bis März 2008) auf betriebsbedingte Kündigungen verzichte.

Ist es nicht toll, daß ver.di es erkämpft hat, daß härter und länger gearbeitet wird, damit der Laden so richtig attraktiv für die Börse wird?

Kuddel

ZitatOriginal von DeadBoy


Jetzt soll der Paketdienst komplett ausgelagert werden.

Ich habe selbst erlebt, was das harmlose Wort "Auslagerung" bedeutet.
Letztes Jahr haber ich bei der Bremer Brauerei BECK & CO gearbeitet. Als an einem Freitagmorgen bekannt wurde, daß der Bereich "Logistik" augelagert werden sollte, traten die Staplerfahrer spontan in einen wilden Streik ohne den (ohnehin ungeliebten) Betriebsrat zu informieren. Die gesamte Produktion lag darnieder, denn die Fließbänder konnten nicht laufen, ohne daß leere Flaschen nachgelegt wurden... Der Parkplatz war voll mit Lastern aus halb Europa und die Trucker hingen hektisch an ihren Handies um dem Chef zu berichten, daß die Laster weder be- noch entladen wurden. Auch am Samstag, an dem eigentlich gearbeitet werden sollte nahmen sich die Staplerfahrer frei und blieben einfach zuhaus. Nix lief mehr!
Dann beruhigte der Betriebsrat die Staplerfahrer, sie sollten sich keine Sorgen wegen der Auslagerung machen, das hätte keinerlei Einfluß auf die Arbeitsbedingungen, das könnten sie garantieren. Und damit ging alles ersteinmal weiter, wie zuvor, alles ging weiter, wie bisher, auch wenn der Lohn nichtmehr von Beck & Co kam.
Ein Jahr später berichtete der Weser Kurier, die alten Staplerfahrer hätten ihre Arbeitsbedingungen behalten, diejenigen, die aber jetzt neu anfangen, würden für die selbe Arbeit 300 EUR pro Monat weniger bekommen.

So kann man alte erkämpfte Arbeitsbedingungen einfacher kleinkriegen!

ManOfConstantSorrow

ZitatDeutsche Post will Briefträger einsparen

Bonn (dpa) - Die Deutsche Post will aus Kostengründen Briefträger einsparen. Die Größenordnung ist noch unklar. Erreicht werden soll der Stellenabbau mit Vereinbarungen zur freiwilligen Verlängerung der Wochenarbeitszeit. Das sagte Post-Sprecherin Monika Siebert in Bonn. Wie viele Stellen abgebaut werden könnten, hänge davon ab, wie das Angebot angenommen werde. Geplant ist eine Anhebung der Arbeitszeit pro Woche um bis zu 9,5 Stunden - von bisher 38,5 auf maximal 48 Stunden.

dpa/online vom 27.08.2003


Ist das jetzt schon Realsatire?
Man fragt sich wie das Angebot angenommen wird länger zu arbeiten und als Belohnung dafür gefeuert zu werden. ver.di ünterstützt das bestimmt!
Und erinnert man sich noch an das Argument, die geforderte Arbeitszeitverkürzung (im Ost-Streik?) würde Arbeitsplätze kosten?
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

MDZ 24.10.03
Zustellung  
Deutsche Post will Paketversandnetz straffen
 
432 Zustellbasen und 33 Frachtzentrum sollen dezimiert werden

Bonn/dpa.  Die Deutsche Post wird ihr bundesweites Paketversandnetz straffen. Die Entscheidung über die konkrete Verringerung von Zustellstandorten und Frachtzentren werde voraussichtlich im Frühjahr fallen, sagte ein Post-Sprecher am Freitag in Bonn, der einen Bericht der Tageszeitung «Die Welt» bestätigte. Die geplante Kürzung erfolge im Zuge des Sparprogramms «STAR». Wie viele Stellen betroffen seien, lasse sich noch nicht absehen.
Derzeit betreibt die Post bundesweit 432 Zustellbasen sowie 33 Frachtzentren. Die Verringerung werde vor allem die Zustellzentren betreffen, von denen die Boten ihre Post zur Auslieferung an die Kunden abholen, erläuterte der Post-Sprecher. Bei den Frachtzentren werde es keinen größeren Abbau geben.

Bei der Paketzustellung hat die Post bereits seit August eine Umstellung eingeleitet. Briefträger vor allem auf dem flachen Land sollen zugleich auch Pakete an die Tür bringen. Betroffen davon sind laut «Welt» etwa 46 Prozent der über die Post in Deutschland verschickten Pakete.


 
 
 

die welt 28.10.03

Deutsche Post investiert mehr in das China-Engagement der Tochter DHL

Bonn -  Der Expressmarkt der Volksrepublik China soll innerhalb von zwei Jahren zum wichtigsten asiatischen Standbein der Deutschen Post werden. Der Bonner Konzern hat bereits im Frühjahr durch eine 52,5-Millionen-Euro-Beteiligung seines Expressdienstes DHL an dem staatlichen Paketunternehmen Sinotrans das Fundament für die Zukunft auf dem Binnenmarkt im Reich der Mitte gelegt. Mit einem neuen Fünf-Jahres-Investitionsprogramm wird diese Zusammenarbeit jetzt verstärkt.


Der Businessplan von Expressvorstand Uwe R. Dörken sieht vor, weitere 200 Mio. Dollar in den Ausbau des Kurier- und Expressnetzwerkes von DHL zu stecken. Bis 2005 hat der Konzern damit mehr als eine Mrd. Dollar für sein Asiengeschäft eingeplant. Die jüngste Kapitalspritze kommt in vollem Umfang dem Joint Venture von DHL und Sinotrans zugute. In den kommenden fünf Jahren werden rund 1200 Transportfahrzeuge angeschafft, 14 neue Filialen errichtet und 2100 Arbeitsplätze geschaffen.


Schon heute beliefert der erste ausländische Expressdienst, der auf dem chinesischen Festland arbeitete, 318 Handelszentren der bevölkerungsreichsten Nation der Erde. Die vorläufige Bilanz der Deutschen Post: In den vergangenen 18 Monaten verzeichneten die DHL-Umsätze auf dem Expressmarkt Chinas ein Wachstum von etwa 40 Prozent. Dieser Trend soll sich nach Angaben des Unternehmens fortsetzen. Der diesjährige Umsatz von DHL in der Region Asien-Pazifik wird von der Post-Tochter mit mehr zwei Mrd. Euro angegeben.


Den innerasiatischen Markt teilen sich die Wettbewerber DHL, United Parcel Service (UPS) und Fedex, wobei DHL nach eigenen Angaben mit einem Anteil von knapp 35 Prozent an der Spitze steht. "Allein 100 Millionen Dollar legen wir für das Express-Frachtterminal in Hongkong an, den neuen zentralen Umschlagplatz für DHL in Asien. Etwa 400 Millionen Dollar haben wir in das Joint Venture mit Air Hongkong investiert, weitere 350 Millionen Dollar fließen in die Informationstechnologie", sagte Vorstandsmitglied Dörken der WELT.

Deutsche Post erwartet steigende Gewinne
Berlin (dpa) - Die Deutsche Post peilt für 2004 steigende Gewinne und den Verkauf von 49 Prozent ihrer Postbank-Anteile über die Börse an. Das sagte Vorstandschef Klaus Zumwinkel in Berlin.


Mit den erhofften Einnahmen aus dem Börsengang von mindestens 2,5 Milliarden Euro will Zumwinkel die Schulden reduzieren und die Verteilzentren in Europa ausbauen. Der Börsengang dürfte im Herbst kommenden Jahres über die Bühne gehen, sagte Zumwinkel. Der Bundesregierung - dem größten Anteilseigner der Deutschen Post - werde aus dem Börsengang keine Sonderdividende zufließen.

Mit Blick auf 2004 zeigte sich Zumwinkel optimistisch. "Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr höhere Gewinne haben als in diesem Jahr", sagte er. Dabei dürfte auch die Dividende höher ausfallen. Dies sei unabhängig vom Börsengang der Postbank, erklärte der Post-Chef. Im vergangenen Jahr hatte der Bonner Konzern eine Dividende von 0,40 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Für das laufende Jahr erwartet die Deutsche Post World Net AG weiterhin einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 2,9 Milliarden Euro. Zu Marktspekulationen über ein Interesse der Deutschen Post an einer Übernahme des britischen Logistikunternehmens Exel sagte Zumwinkel: "Daran ist nichts."


dpa/ecoline vom 25.11.2003

Der wilde Streik beginnt Ende Oktober 2003 zeitgleich und unabhängig voneinander in einem Postzentrum in Greenford/London, als Reaktion auf einen Konflikt im Verteilzentrum Southhall, und in Dartford/London, nachdem ein Fahrer sich weigert Briefe, die auf Grund des offiziellen Streiks liegengeblieben waren, zu einem mit LeiharbeiterInnen betriebenen Verteilzentrum zu fahren. Er wird daraufhin entlassen, seine 400 KollegInnen reagieren mit spontaner Arbeitsniederlegung, das Management versucht die Arbeit anderen Postzentren aufzudrücken und sorgt so für die Ausweitung des Streiks....

den vollständigen Bericht gibt´s hier:
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kolinko/prols/de/de_ukpo1.htm

Kuddel

ZitatOriginal von yahoo


Montag 23. Februar 2004, 16:39 Uhr

Keine Postzustellung in Hamburg

Hamburg (AP) Viele Privathaushalte und Unternehmen haben am Montag in Hamburg und Berlin vergeblich auf Post gewartet. Grund waren Betriebsversammlungen, auf denen gegen die vorgesehenen Kürzungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld für die Postbeamten protestiert wurde. In Hamburg fiel die Zustellung nach ver.di-Angaben komplett aus. Hier waren über eine Million Haushalte betroffen. 49 von 109 Postfilialen blieben nach Gewerkschaftsangaben geschlossen, rund 1,5 Millionen Briefe und etwa 70.000 Pakete seien liegen geblieben. In Berlin sei die Post vor allem im Innenstadtbereich nur teilweise zugestellt worden, hieß es.

In Hamburg beteiligten sich laut ver.di fast 4.000 Postbedienstete an den Betriebsversammlungen. Auf einer Kundgebung in der City protestierten sie anschließend gegen die vorgesehen Kürzungen. In Berlin kamen etwa 1.500 Postler aus mehreren Briefverteilzentren zusammen. Durch Streichung des Urlaubsgeldes und Kürzungen beim Weihnachtsgeld müssen die Beamten nach Gewerkschaftsangaben Einkommenseinbußen von rund acht Prozent hinnehmen. Das sei nicht akzeptabel, erklärte ver.di-Experte Wolfgang Abel in Hamburg. «Es ist ökonomisch unverantwortlich, betrieblich wahnsinnig und volkswirtschaftlich widersinnig», kritisierte er. Zudem könnten sich die Kürzungen nachteilig auf die Kundenfreundlichkeit auswirken.

Bundesweit sind laut ver.di rund 65.000 Postbeamte von den Kürzungen betroffen, das ist etwa ein Viertel aller Beschäftigten. Die vom Bundestag beschlossenen Einschnitte bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld bescherten der Post jährliche Einsparungen von rund 54 Millionen Euro.

«Es ist das Recht der Beschäftigten, Betriebsversammlungen abzuhalten, aber die Auswirkungen sind außerordentlich bedauerlich», sagte der Hamburger Post-Sprecher Martin Grundler. Man habe aber dafür gesorgt, dass die Briefkastenleerung funktioniere. Am Dienstag würden der Postbetrieb wieder normal laufen und alle liegen gebliebenen Sendungen zugestellt. In Berlin sollen die verzögerten Sendungen ebenfalls am Dienstag ausgeliefert werden. Hier sind für den (morgigen) Dienstag weitere Betriebsversammlungen vorgesehen, zu denen etwa 1.000 Beschäftigte erwartet werden. Die Post erwartet auch dann wieder Behinderungen bei der Zustellung.

Die Proteste wurden wurden in der vergangenen Woche in Norddeutschland gestartet und sollen in den nächsten Wochen fortgesetzt werden. Große Betriebsversammlungen laut ver.di unter anderem in Münster, Bonn, Köln und Dortmund geplant.

ManOfConstantSorrow

Die Post (und die Bahn) sind hervorragende Beispiele, wie die Privatisierung staatlicher Großbetriebe funktioniert und wohin sie führt. Während Kunden und Personal gleichermaßen auf der Strecke bleiben verkündet man stolz den Profit verdoppelt zu haben.

Dabei hätte man mit Arbeitsniederlegungen (sowohl bei Post alsauch bei der Bahn) ein enorm wirkungsvolles Druckmittel, denn hier könnte man das funktionieren der gesamten Wirtschaft empfindlich stören. Aber die Gewerkschaften scheinen weder vorbereitet noch gewillt sich wirkungsvoll für die Interessen ihrer Mitglieder einzusetzen. Man beschränkt sich auf rührende und symbolische Aktionen. Es ist zum Kotzen!

Ich habe ein paar Berichte zum Thema zusammengesucht:

ZitatOriginal von zdf-online

Dividende wird um zehn Prozent erhöht

Nach Belastungen durch EU-Strafzahlungen im Vorjahr hat die Deutsche Post ihren Gewinn 2003 wieder über die Schwelle von einer Milliarde Euro heben können. Der Überschuss habe sich auf 1,31 Milliarden Euro verdoppelt, teilte das Unternehmen am Dienstag in Bonn mit. Der Umsatz stieg 2003 erstmals in der Unternehmensgeschichte auf knapp über 40 Milliarden Euro. Dies waren 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
09.03.2004

ZitatOriginal von bahnvonunten

Mittäter und Komplizen setzen sich als Opferanwalt in Szene
Sturm der Entrüstung gegen Schließung von Postfilialen und Demontage von Briefkästen
 
Als vor 10 Jahren der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit das gigantische Projekt der Privatisierung der Deutschen Bundespost und Umwandlung ihrer drei Säulen Post, Telekom und Postbank in Aktiengesellschaften beschloß, wurde dies in der bürgerlichen Öffentlichkeit als notwendiger Übergang von der „verstaubten“ Behörde zum modernen, kundenorientierten und flexiblen Dienstleistungsunternehmen gefeiert.
CDU/CSU und FDP betrieben damals mit ihren Postministern Schwarz-Schilling (CDU) und Bötsch (CSU) konsequent die Privatisierung und konnten sich für die zur Grundgesetzänderung notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit auf die Mehrheit der (unter gewerkschaftlichem Druck in dieser Frage gespaltenen) SPD-Fraktion stützen. Für die Post-Privatisierung stimmte 1994 auch der „Pivatisierungskritiker“ und Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL (im Deutschen Beamtenbund), Manfred Schell, der als Nachrücker und CDU-Abgeordneter ein Jahr lang im Bundestag saß.
Die Deutsche Postgewerkschaft (inzwischen in ver.di aufgegangen) und linke Privatisierungskritiker warnten allerdings schon damals vor den Folgen, die die Liberalisierung und das Ende der flächendeckenden staatlichen Daseinsvorsorge und Gemeinwohlverpflichtung der Post vor allem für Kleinkunden in Stadt und Land mit sich bringen würden. Doch es sollte Jahre dauern, bis eine breitere Öffentlichkeit hautnah die unerträglich gewordenen Folgen der Privatisierung zu spüren bekam und sich lautstark zu Wort meldete.
Ob in Hamburg-Eimsbüttel, Berlin-Lübars, Erkrath im Rheinland, Rheinböllen im Hunsrück oder Althengstett in Baden-Württemberg – überall haben die vom Post-Management vorangetriebene Demontage von Briefkästen (die Zahl bundesweit wurde von 140.000 auf 108.000 reduziert) und die Schließung von Post-Filialen in den letzten Monaten einen Sturm der Entrüstung mit Protestversammlungen, Unterschriftenlisten und anderen Aktivitäten ausgelöst und Lokalpolitiker auf den Plan gerufen.  Dabei setzten sich desöfteren auch die Mittäter von damals wirkungsvoll als Anwalt der Opfer in Szene – so zum Beispiel der CDU-Politiker Hans-Joachim Fuchtel, der seit 1987 den Wahlkreis Calw (Nordschwarzwald) im Bundestag vertritt, 1994 mit seinem Votum die Privatisierung abgesegnet hatte und jetzt nach Hinweisen aus seinem Wahlkreis empört beim Post-Management gegen die Demontage von Briefkästen intervenierte.
Als der hessische Ministerpräsident Roland Koch (aus seinem CDU-Landesverband stammt der frühere Postminister Schwarz-Schilling) im November 2003 mit einer massiven landesweiten Protestbewegung gegen seine Politik des sozialen Kahlschlags konfrontiert war, versuchte er es angesichts der Unzufriedenheit mit der Postversorgung im Lande mit einen „Befreiungsschlag“: Seine Landesregierung griff publikumswirksam den Volkszorn über die Post auf und kündigte eine Bundesratsinitiative an. Ziel dieser Initiative: Durch Änderungen an Postgesetz und Post-Universaldienstleistungsverordnung sollen die Zahl der Briefkästen auf 100.000 festgeschrieben und eine Schließung von Postfilialen in Ortsteilen mit mehr als 2000 Einwohnern verhindert werden.
Einen solchen „Populismus“ seitens örtlicher CSU-Größen beklagt auch niederbayerische Postler und Gewerkschafter Karsten Wettberg: „Scheinheilig ist, wenn konservative Mandatsträger JETZT über die Situation schimpfen. War es doch gerade die CSU, die uns (der Deutschen Postgewerkschaft) die Unterstützung verweigert hatte, als wir gegen die Postreform 1 und 2 demonstriert und auf die Folgen für die Bürger hingewiesen haben. Jetzt ist es für die Betroffenen sichtbar und spürbar: Die Privatisierung der Post bringt dem Flächen-Regierungsbezirk Niederbayern nur Nachteile. Die postalische Versorgung auf dem Lande ist zunehmend gefährdet, außer es werden entsprechende Preise bezahlt. Denn die früher sozialen Postgebühren werden der Firmenstrategie eines "Global Players", der sich an der Börse behaupten muss, nicht mehr gerecht. Es lebe die Börse - der brave, einfache Bürger ist der Leidtragende.“
Während Post-Bedienstete in früheren Jahrzehnten zwar keinen üppigen Lebensstandard, aber wenigstens ein erträgliches Auskommen und soziale Absicherung hatten, kritisiert Karsten Wettberg auch den Umgang der Post-Manager mit ihrem Personal: „Auch die Gehalts- und Lohnpolitik im Rahmen der neuen Strukturen der letzten Jahre bringt die Postlerinnen und Postler immer mehr in die Nähe des Sozialhilfeniveaus. Ganz besonders dann, wenn die körperliche Leistungsfähigkeit nach Jahrzehnten anstrengenden Postdienstes nachläßt.“
Die alte Bundespost in der alten BRD mit ihren Säulen Post, Telekom und Postbank war kein maroder defizitärer Betrieb. Ende der 80er Jahre warf sie noch einen jährlichen Überschuß in Höhe von rund fünf Milliarden DM ab, der dem Bundeshaushalt zugute kam. Doch den Privatisierern ging es nicht um eine Senkung der Staatsdefizite und flächendeckende Versorgung der Bürger mit erschwinglichen Postdiensten, sondern um Rosinenpickerei – um die Privatisierung der Gewinne und die Sozialisierung der Verluste. Die Pensionen für die betriebsbedingt in Frühpension geschickten Postbeamten und Angestellten wurden von der Bundesregierung ebenso übernommen wie die teuren milliardenschweren Investitionen in Post und Telekom-Infrastruktur Anfang der 90er Jahre.
Unterdessen treiben das SPD-geführte Bundesfinanziministerium und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Ausverkauf der Post mit Nachdruck voran. Wie Post-Chef Klaus Zumwinkel dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ mitteilte, sollen noch im Bundesbesitz befindliche Aktien des einstigen Staatsunternehmens so rasch am Markt veräußert werden, daß der Bundesanteil bis zum Jahre 2007, wenn das noch bestehende Post-Monopool für Briefe bis 200 Gramm ausläuft, auf null sinkt.
Was tun, wenn sich die Manager der privatisierten Post auf der Jagd nach Rendite starr und gegenüber Bürgerprotesten uneinsichtig zeigen, aber andererseits Einwohnerschaft und örtliche Gewerbebetriebe nicht auf eine funktionsfähige und vollwertige Postfiliale vor Ort verzichten können und wollen? Vor dieser Frage standen in den letzten Wochen die Kommunalpolitiker in Althengstett (Baden-Württemberg), einer Gemeinde im Wahlkreis des Abgeordneten Fuchtel. Nachdem die Post-Manager trotz massiver Proteste aus der Bevölkerung und örtlichen Geschäftswelt an ihrem Beschluß zur Schließung der bisher gut frequentierten Postfiliale in der Kerngemeinde festhielten und andere von der Post vorgeschlagene „Lösungen“ sich als unbefriedigend erwiesen, griff die Gemeindeverwaltung selbst ein. Die Kommunalpolitiker beschlossen, in den bisherigen Räumen der Postfiliale ab dem 2. Januar 2004 selbst eine Postagentur zu betreiben. Gleichzeitig konnte erreicht werden, dass die bisherige Leiterin der Postfiliale der Gemeinde für diese Aufgabe überlassen und – zunächst auf ein Jahr befristet – zur Gemeinde abgeordnet wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden hat Althengstett damit auch weiterhin eine qualifizierte Poststelle zur Verfügung, und den meisten Benutzern wird der Unterschied gar nicht ins Auge springen. Ob dieser Althengstetter Anflug von „Staatsinterventionismus“ allerdings nur auf ein Jahr beschränkt bleibt oder auch anderswo oder gar bundesweit Schule macht, bleibt abzuwarten.
Hans-Gerd Öfinger
 

ZitatOriginal von rf-news.de

04.03.04. - Schröders fühlen sich "gestört"
Hannover: Einen Tag nach der Protest-Kundgebung von 3.000 Postlern in der Nähe des Wohnhauses von Kanzler Schröder beklagte sich Doris Schröder-Köpf: "Was wollen die von mir und meiner Tochter Klara? Das hat es meines Wissens bei Helmut Kohl in Oggersheim nicht gegeben."
Zur Seite sprangen ihr Ministerpräsident Wulff (CDU) und andere Politiker. Polizeipräsident Klosa kündigte an, zukünftig "Absperrmaßnahmen zukünftig so weiträumig zu führen, dass akustische Störungen unterbleiben". Dabei war nur ein Hand-Megafon im Einsatz!
Der Ver.di-Landesvorsitzende Denia, selbst Sprecher bei der Kundgebung, wies dagegen auf die legitime Berechtigung der "Proteste von Bürgern, die die Auswirkungen der Politik hinnehmen müssen" hin.
 
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Niederer_sachse

Hatte vor kurzem mal das "Vergnügen" mich bei einem privaten Zustelldienst
zu Bewerben, der als Sub-Unternehmer (Paket-Logistik) für die Post tätig war.

Folge:
Seit dem werde ich definitiv niemals wieder ein Paket mit der Post verschicken!!!

Was ich lernen musste war:
Mitlerweile lagern hunderte (tausende) Packete in
(umfunktionierten) Garagen irgendwelcher Privatleute die als Logistik-Unternehmen
agieren. Fahrer privater Lieferdienste (ICH-AGs) verteilen von dort aus die Post
in Ihren geliehenen oder privaten Transportern.

Wenn Sie also demnächst eine Post-Zustellung von jemandem in
Freizeitkleidung bekommen wissen Sie jetzt was Sache ist!

Mit der Zustellung Ihres Packetes kämpft dieser Zusteller
höchstwarscheinlich gerade ums Überleben.
Seien Sie freundlich zu Ihm/Ihr. :wink:

Außerdem: Angeblich werden durch diese "Verlagerung" tausende Vollzeit-Arbeitsplätze erhalten. :lol:
Grüße aus Niedersachsen

Bruder Esel

ZitatOriginal von DeadBoy


Gleichzeitig gibt es den Vorschlag die Paketzustellung am Montag vollständig einzustellen

Was ja jetzt auch praktiziert wird. :twisted:

postlerin

www.fastwaycouriers.de  die franchisealternative zur post, da kein subunternehmer! sondern selbständig arbeitend.

schsut rein!
Wir werden jeden Tag besser..........rationalisiert

Bruder Esel

Zitat von: "postlerin"www.fastwaycouriers.de  die franchisealternative zur post, da kein subunternehmer! sondern selbständig arbeitend.

schsut rein!

 :shock: Wie bist Du denn drauf?
Schon so verzweifelt sich an solchen doch eher sehr zerbrechlichen Stohhalm zu klammern??
Hab das mal gelesen und meine es ist MIST  :(

ManOfConstantSorrow

21.05.04 - Post-Warnstreiks in Baden-Württemberg
In der laufenden Tarifrunde ruft die Gewerkschaft ver.di die Postangestellten in Baden-Württemberg zu ersten Warnstreiks für morgen und die nächste Woche auf. Ver.di fordert für die 160.000 Postbeschäftigten 4 Prozent mehr Lohn bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten. Die Post hat bis jetzt kein Angebot gemacht. Die nächsten Verhandlungen sind am 1. Juni.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

29.05.04 - Erneut Warnstreiks bei der Post
Nach Angaben von Ver.di beteiligten sich heute rund 1.200 Beschäftigte im Zustelldienst von Nordrhein-Westfalen an Warnstreiks. Insgesamt seien rund 2,8 Millionen Sendungen liegen geblieben. Ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde Einkommenserhöhungen von vier Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Für den Fall, dass die am 1. Juni beginnende nächste Verhandlungsrunde kein Ergebnis bringt, hat Ver.di mit massiven Streiks gedroht. Die Streikbereitschaft in den Betrieben sei "äußerst hoch".
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von spiegel-online 31.5.04

POST-TARIFSTREIT
Verdi droht mit Briefe-GAU
Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Post verschärft sich. Sollte es in den nächsten beiden Tagen zu keiner Einigung kommen, werde man bundesweit die Arbeit niederlegen, kündigt die Gewerkschaft Verdi an.


"Die Leute sind sauer. Wir haben organisatorisch alles vorbereitet. Das kann sehr schnell losgehen", sprach der Verdi-Sprecher für die 160.000 Postbeschäftigten.

"Briefe-GAU" - mal wieder der SPIEGEL auf BILD-Niveau.

"Wir haben organisatorisch alles vorbereitet." - Wieder, wie so oft, nur heiße Luft der Gewerkschaftsfunktionäre? Oder will man wirklich kämpfen?

Na, woll´n wir ma schau´n...!!!
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Zitat"Wir haben organisatorisch alles vorbereitet." - Wieder, wie so oft, nur heiße Luft der Gewerkschaftsfunktionäre? Oder will man wirklich kämpfen?

Na, woll´n wir ma schau´n...!!!

02.06.04 - Tarifabschluss bei der Post

Obwohl die Gewerkschaft ver.di in den letzten Tagen noch von einer großen Kampfbereitschaft der Postbeschäftigten berichtete, wurde heute in Münster ein Tarifabschluss vereinbart, der weit unter der aufgestellten Forderung von vier Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten liegt. So sollen die Löhne und Gehälter für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG erst ab November 2004 um 2,7 Prozent und ab November 2005 um weitere 2,3 Prozent steigen. Obwohl der Tarifvertrag rückwirkend zum 1. Mai in Kraft tritt, sind für die Zwischenzeit nur zwei Einmalzahlungen von je 65 Euro zum Juli und September 2004 vorgesehen, für die Beamten eine Einmalzahlung von 110 Euro im August. Die Laufzeit des Tarifvertrags wurde auf zwei Jahre ausgedehnt. Die Tarifkommission stimmte dem Verhandlungsergebnis unmittelbar zu.


Es ist wieder so wie immer. Die Gewerkschaften fürchten, daß ihre Mitglieder mal am Streiken Gefallen finden könnten. Deshalb lieber voreilige Abschlüsse. Weiterhin Friedhofsruhe...
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Deutsche Post expandiert

Die Deutsche Post hat angekündigt, sie wolle auf dem US-Markt rund 1 Milliarde Euro investieren, um den Marktanteil ihrer Tochter DHL auszubauen, auf Kosten der US-Konzerne UPS und FedEx. Gestern hatte die Post angekündigt, dass sie durch die Zusammenlegung aller ihrer deutschen Betriebe in der Express- und Logistiksparte unter dem Dach der DHL rund 1.600 Arbeitsplätze vernichten werde.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von kn-online

Betriebsversammlung bei der Post - 32 Filialen geschlossen

Hamburg (dpa/lno) - Wegen einer Betriebsversammlung der Deutschen Post bleiben heute in Hamburg 32 Postfilialen ganztägig geschlossen. Brief- und Paketzustellungen seien davon nicht betroffen, teilte die Deutsche Post AG mit. Vor geschlossenen Filialen weisen Aushänge auf die nächstgelegene geöffnete Filiale hin. Das Betriebsverfassungsgesetz gestattet es Betriebsräten vier Mal jährlich Versammlungen einzuberufen. Dieses Mal geht es um die geplante Neuorganisation im Filialgeschäft.

dpa/regioline vom 27.07.2004

So sieht es aus, wenn man vergessen hat wie es überhaupt geht zu kämpfen. Soll man dankbar dafür sein, daß man zumindest das tut, was das Betriebsverfassungsgesetz gestattet?
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von rf-news

27.07.04
Post will hunderte Filialen schließen

Die Deutsche Post will die Zahl ihrer Filialen bundesweit von über 13.000 auf 12.000 senken. Davon werden heute nur noch 6.000 von der Post in Eigenregie geführt, 7.000 als "Partnerfilialen" zusammen mit Einzelhändlern. Die Aktion der Post bezieht sich auf eigene Filialen mit bis zu drei Beschäftigten.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

backup

Beiträge ausm IE cache [tid=35]:
Beiträge vor dem 23.09.2004 fehlen evtl.


------------------------------------------------>>>>




ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 464

 Verfasst am: 23.09.04 um 11:15    Titel:    

--------------------------------------------------------------------------------
 
Deutschlandfunk 22.9.04 hat folgendes geschrieben::
Die Deutsche Post will bis zum Jahresende rund 600 Filialen schließen

Wie das Unternehmen in Bonn mitteilte, werden sie durch einen mobilen Service ersetzt. Mehrere hundert weitere Dienststellen sollen im nächsten Jahr aufgegeben werden. Damit wäre die gesetzlich vorgeschriebene Zahl von zwölftausend Filialen erreicht. Die Post reagiert nach eigenen Angaben auf die geringe Nachfrage durch die Kunden.

 

_________________
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!
 
Nach oben      
 
 
ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 464

 Verfasst am: 24.09.04 um 12:59    Titel:    

--------------------------------------------------------------------------------
 
23.09.04 - Post will Löhne drücken

Die Deutsche Post hat in einem Teil ihrer Zustellbezirke Briefe an die Briefzusteller verschickt, in welchen sie diesen "anbietet", Teilzeitverträge abzuschließen. In diesen sogenannten Testbezirken sollen die Briefzusteller ihre Briefe nicht mehr selbst sortieren, dafür sollen billigere Kräfte angeheuert werden. Die Gewerkschaft Verdi sieht in dem Vorgehen einen Versuch, die Löhne insgesamt zu drücken.

(quelle:rf-news)
 

_________________
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!
 
Nach oben      
 
 
Tapete



Anmeldungsdatum: 25.09.2004
Beiträge: 1
Wohnort: Bad Homburg
 Verfasst am: 25.09.04 um 09:55    Titel:    

--------------------------------------------------------------------------------
 
Das ist wohl Teil der "Qalitätsoffensive" anno 1996  

Jeder der schonmal als Zusteller gearbeitet hat weiss, das die Sortierung und die Zustellung oberflächlich betrachtet zwei paar Schuhe sind, in der Praxis aber unabdingbar von ein und derselben Person durchgeführt werden sollten.

Die Versender der imensen Massen von Infopost z.B. arbeiten fast alle mit älteren Adresslisten, die in der Regel nicht weiter gepflegt werden muessen, da der günstige Versand es ihnen erlaubt, eine grosse Anzahl an unzustellbaren Sendungen einzuplanen. Diese Sendungen sollten schon vor der Zustellung ausgemustert werden und das kann nur ein Zusteller, der seine Tour auch kennt.

Woher soll denn eine reine Sortierkraft wissen, dass Karl Erbsenzähler, Mustergasse 3, 60528 Frankfurt vor 3 jahren verstorben ist? An bestimmten Tagen hat man schon vor der Zustellung minimum 80-100 Briefe, deren Anschriften entweder Fehler aufweisen oder es handelt sich um Leute, deren Nachsendung abgelaufen ist. Leute also, die mitunter seit Jahren nicht mehr an dieser Adresse anzutreffen sind.

Den Kram wuerde man dann wieder mit sich herumschleppen. Ziel solcher Aktionen ist es doch u.a., einem Teil der Belegschaft neue Verträge unterzujubeln, bzw. diese asap auszumustern. In der Praxis bedeutet das doch: Zusteller auf 28 Stunden Basis plus Aushilfen auf 15 Stunden Basis, die dann für 5,50 EUR Briefe Sortieren. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe.
 
 
 
Nach oben      
 
 
Kuddel



Anmeldungsdatum: 10.03.2004
Beiträge: 121
Wohnort: Kiel
 Verfasst am: 04.10.04 um 17:20    Titel:    

--------------------------------------------------------------------------------
 
Deutsche Post kauft spanische Unipost

Die Deutsche Post übernimmt rund 38 Prozent der Anteile des größten privaten spanischen Postdienstleisters Unipost. Die Deutsche Post hat sich im Briefgeschäft unter anderem bereits in Unternehmen in Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und den USA eingekauft. Unipost befördert rund zwei Millionen Sendungen pro Tag.
 
 
 
Nach oben      
 
 
ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 464

 Verfasst am: 25.10.04 um 14:55    Titel:    

--------------------------------------------------------------------------------
 

Post-Betriebsversammlungen in Niedersachsen

Die Kunden der Deutschen Post AG im Norden müssen sich erneut auf Betriebsversammlungen einstellen, die sich auf die Zustellung oder auf die Öffnungszeiten der Filialen auswirken. Heute versammeln sich die Briefzusteller im Großraum Hannover. In den Postleitzahlenbereichen 30 und 31 müssen die Kunden damit rechnen, dass sich die Zustellung verzögert oder ganz ausfällt.

Einige Filialen bleiben geschlossen

Bei einer Vielzahl von Postfilialen im östlichen Niedersachsen planen die Betriebsräte Versammlungen am Dienstag. Einige Filialen in den Postleitzahlenbereichen 21, 29, 30, 31, 37 und 38 bleiben nach Unternehmensangaben teils den ganzen Tag, teils nur am Nachmittag geschlossen.

Kaum Zustellung von Briefen und Paketen

Den Postleitzahlenbereich 23 im östlichen Schleswig-Holstein und nordwestlichen Mecklenburg-Vorpommern traf es bereits am Samstag: Der dortige Betriebsrat lud die Beschäftigten zu einer ganztätigen Versammlung. Die Zustellung von Briefen und Paketen fiel dort weitgehend aus.

Quelle: http://www1.ndr.de/ndr_pages_newsdetail/0,2984,NID20041022154729_NTBNDR_SPM872,00.html
 

_________________
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!
 
Nach oben      
 
 
ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 464

 Verfasst am: 09.11.04 um 15:02    Titel:    

--------------------------------------------------------------------------------
 
8.11.04 - Deutsche Post expandiert nach Indien

Die Deutsche Post will für 128 Millionen Euro 68 Prozent an dem indischen Expressdienst Blue Dart übernehmen. Blue Dart hat 13.700 Standorte und ein umfangreiches Luftnetz. Die Post will ihre weltweiten Expressaktivitäten unter dem Namen DHL in Indien und im gesamten asiatisch-pazifischen Raum ausweiten.
 

_________________
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Deutschlandfunk Nachrichten 26.2.05
ZitatDie Deutsche Post will trotz steigender Gewinne die Schließung von Filialen beschleunigen.
Bis Juni werden mehrere hundert Agenturen geschlossen. Wie der Vorsitzende des Postagentur-Verbandes, Modery, der 'Berliner Zeitung' erklärte, soll es bis zum Jahresende bundesweit nur noch 12.000 Filialen geben. Damit sei das gesetzlich festgeschriebene Minimum erreicht. Betroffen sind nach Angaben von Konzernsprecher Blohm Orte mit weniger als 2.000 Einwohnern. Als Ausgleich will die Post in ländlichen Gegenden einen mobilen Service anbieten.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Wilddieb Stuelpner

Die ersten zu schließenden Postagenturen werden natürlich diejenigen sein, wo die Deutsche Post AG sich im Rechtsstreit mit aufmüpfigen Postagenturleitern wegen angeblicher Inventurdifferenzen und finanzieller Außenstände befindet.

ARD, Sendung "Fliege, die Talkshow": Skandal! Herr Fliege, man hat mich ruiniert

Sendung vom Mittwoch, 08.12.2004, 16.00 Uhr

Monika Berg (53), Einzelhandelskauffrau, aus Siegen ist auf die Post nicht gut zu sprechen. Die erfahrene Geschäftsfrau eröffnete 1998 eine Postagentur. Anfang 2001 gab sie entnervt auf und klagte gegen die Post. Letztlich verlor sie vor Gericht und blieb auf 8.000 Euro sitzen.

PAGD: Weitere Meldungen von Inventurdifferenzbetroffenen

Nach der Ausstrahlung der ARD Fliege Sendung "Skandal, Skandal" vom 08. Dezember 2004,meldeten sich weitere Inventurdifferenzbetroffene bei uns. Jene Agenturbetreiber die noch nicht Mitglied im Verband sind, sollten sich die Aussagen der unabhängigen jurisitischen Experten in der Sendung vor Augen halten: Nur gemeinsam kann etwas in dieser Angelegenheit verändert werden. Auch politisch wird nur ein starker Verband Gehör finden, darum sollte jeder Postagenturnehmer-Gast über eine Mitgliedschaft nachdenken. Bitte haben Sie Verständnis, dass ausschließlich Mitglieder Information zu diesem Thema erhalten.

Die Postagenturnehmer: Weiterer Schlag gegen die postalische Infrastruktur in Deutschland

Wie befürchtet, werden nun seitens der Deutschen Post AG die Agenturen gekündigt, die in Orten unter 2000 Einwohnern von Postagenturnehmern betrieben werden.

Obwohl die nun gekündigten Agenturen den Agenturvertrag 4.0 unterschrieben haben und damit vielfach Kürzungen von über vierzig Prozent der Vergütung und deutlich kürzere Kündigungsfristen in Kauf genommen haben, wurde diesen Agenturen nun die Kündigung mit der Begründung ausgesprochen, dass die Orte unter 2000 Einwohner nicht von der Selbstverpflichtungserklärung des Postvorstandes umfasst sind und daher gekündigt werden.

Die Agenturbetreiber haben im Jahr 2003/2004 den Agenturvertrag im Vertrauen darauf unterschrieben, dass nur dadurch die Poststelle mit dem "Partner" Deutsche Post AG weiter betrieben werden kann.

Indes sind durch die Festlegung an allen Orten über 2000 Einwohner eine Poststelle zu unterhalten, nur etwa die Hälfte der notwendigen 12000 Poststellenstandorten festgelegt, die restlichen ca. 6000 Agenturstandorte kann die Deutsche Post AG frei wählen, offensichtlich entscheidet sie sich nun gegen die Standorte unter 2000 Einwohner.

Zum Vergleich: in Großbritannien mit ca. 60. Mio. Einwohnern, gibt es ca. 17000 Poststellen. Selbst in kleineren Orten wird dort eine postalische Versorgung aufrecht erhalten, die diesen Namen verdient. Obwohl der dortige Postmarkt weitergehend liberalisiert ist, als in Deutschland, wäre es nicht möglich, dass ein mit einem Monopol ausgestatteter Marktteilnehmer, die postalische Infrastruktur weitgehend alleine bestimmt, so wie dies derzeit in Deutschland der Fall ist - und dies zu Lasten gerade der älteren Bevölkerung in struturschwachen Gebieten.

Auch Orte die gerade noch keine 2000 Einwohner aufweisen, werden von der Maßnahme betroffen und dies ohne Rücksicht auf die historischen und infrastrukturellen Gegenbenheiten.

Es bleibt zu hoffen, dass sich auch die Kommunen hinter die betroffenen Agenturen stellen und eine Änderung der Geschäftspolitik des Postvorstandes erreicht werden kann.

Es hat sich gezeigt, dass die Selbstverpflichtungserklärung -mit der sich die Politik zunächst zufrieden gab- nicht ausreicht, um die postalische Infrastruktur in Deutschland aufrecht zu erhalten.

Die Postuniversaldienstleistungsverordnung (PUDLV) wäre dringend zu konkretisieren und andere Regelungsmechnaismen müssen geschaffen werden, damit Postkunden und Postagenturen nicht weiterhin Spielball eines Großunternehmens bleiben.

Buch-Tipps:

Thomas Dahmen
"Umgang mit Ämtern und Behörden. Ein ARD-Ratgeber."
Suhrkamp Verlag, 1998.

Hans Georg Möntmann
"Bonzen, Banken und Behörden. Kampf gegen Ausbeuter, Absahner und Niedermacher."
Droemer Verlag, München 1997.

Links zum Thema:

[URL]http://www.postagenturnehmer.de[/url]

Wilddieb Stuelpner

NDR, Sendung "mark": Pleiten, Pech und Post

Sendetermin
Montag, 20.15 - 21.00 Uhr
Wiederholung
Donnerstag, 6.00 - 6.45 Uhr

Happy Birthday Post AG. Zehn Jahre ist die Deutsche Post nun eine Aktiengesellschaft - und es gab Geschenke für die Kunden: Vergangenen Freitag durfte man kostenlos ein Paket verschicken. Eine schöne Werbung. Doch ansonsten haben die normalen Postkunden wenig zu feiern.

Aber die Post feiert

Vor 10 Jahren wurde die Post ganz langsam aus der staatlichen Umarmung in die raue private Unternehmenswirklichkeit entlassen. Die Post wurde zur Aktiengesellschaft. Ein Privatunternehmen wurde sie nicht. Die Privatisierung begann erst ganz langsam mit der Duldung von Konkurrenz im Paketversand und wird wohl 2007 beendet sein mit der endgültigen Aufhebung des Briefmonopols.

Die Post will die Nummer eins sein!

Zurzeit ist die Deutsche Post der drittgrößte Versender der Welt und will noch größer werden. 40 Milliarden Gesamtumsatz, davon die Hälfte im Ausland, wurde im letzten Jahr erreicht. Tendenz steigend.

Die Post wird größer und baut Stellen und Filialen ab!

13.000 Filialen hat die Post, nur 12.000 muss sie vorhalten. Das hat die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation beschlossen. Deshalb baut die Post jetzt Filialen ab und ersetzt sie als Dienstleister durch Postagenturen oder den mobilen Postservice.

Die Post ist anonym geworden!

Früher hat man auf dem Postamt immer seine Ansprechpartner gehabt, heute gibt es eine zentrale Hotline: Die Nummer: 01802-3333. Dafür gibt es die Postfilialen jetzt "unplugged". Postfilialen sind nicht mehr telefonisch erreichbar.

Die Post lässt antworten!

Die Mitarbeiter in den Call- Centern versuchen jeden Beschwerdefall in eine Kategorie zu pressen. Hat die Reklamation irgendwie mit Verspätung zu tun, bekommt der Kunde ein Formblatt. Wird ein Paket oder Päckchen gestohlen, gibt es ein anderes Formblatt. Deshalb fühlen sich viele Kunden nicht ernst genommen, weil die Schreiben viel zu allgemein klingen.

Die Post spricht von Einzelfällen!

Wie viele "Einzelfälle" an Reklamationen die Post bearbeiten muss, ist unbekannt, die Zahlen hält die Post geheim. Elmar Müller vom Deutschen Verband für Post und Telekommunikation spricht von einem sprunghaften Anstieg in den letzten zehn Jahren.

Die Post spart - am falschen Ende?

Den Grund für das Post-Chaos sehen Experten in den verschärften Sparbemühungen, mit denen die Post seit der Teilprivatisierung ihre Aktionäre zufrieden stellen will. Ganze Dienstleistungsbereiche werden fremd vergeben. Offenbar nicht immer an zuverlässige Dienstleister, vermuten die Experten. Auf ihrem Weg vom Absender zum Empfänger durchläuft eine Post-Sendung viele Schwachstellen, an denen ein Brief verloren gehen kann, wenn nicht sorgfältig gearbeitet wird.

Die Post hat kein Fingerspitzengefühl

Immer wieder ist man überrascht, wie die Post - bei offensichtlich eigenem Fehlverhalten - versucht, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Statt die Kunden durch großzügige Kulanzregelungen zu halten, werden selbst drastische Einzelfälle mit automatisierten Antwortschreiben abgespeist. So entsteht der Verdacht, dass die Einzelfälle einfach zu zahlreich sind.

Internet-Links

Deutsche Post AG

Alles rund um die Post aus Sicht der Post

Deutscher Verband für Post und Telekommunikation e.V.

Alles rund um die Post aus Sicht der Kunden

Die Mitgliederliste sieht aber keineswegs als ein Schutzverband von Privatkonsumenten gegen diesen Konzern aus, sondern eher als eine zusammengeschlossene Interessenvertretung der anderen Konkurrenten, die zum großen Fressen an die Futterkrippe wollen.

Auszug aus dem Schlußkapitel der Geschichtsabhandlung des Verbandes, wo die Katze aus dem Sack gelassen wird.

,,Verbraucherschutz und Dienstleistungen für Unternehmen"
Der DVPT als moderner Dienstleister

n einer Zeit sich immer schneller wandelnder Märkte hat der DVPT als Dienstleister für Beratungen sowie als Veranstalter von Workshops und Seminaren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Er wird vor allem als seriöser, fachkundiger und unabhängiger Berater geschätzt. Seinen Mitgliedern und Kunden kommen die Erfahrungen aus mehr als drei Jahrzehnten zugute.

1997 benannte sich der ,,Verband der Postbenutzer" um in ,,Deutscher Verband für Post und Telekommunikation e.V." Der Initiator und Verbandsgründer Wilhelm Hübner schied im Jahr 2000 nach 32jähriger Tätigkeit für den Verband aus dem Vorstand aus.

-----------------------------------------------------------

Seit wann brauchen Unternehmen einen eigenen Verbraucherschutz. Der Verband dient nur der Vorbereitung von Grundlagen für die Neuaufteilung der Märkte im Post- und Telekommunikationsbereich. Die sind normalerweise über das Bundeskartellamt ausreichend geschützt.

Selena

Hi, soweit ich mich erinnere, ist die Post von einem "Unternehmensbestatter" (äh Unternehmensberater) umgekrempelt worden. Und in einem internen Papier hieß es, dass "die Mitarbeiter der DP für die Umstrukturierung zu motivieren seien (Mitarbeit in der Umsetzung), auch wenn sie dadurch ihre Arbeitsplätze verlieren würden." - Selena

  • Chefduzen Spendenbutton