Kieler Nachrichten vom 22.07.2006
Streiks in zehn Kliniken - Alle Routine-Behandlungen werden verschoben
Kiel – Die Patienten von zehn kommunalen Krankenhäusern müssen damit rechnen, dass Untersuchungen und zum Teil auch Operationen ab Montag verschoben werden. Grund ist eine weitere Runde im Ärztestreik, die vielleicht nur ein, zwei Tage, möglicherweise aber auch die ganze nächste Woche dauern wird. Noch gestern Morgen hatten die Kommunalen Arbeitgeber die Hoffnung, dass der Marburger Bund auf den angekündigten Streik verzichten würde. Schließlich hatten sich inzwischen alle Parteien in dem Tarifkonflikt für eine Schlichtung ausgesprochen.. Doch der Marburger Bund lehnte eine Absage des Streikes ab. Damit wird ab Montag der Betrieb in zehn Kliniken nur eingeschränkt laufen.[/B]
Dies betrifft nicht nur erneut das Städtische Krankenhaus in Kiel, das Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster und die Kreiskrankenhäuser Rendsburg und Eckernförde, sondern auch das Kreiskrankenhaus in Preetz, die Sana-Kliniken in Eutin, Oldenburg und Lübeck und die Nordfriesischen Kliniken in Husum und Niebüll. Die Klinikärzte wollen offenbar noch einmal kraftvoll ihre Einmütigkeit beweisen, dies aber nur bedingt auf dem Rücken der Patienten austragen. So hieß es gestern beim Marburger Bund: "Routinebehandlungen werden verschoben, die Notfallversorgung ist vom Streik unberührt. Bereits vereinbarte Operationen sollen wie geplant behandelt werden." Doch letzteres gilt offenbar nicht für alle Kliniken, denn den Sana-Kliniken in Eutin und Oldenburg wurde Patienten mitgeteilt, dass viele geplante Operationen verschoben werden müssten. Eingriffe bei Kindern würden aber grundsätzlich stattfinden.
Um sicher zugehen, sollten sich Patienten vor geplanten Eingriffen und Behandlungen noch einmal telefonisch vergewissern, ob diese stattfinden. Denn die Situation könnte sich kurzfristig ändern. Der Marburger Bund kündigte an, dass man den Streik unterbrechen würde, sobald es eine verbindliche Vereinbarung über ein Schlichtungsverfahren gibt. "Steht fest, wer wann die Schlichtung aufnimmt oder dass es ein neues Angebot bezüglich der Gehaltsgestaltung gibt, dann kann der Streik innrehalb einer halbensTunde beendet werden", sagte der Landesvize des Marburger Bundes, Adolf Gehrke