[Drogen] Marktwirtschaft

Begonnen von Cillum, 12:49:01 So. 19.Januar 2003

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dagobert

Zitat von: Rudolf Rocker am 11:15:23 Fr. 11.Oktober 2013
Es ist ja nicht nur die Arbeit selbst, sondern auch das Ganze drumherum:
- zu abartigen Zeiten aufstehen,
- mit dem Auto durch den Berufsverkehr quälen
- 8 Stunden arbeiten
- dann wieder eine Stunde durch den Berufsverkehr zurück quälen.

Richtig ätzend!
Warte bis der erste Schnee fällt. Dann wird's erst richtig lustig.  ;D
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Rudolf Rocker

ZitatWarte bis der erste Schnee fällt. Dann wird's erst richtig lustig.


"Hey, Hallo! Ihr Lkw verliert Ladung!"
"Vollidiot! Ich bin der Streuwagenfahrer!" ;D


Wenn das Richtig Schnee gibt, ist nicht nur die Fahrt zum Arbeitsplatz ein Problem.
Ich arbeite in "Freilandhaltung"!  :(


Troll

ZitatCannabis-Prozess in Köln: Patienten wollen Cannabis selbst anbauen

Einigen Patienten ist zum medizinischen Gebrauch ausnahmsweise ein Cannabis-Erwerb erlaubt. Fünf Männer wollen aber nun selbst daheim anbauen. Der Kauf über die Apotheken sei unerschwinglich. Ein Kölner Gericht entscheidet.

Fünf chronisch kranke Patienten wollen die Droge Cannabis zu Hause zu Therapiezwecken anbauen und klagen gegen ein Behördenverbot vor dem Kölner Verwaltungsgericht. Alle fünf Patienten haben die Erlaubnis, Cannabis-Blüten aus der Apotheke zu erwerben und zu konsumieren. Der regelmäßige Kauf dieser Medizinalblüten sei aber unerschwinglich, sagte der Anwalt eines Klägers am Dienstag zu Prozessbeginn in Köln. Die Kosten von monatlich 800 bis 1000 Euro - der Kläger verdiene netto 1500 Euro - übernehme die Krankenkasse nicht. Und eine Therapie-Alternative gebe es nicht, wie die behandelnden Ärzte bescheinigten.
....

Quelle: Kölnische Rundschau

Verwaltungsgericht Köln (link)

Az: 7 K 4012/12, 7 K 5217/12, 7 K 4447/11 und 7 K 4450/11
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Troll

ZitatEigenanbau von Cannabis zu therapeutischen Zwecken kann in Einzelfällen genehmigt werden

22. Juli 2014
Am heutigen Tag hat das Verwaltungsgericht Köln im Anschluss an die mündliche Verhandlung vom 8. Juli 2014 in fünf Verfahren, in denen die Kläger gegenüber dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Genehmigung erstreiten möchten, Cannabis für den Eigenkonsum zu therapeutischen Zwecken selbst anzubauen, die Urteile verkündet. In drei der fünf Verfahren hat das Gericht das BfArM verpflichtet, über die Anträge erneut zu entscheiden; in den beiden anderen Fällen hat es die Klagen abgewiesen.

Alle Kläger leiden unter chronischen Schmerzen und besitzen eine Erlaubnis zum Erwerb und therapeutischen Konsum von Cannabisblüten. Sie möchten die zu therapeutischen Zwecken notwendige Menge an Cannabis selbst anbauen und verarbeiten, da sie die Kosten für den Erwerb des Cannabis nicht aufbringen können und die Kosten in ihren Fällen auch nicht von den Krankenversicherungen übernommen werden. Ihre Anträge auf Zulassung des eigenen Anbaus von Cannabis hatte das BfArM jedoch abgelehnt.

Die gegen die Ablehnung gerichteten Klagen hatten in drei Fällen überwiegend Erfolg. Zur Begründung wies das Gericht nochmals darauf hin, dass die Voraussetzungen für die Zulassung des Eigenanbaus in jedem Fall eingehend und individuell zu prüfen seien. In drei Verfahren seien diese Voraussetzungen gegeben, insbesondere könne beim Anbau in den Wohnungen ein Zugriff Dritter auf die Pflanzen und Produkte hinreichend sicher ausgeschlossen werden. Die genauen Modalitäten des Anbaus könnten durch Auflagen bestimmt werden. In einem Verfahren hielt das Gericht einen gegen den Zugriff Unbefugter gesicherten Anbau aufgrund der Wohnsituation des Klägers nicht für möglich. In einem weiteren Verfahren geht die Kammer davon aus, dass der Kläger noch nicht alle zumutbaren Behandlungsalternativen ausgeschöpft habe. Daher wies das Gericht diese beiden Klagen ab.

Im Verfahren 7 K 5203/10 kann gegen das Urteil innerhalb eines Monats nach dessen Zustellung Antrag auf Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht in Münster gestellt werden.

In den übrigen Verfahren hat das Verwaltungsgericht die Berufung gegen die Urteile wegen der grundsätzlichen Bedeutung zugelassen. Sie kann innerhalb eines Monats nach Zustellung der Urteile beim Oberverwaltungsgericht in Münster eingelegt werden.

Stattgebende Urteile: 7 K 4447/11, 7 K 4450/11 und 7 K 5217/12

Abweisendes Urteil (Wohnsituation): 7 K 4020/12

Abweisendes Urteil (Behandlungsalternativen): 7 K 5203/10

Quelle: Verwaltungsgericht Köln

Vielleicht ein Anfang trotz sehr hoher Hürden, in anbetracht dessen das ich mir völlig problemlos jeden Tag eine Flasche Schnaps in den Kopf schmeißen kann trotzdem ein Witz.
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Dieter Hildebrandt
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ZitatSonntagsfrage (121): Was halten Sie davon, dass Schmerzpatienten Cannabis anbauen dürfen?

(Zwei von sieben möglichen Antworten)

Ich empfinde das als eine Frechheit. Die sollen sich zu Tode saufen, wie es sich für einen anständigen Deutschen gehört.

Ein fataler Fehler! Jeder weiß doch, dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist, die zum Konsum von viel gefährlicheren Substanzen wie Alkohol oder Nikotin führen kann.

Quelle: Der Postillon

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Kuddel


Kuddel

Drogenpolitik in der Marktwirtschaft:

ZitatBremer Regierungschef will Entkriminalisierung
Carsten Sieling wirbt für Cannabis-Legalisierung

Der neue Bremer Regierungschef Carsten Sieling (SPD) hat sich für eine Legalisierung der Droge Cannabis ausgesprochen. Die Kriminalisierung sei ,,nicht mehr zeitgemäß". Ein weiterer Grund: Der Staat kann so Geld sparen.
http://www.mz-web.de/politik/bremer-regierungschef-will-entkriminalisierung-carsten-sieling-wirbt-fuer-cannabis-legalisierung,20642162,31267318.html#plx486183720

ZitatCannabis begeistert Investoren- Das 8 Milliarden Dollar Geschäft

Seit 10.000 Jahren nutzen die Menschen Hanf – viele scheinen den Vorteil der Pflanze vergessen zu haben. Doch das ist nun vorbei, denn in den USA wächst die Marihuana-Industrie rasant. Das Potenzial ist enorm, immer mehr Bundesstaaten legalisieren die Droge zu medizinischen Zwecken. Die Rede ist vom ,,nächsten Goldrausch". Während hier in Europa immer mehr Mais angebaut wird, mit den dazugehörigen Pestiziden verseucht, tut sich in USA ein anderes Geschäft auf.
http://netzfrauen.org/2015/06/29/cannabis-begeistert-investoren-das-8-milliarden-dollar-geschaeft-cannabis-investors-growing-faster-than-the-deals/

ZitatCannabis-Freigabe als Turbo für eine neue Bio-Branche

Das politische Parteienspektrum für die Freigabe von Cannabis wird auch in Deutschland immer breiter, auf der ökonomischen Seite wächst als zartes Pflänzchen eine ganz neue Bio-Branche heran.
http://unternehmen-heute.de/news.php?newsid=291240

ZitatDas Cannabis-Geschäft brummt
Green New Deal

Seit der Legalisierung in Colorado verdient die US-Hanfbranche Milliarden. Zubehör-Anbieter leiden unter der Konkurrenz aus China.
http://www.taz.de/!5214565/

ZitatCannabis legalisieren
Grünen-Politiker rechnet mit Milliarden für den Fiskus

Unter dem Motto "Kiffen für die schwarze Null" will der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek Cannabis legalisieren. Doch es sollen 50 Prozent Steuern fällig werden.


Nach Schätzungen gebe es in Deutschland rund 2,5 Millionen erwachsene Marihuana-Konsumenten, die durchschnittlich je 20 Gramm pro Monat kaufen würden, rechnete der Politiker der "Bild"-Zeitung vor. "Das macht etwa 6000 Tonnen Cannabis-Konsum pro Jahr."
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5835122/gruenen-politiker-rechnet-mit-milliarden-fuer-den-fiskus.html

ZitatRückzugsgefechte der Prohibitionisten

Die Folgen der an Prohibition orientierten Drogenpolitik sind verheerend. Es geht nicht mehr darum, ob legalisiert wird, sondern wie.
http://www.taz.de/Kommentar-Legalisierung-von-Cannabis/!5214354/

Kuddel

ZitatAfghanistan: Opiumprodukte weiterhin Exportgut Nummer 1



Die illegale Wirtschaft übersteigt den Anteil der gesamten legalen Exporte am BIP


Afghanistan bleibt weltführend in der Opiumproduktion. Seit 10 Jahren steigt der Anbau, während die Vernichtung von Mohnfeldern zurückgefahren worden ist, was mit dem Abrutschen des Landes in größere Armut einhergeht, so Jelena Bjelica, eine Autorin des Afghan Analysts Network. Ihrem Artikel liegt der 65 Seiten starke Bericht der UN-Behörde für Drogen - und Verbrechensbekämpfung (UNODC) von 2016 zugrunde.

Ein paar Beobachtungen sind bemerkenswert. Dass Afghanistan für 90 Prozent der weltweiten Opiumproduktion verantwortlich ist, ist seit Jahren bekannt. Laut der UN-Behörde wurde 2016 nach einem kurzen Rückgang im vorhergehenden Jahr auf einer Fläche von 201.000 Hektar Schlafmohn angebaut. Damit gehöre das Jahr 2016 zusammen mit 2014 (224.000 Hektar ) und 2009 (209.000 Hektar) zu den drei Jahren mit den größten registrierten Nutzflächen für diese Art der Landwirtschaft.

Beachtlich ist, dass laut UNODC sich der Wert der afghanischen Opiumwirtschaft, wozu neben dem Anbau auch die Produktion und der Handel gehört, 2016 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt hat. Er wird auf über drei Milliarden US-Dollar geschätzt. Laut Angaben des Statistischen Amtes der afghanischen Regierung beträgt er etwa 16 Prozent des Bruttoinlandprodukts und übersteigt den Anteil der legalen Exporte am BIP, die einen Anteil von etwa 7 Prozent haben.

Der wirtschaftliche Wert der Landwirtschaft, die mit dem Drogenanbau verbunden ist, beträgt zwei Drittel des gesamten landwirtschaftlichen Sektors in Afghanistan. Den deutlichen Anstieg des Wertes des "Opiat-Sektors" erklärt das UN-Büro zum einen mit dem Anstieg der Produktion um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zum anderen mit dem Anstieg der Heroin-Preise jenseits der afghanischen Grenzen. Zwar sei die Fläche, die zum Mohnanbau verwendet wurde, nur um 10 Prozent größer als im Vorjahr, aber der Bruttowert dieser schattenwirtschaftlichen Aktivität sei im Vergleich zum Vorjahr sehr viel stärker gestiegen.

Afghanistan kannte aber in der Vergangenheit bereits Jahre, in denen das mit Opium verbundene Geschäft sogar beinahe die Hälft des BIP ausmachte, so etwa zwischen 2003 und 2007. Dass der Anteil der Drogenwirtschaft seither gesunken ist, hänge damit zusammen, dass das afghanische BIP mittlerweile größer geworden ist und nicht mit einer Reduktion der Opium-Wirtschaft. Deren Bruttowert wird seit längerem bei etwa 2 Milliarden angegeben. Die relativ stabilen jährlichen Gewinne seit den letzten 15 Jahren würden zeigen, dass es sich hier um einen etablierten Wirtschaftszweig handele, so Bjelica.

Von den Programmen, welche die Bauern dazu überreden sollten, den Mohnanbau zu lassen und stattdessen auf andere landwirtschaftliche Nutzung ihrer Böden umzusteigen, war schon lange nicht mehr die Rede in der Berichterstattung über Afghanistan. In der Analyse von Bjelica heißt es, dass ein großer Teil der ländlichen Bevölkerung in den Anbau von Schlafmohn verwickelt ist. In der Provinz Helmand sollen es sogar 90 Prozent sein, die Flächen zum Mohnanbau betragen dort etwa 20 Prozent der gesamten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche.

Die "Opium-Bauern" haben mehr Bargeld-Einkommen als die anderen Bauern; Geld, das über den Opium-Anbau hereinkomme, mache bei ihnen durchschnittlich etwa 60 Prozent des jährlichen Haushaltseinkommens aus. Das meiste Geld werde aber für den Grundbedarf benötigt, zum Investieren in Bildung oder eine andere Art der Landwirtschaft reicht es selten. Die großen Profite des Geschäfts, mehr als zwei Drittel des gesamten Bruttowertes geht an die Produktion und vor allem in den Handel, den Export. Davon aber habe der afghanische Staat nichts. Zudem sei diese Art der landwirtschaftlichen Nutzung langfristig schlecht für die Böden.
https://www.heise.de/tp/features/Afghanistan-Opiumprodukte-weiterhin-Exportgut-Nummer-1-3773964.html

Kuddel

ZitatDrogen sind die neue Pest der USA

Der stark gestiegene Konsum offenbart die tiefe soziale Krise des Landes. Es ist kein Zufall, dass er dort besonders hoch ist, wo viele Leute Trump gewählt haben.


Am Donnerstag reiste Donald Trump nach Huntington, eine kleine Stadt in West Virginia. Der Präsident wollte dort am Abend in einer Mehrzweckhalle eine Rede halten und sich bejubeln lassen, bevor er in die Ferien fährt. Der blattvergoldete Golfspieler aus dem Weißen Haus mag solche Besuche in der Provinz, er will so den Eindruck erwecken, er wisse, wie das gemeine Volk lebt, und kümmere sich um dessen Probleme.

Trump hätte seine Zeit in Huntington besser nutzen können. Er hätte zum Beispiel einige Stunden auf der Feuerwache Nummer 4 im Westend verbringen können. Drei Feuerwehrmänner tun dort Dienst, und sie haben jede Menge Arbeit, auch wenn sie kaum Brände löschen. Huntington ist ein Epizentrum der Drogenkrise, die seit einigen Jahren Amerika verheert, alle paar Stunden kippt in dem Ort ein Süchtiger wegen einer Überdosis um. Dann rückt die Feuerwehr aus.

Ganze Regionen werden von Opioiden überschwemmt


Huntington ist kein Einzelfall. Ganze Regionen der USA, von Neuengland über den Rostgürtel und die Appalachen bis in den Südwesten, werden von sogenannten Opioiden überschwemmt - Heroin und künstliche Substanzen wie Fentanyl und Oxycodon. Millionen Menschen, vor allem aus der ländlichen weißen Mittelschicht, sind süchtig, zwölfjährige Kinder ebenso wie 70-jährige Rentner. Hunderttausende überleben jedes Jahr nur knapp eine Überdosis; und 60 000 Menschen starben voriges Jahr in den Vereinigten Staaten an dem mörderischen Stoff. Sechzigtausend. Das entspricht einer Todesrate von mehr als 20 Drogentoten je 100 000 Einwohner. In Städten wie Huntington, wo es besonders schlimm ist, liegt die Rate weit höher - bei 60 oder 70 Toten pro Jahr. Zum Vergleich: In Deutschland sterben jährlich etwa 1,5 Menschen je 100 000 Einwohner an Drogen.

Die Drogenepidemie zerstört Familien, sie zerfrisst das soziale Geflecht der Städte und lähmt vielerorts die Wirtschaft, weil Firmen keine Angestellten mehr finden, die nicht vorbestraft oder süchtig sind. Es ist daher gerechtfertigt, dass eine von Trump eingesetzte Kommission jüngst empfohlen hat, den nationalen Notstand auszurufen, damit Washington den überwältigten Gemeinden helfen kann - ganz so, als sei der Schwarze Tod über Amerika hereingebrochen.

Doch der Kampf gegen die Drogen ist ungleich schwieriger als der gegen die Pest. Es reicht nicht, Antibiotika zu verteilen oder die Hygiene zu verbessern. Amerikas Drogenepidemie ist eine vielschichtige Krise, die nur mit einer vielschichtigen Antwort in den Griff zu bekommen sein wird. Dazu gehört eine drastische Ausweitung der medizinischen und therapeutischen Betreuung der Süchtigen, die in vielen Gegenden absurd dürftig ist. Dazu gehört eine starke Beschränkung bei der Verschreibung von Schmerzmitteln, die Opioide enthalten. Amerikas Ärzte haben die Bürger jahrzehntelang willkürlich mit diesen Pillen gefüttert und so erst das Heer an Abhängigen geschaffen. Und dazu gehört die Einsicht, dass das Problem mit Polizei und Gefängnissen nicht zu lösen ist. Junkies nicht nur als Kriminelle, sondern auch als Kranke zu sehen, fällt vielen Politikern schwer. Aber wer einmal mit Polizisten in Huntington geredet hat, der erkennt schnell, wie illusorisch die Idee ist, Amerika könne das Drogenproblem verhaften und wegsperren.

Den Menschen fehlen Jobs - und die Aussicht auf ein würdiges Leben

Vor allem aber ist die Drogenepidemie das Symptom einer dramatischen sozialen Krise. Es ist kein Zufall, dass sie dort besonders heftig wütet, wo in den vergangenen Jahren jene Industrie-Arbeitsplätze verloren gingen, die auch Menschen ohne College-Abschluss ein gutes Mittelklasseleben ermöglicht hatten - dort, wo die Leute Trump wählten, weil er die Rückkehr dieser alten Jobs versprach. In West Virginia konnte ein junger Mann früher nach der Highschool Bergarbeiter werden und ordentlich verdienen. Heute sind die Kohleminen dicht, wer Glück hat, findet irgendeine Arbeit zum Mindestlohn von 8,75 Dollar die Stunde. Aber das reicht nicht weit. Und wo es keine Würde und keine Hoffnung gibt, betäuben die Menschen den Schmerz, sei es mit Pillen oder Heroin. Da kostet ein Schuss kaum 20 Dollar. Ein Polizist in Huntington sagt es so: "Das einzige Gegenmittel wären zweitausend vernünftig bezahlte Jobs."

Man muss Trump zugutehalten, dass er über das Drogendesaster zumindest ab und an redet, nachdem sein Vorgänger Barack Obama die Katastrophe acht Jahre lang ignoriert hat. Aber man kann bezweifeln, dass Präsident Trump tatsächlich geeignet ist, diese amerikanische Tragödie zu beenden. Seine ersten sechs Monate im Amt hat er mit dummem Getwitter verbracht, sowie mit dem Versuch, Sozialprogramme zu kürzen und den Armen genau die Krankenversicherung wieder wegzunehmen, die Suchttherapien bezahlt.
http://www.sueddeutsche.de/politik/usa-drogen-sind-die-neue-pest-der-usa-1.3614996

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Rudolf Rocker

Ist das Dope denn auch "Made in USA"?

Kuddel

Juh ess äiiiih! Juh ess äiiih!
Ämerikä ist nicht nur No.1 im Einknasten der eigenen Bevölkerung, sondern auch im Dichtballern!

Zitat In den USA sterben heute mehr Menschen an einer Überdosis als irgendwo sonst auf der Welt.

Mehr als 33.000 Amerikaner starben 2015 an einer Überdosis der Rausch- und Schmerzmittel, heißt es in einem Bericht der Gesundheitsbehörde CDC, mehr als je zuvor. Und die Zahlen steigen weiter. Drogen-Überdosis ist mittlerweile die häufigste Todesursache bei Amerikanern unter 50 Jahren.

90 Prozent der suchtkranken Amerikaner bekämen bislang keine Behandlung, sagt Price. Weil es zu wenig Therapieplätze gibt. Weil sie nicht krankenversichert sind oder schon zu tief im Sog der Sucht stecken.

Anders als frühere Heroin-Wellen grassiert die aktuelle Opioid-Epidemie nicht nur in den Innenstädten, sondern vor allem auf dem Land. Viele ländliche Regionen sind wirtschaftlich ausgeblutet, haben sich nie von der Rezession vor zehn Jahren erholt.
http://www.deutschlandfunk.de/drogensuchtbekaempfung-in-den-usa-schmerz-stigma-schweigen.799.de.html?dram:article_id=392788

Troll

Die besten der besten! Sirrrrr!
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Die öknonomische Seite der Drogenproduktion wird nur selten diskutiert...

aus einem Marokkobericht:

ZitatDass in Marokkos Norden die Proteste der jüngeren Generation bis heute anhalten, kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren wird die strukturschwache Region des Rif wirtschaftlich benachteiligt.

Im Rifgebirge gibt es drei Plagen: Schattenwirtschaft, Einöde und ein Überschuss an Zeit.

Weil ganze Städte an der Grenze von dem illegalen Handel leben, auf der einen wie auf der anderen Seite. Für Ceuta etwa, das sonst nur für seinen schlechten Umgang mit Flüchtlingen berühmt ist, ist der Schwarzhandel sogar zur Haupteinnahmequelle geworden, ein Leben ohne ihn schon lange nicht mehr denkbar. Auf der anderen Seite, in Marokko, sind es rund 400.000 Menschen, die indirekt abhängen von der Arbeit der Frauen. Die Schmugglerinnen ernähren so allein fast ein Zehntel der gesamten Bevölkerung Nordmarokkos. In den Bergen des Rif gibt es wenig, womit man stattdessen Handel treiben könnte, denn was hier sonst angebaut wird, ist nicht für den einfachen Weiterverkauf gedacht.

Die Hälfte allen Haschischs auf der Welt soll aus Marokko kommen, wo bis zu 200.000 Bauern Hanf anbauen und indirekt 700.000 Menschen davon leben. Dennoch ist das Rif eine der ärmsten Gegenden im Land. Eine Provinz wie Chefchaouen im Herzen des Gebirges wendet für Cannabis große Teile seiner Anbauflächen auf, wie der aktuelle Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung zeigt. Da bleibt nur wenig für alternative Produkte wie Oliven oder Feigen, die Cash crops verdrängen alles. Sogar der Tourismus in der Region konzentriert sich auf die Hanfplantagen.

Das ganz große Geschäft mit den Drogen aber machen andere, die Hanfbauern verdienen selbst nur wenig an der Produktion. Nach der Ernte verbringen sie einen großen Teil ihrer Zeit mit dem sogenannten "Klopfen": Im Sommer tönt es von überall her in den Bergen, denn die Herstellung von Haschisch ist hier immer noch Handarbeit, die mit einfachsten Mitteln und überwiegend von Männern erledigt wird. Mit zwei Stöcken wird so lange auf die getrockneten Blüten eingeschlagen, bis sie ein paar Gramm ihrer Harzkristalle freigeben. Daraus wird Haschisch gepresst.

Aus 100 Kilogramm Rohpflanze werden je nach Qualität ein bis drei Kilogramm Rauschmittel gewonnen. Wie in der traditionellen Landwirtschaft packen Frauen und Kinder mit an. Hanfplantagen sind meistens kleine Familienbetriebe mit ein paar Ernte- und Produktionshelfern aus der Umgebung. Irgendwann einmal soll der Sohn den Hof übernehmen, der ihn dann an seinen Sohn weitergibt, damit der ihn seinerseits an seinen Sohn vererbt. So sichern die Hanfbauern im Rif seit Jahrhunderten ihre Zukunft und die ihrer Kinder. Nur, dass von den jungen Leuten heutzutage kaum mehr jemand eine große Zukunft als Hanfbauer sieht. Denn sie wollen lieber studieren und dann nichts wie weg.

Die Haschischbauern haben viele Probleme – sie streiten sich mit anderen um das knappe Wasser, lassen sich von Zwischenhändlern in die Mangel nehmen und leben in ständiger Furcht vor der Polizei. Großeinkäufer gehen von Farm zu Farm und sammeln im Wochentakt das Endprodukt ein, für ein paar Hundert Euro. Manchmal führt auch die Polizei Razzien durch. Und dann geht es den einfachen Bauern an den Kragen, denn die wenigsten von ihnen können sich die hohen Schmiergelder leisten, die sie vor dem Gefängnis bewahren würden. Das können nur die großen Drogenbarone mit ihren Beziehungen zu internationalen Kartellen.

Neue Allianz aus Drogenmafia und Terrorgruppen


Doch nicht nur die Drogenmafia nutzt die Abgeschiedenheit der Rifregion für ihre Zwecke. Auch Terroristen finden hier Unterschlupf. Seit einiger Zeit sollen sich Drogenmafia und Terrorgruppierungen für ihre Geschäfte zusammengeschlossen und ein gemeinsames Kartell gebildet haben. Dessen Netzwerk reicht sogar bis zum IS, der sich so in den Cannabishandel einklinken und junge verzweifelte Rifmarokkaner rekrutieren konnte.

Mohsin Fikri war Fischhändler und stieß mit der Polizei zusammen. Als die Polizisten seinen illegalen Schwertfischfang beschlagnahmten und in einen Müllwagen warfen, sprang er hinterher. Warum daraufhin die Müllpresse angestellt wurde, die ihm zum Verhängnis wurde, darüber kann nur noch spekuliert werden.

Der Aufruhr aber, der daraufhin losbrach, dürfte die staatliche Ordnungsmacht in seiner Heftigkeit und Hartnäckigkeit überrascht haben. Bis heute können sich die Machthaber in Rabat nicht vorstellen, warum die vielen jungen Menschen in Al-Hoceima nichts besseres zu tun haben, als regelmäßig Massenproteste zu organisieren und ihrem Frust auf der Straße Luft zu machen. Und vielleicht waren auch die jungen Demonstranten zunächst überrascht. Doch was sollten sie anderes tun?

Und hier genau liegt wohl auch das Problem. Die Proteste werden aus diesem Grund nicht aufhören. Und wenn doch, werden sie früher oder später erneut aufflammen, vielleicht an einem anderen Ort in Marokko. Vielleicht auch in Tunesien, Algerien oder Libyen.
https://de.qantara.de/inhalt/marokkos-rif-region-drei-plagen?nopaging=1

Kuddel

Die Pharmaindustrie kann sich mit jedem Gift eine goldene Nase verdienen und ist damit hoch angesehen als Leistungsträger der Gesellschaft. Wenn die untersten auf der Sozialen Leiter versuchen ihren Lebensunterhalt mit dem Handel mit Rauschmitteln zu bestreiten, gilt es als kriminell und verachtenswert. Das ist purer Sozialdarwinismus.

Interessant, daß es als Skandal gesehen wird, wenn der gesellschaftlich akzeptierte Status des "Dealers" neu bewertet wird:
ZitatDas Bezirksamt Kreuzberg adelt Menschen wie Jo im Görlitzer Park und in der Hasenheide jetzt sogar mit einer Ausstellung, die am Dienstag eröffnet wird. Die vom amerikanischen Künstler Scott Holmquist kuratierte Ausstellung "Andere Heimaten" im Friedrichshain-Kreuzberg-Museum am Kottbusser Tor zeichnet auf braunen Papptafeln die Migrationsrouten und Herkunftsorte der afrikanischen Drogendealer nach. Für Schlagzeilen weit vor Eröffnung der Ausstellung hatte ein seltsam unkritischer Satz gesorgt, einer, der sich partout nicht missverstehen lässt. In einer Pressemitteilung schreibt Holmquist: Trotz aller Widerstände "arbeiten Drogenverkäufer unerschrocken und tapfer im öffentlichen Raum".

Unerschrocken? Tapfer?

Die Berliner CDU war entsetzt. Es sei "Ausdruck völliger Verkommenheit, Drogendealer, die unsere Kinder von Drogen abhängig machen, als unerschrockene und tapfere Arbeiter zu bezeichnen". Schon titelten Berliner Lokalblätter, dass Steuergelder missbraucht würden, um Drogendealer zu glorifizieren.
(...)
Im vergangenen Jahr hat er in einem Bürgerantrag an die Verordneten des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg die Errichtung eines Denkmals für afrikanische Drogendealer gefordert. Solch ein Denkmal "wäre eine sinnvolle Anerkennung dieses risikoreichen Berufs".
http://www.sueddeutsche.de/panorama/berlin-sind-die-dealer-im-goerlitzer-park-helden-1.3754161

In meinen Augen ist das eine wichtige Auseinandersetzung.


tleary

Genau! - Spuckt 'mal der verlogenen bürgerlichen Presse, die im Zweifelsfall ohnehin IMMER auf Seiten der mächtigen und des Bürgertums steht ("Drogendealer, die 'unsere Kinder' von Drogen abhängig machen" (seit wann sind junge Menschen der 'Besitz' von irgendjemand?)), direkt ins Gesicht! - Bravo, Scott Holmquist!!
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

ZitatDie einzige Dienstleistung, die in Berlin funktioniert, ist der Drogenhandel. Berliner Dealer wären die besseren Beamten. Aber muss man sie gleich im Museum ausstellen?
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2017/47/harald-martenstein-dealer-ausstellung

Mehr will man von dem Schwachkopp Martgenstein auch nicht hören.
Ist aber schon erfreulich, daß die Scott Holmquist mit seinen Aktionen das Bürgertum aus der Reserve lockt.

Kuddel

Aufschwung!

ZitatZoll und Polizei in Deutschland haben in diesem Jahr so viel Kokain sichergestellt wie nie zuvor. Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden rechnet mit einer Menge von knapp sieben Tonnen und damit mehr als dreimal so viel wie im vergangenen Jahr.

Eine Sprecherin des BKA bestätigte am Mittwoch einen Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Südamerikanische Kokain-Produzenten und internationale Schmugglernetzwerke überschwemmten den europäischen Markt, sagte BKA-Rauschgiftbekämpfer Christian Hoppe dem NDR. «Offensichtlich verfahren die Täter nach dem Motto: Angebot schafft Nachfrage.» Hoppe erwartet deshalb auch einen steigenden Konsum in Deutschland, wie er dem Sender weiter sagte.

Der Leiter des Zollfahndungsamtes Hamburg, René Matschke, erklärte, die Preise für Kokain seien in den vergangenen Jahren stark gesunken. Die Droge sei inzwischen schon für 50 oder 60 Euro pro Gramm zu haben, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in der Hansestadt. Kokain sei im Augenblick «keine Schickimicki-Droge mehr».

Auch weltweit wird 2017 laut BKA bei der Sicherstellung von Kokain den Rekord des vergangenen Jahres wahrscheinlich übertreffen.
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article171927531/So-viel-Kokain-sichergestellt-wie-nie-zuvor.html

Kuddel

Marktwirtschaft!

ZitatLuxusgut Morphium

In den USA sind viele Medikamente teuer, Engpässe gefährden die Versorgung. Einige der größten Krankenhausbetreiber wollen das ändern – und selbst zu Herstellern werden.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2018-03/krankenhaeuser-usa-gesundheitssystem-medikamente-preiskampf

tleary

ZitatDie einzige Dienstleistung, die in Berlin funktioniert, ist der Drogenhandel. Berliner Dealer wären die besseren Beamten. Aber muss man sie gleich im Museum ausstellen?
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2017/47/harald-martenstein-dealer-ausstellung
Also, ich hab' mir den Artikel von Hartgenstein nun mit zeitlicher Verzögerung auch einmal angetan. Selten so einen Mischmasch aus vermeintlichem Verständnis ("Kleindealer sind keine Kapitalverbrecher, die meisten würden sicher lieber einen anderen Job machen"), um dann anschließend doch wieder zu fordern, daß - egal wie dreckig es einem gehen mag - man sich gefälligst auch als Underdog in jedem Fall an die Gesetze der Herrschenden zu halten habe: "Wenn man daraus eine Hommage an die Dealer macht, haut man wieder mal denen, die arbeiten und sich an die Regeln halten, voll in die Fresse. Wenn die sich dann politisch umorientieren, darf man sich nicht beklagen".

Aber das Beste kommt wie immer zum Schluß:
Zitat
Diesen Artikel finden Sie als Audiodatei im Premiumbereich unter...
Na, wenn so ein Schwachsinn als bezahlter Qualitätsjournalismus durchgeht, müssten so manche Artikel in diesem Forum den Pulitzerpreis bekommen.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

Gestern war der Dealer ein Krimineller.

ZitatKiffen statt Kippen? Marlboro-Konzern investiert Milliarden in Cannabis

Mit klassischen Zigaretten verdienen die großen Tabakhersteller immer weniger. Der Mutterkonzern von Marlboro wagt sich deshalb nun in einen neuen, wachsenden Markt vor.
http://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Kiffen-statt-Kippen-Marlboro-Konzern-investiert-gross-in-Cannabis

Heute ist er ein angesehener Geschäftsmann.

Alles nur Marktwirtschaft.

Kuddel

ZitatLeipzig gehört, neben Bayreuth und dem thüringischen Städtchen Pößneck, seit zwei Jahren zu den Epizentren des Crystal-Meth-Missbrauchs im Osten Deutschlands. Sachsen, Thüringen und Bayern liegen Tschechien am nächsten, wo die Meth-Küchen seit einigen Jahren brodeln. Die Droge der Armen, der Junkies und der Außenseiter ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, in Kreisen jedenfalls, die laut "Ja!" zum Leben sagen. Abhängig fühlt sich keiner. 
...
Seine Kumpels neben ihm, Jungs in teuren Markenklamotten und im ersten Semester Betriebswirtschaft, Politik oder Philosophie, sind alle auf Meth. 
https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2014-07/crystal-meth-leipzig

Kuddel

Der Artikel verschwindet zwar hinter der Paywall, doch bereits die Einleitung ist zitierenswert.
ZitatDrogen
Krieg ums Kokain

Das weiße Pulver ist nicht nur Rauschmittel, sondern auch ein Motor des Kapitalismus. Wie der weltweite Kampf darum immer brutaler wurde.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kokain-drogen-krieg-handel-1.4326148?reduced=true

Kuddel

ZitatPharma-Dynastie Sackler

Amerikas Opioid-Epidemie ist ungebrochen. Hauptursache ist das populäre Schmerzmittel Oxycontin. Jetzt ist die prominente US-Milliardärsfamilie Sackler, die es herstellen lässt, erstmals angeklagt.


Voriges Jahr legten sich rund hundert Demonstranten zum "Die-In" auf den Boden und streuten Tablettendosen ins Wasserbecken am Tempel. Vorletztes Wochenende entrollten sie Spruchbänder vor der Tür. "Entfernt ihren Namen", stand darauf: "Jeden Tag 200 Tote."

Gemeint sind Drogentote: Den Sacklers gehört der US-Pharmakonzern Purdue, dessen erfolgreichstes Produkt, das Schmerzmittel Oxycontin, als Hauptursache der Opioid-Epidemie gilt. 2017 starben laut der US-Gesundheitsbehörde NIH 70.237 Amerikaner an Drogen-Überdosen, davon 68 Prozent an Opioiden wie "Oxy". Seit das 1995 auf den Markt kam, hat sich die Zahl der US-Opioidopfer versechsfacht.
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/drogenkrise-in-den-usa-us-familie-sackler-angeklagt-a-1253764.html

Kuddel

ZitatEine Überdosis Gier

Das US-Unternehmen Purdue Pharma hat an Amerikas Drogenepidemie Milliarden verdient. Nun will der Hersteller angeblich Insolvenz anmelden - und könnte sich so vor Hunderten Gerichtsverfahren drücken.


Am Ende des heutigen Tages werden in Amerika 130 Menschen an einer Überdosis Opioide gestorben sein.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/purdue-pharma-will-sich-offenbar-vor-gerichtsprozessen-druecken-a-1256495.html

BGS

Familie Sackler sind eben "Leistungsträger".

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Troll

ZitatSüchtig nach Schmerzmitteln
Die Opioiden-Krise in den USA


Mittlerweile lässt sich die Opioid-Krise - der knapp 200.000 Todesfälle in den USA zugerechnet werden - nicht mehr als rein amerikanisches Phänomen verdrängen. Auch in Deutschland und Frankreich hat der Einsatz dieser Schmerzstiller in den letzten zehn Jahren zugenommen. Der Film zeigt, wie es zu der Krise in den USA kommen konnte und welche Gefahren in Europa drohen.

Überdosen an Schmerzmitteln sind für knapp 200.000 Todesfälle in den USA verantwortlich – allein in den letzten fünf Jahren.  Diese Schmerzmittel enthalten Opioide – künstliches Morphin. Sie wirken schnell, zuverlässig und machen süchtig. Die Opioid-Epidemie zerstörte Familien und ganze Gemeinden, legte in vielen Regionen die Wirtschaft lahm. Das Phänomen betrifft alle Altersgruppen und sozialen Schichten.
Zwar sind die meisten Arztpraxen und Kliniken, in denen Jahre lang millionenfach Opioide verschrieben wurden, mittlerweile geschlossen, und eine Welle von Klagen hat Ärzte, Apotheker, Großhändler und Hersteller der Pharma-Industrie überzogen. Doch seitdem floriert der Schwarzmarkt auf der Straße und im Darknet.
Das opioidhaltige Schmerzmittel OxyContin brachte dem Pharmakonzern Purdue über 35 Milliarden Euro Gewinn. Als völlig unbedenklich wurde es vermarktet. In Wirklichkeit kann OxyContin wie auch weitere in den USA massiv verschriebene Schmerzmittel, wie Fentanyl, schon nach kurzer Zeit abhängig machen.
Mittlerweile lässt sich die Opioid-Krise nicht mehr als rein amerikanisches Phänomen verdrängen. Auch in Deutschland hat die von Ärzten verschriebene Menge an opioidhaltigen Schmerzmitteln zwischen 2006 und 2015 um knapp ein Drittel zugenommen. Und auch in Frankreich weist die Kurve der Verordnungen von starken Opioiden steil nach oben.
Die Dokumentation rekonstruiert die Hintergründe der Gesundheitskatastrophe in den USA aus erster Hand und schildert die Situation in Deutschland und Frankreich.

53 Min., verfügbar vom 01/04/2019 bis 30/06/2019
Nächste Ausstrahlung am Dienstag, 2. April um 20:15


HTML5:
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Quelle: Arte

ZitatCannabis: Der große Hype um Hanf

In den letzten Jahren brechen immer mehr Staaten mit 50 Jahren repressiver, teurer und ineffizienter Drogenpolitik. Dem Schwarzmarkt, der fest in den Händen des organisierten Verbrechens liegt, versuchen sie, ein legales und für die Gemeinschaft gewinnbringenderes Substitut gegenüberzustellen. Doch erfüllt die Legalisierung alle Erwartungen, die an sie gerichtet werden?

Seit 2018 beherrscht die Legalisierung von Cannabis in Kanada regelmäßig die Schlagzeilen der weltweiten Medien: Es ist das erste G7-Land, das Anbau, Verkauf und Gebrauch von Marihuana reguliert. Weitere Vorreiter sind die US-Bundesstaaten Colorado, Michigan und Kalifornien sowie die Staaten Uruguay und bald auch Luxemburg – mehr und mehr Regierungen brechen mit 50 Jahren repressiver, teurer und ineffizienter Drogenpolitik.Dem Schwarzmarkt, der fest in den Händen des immer mächtigeren organisierten Verbrechens liegt, versuchen sie, ein legales, sicheres und für die Gemeinschaft gewinnbringenderes Substitut gegenüberzustellen. Wie kam es dazu? Und wie reagieren die Drogendealer und -kartelle, die bislang das Monopol des Rauschmittelverkaufs hatten? Welches sind die ersten Ergebnisse der Neuregelung? Hält die Legalisierung im Namen der Bürgerrechte, der öffentlichen Gesundheit und finanziellen Schwächung der Drogenkartelle, was sie verspricht?Gefilmt wurde in den Vereinigten Staaten, in Kanada, Uruguay, Mexiko und einigen europäischen Ländern. Neben den Hauptprotagonisten der Ermittlung – Staaten und Drogenhändler – drängt sich ein neuer Dritter im Bunde auf: Privatinvestoren, die ein lukratives Geschäft wittern. Im Zuge der Legalisierung werden die positiven Eigenschaften von Marihuana hervorgehoben – und die geknebelte Alkohol- und Tabakindustrie sieht darin neue Wachstumsperspektiven. An den Finanzmärkten und Börsen Nordamerikas lassen sich jetzt schon Entwicklungen beobachten, die die potenziellen künftigen Marktführer des neuen Sektors stärken. Spielt die seit über 20 Jahren von Bürgerrechtsaktivisten geforderte ,,Kulturrevolution" der Cannabis-Legalisierung letzten Endes hauptsächlich taktisch klugen Konzernmanagern zu?

91 Min., verfügbar vom 02/04/2019 bis 31/05/2019
Nächste Ausstrahlung am Dienstag, 2. April um 22:05


HTML5:
https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/080000/080100/080157-000-A_EQ_0_VA-STA_04217562_MP4-1500_AMM-PTWEB_17sKoR9ECt.mp4
Quelle: Arte
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatTunesien
Mit Cannabis aus der Wirtschaftskrise

100 Millionen Euro Umsatz und 3000 neue Arbeitsplätze bereits im ersten Jahr: Cannabis sei wie Gold, prognostiziert Kais Ben Halima. Seine ,,Partei des Blattes" kämpft für eine Legalisierung in Tunesien und erhofft sich vom Anbau einen Wirtschaftsboom.


Im Oktober wird in Tunesien ein neues Parlament gewählt. Schon jetzt formieren sich neue Parteien und versuchen, sich auf den Wahlkampf vorzubereiten. Unter diesen politischen Gruppierungen sticht die ,,Partei des Blattes" heraus. Ihr etwas eigentümlicher Name hat einen konkreten Hintergrund: Die Partei will sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzen. Das ist der zentrale Punkt ihres Programms. Warum?

Kais Ben Halima ist 36 Jahre alt, Jurist und offensichtlich auch ein Optimist. Ben Halima ist überzeugt davon, dass er und seine Parteifreunde beste Chancen haben, ins tunesische Parlament gewählt zu werden.

,,Wir haben sehr gute Chancen", sagt der Mann mit dem langen schwarzen Bart. Warum? Kais Ben Halimas Rechnung geht so: Cannabis oder Hasch interessierten junge Tunesier. Erstens, weil viele es selbst konsumierten, und zweitens, weil Cannabis eine wirtschaftliche Perspektive eröffne. Und die jungen Wähler seien die Mehrheit in Tunesien. Deshalb habe die ,,Partei des Blattes" gute Chancen bei der Wahl, sagt Ben Halima. Wie der tunesische Staat bisher mit Cannabis umgeht, findet er absurd:
...
Jeder dritte Häftling sitzt wegen Haschisch-Konsums
...
,,Fünf afrikanische Staaten diskutieren zur Zeit die Legalisierung. Die Welt entwickelt sich weiter, weil man erkennt, dass das wie Gold ist."
...
https://www.deutschlandfunkkultur.de/tunesien-mit-cannabis-aus-der-wirtschaftskrise.2165.de.html?dram:article_id=451033

Gute Idee!

Wird nur nicht umgesetzt.
Die USA ist ja auch mit massiven Militäreinsätzen, Entlaubungsmitteln und Bomben gegen den Cannabisanbau in Mexiko und Kolumbien vorgegangen, bis man endlich genug neue hochpotente Züchtungen für den Anbau in California hatte.

Auch hier wird man nicht zulassen, daß irgendwelche afrikanischen Kafferstaaten gutes Geld verdienen. Es wird dann schön in der EU angebaut werden. Mit den Steuereinnahmen kann man dann Frontex weiter aufrüsten.

Kuddel

Zitat Laut dem Uno-Drogenbericht sind 2017 allein in den USA rund 70.000 Menschen an einer Überdosis gestorben. Weltweit wurden zudem 25 Prozent mehr Kokain produziert als noch im Vorjahr.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/uno-bericht-weltweite-kokain-produktion-erreicht-historischen-hoechstwert-a-1274311.html#ref=recom-outbrain

Wachstum! Wachstum! Wachstum!

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