Hallo Irrlichtprojektor
Die Ursache für billige Nahrungsmittel gründet sich nicht nur in billigen Löhnen der Discountangestellten, sondern vielmehr im billigen Einkauf der Produkte.
Ja da hast du recht, das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Wertschöpfungskette, schon klar das es da nicht reicht nur den Discounter Angestellten mehr zu geben. Aber das wäre ja der erste und kleinste Schritt, und schon dabei würde es scheitern. Ich wollte nur die grundsätzliche Gesellschaftliche Haltung in diesem Land verdeutlichen.
Und viele Menschen sind schlichtweg darauf angewiesen auf jeden, wirklich auf jeden Cent zu schauen. Oftmals reicht das Geld so schon nicht um über den Monat zu kommen. Die Zahlen der Tafel belegen dies recht deutlich das immer mehr Menschen gezwungen sind, sich mit minderwertigen Lebensmitteln versorgen zu müssen
Ich weiß, aber es ist ja nun nicht so das nur die Hartz4 Familien bei denen das Geld meist wirklich verdammt knapp ist beim Discounter einkaufen.
Jeder dritte Euro geht mittlerweile bei einem Discounter über die Theke, und nahezu die gesamte Mittelschicht verkehrt dort, ohne das es für sie Überlebenswichtig wäre.
Ich nenne mal ein Beispiel: Ein Bekannter von mir ist Lehrer an einem Gymnasium und verdient ca 2200 Euro NETTO! Seine Frau ist ebenfalls Lehrerin am Gymnasium. Zusammen kommen sie mit Ehe Freibeträgen usw (die ja eigentlich richtige Familien fördern sollten anstatt Doppelverdiener die in Wirklichkeit zusammen weniger Lebenshaltungskosten haben als zwei Singles) auf irgendwas in Richtung
VIERTAUSENDACHTHUNDERT € Netto jeden Monat Den Großteil ihrer Einkäufe erledigen sie beim Discounter, ihre Möbel kommen ausnahmslos von Ikea aus China, ihr Auto ist ein gebrauchter Kia und auf dem Dach ihres geerbten Hauses haben sie mit nem fast zinslosen Kredit (dessen "verschenkte" Zinsen man auch kreditunwürdigen aber ideenreichen Existenzgründern hätte geben können) ne Solaranlage aufgestellt die armen Menschen wie vielen in diesem Forum den Strom unnötig verteuert weil sich die Technologie noch nicht rechnet, und fühlen sich dadurch als Weltverbesserer.Faslls in fünfzig Jahren die fossilen Energieträger ausgehen müsste eh ne neue Anlage aufs Dach, also bringts jetzt noch nichts, aber egal... Jeden Monat Bunkern die beiden über 3000 Euro auf ihrem Konto, was sie an Mieteinnahmen und Stromerlösen haben weiß ich nicht, aber was ich weiß ist das sie auch Ausbeuter sind, nur im kleineren Stil...
Viele Leute sind so wie diese beiden, die meisten nicht so extrem, das ist klar, aber sie tendieren in die selbe Richtung. Dabei ist es fast egal ob sie ihr Geld sparen oder komplett ausgeben, denn was zählt ist nur der maximale Profit. Wenn sie alles Geld sparen gibt es viel mehr Arbeitslose, und wenn sie alles ausgeben gibt es ganz viel tolle Arbeit für 7 Euro die Stunde, weil sie immer das billigste Angebot wählen würden und sich die Firmen daher auf Kosten des Personals gegenseitig unterbieten...
Das Anspruchsdenken senken um Veränderung bewirken zu können halte ich für fatal.
Vielleicht habe ich mich da etwas misslich ausgedrückt, das Anspruchsdenken sollte man nicht senken, ich finde man sollte es nur ändern in eine andere Richtung. Weg vom maximalen Eigennutz, und hin zu mehr Gemeinnutz. Die Skandinavischen Länder machen es uns vor, die Arbeitslosenquote ist niedrig, und das Lohnniveau für alle akzeptabel. Würde man dort nicht für alles doppelt soviel Zahlen während man "nur" 70-80% mehr verdient, wäre das nicht möglich.
Klar ist auch (insofern muss ich meine Äusserungen korrigieren) das die Impulse hierfür nicht von den Schwächsten kommen können, sondern das sie von der Mittel und Oberschicht ausgehen müssen. Die Geringverdiener und ehemals Arbeitslosen müssten dann nachtziehen sobald sie ihre neue Stelle und/oder mehr Gehalt haben. Bis wir irgendwann aber mal soweit sind, muss noch viel geschehen. Bis dahin wird das Streben nach Eigennutz wohl noch weiter zunehmen.