Unruhen in Bangladesch

Begonnen von Kater, 18:18:40 Mi. 11.Januar 2006

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ManOfConstantSorrow

ZitatZusammenstöße am Rande von landesweitem Streik in Bangladesch

Bei Zusammenstößen am Rande eines landesweiten Streiks hat die Polizei in Bangladesch Tränengas und Schlagstöcke eingesetzt.

Bei Zusammenstößen am Rande eines landesweiten Streiks hat die Polizei in Bangladesch Tränengas und Schlagstöcke eingesetzt. In Rajshahi rund 200 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka griffen die Beamten ein, als hunderte Anhänger der nationalistischen Oppositionspartei BNP Steine auf sie warfen und Fahrzeuge zerstörten, wie die Polizei mitteilte. In Dhaka selbst brannten den Angaben zufolge in der Nacht mehrere Busse. Wie ein AFP-Fotograf berichtete, gingen die Sicherheitskräfte auch dort mit Tränengas und Gummiknüppeln gegen Demonstranten vor. In Dhaka hielten Anhänger und Vertreter der BNP kleinere Protestmärsche gegen die Regierung ab.
http://www.stern.de/news2/aktuell/zusammenstoesse-am-rande-von-landesweitem-streik-in-bangladesch-1651472.html
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ManOfConstantSorrow

ZitatNach Arbeiteraufstand
Fabrik von Nobelpreisträger Yunus schließt

Wenige Arbeiter in Bangladesch werden angeblich so gut bezahlt wie sie. Trotzdem randalierten die Angestellten einer von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus gegründeten Textilfabrik. Das Werk wurde vorerst geschlossen.


Dhaka - Sie zerbrachen Fensterscheiben und versuchten, Kartons mit Kleidung anzuzünden: Mehr als 2000 Beschäftigte haben eine von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus gegründete Textilfabrik in einen Ausnahmezustand versetzt. Die Geschäftsführung habe die Firma Grameen Knitwear daraufhin bis auf weiteres geschlossen, berichtete die Polizei.

Die Arbeiter forderten eine kräftige Erhöhung ihres Essensgeldes, mehr Fahrgeld und eine Beteiligung am Unternehmen. Der Chef von Grameen Knitwear sagte, die Firma sei unter den fünf bestzahlenden Textilwerken. Einige Beschäftigte hätten trotzdem "irrationale" Forderungen gestellt.

Yunus war im Jahr 2006 für sein Engagement bei der Armutsbekämpfung in Bangladesch mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden. Die von ihm 1983 gegründete Grameen Bank vergibt Kleinstkredite an die Ärmsten im Land. Zudem gründete Yunus mehr als 30 Unternehmen, die den Beschäftigten faire Löhne zahlen, eine gewisse soziale Absicherung bieten und einen großen Teil der Gewinne reinvestieren. Für diese Firmen gewann Yunus zahlreiche ausländische Partnerunternehmen, unter ihnen Adidas Chart zeigen, Otto oder Danone Chart zeigen.

Yunus war Mitte Mai als Chef der Grameen Bank zurückgetreten, nachdem er den juristischen Kampf um seine Absetzung wegen seines Alters verloren hatte. Seine Anhänger vermuten dahinter eine politische Entscheidung.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,775519,00.html
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Kuddel

ZitatOpposition fordert Neuwahlen
Massenprotest gegen Regierung in Bangladesch


In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka haben zehntausende Menschen den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen gefordert. Die Organisatoren sprachen sogar von weit mehr als 100.000 Kundgebungsteilnehmern. Laut Polizeiangaben verliefen die Proteste friedlich.

Angst vor Manipulationen bei Wahl 2014

Hintergrund ist eine Änderung gesetzlicher Bestimmungen zum Wahlrecht. Der Opposition zufolge schafft die Regierung damit das System neutraler Wahlbeobachter ab. Die Chefin der oppositionellen Nationalpartei (BNP), die ehemalige Ministerpräsidentin Khaleda Zia, erklärte, sollte die für 2014 geplante Parlamentswahl unter den von der derzeitigen Regierung geschaffenen Umständen stattfinden, könne es gravierende Manipulationen geben. Zia drohte mit Generalstreiks und der Ausweitung der Proteste, sollte sich die Staatsführung nicht gesprächsbereit zeigen.



Opposition: TV-Sender nach Berichten über Proteste abgeschaltet


In den vergangenen Tagen wurden nach Angaben der Opposition zahlreiche ihrer Anhänger systematisch von der Polizei festgenommen. Zwei TV-Privatsender, die über die Proteste berichteten, seien abgeschaltet worden.

Der Vizepolizeichef von Dhaka, Monirul Islam, widersprach den Vorwürfen. Es handele sich um Festnahmen wegen des Verdachts gewöhnlicher Straftaten, erklärte er. Die BNP war lange Jahre stärkste Kraft in dem Land. Bei der jüngsten Parlamentswahl Ende 2008 fuhr sie eine deutliche Niederlage ein. Die Regierung übernahm die Awami-Liga von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina.
http://www.tagesschau.de/ausland/bangladesch180.html

Kuddel

ZitatTextilarbeiter streiken wieder in Bangladesh


   
Nach Protesten der Textilarbeiter im Industriegebiet Ashulia in der Nähe von Dhaka vor gut einem Monat kam es dort wieder zu Unruhen und seit gestern streiken circa 2.000 Arbeiter. Im Juni waren aufgrund des wochenlangen Protests rund 300 Textilfabriken geschlossen gewesen. Bei den Ausschreitungen gestern wurden etwa 50 Personen verletzt nachdem die Polizei die Proteste mit Hilfe von Knüppeln, Tränengas und Gummigeschossen aufzulösen versuchte.

Die neuesten Proteste fingen mit einer Demonstration von rund 10.000 Textilarbeitern am Sonntag an, die ihre ausstehenden Löhne einforderten und dazu die Dhaka-Sylhet Schnellstraße blockiert hatten. Bei dem Streik am Montag blockierten mehr als 2.000 Textilarbeiter der Fashion Knit Composite Fabrik in Jamgarah die Dhaka-Tangail Schnellstraße, die 16 nördliche Bezirke mit der Hauptstadt verbindet. Sie verlangten die sofortige Entlassung des Verwaltungsangestellten und Buchhalters der Firma.

Nachdem die Firma dies ablehnte und zudem eine Entlassungsliste mit den Namen von 102 Arbeitern bekannt gab, kam es zu Ausschreitungen und der Beschädigung von Fahrzeugen. "Die Löhne für zwei Monate stehen noch aus sowie drei Monate an unbezahlten Überstunden", sagte Atiqur Rahman, der verantwortliche Beamte der Rupganj Polizeistation. Zudem verdienen viele der Arbeiter weniger als den gesetzlichen Mindestlohn.

Die Bekleidungsindustrie in Bangladesh besteht aus rund 5.000 Fabriken, davon 2.000 für Strickwaren, 3.500 für Webwaren und 500, die beide Arten von Kleidung herstellen. Die Branche beschäftigt rund 3,5 Millionen Arbeiter; davon 3 Millionen Frauen. Ashulia liegt am Rand der Elf-Millionen-Metropole Dhaka und ist in den letzten fünf Jahren nicht nur zum Zentrum der Textilindustrie in Bangladesh herangewachsen, sondern der ganzen Welt. Längerfristige Proteste und Streiks in diesem Gebiet werden daher Auswirkungen auf die Textilbranche weltweit haben.
http://www.fashionunited.de/News/Leads/Textilarbeiter_streiken_wieder_in_Bangladesh_2012072512244/

counselor

Bangladesch - Polizei beschiesst aufständische Textilarbeiter mit Tränengas

Etwa 100 000 bangladeschische Textilarbeiter streikten am Sonntag für eine Arbeitszeitverkürzung. Textilarbeiter in Bangladesch arbeiten 10-16 Stunden täglich bei einem Niedriglohn von $ 37 ...

Read more: http://india.nydailynews.com/newsarticle/5057438ec3d4ca8824000000/bangladesh-police-fire-tear-gas-as-garment-workers-riot#ixzz26qJ54Yzp

Proteste in Bangladesh - H&M-Chef will neue Mindestlöhne einführen

Seit Monaten gehen die Arbeiter in Bangladesh auf die Straße. Manche von ihnen müssen mit 37 Dollar im Monat auskommen. Der H&M-Konzern will nun den Mindestlohn für Fabrikarbeiter anheben ...

Quelle: Stern
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

ZitatBangladesch: Landesweiter Streik gegen religiöse Parteien

Protest auch für Beschleunigung der Kriegsverbrecherprozesse


Dhaka. Linke politische Parteien haben am Dienstag mit einem Streik Bangladesch lahmgelegt, um für eine Beschleunigung der Kriegsverbrecherprozesse und ein Verbot religiöser Parteien zu demonstrieren. Während des zwölfstündigen Streiks blieben die meisten Schulen, Universitäten und Geschäfte geschlossen; auf den Straßen waren kaum Autos unterwegs.

  Demonstranten riefen Parolen, die sich unter anderem gegen die islamistische Partei Jamaat-e-Islami richteten. Mehrere Anführer der Jamaat-e-Islami stehen vor Sondergerichten, weil sie möglicherweise Kriegsverbrechen während des Unabhängigkeitskriegs gegen Pakistan 1971 begangen haben. Die Unabhängigkeit der Tribunale wird auch von westlichen Beobachtern angezweifelt.
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/welt/weltpolitik/510184_Bangladesch-Landesweiter-Streik-gegen-religioese-Parteien.html

Sollten wir uns mal ne Scheibe von abschneiden... und CDU und CSU verbieten!

Kuddel

Krawalle bei Streik gegen hohe Spritpreise in Bangladesch

Dhaka (dpa) - Am Rande eines landesweiten Streiks gegen hohe Spritpreise ist es in Bangladesch zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten zündeten in der Hauptstadt Dhaka selbst gebaute Sprengsätze, steckten Fahrzeuge in Brand und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zu dem landesweiten Generalstreik hatte ein oppositionelles Parteienbündnis aufgerufen. Die Regierung hatte die Treibstoffpreise vor drei Tagen um fast zwölf Prozent angehoben.

http://www.zeit.de/news/2013-01/06/innenpolitik-krawalle-bei-streik-gegen-hohe-spritpreise-in-bangladesch-06065205

Kuddel

Dokumentation zu Generalstreik in Bangladesch

Die Homepage der Weltfrauenkonferenz des Basisfrauen dokumentiert einen ausführlichen Briefwechsel zur verheerenden Brandkatastrophe in einer Textilfabrik und dem anschließenden Generalstreik in Bangladesch. Sie kann unter dem Titel "Bangladesh: Feuer in der Textilindustrie und Generalstreik – Forderungen, Analysen, Erfahrungsberichte" auf deutsch und english gelesen werden.

http://conferenciamundialdemujeres.org/trauer-und-wut-uber-die-furchtbare-brandkatastrophe-in-bangladesh/

Kuddel

ZitatWieder Tote bei Feuer in Textilfabrik

Erneut sind bei einem Brand in einer Fabrik in Bangladesch Arbeiterinnen ums Leben gekommen. Die Ursache für das Feuer ist bislang noch ungeklärt.




Bei einem Brand in einer Bekleidungsfabrik in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sind mindestens sechs Arbeiterinnen ums Leben gekommen, fünf weitere wurden verletzt. Die Ursache des Feuers, das am Samstag ausgebrochen war, ist nach Polizeiangaben noch unklar.

Erst im November waren bei einem Großbrand in einer Textilfabrik des Landes 112 Menschen ums Leben gekommen. In der Fabrik fehlten Notausgänge, zudem lag nur für drei der acht Stockwerke eine Baugenehmigung vor.

Überlebende hatten berichtet, dass sie bei ihrer Flucht vor verschlossenen Toren gestanden und die Aufseher ihnen befohlen hätten, trotz des Feueralarms wieder an die Arbeit zu gehen. Laut Ermittlungsergebnissen war damals Brandstiftung die Ursache des Feuers. Die Tragödie hatte international für Aufsehen gesorgt und heftige Proteste innerhalb der Bevölkerung Bangladeschs ausgelöst.
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/bangladesch-wieder-tote-bei-feuer-in-textilfabrik/7692628.html

ManOfConstantSorrow

ZitatProteste gegen Kriegsverbrecher in Bangladesch

Mehrere Millionen Menschen sind am Donnerstag zu Massenprotesten in zahlreichen Städten Bangladeschs auf die Straße gegangen. Sie forderten die Todesstrafe für all diejenigen, die sich im Unabhängigkeitskrieg vor mehr als 40 Jahren durch Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben. Sie verlangten außerdem ein Verbot der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami.



Die Proteste in Bangladesch hatten am 5. Februar begonnen, als ein Gericht den stellvertretenden Generalsekretär dieser Partei, Abdul Quader Mollah, wegen Kriegsverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilte. Tausende Jugendliche gingen daraufhin auf die Straße und forderten für ihn die Todesstrafe. Seither eskalieren die Proteste. Demonstranten besetzten am Donnerstag Straßenkreuzungen in den wichtigsten Städten des Landes.

Das heutige Bangladesch war nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft 1947 zunächst ein Teil Pakistan. 1971 erkämpfte es sich in einem blutigen Krieg mit indischer Unterstützung die Unabhängigkeit. Schätzungsweise drei Millionen Zivilisten wurden in den acht Monaten von pakistanischen Kräften und ihren Kollaborateuren ermordet, rund 200 000 Frauen vergewaltigt. Am 21. Januar 2013 wurde der frühere Jamait-e-Islami-Chef Abul Kalam Azad wegen Verwicklung in diese Verbrechen in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatProteste in Bangladesch
Kurzer bengalischer Frühling

In Bangladesch demonstrieren Zigtausende gegen den Einfluss der islamistischen Opposition – und fordern die Todesstrafe für einen ihrer Führer.von Lalon Sander



Gegen die Islamisten, für die Hinrichtung von Kriegsverbrechern: Shahbagh-Demonstrantinnen in Dhaka. 

BERLIN taz | Gewissermaßen ist mit der Gewalt der vergangenen Wochen politische Normalität nach Bangladesch zurückgekehrt. Mit fast täglichen Streiks versucht die Opposition, die Regierung unter Druck zu setzen; die ließ die Proteste niederschlagen und am Montag über 150 Oppositionspolitiker festnehmen.

Hinzu kommt eine weitere Protestbewegung, die unter diesen Umständen eher der Regierung nützt: die Besetzer der Shahbagh-Kreuzung in der Hauptstadt Dhaka und ihre Verbündeten im ganzen Land. Erstmals in der Geschichte Bangladeschs hat diese Bewegung es geschafft, zigtausende Menschen ohne die Hilfe der Parteiapparate zu mobilisieren. Konsequent wahrte sie Distanz zu allen Parteien und verwirrte so die politische Szene. Plötzlich ging das Volk selbstständig auf die Straße.

Ausgangspunkt sowohl der wochenlangen Shahbagh-Besetzung als auch der Gewalt seitens der Opposition sind Gerichtsprozesse gegen Kriegsverbrecher aus dem Unabhängigkeitskrieg gegen Pakistan 1971. Bisher wurden drei hochrangige Führer der islamistischen Jamaat-e-Islami (JI) verurteilt: zwei zum Tode, einer zu lebenslanger Haft.

Tägliche Streiks

Die Shahbagh-Besetzer protestierten gegen das ,,milde" dritte Urteil und forderten auch dafür die Todesstrafe. Hingegen wertet die JI die Prozesse als politische Verfolgung.

Seit dem dritten Urteil Ende Februar haben beide Strömungen ihren Unmut auf die Straße getragen. Die JI und ihre Verbündeten setzten mit der Ausnahme von zwei Tagen an jedem Arbeitstag Streiks durch. Bei den Protesten starben bisher mehr als 60 Menschen.

Der Shahbagh-Protest hingegen wurde von einem losen Netzwerk von Bloggern angestoßen und verdankt sein Wachstum dem Engagement zahlreicher Studenten, Künstler und zivilgesellschaftlicher Aktivisten. Er ist auch für bisher politisch nicht Aktive anschlussfähig, wegen seiner Parteiunabhängigkeit – zumal die Forderung nach härterer Strafe für Kriegsverbrecher als unkorrumpierbar ehrenwertes Ziel gilt.

Außerdem wächst seit Jahren die Verärgerung der bürgerlichen Stadtbevölkerung über die JI, deren straff organisierte und gewalttätige Aktivisten in den Dörfern einen fundamentalistischen Islam durchsetzen, oft Terrorgruppen angehören und Pogrome gegen Minderheiten organisieren.

Die Shabagh-Demonstranten fordern nicht nur die Todesstrafe, sondern auch mehr Säkularität und ein Verbot der ,,Kriegsverbrecherpartei" JI. Doch ihre parteipolitische Neutralität ist nicht einfach zu wahren, denn die Kriegsverbrecherprozesse gegen die JI-Führer wurden von der regierenden Awami-Liga angestoßen und zielen neben der islamistischen Opposition auch auf Politiker der oppositionellen Volkspartei BNP, historischer Rivale der Awami-Liga.

Verbotsverfahren gegen die JI

Somit ist eine inhaltliche Nähe der Shahbagh-Bewegung zur Regierungspartei unübersehbar. Zwar wurden Awami-Politiker von der Tribüne der Shahbagh-Proteste mit Flaschenwürfen vertrieben, doch im Parlament war es die Liga, die die Forderungen der Demonstranten auf den Weg brache: Eine Gesetzesänderung könnte ermöglichen, dass die kritisierte dritte Haftstrafe in ein Todesurteil umgewandelt wird. Zugleich bereitet die Regierung ein Verbotsverfahren gegen die JI vor.

BNP und JI waren zunächst verwirrt vom Ausmaß des Shahbagh-Protests. Hatte die JI noch vor dem zweiten Kriegsverbrecherurteil mit ,,Bürgerkrieg" gedroht, hielt sie sich danach zunächst zurück. Es schien offen, ob sie die Unterstützung ihres langjährigen Partners, der größeren und gemäßigteren BNP, behalten würde. Doch nach dem dritten Urteil hat sich die Opposition wieder sortiert: Für die JI hat der Kampf um ihr Überleben begonnen und die BNP hat erkannt, den Anschluss zu Shahbagh verpasst zu haben.

Während der Gewalt der vergangenen Tage rückten die Shahbagh-Besetzer und die Regierung noch näher zusammen. Die Proteste der Shahbagh-Bewegung sind aus Angst für Leib und Leben ohnehin kleiner und seltener geworden und sie brauchen den Schutz der Polizei. Diesen gewährt die Awami-Liga willig und lässt andererseits die Opposition niederschlagen und verhaften. Die Behauptung der BNP, die Protestbewegung sei nur nur eine ,,Marionette" der Regierungspartei, könnte so zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden.
http://www.taz.de/Proteste-in-Bangladesch/!112772/

Kuddel

P.S.: typisch Taz: "Kurzer bengalischer Frühling"
Und wat'n Quark! Die Streikwellen und politischen Proteste sind länger andauernd und schlagkräftiger, als irgendeine Bewegung in der westlichen Welt. Die Taz kommentiert wohl nur die eigene Berichterstattung.

Kuddel

Am 24. November 2012 starben 112 Fabrikarbeiterinnen bei einem Brand in einer Textilfabrik, die unter anderem für Walmart, KiK und C&A produzierte. Am 24. Januar 2013 sind erneut sieben Arbeiterinnen, vier von Ihnen jünger als 17 Jahre an ihrem Arbeitsplatz verbrannt.

In dem Video sehen wir die Rede einer Sprecherin der Bangladeshi Textilarbeiter_innen. Sie spricht über die Toten, die schrecklichen Arbeitsbedingungen und über die notwendige Solidarität zwischen allen Arbeiter_innen. Ausdrücklich nimmt sie auf die us-amerikanischen Walmart Arbeiter_innen Bezug, die im September und November 2012 einen wichtigen Arbeitskampf gegen Walmart geführt haben.

Video: http://de.labournet.tv/video/6505/rede-einer-textilarbeiterin-bangladesh


Trailer für einen Dokumentarfilm über die militanten Kämpfe der Textilarbeiter_innen in Bangladesh:
http://de.labournet.tv/video/6506/machinists

Kuddel

ZitatBangladesch:
Viele Tote bei Einsturz von Textilfabrik

Ein achtstöckiges Fabrikgebäude in Bangladesch ist eingestürzt. TV-Sender berichten von mindestens 70 Toten und mehr als 300 Verletzten. Die Firmenbesitzer hätten offenbar eine Warnung missachtet, keine Arbeiter hineinzulassen.


Dhaka - Ein achtstöckiges Fabrikgebäude in Bangladesch ist eingestürzt und hat dabei Dutzende Menschen unter sich begraben. Fernsehsender in Bangladesch berichten von "sehr vielen Toten" und mehr als 300 Verletzten.

Am Mittwochmorgen gegen 8.45 Uhr war das Gebäude zusammengekracht. In ihm befanden sich mehrere Textilfabriken, ein Einkaufszentrum sowie eine Bank. Das Unglück ereignete sich in Savar, am Stadtrand von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch.

"Wir gehen von noch sehr viel mehr Toten aus, denn in den Trümmern befinden sich noch viele Menschen", sagte ein Polizist zu Journalisten an der Unglücksstelle. "Aber wir haben noch keinen Überblick, wie viele Leute vermisst werden." Möglicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks mehr als 2000 Menschen in dem Gebäude.

Bisher habe man etwa 70 Leichen und etwa hundert Verletzte bergen können, sagte der Polizist weiter. "Es ist furchtbar, wir hören Schreie von Menschen, können ihnen aber nicht so schnell helfen." Manche würden nach Wasser verlangen, man höre aber auch Gebete.

Verwandte graben mit bloßen Händen in den Trümmern


Derzeit versuchen Rettungssanitäter, Polizei und Armee, Menschen aus den Trümmern zu befreien. Fernsehbilder zeigen, dass Hunderte von Verwandten der Fabrikarbeiter und Schaulustige sich am Unglücksort versammelt haben. Vorsorglich sperrte die Polizei die Verkehrswege in dem Stadtteil. Anwohner berichten, einige Menschen würden verzweifelt versuchen, zu dem Gebäude zu gelangen, und mit bloßen Händen nach ihren Verwandten zu graben.

Die Zeitung "Daily Star" schreibt, man habe bereits am Dienstag erste Risse in den Wänden des Gebäudes gesehen. Die Fabrikbesitzer hätten offenbar eine Warnung missachtet, keine Arbeiter hineinzulassen, sagte ein Polizist. Nach dem Sturz sei angeblich nur das erste Stockwerk intakt geblieben.

Die Kleiderfabriken in Bangladesch sind berüchtigt für mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen. Im November war eine Fabrik abgebrannt, 112 Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Ganz in der Nähe der jetzigen Unglücksstelle war vor acht Jahren schon einmal ein Gebäude eingestürzt. Damals starben 64 Menschen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/textilfabrik-in-bangladesch-stuerzt-ein-mindestens-drei-tote-a-896171.html

Kuddel

Ein Verwandter hält das Bild einer jungen Frau in die Kamera. Sie ist eine von vielen Textilarbeiterinnen, die nach dem Einsturz des Gebäudes in Savar noch vermisst werden.



Einige Arbeiter berichten, es hätten sich schon am Dienstag Risse in den Wänden des Gebäudes gebildet, woraufhin das Haus evakuiert worden sei. "Die Manager haben uns aber zurück an die Arbeit gezwungen, und nur eine Stunde, nachdem wir das Gebäude wieder betreten hatten, stürzte es krachend ein", erzählt eine junge Angestellte der Nachrichtenagentur AFP. Ihren Angaben zufolge arbeiteten etwa 5000 Menschen in dem mehrstöckigen Komplex.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/bangladesch-dutzende-tote-und-verletzte-bei-gebaeudeeinsturz-1.1657441



Fast 200 Tote haben die Helfer bereits geborgen, Hunderte könnten noch unter den Trümmern verschüttet sein. Die Zahl der Opfer nach dem Einsturz eines Gebäudes bei Dhaka steigt stündlich. Nun demonstrieren Arbeiterinnen der Textilfabriken gegen die prekären Arbeitsbedingungen.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/hauseinsturz-bei-dhaka-hunderte-weitere-verschuettete-in-bangladesch-befuerchtet-1.1658554

Kuddel

ZitatGewaltsame Proteste erreichen die Hauptstadt
(...)
Trotzdem hat der Einsturz zu Protesten Tausender Textilarbeiterinnen gegen die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen geführt. Die wütenden Arbeiter fordern, die Verantwortlichen der Tragödie zur Rechenschaft zu ziehen. "Verhaftet sie! Hängt sie!", schrien sie. Tausende zogen durch Savar, wo das Gebäude stand, und Ashulia, wo im November bei einem Fabrikbrand 112 Menschen ums Leben kamen. Sie blockierten große Straßen und zerstörten nach Polizeiangaben mehrere Fahrzeuge. Die Polizei schoss Tränengas und scharfe Munition auf die Demonstranten, als diese zur Unglücksstelle vordringen wollten.

In der Hauptstadt Dhaka schlossen zahlreiche Textilfabriken ihre Produktion wegen der gewalttätigen Proteste Tausender Arbeiter. Viele Besitzer hätten ihre Fabriken am Freitag geschlossen, nachdem die Textilarbeiter in einige Unternehmen eingedrungen seien, sagte Atiqul Islam, Präsident des Verbandes der Textilproduzenten und -exporteure in Bangladesch.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/hunderte-tote-nach-hauseinsturz-in-bangladesch-gewaltsame-proteste-erreichen-die-hauptstadt-1.1658554

Regenwurm

Polizei in Bangladesh geht mit Tränengas gegen Demonstranten vor

26.04.2013

Nach dem Einsturz eines Textilfabrikgebäudes in Bangladesch mit fast 300 Toten eskaliert der Protest gegen die unzureichenden Sicherheitsstandards und die schlechten Arbeitsbedingungen. Die Polizei ging am Freitag mit Gummigeschossen und Tränengas gegen wütende Demonstranten vor, die Fabriken angriffen und Autos zerstörten.

Nach Angaben der Polizei schlossen sich hunderttausende Arbeiter den Protesten an. Gemäss Mustafizur Rahman, Vize-Polizeichef von Gazipur, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka, fordern die Demonstranten die Festnahme und Hinrichtung der teils flüchtigen Besitzer des am Mittwoch eingestürzten Gebäudes und der darin untergebrachten Fabriken.

In Fernsehberichten hiess es, die Proteste hätten auch auf Teile von Dhaka übergegriffen, unter anderem auf den Bezirk Mirpur, in dem es dutzende Textilfabriken gibt.

Bislang wurden fast 300 Leichen aus dem achtstöckigen Gebäude geborgen, in der Nacht konnten die Bergungskräfte aber auch Dutzende Verschüttete retten. Die Behörden rechnen mit einem weiteren starken Anstieg der Opferzahlen.

In dem maroden Gebäude in Savar waren mehrere Textilfabriken untergebracht, in denen rund 3000 Menschen arbeiteten, die meisten von ihnen Frauen. Das teilweise illegal errichtete Gebäude war am Mittwochmorgen kurz nach Arbeitsbeginn eingestürzt.

Wie Arbeiter berichteten, war das Gebäude am Vortag wegen Rissen in den Wänden evakuiert worden, doch hätten die Manager die Arbeiter am Mittwoch gezwungen, wieder hineinzugehen.

(SDA)

QUELLE: http://www.cash.ch/news/alle/polizei_in_bangladesh_geht_mit_traenengas_gegen_demonstranten_vor-3056429-448
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Kuddel

ZitatNach Angaben der Polizei schlossen sich hunderttausende Arbeiter den Protesten an.

wow.

Regenwurm

26. April 2013

Nach Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch

Proteste gegen Arbeitsbedingungen eskalieren


In Bangladesch gehen Hunderttausende auf die Straßen, um gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken des Landes zu protestieren. Noch immer werden viele Arbeiter unter den Trümmern des vor zwei Tagen eingestürztes Gebäudes nahe Dhaka vermutet. Der Besitzer der Fabrik ist auf der Flucht.

Zwei Tage nach dem Einsturz eines achtstöckigen Fabrikgebäudes, der mehr als 300 Tote forderte, schlägt in Bangladesch die Trauer in Wut um. In der Hauptstadt Dhaka gingen hunderttausende Textilarbeiter am Freitag aus Protest gegen ihre miserablen Arbeitsbedingungen auf die Straßen, griffen Fabriken an, warfen Fahrzeuge um und setzten Verkaufsstände in Brand. Sie forderten die Hinrichtung der für das Unglück Verantwortlichen.

Die Proteste starteten in dem Vorort Savar, wo das Gebäude mit dem Namen "Rana Plaza" am Mittwochmorgen zusammengestürzt war, weiteten sich aber rasch auf andere Bezirke von Dhaka aus. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Ein Großteil der 4500 Textilfabriken des Landes blieb wegen der Aufstände und aus Sorge vor Ausschreitungen geschlossen. Ihre Besitzer gaben den Arbeitern auch am Samstag frei, für Sonntag riefen die Gewerkschaften zum Streik auf.

Der Polizei zufolge fordern die Demonstranten neben besseren Arbeitsbedingungen auch den Tod des flüchtigen Gebäudebesitzers, eines Mitglieds der Regierungspartei, und der Chefs der fünf im "Rana Plaza" betriebenen Fabriken. Sie hatten offenbar ihre überwiegend weiblichen Arbeitskräfte aufgefordert, trotz Rissen an dem Gebäude an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.

Unterdessen setzten die Bergungseinheiten ihre Arbeit fort. Die Hoffnung auf weitere Überlebende schwand, obwohl nach wie vor Hilferufe aus den Trümmern drangen. Am Unglücksort breitete sich Verwesungsgeruch aus. Tausende Angehörige verloren am Freitag die Geduld mit den Bergungskräften und stürmten auf das Gelände, um sich selbst an der Suche zu beteiligen. Die Polizei drängte sie mit Tränengas wieder zurück.  Nach wie vor war unklar, wie viele Menschen noch verschüttet sind.

Amputierte Arme und Beine

Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen mindestens 3000 Menschen in den fünf Fabriken des "Rana Plaza" gearbeitet haben. 2300 wurden bis Freitag als Überlebende registriert, 1200 von ihnen wurden noch in Krankenhäusern behandelt. Viele büßten Arme oder Beine ein oder waren so schwer verletzt, dass den Ärzten nur noch die Amputation übrig bleiben wird.

Unklar ist auch weiterhin, welche internationalen Konzerne in den fünf Fabriken arbeiten ließen. Die britische Billigkette Primark und der spanische Hersteller Mango räumten inzwischen ein, dass sie in "Rana Plaza" Zulieferer beauftragten, andere Marken wie Walmart und die französische Supermarktkette Carrefour recherchierten nach eigenen Angaben noch, Benneton und C&A dementierten eine Verbindung zu den fünf Fabriken.

Nach mehreren derartigen Unglücken in Textilfabriken von Bangladesch, deren Opfer ebenfalls für internationale Konzerne gearbeitet hatten, wird nun auch der Ruf im Ausland nach besseren Arbeitsbedingungen in dem Land lauter. Das Unglück zeige, dass "Regierung, Besitzer, Verbraucher und Arbeiter" gemeinsam Verantwortung übernehmen müssten, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Die Internationale Arbeitsorganisation forderte Regierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften auf, sich gemeinsam für sichere Arbeitsplätze in Bangladesch einzusetzen.

QUELLE: http://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-einsturz-der-textilfabrik-in-bangladesch-proteste-gegen-arbeitsbedingungen-eskalieren-1.1660083
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Rudolf Rocker

ZitatNach Fabrikeinsturz in Bangladesch
Kik-Textilien in Trümmern gefunden

Nach dem Einsturz eines Fabrikgebäudes in Bangladesch mit mehr als 400 Toten haben Arbeitsrechtler schwere Vorwürfe gegen den Textil-Discounter Kik erhoben. Nach Gewerkschaftsangaben fanden sich in den Trümmern der Fabrik, die vor gut einer Woche über 400 Menschen unter sich begraben hatte, Textilien der Handelskette.

"Es zeichnet sich ab, dass Kik innerhalb von nur acht Monaten ein drittes Mal in ein schweres Unglück in einer Textilfabrik involviert ist", heißt es in einer Mitteilung der "Kampagne für Saubere Kleidung" (CCC). Im September vergangenen Jahres waren in einer Textilfabrik in Pakistan 250 Menschen verbrannt. Unter anderem ließ Kik dort Kleidung fertigen.

http://www.tagesschau.de/ausland/kik-fabrik-bangladesch100.html

Regenwurm

3. Mai 2013 - Bangladesch

Mehr als 500 Tote nach Fabrikeinsturz geborgen

Die Zahl der Toten steigt noch immer, doch der Alltag in Bangladesch geht weiter. Nach dem Einsturz einer Textilfabrik und tagelangen Streiks haben alle Fabriken wieder geöffnet. Nun wird Kritik am TÜV Rheinland laut - deutsche Prüfer hatten das Gebäude noch 2012 besichtigt.

Neun Tage nach dem Einsturz eines Fabrikgebäudes in Bangladesch ist die Zahl der Toten auf mehr als 500 gestiegen, Bergungskräfte fanden in den Trümmern des Gebäudes in der Stadt Savar weitere 41 Leichen. Nach Angaben des Sprechers der Bergungsoperation wurden bislang 501 Tote aus den Trümmern geborgen - und die Opferzahl dürfte weiter steigen: 149 Menschen werden noch vermisst.

Millionen Arbeiter kehrten am Donnerstag in die Fabriken rund um die Hauptstadt Dhaka zurückgekehrt. "Alle Fabriken haben heute wieder geöffnet, und die Arbeiter sind zur Arbeit gegangen", sagte der Vizepräsident des Textilarbeitgeberverbands, Shahidullah Azim. In den mehr als 4500 Textilfabriken des südasiatischen Landes hatten Arbeiter aus Protest gegen ihre Arbeitsbedingungen gestreikt: Zehntausende waren auf die Straßen von Dhaka gegangen und hatten die Hinrichtung der Besitzer der fünf Betriebe, die in dem eingestürzten Haus untergebracht waren, gefordert.

Mittlerweile wurden sieben Menschen wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung festgenommen. Unter ihnen sind der Besitzer des eingestürzten Gebäudes "Rana Plaza" und mehrere Ingenieure. Arbeiter hatten nach dem Unglück berichtet, das Gebäude sei nach der Entdeckung von Rissen am Vortag evakuiert worden, doch seien sie zur Rückkehr gezwungen worden.

Die Behörden suspendierten am Donnerstag den Bürgermeister von Savar, Mohammad Refayet Ullah, weil er den Bau des Gebäudes genehmigt hatte und nach Bekanntwerden der Schäden nicht die Schließung anordnete.

Kritik am TÜV Rheinland

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton und Handelskommissar Karel De Gucht kündigten an, europäische Unternehmen zu Beratungen über die Sicherheitsstandards in den Fabriken in Bangladesch einzuberufen. Ein Kommissionssprecher sagte in Brüssel, die Angelegenheit sei "dringend". Ein Datum stand demnach noch nicht fest.

In der Textilindustrie, dem wichtigsten Wirtschaftszweig des verarmten Landes, sind drei Millionen Menschen beschäftigt. Viele von ihnen verdienen weniger als 30 Euro im Monat. Arbeitsrechtler erhoben Vorwürfe gegen den Textil-Discounter Kik. "Es zeichnet sich ab, dass Kik innerhalb von nur acht Monaten ein drittes Mal in ein schweres Unglück in einer Textilfabrik involviert ist", heißt es in einer Mitteilung der "Kampagne für Saubere Kleidung". Das kritisierte Unternehmen wies jegliche Verantwortung an dem Unglück zurück. Seit 2008 hätten keine "direkten Geschäftsbeziehungen" zwischen Kik und den im "Rana Plaza" ansässigen Lieferanten mehr bestanden.

Auch am TÜV Rheinland übte die "Kampagne für Saubere Kleidung" Kritik: Dessen Prüfer hätten eine der Textilfabriken in dem eingestürzten Haus in den Jahren 2011 und 2012 vier Mal untersucht, dabei aber keine Baumängel festgestellt. Der TÜV Rheinland räumte zwar die Überprüfung zweier Fabriken ein - allerdings seien diese nicht auf Baumängel, sondern "soziale und ethische Kriterien der Arbeitsgestaltung" untersucht worden.

zur

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/panorama/bangladesch-mehr-als-tote-nach-fabrikeinsturz-geborgen-textilfabriken-oeffnen-wieder-1.1664134
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

damira

Umsonst kann kik seine Klamotten nicht so billig verkaufen.
In einem kikmarkt verdienen hierzu lande Verkäuferinen um die 6€ brutto.   X(
damira



ManOfConstantSorrow

Sicherlich ist der Einsturz der Fabrik eine Katastrophe und die allgemeinen Arbeitsbedingungen in Ostasien auch. Den Menschen dort ist jedoch kein Stück geholfen, wenn man nix mehr aus der Region kauft.

Es ist Schwachsinn jetzt Mitleid zu haben. Die Medien gefallen sich mit der Mitleidswelle und verdienen gut daran. Es stehen bereits diverse Unternehmer in den Startlöchern, die mit Öko-Siegeln gutes Gefühl und gutes Gewissen für teures Geld verkaufen.

In Bangladesch kämpfen die TextilarbeiterInnen seit Jahren beeindruckend für bessere Arbeits- Und Lebensbedingungen. Ihnen und ihren Organisationen würde Solidarität helfen. Und kein Mitleid. Es ändert die Verhältnisse nicht, wenn man Kaptitalisten mit alternativem Image unterstützt.

Man braucht nicht unbedingt nach Bangladesch zu schauen, wenn man gegen Ausbeutung und Unmenschlichkeit ist. damira führte so treffend auf, wie mies die Arbeitsbedingungen in den Kik Filialen hierzulande sind. Wenn man aktiv werden möchte, kann man es z.B. gemeinsam mit dem ausgebeuteten Kik Personal bei der Filiale um die Ecke.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatNach jeder Katastrophe das gleiche zynische Spiel

Aufgereihte Leichen, verzweifelte Mütter, Gewerkschafterinnen, die in den Trümmern Labels fotografieren - und nach jedem Unglück reden sich die Textilunternehmen raus. Und auch wenn jetzt endlich Kik, H&M und Co. ein Abkommen unterzeichnen: Solange nicht weltweit Standards und Mindestlöhne gelten, werden wir immer wieder Leichen zählen.


Das Gute ist: Es tut sich etwas. Das Todtraurige ist: Es mussten erst 1100 Menschen sterben, es mussten erst grauenhafte Bilder von aufgereihten Leichen um die Welt gehen, es mussten erst Mütter mit den Fotos ihrer toten Kinder in die Kameras schreien, bis sich eine zynische Industrie dazu durchringen konnte, an den Zuständen etwas zu ändern.

Jetzt unterschreiben immer mehr Unternehmen jenes Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz, das sie jahrelang abgelehnt haben. Firmen wie Kik, Primark, Otto, Aldi, Lidl, Zara, Benetton, H&M haben plötzlich verstanden, dass es so nicht weitergehen kann. Aber haben sie das wirklich, oder reagieren sie nur auf den Druck der Öffentlichkeit, auf die Empörung der Käufer, die nicht mehr wissen, was sie noch kaufen können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?

Seit Jahren wirbt die Kampagne für Saubere Kleidung schon für das Sicherheitsabkommen, man hat bei den betroffenen Unternehmen Klinken geputzt, man war lästig, hat sich abwimmeln lassen, war weiter lästig, hat sich mit Firmenvertretern getroffen, hat nachgefragt. Passiert ist: nichts. Die meisten Unternehmen haben sich auf ihre privaten Auditings berufen, darauf, dass man seine eigenen Zertifizierungsmaßnahmen habe, dass man selber nach dem Rechten sehe.

Die Nachrichten haben schon immer gezeigt, dass das nicht reicht: Im September 2012 starben 300 Menschen in zwei Textilfabriken in Pakistan, im November 2012 verbrannten 112 in einer Textilfabrik in Bangladesch. Und jetzt 1100 Tote in Rana Plaza. Von den unzähligen kleinen Unfällen nicht zu reden.
Das Geschäft ist verlogen, die Bezahlung ein Witz

Nach jeder dieser Katastrophen fängt das gleiche zynische Spiel an. Gewerkschafterinnen vor Ort rennen durch die Ruinen und suchen nach verkokelten Labels und staubigen T-Shirts, sie fotografieren Beweisstücke zwischen aus dem Schutt ragenden Beinen von Leichen. Wenn sie zu spät kommen, ist alles weg.

Aber ohne diese Beweise gibt kein Unternehmen zu, in der Katastrophenfabrik produziert zu haben. Alle reden sich raus, verweisen auf Subunternehmer, von denen man nichts wusste. Es ist ein erbärmliches Geschacher. Wie kann es sein, dass man in der Automobilbranche bei jeder Schraube weiß, wo sie produziert wird. Und bei den Kleidern nicht?

Fraglich ist, ob alle, die das jetzt großspurig ankündigen, auch unterschreiben. Und man muss prüfen, ob sich die Zustände in Bangladesch wirklich verändern. Die Käufer müssen weiter ihre Macht nutzen, denn dass sie Macht haben, das konnte man in den drei Wochen seit der Katastrophe gut beobachten. Aber das Geschäft ist verlogen, die Bezahlung der Arbeiterinnen ist noch immer ein Witz.

Wenn die bangladeschische Regierung bei ihrem Versprechen bleibt und die Mindestlöhne anhebt, wird die Branche einfach weiterziehen, in das nächste, billigere Land. Das Abkommen gilt für Bangladesch, nur für Bangladesch. Solange nicht weltweit gewisse Standards und Mindestlöhne gelten, werden wir immer wieder Leichen zählen müssen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitsbedingungen-in-der-textilindustrie-nach-jeder-katastrophe-das-gleiche-zynische-spiel-1.1674646

Kuddel

ZitatProteste von Textilarbeitern in Bangladesch
Polizei setzt Tränengas gegen Demonstranten ein

Proteste in Bangladesch: Tausende Menschen gehen seit dem verheerenden Fabrikunglück für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Bei einer Demonstration nahe der Hauptstadt reagierte die Polizei nun mit großer Härte - etwa 50 Menschen wurden verletzt.


Bei Protesten von Textilarbeitern in Bangladesch ist es zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Gummigeschosse und Tränengas gegen Arbeiter ein, als diese bei einer Demonstration am Montag für mehr Sicherheit und höhere Löhne eine wichtige Autobahn in der Nähe der Hauptstadt Dhaka blockierten. Die Straße liegt im Industriegebiet Ashulia, in dem Hunderte Fabriken Textilien für westliche Handelsketten wie Walmart oder H&M fertigen.

Der Polizeichef von Ashulia sagte, einige Demonstranten hätten Steine auf Polizisten geworfen und Polizeiwagen angegriffen. "Wir haben Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt, als sie gewalttätig wurden und eine Straße blockierten." An den Protesten hätten etwa 20.000 Arbeiter teilgenommen. Der Chef der Industriepolizei von Ashulia sprach dagegen von etwa 12.000 Teilnehmern. Medienberichten zufolge wurden bei den Zusammenstößen etwa 50 Menschen verletzt.

Inzwischen hat sich die Lage beruhigt: Der Polizei gelang es, die Arbeiter zurückzudrängen, Arbeitgebervertreter sollen nun vermitteln. Die Sicherheitskräfte in der Gegend wurden verstärkt.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/proteste-von-textilarbeitern-in-bangladesch-polizei-setzt-traenengas-gegen-demonstranten-ein-1.1676388

"Industriepolizei"  ???

"Arbeitgebervertreter sollen nun vermitteln"  ???  ???

Kuddel

So reagiert man, wenn die Mindestlöhne zu niedrig sind...

ZitatDemonstranten zünden Fabriken an und blockieren Straßen
Gewaltsame Proteste gegen niedrigen Mindestlohn

Dhaka (RPO). Die Demonstrationen der Textilarbeiter in Bangladesch gegen Niedrigstlöhne und schlechte Arbeitsbedingungen sind erneut in Gewalt umgeschlagen: Bis zu 200.000 Menschen gingen am Montag auf die Straßen, zündeten Fabriken an und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.


Die Arbeiter fordern eine Erhöhung des Mindestlohns von derzeit knapp 30 Euro im Monat auf umgerechnet 75 Euro.

Der Montag war der dritte Tag in Folge, an dem mehrere zehntausend Textilarbeiter protestierend auf die Straßen gingen. Abdul Baten, Polizeichef des Bezirks Gazipur am Rande der Hauptstadt Dhaka, schätzte die Zahl am Montag auf insgesamt 200.000. Sein Stellvertreter Mustafizur Rahman sagte, 300 Fabriken seien bereits geschlossen worden, um Angriffen der wütenden Demonstranten zu entgehen. Die Polizei habe Gummigeschosse und Tränengas abgefeuert. Mehrere Dutzend Protestierer und einige Polizisten seien bei den Auseinandersetzungen verletzt worden.

Gewaltsame Auseinandersetzungen

In Savar, wo im April das Fabrikgebäude Rana Plaza einstürzte und mehr als 1100 Menschen ums Leben kamen, setzten Arbeiter mindestens zwei Fabriken in Brand, wie der Verband der Textilhersteller und -exporteure mitteilte. Vor dem Sitz des Textilherstellerverbands in der Hauptstadt lieferten sich Demonstranten und die Polizei gewaltsame Auseinandersetzungen. Rund 40 Kilometer nördlich von Dhaka griffen tausende Arbeiter ein Zentrum für Reservepolizisten an und verletzten drei Polizisten, wie die Polizei mitteilte. Demonstranten blockierten die Verbindungsstraßen zwischen der Hauptstadt und Regionen im Westen und Norden stundenlang.

Die Textilarbeiter in Bangladesch gehören zu den am niedrigsten bezahlten der Welt. Die meisten bekommen nur den Mindestlohn, der 2010 nach wochenlangen Protesten auf 3000 Taka (knapp 30 Euro) monatlich heraufgesetzt worden war. Eine Regierungskommission prüft die Forderung der Gewerkschaften nach einer Erhöhung auf rund 8200 Taka (75 Euro).

"8200 Taka sind das Mindeste. Ein Arbeiter braucht sehr viel mehr, um in Würde leben zu können", sagte Gewerkschafter Shahidul Islam Sabuj der Nachrichtenagentur AFP. Die Preise aller wichtigen Nahrungsmittel seien gestiegen, die Löhne aber nicht, klagte ein Demonstrant.

Gewaltsamste Proteste seit 2010

Proteste gegen Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen in der Textilbranche sind häufig in Bangladesch, seit der Katastrophe von Rana Plaza im April sind sie aber heftiger geworden. Die Proteste am Montag seien die gewaltsamsten seit 2010, sagte ein Vertreter der Fabrikbesitzer.

Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Produzent von Textilien weltweit. Die rund 4500 Fabriken im Lande produzieren rund 80 Prozent aller Exporte des Landes. Deren Wert beläuft sich auf rund 20 Milliarden Euro jährlich. Der Verband der Fabrikbesitzer will den Mindestlohn höchstens um 20 Prozent auf 3600 Taka anheben und argumentiert mit der schlechten Lage der Weltwirtschaft.
http://www.rp-online.de/politik/ausland/gewaltsame-proteste-gegen-niedrigen-mindestlohn-1.3697144

Kuddel

ZitatProteste in Bangladesch gehen trotz Lohnerhöhung weiter

Dhaka (Reuters) - Trotz der Zusicherung von Lohnerhöhungen für die Textilarbeiter in Bangladesch halten die gewaltsamen Proteste an.


Die Polizei setzte am Donnerstag Augenzeugen zufolge Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas gegen Demonstranten ein, die mit Steinen warfen. Mehr als 50 Menschen, darunter auch Polizisten, wurden den Angaben nach verletzt. Die Demonstranten blockierten im Industriegürtel am Rande der Hauptstadt Dhaka wichtige Straßen und griffen Fabriken an. "Wir werden weiter protestieren, bis unsere Forderungen erfüllt sind", sagte ein Teilnehmer. Etwa 200 Fabriken blieben geschlossen.

Die Demonstranten verlangen 100 Dollar monatlich für ihre Arbeit. Bislang lag der Mindestlohn in der Textilbranche bei 38 Dollar. Am Mittwochabend stimmten die Fabrikbesitzer der von der staatlichen Lohnkommission vorgeschlagenen Erhöhung auf 68 Dollar monatlich zu. Die Erhöhung soll ab Dezember gelten.

Nach einer Serie schwerer Unfälle und dem Einsturz eines Fabrikgebäudes mit mehr als 1130 Toten im April ist die Textilbranche in dem asiatischen Land in die Kritik geraten. Wegen der extrem niedrigen Löhne und der günstigen Zollbestimmungen für Lieferungen in die westlichen Industrieländer lassen viele große Modefirmen in Bangladesch produzieren. Die Textilbranche ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des verarmten Landes. Sie beschäftigt etwa vier Millionen Menschen, die meisten von ihnen Frauen.
http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE9AD03920131114

Kuddel

ZitatHunderttausende Textilarbeiter im Streik

Protest für höhere Löhne


Phnom Penh -  Im Streit um höhere Löhne haben in Kambodscha die meisten Textilfabriken geschlossen. Zwei Drittel der 600.000 Beschäftigten seien nicht am Arbeitsplatz, sagte Kong Athit von der Textilarbeitergewerkschaft am Montag.

Einige Fabriken werden bestreikt, bei anderen haben die Fabrikbesitzer die Arbeiter aus Protest ausgeschlossen. Wilde Streiks hätten die Unternehmer zu dem Schritt gezwungen, teilte der Verband der Textilhersteller mit.

Protestmärsche

Mehr als 30.000 Arbeiter nahmen an Protestmärschen teil, berichteten Lokalmedien. Die Regierung hatte den Mindestmonatslohn gerade von 80 auf 95 US-Dollar (70 Euro) erhöht, aber die Gewerkschaften fordern mindestens 160 Dollar.

Der Textilsektor ist die größte Exportindustrie Kambodschas mit Einkünften von mehr als fünf Milliarden Dollar im heurigen Jahr. Die Branche liefert vor allem in die USA und nach Europa.
http://derstandard.at/1385172330145/Hunderttausende-Textilarbeiter-in-Kambodscha-im-Streik

Kuddel

Zitat13 Arbeiter bei Fabrikbrand in Bangladesch getötet

Dhaka – Beim Brand in einer Recyclingfabrik in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sind mindestens 13 Arbeiter ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei war das Feuer im Erdgeschoss des sechsstöckigen Gebäudes ausgebrochen. Die Flammen seien mit gelagerten Chemikalien in Kontakt gekommen und hätten sich schnell ausgebreitet. Nachdem der Brand unter Kontrolle gebracht worden war, bargen Rettungskräfte verkohlte Leichen. Als Ursache komme ein elektrischer Kurzschluss infrage. Die Regierung ordnete eine Untersuchung an.
http://www.fr-online.de/newsticker/13-arbeiter-bei-fabrikbrand-in-bangladesch-getoetet,26577320,29716122,view,asTicker.html

Kuddel


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