Wahrheit und Wirklichkeit

Begonnen von admin, 18:27:21 Mi. 11.Januar 2006

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admin

Was Wahrheit und Wirklichkeit zu sein hat, wird weitgehend von den Medien bestimmt. Auch wenn SPRINGER bei dem weiteren Aneignen des Meinungsmonopols gerade ein paar Probleme bekommen hat, gilt doch gerade auf dem Informationssektor: Geld regiert die Welt!

Das Alternativmedium Internet erfährt zunehmend Überwachung und Repression. So befindet sich auch chefduzen mal wieder unter juristischtem Beschuß seitens eines Callcenterbetreibers.

An dieser Stelle sei auch nochmal an unser Spendenkonto erinnert!

mcbernie

ZitatWas Wahrheit und Wirklichkeit zu sein hat, wird weitgehend von den Medien bestimmt.

Wie recht du doch hast. Klar sind die Medien total verlogen und das täglich erlebte, teilweise ernüchternde Bild ist ein anderes als jenes welches uns immer in bürgerlichen Medien vorgelebt wird. Leider können das noch nicht oder wollen vielleicht auch viele dies nicht so sehen.
Menschen müssen mehr nachdenken und Handeln.
Das Proletariat hat nichts zu verlieren als seine Ketten.

maik2006

Das ist ja leider überall so. Im Radio jedenfalls in meiner Gegend wird von der Band Wir sind Helden nur das gespielt was man textlich schwer interpretieren kann. Die musikalisch eindeutig besseren und vor allem systemkritischen Lieder "Müssen nur wollen" bzw. "Guten Tag (Reklamation)" werden so gut wie nie gespielt. Die Medien werden nicht nur bewusst, sondern auch unbewusst gesteuert, denn in den Gleichschaltungsanstalten die sich Schulen nennen, werden die meisten schon sehr früh auf blinden Gehorsam und keine Fragen stellen getrimmt. Ich erinnere mich da immer sehr gerne an zwei Situationen die ich dort erlebte. Erstens wurde ich schief angeschaut, weil ich mich in Bio erdreistete zu fragen wie man sich anmaßen könne zu sagen was vor Milliarden von Jahren war. Und in Geo auf die Frage, dass die Entwicklungshilfe eigentlich ein Witz ist, weil die Schuldrückzahlungen plus Zinsen, die eigentliche Entwicklungshilfe übersteigen, also mehr Geld von den Entwicklungsländern zu uns als andersrum fließt. Hey der Freak wieder! Man kann nur bei den Menschen die Sinne dafür schärfen wie weit die Krake ihre Fühler ausstrahlt. Das geht schon los bei Übersetzungen aus dem Englischen, wenn man manchmal ein Fernsehbericht sieht, wo der deutsche Sprecher gerade Pause hat, und man das englische Original hört und man sich fragt: hey das war aber falsch übersetzt.

Hier noch mal die beiden angesprochenene Songtexte..

Wir müssen nur wollen [3x]
Wir müssen nur

Wir müssen nur wollen [3x]
Wir müssen nur

Muß ich immer alles müssen was ich kann
Eine Hand trägt die Welt und die andre bietet Getränke an

Ich kann mit allen zehn Füßen in zwanzig Tür'n
Und dem elften in der Nase Ballette aufführ'n
Aber wenn ich könnte wie ich wollte würde ich gar nichts woll'n
Ich weiß aber dass alle etwas wollen sollen

Wir können alles schaffen genau wie die tollen
dressierten Affen wir müssen nur wollen
Wir müssen nur wollen [3x]
Wir müssen nur [3x]

Muß ich immer alles müssen was ich kann
Eine Hand in den Sternen die andre im Hintern vom Vordermann

Das ist das Land der begrenzten Unmöglichkeiten
Wir können Pferde ohne Beine rückwärts reiten
Wir können alles was zu eng ist mit dem Schlagbohrer weiten
Wir können glücklich sein und trotzdem Konzerne leiten

Wir können alles schaffen genau wie die tollen
dressierten Affen wir müssen nur wollen
Wir müssen nur wollen [4x]
Wir müssen nur [4x]

Wir können alles schaffen genau wie die tollen
dressierten Affen wir müssen nur wollen

Wir können alles schaffen genau wie die tollen
dressierten Affen wir müssen nur wollen
Wir müssen nur wollen [3x]
Wir müssen nur [3x]

Wir müssen nur
Wir müssen nur wollen [3x]
Wir müssen nur

Wir müssen nur wollen [3x]
Wir müssen nur

Wir müssen nur [4x]

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Meine Stimme gegen dein Mobiltelefon
Meine Fäuste gegen eure Nagelpflegelotion
Meine Zähne gegen die von Dr. Best und sein Sohn
Meine Seele gegen eure sanfte Epilation

Es war im Ausverkauf, im Angebot die Sonderaktion
Tausche blödes altes Leben gegen neue Version
Ich hat es kaum zu Hause ausprobiert da wußte ich schon
An dem Produkt ist was kaputt das ist die Reklamation

Ich will den Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Guten Tag ich will mein Leben zurück
Guten Tag, guten Tag ich will mein Leben zurück
(Ich tausch nicht mehr)
Guten Tag, guten Tag ich will mein Leben zurück
(Ich tausch nicht mehr)
Guten Tag ich gebe zu ich war am Anfang entzückt
Aber euer Leben zwickt und drückt nur dann nicht wenn man sich bückt
Guten Tag

Meine Stimme gegen die der ganzen Talkshownation
Meine Fäuste für ein müdes Helleluja am Boden
Meine Zähne gegen eure zahme Revolution
Visionen gegen die totale Television

Es war im Ausverkauf im Angebot die Sonderaktion
Tausche blödes altes Leben gegen neue Version
Ich hat es kaum zu Hause ausprobiert da wußte ich schon
An dem Produkt ist was kaputt das ist die Reklamation

Ich will den Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Guten Tag ich will mein Leben zurück
Guten Tag, guten Tag ich will mein Leben zurück
(Ich will den Tausch nicht mehr)
Guten Tag guten, Tag ich will mein Leben zurück
(Ich will den Tausch nicht mehr)
Guten Tag ich gebe zu ich war am Anfang entzückt
Aber euer Leben zwickt und drückt nur dann nicht wenn man sich bückt
Guten Tag

Mobiltelefon
von Dr. Best und sein Sohn
Sonderaktion
Das ist die Reklamation
der ganzen Talkshownation
Revolution
Visionen gegen die totale Television

Es war im Ausverkauf im Angebot die Sonderaktion
Tausche blödes altes Leben gegen neue Version
Ich hat es kaum zu Hause ausprobiert da wußte ich schon
An dem Produkt ist was kaputt das ist die Reklamation

Ich will den Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Ich Tausch nicht mehr
Ich will mein Leben zurück

Guten Tag ich will mein Leben zurück
Guten Tag, guten Tag ich will mein Leben zurück
(Ich Tausch nicht mehr)
Guten Tag, guten Tag ich will mein Leben zurück
(Ich Tausch nicht mehr)

Guten Tag ich gebe zu ich war am Anfang entzückt
Aber euer Leben zwickt und drückt nur dann nicht wenn man sich bückt
Guten Tag
Guten Tag
Guten Tag
Guten Tag
Guten Tag

hezekiel

Was wahr ist und was nicht, bestimmen wir weitgehend selbst. Dementsprechend gibt es viele Wahrheiten zu ein und demselben Sachverhalt.
Das ganze kann ziemlich philosophisch werden.
Wir können nur WISSEN, was wir selber denken, sehen oder tun, sofern uns unsere Sinne keinen Streich spielen.
Fernsehen ist da schon kritisch: Ist Merkel wirklich eine Frau? Ich habe sie nie gesehen (geschweige denn nackt - buaaahhh). Schwieriger ist die Wahrheit, ob die Erde tatsächlich eine Kugel ist. Ich hab´s nie nachgemessen.
Man hat jetzt 2 Möglichkeiten:
Entweder man glaubt gar nichts mehr, spart sich seine Abo´s und erfreut sich an der Gewissheit, dass man zwar nicht viel, das dafür aber mit sehr hoher Sicherheit weiss.
Oder man begibt sich auf den mühseligen Weg, Nachrichten, die einem wichtig erscheinen, zu überprüfen. Dafür gibt einem das Internet ja eine Menge Möglichkeiten, leider auch viel Müll.
Letztlich ist es eine Frage, wem wir vertrauen und ob wir eine Nachricht dann eher glauben, wenn alle Medien mehr oder weniger dasselbe schreiben.
Ich erinnere mich an den Beginn des Irakkrieges, wo ich für jeden der vielen "wahren" Kriegsgründe unzählige "Beweise" im Internet finden konnte, so dass die Verwirrung noch größer wurde.

Ich bevorzuge, vieles zu glauben, da ich prinzipiell nicht davon ausgehe, dass eine Medienverschwörung uns dumm halten will, auch auf die Gefahr hin, ab und zu manipuliert zu werden.

Zu maik2006: ich glaube Dir gerne, dass viele Lehrer mit ungewollten Fragen eher schlecht umgehen. Viele rattern ihren Stoff durch und jede Frage, die nicht im Lehrplan vorgesehen ist, kostet Zeit. Ich kenne diese "Pädagogen".
Natürlich hast Du auch recht, dass wir niemals wirklich wissen, was vor Milliarden Jahren passierte. In der Wissenschaft dreht es sich aber meistens nur um Wahrscheinlichkeits-Aussagen. Wenn man 99 Äpfel loslässt und alle auf den Boden fallen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch der 100. fällt, nun mal ziemlich hoch. Also gilt das Gravitationsgesetz, solange bis der erste Apfel in der Luft stehen bleibt. Ebenso kann man Wahrscheinlichkeiten darüber bilden, was die Menschen in der Steinzeit gegessen haben usw. Wird ein Gesetz falsifiziert dann kommt eine neue Theorie, die besser ist usw.

Bei der Schuldenproblematik der Entwicklungsländer bin ich anderer Auffassung, aber das ist wohl ein neuesThema.

maik2006

Ich will damit sagen, dass Schulen keine freie Meinungsbildung fördern. Ich habe zum Beispiel mal gesagt, dass man Chemieunterricht getrost abschaffen könnte wenn man sieht, was die Chemie auf der Welt anrichtet, aber solche Gedankengänge sind nicht erlaubt, und die, die keine Fragen stellen und immer schön ihre Hausaufgaben machen, kriegen besserer Zensuren, fühlen sich dadurch auch moralisch auf der sicheren Seite und das sind letztlich die, die später die Hebel in der Hand halten und das muss man wissen! Diesen Leuten fehlt Objektivität. Und es waren nicht solche Leute denen wir den größten Teil unserer menschenrechtlichen und demokratischen Fortschritte zu verdanken haben, sondern es waren Querdenker, wie zum Beispiel Lafontaine, die nicht mit dem Strom schwimmen, sondern die Hand in die Wunde legen, obwohl sie es nicht bräuchten, da sie so schlau sind, dass sie immer genug Geld verdienen, aber sie kämpfen für ihre Überzeugungen. Die Leute müssen merken, dass z.B. Merkel eine kalte Karrierefrau ist, die mit allen Mitteln und Tricks den Aufstieg geschafft hat und das genau solche Leute den kleinen Mann fertig machen. Die Leute müssen schnallen, dass Politiker wie Trittin oder Lafontaine, für eine selbstlosere Politik stehen, die gewisse Ideale haben. Und so ist es überall. Immer ja und amen sagen kann jeder, es geht ja auch nicht um blinden Protest, aber leider ist die allgemeine Meinung meist falsch und eben von den "Eliten" gesteuert. Die Erde ist eine Scheibe, Hitler ist friedlich, es gibt keinen menschgemachten Klimawandel, die Rente ist sicher, usw. Das sind alles solche Beispiele, wie Probleme die vorhanden sind, beweisbar sind, vom Mainstream nicht beachtet werden, obwohl einer Menge schlauer Leute genau diese Probleme erkennt und da kommt dann wieder das in der Schule gelernte Prinzip vom "ja und amen sagen" durch und die meisten, auch gebildeteren Leute stellen sich auf die Seite des Mainstreams, und wenn dann erkennbar ist das die paar "Spinner" Recht hatten, dann hat man sich eben kollektiv geirrt. Kann ja passieren, es werden keine Konsequenzen gezogen, dass wirklich mal frei gedacht wird, und so geschieht immer das was die, die auf der Leiter oben stehen wollen. Mich kotzt es einfach an, wenn jeder Zweite denkt sein Lebensstil und seine Gedanken sind richtig, weil es ja fast alle so machen und fast alle so denken, und dem Rest diesen Irrsinn aufzwingen, siehe den Songtext "Die Reklamation".

Es muss einfach das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass Mainstream meist falsch ist bzw. falsch liegt.

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von maik2006
Ich will damit sagen, dass Schulen keine freie Meinungsbildung fördern. Ich habe zum Beispiel mal gesagt, dass man Chemieunterricht getrost abschaffen könnte wenn man sieht, was die Chemie auf der Welt anrichtet, aber solche Gedankengänge sind nicht erlaubt, und die, die keine Fragen stellen und immer schön ihre Hausaufgaben machen, kriegen besserer Zensuren, fühlen sich dadurch auch moralisch auf der sicheren Seite und das sind letztlich die, die später die Hebel in der Hand halten und das muss man wissen! Diesen Leuten fehlt Objektivität. ...

... Das sind alles solche Beispiele, wie Probleme die vorhanden sind, beweisbar sind, vom Mainstream nicht beachtet werden, obwohl einer Menge schlauer Leute genau diese Probleme erkennt und da kommt dann wieder das in der Schule gelernte Prinzip vom "ja und amen sagen" durch und die meisten, auch gebildeteren Leute stellen sich auf die Seite des Mainstreams, und wenn dann erkennbar ist das die paar "Spinner" Recht hatten, dann hat man sich eben kollektiv geirrt. ...

Chemie und andere Wissenschaften, Wirtschaftszweige abzuschaffen, nur weil die herrschende Klasse - die Bourgeoisie in Wirtschaft und Banken - ihre Finger drauf hat, ist kurzsichtig gesehen. Es liegt an der Gesellschaftsordnung und den Machtgrundlagen, über die ein Ausbeuterstaat verfügt. Und das ist das Privateigentum an Produktionsmitteln.

Auf diese Ideen der Abschaffung von vermeintlichen Ursachen für den eigenen Arbeitsverlust sind vor gut 200 Jahren auch die Fabrikarbeiter gekommen, die Maschinenstürmerei zu Zeiten der industriellen Revolution betrieben hatten. Sie zerstörten die Spinn- und Webmaschinen und dachten sie wären die Ursache für ihr Elend. Sie wendeten sich auch gegen das Verlagssystem der Kaufleute. Das Verlagssystem ist sozusagen die Weiterentwicklung der Fronarbeit für Kirchen und Adel aus dem Mittelalter, übertragen in den Frühkapitalismus als Teil der Manufakturarbeit. Eine der bekanntesten Verlegerinnen wird fälschlicherweise im Erzgebirge um die Bergstadt Annaberg/Buchholz sehr verehrt - Barbara Uthman. Diese Unternehmersfrau soll angeblich das Klöppeln aus dem belgischen Raum ins Erzgebirge, einem Notstandsgebiet Sachsens, nach Ende des Silberbergbaus (erzgebirgischer Silberbergbau - Stichwort: Das große Berggeschrey) eingeführt und so den Frauen verarmter Bergleute eine neue Erwerbsquelle vermittelt haben. Im Textilbereich ist im Erzgebirge noch die Herstellung von Posamenten und Effekten (Borten, Tressen, Kordeln, Schnüren, Quasten, Fransen, Litzen, Spitzen, Besätze) bekannt, die auch nach dem Verlagsprinzip in Heimarbeit hergestellt wurden.

Uns ist in diesem Zusammenhang der Aufstand der schlesischen Weber von 1844 in Peterswaldau (heute polnisch: Pieszyce) und Langenbielau (heute polnisch: Bielawa) vornehmlich dadurch bekannt, weil es das Spottlied Blutgericht gibt:

[align=center]Blutgericht[/align][align=center][/align][align=center]Hier im Ort ist das Gericht,[/align][align=center]Viel schlimmer als die Femen,[/align][align=center]Wo man nicht mehr ein Urteil spricht,[/align][align=center]Das Leben schnell zu nehmen.[/align][align=center][/align][align=center]Hier wird der Mensch langsam gequält,[/align][align=center]Hier ist die Folterkammer,[/align][align=center]Hier werden Seufzer viel gezählt[/align][align=center]Als Zeugen vom dem Jammer.[/align][align=center][/align][align=center]Die Herren Zwanziger die Henker sind,[/align][align=center]Die Dierig, ihre Schergen,[/align][align=center]Davon ein jeder tapfer schind't,[/align][align=center]Anstatt was zu verbergen.[/align][align=center][/align][align=center]Ihr Schurken all, ihr Satansbrut![/align][align=center]Ihr höllischen Kujone![/align][align=center]Ihr freßt der Armen Hab und Gut,[/align][align=center]Und Fluch wird euch zum Lohne![/align][align=center][/align][align=center]Ihr seid die Quelle aller Not,[/align][align=center]Die hier den Armen drücket,[/align][align=center]Ihr seid's, die ihr das trockne Brot[/align][align=center]Noch von dem Munde rücket.[/align][align=center][/align][align=center]Was kümmert's euch, ob arme Leut[/align][align=center]Kartoffeln kauen müssen,[/align][align=center]Wenn ihr nur könnt zu jeder Zeit[/align][align=center]Den besten Braten essen?[/align][align=center][/align][align=center]Kommt nun ein armer Webersmann,[/align][align=center]Die Arbeit zu besehen,[/align][align=center]Find't sich der kleinste Fehler dran,[/align][align=center]Wird's ihm gar schlecht ergehen.[/align][align=center][/align][align=center]Erhält er dann den kargen Lohn,[/align][align=center]Wird ihm noch abgezogen,[/align][align=center]Zeigt ihm die Tür mit Spott, und Hohn[/align][align=center]Kommt ihm noch nachgeflogen.[/align][align=center][/align][align=center]Hier hilft kein Bitten, hilft kein Flehen,[/align][align=center]Umsonst sind alle Klagen;[/align][align=center]Gefällt's euch nicht, so könnt ihr gehn,[/align][align=center]Am Hungertuche nagen.[/align][align=center][/align][align=center]Nun denke man sich diese Not[/align][align=center]Und Elend dieser Armen;[/align][align=center]Zu Hause keinen Bissen Brot[/align][align=center]Ist das nicht zum Erbarmen?[/align][align=center][/align][align=center]Erbarmen? Ha! ein schön Gefühl,[/align][align=center]Euch Kannibalen! fremde;[/align][align=center]Ein jeder kennt schon euer Ziel:[/align][align=center]Es ist der Armen Haut und Hemde.[/align][align=center][/align][align=center]O! Euer Geld und euer Gut,[/align][align=center]Das wird dereinst zergehen[/align][align=center]Wie Butter an der Sonne Glut,[/align][align=center]Wie wird's um euch dann stehen?[/align][align=center][/align][align=center]Wenn ihr dereinst nach dieser Zeit,[/align][align=center]Nach diesem Freudenleben,[/align][align=center]Dort, dort in jener Ewigkeit[/align][align=center]Sollt Rechenschaft abgeben?[/align][align=center][/align][align=center]Doch ha! sie glauben an keinen Gott,[/align][align=center]Noch weder an Höll und Himmel,[/align][align=center]Religion ist nur ihr Spott,[/align][align=center]Hält sich ans Weltgetümmel.[/align][align=center][/align][align=center]Ihr fangt stehts an zu jeder Zeit,[/align][align=center]Den Lohn herabzubringen,[/align][align=center]Und andre Schurken sind bereit,[/align][align=center]Eurem Beispiel nachzuringen.[/align][align=center][/align][align=center]Der Reihe nach folgt Fellmann nach,[/align][align=center]Ganz frech ohn' alle Bande,[/align][align=center]Bei ihm ist auch herabgesetzt[/align][align=center]Der Lohn, zur wahren Schande.[/align][align=center][/align][align=center]Die Gebrüder Hofrichter sind,[/align][align=center]Was soll ich ihnen sagen?[/align][align=center]Nach Willkür wird auch hier geschind't,[/align][align=center]Dem Reichtum nachzujagen.[/align][align=center][/align][align=center]Und hat auch einer noch den Mut,[/align][align=center]Die Wahrheit nachzusagen,[/align][align=center]Dann kommt's so weit, es kostet Blut,[/align][align=center]Und dann will man verklagen.[/align][align=center][/align][align=center]Herr Cammlott, Langer genannt,[/align][align=center]Der wird dabei nicht fehlen,[/align][align=center]Einem jeden ist es wohl bekannt,[/align][align=center]Viel Lohn mag er nicht geben.[/align][align=center][/align][align=center]Wenn euch, wie für ein Lumpengeld,[/align][align=center]Die Ware hingeschmissen,[/align][align=center]Was euch dann zum Gewinne fehlt,[/align][align=center]Wird Armen abgerissen.[/align][align=center][/align][align=center]Sind ja noch welche, die der Schmerz[/align][align=center]Der armen Leut bewegt,[/align][align=center]In deren Busen noch ein Herz[/align][align=center]Voll Mitgefühle schlägt.[/align][align=center][/align][align=center]Die müssen, von der Zeit gedrängt,[/align][align=center]Auch in das Gleis einlenken,[/align][align=center]Der andern Beispiel eingedenk[/align][align=center]Sich in dem Lohn einschränken.[/align][align=center][/align][align=center]Ich sage, wem ist's wohl bekannt,[/align][align=center]Wer sah vor zwanzig Jahren[/align][align=center]Den übermüt'gen Fabrikant[/align][align=center]In Staatskarossen fahren?[/align][align=center][/align][align=center]Sah man dort wohl zu jeder Zeit[/align][align=center]Paläste hoch erbauen?[/align][align=center]Mit Türen, Fenstern, prächtig weit,[/align][align=center]Ist's festlich anzuschauen![/align][align=center][/align][align=center]Wer traf wohl dort Hauslehrer an[/align][align=center]Bei einem Fabrikanten?[/align][align=center]In Livreen Kutscher angetan,[/align][align=center]Staats-Domestiken, Gouvernanten![/align]

Das Thema des schlesischen Weberaufstand haben z.B. Heinrich Heine (Gedicht "Die Schlesischen Weber"), Georg Weerth (Gedicht "Das Hungerlied"), Gerhart Hauptmann (Drama "Die Weber") und Käthe Kollwitz (Lithograpien "Der Schlesische Weberaufstand" )

Dem ging auch in Frankreich der Aufstand der Seidenweber von Lyon 1831 voraus.

Aus der Zeit der Maschinenstürmerei stammt auch das Wort Sabotage:

"...Das Wort Sabotage entstand wahrscheinlich durch die Tatsache, dass französische Arbeiter während der industriellen Revolution ihre Holzschuhe (frz. "sabot" ) in die Mäh- und Dreschmaschinen warfen, um gegen die immer weiter fortschreitende Mechanisierung ihrer Arbeit zu kämpfen oder um sich eine Auszeit zu nehmen, bis die Maschinen repariert waren, wenn dieses überhaupt noch möglich war. Aus diesem Grund wurde der Sabot als ein Symbol der anarchistischen ArbeiterInnen benutzt."

Bevor wir solche sinnlosen Modeworte aus dem amerikanischen oder englischen Sprachraum wie Mainstream verwenden, was man schlicht im Deutschen als Zeitgeist (die auftretende öffentliche Meinung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder -Zeitraum) bezeichnen kann, sollten wir uns befleißigen, unsere eigene Muttersprache zu beherrschen und solch Anglismen und Amerikanismen nicht bei jeder passender und unpassender Gelegenheit nachäffen, nur weil's "cool" klingt.

jensen-ex

ZitatBevor wir solche sinnlosen Modeworte aus dem amerikanischen oder englischen Sprachraum wie Mainstream verwenden, was man schlicht im Deutschen als Zeitgeist (die auftretende öffentliche Meinung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder -Zeitraum) bezeichnen kann, sollten wir uns befleißigen, unsere eigene Muttersprache zu beherrschen und solch Anglismen und Amerikanismen nicht bei jeder passender und unpassender Gelegenheit nachäffen, nur weil's "cool" klingt.






löbliche seite
So it goes.

Kurt Vonnegut

ManOfConstantSorrow

Also jensen-ex,

wo hast du diesen löblichen Leckerbissen denn gefunden?
Ein Kalauer jagt den anderen...


Das diabolische Hart Felsen Kaffee
in Las Vegas




In der Küche ist eine rustikale Eichenholzküche mit Kleinwelle (unlöblich: Mikrowelle), Spülmaschine und Zerankochfeld eingebaut.
 
In der Abstellkammer bewahre ich wichtige Dokumente und Unterlagen auf. Alle Papiere sind ordentlich sortiert und nummeriert und in Herlitz Ordnern verstaut - Ordnung muss einfach sein.
 
Auch das WC ist hochwertig ausgestattet und verfügt über eine Toilettenanlage der Marke "Mainau". Natürlich ist das "stille Örtchen" im schlichten Weiss gehalten.

Das Schlafzimmer ist mir heilig. Keine fremde Person wird jemals diesen Raum betreten. Ausgestattet ist das Schlafzimmer mit einer leistungsstarken Klimaanlage der Marke Bosch. Ferner findet man noch ein Bett, einen Beistelltisch sowie eine löbliche Schrankwand in diesem Raum.
 
Das keusche Bad ist mit einer löblichen Bodenheizung ausgestattet und verfügt über eine moderne Wirbelbadewanne.






Meine Zugehfrau ist Frau Hannelore Mars.

Sie hat meine löbliche Internetzabstimmung mit 82,20% gegen Frau Gabriele Storch (17,80%) gewonnen.
Insgesamt beteiligten sich 191 Heimseitenbesucher.

Ich danke Frau Gabriele Storch für Ihre Bewerbung und wünsche Ihr viel Glück auf Ihren weiteren Lebensweg.




Mein löbliches Eigenheim verfügt seit dem 26. Juli über ein mehrmediales Sicherheitssystem:

Jede Hauswand ist durch eine keusche Überwachungskamera gesichert.
Die meisten Unholde werden schon durch den Anblick der Kameras abgeschreckt und verlassen umgehend mein Grundstück.



Exzessiver Alkohol- und Tabakkonsum führen zu Unzucht, Randalen und sogar Gehirnbrand.

Drogen sind neben Unzucht, Hipf Hüpf und bösen Heimrechner Spielen ein weiterer Grund für die Verwahrlosung der heutigen Jugend.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

jensen-ex

So it goes.

Kurt Vonnegut

Wilddieb Stuelpner

Jensen-ex,

was soll der Spott und Hohn auf die eigene Muttersprache? Ich bin kein konservativer Hardliner der deutschen Sprache, aber auch keiner der Spraschschluderei unterstützt.

In Frankreich gibt es eine Vereinigung zum Schutz der französischen Sprache, ebenso in Polen ein Sprachgesetz. Da stößt sich keiner dran.

Und hier im Großdeutschland werden Angliszmen und Amerikaniszmen um sich rumgeschmissen, die keine Sau mehr versteht, wenn man keine Recherchemöglichkeit hat.

Warum schreibt man dann nicht gleich generell englisch und erklärt die BRD zum Hoheitsgebiet des britischen Commonwealths, wenn man es sich so sehr wünscht?

Dann hätten aber Stoiber, Koch, Oettinger und Consorten erhebliche Verständigungsprobleme und müßten sich einem britischen Einbürgerungstest unterziehen?

Vortrag zum Thema "Ist die deutsche Sprache in Gefahr?" - FH Zittau/Görlitz

Wikipedia: Verein zur Wahrung der deutschen Sprache (VWDS)

Gesetz über die polnische Sprache

Auswärtiges Amt: Frankreich - Kulturpolitik

Frankreich leitet seinen Rang in Europa und der Welt auch aus den Eigenheiten seiner Kultur ab, die sich insbesondere über die Sprache definiert (Sprachschutz- und -pflegegesetzgebung). In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, der UNESCO und der WTO mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt ("diversité culturelle";): Kultur ist keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann.

Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung. Großzügig zugeschnittene kulturelle Veranstaltungen entsprechen dem Selbstverständnis Frankreichs als Kulturnation und von Paris als Kulturmetropole. Die Förderung eines kulturellen Profils der regionalen Zentren in der Provinz wird verstetigt.

Frankreich behauptet u. a. wegen seiner nach wie vor hohen kulturellen Attraktivität seinen Rang als meistbesuchtes Ziel des internationalen Tourismus.

Weiterführende Information: Ministère de la culture et de la communication

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Hansgeorg Stengel war zugleich Kabarettist und Karikaturist in der DDR und arbeitete u.a. auch für den "Eulenspiegel", Spitzname in der DDR - Die Eule. Er war ein entschiedener Gegner von Sprachschluderei und konnte gekonnt seine Spitzen gegen solche Zeitgenossen in seiner deutschen Muttersprache austeilen.



MDR, Kultur: Interview zum 80. Geburtag am 31. Juli 2002, Hansgeorg Stengel: "Ich bin ein Unverbesserlicher"

"... Könnten sie für beides ein Beispiel bringen - für die 30 und für die 70 Prozent?

Zu den 30 Prozent zumindest einigermaßen Hinnehmbarem gehören zum Beispiel die gelöschten "Hs" bei "rau" und bei "Känguru". Wozu braucht das Känguru ein "H", es reicht, wenn es einen Beutel hat! Und "rau", naja, dem hat man auch das "H" weggenommen, das ist wahrscheinlich eine Verbeugung vor unserem Bundespräsidenten. Also dagegen hab ich nichts einzuwenden, das schadet jedenfalls nicht. Dann hab ich ein großzügiges Verhältnis beim Umgang mit "ß" und "ss". Also nehmen wir den Satz, dass ich jetzt hier mit Ihnen am Telefon spreche, da wurde das "dass" früher mit "ß" geschrieben. Das wird jetzt mit Doppel-S geschrieben, und da bin ich durchaus der Meinung, das ist richtig, dass man nach kurzen Vokalen Doppel-S schreibt und nach langen Vokalen das "ß".

Und die 70 Prozent?

Naja, ich finde es geradezu irrsinnig, dass eine Bewegung entstanden ist hin zu mehr groß zu schreibenden Wörtern. Ich bin dafür, und die Schreibweise in anderen Ländern hat ja bewiesen, dass die Leute damit keine Schwierigkeiten haben, dass man mehrheitlich klein schreiben sollte. Wenn man sich schon nicht entschließen kann, überhaupt zur generellen Kleinschreibung überzugehen.

Und dann diese Verumlautung - nur wegen irgendwelcher von den Etymologen und von den Morphologen ermittelten Herkünften eines Wortes. Ich bin ja das beste Beispiel dafür mit meinem Namen "Stengel". Der "Stengel", das ist wohl wahr, ist abgeleitet von "Stange" und ein Stengel ist eine kleine Stange, ein Stänglein eben. Mit dieser Logik aber die Rechtschreibreform zu belasten, das halte ich für lächerlich. Denn schon der alte Duden wird ja wohl 1901 bei der damaligen Reform gewusst haben, dass "Stengel" von "Stange" kommt, aber er hielt nicht sehr viel von Umlauten, weil die ja auch in gewisser Weise das Schriftbild belasten, erst recht jetzt im Computerzeitalter. Es ist ja kein Fortschritt, wenn man die Anzahl der Umlaute noch vergrößert.

Benutzen Sie eigentlich neue Rechtschreibung in Ihren Büchern?

Manchmal bin ich dazu verpflichtet, damit bei den Verlagen nicht das Chaos ausbricht. Die Kinderbuchverlage haben sich ohnehin auf die neue Schreibung geeinigt, damit die Kinder nicht in der Schule etwas anderes lernen, als dann in den Büchern praktiziert wird. Im Erwachsenenbereich hat jeder Verlag seine eigene Ansicht. Bei meinem neuesten Buch "Dicht an dicht" musste ich zum Beispiel die Rechtschreibung, die bis 1999 gültig war, beibehalten, also auch das "daß" mit "ß". ..."

"... Sie setzen sich seit den 50er Jahren in Satireblättern und Büchern und seit 1971 auf der Bühne mit Sprachschludereien auseinander, aber auch mit alltäglichen Ärgernissen

... Ich wundere mich direkt manchmal, wie weit ich gehen konnte. In der Sammlung "Dicht an dicht"



können Sie ein Gedicht finden, da sage ich jemandem, der was ganz Kleines in einem Laden kaufen will:

"Siehst du den Morgenstern am Himmel blinken,
hüpf aus dem Bett, stell dich beim Konsum an,
nimm dir was zu essen mit und was zu trinken,
es könnte sein, du kommst erst morgen dran".

Die ganze Misere, dass wir eine Wirtschaft hatten, die von Mangel gekennzeichnet war, diesen oft grauen Alltag, den habe ich da sehr drastisch dargestellt. Ich habe damals gedacht, das Gedicht bringen sie überhaupt nicht. Das ist dann aber doch in den 50er Jahren gedruckt worden. ..."

MDR, Kultur: Zur Erinnerung - Stengel spricht... - Epigramme wider die Sprachschluderer

Im Osten kennt wohl jeder Stengels Wortwitz. Beliebt waren seine hintersinnigen Kreuzworträtsel und die "Geredeschuppen"-Kolumne im "Eulenspiegel". Kinder liebten seinen "Struwwelpeter" - ein Bestseller. Am 30. Juli, seinem 81. Geburtstag, starb Hansgeorg Stengel. Dem MDR gab er ein Jahr zuvor ein ausführliches Interview. Ein Porträt und Buchtipps finden Sie hier.

Stengels Markenzeichen waren die scharfe - Ringelnatzsche - Nase und die spitze Feder, mit der er 50 Jahre lang gegen Stilblüten und Sprachschluderereien zu Felde zog. Bis 1959 beim Satire-Wochenblatt "Eulenspiegel" in Ost-Berlin als "Redakteur für Sprache und Stil" angestellt, war er von da an freier Autor. Seine Texte - Gedichte, Epigramme, "Epikrümel" und Kalauer - füllen mittlerweile 50 Bücher mit einer Gesamt-Auflage von über 2 Millionen Exemplaren. Als Geburtstagspräsent zum 80. veröffentlichte der Eulenspiegel Verlag 2002 "Dicht an dicht. Sämtliche Gedichte".

jensen-ex

ZitatJensen-ex,
was soll der Spott und Hohn auf die eigene Muttersprache? Ich bin kein konservativer Hardliner der deutschen Sprache, aber auch keiner der Spraschschluderei unterstützt.


war ja auch nicht bös gemeint, joachim ... sollte nur ein halbwegs gutgelaunter hinweis darauf sein, dass sprache halt was lebendiges ist und von lebendigen usern (=sprechern ...) verwandt wird. Ich kann da ja auch nix gegen machen.

lg j.
So it goes.

Kurt Vonnegut

hezekiel

joachim kuehnel,

lassen Sie doch die Menschen so sprechen wie sie wollen! Dass in den Medien viele Begriffe verangliziert werden, scheint ja auf Gegenliebe zu stoßen. Und ob die Bevölkerung englische Begriffe aus "Coolness", Liebe zur englischen Sprache oder was auch immer gebraucht, liegt ja auch in deren freier Entscheidung. Es wird immer so getan, als sei das Übel von oben verordnet. Das trifft bei der Rechtschreibreform zwar auch zu. Aber bzgl. der Anglizismen treffen die Medien ihre Entscheidungen aufgrund der Nachfrage der Konsumenten. Und wenn ein englischer Produktname das Produkt für die Konsumenten besser macht, dann kriegt es halt einen englischen Namen. Und die Entscheidung darüber haben letzten Endes die Konsumenten, also wir. Und das ist ja wohl demokratisch.
 Im Gegenzug halte ich eine Quote für deutsches Liedgut im Radio für höchst undemokratisch! Völlig daneben, zu glauben, dass Sprache einen Wert für sich darstellt. Ein kulturelles Gut ist per se weder besser noch schlechter, nur weil es in einer bestimmten Sprache verfasst wird. Sondern die Qualität liegt in vielen und v.a. subjektiven Faktoren begründet. Man versetze sich ein paar Jahrzehnte zurück, wo die deutsche "Schlagerparade" aus unerträglichem Geschwätz bestand. Ich glaube die Leute damals waren dankbar, dass das Angebot an englischen Songs sie wenigstens davor bewahrte, den Inhalt des Stückes auch verstehen zu müssen. Und ausserdem sind deutsche Lieder mittlerweile ständig im Radio - ganz ohne Quote. Denn die bekannten Interpreten treffen den Geschmack vieler Käufer. So einfach ist das. Sollte sich dieser Geschmack jedoch wieder ändern, so bin ich froh darüber, dass uns dann keine - wie auch immer geartete - Quote dazu zwingt, etwas anzuhören, was wir bei freier Entscheidung nicht hören wollten.

Sie können das Ganze ja auch auf weitere Bereiche ausdehnen:
Zum Schutz des Wissens über unser Land, was in der jüngeren Generation zusehends schwindet, wird ab sofort eine Tourismusquote eingeführt, die jeden Haushalt dazu zwingt, ein Drittel der Urlaubstage in deutschen Landen zu verbringen. Und wer sich ein Heimatmuseum anschaut, kriegt die Hälfte draufsubventioniert. Nix mehr "Bella Italia".

Zum Schutz der deutschen Wurst (Kulturgut!) dürfen ab sofort weder französische fritierte Kartoffeln noch Döner verkauft werden. Ansonsten wird unsere Bevölkerung längerfristig ihres kulturellen Erbes beraubt, weil sie vergessen oder zu wenig gewürdigt hat, wie eine gute alte deutsche Currywurst (ahhh, schlechtes Beispiel - Curry viel zu undeutsch) zu schmecken hat.

Man könnte so weiter machen. Aber ich will Sie nicht auf den Arm nehmen, sondern nur zeigen, wie grundsätzlich falsch ich es finde, wenn der Staat der Gesellschaft kulturelle Vorschriften machen soll. Freiheit ist das Zauberwort. Jeder nach seinem Geschmack. Sie können sich die Medien aussuchen, die sie benutzen möchten. Lassen Sie auch die anderen frei wählen, die sich eben lieber die "European Top Twenty" ansieht. Ist doch alles in Butter, finde ich.

Was mir außerdem kürzlich sehr auf die Nerven ging, waren Einträge in den Gästebüchern (da kann man ungewollte Meinungen vor Veröffentlichung rauszensieren) rechter "Kameradschaften", wo auch die deutsche Sprache als vom Aussterben bedroht und, unter Aufruf zur Gewalt, zur Rettung derselben aufgerufen wurde. Dass die Ankläger dieses Zustandes selbst kaum in der Lage waren, auch nur einen vollständigen Satz in der von ihnen so verehrten Sprache zu verfassen (und ich rede nicht von Tipp- oder Kommafehlern) lässt die Glaubwürdigkeit ihrer Forderung doch sehr zweifelhaft erscheinen. Nicht dass Sie mich falsch verstehen joachim kuehnel, ich will Sie nicht irgendwie mit braunem Gedankengut in Verbindung bringen! Obwohl ich die Verwendung des Begriffes "Großdeutschland" nicht verstehe.

Einen schönen Tag wünscht Ihnen Ihr
hezekiel

Magnus

ZitatOriginal von hezekiel
joachim kuehnel,

............

Nicht dass Sie mich falsch verstehen joachim kuehnel, ich will Sie nicht irgendwie mit braunem Gedankengut in Verbindung bringen! Obwohl ich die Verwendung des Begriffes "Großdeutschland" nicht verstehe.

Einen schönen Tag wünscht Ihnen Ihr
hezekiel


Tja - das ist wieder typisch deutsch -  auch wer nur deutsches Kulturgut verteidigt wird schnell in die braune Ecke gedrängt.

"Ich will Sie ja nicht irgendwie........, obwohl................."

Was in anderen Ländern völlig normal ist, ist bei uns immer noch höchst problematisch. Schade.

Soll doch jeder schreiben wie er will - das muss aber auch nicht jeder cool finden.

Zur Rechtschreibung ein Zitat von unserem alten Kumpel Goethe:

ZitatMir, der ich selten selbst geschrieben, was ich zum Druck beförderte, und, weil ich diktierte, mich dazu verschiedener Hände bedienen mußte, war die konsequente Rechtschreibung immer ziemlich gleichgültig. Wie dieses oder jenes Wort geschrieben wird, darauf kommt es doch eigentlich nicht an; sondern darauf, daß die Leser verstehen, was man damit sagen wollte! Und das haben die lieben Deutschen bei mir doch manchmal getan.
                                                Johann Wolfgang Goethe

hezekiel

Zunächst mal drehen Sie meine Worte einfach um. Ja, ich störe mich an dem Begriff "Großdeutschland" und verstehe nicht, was er in diesem Zusammenhang zu suchen hat. Das habe ich erwähnt und zusätzlich wegen meinem Beispiel aus der rechten Szene wollte ich betonen, dass ich Herrn Kuehnel nicht in in diese Ecke stellen will. Steht doch alles da. Wo ist das Problem?

Was typisch deutsch ist und was nicht verdient vielleicht an anderer Stelle einen ausführlicheren Rahmen.
Hier nur noch kurz zu Ihrer Bemühung Goethes:
In Goethes Sinne kann man dann ja auch sämtliche Wortfetzen, welcher Sprache auch immer, guten Gewissens benutzen, solange sie von den "lieben Deutschen ...  manchmal" verstanden werden. Also gibt es doch auch kein Problem mit "cool", "Song" etc. Denn ich glaube nicht, dass es noch viele in unserem Land gibt, die das nicht verstehen würden. Also: No Problem !

Gun Stick Onkle

Tja, Joachim!

Hier trennen sich unsere gemeinsamen Wege. Hier tendiere ich auch mehr zu, hezekiel. Ich habe schon in meinem Threat, "Rechtschreibung ist Terror", eindeutig zu diesem Problem Stellung genommen. Jede Forderung, an Sprache, die über das hinaus geht, was die gegenseitige Verständigung angeht, halte ich für überflüssig, überheblich, unsachdienlich und teilweise sogar für gefährlich! Gefährlich wird es immer dann, wenn Menschen Angst vor schriftlicher Betätigung bekommen, und möglicherweise lieber wieder eine Re-alfabetisierung in Kauf nehmen, als sich beim Schreiben zu "Blamieren".

Die Anglizismen sind neue deutsche Worte, wie es Yeans, Film, Pullover, Motor, Nase, Sauna, Jazz, Wagon, Ticket oder viele andere Worte auch mal waren. Insbesondere ältere Menschen, (entschuldige, Joachim!), neigen dazu, irgendwann zu zu machen, und sich zu weigern, Neues zu lernen. Ich finde, es ist das gute Recht einer jeden Gesellschaft, sich seine Sprache, in Ton und Schrift, so zu gestalten, wie sie das für richtig hält! Und alle anderen, insbesondere die Juristen und die Regierungen, sollten sich da raushalten! (Falls die Juristen und die Regierungen, Langeweile haben, sollten sie sich mal vertrauensvoll, an mich wenden! ich hätte da so ein paar Langeweilevertreiber, in Petto!)

Oft ist es sinnvoller, den Anlizismus, bzw. den Terminus technicus, zu benutzen, als die deutsche Übersetzung. So schreibe ich oft auch lieber, Historie, als Geschichte, oder Relation, als Verhältnis. Stell Dir mal vor, man würde Aerodynamik, mit Luftbewegung übersetzen? Es führt kein Weg vorbei! Auch das Beispiel in Frankreich, halte ich für falsch! Wir müssen uns schon die Mühe machen, auch die Fremdwörter, als deutsche Wörter zu akzeptieren!

Die Verbindung von deutscher Sprache, zu braunem Gedankengut, kann ich, auch nicht ansatzweise, akzeptieren! und ich bin auch nicht bereit, irgendeinen Gedanken daran zu verschwenden! Diese braune Dreckssoße, ist es, auch nicht 1 Minute wert, das man sich damit beschäftigt!

viele Grüße, Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

Magnus

Also statt Großdeutschland lieber Good old Germany sagen.

Sind La grande Nation oder Great Britain weiter erlaubt?

Wilddieb Stuelpner

So wie sich unsere Bundesregierung großspurig benimmt, kann man wieder von einem Großgermanien alias Großdeutschland sprechen.

Die BRD - Großgermanien - ist bei der letzten Neuaufteilung der Wirtschafts-, Finanz- und Absatzmärkte offenbar zu kurz gekommen, also braucht man am liebsten den ollen Kaiser Willem wieder mitsamt seinen Deutschen Schutzgebieten und Kolonien.

Warum treibt sich sonst die Bundeswehr in allen Ecken dieser Welt rum? Friedensmissionen können's jawohl nicht sein?

Dafür hat man Diplomaten und Politiker.

Und am schnellsten hat man seine Kolonien durch räuberische Kriege wieder! Da hat das Kapital ausreichend Erfahrung. Das Volk ist dafür beliebtes Kanonenfutter.

,,Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens."

J.Dunning, Fußnote aus Karl Marx, Das Kapital Bd. I

Vielleicht braucht man wieder Kriegsanleihen zum Bau von Panzerkreuzern und Bagdadbahnen. Die Deutsche Bank hatte sich ja damals mit der Finanzierung der Bagdadbahn so hervorgetan.

Das wiederholt sie bestimmt in alter Tradition wieder? Ackermann wird's schon richten.

Nur fehlt uns heute ein Veto von einem vergleichbaren Abgeordneten wie Karl Liebknecht im Reichstag anno 04. August 1914.

"... Am 4. August 1914 stimmte die SPD-Fraktion geschlossen für die Kriegskredite. Liebknecht blieb der Abstimmung fern, um nicht gegen die eigene Partei stimmen zu müssen. Aber am 2. Dezember stimmte er als zunächst einziger Abgeordneter des Deutschen Reichstags gegen die Verlängerung der Kredite. Am 20. März 1915 gesellte sich ihm der ebenfalls bereits öffentlich gegen die Kriegskredite aufgetretene Otto Rühle zu. ..."

"... Noch vor seiner Einberufung gab er im März 1915 ebenfalls zusammen mit Rosa Luxemburg die Zeitschrift "Internationale" heraus, die nur einmal erschien und von den Behörden beschlagnahmt wurde. Es gelang ihm dennoch, die Gruppe Internationale zu vergrößern und die entschiedenen Kriegsgegner in der SPD reichsweit zu organisieren. Daraus ging am 1. Januar 1916 der Spartakusbund hervor.

Nun stimmten bereits 20 SPD-Abgeordnete gegen weitere Kriegskredite. Daraufhin schloss die SPD-Reichstagsfraktion die Kriegsgegner, darunter Liebknecht, am 12. Januar 1916 aus ihren Reihen aus. ..."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Liebknecht

Wann kommt mal wieder das Volk auf die Idee, einig gegen seine Peiniger vorzugehen.

Ein anderes

Johann Wolfgang von Goethe
(in Italien)

Geh! gehorche meinen Winken,
Nutze deine jungen Tage,
Lerne zeitig klüger sein:
Auf des Glückes großer Wage
Steht die Zunge selten ein;
Du mußt steigen oder sinken,
Du mußt herrschen und gewinnen,
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboß oder Hammer sein.

"Ditmal strikt wi för wat anneres"

(Ferdinand Freiligrath 1863)

Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
wenn dein starker Arm es will!

hezekiel

ZitatOriginal von joachimkuehnel
So wie sich unsere Bundesregierung großspurig benimmt, kann man wieder von einem Großgermanien alias Großdeutschland sprechen.

Bezieht sich das "Groß" also auf die politische Klasse? Na dann darf ich doch bestimmt davon ausgehen, dass die Verwendung von "Großdeutschland" in Ihrem Beitrag zur deutschen Sprache ironisch gemeint war.

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Die BRD - Großgermanien - ist bei der letzten Neuaufteilung der Wirtschafts-, Finanz- und Absatzmärkte offenbar zu kurz gekommen, also braucht man am liebsten den ollen Kaiser Willem wieder mitsamt seinen Deutschen Schutzgebieten und Kolonien.

Was verstehen Sie denn unter einer "Neuaufteilung der Wirtschafts-, Finanz- und Absatzmärkte" ?
Und was hat diese dann mit der Kolonialpolitik von Kaiser Wilhelm zu tun?

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Warum treibt sich sonst die Bundeswehr in allen Ecken dieser Welt rum? Friedensmissionen können's jawohl nicht sein?...

Wieso nicht?

Zitat...Dafür hat man Diplomaten und Politiker.

Wenn das so einfach wäre....
Das diplomatische "Appeasement" von den Briten hat es seinerzeit ja wohl nicht gebracht.
Und was sollen Diplomaten und Politiker machen, wenn beispielsweise der Iran nicht mitspielt? Die iranischen Cocktailsparties boykottieren? Handelsbeschränkungen? Mit seinem Öl findet der Iran immer Kunden.
Nene, ich glaube, dass militärische Stärke zur Erhaltung des Friedens leider notwendig ist, da Menschen prinzipiell Egoisten sind.
Das mag nicht zutreffen im familiären Umfeld oder im Freundeskreis. Aber wenn es darum geht, auf eigene Vorteile zu verzichten, ist es mit der Menschenliebe nicht mehr so weit her, wenn man keinen persönlichen Bezug zur "Gegenseite" hat. Das beste Beispiel ist doch die erhitzte Diskussion um die Handelsöffnung.
Und der menschliche Egoismus macht auch nicht vor Gewalt halt. Man erinnere sich an New Orleans, wo der Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung zu Plünderungen benutzt wurde. Wenn in dieser Situation Lebensmittel gestohlen werden okay, aber braucht man ein Notebook, um sich gegen Hochwasser und Seuchen zu schützen?

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Und am schnellsten hat man seine Kolonien durch räuberische Kriege wieder! Da hat das Kapital ausreichend Erfahrung. Das Volk ist dafür beliebtes Kanonenfutter.

Vielleicht braucht man wieder Kriegsanleihen zum Bau von Panzerkreuzern und Bagdadbahnen. Die Deutsche Bank hatte sich ja damals mit der Finanzierung der Bagdadbahn so hervorgetan.

Das wiederholt sie bestimmt in alter Tradition wieder? Ackermann wird's schon richten.

Kolonien durch räuberische Kriege?!? Bin ich im falschen Film?
Vielleicht können Sie das und Ackermanns Rolle im neuen Imperialismus nochmal etwas verdeutlichen.

Und es ist doch so, dass den Unternehmen, die am Krieg verdienen, ungleich mehr gegenüber stehen, die durch Krieg verlieren. Wie "das Kapital" auf Kriege reagiert, kann man ja an den Börsen beobachten - scheinbar ist der größere Teil "des Kapitals" auf der Verliererseite, wenn zu den Waffen gegriffen wird.
Europa ist nicht zuletzt deshalb so reich geworden (hat Kapital akkumuliert), weil wir hier glücklicherweise lange keinen Krieg hatten, die von Ihnen erwähnte "alte Tradition" offensichtlich gebrochen wurde.
Ist ja auch logisch, denn jede Bombe zerstört Kapital und sorgt dafür, dass keiner sein Kapital dort haben will, wo Krieg herrscht.
Bis auf die, die Bomben und Waffen allgemein herstellen und verkaufen gewinnt keiner durch Krieg.
Und die Arbeitnehmer, die bei deutschen Waffenherstellern beschäftigt sind, dehen das Ganze wahrscheinlich auch nicht zu eng.

Wilddieb Stuelpner

Ich meine es mit dem bundesdeutschen Großdeutschland alias Großgermanien weder ironisch noch sarkastisch, sondern todernst. Mich kotzt das Herrenmenschengehabe vom verblödeten Spießer bis hinauf zu den Politikern, Bankern und Wirtschaftsmagnaten an. Sie sind samt ihrem Kapital die Größten und alle anderen sind Untermenschen. Es herrscht ´bei diesen Leuten Arroganz, Selbstgefälligkeit und grenzenlose Macht- und Profitgier. Biedermänner und Brandstifter gibts bei denen genug.

Was unter Neuaufteilung von Wirtschafts-, Finanz- und Absatzmärkten verstanden wird, kann man bei W.I. Lenin nachlesen Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, und zwar von Anfang bis Ende, damit man die gesellschaftlichen Zusammenhänge und das Wesen des Kapitalismus begreift. Den verfälschenden Begriff Globalisierung sollte man besser gegen Imperialismus ersetzen. Lenin hat dieses Werk vom
Januar bis Juni 1916 verfaßt und wenn man die konkret genannten Akteure gegen aktuelle Teilnehmer austauscht, hat sich nichts geändert.

Bundeswehr im Auisland

Seit wann verteidigen wir deutsches Hoheitsgebiet am Hindukusch, in Bosnien, Serbien, Somalia, Kongo und andernorts. So benehmen sich profitgeile Kolonialisten und Aggressoren. Und die Bundeswehr ist eine aggressive Angriffsarmee im Dienste des Kapitals. Sie ist das Gegenteil von Freundschaft und Völkerverständigung.

Iran, die OPEC-Länder, die in den Schelfgebieten der Nordsee fördernden Länder wie Norwegen und Großbritannien, Russland, Aserbaidshan und die USA sind diejenigen, die auf dem Energiemarkt die Preise vor Rohöl, Erdgas und deren Derivate diktieren, weil die meisten Länder seit der ersten Erdölkrise von 1971 bis heute nicht gelernt haben ihre Energiepolitik auf andere Energieträger umzustellen. Und für BP, ChevronTexaco, Conoco Phillips, Eni, Exxon Mobil, Total, Repsol-YPF, Shell, Statoil und Petrobas als die zehn größten Ölkonzerne ist die Abhängigkeit von diesem, sich verknappenden Rohstoff ein einträgliches Geschäft. Sie benutzen ihre Macht, um die Grundlagenforschung an alternativen Energieträfern zu kontrollieren, zu steuern und auch hier künftig den Preisknüppel schwingen zu lassen. Die genannten 10 Großen sind es, vor denen wir uns in Acht nehmen sollten und nicht der schwachindustrialisierte Iran. Und meist ist es die aggressive US-Regierung, die sich dieser Konzerne bedient, um Freund und Feind zu steuern. Da braucht man nur die WDR-Beiträde aus der story-Reihe verfolgen.

Komm mir nicht mit den Darwinschen Ausleseprozeß, der einfach über die menschliche Gesellschaft gestülpt wird und für all mögliche Erklärungsversuche herhalten muß. Das ist primitiv und man macht es sich zu einfach.

Die Ursache für aggressives Verhalten in dieser Gesellschaft ist der antagonistische (unüberwindliche) Grundwiderpruch zwischen Kapital und Arbeit, das Privateigentum an Produktionsmitteln, das die Ausbeutungsverhältnisse erst schafft. Und die Aggressoren sind die Unternehmen, die einem unermeßlichen Drang nach Profitmaximierung auf Kosten ihrer Völker nachgehen.

Die Bedeutung von Kolonien für Großbritannien, Frankreich, Portugal, Spanien, Niederlande, Deutschland kann man begreifen, wenn man sich in der Geschichte dieser Länder, in der Geschichte der Kirchen, der Entdeckungsfahrten und der ihnen folgenden Konquistadoren ein wenig auskennt. Sie waren alle mit Eroberungskriege, mit der Ausbeutung der Naturresourcen dieser Kolonien, mit strategischem Landgewinn zur Kontrolle der Handelswege durch die "Mutterländer" verbunden.

Unternehmen gehen nicht unter und erleiden keinen Schaden, nur weil es Kriege gibt und die Einzigen, die Vorteile beziehen, sind nur die der Rüstungsindustrie. Da braucht man sich nur das letzte Dritte Reich und die Interessen seiner politischen und wirtschaftlichen Führer betrachten, beginnend mit den Geheimverhandlungen zwischen der deutschen Großindustrie, deren reichen Spendensegen an die NSDAP vor und nach der Machtergreifung und die Verbrechen von Krupp, Thyssen, Rheinmetall, MBB, IG Farben etc. Bis zum letzen Krauter runter waren sie alle der Kriegswirtschaft gleichgeschaltet.

Die einzigen, die draufzahlten, waren die verheizten Soldaten, die Gefangenen in Zuchthäusern und KZs, die Zivilbevölkerung bei den Bombenangriffen und bei Fliegerangriffen auf Flüchtlingstrecks.

Wie der olle Bismark in Abwandlung seines Zitats schon richtig bemerkte: "Der Krieg bekommt allen Unternehmern wie eine Badekur!"

Gun Stick Onkle

Tja hezekiel! Tja Joachim! Hallo alle Anderen!

Die Essenz von euch Beiden, liegt wohl wieder in der Mitte. Natürlich hat die Diplomatie, bei Hitler, keine Chance gehabt. Das lag aber einzig an der Person von Hitler und seinen engsten Helfern. Ob der iranische President, eine Art Hitler ist, wird sich noch rausstellen. Fest steht aber auch, wenn die USA, in den letzten 40 Jahren, nicht eine solche abenteuerliche und bornierte Energiepolitik betrieben hätten, sähe der Nahe Osten ganz anders aus! Ebenso, wenn die USA, nicht mit einer Lüge den Irak überfallen hätten. Was ist denn der Irak, anderes als Kolonialisierung, hezekiel?

Diplomatie hatte damals versucht, Eskalation zu bändigen. In vorbiblicher Zeit, eskalierte Streit, immer, bis zur vollständigen Vernichtung aller Beteiligten, bis auf den Rest, der dem Letzten blieb, der möglicherweise als Letzter überlebte. Dann kam Auge um Auge und Zahn um Zahn. Das war eine wesentliche Verbesserung, auch wenn es sich brutal anhört. Es konnte nicht eskalieren. Dann kamen die Duelle. Man sagte sich, wenn jeder Streit, sowie so, auf den Tod der übrigen Kontrahenten hinausläuft, ob Eskalation oder nicht, dann sollen sie sich gleich erschießen, dann bleiben wenigstens die Angehörigen und die Sachwerte erhalten. Dann kam die Diplomatie. Die Diplomatie arbeitet, nach dem Prinzip, Apeasement, so lange wie möglich. Dazu Drohungen, so heftig wie möglich, aber immer diplomatisch. Wenn das dann alles nichts mehr hilft, tja dann kommt der Kasus Belli. Ob man das will oder nicht, ist manchmal nicht entscheident. Hitler hätte man ohne Krieg, niemals beseitigt! Die Option zum Frieden, gab es damals nicht!

Wenn das Kapital, damals von 1925 bis 1933, vernünftig geworden wäre, hätte es einen Hitler, in der Form, nie gegeben! Kapital wird aber nicht vernünftig, das kann es gar nicht! Kapital ist gerissen, aber sowas wie Ethik oder Vernunft, dazu sind Kapitalisten nicht fähig! Ein ethischer oder vernünftiger Mensch würde niemals zum reichen Kapitalisten, das ist ein Widerspruch, in sich!

Es stimmt aber leider doch, hezekiel und da muss ich Joachim Recht geben, wenn Kapitalisten, die Wirtschaft so sehr geschwächt haben, das es sich nirgendwo mehr richtig lohnt, zu investieren, dann ziehen sie, aus Regionen, wo ein Krieg stattfinden soll, ihr Geld heraus, und investieren in die Kriegsmaschinerie. Das hat man noch vor jedem Krieg beobachten können. Inwieweit einfache Menschen, oder Arbeiter darunter leiden, hat Kapitalisten, noch nie gestört! Eher das Gegenteil, die geilen sich daran sogar noch auf!

Durch die Atomwaffen, bekommt der Iran, natürlich eine Position, die die Sache sehr gefährlich macht! Israel wird nicht tatenlos zusehen, wie der Iran eine oder mehrere Bomben baut! Es liegen heute schon Einsatzpläne vor, in Jerusalem, nach denen die Israelis vorgehen, wenn der Iran so weiter macht. Wenn das Thema nicht so makaber und so ernst wäre, nähme ich heute schon Wetten an, das das so ist.

Grüße, Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

hezekiel

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Ich meine es mit dem bundesdeutschen Großdeutschland alias Großgermanien weder ironisch noch sarkastisch, sondern todernst. Mich kotzt das Herrenmenschengehabe vom verblödeten Spießer bis hinauf zu den Politikern, Bankern und Wirtschaftsmagnaten an. Sie sind samt ihrem Kapital die Größten und alle anderen sind Untermenschen. Es herrscht ´bei diesen Leuten Arroganz, Selbstgefälligkeit und grenzenlose Macht- und Profitgier. Biedermänner und Brandstifter gibts bei denen genug.

Sie haben aber eine Wut im Bauch.
Wenn Sie das Gehabe von den arroganten "Großdeutschen" aber nicht mögen, dann ist Ihre Verwendung dieses Begriffes doch ironisch, oder?
Aber egal.

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Bundeswehr im Auisland

Seit wann verteidigen wir deutsches Hoheitsgebiet am Hindukusch, in Bosnien, Serbien, Somalia, Kongo und andernorts. So benehmen sich profitgeile Kolonialisten und Aggressoren. Und die Bundeswehr ist eine aggressive Angriffsarmee im Dienste des Kapitals. Sie ist das Gegenteil von Freundschaft und Völkerverständigung.

Außer Ihnen spricht keiner von einer Verteidigung von deutschem Hoheitsgebiet, sondern von der Verteidigung von deutschen Interessen. Ein erheblicher Unterschied, wobei ersteres immer im Interesse liegt, was umgekehrt allerdings nicht gilt. Oder verteidigen Sie ihren Vorgarten, wenn sie auf einer Demonstration zum Schtz der Arbeitnehmer-Rechte mitmarschieren?

Und was haben "profitgeile Kolonialisten und Aggressoren" mit der EU-Polizeimission in Bosnien zu tun?

Imperialismus und Globalisierung ist nicht das Gleiche! Eine Gemeinsamkeit, die ich erkennen kann, ist ihre Abneigung gegen beide.
Aber was ist denn imperialistisch daran, wenn wir italienische Autos kaufen? Oder Urlaub in Griechenland machen? Und bin ich ein profitgeiler-Kolonialisten-Befürworter, weil ich Erdbeeren im Winter kaufe?

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Iran, die OPEC-Länder, die in den Schelfgebieten der Nordsee fördernden Länder wie Norwegen und Großbritannien, Russland, Aserbaidshan und die USA sind diejenigen, die auf dem Energiemarkt die Preise vor Rohöl, Erdgas und deren Derivate diktieren, weil die meisten Länder seit der ersten Erdölkrise von 1971 bis heute nicht gelernt haben ihre Energiepolitik auf andere Energieträger umzustellen. Und für BP, ChevronTexaco, Conoco Phillips, Eni, Exxon Mobil, Total, Repsol-YPF, Shell, Statoil und Petrobas als die zehn größten Ölkonzerne ist die Abhängigkeit von diesem, sich verknappenden Rohstoff ein einträgliches Geschäft. Sie benutzen ihre Macht, um die Grundlagenforschung an alternativen Energieträfern zu kontrollieren, zu steuern und auch hier künftig den Preisknüppel schwingen zu lassen. Die genannten 10 Großen sind es, vor denen wir uns in Acht nehmen sollten und nicht der schwachindustrialisierte Iran. Und meist ist es die aggressive US-Regierung, die sich dieser Konzerne bedient, um Freund und Feind zu steuern. Da braucht man nur die WDR-Beiträde aus der story-Reihe verfolgen.

In Ordnung, aber der Industrialisierungsgrad von Iran hat doch keinen Einfluss auf die Ölressourcen des Landes. Und die sind ja bekanntlich beträchtlich. Womit der Iran natürlich seine Verhandlungsposition stärkt und eine diplomatische Lösung seiner Atom-Ambitionen erschweren kann. Das war doch auch die eigentliche Frage, oder? Ob Friede durch Diplomatie alleine sichergestellt werden kann.

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Komm mir nicht mit den Darwinschen Ausleseprozeß, der einfach über die menschliche Gesellschaft gestülpt wird und für all mögliche Erklärungsversuche herhalten muß. Das ist primitiv und man macht es sich zu einfach.

Die Ursache für aggressives Verhalten in dieser Gesellschaft ist der antagonistische (unüberwindliche) Grundwiderpruch zwischen Kapital und Arbeit, das Privateigentum an Produktionsmitteln, das die Ausbeutungsverhältnisse erst schafft. Und die Aggressoren sind die Unternehmen, die einem unermeßlichen Drang nach Profitmaximierung auf Kosten ihrer Völker nachgehen.

Wer redet denn von Darwin ?!?
Im Gegensatz zu Ihnen bemühe ich hier keine alten, theoretischen Stützmauern, sondern versuche meine Meinung aufgrund von - wie ich meine - plausiblen Zusammenhängen widerzugeben. Alles was ich sagte, war, dass Menschen egoistisch sind.

Und was das "Sich einfach machen" anbetrifft, so möchte ich doch mal den "Grundwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit" etwas näher betrachten.
Was ist denn nun Kapital?
Falls "Eigentum an Produktionsmitteln" eine akzeptable Definition ist, gehört jede Oma, die Ihr Erspartes in einem Rentenfonds angelegt hat zu "dem Kapital". Jeder Manager dagegen, der ja bekanntermaßen Angestellter ist, dagegen nicht.
Das passt nicht so recht in Ihre Schwarz-Weiss Betrachtung, finde ich.
Und wo kommt "Arbeit und Kapital" ins Spiel, wenn man die Geschehnisse in New Orleans betrachtet? Oder Prügeleien in Diskotheken?
Ich sage, Menschen sind egoistisch. Sie sagen, das Kapital ist die Ursache für menschliche Aggressivität.
Und vor der Aufteilung in Kapital und Arbeit gab es keine Aggressionen? Steinzeitstämme, die sich bekriegt haben?

Und eins noch, ich zitiere: " Lenin hat dieses Werk vom
Januar bis Juni 1916 verfaßt und wenn man die konkret genannten Akteure gegen aktuelle Teilnehmer austauscht, hat sich nichts geändert."

Hat sich nichts geändert? Alles klar! Wer macht es sich hier nun einfach?



ZitatOriginal von joachimkuehnel
Die Bedeutung von Kolonien für Großbritannien, Frankreich, Portugal, Spanien, Niederlande, Deutschland kann man begreifen, wenn man sich in der Geschichte dieser Länder, in der Geschichte der Kirchen, der Entdeckungsfahrten und der ihnen folgenden Konquistadoren ein wenig auskennt. Sie waren alle mit Eroberungskriege, mit der Ausbeutung der Naturresourcen dieser Kolonien, mit strategischem Landgewinn zur Kontrolle der Handelswege durch die "Mutterländer" verbunden.

Okay. Aber Sie hatten doch angedeutet, dass sich die "großdeutsche" Bewegung nach dem Zukurzkommen wieder "einen Platz an der Sonne" wünscht. Und das bringen Sie in Verbindung mit Bankern, Managern usw. Aber wo wird denn jetzt eine Kolonie ergaunert? Ich kann nichts dergleichen erkennen und verstehe es einfach nicht.

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Unternehmen gehen nicht unter und erleiden keinen Schaden, nur weil es Kriege gibt und die Einzigen, die Vorteile beziehen, sind nur die der Rüstungsindustrie. Da braucht man sich nur das letzte Dritte Reich und die Interessen seiner politischen und wirtschaftlichen Führer betrachten, beginnend mit den Geheimverhandlungen zwischen der deutschen Großindustrie, deren reichen Spendensegen an die NSDAP vor und nach der Machtergreifung und die Verbrechen von Krupp, Thyssen, Rheinmetall, MBB, IG Farben etc. Bis zum letzen Krauter runter waren sie alle der Kriegswirtschaft gleichgeschaltet.

Alles Rüstungsindustrie, sag ich doch!

Kein Unternehmen erleidet Schaden durch Krieg? Hallo?
Ich konnte auf Photos von kriegszerstörten Städten jedenfalls nicht erkennen, dass Fabrikgebäude noch standen, wo ansonsten nur Schutt übrig blieb. Und das ist ja wohl Verlust von Kapital.

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Die einzigen, die draufzahlten, waren die verheizten Soldaten, die Gefangenen in Zuchthäusern und KZs, die Zivilbevölkerung bei den Bombenangriffen und bei Fliegerangriffen auf Flüchtlingstrecks.

Die mussten mit Sicherheit den höchsten Preis für diesen unseligen Krieg zahlen. Aber die einzigen waren es nicht.

hezekiel

ZitatOriginal von Gun Stick Onkle
Was ist denn der Irak, anderes als Kolonialisierung, hezekiel?

Bin zwar kein Spezialist, aber unter Kolonialisierung verstehe ich, dass ein vormals souveräner Staat für unbeschränkte Zeit alle innen- und außenpolitische Kompetenzen an einen anderen Staat abgeben muss.
Betrachtet man den Irak ist zwar eindeutig, dass die USA in die Souveränität Iraks eingegriffen haben. Der Unterschied besteht aber darin, dass die USA es gar nicht eilig genug haben, von dort ihre Soldaten wieder abzuziehen. Irak stellt eine eigene Polizei (u.a. von deutschen Experten ausgebildet), und hat in freien Wahlen die Möglichkeit, den Umgang ihrer  - zunächst von den Amis mitbestimmten - Regierung mit den jetzigen Besatzern mittelfristig selbst zu bestimmen. Eine Perspektive, die das Land unter Saddam nicht hatte. Das ist für mich der Unterschied.


Ich gebe Dir recht, was die Motive der US-Politik anbetrifft. Aber dabei sollte man nicht vergessen, dass gerade Deutschland sehr von der Sicherung der Ölgebiete durch die USA profitiert hat. Ohne deren "bornierter" Politik hätte es das Wirtschaftswunder, wie wir es kennen, nicht gegeben.

ZitatOriginal von Gun Stick Onkle
Kapital ist gerissen, aber sowas wie Ethik oder Vernunft, dazu sind Kapitalisten nicht fähig! Ein ethischer oder vernünftiger Mensch würde niemals zum reichen Kapitalisten, das ist ein Widerspruch, in sich!

So? Und was ist mit den Fabrikbesitzern, die während der Industrialisierung die Lebensbedingungen ihrer Arbeiter freiwillig verbessert haben. Einzelfälle zwar, aber es gab sie. Ethisch und reich. Oder Bill Gates, der riesige Summen in die Aids-Forschung steckt?

ZitatOriginal von Gun Stick Onkle
Es stimmt aber leider doch, hezekiel und da muss ich Joachim Recht geben, wenn Kapitalisten, die Wirtschaft so sehr geschwächt haben, das es sich nirgendwo mehr richtig lohnt, zu investieren, dann ziehen sie, aus Regionen, wo ein Krieg stattfinden soll, ihr Geld heraus, und investieren in die Kriegsmaschinerie.

Wenn es nur Geld ist, dann gebe ich Dir recht. Aber sobald investiert wurde, heißt das, dass Kapital eben dauerhaft gebunden ist. Ein Fabrikgebäude wird wohl nicht vor Kriegsbeginn eben mal ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut.
Und nochmal: jeder Schuhmacher mit seiner kleinen Werkstatt ist Teil "des Kapitals" und somit Kapitalist. Und diese verlieren im Krieg entweder direkt durch Zerstörung oder indirekt, weil keiner mehr Schuhe kauft.

Gun Stick Onkle

Hallo hezekiel! Hallo am Monitor!

Das ist ja das Problem, die Heuschrecken regieren nicht, die lassen regieren, nachdem sie das Meiste gekauft haben. Genauso ist es im Irak. Was meinst Du, wie schnell dort einer aus der "gewählten" Regierung flöge, der nicht so spurt, wie die USA das will? Das ist und war, bei uns hier in der BRD, genau das selbe. Bis 1989, hat die USA, hier mitregiert. Und vieles von unserem Wohlstand, war nur dazu da, den UDSSR`lern Paroli zu bieten. Das ist nun nicht mehr nötig, mit den bekannten Folgen. (In Japan ist es übrigens ähnlich gelaufen!)

Was die Nettigkeiten, der Heuschrecken, angeht, solltest Du, hezekiel, klaren Kopf bewahren. Natürlich will niemand etwas mit einem offensichlichen Scheusal zu tun haben. Deshalb umgibt man sich in solchen Kreisen einem Flair des Gutmenschen, streng getrennt nach Mitgliedern, die führen, und solche, die für die Drecksarbeit zuständig sind. Dieses System kennt man von den Religionen. Was meinst Du, hezekiel, warum man dort, zwischen dem Guten Christentum, und der, für die Drecksarbeit zuständigen Kirche, differenziert? Unternehmer, die in schlechten Zeiten, ein Signal setzen wollten, hat es oft gegeben. Dies ist um so löblicher, weil man damit, etwas gegensteuern konnte. An der globalen Richtung konnte das aber niemals etwas ändern. Sieh es so, hezekiel, "Das Unternehmertum, die Neoliberalen und die Kapitalisten, sind ein Misthaufen, auf denen ab und zu eine bunte Blume wächst!"

Was diese Drohung angeht, dieses Todschlagsargument, "das Kapital, Steuern und Unternehmen, ins Ausland flüchten wollen," da kann ich nur zur Gelassenheit aufrufen! Lasst sie abhauen, diese Vaterlandsveräter, diese Abstauber und Egoisten! Lasst sie abhauen, so schnell wie sie können! Nehmt ihnen soviel, ab, wie rechtlich möglich! Schafft Gesetze, die diese, in der Mehrzahl Dreckschweine, fast enteignen! Sie müssen sowieso, fast alles hier lassen, und können nur Kapital (in erster Linie Geld) und bewegliche Sachen, mitnehmen! Fast jeder, der dann noch ein Produkt von so einem Dreckschwein kauft, ist genauso ein Dreckschwein!

Eine solche Drohung, ins Ausland abzuhauen, ist extrem unfair, und nur zu vergleichen, als wenn Arbeiter sich bewusst krank machen würden, und dann krank feiern würden. Ich würde gerne mal das Geschrei von diesen Heuschrecken hören, wenn sowas von der Gewerkschaft angedroht würde? So eine Art von Streik, wo sich eine ganze Belegschaft krank machen wollte, und anschließend krank feiern würde?

viele Grüße, Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

Aloysius

Was die Sprache angeht: Diese ist halt Ausdruck des Zeitgeistes, und wo noch im Mittelalter sich Änderungen aus Frankreich durch Reisende oder Flüchtlinge eindeutschten, so hat sich die Geschwindigkeit des Austausches einfach potentiert durch die gewachsene Kommunikation.

Ist doch eine ganz normale Sache, und es ist mir auch oft ein Ärgernis, wenn ich einige sprachlichen Neuerungen höre oder lese (Bei mir im Betrieb extrem)... nun ja, so ist das Leben
Reden wir drüber

hezekiel

ZitatOriginal von Gun Stick Onkle

... Sieh es so, hezekiel, "Das Unternehmertum, die Neoliberalen und die Kapitalisten, sind ein Misthaufen, auf denen ab und zu eine bunte Blume wächst!"

Hallo Rudi,

ich finde, wir sollten uns mal auf die Bedeutung der Begriffe einigen. Denn ich kann in Unternehmern, Neoliberalen und Kapitalisten keine homogene Gruppe erkennen, sobald es ins Detail geht.
Die Neoliberalen sind nach der ursprünglichen Bedeutung jene, die dem Markt eben nicht freien Lauf lassen wollten, sondern in einigen Gebieten "Marktversagen" erkannten wo der Staat dann regulierend eingreifen sollte (Marktmacht, externe Effekte, Informationsasymmetrien, öffentliche Güter). Heute dagegen muss der Begriff als Feindbild für so ziemlich alle neueren Entwicklungen herhalten, die mit der Globalisierung zu tun haben.

Und auch wenn ich mich wiederhole: auch der Kioskbetreiber ist ein Unternehmer. Ich will hier überhaupt mal eine Lanze für Unternehmer brechen, deren Aufgabe nicht darin besteht, Arbeitsplätze zu schaffen, sondern die Produkte herzustellen, die die Menschen wollen. Was die Menschen wollen zeigt sich am Preis, und danach wird dann produziert.
Und natürlich wollen Unternehmer Gewinn machen, das ist aber bei jedem AN nicht anders. Ohne die Aussicht auf Gewinn, hätte es viele Entwicklungen, die heute alltäglich sind, nicht gegeben. Wer sollte denn die Kosten, die Zeit und das Risiko auf sich nehmen, die Idee einer Verbesserung in ein marktfähiges Produkt umzuwandeln, wenn dabei nichts für ihn rausspringt? Dank Herrn Gates können wir uns nun hier unterhalten, ohne Informatik studiert haben zu müssen. Das hat Gates zwar Milliarden eingebracht, aber wir profitieren auch davon.  

ZitatOriginal von Gun Stick Onkle
Was diese Drohung angeht, dieses Todschlagsargument, "das Kapital, Steuern und Unternehmen, ins Ausland flüchten wollen," da kann ich nur zur Gelassenheit aufrufen! Lasst sie abhauen, diese Vaterlandsveräter, diese Abstauber und Egoisten! Lasst sie abhauen, so schnell wie sie können!

Die Leier vom mobilen Kapital hört man überall und das seit Jahren, ich weiss. Und etwas wird nicht richtiger davon, wenn man es ständig wiederholt. Aber falscher halt auch nicht.
Ich wüsste gerne, ob Du Deine Gelassenheit noch hättest, wenn es tatsächlich dazu käme.

ZitatOriginal von Gun Stick Onkle
Eine solche Drohung, ins Ausland abzuhauen, ist extrem unfair, und nur zu vergleichen, als wenn Arbeiter sich bewusst krank machen würden, und dann krank feiern würden.

Du kannst es auch umgekehrt sehen: Die Forderung der Arbeitslosen nach der Bereitstellung von mehr Arbeitsplätzen (bzw. gegen ihren weiteren Abbau) zu einem "angemessenen" Lohn, kann man auch vergleichen mit der Forderung an alle Haushalte, ihr Geld für überteuerte Produkte auszugeben, bzw. für Produkte, die sie gar nicht wollen. Ein Verbot von Haarschneidemaschinen! Genossen, geht wieder zum Friseur!"  Kostet zwar das Vielfache, aber so zeigt man nach Deiner Logik wohl soziale Verantwortung.
Berichtige mich, wenn ich falsch liege.

Schönen Abend noch, hezekiel

Gun Stick Onkle

Hallo hezekiel, und die Anderen!

Original von hezekiel

ZitatDie Neoliberalen sind nach der ursprünglichen Bedeutung jene, die dem Markt eben nicht freien Lauf lassen wollten, sondern in einigen Gebieten "Marktversagen" erkannten wo der Staat dann regulierend eingreifen sollte (Marktmacht, externe Effekte, Informationsasymmetrien, öffentliche Güter). Heute dagegen muss der Begriff als Feindbild für so ziemlich alle neueren Entwicklungen herhalten, die mit der Globalisierung zu tun haben.

Sollen wir Die Neolieberalen, und die Unternehmer, vielleicht auch die Globalisierer, jetzt heilig sprechen? hezekiel?

Mitte der siebziger Jahre, des vorigen Jahrhunderts, kam man mit Keynes nicht mehr weiter. Deshalb kamen einige nicht unumstrittene Typen, auf die Idee, man könnte es ja mal mit Neoliberalismus versuchen.

Natürlich hat das Wort Liberalismus, eine Magnetfunktion. Trotzdem steht hinter diesem System eine Gedankenwelt, die mich eigentlich nur noch anekelt, und wofür ich eigentlich nur noch den Vergleich finde, den ich als Faschismus bezeichne!

Genauso ist es mit der Globalisierung! Ausgehend von den Neoliberalisten, insbesondere in den USA, versucht man seit Jahren, eine "Marktfreiheit" durchzusetzten, die an Widerwärtigkeit, kaum noch zu überbieten ist! Nach dem Motto, der Preis einer Ware, oder einer Diestleistung, sanktioniert Alles, und nur der Wettbewerb zwischen Preisen, ist das Allerhöchste. Interersanterweise, kontern die USA, regelmäßig, gegen diese Spielregeln, sobald sie Nachteile erwarten. Nachteile sollen, durch die Globalisierung, nach Möglichkeit, immer nur die Anderen haben, nicht die USA!?

Globalisierung heiß: Sklavenarbeit, Kinderarbeit, Gefängnisarbeit, Ausbeutung, Menschenverachtung, Alterselend, Krankenelend, Massenarbeitslosigkeit, Gewerkschaftsvernichtung, Massenverelendung, menschenverachtende Umweltverschmutzung, menschenverachtende Sicherheit in den Betrieben und letztlich Kriege und Berge von Toten!

Nur wenn Sozialstandarts, Umweltschutzstandarts, Rechtssataatlichkeit, Kapitalismusschutzstandarts und Menschenrechte, garantiert sind, kann man über eine Globalisierung sprechen! Alles andere führt in Situationen, die auch von Dir, hezekiel, ja wohl nicht ernsthaft gewünscht werden können!

Was das Unternehmertum angeht, verweise ich Dich, hezekiel, an die Posts von den Anderen. Wenn Dir das nicht reicht, na gut, dann haben wir halt eben verschiedene Meinungen, damit müssen wir dann ja wohl leben?

Wenn Du aber wirklich so eine hohe Achtung, von und vor den Unternehmern hast, dann frage ich mich wirklich, wie Du dir erklärst, das es mittlererweile soviel Leid und Elend in Deutschland gibt? (es gab schonmal besse Zeiten!) und Hartz IV schon mit "offenem Strafvollzug" verglichen wird? Und das es Menschen gibt, die wenn sie hören, was auf sie zukommt, bei Arbeitslosengeld II, Amok laufen und Selbstmord begehen? Bist Du ein wenig naiv, hezekiel? Oder bist Du Mitarbeiter, bei INSM?

Grüße, Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

maik2006

Hallo.

Es fällt heutzutage wirklich schwer, nicht gegen alles zu sein und noch zu differenzieren. Manchmal wird es unsachlich, aber leider ist das Grundproblem einfach da. Wie man es jetzt beschreiben mag, weiß ich auch nicht. Der böse Kapitalismus (Alternativen?) oder der böse Neoliberalismus (okay, da sind wir uns wohl einig), aber liegt dem ganzen nicht der Mensch zugrunde mit Eigenschaften wie Geiz, Neid oder Gier? Vielleicht kann man nur versuchen die schlimmsten Auswüchse solcher Eigenschaften auszumerzen, und zum Beispiel dem Kapitalismus gewisse Regeln auferlegen, ist bloß fraglich, ob das Kapital nicht in Wirklichkeit viel stärker ist und jede Regel früher oder später zerlegen wird. Was ist mit den Zukunftsaussichten? Immer mehr Produkte die kein Mensch braucht, die die Menschen versklaven und die Platz machen für schlimmste Visionen. Orwell lässt grüßen.
RFID,
http://www.foebud.org/rfid
TCPA,
http://moon.hipjoint.de/tcpa-palladium-faq-de.html
Terminator
http://www.iphpbb.com/foren-archiv/1/60800/60280/2035-kommt-der-terminator-02915700-8559-71.html

Ich hoffe wir sind am Beginn einer guten Entwicklung, z.B. der Wahlerfolg der Linken in Südamerika. Auch in den USA rumort es.
Spiegel 16/2006,
Interview mit Harvard Ökonom Kenneth Rogoff:
Spiegel: "Präsident Bush jubelt über das hohe Wachstum. Aber die Mehrheit der Amerikaner glaubt, sie lebe in einer Rezession."
R.: "Tatsache ist: Der Anteil der Löhne am Gesamtwachstum schrumpft."
später: "Dieser ungezügelte Kapitalismus bei uns wird sozial nicht durchzuhalten sein, das führt zu Spannungen."

Lefat

@gun

thats it !!!!

ZitatPräsident Bush jubelt über das hohe Wachstum

muuuhahahaaa  
bei 700 milliarden dollar neuverschuldung ?
was da wächst sind schulden ! nix anderes !

aber der ammi druckt den dollar ja eh nach bedarf ! da braucht es keine deckung !!
Es ist immer wieder erstaunlich, dass ein Jahr der Arbeitslosigkeit einen ehemaligen Leistungsträger zu einem bildungsfernen Asozialen verkommen läßt..so zumindest die landläufige Meinung.

Magnus

ZitatGlobalisierung heiß: Sklavenarbeit, Kinderarbeit, Gefängnisarbeit, Ausbeutung, Menschenverachtung, Alterselend, Krankenelend, Massenarbeitslosigkeit, Gewerkschaftsvernichtung, Massenverelendung, menschenverachtende Umweltverschmutzung, menschenverachtende Sicherheit in den Betrieben und letztlich Kriege und Berge von Toten!


Da gibts auch andere Meinungen:

ZitatEbenso widersprach Bhagwati der These einer globalisierungsbedingten Abwärtsspirale der Sozial- und Umweltstandards. Die internationale Arbeitssteilung öffne im Gegenteil "die Tür weiter zur Schaffung wirtschaftlicher Prosperität" und ermögliche dadurch das Erreichen sozialer Ziele.

Vortrag Prof. Bhagwati

Gun Stick Onkle

Ich bleibe dabei! Magnus!

Meine Vorraussage ist die "sexuelle Aufklärung" und "darwinsche Erkenntnisse"! Der Vortrag von Herrn Bhaqwati ist "der Klapperstorch" und "das Märchen vom Paradies und der Schöpfung der Erde durch Jehovah".

Es gibt in der Geschichte, kein Beispiel, wo sich höhere Sozialstandarts, gegen Niedere, auf Dauer durchgesetzt haben, wenn die Kapitalisten, die Möglichkeit dazu hatten, zu den Niederen überzugehen!

Herrn Bhaqwatis Aussagen, sind genauso wahrscheinlich, wie 30 Grad Celsius, auf Silvester, hier in Deutschland. Wer sowas glaubt, der muss die letzten 30 Jahre, blind und taub durch die Welt spaziert sein, ein kritischer und nachdenklicher Mensch, steht solchen Aussagen äußerst kritisch, zweifelnd und nachdenklich gegenüber!

Aber bitte schön, warten wirs ab? Vielleicht, gibt es ja in 10 Jahren noch "Chefduzen", dann können wir ja mal meinen Post, nochmal hervorholen? Wir werden es ja fast Alle, leider noch erleben?

viele Grüße, Rudi
Fast immer gut drauf! Für jeden guten Spaß zu haben!
Demokratie muss von den Menschen kommen, und nicht von wenigen Reichen!

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