Sklaverei in Saudi-Arabien

Begonnen von Carsten König, 15:35:12 Di. 28.Februar 2006

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Carsten König

ZitatZehntausende Srilanker sind aus Armut und Not gezwungen, als Vertragsarbeiter in den Nahen Osten zu gehen. Ihre Lebensumstände sind schlimm. Viele werden wie Sklaven behandelt und psychisch und physisch misshandelt. Mehrere sind unter ungeklärten Bedingungen gestorben. Die srilankische Regierung, die vor allem um die lukrativen Deviseneinnahmen bangt, unternimmt nichts, um ihre Bürger zu schützen.    
Nach einem Bericht des Informationsministeriums in Colombo sind 64,5 Prozent der 1,5 Millionen im Ausland beschäftigten Srilanker Frauen. 1986 waren es erst 33 Prozent. Die meisten arbeiten als Hausmädchen oder üben andere niedrige Tätigkeiten aus. Die World Socialist Web Site hat kürzlich eine Hausangestellte interviewt, die ausführlich die Ausbeutungsbedingungen beschreibt, die sie ertragen musste.    
Padma, 39, ging im Mai in der Hoffnung nach Saudi Arabien, ihrem Sohn und ihrer Tochter finanziell unter die Arme greifen zu können. Sie hatte früher in einer Fabrik gearbeitet, nach ihrer Heirat aber die Arbeitsstelle aufgegeben. Sie entschloss sich, im Nahen Osten Arbeit zu suchen, weil dort wesentlich höhere Löhne gezahlt werden als in Sri Lanka. Sie kehrte zurück, nachdem sie qualvolle Erfahrungen gemacht hatte, die typisch für viele Vertragsarbeiter sind.    
Padma berichtet: "Um einen Arbeitsplatz zu bekommen, musste ich der Reisevermittlung Faiz Travel 7.000 Rupien [70 US-Dollar oder ca. 60 Euro] zahlen. Das ist die lokale Arbeitsagentur, die meinen Arbeitsplatz vermittelte. Um die Summe aufzubringen und notwendige Dinge für die Reise zu erwerben, verkaufte ich die Möbel und Elektrogeräte aus meinem Haushalt. Von dem Geld, das ich im Nahen Osten zu verdienen hoffte, wollte ich mir dann neue kaufen. Weil ich mit mehr oder weniger leeren Händen zurückgekommen bin, muss ich jetzt sehen, wie ich zurecht komme. Die Agentur versprach mir einen Monatslohn von 450 Rial [120 US-Dollar, bzw. 100 Euro]. Vor meiner Abreise registrierte ich mich beim srilankischen Büro für im Ausland Beschäftigte als ausländische Hausangestellte."

weiter hier: http://www.wsws.org/de/2006/feb2006/sril-f28.shtml

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