Porsch: Kaufhaus in Hoyerswerda braucht neue Chance

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 08:44:03 Sa. 15.Juli 2006

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Wilddieb Stuelpner

Presseinformation 290 / 2006 der Linksfraktion.PDS Sachsen vom 13. Juli 2006

Porsch: Kaufhaus in Hoyerswerda braucht neue Chance - Kampf um Karstadt-Filiale ist Signal für andere Regionen

Zur Meldung, dass die von der Karstadt-Zentrale beschlossene Schließung des Kaufhauses in Hoyerswerda nur geringfügig vom Jahresende ins erste Quartal des kommenden Jahres verschoben werden soll, während die ebenfalls von Schließung bedrohte Filiale in Solingen noch ein Jahr Bewährungszeit bekommt, erklärt der Vorsitzende der Linksfraktion.PDS, Prof. Dr. Peter Porsch:

Nach einem Gespräch mit dem Betriebsrat von Karstadt Hoyerswerda am 3. Juli habe ich mich mit einem Schreiben an den Geschäftsführer der Karstadt Warenhaus GmbH, Prof. Dr. Helmut Merkel, gewandt. Noch liegt keine offizielle Antwort vor, meine Argumente möchte ich aber vor dem Hintergrund der aktuellen Meldungen bekräftigen, da die Karstadt-Spitze sehr zentralistisch ausgerichtet zu sein scheint und ihr das Gefühl für regionale Besonderheiten feht.

Es lohnt sich, am Standort Hoyerswerda auch in schweren Zeiten durchzuhalten. Eigentum verpflichtet, und die touristische Entwicklung der Lausitzer Seenplatte, die langfristig angelegten Investitionen in der Braunkohleindustrie und die überregional bekannte Kultur der Sorben bilden ein solides Fundament für die Zukunft dieser Region, in deren Herzen Hoyerswerda liegt. Die Schließung dieses Kaufhauses würde aber nicht nur wegen der bedrohten über 90 Arbeitsplätze, sondern auch wegen der negativen Auswirkungen auf das angrenzende Lausitz-Center den wirtschaftlichen und sozialen Kern des Hoyerswerdaer Stadtzentrums bedrohen.

Ein Kaufhaus ist auch ein Stück Kultur und prägt den Charakter der Stadt mit. Was in Solingen möglich sein soll, muss auch in Hoyerswerda gelten: Das Kaufhaus braucht Zeit für die Weiterentwicklung seines Konzepts. Unsere Hoyerswerdaer Abgeordnete Caren Lay hatte auch Wirtschaftsminister Jurk aufgefordert, sich mehr für den Erhalt dieses Kaufhauses einzusetzen. Hier geht es nicht nur um eine Stadt. Es geht auch um ein Signal für alle sächsischen Regionen, dass Politik und Wirtschaft an die Zukunft des Landes auch abseits der großen Metropolen glauben.

Marcel Braumann
(Pressesprecher)
Tel.: (0351) 4935823
Handy: 01718983985

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Hier wird doch wieder mal ganz deutlich, wozu die Menschen im östlichen Teil Deutschlands von West-Geschäftsleitungen ge- und mißbraucht werden:
  • Ausquetschen der schlechter bezahlten Ossis wie Zitronen bis nichts mehr rauszuholen ist und dann ab der Arbeitsagentur als sozialer Sondermüll vor die Tür werfen. Der Osten wird zur tiefsten Provinz erklärt, die nur interessiert, solange man Fördermittel und Lohnzuschüsse für den Konzern aus öffentlichen Haushalten und Haushalten der EU abgreifen kann.
  • Der Westkollege im gleichen Konzern wird längere Zeit von sozialen Abbaumaßnahmen verschont als der Ostkollege. Er hängt auch viel näher am Konzernbusen und könnte bei Verärgerung auch an den Geschäftssitzen für Unruhe stiften. Der Ossi kann keinen großen Schaden in der Lausitz anrichten.
Man spielt den West- und den Ostkollegen nicht nur über Vergütungsunterschiede und Verschonung vor Entlassungen aus. Es wird dem Westkollegen von der Geschäftsleitung eingeimpft, der Ostkollege nimmt ihm seinen Arbeitsplatz weg. Also wirkt als Geschäftsprinzip: Bismarcks "Herrsche und teile!" - Hetzte die Kollegen aufeinander, damit die Bosse ungestört beide Kollegengruppen ungestört ausquetschen können. Die wollen kein Zusammenwachsen zu einer deutschen Gesamtbevölkerung, die wollen Belegschaften spalten, aufeinanderhetzen und gegeneinander ausspielen. So sehen AG die deutsche Einheit.

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