Privatbullen

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 02:15:30 So. 15.Januar 2006

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

ManOfConstantSorrow

Nicht nur militärische Aufgabe werden in private Hand übergeben, nun gibt es auch eine Privatisierung von Polizeidiensten:

ZitatPolizei und Sicherheitsdienste unterzeichnen Kooperationsvertrag

Kiel – Als fünftes Bundesland ordnet jetzt auch Schleswig-Holstein sein Verhältnis zwischen Polizei und privaten Sicherheitsdiensten per Vertrag: Die Unternehmen könne sich jetzt offiziell als Kooperationspartner der Polizei qualifizieren. Ein Logo am Auto weist sie als seriös aus. Die Unternehmen bekommen keine zusätzlichen Befugnisse, sollen aber von der Polizei in beschränktem Umfang über die Kriminalitätslage informiert werden und bei Fahndungen die Augen offener halten. Landespolizeidirektor Wolfgang Pistol verspricht sich "ein Plus bei der Kriminalitätsvorbeugung". Über rund um die Uhr besetzte Leitzentralen der Wachfirmen sollen Informationen ausgetauscht werden.

http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=1783446

Dabei bedenke man, welche Löhne im privaten Sicherheitswgewerbe bezahlt werden...
ZitatDie Wachleute in Thüringen haben mit 4,36 Euro pro Stunden die niedrigsten Löhne in ganz Deutschland. Auch die Geld- und Werttransporteure, die unter anderem Geldtransporte für die Bundesbank ausführen, erhalten nur 6,08 Euro Stundenlohn.
Quelle

Der Umsatz der Branche innerhalb des vergangenen Jahrzehnts ist um 91 Prozent auf 4,07 Milliarden Euro gestiegen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Ralf Hagelstein

Nicht neu, aber immer noch aktuell:

ZitatDie private Stadtsicherheit
Wie in Deutschland eine milliardenschwere Sicherheitsindustrie an
Einfluß gewinnt und ihre Macht die Grundrechte gefährdet

von Thomas Brunst

1. Einführung/ Problembeschreibung
Während der Einsatz privater Sicherheitsdienste im öffentlichen Bereich mehr und mehr
ausgeweitet wird, steigt auch die Anzahl der Beschwerden. So sorgte jüngst das mit dem ,,QUIP*
Award" prämierte Gütesiegelunternehmen GSE (Gesellschaft für Sicherheit und Eigentumsschutz),
das im Auftrag der Berliner Verkehrbetriebe (BVG) Fahrgastkontrollen in U- und S-Bahnen
durchführt, für einen handfesten Skandal: Fahrgäste beklagten sich über rüde Fahrscheinkontrollen
und Übergriffe von GSE-Kontrolleure. Touristen berichteten davon, vor Betreten des
Verkehrsmittels Kontrolleuren die Fahrscheine vorgezeigt (wegen Auskunftsersuchen) zu haben.
Unmittelbar danach seien sie dann in Bahnen als Schwarzfahrer notiert worden, weil die
Fahrscheine nicht gestempelt waren (1) Das Fass zum überlaufen brachte die Statistik der Berlin
Tourismus Marketing Gesellschaft (BTM), die angab das sich die Anzahl der Beschwerden über
BVG-Kontrolleure in einem kurzen Zeitraum verzehnfacht hätten. Offensichtlich ließen mache
Kontrolleure - wegen lockender Kopfprämien - vorwiegend ausländische Fahrgäste ,,gezielt ins
offene Messer laufen", schrieb die ,,taz" Berlin auf ihrer Sonderseite vom 21.08.03 hierzu.
Übergriffe von privaten Sicherheitsdiensten beispielsweise im Bereich des öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) sind an der Tagesordnung. Gemessen an der Anzahl der
Beschwerden und Strafanzeigen von Betroffenen und Zeugen finden aber nur wenige spektakuläre
Sachverhalte den Weg in die Tageszeitungen. Sind die schwarzen Sheriffs der Münchner U-Bahn
fast schon in Vergessenheit geraten, gingen ähnliche Meldungen in den letzten Jahren aus
Großstädten wie Frankfurt a. M., Düsseldorf und Hamburg durch die Medien.

Quelle und weiterlesen: http://www.trend.infopartisan.net/trd0804/050804.html
"Zynisch ist nicht der Satiriker, sondern die Gesellschaft." Gabriella Lorenz


ManOfConstantSorrow

Südafrika: Rund 90.000 Wachleute im Streik

Rund 90.000 Wachleute in Südafrika befinden sich seit gestern in einem zweitägigen Streik. In Pretoria organisierten über 10.000 von ihnen eine Demonstration. Die Wachleute verlangen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Dazu gehört das Recht, auf die Toilette zu gehen, ohne beschuldigt zu werden, seinen Posten zu verlassen. Das Sicherheitsgewerbe in Südafrika boomt - ein Riesengeschäft für die Firmen angesichts der Hungerlöhne. Nach Gewerkschaftsangaben erhält nicht einmal die Hälfte der Beschäftigten den Minimumlohn von 250 US-Dollar (rund 210 Euro) im Monat.Südafrika: Rund 90.000 Wachleute im Streik

Rund 90.000 Wachleute in Südafrika befinden sich seit gestern in einem zweitägigen Streik. In Pretoria organisierten über 10.000 von ihnen eine Demonstration. Die Wachleute verlangen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Dazu gehört das Recht, auf die Toilette zu gehen, ohne beschuldigt zu werden, seinen Posten zu verlassen. Das Sicherheitsgewerbe in Südafrika boomt - ein Riesengeschäft für die Firmen angesichts der Hungerlöhne. Nach Gewerkschaftsangaben erhält nicht einmal die Hälfte der Beschäftigten den Minimumlohn von 250 US-Dollar (rund 210 Euro) im Monat.

rf-news 24.03.06
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kater

ZitatStreikende werfen Passagiere aus Zug

25. Apr 19:07

Ein seit Wochen andauernder Streik in Südafrika ist eskaliert: Sechs Passagiere eines Zuges starben, nachdem Wachleute sie während der Fahrt hinausgeworfen hatten.
 
In Südafrika haben streikende Wachleute sechs Fahrgäste in der Nähe von Johannesburg aus einem fahrenden Zug geworfen. Alle sechs Menschen kamen Medien zufolge ums Leben.
Zuvor hatten die Wachleute ihre Opfer verprügelt und andere Bahnpassagiere belästigt. Eine Sprecherin der Bahnbetreiber rief die Bevölkerung im Rundfunk dazu auf, die Vorortzüge möglichst zu meiden. Auch aus Kapstadt und Durban gab es Berichte über gewalttätige Übergriffe. Dort hatten Streikende in der vergangenen Woche einen Streikbrecher erschossen.

Die Wachleute streiken bereits seit Wochen für elfprozentige Lohnerhöhungen, ihre Arbeitgeber bieten dagegen acht Prozent. Die rund 280.000 Mitarbeiter der 4200 registrierten Wachdienste in Südafrika verdienen in der untersten Lohngruppe umgerechnet nur rund 200 Euro. (nz)

http://www.netzeitung.de/vermischtes/394566.html

ob die Streikenden dadurch bei den Bahnpassagieren zukünftig auf mehr Sympathie und auf Solidarität treffen werden, kann man wohl zu Recht bezweifeln, bei Bahn und Nahverkehr wäre es doch viel effektiver bei einem Streik, dafür zu sorgen, daß alle umsonst mitfahren können, in dem keine Fahrkarten mehr verkauft und kontrolliert werden und trotzdem jeder mitfahren kann...

hier ein Bericht von Streiks in Frankreich aus dem letzten Jahr, da ging es zwar um Strom, aber die Zielrichtung ist klar:

ZitatDienstag 15. Juni 2004

Erboste Gewerkschafter stellen Raffarin den Strom ab

Paris (AP) Aus Protest gegen eine Teilprivatisierung der Energiekonzerne EDF und GDF haben Gewerkschafter dem französischen Premierminister Jean-Pierre Raffarin den Strom abgestellt. Im Privathaus des konservativen Regierungschefs in Mittelfrankreich bauten EDF-Mitarbeiter am Dienstag kurzerhand den Zähler aus, wie die CGT berichtete. Auch beim UMP-Vorsitzenden Alain Juppé und Arbeitgeberpräsident Ernest Antoine Sellière gingen die Lichter aus.
(...)
Dutzende Haushalte, die die wegen Zahlungsrückständen keinen Strom mehr hatten, wurden wieder ans Netz angeschlossen. In Lothringen sorgten Gewerkschafter dafür, dass Fahrzeuge eine Autobahnzahlstelle umsonst passieren konnten.

ManOfConstantSorrow

"Man kommt sich vor, als würde man Sklave sein, für Billiglohn arbeiten, am besten den ganzen Tag." So charakterisiert Martin Hoffmann aus dem sächsischen Löbau seine Arbeit bei einer Wachschutzfirma. Wachleute verschiedener Firmen gaben Plusminus Einblick in die rauen Sitten ihrer Brachen, die geprägt ist von langen Arbeitstagen und Lohndumping..."
Text des Fernsehbeitrages vom 23.05.2006 von plusminus :
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn%7Euid,MDR_2932265%20%20%20%20%20%7Ecm.asp
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Seit dem 12. Juni halten über 150 Beschäftigte von Securicor die indonesische Zentrale des "Sicherheits"Multis besetzt - sie fordern die Befolgung eines Urteils des Obersten Gerichtshofs der das Unternehmen aufforderte, 200 entlassene Beschäftigte wieder einzustellen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

hotte

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
"Man kommt sich vor, als würde man Sklave sein, für Billiglohn arbeiten, am besten den ganzen Tag."

pah, wieso bloß den ganzen Tag ackern gehen?
Vom Amt gibt es doch lekker Geld fürs Nichtstun.
Die Tipps dazu gibts hier im Forum.
Also: wer für andere ackert ist doch selber schuld!

Regenwurm

Zitatpah, wieso bloß den ganzen Tag ackern gehen?

es ja dein Leben !



gegen Rechts hilft nur Links....

Wird doch Bauer !

mit genervten Gruß

Zack.Faules pack
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

midola

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
Nicht nur militärische Aufgabe werden in private Hand übergeben, nun gibt es auch eine Privatisierung von Polizeidiensten:

ZitatPolizei und Sicherheitsdienste unterzeichnen Kooperationsvertrag

Kiel – Als fünftes Bundesland ordnet jetzt auch Schleswig-Holstein sein Verhältnis zwischen Polizei und privaten Sicherheitsdiensten per Vertrag: Die Unternehmen könne sich jetzt offiziell als Kooperationspartner der Polizei qualifizieren. Ein Logo am Auto weist sie als seriös aus. Die Unternehmen bekommen keine zusätzlichen Befugnisse, sollen aber von der Polizei in beschränktem Umfang über die Kriminalitätslage informiert werden und bei Fahndungen die Augen offener halten. Landespolizeidirektor Wolfgang Pistol verspricht sich "ein Plus bei der Kriminalitätsvorbeugung". Über rund um die Uhr besetzte Leitzentralen der Wachfirmen sollen Informationen ausgetauscht werden.

http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=1783446

Dabei bedenke man, welche Löhne im privaten Sicherheitswgewerbe bezahlt werden...
ZitatDie Wachleute in Thüringen haben mit 4,36 Euro pro Stunden die niedrigsten Löhne in ganz Deutschland. Auch die Geld- und Werttransporteure, die unter anderem Geldtransporte für die Bundesbank ausführen, erhalten nur 6,08 Euro Stundenlohn.
Quelle

Der Umsatz der Branche innerhalb des vergangenen Jahrzehnts ist um 91 Prozent auf 4,07 Milliarden Euro gestiegen.

ich schmeiß mich gleich hinterm zug...

und das gerade auch noch in Norddeutschland, dort wo der größte verbrecher des wachgewerbes sitzt, der herr x. ist nur rein zufällig auch xxxxxx xxx Bundesverband deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen e.V.

ich habe mal eine zeitlang für diesen scheißladen gearbeitet. seriös? derjenige, der in dieser firma das wort seriös in den mund nimmt, gehört...

(xxxxxx)



es gibt so viele fälle von vorsätzlichen betrug am kunden, dass ich diese gar nicht einzeln aufzählen möchte. hinzu kommt die personalpolitik des unternehmens. dort wurden schon damals leute für DM 3,50/h beschäftigt.

privates sicherheitsgewerbe...der größte schwindel überhaupt in deutschland.


Aus diesem Beitrag wurden von mir Teile entfernt, aufgrund eines Schreibens der dort genannten Firma.
Ich bitte um Verständis
Admin
Nein zum Sozialabbau - Wir brauchen ein Einkommen unabhängig vom Faktor Arbeit - Grundeinkommen für alle!!!

Politik-Spezial - Das Bürgerforum

aian19

Zitatpah, wieso bloß den ganzen Tag ackern gehen?
Vom Amt gibt es doch lekker Geld fürs Nichtstun.
Die Tipps dazu gibts hier im Forum.
Also: wer für andere ackert ist doch selber schuld!

@hotte

Kann es sein, das du den Sinn dieses Forums gar nicht begriffen hast ? ?(
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"

"Wenn Unrecht zu Gesetz wird, ist der Gesetzlose der einzige, der noch rechtmäßig handelt."

Mene mene tekel upharsin

besorgter bürger

Zitatpah, wieso bloß den ganzen Tag ackern gehen? Vom Amt gibt es doch lekker Geld fürs Nichtstun.

wenn man aus einem ausbeutungsverhältniss gerade rausgekommen ist kann es schon sein das man erstmal überhaupt keinen bock drauf hat jemals wieder arbeiten zu gehen aber langfristig macht einen dieses nichtstun echt fertig und auf dauer von dieser lächerelich geringen sozialleistung zu leben ist auch nicht gerade das gelbe vom ei.
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Torsten

Gib Schütze Arsch im letzten Glied eine Funktion, eine Uniform, einen Titel und er wird sich als Teil der Mächtigen vorkommen und auf Jeden eindreschen, den ihm seine Herren als Feind benennen.
Wer freiwillig kriecht, spürt nicht den Druck, der ihn zum Kriechen zwingt. Friede sei mit Euch.

Torsten

ManOfConstantSorrow

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus ist gegen einen gesetzlichen Mindestlohn; parallel dazu unterstützt er die "christlichen Gewerkschaften", denen vorgeworfen wird tarifliches Lohndumping zu betreiben. Bedingt durch einen Tarifabschluss der christlichen Gewerkschaft GöD mit dem Arbeitgeberverband BDWS (Nov. 2006) finden sich in Thüringen die "ärmsten" Wachleute der Bundesrepublik...

http://de.indymedia.org/2007/03/170182.shtml
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Paul Brömmel

:D Ja,unser König Dieter weiß schon,was für seine Untertanen gut ist !
Als Mitglied der Christlichen Gewerschaft sollte er auch nach deren Tarif bezahlt werden !  :D

CubanNecktie

Ja, Privatpolizei und vielleicht gibt es bald bei uns auch eine Privatarmee

Große Mafiaorganisationen in Südamerika unterhalten eine Privatarmee, so was ist echt cool. Also Politiker & Manager Schurken etc. Ihr könntet es euch doch auch leisten.
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
ZAF Fragebogen
Passwort: chefduzen.de

ManOfConstantSorrow

Der Staat war ja schon immer Handlanger des Kapitals. Inzwischen nimmt die Wirtschaft den Staat immer weniger ernst und will selbst für Ordnung sorgen. Nach Blackwater im internationalen Kampf träumt man von von Privatsöldnern auf deutschen Straßen.

ZitatCDU will private Sicherheitskräfte einsetzen

Die CDU will in Großstädten mehr private Sicherheitskräfte einsetzen. Wie die Berliner Zeitung berichtet, sollen diese so genannten "Kiezläufer" in Problemstadtteilen Streife laufen. Das geht aus einem Positionspapier der Union hervor, an dem auch Bremens CDU-Spitzenkandidatin Mohr-Lüllmann mitgearbeitet hat.
http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politiksicherheitskraeftebremen100.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Eivisskat

ZitatHilfspolizisten sorgen nur für trügerische Sicherheit

Das Gewaltmonopol des Staates wird aufgeweicht: Freiwillige Polizeihelfer sollen für Sicherheit sorgen, zum Beispiel die Sächsische Sicherheitswacht.

Der Mann ist sturzbetrunken. Vor einer Einkaufspassage in der Leipziger Innenstadt pöbelt er immer wieder Passanten an. Kristina Scholz, die gerade Streife läuft, hört den Mann schon von Weitem. Mutig geht sie auf den Betrunkenen zu und versucht, ihn zu beruhigen. Keine Chance. Der Mann wird immer aggressiver, droht ihr sogar Schläge an.

Scholz bekommt Angst, ihr Herz rast, die Hände zittern. Doch sie kann nichts tun. Weder kann sie ihn zu Boden ringen, noch hat sie das Recht dazu. Der 51-Jährigen bleibt nichts anderes übrig: Sie fordert über Funk Beamte des nächsten Polizeireviers an. Wenige Minuten später treffen die Polizisten ein und nehmen den Mann mit.

An Tagen wie diesen wird Scholz klar, dass sie in ihrer Arbeit schnell an ihre Grenzen stößt. Denn sie ist keine Polizistin, sondern Mitglied der Sächsischen Sicherheitswacht, eines Freiwilligendienstes der Polizei. Als freiwillige Polizeihelferin soll Scholz in erster Linie Präsenz zeigen und den Menschen Sicherheit vermitteln. Knapp 600 Freiwillige beschäftigt der Freistaat.

Über das Für und Wider dieser Art bürgerlichen Engagements gibt es seit Jahren eine bundesweite Debatte. Sachsen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg beschäftigen solche freiwilligen Mitarbeiter. Je nach Land besitzen sie unterschiedliche Kompetenzen.

Befürworter argumentieren, dass die Freiwilligen einen wichtigen Beitrag für die innere Sicherheit leisten. Kritiker dagegen befürchten, dass die Freiwilligen reine Lückenfüller für eingesparte Polizisten sind. Experten warnen, dass die Länder damit die Polizeiarbeit privatisieren und der Staat sein ordnungspolitisches Gewaltmonopol aus den Händen gibt. Eine Gratwanderung.

"Die Ehrenamtlichen sollen die Polizei ergänzen, nicht ersetzen", sagt Bernd Turowski, Leiter des Polizeireviers Leipzig-Innenstadt. Er kennt Kristina Scholz schon seit Jahren. Insgesamt beschäftigt die Dienststelle acht Frauen und Männer, die freiwillig in der Innenstadt Streife gehen.

Bewerber für die Sächsische Sicherheitswacht, die es seit 1998 gibt, müssen mindestens 18 Jahre alt sein, einen guten Leumund und eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung besitzen. Für ihren Dienst absolvieren sie eine 60-stündige Ausbildung. Pro Monat dürfen sie maximal 40 Stunden arbeiten. "In erster Linie sollen sie Präsenz zeigen und Ansprechpartner für den Bürger sein", sagt Turowski.

Im Kern geht es jedoch um die Frage, inwieweit der Staat seine hoheitliche Aufgabe, seine Bürger zu schützen, an andere delegieren darf.

Die Polizei steht in dem Konflikt, die steigenden Sicherheitswünsche der Bürger bei immer kleineren Budgets zu erfüllen. Denn Sicherheit kostet nun einmal Geld. Mit den freiwilligen Polizeihelfern wiegt sich der Bürger jedoch in trügerischer Sicherheit, da die Freiwilligen in der Regel keine Waffen tragen.

Auf der anderen Seite verspricht das Geschäft mit der Angst Millionengewinne. Allein im vergangenen Jahr erwirtschafteten die Wach- und Sicherheitsunternehmen in Deutschland 4,8 Milliarden Euro. Die rund 4000 Sicherheitsunternehmen beschäftigen 169.000 Mitarbeiter.

Der zu verteilende Kuchen wird immer größer, weil der Staat sich aus vielen Bereichen zurückgezogen hat. An Flughäfen kontrollieren private Sicherheitsunternehmen die Passagiere, Gebäude werden von Objektschützern bewacht. In hessischen Kommunen etwa übernimmt ein privates Unternehmen die Geschwindigkeitsmessung, weil für Gemeinden mit klammen Kassen die Blitzgeräte zu teuer sind.

Auch in Fußgängerzonen patrouillieren immer häufiger private Sicherheitsleute, freilich ohne polizeiliche Befugnisse. Und an Oberschulen in Brennpunktkiezen stehen schon vor Unterrichtsbeginn stämmige Security-Mitarbeiter. Wohl hat der Staat immer noch sein Gewaltmonopol. Das Sicherheitsmonopol liegt allerdings längst in privater Hand.

Kristina Scholz steht exemplarisch für diese Entwicklung. "Unsere Kompetenzen sind klar abgesteckt", sagt sie und zückt ihren Dienstausweis. Darauf steht, dass sie Personen anhalten, die Personalien aufnehmen und Platzverweise erteilen darf. Mehr aber auch nicht. Mit ihrer Kollegin Ramona Abel läuft sie schon seit einigen Jahren gemeinsam einmal in der Woche Streife. Pro Stunde bekommen sie dafür 5,11 Euro.

Ihr Revier ist die Leipziger Innenstadt. In der Fußgängerzone ermahnen sie hier und da Fahrradfahrer, ihr Rad zu schieben. Viele erkennen die Frauen schon von Weitem und steigen freiwillig ab. Die beiden sehen schließlich wie richtige Polizistinnen aus. Mit ihren grünen Jacken und dem Barett auf dem Kopf strahlen sie Autorität aus. An ihrem Gürtel hängen Taschenlampe und Pfefferspray.

Das Kalkül der Politik geht somit auf. Die bloße Präsenz von Uniformen erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl. Doch im Notfall können auch Scholz und Abel nur wenig ausrichten. Wenn es gefährlich wird, ziehen sie sich zurück. "Selbstschutz geht vor", sagen die beiden Frauen.

Der Deutschen Polizeigewerkschaft sind Freiwillige wie Scholz und Abel seit Längerem ein Dorn im Auge. "Die laufen durch die Gegend und spielen Polizei", sagt der Bundesvorsitzende Rainer Wendt. Polizeiarbeit sei eine hoch qualifizierte Arbeit. Die könne nicht in einem Kurzlehrgang vermittelt werden. Streifendienst sei Aufgabe hauptberuflicher Beamter. "Da brauchen wir keine privaten Hilfssheriffs", sagt er.

Für den Gewerkschaftschef stellt der freiwillige Polizeidienst eine prekäre Entwicklung dar. In den vergangenen zehn Jahren sind bundesweit rund 10.000 Stellen weggefallen. Nur in Bayern wird in diesem Jahr das Personal um 1300 Beamte aufgestockt. Wendt nennt das "unverantwortlich". Sicherheit würde zur käuflichen Ware verkommen, der Staat ein Stück seines Gewaltmonopols aus den Händen geben.

Grundsätzlich begrüße die Gewerkschaft ehrenamtliche Tätigkeiten. "Aber wo die Aufgaben der Polizei beginnen, endet das bürgerliche Engagement", sagt Wendt.

In Baden-Württemberg sind die schlimmsten Befürchtungen der Gewerkschaft allerdings längst Wirklichkeit geworden. Dort besitzen die freiwilligen Helfer, die es seit 1963 gibt, nahezu den Status eines Polizeibeamten. Die fast 1200 Freiwilligen tragen deshalb grundsätzlich Uniform, Pistole und Handschellen. Optisch unterscheiden sie sich durch ein paar Streifen auf ihren Schulterklappen, werden aber immer von einem hauptberuflichen Polizeibeamten begleitet, der auch stets als Sachbearbeiter den Fall bearbeitet.

Guido Söndgen gehört seit mehr als 20 Jahren dem freiwilligen Polizeidienst an. Werktags arbeitet der gelernte Speditionskaufmann bei einem Autozulieferer, am Wochenende ist er häufig in der Nachtschicht unterwegs. "Da gibt es immer großen Bedarf", sagt der 45-Jährige. Ersetzen also die Freiwilligen doch Polizeibeamte? "Nein", sagt Söndgen. "Wir unterstützen sie nur bei ihrer Arbeit." Dennoch brauchen die Kollegen die Freiwilligen.

Auch im prosperierenden Ländle wurden viele Stellen gestrichen. Zudem werden viele Beamte wegen Großveranstaltungen oder Demonstrationen aus den Dienststellen, aber auch aus anderen Bundesländern abgezogen. Woanders sieht es nicht besser aus. Allein bei den Castor-Transporten im Wendland wurden rund 20.000 Beamte eingesetzt.

Der hohe Personalbedarf verärgert wiederum die Innenminister der betroffenen Länder, denen die Beamten fehlen. Polizeivertreter klagen, dass die zunehmenden länderübergreifenden Einsätze sie an den Rand ihres Leistungsvermögens bringen. Im vergangenen Jahr gab es 122 solcher Einsätze, bei denen nach Gewerkschaftsangaben insgesamt 67.000 Beamte mobilisiert wurden.

Der neue baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall (SPD) will Schluss machen mit der Privatisierung. "Wir wollen den freiwilligen Polizeidienst abschaffen", sagte er "Welt Online". Die Ausbildung der Freiwilligen sei eine reine Schmalspurausbildung, die Anforderungen an einen Beamten hingegen hoch. "Wir haben uns deshalb vorgenommen, den Personalabbau zu stoppen und die Polizei so aufzustellen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen kann."

Im Koalitionsvertrag heißt es, dass der freiwillige Polizeidienst "mittelfristig" aufgelöst und das Budget eingefroren wird. Ab sofort sollen auch keine neuen Freiwilligen engagiert werden. Die so frei gewordenen Mittel sollen in die "Verbesserung der Personalausstattung" fließen.

Die Leipzigerinnen Kristina Scholz und Ramona Abel bewegen solche Gedankenspiele nicht. Das sächsische Innenministerium steht weiter zu den Freiwilligen, weil sie dringend gebraucht werden. Allein in den kommenden acht Jahren wollen die fünf ostdeutschen Bundesländer in den Polizeirevieren 30 Prozent der Vollzeitstellen, insgesamt rund 9600, streichen.

Gewerkschaftsvertreter warnen davor, dass sich die Bevölkerung nicht nur in trügerischer Sicherheit wiegt. Auch bei Verkehrsunfällen oder Wohnungseinbrüchen müssten die Bürger dann länger auf die Polizei warten. Denn auch dem freiwilligen Polizeidienst bleibt dann nichts anderes übrig, als über 110 Hilfe zu holen.



welt-online bei http://de.nachrichten.yahoo.com/länder-schicken-hilfspolizisten-auf-streife-055942727.html


Kuddel

ZitatRadikales SparprogrammGroßbritannien privatisiert Polizeistationen

Schon in den Neunzigern haben die Briten ihre Gefängnisse privatisiert. Diese arbeiten nun auf Erfolgsprämie. Im Rahmen des Sparprogramms werden nun auch ganze Polizeistationen dem Outsourcing unterzogen.


LondonAls erste britische Polizeibehörde wird die Polizei Lincolnshire ab April ein Revier privatisieren. Damit wird G4S, das weltweit größte Sicherheitsunternehmen, mehr als die Hälfte der 980 nicht uniformierten Angestellten übernehmen. Teil des umfassendsten Outsourcingvertrags der britischen Polizei ist auch der Bau eines neuen Reviers mit 30 Polizeizellen.

Die Rechtsaufsicht hat ein ausgebildeter Polizeibeamter, den Rest besorgt G4S. ,,Wir sind verantwortlich für Fingerabdrücke und Fotografie, für das Wohlergehen der Gefangenen und die Gesundheitskontrolle", erklärt John Shaw, Leiter von G4S Policing Solutions. Damit hätten die Polizeibeamten mehr Zeit, sich auf das Wesentliche ihrer Arbeit zu konzentrieren.

Zum Umfang des G4S zugesprochenen Projekts mit einem Gesamtwert von 200 Millionen Pfund über zehn Jahre gehören auch der Betrieb der Kommandoleitstelle, die Abteilung für Verkehrsstrafen, der Gerichtsdienst, die Lizenzierung von Schusswaffen, das gesamte Ressourcenmanagement. Die Polizei Lincolnshire will jährlich bis 28 Millionen Pfund sparen.

Ganz neu ist solches Outsourcing nicht: Lancashire gab schon 2002 die Haftzellen an den Dienstleister Steria ab, um 64 ausgebildete Polizisten für den ,,Front-Einsatz" freizustellen. Und die Polizei West Midlands machte letztes Jahr Schlagzeilen, als sie bei G4S Privatkräfte zur Verstärkung ihrer Antiterror-Einheit anheuerte. Aber das ,,Lincoln Modell" soll Signalwirkung haben, hofft Polizeichef Richard Crompton. Als das Projekt Ende März 2011 europaweit ausgeschrieben wurde, agierte Lincolnshire als ,,Pilotbehörde" für ein Dutzend anderer Behörden. ,,Wir bekommen Luft, um Finanzlücken zu decken, die Polizeidienste aufrechtzuerhalten, zu modernisieren und zu verbessern", sagt Crompton.

Gefängnisse wurden in Großbritannien schon in den Neunzigern privatisiert. ,,Sozialunternehmen" rehabilitieren seitdem Strafgefangene gegen Erfolgsprämie. Notruf- und Sicherheitsdienste sowie Polizeilaboratorien wurden auch privatisiert. Bei den Olympischen Spielen in London kommen private Sicherungsunternehmen wie G4S zum Einsatz.

Polizeiausgaben stiegen um 25 Prozent

Hinter dieser Outsourcingwelle steht mehr als das radikale Sparprogramm, mit dem die Polizeietats bis 2015 um 20 Prozent gekürzt werden. Premier David Cameron erhofft sich damit auch eine Modernisierung der Politik. Die Kritik trifft die Polizei, richtet sich aber auch gegen Labour: Recht und Ordnung gehörte zu Camerons Vorgänger Tony Blairs populistischen Leitthemen. Die Polizeiausgaben stiegen von 2001 bis 2010 inflationsbereinigt um 25 Prozent. ,,Nie in der Geschichte Großbritanniens bezahlten Haushalte so viel für die Polizei", argumentierte der Think Tank ,,Policy Exchange" im letzten Jahr, prangerte schlechtes Management an und forderte mehr Outsourcing. Beamte würden nur 12,5 Prozent ihrer Zeit im Außendienst verbringen, während die Überstunden der Polizei exorbitant anstiegen.

,,Die meisten Beamten sind herausgefordert, wenn sie etwas Einfallsreicheres tun sollen, als die Leistungskriterien abzuhaken", gab Manchesters Polizeichef Peter Fahy laut ,,Guardian" bei einer Fachkonferenz zu. Andrew Haldenby, Direktor des neoliberalen Think Tanks ,,Reform" lobt, dass sich die gesellschaftliche Debatte über die Polizei ,,grundsätzlich" geändert habe und auch die Sommerkrawalle nichts daran geändert hätten.

Die Gewerkschaften schimpften zwar, aber Polizeibeamte selbst sehen in den Sparmaßnahmen eine Chance, die Dinge besser zu machen. Immerhin wurden in Lincolnshire den zu G4S wechselnden Angestellten die alten Bedingungen zugesichert. ,,Aber das wird nach und nach ausgehöhlt", glaubt Bezirksleiter John Gooding von der Gewerkschaft Unison. Allerdings vernehmen die Arbeitnehmervertreter keinen Widerhall.

Und die Öffentlichkeit? Sie misst Polizeiarbeit an der sichtbaren Präsenz von Polizisten auf der Straße, nicht an dem, was hinter den Kulissen vorgeht. Eine ,,elektronische Petition", gegen weitere Privatisierung der ,,999" Notrufdienste, die man zurzeit beim ,,E-petition" auf der Webseite der Regierung unterschreiben kann, hatte gestern erst 794 Unterzeichner.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/radikales-sparprogramm-grossbritannien-privatisiert-polizeistationen/6206954.html

Kuddel

Wachleute drohen mit Ausstand: Muss Brokdorf bei Streik vom Netz?

Sicherheitsleute fordern eine soziale Lösung für die Zeit nach dem Abschalten der Kernkraftwerke. Für Verdi ist ein Ausstand wahrscheinlich. Notfalls so lange, bis der Meiler vom Netz muss.


http://www.shz.de/nachrichten/top-thema/artikel/muss-brokdorf-bei-streik-vom-netz.html?tx_ttnews[backPid]=111&cHash=bdcb12775666266649a959ef71137094

Kuddel

ZitatPolizei vs Pseudo-Polizei
Razzia bei DPHW

Die Mitglieder des Deutsche Polizei Hilfswerk (DPHW) haben sich selbst zu einer Art Polizeitruppe ernannt. Nun haben die vermeintlichen Ordnungshüter Ärger mit der richtigen Polizei - wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung.


Die Behörden in Sachsen haben ihren Druck auf das sogenannte Deutsche Polizei Hilfswerk (DPHW) verstärkt. Polizisten durchsuchten am Mittwoch in Freital bei Dresden und im Raum Leipzig mehrere Wohnungen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dresden hatten die seit Januar laufenden Untersuchungen zu weiteren zwei Tatverdächtigen geführt. In den Wohnungen wurden unter anderem Westen mit dem Aufdruck "DPHW", diverse Speichermedien und weitere Unterlagen entdeckt, hieß es.

Den Mitgliedern der selbst ernannten Polizeitruppe wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Bereits im Februar hatte es Durchsuchungen in Sachsen und Brandenburg gegeben. Ermittelt werde inzwischen gegen mehr als zehn Personen, sagte der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft, Lorenz Haase.

DPHW nahm Gerichtsvollzieher fest


Die Gruppierung war im vergangenen Jahr im sächsischen Bärwalde mit der Festnahme eines Gerichtsvollziehers aufgefallen. Ein Schuldner hatte die selbst ernannten Polizisten gerufen, als der Gerichtsvollzieher im Auftrag des Amtsgerichts bei ihm Geld eintreiben wollte.

Ein derartiger Vorfall mit der DPHW sei bislang nur aus Sachsen bekanntgeworden, sagte Staatsanwaltssprecher Haase. Daran habe sich seit Februar nichts geändert. Allerdings präsentiere sich die Organisation im Internet bundesweit. Sie biete auch außerhalb Sachsens Informationsveranstaltungen an, sei im thüringischen Erfurt aufgefallen und verwende eine polizeiähnliche Uniform. Er habe nach wie vor den Eindruck, dass sich die Gruppierung derzeit noch keiner politischen Richtung eindeutig zuordnen lasse, sagte Haase.
http://www.fr-online.de/panorama/polizei-vs-pseudo-polizei-razzia-bei-dphw,1472782,23827738.html

Rudolf Rocker

ZitatEr habe nach wie vor den Eindruck, dass sich die Gruppierung derzeit noch keiner politischen Richtung eindeutig zuordnen lasse, sagte Haase.

Da musste ich erst mal lachen!


ZitatAls Deutsches Polizeihilfswerk (DPHW) bezeichnet sich missverständlich eine Gruppe von Personen aus dem Bereich der so genannten kommissarischen Reichsregierungen (KRR). Die 2012 gebildete[2], rein private KRR-Bürgerwehr, die derzeit vor allem in Sachsen aktiv ist, hat weder etwas mit der deutschen Bundespolizei noch mit einer Länderpolizei in der Bundesrepublik Deutschland etwas zu tun. Laut Presseberichten stehen DPHW-Mitglieder der rechtsextremistischen Szene nahe.

http://psiram.com/ge/index.php/Deutsches_Polizeihilfswerk


Die Linke hatte dazu im Mai mal eine kleine Anfrage gestartet.
Die scheint aber bis heute nicht beantwortet zu sein.

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/136/1713684.pdf

Troll

Die "Antwort", hätten sie mal lieber eine Parkuhr gefragt.

ZitatIm Bundestag notiert: Erkenntnisse zum Deutschen Polizei Hilfswerk

Inneres/Antwort - 08.07.2013
Berlin: (hib/STO) Der Bundesregierung liegen nach eigenen Angaben ,,derzeit keine hinreichenden verfassungsschutzrelevanten Erkenntnisse zum Deutschen Polizei Hilfswerk (DPHW) und seinen Mitgliedern vor". In ihrer Antwort (17/14049) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/13684) schreibt die Bundesregierung weiter, dass das DPHW nach ihrer Kenntnis kein Beobachtungsobjekt der Verfassungsschutzbehörden der Länder sei. Der Kleinen Anfrage zufolge ermittelt die Staatsanwaltschaft Dresden gegen Mitglieder des DPHW seit Januar 2013 wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Quelle: hib-Meldungen
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Sozial-Leaks

Zitat von: Kuddel am 09:23:53 Fr. 26.Juli 2013
ZitatPolizei vs Pseudo-Polizei
Razzia bei DPHW

Die Mitglieder des Deutsche Polizei Hilfswerk (DPHW) haben sich selbst zu einer Art Polizeitruppe ernannt. Nun haben die vermeintlichen Ordnungshüter Ärger mit der richtigen Polizei - wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung.


Die Behörden in Sachsen haben ihren Druck auf das sogenannte Deutsche Polizei Hilfswerk (DPHW) verstärkt. Polizisten durchsuchten am Mittwoch in Freital bei Dresden und im Raum Leipzig mehrere Wohnungen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dresden hatten die seit Januar laufenden Untersuchungen zu weiteren zwei Tatverdächtigen geführt. In den Wohnungen wurden unter anderem Westen mit dem Aufdruck "DPHW", diverse Speichermedien und weitere Unterlagen entdeckt, hieß es.

Den Mitgliedern der selbst ernannten Polizeitruppe wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Bereits im Februar hatte es Durchsuchungen in Sachsen und Brandenburg gegeben. Ermittelt werde inzwischen gegen mehr als zehn Personen, sagte der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft, Lorenz Haase.

DPHW nahm Gerichtsvollzieher fest


Die Gruppierung war im vergangenen Jahr im sächsischen Bärwalde mit der Festnahme eines Gerichtsvollziehers aufgefallen. Ein Schuldner hatte die selbst ernannten Polizisten gerufen, als der Gerichtsvollzieher im Auftrag des Amtsgerichts bei ihm Geld eintreiben wollte.

Ein derartiger Vorfall mit der DPHW sei bislang nur aus Sachsen bekanntgeworden, sagte Staatsanwaltssprecher Haase. Daran habe sich seit Februar nichts geändert. Allerdings präsentiere sich die Organisation im Internet bundesweit. Sie biete auch außerhalb Sachsens Informationsveranstaltungen an, sei im thüringischen Erfurt aufgefallen und verwende eine polizeiähnliche Uniform. Er habe nach wie vor den Eindruck, dass sich die Gruppierung derzeit noch keiner politischen Richtung eindeutig zuordnen lasse, sagte Haase.
http://www.fr-online.de/panorama/polizei-vs-pseudo-polizei-razzia-bei-dphw,1472782,23827738.html

ich hatte es schon mal ansatzweise in nen anderen Threat versucht aufzunehmen:
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27262.125

Das solche Themen natürlich von jedweder rechter Gesinnung gern aufgenommen wird, liegt ja eigentlich schon in der Natur der Sache.


Die BRD ist kein souveräner Staat!

Es ist aber ein Thema, über was man irgendwie reden muss. Man kann es nicht einfach ignorieren, nur weil hier ein paar rechte Vollpfosten versuchen das Thema in ihrem Sinne zu besetzen.

"Der Freiburger Professor für Neuere Geschichte, Josef Foschepoth, etwa hatte über die Geheimvereinbarungen des Nachkriegsdeutschlands intensiv geforscht und etliche Geheimnisse längst gelüftet. Dass selbst aufklärerische Liberale und Linke, das Thema Souveränität nicht aufgriffen, hatte vermutlich vor allem den Grund, dass rechtsextreme und neonazistische Kräfte dieses Thema usurpierten und damit an der Wahnvorstellung festhalten wollen, das Deutsche Reich sei mit der Kapitulation nicht untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland sei ein illegitimes Regime."

Weil die demokratischen Kräfte das Thema zur Frage der Souveränität der BRD, den rechten Kräften überlässt, und diese rechten Kräfte das Thema natürlich aus leicht durchschaubaren Gründen gern besetzt hält, kann es erst zu den oben genannten Auswüchsen wie "DPHW" und "kommissarische Reichs-Regierung" kommen! Ich finde hier müsste die Linke viel mehr Kontern und Gegensteuern. Weil sich ja, wie im Video gesehen, die Linke sehr wohl über die Brisanz der Sache im Klaren zu sein scheint?

http://www.nachdenkseiten.de/?p=18102#more-18102

"Da wo Nachrichten fluten, wachsen Lüge und Demagogie "

Rudolf Rocker

Nennt mir doch mal einen einzigen souveränen Staat auf der Welt!

dagobert

Schlumpfhausen?  ;D
Oder Melmac? Ach nee, das war ja ein Planet.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Sozial-Leaks

Zitat von: Rudolf Rocker am 11:55:38 Sa. 27.Juli 2013
Nennt mir doch mal einen einzigen souveränen Staat auf der Welt!

Ich verstehe was ihr sagen wollt! Bringt uns aber nicht weiter, weil ein Staat, bei dem die Souveränität nicht mal auf dem Papier existiert, sich auch nicht auf diese und seine Rechte berufen kann - und dies somit auch kein Staat ist.

Dann kommen nämlich solche Dinge wie Hartz4 dabei raus. Wir wundern uns darüber warum dieses Gesetzeskonstrukt von keinem Richter wirklich gekippt wird!? Und warum Amerika uns vollumfänglich ausspionieren kann, ohne das unsere Regierung etwas dagegen tun will? Wir sind nicht souverän und haben keine wirklich einklagbaren Rechte. Das erklärt den massenweisen Verfassungsbruch in Deutschland. Wir haben ja noch nichtmal eine Verfassung die gebrochen werden könnte, hier gibt es nur ein Grundgesetz!  Bei jeden anderen souveränen Staat kann sich jeder Bürger, der dort lebt, auf die Verfassung dieses Staates berufen und seine Rechte einklagen.

Hier kannst du nur versuchen Recht zu bekommen, indem du versuchst, dieses dir nicht zustehenden Rechte einzuklagen. Ob du diese dann bekommst, wenn die Klage nicht vorher abgewiesen wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Und mal ehrlich Rudolf Rocker, sollte man sich bei einem so grundlegend wichtigen Thema, wirklich in Ignoranz und Selbstverleugnung flüchten dürfen?
"Da wo Nachrichten fluten, wachsen Lüge und Demagogie "

Kuddel

ZitatDann kommen nämlich solche Dinge wie Hartz4 dabei raus.

Schwachsinn!!!

Sozial-Leaks

Zitat von: Kuddel am 09:31:59 So. 28.Juli 2013
ZitatDann kommen nämlich solche Dinge wie Hartz4 dabei raus.

Schwachsinn!!!

Eine Meinung die man nehmen kann wie man will!!!!

Auch wenn du schon einen Highscore von 5583 Beiträgen hast, und du dich dadurch vielleicht hier als Platzhirsch fühlen möchtest, heißt es nicht, dass du nur deshalb jedes Argument mit nur einem Wort abschütteln kannst, weil du annimmst du hättest in jeder Weise immer Recht!

Für mich ist Hartz4 immernoch einer der größten Grundrechtseingriffe die es in Deutschland je gabt und schon deshalb, dass diese nach über 10 Jahren noch existieren, sagt mir, dass mit dem Rechtssystem etwas nicht stimmt! Und ein Rechtssystem fußt immer auf der Souveränität eines Staates - setzt diese sogar zwingend voraus - alles andere sind Diktaturen und Unrechtsstaaten.
"Da wo Nachrichten fluten, wachsen Lüge und Demagogie "

Rudolf Rocker

ZitatUnd mal ehrlich Rudolf Rocker, sollte man sich bei einem so grundlegend wichtigen Thema, wirklich in Ignoranz und Selbstverleugnung flüchten dürfen?

Mal abgesehen davon das ich eine grundsätzliche Abneigung gegen Nationalstaaten habe, nützt auch die beste Verfassung nichts, wenn es der Bevölkerung scheißegal ist, ob diese gebrochen wird oder nicht!

Und noch was: Wer sagt denn, das ein souveräner Staat nicht auch Gesetze erlassen kann, die alles andere als demokratisch sind?
Da die Reichsdeppen sich ja immer so toll am Deutschen Reich orientieren muss das ja ein absolut souveräner Staat gewesen sein. Und ganz souverän hat man dann Gesetze erlassen, die es ermöglichten 6 Millionen Juden zu ermorden. Insgesamt kostete es 55 Millionen Menschen das Leben.
Toll, da lebe ich doch lieber in einem unsouveränen Staat der sich an internationale Verträge hält. (z.B. die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte).

Und meine Frage hast Du immer noch nicht beantwortet: Nenne mir einen souveränen Staat auf dieser Welt!
Ich kenne keinen einzigen Staat der keine politischen und/ oder wirtschaflichen Beziehungen zu einem anderen Staat hat und somit bei entsprechenden Verträgen eben nicht souverän ist!

Der Staat auf den das am ehesten zutrifft dürfte Nordkorea sein!
Viel Spass dort!

  • Chefduzen Spendenbutton