"Ick bin keen Kunstkenner" würde ich anstelle Liebermann sagen. Man hat's halt noch in Erinnerung. Das ist alles auf dem Mist der sozialistischen Kunsterziehung der allgemeinbildenden 10klassigen polytechnischen Oberschulen (POS) der DDR gewachsen.
In den letzten Jahren hatten wir auch das Thema Bildende Kunst in Verbindung mit Themen aus der Arbeitswelt. Und daran erinnert man sich auch noch nach mehr als 33 Jahre Abstand zur Schulentlassung.
Uns wurde in dem Rahmen auch die Theater-, Musik- und Filmwelt oder die verschiedenen Baustile nahe gebracht, begleitet mit schulischen Exkursionen. Kostenlose Bildung - das kann sich keine Schule heutzutage beim normalen Nachwuchs mehr leisten. Hier zeigt sich der bildungsmäßige und kulturell ungerechtfertigte Vorteil der machthabenden Elite, da finanziell auf sicheren Fundament.
Ich hatte z.B. meine Abschlußarbeit im Fach Kunsterziehung zum Thema Stilleben, speziell zu
Vicent Willem van Gogh angefertigt und konnte auf Recherchematerial der
Dresdner Fotothek zurückgreifen. Die Fotothek befand sich damals in Nähe des
Fürstenzugs, heute ist sie auf dem Zellescher Weg in Dresden zu finden.
Vicent van Gogh impressionistische Bilder dürften bekannt sein

Sonnenblumen

Fischerboote am Strand von Saintes-Maries

Le Pont de l'Anglois

Blühender Mandelzweig

Porträt des alten Bauers Patience Escalier

Souvenir de Mauve
Ein andermal waren wir als Klasse in der
Galerie Alte Meister und im
Grünen Gewölbe. Zur Jugendweihefahrt besuchten wir das
Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow und die Aufführung "Schweyk im Zweiten Weltkrieg" im
Berliner Brecht-Ensemble am Schiffbauerdamm.

Brecht-Ensemble, heute Berthold-Brecht-Platz Berlin
In der DDR konnte man sich solche Besuche in Kinos, Theater, Museen etc. noch leisten, heute eine Utopie. Zum Glück ist die hiesige Stadtbibliothek noch gebührenfrei, wobei das Angebot recht bescheiden ist.
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Das das Zitat von
Max Liebermann zum Fackelumzug der Nazis stammt, kannte ich nun wiederum nicht. Man lernt nie aus. Das Zitat wird sogar auf der Wikipedia-Seite von Max Liebermann erwähnt:
"Als er vom Fenster seiner Wohnung am Brandenburger Tor den Fackelaufmarsch anlässlich der Machtergreifung Hitlers sah, soll Liebermann gesagt haben: 'Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte.' "