Bundesweite Großrazzia in Eisdielen

Begonnen von Kater, 10:22:04 Mo. 07.August 2006

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Kater

ZitatSchwarzarbeit
Bundesweite Großrazzia in Eisdielen
Der Polizei gelang es, einen internationalen Schleuserring zu zerschlagen. Die illegalen Arbeiter schufteten für 1,50 Euro pro Stunde.

Polizei und Zoll durchsuchten mehr als 100 Eiscafés
Mit einer bundesweiten Großrazzia in mehr als 110 Eiscafés haben Polizei und Zoll am Sonntag eine internationale Schleuser- und Schwarzarbeiterbande zerschlagen. Die aus Italien und Rumänien stammenden vier mutmaßlichen Bandenchefs wurden verhaftet. Zugleich stellten die mehr als 1800 Einsatzkräfte bei den Durchsuchungen in sechs Bundesländern und insgesamt 55 Städten umfangreiches Material fest, wie die Staatsanwaltschaft Bielefeld mitteilte.

Die Tatverdächtigen - zwei 46-jährige Italiener, eine 27 Jahre alte Rumänin und ein 41-jähriger Rumäne - sollen mehrere tausend Menschen vor allem in Osteuropa und anderen Nicht-EU-Staaten im Ausland angeworben, nach Deutschland eingeschleust und dort als Billigarbeiter an Eisdielen vermittelt haben. Die illegalen Arbeitnehmer seien in der Regel sechs bis sieben Tage pro Woche zu Stundenlöhnen von 1,50 bis 2,00 Euro beschäftigt worden, teilweise auch als Reinigungs- und Haushaltshilfen, berichtete die Staatsanwaltschaft.

Schwerpunkt der Durchsuchungen war Nordrhein-Westfalen. Ausgelöst worden waren die Ermittlungen den Angaben zufolge, nachdem die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls auf auffällige Verbindungen zwischen mehreren Eisdielen in dem Bundesland gestoßen war.

http://www.welt.de/data/2006/08/06/989129.html

Lichtkämpfer

Eines Wundert mich? Warum wird immer von Schwarzarbeit gesprochen und nicht von denen die sie Vergeben. Vorallem ist das Thema Schwarzarbeit bei den politikern viel beliebter als das Thema Schwarzgelder. :tongue: :tongue:
Als Erwerbsloser kannst du in diesem Staat nur ein Dissident sein.

Wilddieb Stuelpner

Weil schwarzgeldkontenpflegende Politiker gleichzeitig Schwarzarbeit organisieren, das sie nur als Praktikum umschreiben - siehe auch ARD/WDR, Sendung MONITOR Nr. 520 am 1. Juli 2004: Neue Schattenwirtschaft: Biete Praktikum, zahle nichts

"... Harte Vorwürfe. Warum unternimmt die Bundesregierung nichts gegen diesen Missbrauch? Man ahnt es schon: Auch hier nutzt man die jungen Leute zum Nulltarif. Fast jeder Abgeordnete hält sich einen Gratispraktikanten, Dutzende sind es in den Ministerien und der Verwaltung.
Der Stammtisch der Bundestagspraktikanten. Von den Politikern und in den Ministerien hören sie immer wieder den gleichen Satz: Wir haben kein Geld, können Euch nicht bezahlen. Doch die qualifizierte Hilfe ist hochwillkommen.

Christian Krappitz: "Während meines Praktikums beim Abgeordneten war ich mit der Recherche von Themen beschäftigt. Ich musste dann Dossiers erstellen, um die Arbeit des Abgeordneten zu unterstützen. Gleichzeitig war ich mit der Übersetzung von Schriften und Briefen beschäftigt. Während meiner Zeit im Auswärtigen Amt werde ich kleine Projekte zu betreuen haben. Für beide Sachen kriege ich kein Geld. Da würde ich natürlich lügen, wenn ich sage, das macht mir nichts aus. Man muss seine Miete zahlen. Man braucht auch Geld."

Und die, die Praktika vergeben? Gerne hätten wir gewusst, was sie dazu sagen. Ein Interview wollte uns aber niemand geben. Nur Absagen. Der Profiteur genießt und schweigt. Ob Auswärtiges Amt, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, ob der Bundesverband der deutschen Arbeitgeberverbände oder zum Beispiel die großen deutschen Werbeagenturen. Alle mögen es ganz billig.

Moderatorin Sonia Mikich: "Übrigens, neulich der Ausbildungspakt. Als sich Gerhard Schröder und die Wirtschaftsvertreter die Hand reichten und versicherten, für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz endlich etwas zu tun. Da hat die Wirtschaft angeboten, 25.000 neue Praktikumsplätze zu schaffen. Nun verstehen wir die großzügige Geste besser." ...

Störfall

was ist denn das für eine verarsche ?
wieso werden nicht bei den zeitarbeitsfirmen großrazzias unternommen ?
diese erfüllen nahezu die gleichen kriterien.
wegen menschenhandel u. mindertariflicher armutszahlung u.den tatbestand der erpressung müssten unsere polis 1000-sende festnehmen.

WurstKalle

ich habe früher mal in einer schreinerei ein praktikum gemacht da waren der chef ein geselle ein azubi und fünf kostenlose praktikanten
Deutschland : Das Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten, vom €urojobber zum Leiharbeiter!

LinksDenker

Mann kann nur froh sein, das die keine Razia auf Eisessende Hartz IV Empfänger gemacht haben, mit Meldung über eine "Unagemessenen Lebensstiel" und Ungenehmigter Ortsabwesenheit an die ARGEn.

Kater

weiteres zur Eisdielen-Razzia:

ZitatOffenbar hunderte Menschen nach Deutschland geschleust
Razzia in Eiscafés: Haftbefehle erlassen
Nach einer Großrazzia in Eisdielen hat die Polizei Mitglieder einer Schleuserbande dingfest gemacht. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt unter anderem wegen Menschenhandels. Vier mutmaßliche Drahtzieher sitzen seit Montag (07.08.06) in Untersuchungshaft.
 
Mehr als 100 Eisdielen und Wohnhäuser in Deutschland hatten am Sonntag (06.08.06) Besuch von Polizei und Zollfahndung bekommen. Über 1.800 Einsatzkräfte durchsuchten Lokale in 55 Städten. Der Schwerpunkt der Ermittlungen lag in Nordrhein-Westfalen. Vier Personen - zwei Italiener und zwei Rumänen, die auch die Eisdielen betrieben haben - wurden festgenommen und am Montag (07.08.06) dem Haftrichter vorgeführt. Die drei Männer und eine Frau im Alter von 27 bis 46 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Einer der Hauptverdächtigen war in Borken, zwei weitere in Essen festgenommen worden. Die Frau ging den Ermittlern in Bayern ins Netz.


14 Stunden Arbeit - 2 Euro Stundenlohn
Die Durchsuchungen in Eisdielen wurden nach Angaben eines Sprechers des Hauptzollamtes Bielefeld am Montag (07.08.06) fortgesetzt. Am Sonntag sei "Lkw-weise Material" gefunden worden, das Hinweise für weitere Einsätze gegeben habe, hieß es. Der Zoll war schon vor einiger Zeit bei Routinekontrollen gegen Schwarzarbeit auf ein Netzwerk von Eiscafés gestoßen, in dem vor allem Frauen aus Osteuropa illegal beschäftigt wurden. Die jetzt verhafteten Bandenchefs sollen hunderte Menschen nach Deutschland geschleust und hier in den Eisdielen, aber auch in privaten Haushalten beschäftigt haben. Sie mussten bis zu 14 Stunden täglich arbeiten und erhielten einen Stundenlohn zwischen 1,50 und 2 Euro.

Wie Staatsanwalt Klaus Pollmann aus Bielefeld berichtete, beschlagnahmte die Polizei am Sonntag (06.08.06) in den durchsuchten Lokalen 1,3 Millionen Euro. Zudem wurden 80 Computer und 400 Datenträger sichergestellt. Die Geldsumme sei ein Beleg für die hohen Gewinne der Betreiber, die ihr Geschäft mit illegalen Beschäftigten wahrscheinlich schon seit Jahren betrieben hätten, so Pollmann. Die Ermittlungsverfahren der Bielefelder Spezialisten für Wirtschaftskriminalität richten sich gegen 40 Personen. Zoll und Polizei waren auch in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz im Einsatz. Am Dienstag (08.08.06) berichtete Klaus Pollmann, dass keiner der Verdächtigen geständig sei und die Justizbehörden von monatelangen Ermittlungen ausgehen.

"Boombranche Schwarzarbeit"
Eisdielen sind in der Regel nicht Schwerpunkt bei Razzien, wie der bundesweite Sprecher der "Finanzkontrolle Schwarzarbeit", Heinz Michael Horst, erklärte. Für den Zoll sei der Fahndungserfolg erneut ein Beweis für eine Trendwende im Kampf gegen die Schwarzarbeit. "Bis vor drei Jahren war das die Boombranche überhaupt", sagte Horst. "Seitdem hat sich allein das verhängte Strafmaß für derartige Delikte von 330 auf fast 1.000 Jahre pro Jahr erhöht." Laut Statistik stieg die Zahl der Personenüberprüfungen an Arbeitsstellen von rund 80.000 im Jahr 2003 auf mehr als 355.000 im vergangenen Jahr. Insgesamt sind 7.000 Beschäftigte für die "Finanzkontrolle Schwarzarbeit" an bundesweit 113 Standorten im Einsatz.

http://www.wdr.de/themen/panorama/kriminalitaet09/eisdielenrazzia/index.jhtml?rubrikenstyle=panorama

Regenwurm

ZitatVorallem ist das Thema Schwarzarbeit bei den Politikern viel beliebter als das Thema Schwarzgelder

Ablenkungsmanöver

es tut sich was !  aber was ?




Die Polizei durchsuchte am 06.08.2006 eine Eisdiele in Brühl bei Köln. Mit einer groß angelegten Durchsuchung von mehr als 100 Eiscafés in Deutschland ist der Polizei und dem Zoll am Sonntag ein Schlag gegen die Schwarzarbeit gelungen. Dabei wurden je zwei Italiener und Rumänen verhaftet, teilte die Staatsanwaltschaft Bielefeld als federführende Behörde am Sonntag mit. Den Beschuldigten werde vorgeworfen, als Organisatoren eines Netzwerkes mehrere tausend Menschen aus Osteuropa und anderen Nicht-EU-Staaten nach Deutschland geschleust und als Schwarzarbeiter zu «Billigstlöhnen» eingesetzt zu haben.


1800 Beamte bei Eiscafé-Razzia: Haftbefehle gegen Schleuserquartett

(Bielefeld/dpa) - Sie schleusten Hunderte von Menschen, vor allem
Frauen, illegal nach Deutschland ein und ließen sie für Hungerlöhne
in Eiscafés arbeiten. Jetzt sitzen drei Männer und eine Frau im Alter
zwischen 27 und 46 Jahren in Untersuchungshaft. Im Rahmen der
bundesweiten Razzia gegen Schwarzarbeit wurden sie am Sonntag
festgenommen. Am Montag wurde gegen die mutmaßlichen Drahtzieher
einer großen Schleuserbande Haftbefehl ausgesprochen. Der Vorwurf der
Staatsanwaltschaft: gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von
Ausländern sowie Menschenhandel.

«Es war eine außerordentlich erfolgreiche Aktion», sagte der
Sprecher der Finanzkontrolle, Heinz Michael Horst, zur Arbeit der
mehr als 1800 Beamte von Zoll und Polizei. Bundesweit hatten die
Fahnder in 6 Bundesländern und 55 Städten rund 110 Eiscafés und
Wohnungen durchsucht. Betroffen war vor allem Nordrhein-Westfalen.
Aber auch in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und
Rheinland-Pfalz waren Zoll und Polizei im Einsatz. Dabei wurde
Bargeld im Wert von insgesamt 1,3 Millionen Euro beschlagnahmt. 30
Menschen wurden festgenommen, bei denen der Verdacht besteht, dass
sie eingeschleust wurden.

Zudem wurden deutsche und ausländische Schwarzarbeiter in den
Eiscafés ermittelt. «Es war zielgerichtet, dass wir an einem Sonntag
und im August vorgegangen sind», sagte der Sprecher der
Staatsanwaltschaft Bielefeld, Klaus Pollmann. Man habe sich davon
versprochen, mehr Arbeitskräfte in den Eisdielen anzutreffen. Bislang
gebe es mehr als 40 Beschuldigte. «Wir gehen davon aus, dass der
Kreis größer wird», sagte der Sprecher. Die Ermittlungen ergaben,
dass die Schwarzarbeiter zu Billiglöhnen von 1,50 bis 2,00 Euro pro
Stunde beschäftigt wurden. Sechs bis sieben Tage pro Woche mussten
sie jeweils 10 bis zu 14 Stunden schuften - entweder in den Eisdielen
oder als Putz- und Haushaltshilfen.

Für den Zoll ist der Fahndungserfolg erneut ein Beweis für eine
Trendwende im Kampf gegen die Schwarzarbeit. «Bis vor drei Jahren war
das die Boombranche überhaupt», sagte Sprecher Heinz Michael Horst.
«Seitdem hat sich allein das verhängte Strafmaß für derartige Delikte
von 330 Jahren auf fast 1000 Jahre pro Jahr erhöht.» Laut Statistik
stieg die Zahl der Personenüberprüfungen an Arbeitsstellen von rund
80 000 im Jahre 2003 auf mehr als 355 000 im vergangenen Jahr.

Die Eisdielen gelten für die Fahnder nicht als spezieller
Schwerpunkt für Schwarzarbeit. Sie seien vielmehr im Rahmen so
genannter verdachtsloser Überprüfungen - ähnlich wie routinemäßige
Radar- und Alkoholkontrollen der Polizei - nach und nach ins Visier
gekommen, erklärte Horst. Als «anfällig» für Schwarzarbeit gelten in
hohem Umfang allgemein die Gastronomie, die Baubranche und das
Transportgewerbe.

Die vier Hauptverdächtigen waren nach Schilderung der Ermittler am
Sonntag festgenommen worden, noch bevor die Behörden ihre Aktion
starteten - zwei Männer in Essen, ein weiterer im westfälischen
Borken sowie eine Frau im bayerischen Bad Aibling. Sie bestätigten
damit einen Bericht des Bielefelder «Westfalen-Blatts» (Montag).
«Alles lief unter strengster Geheimhaltung ab», betonte Horst.
Insgesamt bekämpft die «Finanzkontrolle Schwarzarbeit» mit rund 7 000
Beschäftigten die illegale Beschäftigung. Sie ist bundesweit
flächendeckend an 113 Standorten vertreten.

Quellle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

ElektroEddi

1800 Beamte im Einsatz und wieviele Hauptverdächtige wurden ermittelt? Ganze 4? Ist ja ein gewaltiger Erfolg.

Wenn dieser Aufwand bei der Bekämpfung der Zwangsprostitution i.V. mit Menschenhandel betrieben würde, dann hielte ich das ja für gerechtfertigt. Aber in diesem Bereich habe ich noch nie gehört, dass man solchen Aufwand betrieben hat.

Raspe

ZitatOriginal von ElektroEddi
1800 Beamte im Einsatz und wieviele Hauptverdächtige wurden ermittelt? Ganze 4? Ist ja ein gewaltiger Erfolg.

Das waren wahrscheinlich die,die kein Schmiergeld zahlen wollten.
wieso brennt's in Deutschland eigentlich nicht?

Regenwurm

ha ha ha - bei Kontrollen gehts auch um Personalausweise zu überprüfen
und auch gesuchte Straftäter zu finden, Illegale Personen festzunehmen,
es wird nicht nur nach Schwarzarbeitern gefahndet...

Der Staat will Kontrolle ausüben..

Aktuelle Meldungen:
Eine Million Zigaretten zwischen gefrorenen Möhren !

oh Gott was für Steuerausfälle !!

Der junge Mann hatte  drei Pakete Spekulatius bei sich. In diesen Spekulatiuspackungen befanden sich neben dem würzigen Weihnachtsgebäck so genannte Bodypacks.
 Diese waren mit Klebeband umwickelt und mit Kokain gefüllt.

Zitat1800 Beamte im Einsatz
na die müssen ja auch Praxis kriegen.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

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