Heute, am 18.11.2005 wurde das Spiegel-Online-Forum „Hartz IV“...
Dieser Ausspruch läßt Metaphern Spielraum: Der Teufel im Talar, Weihwasser verspritzend, ein "Amen" auf den Lippen...
So in etwa dürfte man die aufklärerischen Absichten des
Spiegels ,bezüglich Hartz IV, bezeichnen. Metaphorische Priester "treten dort auf", die das ungläubige Volk bekehren, ihnen den rechten Weg weisen sollen, notfalls auch den mahnenden Zeigefinger erheben.
"Geben ist seliger denn Nehmen", heißt es zwar, aber man könne nicht mehr geben, als vorhanden sei; als für vorhanden vorgegeben wird.
Im Schafsfell gehen intellektuelle Wölfe auf Jagd. Schwer ist es nicht, das gutmütige Schaf zu reißen. Einem Schaf aber Wolfsinstinkte zu vermitteln braucht Geduld - steter Tropfen höhlt den Stein.
Verständnisvoll, voller Mitgefühl und mit der Bereitschaft der Aufklärung gibt man sich, ködert somit Leser fern des eigentlichen Klientels. Natürlich hört man sich auch die Problemfälle an, um dann in gewohnter Manier darauf hinzuweisen: Eigeninitiative, Privatvorsorge, freier Markt seien die eigentliche Fairness - nicht jammern, sondern selbstversorgen.
"Man treibe sie uns in die Arme", mag der
Spiegel sich dabei denken, "wir erziehen sie uns schon passend."
Wer also dieses Blatt nutzt, um sich seiner Misere aufklären zu lassen, dabei Freie Markt-Propaganda, Privatisierungs-Anstachelung, Schmarotzer-Berichte, Rentner- und Studenten-Verunglimpfungen, Sozialstaats-Aversion und Kapitalakkumulations-Gebaren ignoriert, dem kann nicht geholfen werden. Zu glauben, der
Spiegel heutiger Prägung sei ein Magazin, welches klassenübergreifend informieren möchte, ist einer der größten Irrglauben entfesselter Informationspolitik.
Die BILD-Zeitung mag in vielerlei Hinsicht ein "Proletenblatt" sein, es verunglimpft direkter, nimmt kaum noch Schamesgrenzen wahr - der
Spiegel versteckt sich hinter Intellekt, schießt seine Pfeilspitzen verdeckt ab. Erstere Schmierfinken allerdings sind für jedermann einzuschätzen, das Schmierfinkentum des zweiten Kampfblattes allerdings, ist nicht jeden zu enttarnen gegeben - darin liegt die Gefahr.