Und Sie steigen wieder, die Strompreise

Begonnen von Regenwurm, 09:35:03 Sa. 02.September 2006

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Regenwurm

Können ALG II-Empfänger
ihren Strom noch zahlen?


Nachdem die Bundesregierung mit Inkrafttreten des Fortentwicklungsgesetzes zum 1. August die Kosten für Strom und Warmwasser als Bestandteil der Regelleistung festgesetzt hat, muss so mancher Hartz IV Empfänger fürchten, dass seine Wohnung demnächst zappenduster bleibt. Ob die Stromrechnungen auf Dauer, mit dem in der Regelleistung festgesetzten Satz von 20,74 Euro monatlich, noch zu bezahlen sind, ist fraglich.


Die Bundesregierung begründet die Festsetzung der Stromkosten kurioserweise damit, dass Kosten für Strom und Warmwasserbereitung aus der Regelleistung zu tragen seien. Nach einem entsprechenden Urteil des Sozialgerichtes Mannheim sind - anders als in der bisherigen Sozialhilfe "Strom" und "Warmwasserbereitung" den Kosten für Unterkunft und Wohnung (KdU) zuzuordnen.

Quelle/Linkszeitung:

hier diersten Tips:
................



Es zeigt sich immer wieder, dass Hartz IV von Menschen gemacht wurde, die durch ihre überhöhten Bezüge dem realen Leben entfremdet sind. Eine Reform, die zum Ziel hatte, Millionen von Menschen wieder in Arbeit zu bringen und für die Zeit der Erwerbslosigkeit ein menschenwürdiges Leben zu garantieren, entpuppt sich jeden Tag durch Diffamierungen, Kriminalisierung und immer schärferen Einschnitten, zu einem Mahnmal für eine soziale Ungerechtigkeit, wie sie in Europa beispiellos ist.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

klaus72

ZitatKönnen ALG II-Empfängerihren Strom noch bezahlen ?

Klar und deutlich gesagt:  NEIN, man kann den Strombezugskosten aus 345,-€ nicht bestreiten.

Oft müssen die ALG-II-Bezieher den leicht "überhöhte" Miete noch draufzahlen.
Heizkosten ist noch nicht dazu gerechnet !

Den Politikern müssten wir eigentlich .......... !!

Soll ich noch im Erwerbszeit ein Notstromaggregat zulegen, falls ich in die ALG-II-Zeit hineinrutsche ?
Diesel für den Notstromaggregat kostet auch leider Geld !


Am Günstigsten ist es, das gesamtes Volk gegen die Verarmungspolitik vorgehen, und zwar notfalls auf "französisch".

TagX

ZitatOriginal von klaus72
...Am Günstigsten ist es, das gesamtes Volk gegen die Verarmungspolitik vorgehen, und zwar notfalls auf "französisch".

Ein Vorgehen wie in Frankreich würde zwar letztendlich nicht ausreichen um die Ursache zu beseitigen, aber es wäre ein Anfang! Was ist nur mit den Menschen in dieser BRD los??
Grüße


Sozialismus!

Rentenkaefer

Mmmmh

also ich verstehe es so, dass evtl eine Strompauschale von 20,74 ZUSÄTZLICH zu den bisherigen Kosten anerkannt wird ?!

Somit muss ein Leistungsempfänger nicht mehr den vollen Strompreis von seiner Hilfe zum Leben abziehen, sondern nur die Differenz zwischen 20,74 und seinem realen Preis ?!

So wäre es zumindest vom Denkansatz noch logisch irgendwie.

Ich bekomme zZT Aufstockung über SBG XII - ab NOV dann Grundsicherung.
Habe zum August einen neuen Bewilligungsantrag erhalten, aber von STROMpauschale ist keine Rede.... ?( Gibt es irgendwie auch eine Seite, wo man den konkreten Erlaß der Regierung nachlesen kann ??

Gruß
der Kaefer
Ich warte immer noch auf den Tag, an dem Merkel die Perücke abnimmt und Hape Kerkeling steht da. (unbekannter Autor) [/COLOR]

Regenwurm

ZitatMmmmh

also ich verstehe es so, dass evtl eine Strompauschale von 20,74 ZUSÄTZLICH zu den bisherigen Kosten anerkannt wird ?!

Somit muss ein Leistungsempfänger nicht mehr den vollen Strompreis von seiner Hilfe zum Leben abziehen, sondern nur die Differenz zwischen 20,74 und seinem realen Preis ?!

So wäre es zumindest vom Denkansatz noch logisch irgendwie.

Gruß
der (renten)Kaefer

Ich will da mal was richtigstellen:

Moin Käfer:

Jemand bekommt Hartz IV 345 Euro, davon muß er seinen Strom bezahlen.

Gruß aus Hamburg (regen)Wurm
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Rentenkaefer

Ich warte immer noch auf den Tag, an dem Merkel die Perücke abnimmt und Hape Kerkeling steht da. (unbekannter Autor) [/COLOR]

Kater

@Rentenkaefer

es gab ein - einsames - Urteil des Sozialgerichts Mannheim, das sich für die Übernahme der Strom- und Warmwasserkosten aussprach. Inzwischen ist diese Entscheidung wohl in höherer Instanz wieder aufgehoben worden.

Gruß, Kater

Regenwurm

Es steht ab 1. Juli 07 eine Welle von Strompreiserhöhungen bevor.
Der Grund ist das die Stromerzeuger die Erhöhungen des Grundpreises vom Wirtschaftsministerium nicht mehr genehmigen lassen muß.

Die Stadtwerke Sachsen-Anhalt hauen da richtig rein und machen einen Preisaufschlag ab Juli um 34,2 Prozent.

Ich hab vor kurzen meinen Stromanbieter gewechselt !
Ganz Simpel - per Internet

Wen das auch reicht kann HIER seine Strompreise vergleichen.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Strombolli

Bei dem Familienquiz der Siebziger mit Dietmar Schönherr gab es den "Lichttest" als ultimative Abstimmung des Fernsehpublikums.

Lasst uns den Lichttest 2007 machen. Einfach ausschalten was geht!

Ich habe diese Drecksbande so satt!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

jawbreaker

Ich denke, man kann sich darauf einstellen, dass ueber kurz oder lang so etwas wie eine 'Bereitstellungsgebuehr' eingefuehrt wird - wie bei Telefon, Fernsehen oder vielfach auch schon beim Wasser.

D.h. Auch wer gar nix verbraucht, darf zahlen.

Schoen ausgedacht, die Saecke.  X(

BakuRock

ZitatOriginal von Strombolli
Bei dem Familienquiz der Siebziger mit Dietmar Schönherr gab es den "Lichttest" als ultimative Abstimmung des Fernsehpublikums.

Lasst uns den Lichttest 2007 machen. Einfach ausschalten was geht!
.................."

Das ist eine ganz feine Idee @Strombolli -

ZitatOriginal von regenwurm
Es steht ab 1. Juli 07 eine Welle von Strompreiserhöhungen bevor.
Der Grund ist das die Stromerzeuger die Erhöhungen des Grundpreises vom Wirtschaftsministerium nicht mehr genehmigen lassen muß.

Waere doch ein guter Zeitpunkt ein deutliches Signal (den Lichttest) zu "senden"! Nur so fuer fuenf Minuten? Fassen wir doch einfach zusammen. Dann haetten wir nen Aufruf der ueberall hin gepostet werden kann. Der Zeitpunkt muesste einheitlich sein.
(Sowas hatten wir doch schonmal!? @regenwurm - hattest du nicht schonmal sowas gepostet?).

Zusammen:

ZitatEs steht ab 1. Juli 07 eine Welle von Strompreiserhöhungen bevor.
Der Grund ist, dass die Stromerzeuger die Erhöhungen des Grundpreises vom Wirtschaftsministerium nicht mehr genehmigen lassen muessen.
Bei dem Familienquiz der Siebziger mit Dietmar Schönherr gab es den "Lichttest" als ultimative Abstimmung des Fernsehpublikums.

Lasst uns den Lichttest 2007 machen.
Einfach ausschalten was geht!
Am 01. Juli 2007 genau ??.??.?? Uhr!!!
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

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Strombolli

Schön das es ein Forum gibt, wo man gemeinsam zu neuen Ideen kommt.
Lasst es uns präzisieren und machen!
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BakuRock

Welche Zeit ist die Beste?

- wenn die Mehrheit was abschalten kann;
- wenn nicht gerade Nachrichten laufen;
- wenn nicht gerade der Hauptfilm laeuft.
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Kater

ZitatOriginal von BakuRock
(Sowas hatten wir doch schonmal!? @regenwurm - hattest du nicht schonmal sowas gepostet?).

das war die Aktion hier, die regenwurm gepostet hatte:

http://www.schaltab.net/

jawbreaker

ZitatOriginal von BakuRock
- wenn nicht gerade der Hauptfilm laeuft.

also, wenn man fuer seine politische Ueberzeugung noch nicht mal auf den laeppischen 'Hauptfilm' aus der schimmligen Glotze verzichten kann, dann sollte man sich fragen, ob Widerstand/zivilen Ungehorsam zu leisten fuer einen selbst ueberhaupt das Richtige ist.

BakuRock

8)

Danke @Kater - genau das war´s, was ich suchte!

Fernsehen ist mir fremd @jawbreaker - aber ein wenig strategisch denken finde ich absolut notwendig in dieser Gesellschaft - wenn man echt was erreichen will  8)

Auch die Macher der anderen Kampagne haben die grauen Zellen bemueht:

ZitatDazu sollten möglichst viele Haushalte, stets von 19:45 bis 20:00 Uhr, den Strom abschalten!!!

Die haben es in dieser Zeitspanne auf eine Million geschafft - fuer´s Klima -
Wir fordern auf was fuer die eigene Brieftasche (Energiekosten) zu tun - Na hallo.............
 :D
---
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jawbreaker

ZitatOriginal von BakuRock
Fernsehen ist mir fremd @jawbreaker - aber ein wenig strategisch denken finde ich absolut notwendig in dieser Gesellschaft - wenn man echt was erreichen will  8)

Da hast Du wohl recht.
Es hoerte sich nur so an wie: Komm lass uns mal ne CocaCola bei McDonalds trinken und uns dabei ueber die Revolution unterhalten. :D

BakuRock

@strombolli -

dann starte diese Kampagne am Besten mit einem neuen Thema hier im Forum. Mit entsprechendem Aufruf:

ZitatEs steht ab 1. Juli 07 eine Welle von Strompreiserhöhungen bevor.
Der Grund ist, dass die Stromerzeuger die Erhöhungen des Grundpreises vom Wirtschaftsministerium nicht mehr genehmigen lassen muessen.
Bei dem Familienquiz der Siebziger mit Dietmar Schönherr gab es den "Lichttest" als ultimative Abstimmung des Fernsehpublikums.

Lasst uns den Lichttest 2007 machen.
Einfach ausschalten was geht!

Am 01. Juli 2007

Dazu sollten möglichst alle Haushalte
von 19:45 bis 20:00 Uhr,
den Strom abschalten!!!
---
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Eivisskat

Wie sollen wir die Menschen in D. ausserhalb dieses Forums erreichen??

Veröffentlichung der Kampagne online in anderen Foren?
Jeder vor Ort in seinem Stadtteil mit Zettel verteilen, Laternenanschläge?
Stadtteil-Inis?
Gibt bestimmt viele Möglichkeiten, aber nicht so viel Zeit bis 1. Juli.
Eile ist geboten oder anderer Termin.

LG

Strombolli

Also, ich bin positiv überrascht!

Den Aufruf könnte man so stehen lassen. Allzuviel Diskussion sollten wir uns nicht leisten. Die Zeit ist im Grunde auch ok, weil: es darf den Tagesablauf nur wenig durcheinanderbringen, sollte aber eben spür- und meßbar sein. (Wegen der einzuplanenden Toleranzen in den Ein-/Ausschaltzeiten) -> Die Dauer: nunja 20 min würden mir besser gefallen, aber vielleicht haben wir ja hier einen Fachmann/frau!

Sobald diese Fragen HIER einigermassen geklärt sind: Raus damit an die Presse und Medien per Email auf diese Aktion hinweisen ind den Tageszeitungen per Leserzuschrift oder vergleichbarem darauf hinweisen, jeder macht A4 oder größere Ausdrucke eines (gemeinsamen?) Aufrufs (evt. Vorlage) und bringt die an Stellen an, wo es erlaubt wird (Bäcker, Lotto, Zeitungsladen, öffentliche Anschlagstellen, Wohnheime..eigenes Auto)

Vielleicht gibt es ja einen Aufkleberhersteller, der Geld verdienen will  ;)

Aber, LASST ES UNS MACHEN! ES WÄRE EIN WICHTIGES SIGNAL!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
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Eivisskat

Ökostrom bald nicht mehr teurer

Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbände und Anti-Atomkraftinitiativen rufen Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, zum 1. Juli ihren Stromversorger zu wechseln.
Die im Aktionsbündnis ,,Atomausstieg selber machen" zusammengeschlossenen Organisationen reagieren damit auf die Ankündigung von etwa 100 traditionellen Stromversorgern, ihre Preise zur Jahresmitte zum Teil drastisch erhöhen zu wollen.

,,Zeigen Sie den Konzernen und ihren Tochterunternehmen, die jetzt zum wiederholten Mal ohne plausible Begründung die Strompreise erhöhen, die rote Karte und wechseln Sie zum Ökostrom", heißt es in einer Erklärung des Aktionsbündnisses.

Die Teilnehmerverbände von ,,Atomausstieg selber machen" empfehlen den Wechsel zu den vier überregional tätigen und nicht mit den Atomkonzernen Eon, RWE, Vattenfall und EnBW verflochtenen Ökostromanbieter Naturstrom, Greenpeace energy, EWS Schönau und Lichtblick.

Da die Ökostromer im Gegensatz zur Konkurrenz keine Preiserhöhungen planen, steigt ihre Attraktivität. Bereits jetzt sei Ökostrom in vielen Regionen zum gleichen Preis oder sogar günstiger als herkömmlicher Strom zu haben.

Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. 2007

Stumme Ursel

ZitatOriginal von regenwurm
Es steht ab 1. Juli 07 eine Welle von Strompreiserhöhungen bevor.
Der Grund ist das die Stromerzeuger die Erhöhungen des Grundpreises vom Wirtschaftsministerium nicht mehr genehmigen lassen muß.

Die Stadtwerke Sachsen-Anhalt hauen da richtig rein und machen einen Preisaufschlag ab Juli um 34,2 Prozent.

Ich hab vor kurzen meinen Stromanbieter gewechselt !
Ganz Simpel - per Internet

Wen das auch reicht kann HIER seine Strompreise vergleichen.

Wir haben auch gewechselt und ordentlich gespart, die kleineren regionalen Anbieter sind oft (nicht immer!!!) günstiger. Ging auch bei mir wie Regenwurm es beschrieb ganz simpel per Mail und Anruf.
Nichts im Universum ist ohne Wert, denn die Natur tut nichts vergeblich (Aristoteles)
Ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen Brunnen geworfen wird: die Wellen mögen sich glätten, doch der Stein bleibt. (Konfuzius)

jawbreaker

ZitatEdda Müller: ,,Die Verbraucher sind sehr, sehr sauer"

  Frau Müller, viele Menschen sind sauer auf ihren Stromversorger und wechseln den Anbieter. Lassen sich die Verbraucher nicht mehr alles gefallen?

Ich hoffe, dass das nicht nur ein kurzes Aufflackern ist, sondern dass die Menschen jetzt dauerhaft die Möglichkeiten des Wettbewerbs nutzen. Hier sind auch wir als Verbraucherverband gefordert. Viele Leute haben tiefsitzende Ängste, den Anbieter zu wechseln. Sie haben Angst, dass der Wechsel Geld kostet, und sie haben Angst, plötzlich ohne Strom dazustehen. Wir müssen den Verbrauchern sagen, dass diese Ängste inzwischen völlig unbegründet sind.

Haben die Stromanbieter die Verbraucher unterschätzt?

Ja. Viele Verbraucher sind sehr, sehr sauer. Sie wollen wechseln, auch wenn sie dadurch kaum Geld sparen. Es geht ihnen darum, ihrem Versorger die Stirn zu bieten. Die großen Stromproduzenten haben das unterschätzt. Sie sind Jahrzehntelang von der Politik sehr pfleglich behandelt worden, und sie sind arrogant geworden. Das sieht man auch an Vattenfall. Die Briefe, in denen die Erhöhung des Strompreises angekündigt worden sind, zeugen von einer unglaublichen Arroganz. Vattenfall hat das jetzt gemerkt und hat sich entschuldigt. Nur: Die angeblich so erfahrenen Manager hätten es gar nicht erst so weit kommen lassen dürfen. Aber die Konzerne haben es sich nicht nur mit den Verbrauchern verdorben, sondern auch mit der Politik.

Inwiefern?

Sie haben damit gedroht, nicht mehr in Deutschland zu investieren. Eine solche Erpressung kommt bei der Politik nicht gut an. Nehmen Sie Wirtschaftsminister Glos. Der will jetzt das Kartellrecht verschärfen und die Energiekonzerne stärker kontrollieren.

Die EU-Kommission geht noch weiter und will den Energiekonzernen notfalls die Stromnetze wegnehmen. Zu Recht?

Ja, wir sind für eine klare Trennung von Netzen und Stromerzeugung. Wenn die Energieversorger nicht bald zu Kreuze kriechen und weiter damit drohen, nichts mehr in die Netze zu investieren, dann wird das auch kommen.

An diesem Dienstag treffen sich Politik und Wirtschaft zum Energiegipfel. Sie sitzen mit am Tisch. Was erwarten Sie? Wird der Gipfel scheitern?

Die großen Stromanbieter wollen ihre Claims verteidigen. Sie wollen auch in Zukunft Strom verkaufen. Deshalb wettern sie gegen die Erhöhung von Energieeffizienz. Das Problem beim Energiegipfel ist, dass zwar die Vertreter von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall am Tisch von Frau Merkel sitzen, aber niemand aus der Technologiebranche, die etwa Materialien für energieeffiziente Häuser herstellt. Für die Verbraucher ist das aber das große Zukunftsthema. Aus Energieverbrauchern werden Technologieverbraucher. Die Kunden müssen Strom sparen und sind auf energieeffiziente Technologie angewiesen. Den großen Energieanbietern geht es dagegen um ihren Absatz und ihren Gewinn. Daher wollen sie auch die Restlaufzeiten der Atomkraftwerke verlängern. Je länger man die abgeschriebenen Kernkraftwerke laufen lässt, desto mehr Gewinn werfen sie ab.

Wird die Stromindustrie eine Verlängerung der Laufzeiten durchsetzen können?

Wenn die große Koalition hält, wird die Regierung dem nicht nachgeben.

Ist der Strom das einzige Ärgernis?

Nein, es gibt noch viele andere Baustellen, etwa im Lebensmittelbereich. Bei Frischfleisch haben wir oft schlechte Qualität. Und die Käufer haben keine Möglichkeit zu erfahren, wie die Tiere gehalten und wie sie gefüttert worden sind. Außerdem häufen sich die Probleme mit billigen Exportartikeln – Elektrogeräten, Spielzeug – aus Fernost. Es kommen immer mehr unsichere und damit gefährliche Produkte zu uns.

Eigentlich sollte längst das Verbraucherinformationsgesetz in Kraft sein, das Verbrauchern helfen soll, an Informationen zu kommen. Warum gibt es um dieses Gesetz so ein Hickhack?

Die Politik ist schizophren. Man enthält den Bürgern Informationen vor, weil man angeblich Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse schützen will. Auf der anderen Seite will man aber den mündigen Verbraucher, der sich bei der Altersvorsorge genauso gut auskennt wie im Internet oder bei den Wahltarifen der Krankenkassen. Das passt nicht zusammen.

Sind die Verbraucher überfordert?

Ja, man kann all diese Sachen nicht einfach nebenher machen. Und man muss überall und ständig auf der Hut sein. Jetzt werden auch noch die genormten Verpackungsgrößen freigegeben. Das heißt, Kaffee gibt es künftig nicht nur in Pfund-Packungen, sondern auch in 250- oder 380-Gramm-Packungen. Die Politik sagt, das sei egal, weil die Händler den Grundpreis angeben müssen. Ich halte das für falsch. Man kann doch nicht alles auf den Verbraucher schieben. Die meisten Leute haben doch noch etwas anderes zu tun, als sich bei ihrem täglichen Konsum davor zu schützen, betrogen zu werden.

Viele Verbraucher hätten gerne eine zentrale Anlaufstelle, die all ihre Fragen kompetent beantworten kann. Warum gibt es so etwas nicht?

Es wäre schön, wenn wir bei uns einen Über-Verbraucher hätten, der sich ganz genau auskennt. Aber das geht nicht. Als Verbraucherorganisationen können wir nicht ständig alle Märkte daraufhin abklopfen, was die für den einzelnen Verbraucher individuell beste Lösung wäre.

Viele Verbraucherzentralen pfeifen aus dem letzten Loch.

Wir haben in den letzten sechs Jahren pro Jahr mindestens zehn Beratungsstellen geschlossen. Wir haben jetzt noch 170 Beratungsstellen, aber die sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Einige machen nur einmal pro Woche für drei Stunden auf.

Wer ist schuld?

Die Politik hat die Beratungsstellen vernachlässigt. Das gilt vor allem für die Länderregierungen. Aber auch der Bund ist nicht frei von Schuld. Er hat immer neue Gesetze gemacht und neuen Beratungsbedarf geschaffen, ohne den Beratungsstellen dafür das nötige Geld für Personal und Ausstattung zu geben. Nehmen Sie Riester. Inzwischen ist eine Milliarde Euro an Steuergeldern in die Riester-Förderung geflossen, für die Verbraucherberatung rund um Riester hat man aber gerade einmal ein Miniprojekt finanziert mit 178 000 Euro. Da ist es doch kein Wunder, wenn die Leute lauter falsche Verträge abschließen.

Sie geben Ihr Amt am 1. August an Gerd Billen ab. Welchen Rat haben Sie für ihn?

Man braucht Seriosität, Solidität, Verlässlichkeit, und gleichzeitig darf man keine Beißhemmung haben. Derjenige, der den Verband leitet, muss die Themenhoheit behalten. Das ist wichtig angesichts der zahlreichen Mitgliedsverbände, die wir haben. Und man braucht eine starke Präsenz im Haus. Wir haben viele Leute, die sich gut in den Sachthemen auskennen, aber die Sachkunde muss eingebettet werden in eine politische Strategie. Gerd Billen muss das Gleichgewicht – das Wirken nach innen und nach außen – beibehalten, sonst kann der Bundesverband sehr schnell an Boden verlieren.

Das Interview führte Heike Jahberg.
,,Die Verbraucher sind sehr, sehr sauer"

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Verbraucher-Interview-Verbraucherschutz-Strompreise;art131,2331720

Atheist

ZitatNeue Welle zum 1. August
Strom wird wieder teurer

Viele Stromverbraucher müssen sich einem Bericht zufolge am 1. August auf weitere Preiserhöhungen gefasst machen. Wie das Magazin "Focus" unter Berufung auf das Verbrauchportal Verivox berichtet, wollen nach dem Wegfall der staatlichen Preiskontrolle mindestens 55 Stromunternehmen mehr Geld verlangen.
 
Bereits zum 1. Juli hatten viele Stromversorger ihre Tarife erhöht.
...
http://n-tv.de/829746.html
"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein."
-- Albert Einstein --

flipper

"tja leider haben vandalen meinen zähler zerstört und ich kann leider keine korrekte ablesung für meinen billigstromanbieter garantieren, denn nach gesetz muss der selber ablesen, was er aber nich tut (zu teuer) ;) "

 LOL
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

Wilddieb Stuelpner

Videotexttafel 120, MDR, So 22.07.07 17:46:32

Berlin: Zum 1. August wollen 55 weitere Stromversorger den Preis anheben. Das berichtet "Focus" unter Berufung auf Verbraucherschützer. Demnach seien Erhöhungen von bis zu 18 Prozent geplant. Erst Anfang Juli hatten mehr als 100 Anbieter den Strom verteuert. Grund war der Wegfall der Preisaufsicht.

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Für die Stromerhöhung im Juli gab es keine stichhaltigen Gründe, außer daß man die Stromversorger nicht mehr kontrollierte dank der Beschlüsse der Großen Koalition - angeblich wegen Bürokratieabbau. Wohl eher lag es daran, daß niemand mehr das Recht hat, die organisierte Kriminalität in der Wirtschaft wirksam zu bekämpfen. Also sitzen in Regierung und Wirtschaft die gleichen Kriminellen, die das Volk ausplündern. Man sehe sich immer wieder genau die Politiker an, die sich in den Vorstands- und Aufsichtsräten der Energiekonzerne herumdrücken, Beraterverträge erhalten, bei entsprechenden Konferenzen Vorträgen halten und bezahlt bekommen.

Das sind Diejenigen, die von der Energiemafia gekauft sind.

flipper

hmm... schonmal jemand versucht, sich bei ausländischen stromanbietern für die durchleitung anzumelden? sollte laut EU binnenmarkt ja möglich sein.

ich bin hier direkt an der französischen grenze :D

http://www.edf.fr/1i/Accueil-fr.html = http://www.enbw.com/content/de/index.jsp
weiterleitung von "EDF international" :(

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=19588 :/

http://www.poweo.fr :) ?
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

Wilddieb Stuelpner

MDR, Sendung "Fakt" vom 02.07.2007: Strompreise

Manuskript des Beitrages von Andreas Rummel

Seit dem 01. Juli müssen sich die Stromanbieter ihre Preise nicht mehr von staatlicher Stelle genehmigen lassen. Über 100 Stromanbieter haben satte Erhöhungen angekündigt.

Ärger wegen der Strompreiserhöhungen in Hamburg: An einem Straßenstand werden die Passanten aufgefordert, den Stromanbieter zu wechseln. Die Werber treffen auf offene Ohren.

O-Ton: Passantin
"Meine Stromrechnung ist so schon immens hoch! Ich zahle wirklich, man darf es kaum sagen, 150 Euro für eine Person im Monat - was irgendwie Wahnsinn ist! Und jetzt hab ich grad Nachwuchs und denk irgendwie, eigentlich möchte ich das Geld lieber für andere Dinge ausgeben!"

Manche der Angesprochenen haben wegen der fortwährenden Preiserhöhungen beim Strom richtige Wut im Bauch.

O-Ton: Passant
"Das sind in meinen Augen Betrüger! Kriminelle! So, und deshalb möchte ich da irgendwie einfach den Versorger da wechseln. Das ist mein einziger Grund dafür."

In Berlin strömen verunsicherte und erboste Kunden in Scharen zu den Strompreisberatungen der Verbraucherzentrale. Vattenfall hat auch hier erhöht, hat zudem schlecht informiert.

O-Töne: Stromkundenberater
"Das ist 'ne Unverschämtheit - wenn man das mal genau ausrechnet!"
"Ja, Sie haben aber jetzt mit dem teuersten Vattenfall-Tarif verglichen."
"Ja, den rechnen Sie uns doch an, wenn man sich nicht meldet! Da haben wir extra nachgefragt."
"Richtig, richtig."
"Ist doch 'ne Unverschämtheit!"
"Das finde ich Manipulation hoch drei!"
"Ist es auch! Wissen Sie, der Wechsel erfordert Flexibilität. Leider haben wir hier in Deutschland keine sogenannte Boykott-Kultur. So wie in Frankreich. Dann würden nämlich hier Vattenfall die Leute in Scharen davonlaufen!"

Ein Interview hat uns Vattenfall verweigert. Doch nicht nur dieser Konzern, sondern auch viele Stadtwerke erhöhen die Preise. Das zeigt ein Blick nach Bad Tölz, einen malerisch gelegenen Ort in Oberbayern. Auch die Bewohner dieser Voralpenidylle sind mit kräftigen Preissteigerungen konfrontiert. Um 18 Prozent setzen die Stadtwerke ihren Grundtarif, der allerdings nur für einen Teil der Kunden gilt, nach oben. Der Chef der Stadtwerke, Michael Hofmann, sieht sich in einer Zwangssituation, aus der er nicht herauskommt. Sein Problem sind die hohen Preise, die an der Strombörse gebildet werden.

O-Ton: Michael Hofmann, Stadtwerke Bad Tölz
"Das Problem ist eben in Deutschland, dass nur vier Marktteilnehmer über 90 Prozent der Kraftwerkskapazitäten verfügen. Und es führt natürlich dazu, dass wir als Wettbewerber, die ja die Energie an dieser Börse kaufen, den Etablierten nicht wirklich Wettbewerb machen können, weil die dafür sorgen, dass wir den Strom zu diesen erhöhten Preisen kaufen müssen!"

Erhöhte Preise an der Leipziger Strombörse? Wie das? Dort regeln doch Angebot und Nachfrage das Geschäft. Also Wettbewerb pur. Oder?

Tatsache ist, dass der in Deutschland produzierte Strom zu knapp 90 Prozent von nur vier großen Konzernen stammt: RWE, Eon, Vattenfall und EnBW. Das hat Konsequenzen.

Prof. Christian von Hirschhausen, Wirtschaftswissenschaftler an der Technischen Universität Dresden, hat eine Studie über die Großhandelspreise an der Börse verfasst.

O-Ton: Prof. von Hirschhausen, TU Dresden
"Wir haben uns die Strombörse angeschaut: Die ist charakterisiert zwar durch eine Vielzahl von Händlern, aber auf der Erzeugungsseite gibt es ein Oligopol von vier Unternehmen. Dadurch haben diese Unternehmen die Möglichkeit, die Preise zu beeinflussen, also höher zu setzen, als sie im Wettbewerb sein würden!"

Dieser hohe Börsenpreis aber ist der Maßstab für nahezu alle Stromgeschäfte in Deutschland, auch für billig erzeugten Strom aus längst abgeschriebenen Kraftwerken der großen Vier - egal, ob an der Börse gekauft oder direkt beim Erzeuger. Wettbewerb gibt es in diesem System kaum.

O-Ton: Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
"Die Milliardengewinne sind aufgrund dessen zurückzuführen, weil man einen Großteil sehr, sehr günstig produziert: Die Preise sind gering für die Stromerzeugung. Aber es werden die hohen Preise, die bei der Börse gebildet werden, in Rechnung gestellt, und dann - der Rest ist Gewinn, ja!"

Die deutschen Stromkunden haben zwar die Möglichkeit, zu diesem oder jenem alternativen Anbieter zu wechseln. Oft sind das dann allerdings die Töchter der vier großen Konzerne. Zwar kann man da ein paar Euro im Jahr sparen, aber an dem grundsätzlich viel zu hohen Niveau der Preise ändert das nichts.

Dass die Sparmöglichkeiten bei einem Wechsel begrenzt sind, merken auch die Stromkunden an diesem Tag in Berlin.

O-Ton: Stromkundenberater
"Das sind dann 18 - na, wollen wir es genau ausrechnen ..."

Ohne den einmaligen Bonus von 50 Euro nach dem ersten Jahr nimmt sich die Ersparnis bei einem führenden Alternativanbieter eher bescheiden aus.

O-Ton: Stromkundenberater
"Sie sparen also pro Jahr 18,12 Euro."

Lange Gesichter bei den Kunden.

O-Ton: Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
"Die neuen Produkte sind Scheinwettbewerb, weil sie ein paar Cent niedriger sind als die anderen Produkte. Wenn wir wirklich Wettbewerb wollten, brauchten wir viele Anbieter mit ganz vielen Produkten. Aber das haben wir nicht, und da sind wir auch sehr weit von entfernt!"

Auch einige Politiker haben erkannt, dass das eigentliche Problem die wenigen Erzeuger sind. Der hessische Wirtschaftsminister fordert drakonische Maßnahmen.

O-Ton: Alois Rhiel, Hessischer Wirtschaftsminister (CDU)
"Der Staat muss die Möglichkeit haben, diese Konzerne zu zerschlagen! Das heißt konkret: Er muss einzelne Kraftwerksbetreiber zwingen können, dass sie Kraftwerke an Dritte verkaufen - damit wir mehr Anbieter haben! Denn nur mehr Anbieter schaffen Wettbewerb und das schützt die Verbraucher vor überhöhten Preisen."

Ein weitreichender Vorschlag. Aber nur er scheint die Gewähr zu bieten, das böse Spiel zu Lasten der Verbraucher zu beenden.

zuletzt aktualisiert: 02. Juli 2007 | 23:25
Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Mumpitz Herr Rhiel, Kapitalistenverbrecher bleiben immer solche und ändern sich nicht, egal ob groß oder klein.

Es hilft nur eins gegen hohe Preise - Enteignung der im Privateigentum befindlichen Unternehmen und daraus Volkseigentum machen. Denn das Volk als Eigentümer ist nicht daran interessiert, sich selbst zu bescheißen oder zu erpressen, aber Unternehmer sind unabhängig von der Betriebsgröße bei gleichbleibendem Privateigentum an Produtionsmitteln immer am Bescheißen und Erpressen der Bevölkerung interessiert.

flipper

na und? solang gejammert wird wiegen die sich in ruhe.
praktische gegenmassnahmen sind möglich:
http://www.chefduzen.de/thread.php?threadid=10954
+ "...guerillaelektrikergruppen, die gesperrte arme wieder anschliessen..."
(film "Der grosse Ausverkauf").
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

Lichtkämpfer

Da wurde jahrelang bei Tarifverhandlungen Masslosigkeit beklagt.
Hier passiert das nicht.
Es könnte ja ein niedrigerer Tarif für Alg 2 Empfänger ins Leben gerufen werden passiert auch nicht.
Warum weil die Lumpen von Politikern überall in den Aufsichtsräten hocken oder sich bestechen lassen
Als Erwerbsloser kannst du in diesem Staat nur ein Dissident sein.

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