Kämpfe in der Automobilindustrie

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 22:11:43 Sa. 12.Juni 2004

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

ManOfConstantSorrow

Am Vorabend des angekündigten Streikbeginns im polnischen Bielsko-Biala am Sonntag, dem 4. März 2007, hat General-Motors-Powertrain nachgegeben: man einigte sich auf eine Lohnerhöhung von 85 €, was auch 85% der Forderung entspricht (15% mehr Lohn), weiterhin werden 372 Arbeitsverträge meist junger Kolleginnen und Kollegen entfristet (70% der Befristeten). Das sei ein großer Erfolg, die bisher beste je erreichte Lohnsteigerung. (Bericht eines Kollegen der Gewerkschaft Solidarnosc vom 05.03.2007)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Nein, ich habe keine weiteren Berichte. Auch das LabourNet hat sich auf den selben Artikel bei rf-news berufen.

Es wird aber wohl noch weitergestreikt:
http://www.rf-news.de/rfnews/aktuell/Betrieb_und_Gewerkschaft/article_html/News_Item.2007-03-21.5308
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Troll

- Es sind ca. 500 Arbeiter die Streiken.
- Der PSA-Konzern will Streikbrecher einsetzen.
- Vier Gewerkschaften  (CGT, CFDT, SUD, UNSA) haben Klage gegen die Direktion eingereicht, wegen illegalem Einsatz von Streikbrechern.

Für Französisch sprechende:

Paroles de grévistes

Arlette et Olivier à PSA Aulnay

Alle Angaben ohne Gewähr, da ich mich der Übersetzungsmaschinen bedienen muß. Wer französisch versteht kann ja aus den Videos eventuell Neuigkeiten raushören und berichten.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

koko

ZitatOriginal von Troll
- Es sind ca. 500 Arbeiter die Streiken.
- Der PSA-Konzern will Streikbrecher einsetzen.
- Vier Gewerkschaften  (CGT, CFDT, SUD, UNSA) haben Klage gegen die Direktion eingereicht, wegen illegalem Einsatz von Streikbrechern.

Dürfen in Frankreich Leiharbeitnehmer mit den Festangestellten streiken wie in Deutschland, gem. §11, Abs. (5) AÜG?

Anlage:
§11, Abs. (5) AÜG:
1. Der Leiharbeitnehmer ist nicht verpflichtet, bei einem Entleiher tätig zu sein, soweit dieser durch einen Arbeitskampf unmittelbar betroffen ist. 2. In den Fällen eines Arbeitskampfs nach Satz 1 hat der Verleiher den Leiharbeitnehmer auf das Recht, die Arbeitsleistung zu verweigern, hinzuweisen.

Troll

Das Gericht von Bobigny verurteilt PSA für den Angriff auf das Streikrecht.

Quellen: Forum Unitaire und Le Monde
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

ManOfConstantSorrow

PSA: Nach sechs Wochen Streik stolz an die Arbeitsplätze zurück

Paris, 13.04.07: Am Mittwoch, 11. April, haben die PSA-Arbeiter im Citroen-Werk bei Paris genau nach sechs Wochen ihren Streik beendet. Sie kehrten hoch erhobenen Hauptes mit einem Demonstrationszug durchs ganze Werk, unter Applaus und kämpferischen Slogans, an ihre Arbeitsplätze zurück! In ihrer letzten Streikzeitung schreiben sie:

"Während unseres Streiks haben  wir die ganze Zeit laut und selbstbewusst unsere Forderungen vorgebracht: für höhere Löhne (300 Euro pro Monat und 1500 Euro netto als Mindestlohn), für die Festeinstellung der Leiharbeiter und für die Rente unserer Kollegen über 55 Jahre. Mit der Dauer unseres Streiks haben wir gezeigt, dass unsere Forderungen berechtigt sind und unabdingbar für alle Arbeiter. Heute kann in unserem Land keiner mehr sagen, dass wir in der Autoindustrie zu gut bezahlt werden.

Natürlich haben wir gegenwärtig nicht in unseren Hauptforderungen gewonnen. Weil unser Kampf auf 500 Streikende begrenzt blieb, war es kaum möglich, PSA zu einer Lohnerhöhung zu zwingen. Wir wissen hingegen, dass unsere Forderungen alle Beschäftigten betreffen. Viele haben uns das gesagt oder uns das durch eine brüderliche Haltung zu verstehen gegeben, ohne dass sie derzeit bereit waren, unserem Beispiel zu folgen.

Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, sich zu organisieren und mit mehreren hundert Streikenden zusammen lange zu kämpfen. Wozu wir selbst fähig waren, dazu sind andere Arbeiter in anderen Werken ebenso fähig. Davon sind wir überzeugt. Und wenn die Direktion sagt, die Probleme bestünden konzernweit, so schlussfolgern wir, dass beim nächsten Mal ein Kampf Schulter an Schulter mit anderen Beschäftigten anderer Werke zu führen ist. Unser Streik ist deshalb ein erster Schritt...

In unserem Streik haben wir uns gestärkt.
- Unser Streik und die Forderungen, für die wir gekämpft haben, sind breit bekannt geworden und haben umso mehr Chancen, von anderen aufgegriffen zu werden.
- Alles was wir gelernt haben, wird uns in künftigen Kämpfen dienen.
- Dank der Solidarität und des entstandenen Vertrauens sind wir jetzt in einer besseren Position, um uns zu verteidigen und uns gegen die Direktion zu verteidigen."

Es gab einige Zugeständnisse der Geschäftsleitung von PSA, aber für die Streikenden zählen die längerfristigen Erfolge viel mehr und damit haben sie vollständig Recht! Der  Kampf ist eine hervorragende Grundlage für zukünftige Siege. Seine Schlussfolgerungen müssen breit bekannt werden und wenn Ihr mehr wissen wollt, dann kommt zum Automobilarbeiterratschlag in Stuttgart vom 18. bis 20. Mai. Die PSA-Arbeiter sind dabei!

(rf-news)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Von wegen pflegeichte billige Arbeiter im Osten...
Die Arbeiter bei der tschechischen VW-Tochter Skoda sind heute morgen in einen unbefristeten Streik für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen getreten. Letzte Woche hatte die Skoda-Geschäftsleitung eine Erhöhung von 10 Prozent beim Grundgehalt angeboten, das war aber vor allem den Arbeitern am Band entschieden zu wenig. Die Gewerkschaft fordert insgesamt 24 Prozent mehr Lohn. Bei Skoda arbeiten derzeit 26.000 Menschen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Strombolli

Das unterstreicht meine Auffassung, dass das Kapital investieren kann, wo es will, irgendwann kommt immer der Punkz, wo sich die Arbeiter das nicht mehr bieten lassen.

Mögen auch alle neo-liberalen Kapitalismus-Jünger aus allen Röhren ihre Meinung tröten: Weder die Polen, noch die Russen oder Ungarn, Inder oder Chinesen lassen sich Ausbeutung auf Dauer bieten.

Je aggressiver das Kapital, desto schneller kommt Unzufriedenheit.
Mag Ludwig Ehrhardt gewesen sein wie er will, aber die Erkenntnis, wenn die Arbeiter ein bischen Wohlstand haben (mehr als im damaligen Osten), dann halten sie ihre Klappe (verbunden mit Billig Gastarbeitern aus der Türkei und Italien), die war schon richtig.

Nur geht das eben in der heutigen Zeit nicht mehr so einfach.
Mit den Gastarbeitern hat es sich sozial ausgehustet und mittlerweile haben wir Folgekosten über den Hals, die keiner richtig tragen will.

Und das bischen Wohlstandsvorsprung gegenüber dem nicht mehr existierenden Osten, ist nicht mehr nötig, weil  das Kapital ja mit Gang nach Osten droht.

Aber wie sagte doch kürzlich ein genialer Kabarettist?
"Wenn man lange genug nach Osten gegangen ist, kommt man wieder hier an!"

Hinter sich lassend: Eine verbrannte Erde der kapitalistischen Gier.

Ich bin gespannt, welches Gedankenmodell gewinnt. Die zügellose Ausbreitung des Kapitalismus oder dessen Ende durch "schneller aufwachende" Ausgebeutete in den Schwellenländern.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

ManOfConstantSorrow

Opel: Europaweiter Streik gegen Stellenabbau

03.05.2007(DiePresse.com)

In ganz Europa standen am Donnerstag die Förderbänder in den Opel-Werken still. Die Arbeiter protestieren gegen das Aus der Astra-Produktion in Belgien.

Rund 6000 Mitarbeiter verließen allein im Opel-Stammwerk in Rüsselsheim die Werkshallen, um gegen das Management des Mutterkonzerns General Motors zu protestieren. Der Konzern betreibt an den westeuropäischen Standorten zunehmend den Abbau von Produktionsstätten und somit auch Arbeitsplätzen. Auch an anderen deutschen Opel-Standorten sowie in Großbritannien, Spanien, Österreich und Ungarn waren Streiks geplant.

Solidarität mit Opel-Werk in Belgien

Der Autokonzern will die Astra-Produktion im belgischen Antwerpen beenden. Der Chef von General Motors Europa, Carl-Peter Forster, hat angekündigt, dass die Montage des Kompaktwagens dort im Frühjahr 2010 auslaufen soll. Stattdessen sollen nach Angaben des Betriebsrats in Antwerpen künftig pro Jahr 80.000 Fahrzeuge vom Typ Chevrolet gebaut werden. Dies hätte nach Schätzungen der Arbeitnehmervertreter zur Folge, dass zwei Drittel der Belegschaft gekündigt werden müsste. Schon im laufenden Jahr will General Motors in dem belgischen Opel-Werk 1.400 Stellen streichen.

Die Beschäftigten in Antwerpen streiken bereits seit einer Woche gegen diese Pläne. Der Vorsitzende des Opel-Gesamtbetriebsrats, Klaus Franz, sagte, die Arbeitnehmervertreter würden einer Werksschließung in Europa nicht zustimmen. Allerdings versuche General Motors, die westeuropäischen Standorte durch Aus- und Verlagerungen immer weiter zu schwächen. Notwendig sei daher ein Zukunftsvertrag, der alle europäischen Werke bis 2016 absichere. Der schleichende Personalabbau müsse gestoppt werden. (APA/Red.)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

10.05.07  
Die Opel-Arbeiter im belgischen Antwerpen setzten ihren am 26. April begonnenen Streik auch gestern fort. Die Arbeiter trauen dem Management nicht, trotz der auf zwei Modelle und 120.000 Einheiten erhöhten Zusagen. Heute soll über die Fortsetzung des Streiks oder seine Beendigung abgestimmt werden. Auch bei VW in Brüssel standen die Bänder wegen eines Streiks bei dem Zulieferer Arvin Meritor, der Türen anliefert.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

nikeen

ZitatOriginal von Staat bescheissen
besonders interessant finde ich,
dass OPEL als americanische Tochter des "GM" Konzerns
in den USA "gebannt" wurde.

d.h. OPEL darf schon seit Jahren -vielen vielen Jahren-
keine Autos mehr in die USA verkaufen, und zwar wegen
erhebl. Mängel.

GM verkauft Opel  da unter dem Namen Saturn, aktuell aber glaub nur den GT. Der Astra soll aber demnächst folgen.

ManOfConstantSorrow

Die moderne "Just in Time Produktion" macht das System sehr empfindlich und angreifbar:

ZitatStreik legt VW-Touran-Produktion lahm

26.06.2007
Wolfsburg - Ein Arbeitskampf bei dem spanischen Autozulieferer GDX Automotive hat die Produktion des VW-Modells Touran bei der VW-Tochter Auto 5000 vorläufig lahmgelegt. Wegen fehlender Tür- und Fensterdichtungen seien die Nachtschicht am Montagabend und die Früh- und Spätschicht am Dienstag ausgefallen, sagte VW-Sprecher Andreas Meurer der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung".

"Uns fehlen die Autoteile, deshalb mussten wir drei Schichten absagen." Die Produktion von mehr als 800 Autos sei betroffen. Dem VW-Sprecher zufolge soll die Produktion am Mittwoch wieder anlaufen, da der Streik in Spanien offenbar befristet sei. (mit dpa)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

UnchainedRage

jo, auch die streiks globalisieren sich  :D

Kater

ZitatRussische Behörden drohen Gewerkschaften
Streik im Werk des größten Autoherstellers Avtovaz

Rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigt Russlands größter Autohersteller Avtovaz. In dem Werk nahe der Wolga war ein Streik geplant, um der Forderung nach Lohnerhöhung Nachdruck zu verleihen. Dieser Streik war von einer kleineren Gewerkschaft organisiert, die weder der Regierung noch der Werksleitung nahe steht - und schon werden Gewerkschaftler festgenommen. Unser Korrespondent Robert Baag:

Die Moskauer Rentnerin Tamara Aleksandrova gibt sich kämpferisch. Ja, von dem Streik bei AvtoVAZ in Togliatti an der Volga habe sie gehört. Und sie ist voller Sympathie:

"Was soll man denn sonst machen? Wenn es Leute gibt, die vor Hunger sterben? Wenn man den Menschen alle Ersparnisse geraubt hat? Wenn die Preise steigen? - Die Arbeiter dort bei AvtoVAZ sollten in das Verwaltungsgebäude gehen, die dort gefangen nehmen und das ihnen Zustehende einfordern! ICH würde gehen..."

So radikal gestimmt sind sicher die wenigsten. Aber auch der Student Pawel, der darauf angewiesen ist, sich etwas dazuzuverdienen, hält die Aktion der Automobilarbeiter in Südrussland für legitim:

"Die Preise steigen überall. Im Gegensatz zu den Löhnen. Da wird man schon was in Richtung Streik machen müssen. Sonst geht das doch so weiter! "

Seit Wochenbeginn macht die kleine unabhängige Gewerkschaft "Jedinstvo" von sich reden. Bei AvtoVAZ, immer noch ein Megakoloss, der knapp 12.000 Menschen im Gebiet Samara Arbeit gibt, sind die Monteure sauer. Derzeit verdienen sie im Schichtbetrieb umgerechnet knapp dreihundert Euro. Jetzt fordern 25.000 Rubel, etwas über 700 Euro. Zu viel?

Immerhin: Die Lebensmittelpreise nähern sich bei vielen Produkten dem deutschen Niveau an. Da wäre selbst dieser Lohn bei einer vierköpfigen Familie nicht gerade exorbitant hoch - denn auch die Miete will ja noch bezahlt sein.

Jedinstvo-Sprecher Pjotr Solotarjov im unabhängigen Radiosender Echo Moskvy, der übrigens als einzige Station landesweit über das Streikgeschehen gut tausend Kilometer entfernt berichtet:

"Die Menschen beklagen sich über die Geschäftsleitung, die es so weit hat kommen lasen, dass die Arbeiter eines derart wichtigen und mächtigen Unternehmens inzwischen in solch ärmlichen Verhältnissen leben müssen."

Sicher das Werk, das den berühmten, manche sagen "berüchtigten" russischen Lada produziert, ist in Schwierigkeiten. Nicht zuletzt Missmanagement noch aus sowjetischen Zeiten gilt als Grund.

Aber es erstaunt doch, dass die so genannten unabhängigen Gewerkschaften mit ihrem regierungsnahen Sitz im fernen Moskau sich beeilen, der Firmenleitung den Rücken zu stärken. Sie kritisieren die rund 500 Arbeiter, die jetzt erstmals während einer Vormittagsschicht zu streiken begonnen haben. Vladimir Korneev, der Vorsitzende der staatsnahen, formell aber eigenständigen Gewerkschaft FNP am Telefon:

"Wir können diese Aktion nicht unterstützen. AvtoVAZ befindet sich doch in einer Umstrukturierungs- und Reform-Phase... Dieser Streik, der ja wohl illegal und unvorschriftsmäßig organisiert worden ist, kann noch schmerzhaft auf das Werktätigen-Kollektiv zurückschlagen!"

Wie schmerzhaft, hat noch am Wochenende der Jedinstvo-Aktivist Anton Vetschichin erleben müssen. Die Miliz von Togliatti fing ihn vor den Werkstoren ab und nahm ihn für drei Tage in Polizeigewahrsam. Einem andern Jedinstvo-Mitglied konfiszierte die Miliz Flugblätter. Deren Inhalt wird jetzt auf - wie es heißt: - "extremistischen Inhalt" geprüft. Und: Nach einem neuen, rasch vor der Duma-Wahl im Dezember verabschiedeten Gesetz kann darauf sogar Gefängnisstrafe stehen - wobei der Begriff "extremistisch" selber extrem dehnbar sei, wie der Volkshumor spottet.

Für Jewgenij Jassin, einst marktliberaler Wirtschaftsminister unter Präsident Jelzin, markieren die Vorgänge in Togliatti einen Zeitenwechsel:

"Immer mehr normale, nicht sowjet-ähnliche, der Staatsmacht hörige Gewerkschaften werden auftauchen. Aus einem ganz einfachen Grund: Weil die Marktwirtschaft funktioniert. Denn Gewerkschaften sind ein Element der Marktwirtschaft - mitsamt unabhängigen Vertretern!"
- "Sicher: Die heutige Situation", so Jassin, "erlaube es noch, diese Bewegung an die Kandare zu nehmen! Wie es einmal weitergehen werde? - Das", so Jasin, "hängt von den Arbeitern ab!"

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/653322/

Kuddel

24. September 2007,  NZZ Online
 

Streik bei General Motors

Tarifverhandlungen gescheitert

Beim Opel-Mutterkonzern General Motors wird seit Montag gestreikt. Die Beschäftigten hätten nach Ablauf einer von der Gewerkschaft gesetzten Frist die Arbeit niedergelegt, sagte GM-Sprecher Dan Flores. Rund 73.000 Mitglieder der US-Autoarbeitergewerkschaft UAW arbeiten für General Motors. ...

 
Beim US-Autokonzern General Motors (GM) wird seit Montag gestreikt. Die Arbeiter der Werke in mehreren Gliedstaaten legten die Arbeit nieder, weil sich beide Seiten nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnten.

(ap) Beim Opel-Mutterkonzern General Motors wird seit Montag gestreikt. Die Beschäftigten hätten nach Ablauf einer von der Gewerkschaft gesetzten Frist die Arbeit niedergelegt, sagte GM-Sprecher Dan Flores. Rund 73.000 Mitglieder der US-Autoarbeitergewerkschaft UAW arbeiten für General Motors.

Der Autobauer zeigte sich enttäuscht von dem Streik. Man wolle jedoch weiterhin mit der Gewerkschaft zusammenarbeiten, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen zu finden, sagte Flores. GM hatte sich in den Verhandlungen für einen Gesundheitsfonds eingesetzt, um rund 51 Milliarden Dollar an Kosten für die Gesundheitsfürsorge von ehemaligen Mitarbeitern aus den Büchern zu tilgen. Der Konzern muss fast 339.000 Rentner und überlebende Angehörige von ehemaligen Mitarbeitern versorgen.

Der Tarifvertrag war bereits am 14. September abgelaufen; die UAW verlängert ihn seitdem auf stündlicher Basis. UAW-Präsident Ron Gettelfinger zeigte sich nach den 20-tägigen bisher ergebnislosen Verhandlungen verärgert: «Wir sind enttäuscht und schockiert, dass GM nicht anerkennt, was die Gewerkschaftsmitglieder in den vergangenen vier Jahren zu der Unternehmensentwicklung beigetragen haben». Gettelfinger machte keine Angaben zu den Forderungen der Arbeitnehmervertretung. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die UAW Produktionsgarantien für die US-Werke fordert.
Unternehmen missachtet die Beschäftigten

UAW-Verhandlungsführer Cal Rapson kritisierte, das GM-Topmanagement habe sich auch in diesem Jahr wieder Bonuszahlungen genehmigt, von den Beschäftigten werde dagegen erwartet, dass sie einen Rückgang beim Lebensstandard hinnähmen. «Die Missachtung der Interessen der Beschäftigten durch das Unternehmen hat unsere Verhandlungskommission zu dem harten Vorgehen gezwungen», erklärte Rapson.

Kalle_Arsch

Fakten was GM/Opel angeht :

1. Das Werk Azambuija in Portugal ist bereits geschlossen, dort wurde klamheimlich vom Ami alles dicht gemacht. Der Presse wurde es natürlich anders verkauft. Aus Image-Gründen.

2. Im Werk Bochum ist geplant, die Stammbelegschaft in den nächsten Jahren auf 2000 MA herunter zu schrauben. Fehlende MAs werden über Zeitarbeitssklaven abgedeckt.  ;) ( Damit Bochum die neue Generation des Astras bauen darf )

In den 80er Jahren hatte Bochum noch ca. 20.000 Mitarbeiter in den drei Bochumer Werken.

Werksauslagerungen sind bereits seit Jahren an der Tagesordnung. GM möchte "nur" das Kerngeschäft im eigenen Haus behalten, was sich auf die Wagenendmontage beschränkt. Der Rest, Presswerk, Komponentenfertigung, Lackiererei und Fertigmontage stehen für eine Auslagerung zur Disposition.

Früher fertigten die Bochumer Motoren, dieser Fertigungsbereich wurde schon vor 3 Jahren komplett nach Ungarn verlagert. Heute besteht nur noch Lagerhaltung in dieser ehmaligen Fertigungshalle.

Bei Opel werden und können keine Hauseigenen " Entscheidungen" mehr getroffen werden, alles wird direkt aus Detroit gesteuert.

In Amerika fährt GM einen noch härteren Kurs: Man schaue mal auf die Stadt Flint/Michigan. Dort haben Wagoner und Co. so ziemlich alles abgerissen was geht. Etliche Werke wurden dort komplett dem Erdboden gleich gemacht. Menschen und Schicksale sind diesen Managern fremdt.

Man darf gespannt sein wie es hier in Europa mit der Marke Opel weiter geht.

beickmann

Karmann geht es ja wohl auch an den Kragen. VW und Opel wollen ihre Cabrios künftig in ihren eigenen Werken fertigen.

Wahrscheinlich mit Leiharbeitern.
"Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht wichtiger, sie nicht zugrunde zu richten."
Paul Claudel (1868-1955)

BakuRock

Aus Labournet vom 16.10.2007:

ZitatXVII. Internationales > Indien

GurgaonWorkersNews - Workers News from the Special Exploitation Zone

Der siebte Newsletter aus Gurgaon, Indien, liefert vor allem eine
Zusammenfassung zur Situation bei Honda HMSI. Im Juli 2005 wurde eine
Demonstration von Honda-ArbeiterInnen von der Polizei brutal zerschlagen.
Dies sollte ein Zeichen an alle ArbeiterInnen in der Region sein, von den
AutomobilarbeiterInnen bis zu den Beschäftigten der
Textil-Exportindustrie: wer Ansprüche anmeldet, muss mit Repression
rechnen. Nach der Aussperrung im Sommer 2005 wurde eine Gewerkschaft vom
Honda-Management anerkannt, diese vertritt aber nur die festangestellten
ArbeiterInnen. In den letzten zwei Jahren sind die LeiharbeiterInnen zur
Mehrheit im Betrieb geworden und erheben jetzt eigene Ansprüche, z.B.
während des wilden Streiks Ende 2006... Mehr in englischer Fassung. Darin
u.a.:" Proletarian Experiences - Daily life stories and reports from a
workers' perspective"; "Collective Action - Reports on proletarian
struggles in the area"; "According to Plan - General information on the
development of the region and on certain company policies."; "About the
Project - Updates on Gurgaon Workers News" Zur (englischen) Ausgabe Nr.7
http://gurgaonworkersnews.wordpress.com/gurgaonworkersnews-no7/
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Kuddel

Der VW-Konzern will seine Profitrate ("Kapitalrendite") von 5,3 Prozent in diesem Jahr bis 2008 auf 21 Prozent vervierfachen. Das ist ein Bestandteil der Zehnjahres-Strategie "Mach18", die der Vorstandsvorsitzende Winterkorn 1.200 Managern in Dresden vorgestellt hat. Der Weltmarktanteil bei Autos soll von 6,3 auf 9 Prozent erhöht werden.

ZitatKriegskassen gut gefüllt
Autobauer horten 34 Milliarden Euro

Die deutschen Autobauer sind so reich wie nie: In den Kassen von BMW, Daimler und Volkswagen stapeln sich mehr als 34 Milliarden Euro.
http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/wirtschaft/artikel/263/145927/

ZitatBMW streicht massiv Stellen

Der Münchner Autokonzern will im Rahmen eines umfassenden Sparprogramms im kommenden Jahr in großem Umfang Stellen abbauen - vor allem in Deutschland.
http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/wirtschaft/artikel/797/149439/

ManOfConstantSorrow

16.01.08 - Am Montag traten 250 Arbeiter des Autozulieferers Syncreon, früher TDS Automotive, in den Streik. 81% der Arbeiter hatten dafür gestimmt. Die Arbeiter sind nicht einverstanden mit einer neuen Lohnstruktur, die keinerlei Lohnerhöhungen vorsieht. Sie verlangen einen Euro mehr die Stunde. Der Streik verursachte einen Stillstand bei den belgischen Ford-Werken ab 6.00 Uhr am Dienstag, der auch heute anhält.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

18.01.07 - Donnerstag nachmittag haben Ford-Arbeiter in Genk (Belgien) spontan die Arbeit niedergelegt. Sie fordern höhere Löhne und protestieren gegen die Arbeitshetze. Die Arbeiter fordern einen Euro mehr die Stunden und die Übernahme der befristet Beschäftigten in feste, unbefristete Arbeitsverträge. Damit haben sich die Ford-Kollegen den Forderungen der Kollegen des Zulieferbetriebs Syncreon angeschlossen, die am Montag in den Streik getreten waren. Gestreikt wird bei Ford in allen drei Schichten, die Produktion steht seit 17 Stunden.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

nach

ZitatBMW streicht massiv Stellen

heißt es nun

ZitatBMW erzielt Rekordumsatz

Der Autobauer BMW hat 2007 erneut einen Rekordumsatz eingefahren. Die Erlöse kletterten um 14 Prozent auf 56 Mrd. Euro. Mit 1,5 Mill. Fahrzeugen verkaufte der Konzern im vergangenen Jahr so viele Autos wie noch nie.
http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1384233/default.aspx/bmw-erzielt-rekordumsatz.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

General Motors (GM) hat 74.000 Beschäftigten eine Abfindung angeboten, damit sie "freiwillig" aus dem Unternehmen ausscheiden. Vor zwei Jahren hatten das Angebot nur 30.000 der damals 113.000 Angeschriebenen angenommen. GM will mit der Aktion vor allem gut verdienende Beschäftigte loswerden und Billigkräfte dafür anheuern. Gleichzeitig hatte der Autokonzern verkündet, im vergangenen Jahr 38,7 Mrd. Dollar Verlust gemacht zu haben.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatOpel setzt erneut den Rotstift an

Arbeiter führen im Opel-Werk in Rüsselsheim die Endkontrolle an frisch produzierten Opel Vectras durch. Archivfoto: dpa
 Beim Autohersteller Opel rücken knapp drei Jahre nach einem harten Restrukturierungsprogramm neuerliche Personaleinschnitte näher. Das Management des Mutterkonzerns General Motors (GM) strebt noch im laufenden Jahr an, knapp 1 000 Stellen in Europa über Outsourcing-Maßnahmen abzubauen.

http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1395192/default.aspx/opel-setzt-erneut-den-rotstift-an.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Am 07.01.2008 berichteten wir (labourNet) von dem Kampf von 5 KollegInnen nicht nur gegen ihren Arbeitgeber, der ,,Daimler-Chrysler Freightliner LLC" sondern zu allem Überfluß auch noch gegen ihre eigene Gewerkschaft, der UAW. Jetzt ist der Konflikt komplett eskaliert. Die 4 Kollegen und 1 Kollegin wurden aus der Gewerkschaft gefeuert, einer der Kollegen, Allen Bradley, wurde sogar vom Sheriff kurzzeitig verhaftet, nachdem die Gewerkschaftsführung die Polizei gerufen hatte. Unser Kollege Steve Zeltzer vom amerikanischen LaborNet schreibt uns: ,,The UAW bureaucrats have arrested one of the leaders of the Freightliner Five and illegally expelled them from the union. It would be very important to get some solidarity statements from DM workers in Germany and maybe organize a visit to the union in Germany and have a picket outside the offices of DM." Die Kollegen brauchen also dringend Solidaritätsnoten aus Deutschland.

http://www.labornet.org/cgi-bin/ib/cgi-bin/ib.cgi?action=read&id=109
http://www.justice4five.com/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Am Dienstag kurz nach Mitternacht traten 3.650 Beschäftigte des US-Autozulieferers American Axle and Manufacturing (AAM) in den Streik. Gestreikt wird in einem Betrieb in Detroit und einem anderen in der Nähe von Buffalo/New York. Das Unternehmen verlangt eine Senkung der Stundenlöhne um bis zu 14 US-Dollar und eine Kürzung seiner Zahlungen für die Renten- und Krankenversicherung. Über 70 Prozent der Teile von AAM, darunter für Antrieb und Chassis, gehen an General Motors (GM). Der Streik könnte zahlreiche Werke von GM lahm legen, ebenso die Pick-up-Produktion von Chrysler.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Selbständiger Streik bei Vauxhall in Großbritannien

08.03.08 - Am Dienstagvormittag um 11.00 Uhr begannen die Arbeiter im Presswerk von Vauxhall in Ellesmere Port einen selbständigen Streik. Die Mittagschicht nahm die Arbeit wieder auf. Die Arbeiter organisierten den Streik aufgrund der im Werk entstandenen Unruhe, das zu General Motors gehörige Werk wolle 460 Arbeiter entlassen.




GM Europe will 10% der Arbeitsplätze vernichten

12.03.08 - General Motors Europe (GME) will in Westeuropa 5.000 von 55.600 Arbeitsplätze vernichten. Das sagte Jean-Marc Ruhland, Betriebsrat und Mitglied des französischen Gewerkschaftsbundes CFDT. Nach seinen Angaben sollen im Werk Bochum 900 und in Rüsselsheim 300 bis 500 Arbeitsplätze wegfallen. Weitere Stellenstreichungen seien in Straßburg, im belgischen Antwerpen und im spanischen Saragossa geplant.



Opel Bochum: Gemeinsame Protestaktion in Werk I und II

12.03.08: Im Werk II versammelten sich gestern über 100 Kolleginnen und Kollegen (etwa 65 Prozent) in der großen Pause auf dem Werksgelände vor der Verwaltung zu einer Protestaktion. Anlass war das drohende Ende der Getriebeproduktion und damit die Vernichtung von über 600 Arbeitsplätzen. Schon vor Monaten gab es erste Proteste auch als Schlussfolgerung aus der schleichenden Schließung der Motorenbaus in Bochum. Diesmal sollte bewusst auch die Öffentlichkeit einbezogen werden.

Es gab drei Transparente "Zukunft für Powertrain über 2012 hinaus", "kein zweites Nokia" und "Vertrauensleute Opel" sowie mehrere IG-Metall-Fahnen. Vor dem Haupteingang stand eine E-Karre, von der zwei Betriebsräte eine Ansprache hielten. Einzelne Kollegen kamen danach noch ans Tor und sprachen mit dem WDR bzw. Sat 1. Es waren auch einzelne Fotografen vor Ort. Die Stimmung unter den Kollegen war gut und die Aktion heute wird als Auftakt gesehen. Die Werksleitung hatte versucht, mit einem Flugblatt die Belegschaft von der Aktion abzuhalten. Aber der Schuss ging nach hinten los.

Gleichzeitig fand im Werk I auch eine Pausenprotestaktion statt mit gut 80 Teilnehmern, Transparenten usw. In den Reden wurde die Einheit zwischen Werk I und II betont und dass gemeinsam gekämpft werden muss. Ob Arbeitsplatzabbau im Getriebebau, Arbeitshetze, Leiharbeit oder Auslagerungen, das ist ein Ausbeutungsprogramm von GM und es muss auch gemeinsam in allen Werken bekämpft werden.

Applaus gab es für die Forderung nach Übernahme der Azubis. Kritik übten Vertrauensleute an der schlechten Mobilisierung führender Betriebsräte. Auch im Werk I sehen viele Kollegen die heutige Aktion als Auftakt für weitere Kampfaktionen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Südkorea    
Ulsan: In der Autofabrik Nr.I ist es an zwei Tagen zu wilden Arbeitsniederlegungen gekommen, die jeweils eine Stunde in der Früh- und Spätschicht gedauert haben. Die Arbeiter fordern mehr Geld, nachdem Hyundai die Überstunden in der Fabrik gestoppt hat. An den Aktionen beteiligten sich etwa zwei Drittel der etwa 3000 Festeingestellten, die 800 Leiharbeiter nahmen nicht direkt teil, konnten aber auch nicht arbeiten, weil die Bänder standen.
 

Quelle: Libcom.org, 9.3., ChosunIlbo, 10.3.08
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

15.03.08 - Gestern beteiligten sich 4.000 Beschäftigte des rumänischen Autoherstellers Dacia  an einem Warnstreik. Sie fordern eine Lohnerhöhung von 150 Euro im Monat und die Erhöhung von Bonuszahlungen. Dacia gehört zum französischen Autokonzern Renault.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Bis in fünf Jahren drohen in der deutschen Autoproduktion 15.000 bis 20.000 Arbeitsplätze wegzufallen. Das prognostiziert eine neue Studie des Branchenexperten Dudenhöffer - der eine Job-Verlagerung nach Russland und in die USA erwartet.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542953,00.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

  • Chefduzen Spendenbutton