Unruhen in Bangladesch

Begonnen von Kater, 18:18:40 Mi. 11.Januar 2006

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Kater

ZitatSchuften für preiswerte Mode

Textilarbeiterinnen in Bangladesch
Von Christian Brüser
Fertigtextilien sind das wichtigste Exportgut von Bangladesch. In mehr als 4000 Kleiderfabriken arbeiten fast zwei Millionen Menschen, 85 Prozent davon sind Frauen. Von ihren geschickten Händen und den niedrigen Löhnen profitieren viele europäische Unternehmen. Sie versichern ihren Kunden, dass in den Fabriken gewisse soziale Standards eingehalten werden. Doch die Realität sieht anders aus.

weiter:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/457393/

Wilddieb Stuelpner

ARD/WDR, Sendung MONITOR Nr. 539 am 13. Oktober 2005: Schöne, billige Kleidung – und das Elend dahinter

Bericht: Andreas Maus

Sonia Mikich: "Wie schön, wieder mal ist das T-Shirt oder die Wellness-Hose ein paar Euro billiger als im letzten Jahr. Dank der fleißigen Näherinnen irgendwo in der Dritten Welt. Und noch schöner: Mein Gewissen darf ruhig bleiben. Bei der Herstellung ist ja alles anständig zugegangen. Damit werben Textilriesen wie der Hamburger Kaffeeröster Tchibo und andere der Branche. Sie garantieren ordentliche Arbeitsverhältnisse für jene weit entfernten Menschen, die unsere Schnäppchen nähen. Zum Beispiel in Bangladesch, das zu den ärmsten Ländern der Erde gehört. Armut macht die Menschen dort willig, gefügig, mundtot. Wir wollten wissen, wie es vor Ort in den Fabriken aussieht. Wir haben einen Reporter hingeschickt. Andreas Maus über schöne, billige Kleidung für uns ... und das Elend anderer."

Billig soll es sein. Und auch schick. Qualität für wenig Geld. Aber was bedeutet das? Die Geschichten dahinter, wir ahnen sie. Es sind häufig Geschichten von Armut und Ausbeutung. Aber sie stehen nicht geschrieben auf dem Preisschild.

Tod eines Textilarbeiters. Am 11. April dieses Jahres stürzt in Bangladesch eine Nähfabrik ein. Wegen Verstößen gegen Baurecht heißt es. 64 Menschen kommen dabei ums Leben. Das Unglück offenbart weitere Missstände. In einer Branche auf der Suche nach immer billigeren Nähfabriken. Oft finden sie die in Ländern, wo Verstöße gegen Arbeits- und Sicherheitsstandards häufig sind. Europäische Unternehmen, auch deutsche, hatten hier in den letzten Jahren nähen lassen, KarstadtQuelle etwa.

Bangladesch, eines der Armenhäuser der Welt. 4.000 Textilfabriken kämpfen um Aufträge. Wer überleben will, unterläuft häufig die geforderten Standards. Auditierungen, das heißt Kontrollen durch die Auftraggeber, sollen das verhindern. Wie war das bei der Unglücksfirma?

Jörg Howe, KarstadtQuelle AG: "Es ist nicht möglich, Produzenten vollständig zu überwachen. Das können auch wir nicht, das können auch die Firmen nicht, die das Auditing für uns machen. So. Die sind natürlich auf ihre Erfahrungen angewiesen und können hier und dort den Finger in die Wunde legen. Aber wir sind nicht in der Lage, sag ich ganz ehrlich, 24 Stunden am Tag dafür zu sorgen, dass alle Vorschriften eingehalten werden, das ist ja selbst in der Bundesrepublik nicht möglich."

Textilriesen wie Karstadt, Tchibo und andere versprechen ihren Kunden, nur mit Zulieferern zu arbeiten, die sich an ihre strengen Standards, den Code of Conduct halten. Ob in China, Indien oder Bangladesch. So seien garantiert:
  • Die Sicherheit und Gesundheit der Arbeiter,
  • die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeiten,
  • dass Arbeiter nicht verbal oder körperlich bestraft werden dürfen,
  • dass sie sich organisieren dürfen, etwa in Gewerkschaften und
  • menschenwürdige Arbeitsbedingungen
Nachts in der Hauptstadt Dhaka. Wir treffen zwei Näherinnen. Aus Angst vor Entlassung wollen sie unerkannt bleiben. Sie arbeiten für einen Tchibozulieferer und kennen das Tchibo Label TCM. Und sie erzählen von ihrem Arbeitsalltag.Frau (Übersetzung MONITOR): "Erst vorgestern haben mich meine Vorgesetzten wegen eines Fehlers beschimpft und ich bin geschlagen worden. Ich kann weder lesen noch schreiben und auch die Zahlen kenne ich nicht, darum mache ich manchmal einen Fehler. Durch den Schlag fiel ich hin. Dann musste ich bis 21 Uhr nacharbeiten. Die Überstunden wurden nicht bezahlt. Der Aufseher sagte, wenn du das nicht machen willst, dann kannst du gehen! Das heißt, er drohte mich zu entlassen. Aber ich bin eine arme, allein stehende Frau mit Kindern, ich muss weiter arbeiten."
Junge (Übersetzung MONITOR): "Kürzlich habe ich einen Fehler gemacht. Erst hat man mich beschimpft, dann musste ich eine halbe Stunde auf dem Tisch stehen. Wenn man verwarnt wird, weil man einen Fehler macht, ziehen sie einem manchmal den Lohn für den ganzen Tag ab."
Die Fabrik, in der Tchibo unter anderem produzieren lässt. Basic Apparel. MONITOR bat die Firma um eine Stellungnahme, worin sie erklärt:

"Arbeiter werden bei Fehlern weder verbal beleidigt oder geschlagen"
und
"Man nehme aber unsere Anfrage zum Anlass, die Arbeitsbedingungen erneut zu überprüfen."

Werbestimme: "Tchibo!"

Flott, nett, und alles für die Familie. Längst macht der Kaffeeröster einen Großteil seines Milliardenumsatzes nicht nur mit der braunen Bohne, sondern mit Kleidung.
Und verspricht:

Werbestimme: "Tchibo, jede Woche eine neue Welt!"

Jeden Tag eine elende Welt. In diesem Slum in Dhaka wollen wir eine weitere Zeugin treffen. Die meisten Näherinnen leben so. Zwanzig bis dreißig Euro im Monat, für mehr als einen Platz hier reicht der Verdienst nicht.

Rina Begum hatte auch für Tchibo genäht, auch bei Basic Apparel. Im August letzten Jahres, sagt sie uns, habe sie es gewagt, mit anderen vor dem Haus des Fabrikbesitzers für mehr Lohn zu demonstrieren. Da sei Polizei die gekommen und habe sie für neun Tage ins Gefängnis gesperrt.

Rina Begum (Übersetzung MONITOR): "Viele wurden von der Polizei verletzt, an Händen, Armen und Beinen. Auch ich. Als ich aus dem Gefängnis kam, ging ich in die Fabrik und wollte wieder arbeiten. Aber man erlaubte es mir nicht. Und die Leitung der Fabrik hatte ein Plakat mit Fotos von uns gemacht und an Kleiderfabriken in der Nähe angeschlagen. Darauf stand, dass wir protestiert hätten."

Rina wurde entlassen. Um zu überleben, hilft sie anderen Familien beim Kochen. Auf diesem Gang teilt sie sich einen Verschlag mit zwei anderen. Unten eine Kochstelle für Hunderte Menschen, eine Wasserpumpe. Leben Made in Bangladesch.

Als Näherin nehme sie keiner mehr, sagt sie. Zu alt, ausgebrannt, unbrauchbar. Zwölf, vierzehn Stunden pro Tag, mehr als zehn Jahre Fabrik^, hielte kaum eine aus.

Rina Begum (Übersetzung MONITOR): "Wir hatten Zielvorgaben. Das hieß zum Beispiel, dass man 120 Stück pro Stunde schaffen musste. Die Zielvorgaben waren für 8 Stunden und zwei Überstunden gerechnet. Mit Pausen arbeitete man von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr abends. Doch wenn man die Zielvorgabe nicht erreichte, musste man oft noch zwei Stunden zusätzlich arbeiten. Die wurden dann nicht bezahlt. Und war man zum Beispiel drei Tage krank, konnte es sein, dass einem sieben Tage abgezogen wurden oder dass man entlassen wurde."

Zitat:
"Weder Fehltage noch Lohnabzüge bei Krankheit"
"Keine Mehrarbeit ohne Bezahlung" und
"gewerkschaftliche Organisationsfreiheit"

Die fröhlichen Farben täuschen. Viele Näherinnen haben Angst. Nur außerhalb der Fabrik wollen sie mit uns reden. Alle, mit denen wir gesprochen haben, beschreiben dasselbe: Maximale Ausbeutung für einen minimalen Preis. Für den Gewerkschafter Neil Kearney bedeutet das:

Neil Kearney, Generalsekretär Internationale Textilarbeitergewerkschaft (Übersetzung MONITOR): "Es gibt keine billige Kleidung. Der Kunde denkt vielleicht, dass er heute etwas kauft, was billiger ist als letztes Jahr. Aber einer muss den Preis zahlen. Und heute sind es die, die die Kleidung für uns nähen, die bezahlen dafür. Ob in Bangladesch, Vietnam oder Sri Lanka."

Hauptsache billig. Die Verbraucher verdrängen gern, dass ihre Freude am Schnäppchen zu Lasten anderer geht. Sie verlassen sich darauf, dass der Verhaltenskodex der Hersteller funktioniert. Tchibo etwa schreibt, alle Zulieferer durch eine

"... unabhängige Zertifizierungsfirma ... zu kontrollieren ... ohne Angabe des Prüfungszeitpunktes."
Wir fragen die Arbeiterinnen von Basic Apparel. Haben sie solche Kontrollen erlebt?

Frau (Übersetzung MONITOR): "Einige Arbeiterinnen sprechen mit den Kontrolleuren. Aber die Aufseher wählen die Arbeiterinnen aus, sie haben ihnen vorher genau erklärt, was man den Kontrolleuren sagen soll."

Frau (Übersetzung MONITOR): "Der Produktionsleiter nimmt besonders die neuen und naiven auf sein Zimmer und sagt ihnen, was sie antworten sollen. Wenn ihr gefragt werdet, ob ihr pünktlich und richtig bezahlt werdet, und auch die Überstunden richtig bezahlt werden, dann sollt ihr sagen "Ja"."

Doch auch dazu erklärt Basic Apparel, es gebe keine Instruktionen an die Arbeiter, im Falle von externen Kontrollen und wir seien jederzeit eingeladen, uns ein Bild von den Bedingungen in der Fabrik zu machen.

Auch Tchibo baten wir um eine Stellungnahme zu den Aussagen der Arbeiterinnen. Hier nimmt man unsere Hinweise auf die

"... offensichtlich vorliegenden Missstände ... sehr ernst."

Bis zur Klärung durch unabhängige Kontrollen würde man der Fabrik

"... keine weiteren Aufträge erteilen."

Neil Kearney ist in unzähligen Fabriken gewesen und kennt die Zustände weltweit. Er beobachtet eine beunruhigende Entwicklung.

Neil Kearney, Generalsekretär Internationale Textilarbeitergewerkschaft (Übersetzung MONITOR): "Auch die Einkaufspraktiken unserer Textilunternehmen führen dazu, dass der Verhaltenskodex nicht eingehalten werden kann. Bei den Preisen, die sie zahlen, rechnet sich der Auftrag für die Zulieferer nur durch exzessive Arbeitszeiten und die Zahlung von extrem niedrigen Löhnen. Dazu sind die Lieferfristen derart kurz, dass sie überhaupt nur eingehalten werden können, wenn die Maschinen rund um die Uhr laufen, und zwar sieben Tage die Woche."

Vor wenigen Wochen, wieder an der eingestürzten Fabrik. Ein halbes Jahr nach dem Unglück wird hier immer noch Schutt beseitigt. Was von der Katastrophe sonst noch übrig blieb: eine Nähmaschine.

Und in einem Nebengebäude, das wie durch ein Wunder stehen blieb, rattern schon wieder die Maschinen. Das Gebäude, versichert uns der Fabrikmanager, sei absolut sicher.
Frische T-Shirt-Ware für Europa.

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Und diese Arbeits- und Lebensbedingungen sind unter deutscher neoliberaler Führung geschmierter Politiker und profitgeiler Unternehmer unsere Zukunft in unserem Heimatland, sofern wir noch verhökert werden. Bangladesh ist das Vorbild, was mit "Du bist Deutschland" beabsichtigt wird.

ManOfConstantSorrow

Zum Thema habe ich gerade einen guten Bericht im Deutschlandfunk gehört.

Bei der Ausbeutung von Textilarbeiteinnen in Bangladesh fällt immer wieder der Namen Tchibo. Der Namen fällt auch, wenn es um den Besitz der Leiharbeitsunternehmen ADECCO und DIS AG geht.

Da haben wir wohl einen gemeinsamen Feind.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Regenwurm

Textilarbeiter in Bangladesh
zünden aus Protest Fabriken an

In Bangladesh ist es bei Protesten von Textilarbeitern gegen zu niedrige Löhne zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.

Ein Arbeiter wurde getötet und mehrere verletzt. In der Folge steckten Demonstranten mindestens sechs Textilfabriken in Brand.

 Mit einem BIP pro Kopf von 360 US-Dollar im Jahr 2003 gehört Bangladesch zu den ärmsten Ländern der Erde. Rund zwei Millionen Menschen arbeiten in der Textilindustrie, die jährlich Waren im Wert von sechs Milliarden US-Dollar exportiert. Das entspricht einem Anteil von 75 Prozent an allen Exporten.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

ManOfConstantSorrow

30.05.06
Gestern traten 1.500 Textilarbeiter in der Sonderwirtschaftszone in Dhaka in den Streik und setzten das Management der Textilfirma Ownerway in den Gebäuden fest. Die Arbeiter fordern höhere Löhne für alle und die Auszahlung ausstehender Löhne. Zehntausende Textilarbeiter waren letzte Woche auf die Straße gegangen und hatten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Dabei waren mehrere Fabriken in Flammen aufgegangen. Die Unternehmer haben grundsätzlich einer Erhöhung des Mindestlohnes zugestimmt, jedoch gibt es noch keine feste Vereinbarung.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

"Ein Aufstand der Arbeiter in den Bekleidungsfabriken, wie es ihn noch nie gab"

2.5.06 - Bereits am 22. und 23. Mai kam es in Bangladesch zu einem Arbeiteraufstand in der Textilindustrie. Ein ausführlicher  Bericht von Khan Rano von der "Workers Party of Bangladesh"

"Am 22. und 23.5.2006 waren wir Zeugen eines Aufstandes der Arbeiter in den Bekleidungsfabriken, wie es ihn in unserer Geschichte noch nie zuvor gab. Über hunderttausend Arbeiter verließen nicht nur die Fabriken und gingen auf die Straßen, um gegen die Ausbeutung zu protestieren und höhere Löhne sowie bessere Arbeitsbedingungen zu fordern, sie griffen auch die Fabriken an und setzten 20 Fabriken und 100 Fahrzeuge in Brand. Es war ein plötzlicher Wutausbruch der Arbeiter, die Folge jahrelanger Entbehrungen. Man kann das einen Arbeiteraufstand nennen, eine Wiederholung dessen, was vor zwei Jahren in Narayangong geschah, einer Industriestadt in einem anderen Bezirk, ungefähr 30 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Dhaka, als die Arbeiter von Narayangong die Stadt drei Tage lang besetzten.

Dieses Mal fand der Gewaltausbruch im Herzen der Hauptstadt statt sowie in der Umgebung, wo die Bekleidungsfabriken konzentriert sind. Ausgangspunkt war ein einfacher Streit zwischen den Arbeitern und der Betriebsleitung einer Fabrik in Ausholia in den nördlichen Außenbezirken Dhakas, in Savar, einer Exportindustriezone, wo die Gewerkschaften offiziell verboten sind. Am 22. Mai stellten die Arbeiter der Fabrik bestimmte Forderungen auf, darunter die nach höheren Löhnen, kürzeren Arbeitszeiten und weitere Forderungen. Die Betriebsleitung rief die Polizei, um mit der Situation fertig zu werden ... . Die Anwesenheit der Polizei und die Arroganz der Betriebsleitung löste bei den Arbeitern Unruhe aus, die sofort in den Streik traten, was natürlich in der Exportindustriezone verboten ist.

Die Arbeiter der Fabriken in der Umgebung traten ebenfalls in den Streik, als sie die Nachrichten hörten und versammelten sich in den Straßen. Am gleichen Tag griffen Arbeiter Fabriken an und setzten einige davon in Brand. Am nächsten Tag, am 23. Mai, traten die Arbeiter der Bekleidungsindustrie und auch die Arbeiter anderer Industriebetriebe der Savar Exportindustriezone, sowie die der umliegenden Gebiete nördlich der Hauptstadt Dhaka (sogar in einige Gebieten im Zentrum von Dhaka), in den Streik, stellten Barrikaden in den Straßen auf, setzen einige Fabriken in Brand und zerstörten Fabrikgebäude und Maschinen. (...) Schnellstraßen, die Dhaka mit den nördlichen Bezirken verbinden, wurden blockiert.

Die Regierung rief paramilitärische Truppen herbei, die in die Menge feuerten und dabei zwei Arbeiter töteten und über hundert verwundeten. Die Arbeiter wehrten sich jedoch mit Steinen und Ziegelsteinen und dabei wurden auch Polizisten verletzt. Die Auseinandersetzungen mit den bewaffneten Kräften dauerten den ganzen Tag an. Die Fabrikeigentümer gerieten in Panik und schlossen vorübergehend ihre Fabriken. (...)

Auf Initiative unserer Partei hat sich eine Plattform von 16 Organisationen gebildet, die für die Sache der Arbeiter kämpft. Trotz unserer Bemühungen konnte diese jedoch nicht in einer Organisation vereinigt werden ..., eine Einheitsfront konnte jedoch gebildet werden, was unserer Meinung nach ein Anfangserfolg ist. (...) Die Plattform stellte einen Forderungskatalog von 11 Punkten auf, in dem Lohnerhöhungen, doppelte Löhne für Überstunden, wöchentliche arbeitsfreie Tage usw. vorgebracht werden.

Die Regierung hat einen Schrecken bekommen und versucht, die Situation zu beruhigen. (...) Drei Tage lang blieben die Bekleidungsfabriken und andere Fabriken geschlossen. Jetzt haben sie wieder den Betrieb aufgenommen. Verhaftete Arbeiter wurden freigelassen. Die Unruhe geht jedoch weiter, auch wenn es keine gewalttätigen Handlungen gibt. (...)

Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Arbeiter bald wieder erheben werden. Die oben erwähnte Plattform ... rief zu einem Streik am 11. Juni auf. Trotz vieler Schwierigkeiten und des Fehlens einer wirklichen Führung wird die Bewegung im Bekleidungssektor sich entwickeln und die jungen Frauen in der Bekleidungsindustrie haben bereits ihre Fähigkeiten demonstriert."
(rf-news)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

11.01.07
Aufruhr von Textilarbeitern in Bangladesch

In der Stadt Tejgaon in Bangladesch haben Tausende von Textilarbeitern und Arbeiterinnen von rund 20 Textilfabriken 10 Fabriken verwüstet und Reifen in den Straßen angezündet. Die Unruhen brachen aus, nachdem bekannt geworden war, dass ihr Streikführer Sayeed von Schlägern umgebracht worden war, die ein Fabrikbesitzer angeheuert hatte.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

12.01.07
Massenbewegung in Bangladesch setzt Verschiebung der Wahlen durch

Iajuddin Ahmed, der Präsident von Bangladesch, legte nach einer erneuten Massendemonstration am Mittwoch gestern sein Amt als Chef der Übergangsregierung  nieder. Die ursprünglich für den 22. Januar vorgesehenen Wahlen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit hat die von einem Oppositionsbündnis aus 17 Parteien geführte Massenbewegung - darunter die Workers' Party of Bangladesh  (WPB) - ein wesentliches Ziel erreicht, um die Behinderung ihrer Kandidaten und massive Manipulation der Wahlen zu durchkreuzen. Gleichzeitig hat der Präsident am Donnerstag den Notstand ausgerufen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Bangladesch: Jute-Arbeiter gegen Polizei

Letzte Woche kam es im Südwesten von Bangladesch zu heftigen Zusammenstößen zwischen Arbeitern aus den staatlichen Jutefabriken und der Polizei. Die streikenden Arbeiter fordern die Auszahlung ausstehender Löhne und Zulagen. Die Polizei ging äußerst brutal gegen die Arbeiter vor, es gab 100 Verwundete und zahlreiche Festnahmen. 500 Schulkinder verließen ihre Klassenzimmer und kamen zur Unterstützung ihrer streikenden Eltern und warfen Ziegelsteine auf die Polizisten. Seit Anfang Januar herrscht in Bangladesch Ausnahmezustand, alle Demonstrationen sind verboten.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Die Menschenrechtsorganisation Odhika veröffentlichte einen Bericht über die Opfer des Staatsterrors nach der Erklärung des Ausnahmezustands in Bangladesch am 11. Januar 2007. 96 Menschen wurden von der Polizei, Armee, Marine, der Schnellen Eingreiftruppe und anderen staatlichen Organen getötet. 193.329 Menschen wurden verhaftet. (//www.newagebd.com)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Die staatliche Jutefabrik People's Jute Mills in Khulna hat gestern die gesamte Belegschaft entlassen, davon 3.002 Arbeiter und 197 Angestellte. Die Nachricht darüber erfuhr die Belegschaft am Tor. Die wütenden Arbeiter gingen auf die Straße und es kam zu Zusammenstößen mit der schon zahlreich anwesenden Polizei. Es gab 400 Verletzte unter den Arbeitern und Polizisten. Die Jute-Arbeiter kämpfen seit Monaten um die Zahlung ausstehender Löhne und Zulagen.
12.07.07
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

25.08.07 Am vergangenen Mittwoch hat die Übergangsregierung in Bangladesch in sechs größeren Städten, darunter auch die Hauptstadt Dhaka, eine Ausgangssperre verhängt. Vorausgegangen waren Studentenunruhen, die in der Universität Dhaka am Montag begannen und sich schnell ausbreiteten. Die Studenten forderten den Abzug der Soldaten vom Uni-Gelände. Es kam zu Straßenschlachten mit Polizei und Soldaten, auch viele Nichtstudenten schlossen sich den Protesten an.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Am Freitag legten protestierende Textilarbeiter der Dhaka Export Processing Zone (DEPZ) in Savar die meisten der 88 Fabriken der Freihandelszone lahm. Mehrere Hundert Arbeiter blockierten zuerst eine Fabrik, nachdem sie gehört hatten, dass ein Arbeiter getötet worden sei. Daraufhin verbreiteten sich die Unruhen, Straßen wurden blockiert und Polizei und Fabrikeigentum angegriffen. Mindestens 100 Arbeiter wurden verletzt, als die Polizei mit Tränengasgranaten gegen die Arbeiter vorging.

17.09.07
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Erneute Protestwelle: Erbitterte Kämpfe in Bangladesch


rf-19.01.08 - Tagelang erschütterten in dieser Woche Streiks, Blockaden und gewaltsame Auseinandersetzungen mit Polizei und Paramilitärs die Hauptstadt Dhaka in Bangladesch. Vorausgegangen war der zweitägige Protest von tausenden von Textilarbeitern und Textilarbeiterinnen der SQ Sweaters Gruppe am 2. und 3. Januar. Auslöser war der Tod der Textilarbeiterin Salma, die von der Unternehmensleitung am 30. Dezember zur Nachtschicht gezwungen wurde, obwohl sie krank war. Nach zwei Tagen hatten die Arbeiter Erfolg: Es wurde eine Untersuchungskommission zur Aufklärung des Todesfalles eingesetzt, die Familie erhält eine Entschädigung von 100.000 Taka (1.000 Euro) und die Fabrik wird sofort wieder geöffnet.

Angespornt von diesem Erfolg kam es vom 12. bis zum 15. Januar zu weiteren Massenkämpfen in der Hauptstadtregion. Am 12. Januar wurden die Straßen von Mirpur von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends blockiert. Begonnen hatten Nachbarbetriebe von SQ Sweaters mit einem gemeinsamen 12-Punkte-Forderungskatalog, denen sich wieder andere anschlossen.

Hauptforderungen war die Bezahlung von Überstunden, Normalarbeitszeit von 8 Uhr bis 19 Uhr; bei längerer Beschäftigung Versorgung mit Essen, ein freier Tag in der Woche, dreimonatiger bezahlter Mutterschaftsurlaub, Stop der willkürlichen Entlassungen, Bezahlung einer Abfindung von drei Monaten und 13 Tagen Lohn bei Entlassungen. Nach Zugeständnissen der Unternehmensleitung wurde der Streik beendet.  

Am 13. Januar blockierten Beschäftigte der Kimberley Fashion in Mirpur und der Partex Group in Narayanganj für einige Stunden die Straßen und erreichten Zugeständnisse bei der Bezahlung von Überstunden. Eine schwangere Arbeiterin erlitt dabei schwere Verletzungen, als sie bei einem Schlagstockeinsatz der Polizei im siebten Stock der Fabrik die Treppe runter stürzte.

Bei Protesten weiterer Belegschaften kam es am 14. und 15. Januar zu schwersten Kämpfen mit der Polizei, des Rapid Action Batallion (Polizeieingreiftruppe) und den Bangladesh-Rifles (Paramilitärs). 350 Betriebe blieben in Mirpur geschlossen. In der Sonderwirtschaftszone Savar (88 Betriebe mit 200.000 Beschäftigten) wehrten sich die Demonstranten mit Blockaden und Wurfgeschossen gegen Tränengas und Gummigeschosse.

Als Shakhawat, einer der Streikführer von der Polizei festgenommen wurde, schlossen sich weitere 100 Betriebe dem Kampf an und belagerten die Polizeistation so lange, bis Shakhawat wieder frei war. Ein Ende dieser Kämpfe ist nicht abzusehen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Das südkoreanische Unternehmen YoungOne baut in der Stadt Chittagong im Südosten von Bangladesch die weltweit größte Schuhfabrik. 30.000 Arbeiter sollen dort ab Mitte 2009 täglich rund 100.000 Paar Schuhe herstellen. Der Bau der Fabrik soll 100 Millionen Dollar kosten.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Pinnswin

Gewalttätige Proteste gegen Frauenrechte in Bangladesh

ZitatIn Bangladesh sind mindestens Hundert Menschen verletzt worden, bei einer Straßenschlacht zwischen radikalen Muslimen und der Polizei. Die Demonstranten wandten sich gegen ein Gesetzesprojekt, dass Frauen in dem streng-religiösen Land mehr Rechte geben will. Nach dem Freitagsgebet in der Baitul Mokarram-Moschee in der Hauptstadt Dhakka - dem größten Gotteshaus in Bangladesh - versammelten sich rund 5000 Gläubige vor den Toren, um gegen die Plände des Parlaments zu protestieren. In der Gesetztesvorlage, die die Abgeordneten dieser Tage debattieren, geht es vor allem um die Angleichung des Erbrechts von Frauen und Männer. Radikal-islamische Parteien, die im Parlament in der Minderheit sind, halten dies für einen Verstoß gegen den Koran.

Gesellschaftlich sind in Bangladesh die geringen Erabschaftsanteile ebenso akzeptiert wie Gewalt gegen Frauen. Vor zwei Jahren demonstrierten Aktivistinnen gegen Säureanschläge: Mehrere Hundert Frauen werden alljährlich durch Chemikalien im Gesicht verätzt, nachdem sie sich versucht hatten, sich gegen gewalttätige Ehemänner zu wehren. Die Täter gehen meist straffrei aus.
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

ManOfConstantSorrow

ZitatBangladesch: Reallöhne um 46% gesunken

Vertreter der Textilarbeiterinnen in Bangladesch fordern umgehend Verhandlungen über eine neue Lohnberechnung für die Arbeiter und eine Teuerungszulage von 50 Prozent. Hintergrund ist, dass durch die explodierenden Preise die Reallöhne um rund 46 Prozent gesunken sind. Die derzeitigen Mindestlöhne liegen weit unter dem Existenzminimum.
http://www.rf-news.de/rfnews/aktuell/International/article_html/News_Item.2008-08-11.0547

ZitatErneut Streiks und Unruhen von Textilarbeiterinnen in Dhaka

Am letzten Wochenende traten Tausende von Textilarbeitern in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, in den Streik. Sie fordern mehr Lohn und wehren sich gegen die staatliche Unterdrückung. Dutzende von Fabriken wurden geschlossen. Die Arbeiter, hauptsächlich Frauen, griffen ein Lager der Ansar genannten Hilfspolizei an, die für ihre Übergriffe gegen die Arbeiter berüchtigt ist, und verlangten, dass es vom Werksgelände verschwindet.
LabourNet.de

ZitatBangladesh : Garment workers attack factories as thousands wildcat and riot
The ongoing unrest in the garment factories continues... Ein (englischer) Artikel von Ret Marut auf Libcom
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kater

das weckt Erinnerungen an die nazistische Vernichtung durch Arbeit...

ZitatArbeiterin schuftet sich in Fabrik in Bangladesch zu Tode

In einer für den deutschen Handelskonzern Metro produzierenden Textilfabrik in Bangladesch hat sich eine junge Frau laut einer Hilfsorganisation unter dem Druck ihrer Chefs zu Tode geschuftet. Die 18-jährige Fatema Akter sei im Dezember während ihrer Schicht tot zusammengebrochen, berichtete die US-Organisation National Labor Committee (NCL). Demnach musste das Mädchen an sieben Tage in der Woche 13 bis 15 Stunden in der Textilfabrik in der Hafenstadt Chittagong arbeiten und pro Stunde bis zu hundert Jeanshosen reinigen.

Der 18-jährigen wurde dem zu Wochenbeginn veröffentlichten NLC-Bericht zufolge trotz Erschöpfung und Schmerzen in Brust und Armen ein freier Tag zur Erholung verweigert. Stattdessen habe der Vorgesetzte das Mädchen hart ins Gesicht geschlagen und ihr befohlen, ihre Arbeit fortzusetzen. Demnach waren für die Arbeiter in der Fabrik 14-Stunden-Schichten ohne Pause, erzwungene Überstunden und Schläge an der Tagesordnung.

Rund 80 Prozent der in der Fabrik hergestellten Textilien wurden laut NCL für den deutschen Handelsriesen Metro produziert. Der Konzern bedauerte den Todesfall der 18-Jährigen in einer Erklärung "zutiefst" und kündigte den Vertrag mit dem für die Fabrik verantwortlichen Hersteller in Bangladesch mit sofortiger Wirkung. Menschenrechtsgruppen hatten in der Vergangenheit wiederholt die Arbeitsbedingungen in Bangladesch kritisiert. In tausenden Textilfabriken in dem südasiatischen Land werden zu Billiglöhnen Waren für den Weltmarkt hergestellt.

http://de.news.yahoo.com/2/20090513/tde-arbeiterin-schuftet-sich-in-fabrik-i-a4484c6.html

ManOfConstantSorrow

Mit diesen Worten begründete ein Polizeisprecher in Dhaka, warum es den Ordnungskräften trotz des Einsatzes von insgesamt beinahe 1.000 Polizisten nicht gelang, die - unangemeldeten - Proteste von über 50.000 TextilarbeiterInnen aus der wirtschaftlichen Sonderzone zu unterbinden. Die Empörung hatte solch massenhafte Formen angenommen, nachdem zunächst normale betriebliche Proteste wegen der bekannten unmenschlichen Arbeitsbedingungen einmal mehr mit Polizeigewalt unterdrückt worden waren, wobei auch zwei Arbeiter ermordet wurden. Jetzt war das Faß übergelaufen - es ging nicht mehr um die Verteidigung von Arbeitsplätzen und Arbeitssicherheit, sondern um die Verteidigung des Lebens gegen die Knochenmühlenbetreiber und ihre uniformierten Helfer. In rund 50 Fabriken der Sonderzone wurde Feuer gelegt. Einen ersten Überblick über die Kämpfe gibt der Bericht "Short fuse: 50,000 workers on the streets and 50 factories burning in Bangladesh" externer Link von Ret Marut am 30. Juni 2009 bei libcom.

http://libcom.org/news/short-fuse-50000-workers-streets-50-factories-burning-bangladesh-30062009
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Machinists Against the Machine - Bangladeshi garment workers' struggles

Teil eins zeigt das Leben im Slum, die Fabrikarbeit und die massive Revolte im 2006, Teil zwei den Anstieg der Kämpfe in der im Textilbereich.

Machinists Against the Machine pt 1 - Bangladeshi garment workers struggles

Machinists Against the Machine pt. 2 - Bangladeshi garment workers
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatBangladesch: Streik auf Fähren beendet

Rund 150.000 Arbeiter der Personen- und Frachtfähren auf den Flüssen in Bangladesch haben nach über drei Tagen Streik am Freitag wieder die Arbeit aufgenommen, nachdem sie ihre wesentlichen Forderung durchsetzen konnten. Es geht um die Einführung eines Mindestlohnes und eine andere Lohnstruktur. Der Streik hatte zu erheblichen Transportproblemen geführt, da der größte Teil der Güter über die Wasserwege transportiert wird. Es war bereits der zweite Streik in der vergangenen vier Monaten.
http://www.rf-news.de/2010/kw11/19.03.10-bangladesch-streik-auf-faehren-beendet
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Bangladesch: Blockade von Textilarbeitern

Am Montag blockierten rund 4.000 Textilarbeiter die Autobahn Dhaka-Sylhet und forderten die Zahlung ausstehender Löhne. Die Blockade brachte den Verkehr weitgehend zum Erliegen. Die Arbeiter beendeten die Blockade nach mehreren Stunden, nachdem die Fabrikbesitzer die Zahlung der ausstehenden Löhne bis Ende der Woche versprochen hatten.

http://www.rf-news.de/2010/kw19/11.05.10-bangladesch-textilarbeiter-blockieren-autobahn
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Sir Vival

KIK, der Textildiscount.........
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

ManOfConstantSorrow

ZitatProteste von Textilarbeitern enden gewalttätig

Dhaka (RPO). In Bangladesch haben zehntausende Textilarbeiter am Montag erneut mit Gewalt gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen protestiert. Die Polizei feuerte nach eigenen Angaben Tränengas und Gummigeschosse in die Menge. Mehr als 100.000 Arbeiter versammelten sich demnach in Ashulia am Rande der Hauptstadt Dhaka und forderten höhere Löhne. Bereits am Samstag hatten 50.000 Textilarbeiter gewaltsam für Lohnerhöhungen demonstriert.
http://www.rp-online.de/public/kompakt/panorama/872008/Proteste-von-Textilarbeitern-enden-gewalttaetig.html

ZitatAnarchie in Bangladesch

Dhaka - Nach den tagelangen und teilweise gewaltsamen Protesten von Arbeitern sind in Bangladesch rund 700 Textilfabriken geschlossen worden. Die Demonstrationen hätten zu 'Panik und Anarchie' geführt, sagte der Vizechef des Branchenverbandes BGMEA, Shafiul Islam Mohiuddin, am Dienstag. 'In drei Tagen wurden mehr als 50 Fabriken von Demonstranten angegriffen. Das macht es für die Produzenten unmöglich, Lieferfristen einzuhalten und hat zu Millionenschäden geführt'. Am Dienstag waren nach Polizeiangaben Tausende Arbeiter zu ihren Fabriken in Ashulia am Rande der Hauptstadt Dhaka gekommen. Als sie die Werke geschlossen vorfanden, hätten sie protestiert und Polizisten angegriffen, sagte Dhakas Polizeichef Iqbal Bahar. Die Arbeiter fordern eine Erhöhung ihres Monatslohns auf 5000 Taka (59 Euro). Mit derzeit 2000 Taka (24 Euro) pro Monat gehören die Textilarbeiter in Bangladesch nach Angaben einer internationalen Gewerkschaftsorganisation zu den am schlechtesten bezahlten der Welt. Die dort gefertigten Textilien werden vor allem nach Europa und in die USA exportiert.AFP
http://www.sueddeutsche.de/j5m38c/3409270/Anarchie-in-Bangladesch.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatProteste gegen Hungerlöhne in Bangladesch dauern an

Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserkanonen gegen Tausende protestierende Textilarbeiter vor.


In Bangladesch haben die Textilarbeiter ihren Protest gegen niedrige Löhne auf die Straßen der Hauptstadt Dhaka verlagert. Am Mittwoch blockierten rund 15.000 Demonstranten wichtige Straßen und Kreuzungen, wie die Polizei mitteilte. Die Polizisten setzten Wasserkanonen und Tränengas ein, um die Protestkundgebung aufzulösen. Demonstranten hätten Ziegelsteine auf die Beamten geschleudert, sagte der Vize-Polizeichef von Dhaka, Salim Jahangir. In der vergangenen Woche hatten die Textilarbeiter im Fabrikviertel Ashulia am Rande von Dhaka gewaltsam für höhere Löhne protestiert. Hunderte Fabriken mussten für einen Tag schließen.

Der Mindestlohn für Textilarbeiter liegt bei 1662,50 Taka im Monat, das sind umgerechnet 20 Euro. Damit ist Bangladesch weltweit eines der billigsten Länder für die Produktion von Kleidung. Die Arbeiter fordern eine Erhöhung auf 5000 Taka im Monat. Die Regierung will die Mindestlöhne für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten in der Textilbranche Ende Juli anheben und hat die Arbeiter zur Geduld aufgerufen. Abnehmer der Kleidungsstücke im Westen wie Jeans-Hersteller Levi Strauss oder die französische Supermarktkette Carrefour hatten bereits im Jänner höhere Mindestlöhne gefordert, die über der Armutsgrenze liegen müssten.
http://www.wirtschaftsblatt.at/home/international/unternehmen/427340/index.do?_vl_pos=r.3.NT
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatProteste in Bangladesch
Arbeiter wollen mehr Lohn
Nach einer Welle teils gewaltsamer Proteste in Bangladesch sagt die Regierung den Millionen Textilarbeitern mehr Geld zu. Die Proteste gehen aber trotzdem weiter.


In Bangladesch ist es trotz eines von der Regierung zugesagten höheren Mindestlohns erneut zu Massenprotesten tausender Textilarbeiter gekommen. Rund 5000 Arbeiter blockierten nach Polizeiangaben die wichtigste Verbindungsstraße in Dhaka und bewarfen dutzende nahegelegene Fabriken mit Steinen. Ebenfalls rund 5000 Menschen protestierten im Bezirk Gulshan in Dhaka, wo viele Diplomaten und ausländische Hilfsorganisationen ihre Büros haben. Einige Demonstranten hätten zudem Autos angezündet und Geschäfte geplündert, erklärte die Polizei. Demnach waren hunderte Beamte im Einsatz, die mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Menge vorgingen.

Die Regierung hatte am Dienstag nach Monaten teils gewaltsamer Proteste angekündigt, den Mindestlohn für die Arbeiter von knapp 1700 Taka (etwa 19 Euro) pro Monat auf 3000 Taka (etwa 34 Euro) anzuheben. Die Arbeiter hatten ursprünglich jedoch eine Erhöhung auf 5000 Taka im Monat verlangt. Die Gewerkschaften der Textilarbeiter wiesen den Mindestlohn am Freitag als zu niedrig zurück. In Bangladesch arbeiten rund 2,5 Mio. Menschen in den Textilfabriken. Wegen der vergleichsweise extrem niedrigen Löhne lassen dort auch zahlreiche internationale Bekleidungsfirmen produzieren. Abnehmer im Westen sind etwa der Jeans-Hersteller Levi Strauss und die Kette H&M.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Arbeiter-wollen-mehr-Lohn-article1169756.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Drei Tote bei Protesten von Bangladeschs Textilarbeitern

Dhaka — Bei heftigen Protesten gegen die niedrigen Löhne der Textilarbeiter in Bangladesch sind mindestens drei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei wurden bei den Demonstrationen in der Hauptstadt Dhaka sowie in der südöstlichen Stadt Chittagong zudem zahlreiche Menschen verletzt. Die Polizei setzte Tränengas ein und gab Schüsse auf die Demonstranten ab. Zehntausende Menschen gingen auf die Straße.

Nach einer früheren Protestwelle hatte die Regierung im Juli einen Mindestlohn in Höhe von 3000 Taka (gut 32 Euro) für die Branche festgesetzt, der seit November gilt. Die Arbeiter protestierten nun dagegen, dass dieser Mindestlohn nicht umgesetzt werde. Am Samstag hatte bereits die südkoreanische Firma Youngone ihre 17 Fabriken in Bangladesch wegen der Proteste geschlossen.

In Bangladesch arbeiten rund 2,5 Millionen Menschen in den Textilfabriken. Wegen der extrem niedrigen Löhne lassen dort auch zahlreiche internationale Bekleidungsfirmen produzieren.

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5jOMMuU0hHqfYtpSltJ-6e2rylifQ?docId=CNG.137f878e1868656f4b0bf040b4a0483f.3e1

Kuddel

Proteste von Textilarbeitern in Bangladesch weiten sich aus

Dhaka — Nach vier Toten bei gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei haben sich in Bangladesch die Proteste von Textilarbeitern ausgeweitet. Mehr als 4000 Arbeiter aus Textilfabriken blockierten im nördlichen Bezirk Gazipur Straßen und hielten einen Sitzstreik ab, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Am Sonntag waren bei Zusammenstößen mit der Polizei in der südöstlichen Hafenstadt Chittagong vier Menschen erschossen worden, dutzende Menschen wurden dort sowie in der Hauptstadt Dhaka verletzt.

In Bangladesch lassen wegen des extrem niedrigen Lohnniveaus auch zahlreiche westliche Firmen ihre Produkteherstellen. Die Arbeiter der rund 4500 Textilfabriken protestieren dagegen, dass ihre Arbeitgeber nicht den von der Regierung eingeführten Mindestlohn zahlen. Ältere Arbeiter sind zudem wütend, dass der neue Mindestlohn nicht für sie gelten soll. Seit November gilt eigentlich für die Branche eine Erhöhung des Mindestlohns auf 3000 Taka (gut 32 Euro). Die Regierung reagierte mit der 80-prozentigen Aufstockung auf eine vorherige Protestwelle.

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5ghNPfbHX1FA4597XCcrbCa6Kh32g?docId=CNG.19f5e80255321562ef2caa4ebbbcf4f6.01

Kuddel

ZitatAufstand der Weber


Gewaltsamer Protest. Bei den Unruhen in der Hafenstadt Chittagong in Bangladesch starben am Sonntag vier Menschen. - Foto: AFP

In Bangladesch protestieren die Textilarbeiter, weil ihnen der Mindestlohn verwehrt wird. Viele Fabrikbesitzer zahlen den höheren Lohn einfach nicht.

Berlin - Die Bilanz des Streiks ist erschreckend. Vier Arbeiter wurden getötet, als sie in der Hafenstadt Chittagong im Südosten von Bangladesch auf die Straße gingen, um für den Mindestlohn zu demonstrieren. Dutzende sollen verletzt worden sein, als die Polizei auf die Demonstranten schoss.

Dabei klagen die Textilarbeiter in Bangladesch etwas ein, was ihnen per Gesetz längst zusteht. Der Mindestlohn für die Näher wurde nach massiven Protesten im Sommer von 1660 auf 3000 Taka (rund 34 Euro) im Monat erhöht. Die Lohnerhöhung sollte im November in Kraft treten, Anfang Dezember hätten die Arbeiter das Geld ausbezahlt bekommen sollen. Weil viele Fabrikbesitzer den höheren Lohn nicht zahlen, sind die Proteste aufgeflammt. In Gazipur im Norden von Bangladesch blockierten rund 5000 Arbeiter die Hauptstraße in die Hauptstadt Dhaka, im Fabrikbezirk Ashulia, streikten weitere 5000 Arbeiter. In der Hauptstadt demonstrierten insgesamt rund 4000 Arbeiter – vor allem Frauen – und zündeten Autos an.

Bangladesch gilt als das Land mit den niedrigsten Löhnen für die Textilarbeiter weltweit. 2,5 Millionen Menschen arbeiten dort in 3500 Fabriken, um unter anderem Kleider für H & M und Gap, für die Discounter Kik und Lidl, aber auch so teure Markenhersteller wie Levi Strauss zu nähen. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Textilien im Wert von 47,6 Millionen Euro aus Bangladesch nach Deutschland importiert. Das ist nur ein Bruchteil der Gesamtsumme.2009 führte die Bundesrepublik Textilien im Wert von acht Milliarden Euro ein. China und die Türkei gehören dabei zu den Hauptlieferanten für Deutschland.

Die großen Textilketten geloben, sich für den Mindestlohn in Bangladesch einzusetzen. Der Discounter Kik, der wegen skandalöser Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken schon mehrfach in die Kritik geriet, teilte auf Anfrage mit, dass er seine Lieferanten in Bangladesch dazu auffordere, ,,seit dem 1. November die Lohnerhöhungen ausnahmslos umzusetzen. Dies gilt ebenso für Sublieferanten, mit denen unsere Partner vor Ort gegebenenfalls zusammenarbeiten." Zudem kontrolliere man vor Ort die Umsetzung.

Auch H & M erklärte, dass das Unternehmen in allen 20 Lieferländern die Einhaltung der Mindestlöhne selbst kontrolliere. ,,Falls Fabriken sich langfristig weigern, Mindestlöhne zu zahlen, können die Lieferverhältnisse auch beendet werden", sagt ein Sprecher der schwedischen Bekleidungskette. Anfang des Jahres wandte sich H & M zudem gemeinsam mit anderen Ketten wie Tchibo und Gap an die Regierung des Landes mit der Forderung, den Mindestlohn anzuheben und regelmäßig an die veränderten Lebenskosten anzupassen. Von den aktuellen Unruhen waren nach Unternehmensangaben vier H-&-M-Lieferanten betroffen, zwei Fabriken seien mittlerweile wieder geöffnet. Warum H & M nicht unabhängig vom Mindestlohn die Arbeiter besser bezahlt, begründet H & M damit, dass das zu schwer zu kontrollieren sei. ,,Die Fabriken arbeiten für viele verschiedene Unternehmen unter einem Dach", erklärte der Sprecher. Das will die ,,Kampagne für Saubere Kleidung" (CCC) nicht gelten lassen. ,,Wenn die Unternehmen wollten, könnten sie mehr zahlen und das auch vertraglich festlegen", sagt Gisela Burckhardt von der CCC. Dass das nicht zu kontrollieren sei, hält Burckhardt für eine Ausrede. ,,Die Einkäufer drücken noch immer die Preise."

Die Lohnerhöhung, für die die Arbeiter in Bangladesch gerade kämpfen, fällt nach Berechnungen des CCC immer noch viel zu gering aus. ,,Ein Lohn, mit dem eine vierköpfige Familie die Lebenshaltungskosten decken könnte, läge bei einer Wochenarbeitszeit von 48 Stunden bei 10 000 Taka, umgerechnet 100 Euro im Monat", sagt Burckhardt. Die Gewerkschaften in Bangladesch hatten in ihren Verhandlungen 5000 Taka gefordert.

Die niedrigen Löhne sind nach Meinung vieler Hilfsorganisationen aber nur eines von viele Problemen in der Textilindustrie. Die Arbeiter, meist Frauen, müssen teils bis zu 100 Stunden pro Woche arbeiten und bekommen häufig im Krankheitsfall keinen Lohn. ,,Die Situation ist dramatisch", sagt Burckhardt.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/aufstand-der-weber/3621938.html

Kuddel

ZitatWie ihr sicherlich wisst, ist in den vergangenen Tagen die Polizei in Bangladesh gewaltsam gegen Proteste von Textilarbeiterinnen vorgegangen, die die Umsetzung des erhöhten Mindestlohns fordern. Dabei wurden drei Menschen getötet und Hunderte verletzt. Die Gewerkschaftsführerin Mushrefa Mishu wurde vorgestern von zivilen Polizisten von zu Hause abgeführt, obwohl kein Haftbefehl gegen sie vorlag. Gegen Mushrefa Mishu, Präsidentin der Textilarbeiterinnengewerkschaft GWUF (Garment Workers' Unity Forum), wurden bereits im letzten Jahr zahlreiche missbräuchliche Klagen eingereicht, im Juli 2010 musste sie zeitweise untertauchen, als sie während der Arbeiterinnenproteste von Polizei und Geheimdienst gesucht wurde und Morddrohungen erhielt. Es ist dringend, dass wir uns für die Freilassung von Mushrefa Mishu einsetzen. Ich schicke euch anbei einen Musterprotestbrief an die Botschaft von Bangladesh auf deutsch und englisch. Könntet ihr die Info zur Verhaftung und einen Aufruf für Protestbriefe über euer Netzwerk zirkulieren lassen?...
Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 15.12.2010.

Siehe dazu:
http://www.labournet.de/internationales/bd/protestbrief_dez2010.pdf

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