Original von Zoe
@Mimir
"So etwas möchte ich eigentlich nicht erleben"
Du erlebst es doch gerade! Was meinst Du welchen Aufgaben der BND oder der Staatsschutz nachgehen? Jedes Land hat seine Stasi und Methoden sich die Unliebsamen vom Hals zu halten. Egal, DDR hin oder her, auch ich bin der Meinung, dass nicht alles nur marode und bekloppt war. Bildung, Kinderbetreuung, Gesundheitswesen waren durchaus übernehmenswert - aber warum sollte man - Das KOOOOOSTET ja viel zu viel und bringt keinen Gewinn
Zoe
... und es würde, oh welch Graus, die Leistungen der ostdeutschen Beschäftigten auch noch würdigen, die in diesen Bereichen arbeiteten. Und das kann und darf ja nicht sein. Ossis müssen doch erst lernen die Ärmel hochzukrempeln.
40 Jahre unterschiedliche gesellschaftspolitische Prägungen der Menschen bekommt man nicht auf einen Fingerschnips weg.
Wie sagte die von DDR-Politikern geächtete Schriftstellerin Daniela Dahn in ihrer Rede zu 13 jahren Einheit so treffend:
Daniela Dahn in Ossietzky, 13 Jahre Einheit"... Das Grundmißverständnis zwischen Ost und West besteht darin, daß eine Seite denkt, sie gibt ihr Letztes, während die andere meint, man nähme ihr das Letzte. ..."Und so macher Wessi befaßt sich lieber mit dem Suhlen in der DDR-Vergangenheit, um sich bloß nicht mit seiner eigenen auseinandersetzen zu müssen.
Wir wären schon viel weiter, wenn wir voneinander lernen und uns achten würden und unsere Herren, wer sie auch immer seien, gemeinsam zum Teufel jagen.
In einem Interview von Günter Gaus mit Egon Bahr in der Sendereihe "Zur Person" kamen beide zu diesem Schluß:
"... Gaus: Verstand und Elite: Können Sie sagen, wie Sie sich eine Elite denken, an der Sie nicht Anstoß nehmen?Bahr: Kann ich mir im Augenblick nicht denken. Das müssen Sie genauer beschreiben.Gaus: Ich will es versuchen. Es muß ausgeschlossen sein, daß man durch Geburt hinein kommt. Es muß ausgeschlossen sein, daß man durch Vermögen hinein kommt. Das heißt, es muß gesichert sein, daß alle einen möglichst gleich harten – Unterschiede wird es immer geben, ich rede nicht von Begabung, sondern von der Startchance – Zugang zum Eingangstor zu dieser Elite haben. Sind wir da einen Schritt weiter gekommen in den letzten zehn Jahren, oder sind wir in die falsche Richtung abgekommen?Bahr: In den letzten zehn Jahren hat sich in Westdeutschland nicht sehr viel verändert. Ich glaube, die Startchancen in Ostdeutschland sind total verändert worden. Sie sind schlechter als die in Westdeutschland. Insofern haben wir da einen großen Nachholebedarf.Gaus: Können Sie sagen, was es an Grundfehlern der Arten, gar nicht im Detail, der Mentalitäten auf der Seite der Westdeutschen gegenüber dem ostdeutschen Teil gegeben hat?Bahr: Der wichtigste Punkt ist, und ich nehme mich da nicht aus, daß wir das Problem der Mentalitätsunterschiede überhaupt nicht gesehen und erkannt haben. Es gibt zwei Klassiker: Von von Dohnányi ist das eine Buch »Das Wagnis« und das andere Buch »Der Einheitsvertrag« von Schäuble, in beiden kommt das Wort Mentalität gar nicht vor. Weiterhin glaube ich, daß die Westdeutschen nicht gesehen haben und auch nicht sehen, daß Deutschland für den verlorenen Krieg bezahlen muß. Und daß diese Bezahlung, weitgehend von der DDR übernommen, nun nachträglich mitbezahlt werden muß von Westdeutschland. ..."Es gab in diesem Porträt von Egon Bahr eine Stelle, wo er sagte, daß man die innerdeutsche Nabelschau beenden sollle, weil man sich damit in der Weltöffentlichkeit lächerlich macht, wenn der deutsche Westen dem deutschen Osten ewig Vorhaltungen macht.
Es gibt wesentlich größere Aufgaben zu bewältigen:
So bestehe die Gefahr, daß sich die USA aus ihren Waffenbündnissen mit Europäern, Asiaten, Australiern etc. die poltischen, wirtschaftlichen und militärischen Rosinen rauspickt, die militärische Forschung mit Hinweis auf die Bündnistreue von ihren Bündnispartnern betreiben und bezahlen läßt und sich die Forschungsergebnisse unter den Nagel reißt.
Die Bündnisbeziehungen sind mittlerweile sehr einseitig ausgestaltet und die USA ist nur bestrebt, die finanziellen Lasten für ihre Kriege auf die Bündnispartner abzuwälzen. Kein Wunder, wenn dann für Soziales Ebbe in der Kasse ist. Die Bodenschätze anderer Länder, die strategische Kontrolle von Verkehrswegen u.a.m. ist für die USA von Interesse. Die Scherbenhaufen des Krieges können die Bündnispartner wegräumen und die Kriegszeche der USA bezahlen, so wie es im Golfkrieg I und II bereits war.
Es besteht auch die Gefahr, daß die Völker über die UNO nicht in friedlicher und diplomatischer Art ihre Konflikte beilegen, sondern sich diese Art der Funktion eines Friedensrichters, von der USA mißbrauchen lassen. Die USA erpreßt die UNO mit zurückgehaltenen Finanzmitteln in ihrem Interesse anderen Völkern ihren Willen aufzuzwingen. Da ist nichts von gegenseitiger Achtung und Anerkennung der staatlichen Souveränität anderer Länder zu spüren.
Und eine der dringenden Fragen ist die gerechte und gleichmäßige Verteilung von wirtschaftlichen, technischen Hilfen, von medizinischer und sozialer Betreuung, der Sicherung von Nahrungsmitteln, der Förderung der Völker in den Entwicklungsländern und Jungen Nationalstaaten, die Verhinderung von Aufrüstung und Kriegen, die weltweite positive Beeinflußung der Umwelt und des Klimas im Interesse der Erhaltung von Flora und Fauna, die Bekämpfung der Auswirkungen von Naturkatastrophen.
Statt sich mit der eigenen Vergangenheit zu befassen, sollte man sich mit den Problemlösungen der Völkergemeinschaft und nicht mit den Profitinteressen der Großkupferten befassen.