Massive Repression gegen streikende LehrerInnen in Oaxaca: mehrere Tote

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 18:43:49 Fr. 16.Juni 2006

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

ManOfConstantSorrow

Seit Wochen kämpfen die grosse Mehrheit der LehrerInnen des Bundesstaates Oaxaca für verbesserte Einkommen, ein verbessertes Erziehungssystem, für die Freiheit politischer Gefangener und ein Ende der Repression. Und seit mindestens 10 Tagen erwarteten die AktivistInnen der Gewerkschaftsopposition CNTE in der Lehrergewerkschaft SNTE einen Polizeiangriff - die Drohgebärden des Gouverneurs Ortiz (PRI) wurden immer deutlicher. Am 14. Juni fand nun ein massiver Polizeiüberfall statt - rund 3.000 Polizisten marschierten auf, ausgestattet mit allem für einen Bürgerkrieg: scharfe Munition, Tränengas, Panzerwagen und Herkules-Flugzeugen. Der massive Angriff wurde von der riesigen Menschenmenge nach stundenlangen Kämpfen in der gesamten Innenstadt zurückgeschlagen. Die Kommerzmedien berichteten eifrig von Waffenfunden im Gewerkschaftshaus der LehrerInnen, was umgehend dementiert wurde. Die Gewerkschaftsopposition will landesweit 50.000 Schulen bestreiken
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Am 16. Juni demonstrierten in der mexikanischen Stadt Oaxaca 400.000 Lehrer mit ihrem dritten Lehrermarsch gegen die brutale Unterdrückung ihres Streiks durch den Gouverneur Ulisses Ruiz Ortíz. Sie fordern seinen Rücktritt. Ulisses hatte am 14. Juni Polizei gegen die streikenden Lehrer eingesetzt. Die Lehrer wurden auf ihrem Marsch durch die Stadt von Passanten mit Lebensmitteln und Getränken versorgt.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Mittlerweile, heute ist der 21. Juni, hat sich der Lehrerstreik zu einem regelrechten Volksaufstand entwickelt. Es wurden mittlerweile über 20 Rathäuser, Polizeistationen, Regierungsgebäude etc. im ganzen Bundesstaat gestürmt und besetzt. Teile der Staatsgewalt (Polizei) und ganze Einheiten sind am meutern und desertieren. Den Lehrer haben sich über 200 soziale Organisationen angeschlossen die den sofortigen Rücktritt und die Bestrafung des Gouverneurs und seiner Beamten fordern.



Es ist nicht mehr nur ein Lehrerstreik, sondern nun kommt die ganze Wut der margnalisierten Bevölkerung an die Oberfläche und die Menschen organisiern sich in regelrechten Verteidigungsbattallionen die die ganze Stadttmitte besetzt halten. Die Staatsgewalt hat sich zurückgezogen. Überall sieht man Menschen bewaffnet mit Knüppeln, Stangen Holzlatten etc. Nicht nur Männer sondern auch Frauen. In der Jurafakultät hat sich eine Volksvollversammlung gebildet die zusammen das weitere Vorgehen der über 200 sozialen Organisationen koordiniert. Überall rote Fahnen. Bei der Demonstation am 16. Juni haben wahrscheinlich 300.000 Menschen teilgenommen die Unisono Venceremos (Wir werden siegen) gesungen haben.





http://germany.indymedia.org/2006/06/150038.shtml
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatStrassenschlacht in Oaxaca
Mexikanische Lehrer demonstrieren gegen Bildungspolitik



Oaxaca: Polizei stellt sich für die Demonstration der Lehrer bereit.

Während eines Besuchs des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón in der Kolonialstadt Oaxaca ist es am Dienstag zu Ausschreitungen gekommen. Protestierende Lehrer lieferten der Polizei stundenlange Strassenschlachten.

(ddp) Die Gewerkschaft der Lehrer erklärte, 20 Demonstranten seien verletzt worden. Nach Polizeiangaben wurden fünf Beamte verletzt, der Reporter eines Radiosenders wurde nach eigenen Angaben von einer Kugel am Bein getroffen.

Die Demonstranten gingen mit Steinen und Stöcken gegen die Polizei vor, die ihrerseits Tränengas einsetzte. Die Proteste richteten sich nach Angaben der Gewerkschaft unter anderem gegen Calderóns Entscheidung, die Steuern für Privatschulen zu verringern. Die Lehrer drohten weitere Proteste und Strassenblockaden an.

Bereits 2006 war es in der bei Touristen beliebten Stadt zu fünf Monate andauernden Unruhen gekommen, in deren Verlauf mehr als zehn Menschen getötet wurden.
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/strassenschlacht_in_oaxaca_1.9546118.html

Kuddel

ZitatMexiko-Stadt Polizei löst Lehrer-Protestcamp gewaltsam auf


Der Zocalo-Platz in Mexiko-Stadt: Polizisten räumen das Protestcamp der streikenden Lehrer.
(Foto: REUTERS)

Mexikos Lehrer demonstrieren seit Wochen gegen eine Bildungsreform der Regierung. Für die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag räumt die Polizei jetzt ein Protestcamp im Zentrum von Mexiko-Stadt. Dabei kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen - Dutzende Menschen werden verletzt und festgenommen.

Mehrere Polizeihundertschaften haben am Freitag einen von streikenden Lehrern besetzten Platz in Mexiko-Stadt gewaltsam geräumt. Dort protestierten die Pädagogen gegen eine umstrittenen Bildungsreform der Regierung. Sicherheitskräfte gingen mit gepanzerten Fahrzeugen, Wasserwerfern und Tränengas gegen rund 200 Demonstranten vor. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 29 Personen fest und sprach von elf verletzten Beamten. Laut dem Roten Kreuz wurden mindestens 29 Regierungskritiker verletzt.

Das Zeltlager im historischen Zentrum der Millionenmetropole war vor drei Wochen errichtet worden und wurde nun auf Befehl der Staatsführung pünktlich vor den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am Sonntag und Montag abgerissen. Der Räumungseinsatz begann wenige Minuten, nachdem die Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto die Einladungen zum Unabhängigkeitsfest auf dem Zocalo-Platz verschickt hatte.

Ursprünglich hatten sich mehrere tausend Lehrer der Gewerkschaft CNTE in der Zeltstadt niedergelassen,schon in den vergangenen Wochen kam es auch immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Doch bis auf einen harten Kern zogen sich die meisten der Demonstranten vor dem angeordneten Polizeieinsatz zurück. Einige ignorierten die Drohungen jedoch und errichteten Barrikaden mit Metallgittern in umliegenden Straßen. "Wir lassen in unserem Kampf nicht nach, im Moment stellen wir uns neu auf", teilte die Gewerkschaft nach Gesprächen im Innenministerium mit. "Die CNTE bleibt."

Die wütenden Lehrer setzten auf dem Zocalo-Platz ihre Zelte in Brand , anrückende Sicherheitskräfte wurden mit Steinen und Brandsätzen beworfen. In anderen Straßen der Großstadt setzten sich die Proteste fort: Hunderte Demonstranten gingen dort teils mit Knüppeln auf Polizisten los, diese feuerten mit Tränengas zurück. Zahlreiche U-Bahnstationen wurden wegen der Ausschreitungen geschlossen. Über der Innenstadt kreisten mehrere Polizeihubschrauber.

Eine strittige Bildungsreform hat die Wut der Lehrer entflammt


Am Zocalo-Platz liegen unter anderem der Nationalpalast, aztekische Ruinen und die Kathedrale der lateinamerikanischen Millionenstadt. Am Sonntag will Peña Nieto dort den traditionellen "Ruf der Unabhängigkeit" erschallen lassen, am Montag ist eine Militärparade geplant. Reinigungskräfte machten sich nach der Räumung des Platzes umgehend daran, Zelte und Müll zu entfernen.

Mit ihren Aktionen haben die Lehrer immer wieder massive Verkehrsbehinderungen in der ohnehin schon chaotischen Metropole verursacht. Vorigen Monat hatten sich deshalb 59 Prozent der Stadtbewohner in einer Umfrage der Zeitung Reforma für eine gewaltsame Räumung des Platzes ausgesprochen.

Entflammt hatte sich die Wut der Lehrer an einer strittigen Bildungsreform, die Peña Nieto am Dienstag ungeachtet aller Proteste in Kraft setzte. Sie schränkt den Einfluss von Gewerkschaften ein und zwingt Lehrer, sich regelmäßigen Leistungsbewertungen zu unterziehen.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/mexiko-stadt-polizei-loest-lehrer-protestcamp-gewaltsam-auf-1.1770828

Kuddel

ZitatLehrer-Proteste in Mexiko enden in Gewalt

    Von JOSÉ DE CÓRDOBA und NICHOLAS CASEY

MEXIKO-STADT—Mit Wasserwerfern und Tränengas ist die mexikanische Polizei am Freitagabend gegen hunderte maskierte Demonstranten im Zentrum von Mexiko-Stadt vorgegangen. Diese waren mit Steinen, Stäben und Molotow-Cocktails bewaffnet. Damit wurden die Proteste von bis zu 20.000 Lehrern beendet, die seit fast einem Monat auf dem Platz ausharrten.

Seit dem Beginn der Besetzung des Zócalo-Platzes hatten die Lehrer fast täglich demonstriert und sorgten so regelmäßig für einen Verkehrskollaps in der mexikanischen Hauptstadt. Zweimal versperrten sie den Zugang zum internationalen Flughafen der Stadt. Am Mittwoch kam es bereits zum Zusammenstoß zwischen Polizei und Demonstranten, bei dem mindestens 17 Beamte und fünf Lehrer verletzt wurden.


Polizei und Demonstranten lieferten sich am Freitag auf dem Zócalo-Platz Auseinandersetzungen.

Rund um den Zócalo hatten sich am Freitagabend Gruppen maskierter Demonstranten gebildet, die mit Knüppeln und Rohren bewaffnet waren. Andernorts flohen Taco-Verkäufer vor Steine werfenden Gruppierungen. Manche der Randalierer drohten den über der Stadt kreisenden Militärhubschraubern mit Baseballschlägern.

Die mexikanische Polizei rückte Block für Block vor und wehrte sich mit Schilden gegen die Steinewerfer. Bis tief in die Nacht kam es allerdings zu Auseinandersetzungen vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem Konzerthaus Palacio de Bellas Artes, das für seine Fresken von Diego Rivera bekannt ist. Erstaunte Konzertbesucher schauten zu, wie dutzende Polizisten mit den Demonstranten rangen. Die umliegenden Gebäude waren für die bevorstehenden Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag in den Landesfarben dekoriert.

In den vergangenen Tagen war der Druck auf die Lehrer gestiegen, den Zócalo zu räumen. Dort soll Präsident Enrique Peña Nieto am Sonntagabend den traditionellen Schrei, den ,,Grito", abgeben, um die Unabhängigkeit des Landes zu feiern. Am nächsten Morgen findet dann üblicherweise eine Militärparade auf dem Platz statt.

Bis Freitag jedoch hatte es die Regierung jedoch vermieden, die Polizei gegen die Demonstranten einzusetzen. Sie wollte nicht ihr ehrgeiziges Reformprogramm gefährden, dass noch den Kongress passieren muss. Dazu zählen eine Energiereform, die Privatinvestoren den Einstieg in die Ölindustrie Mexikos erlaubt, sowie finanzielle Maßnahmen.

Protest und Gewalt in Mexiko-Stadt


Die meisten Lehrer hatten den Zócalo am Freitag verlassen und neue Camps an anderen Orten der Stadt errichtet. Aber ein harter Kern wollte nicht weichen. Etwa 500 Männer, die laut Polizei zu anarchistischen Gruppierungen gehörten, errichteten auf den Zufahrtstraßen zum Zócalo Barrikaden. Die Gesichter hinter Tüchern verborgen sammelten sie Steine von Baustellen und mischten Molotow-Cocktails.

Der oberste Sicherheitschef Mexikos, Manuel Mondragon, sagte am Nachmittag, man habe den Lehrern eine Frist bis 16 Uhr Ortszeit eingeräumt, den Platz zu verlassen. ,,Sie haben Mexiko und vielen anderen Städten geschadet", sagte er. ,,Ich glaube, das Limit ist erreicht, und wir werden handeln. Das ist kein Spiel. Wir werden unsere Arbeit erledigen."

Die Lehrer protestieren gegen ein kürzlich verabschiedetes Gesetz, das eine stärkere Leistungskontrolle vorsieht. Wer dabei durchfällt, kann entlassen werden. Die Regierung hatte zuvor angeboten, mehr Geld für die Ausbildung von Lehrern bereit zu stellen und Schulen in den verarmten südlichen Bundesstaaten zu reparieren. Dort liegen die Hochburgen der radikalen Lehrer, sagt ein früherer Regierungsbeamter, der an den Verhandlungen teilnahm.

Etwa 1,5 Millionen Kinder dort bekommen seit etwa einem Monat keinen Unterricht, seit die Streiks im August begannen. Die Regierung habe den Lehrern auch angeboten, ihr Gehalt nachzuzahlen, wenn sie zurück an die Arbeit gehen, sagt der frühere Regierungsbeamte.

Die Lehrer sehen die Schuld für die Misere im mexikanischen Bildungssystem, das laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu den schlechtesten ihrer Mitgliedsländer gehört, bei der ungenügenden Finanzierung. Die Politik von Peña Nieto führe zu einer Privatisierung des Schulwesens.
http://www.wsj.de/article/SB10001424127887323846504579074382302318104.html

Kuddel

ZitatProteste gegen Bildungsreform
Sechs Tote bei Lehrerstreik in Mexiko

Protestierende Lehrer blockieren eine Autobahn im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Die Polizei versucht, die Fahrbahn zu räumen, angeblich sind die Beamten unbewaffnet. Doch dann fallen tödliche Schüsse.


Mexiko-StadtMindestens sechs Menschen sind in Mexiko bei Zusammenstößen zwischen streikenden Lehrern und Polizisten ums Leben gekommen. Rund hundert Menschen wurden verletzt, wie der Sicherheitsminister des südlichen Bundesstaates Oaxaca am Sonntag (Ortszeit) mitteilte.

Rund 500 Bundespolizisten seien in Noxichtlán, 260 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt, eingesetzt worden, um eine von den Demonstranten blockierte Autobahn zu räumen, berichtete die Zeitung ,,El Universal". Nach Angaben der Polizei waren die Sicherheitsbeamten unbewaffnet. Der Gouverneur von Oaxaca, Gabino Cué, erklärte, eine Gruppe, die die Lehrer unterstützte, sei für die gefallenen Schüsse verantwortlich.

Der radikale Flügel des Lehrerverbandes CNTE ist gegen verbindliche Bewertungen von Lehrkräften im Rahmen einer Bildungsreform der Regierung. Die Lehrer demonstrieren außerdem gegen die Festnahmen von Gewerkschaftsanführern wegen Geldwäsche und anderen Vorwürfen.

Mindestens zwei der Toten seien Lehrer gewesen, erklärte der Chef der Bundespolizei, Enrique Galindo, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Behörden von Oaxaca. Unter den Verletzten befinden sich 45 Polizisten, acht von ihnen mit Schusswunden, wie der Sicherheitssekretär von Oaxaca, Jorge Ruiz Martínez, bekanntgab.

Isabel Garcia, ein Mitglied der politischen Kommission von CNTE, sagte, drei Unterstützer der Proteste seien getötet worden. Details nannte sie nicht.

Auch in anderen Gemeinden und Städten kam es zu Zusammenstößen zwischen Lehrern und der Polizei, darunter in der Gemeinde San Pablo Huitzo und vor den Toren von Oaxaca-Stadt. Mancherorts warfen Demonstranten Steine auf Polizisten.

Die Bundespolizei erklärte, es habe sich um die bislang aggressivsten Proteste in Nochixtlan gehandelt. Ein AP-Reporter sah, wie Polizisten in der Stadt offenbar beim Versuch, die Menge zu vertreiben, auf Demonstranten schossen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/proteste-gegen-bildungsreform-sechs-tote-bei-lehrerstreik-in-mexiko/13757646.html

  • Chefduzen Spendenbutton