Lehrstellenmangel? wo denn bitte?

Begonnen von berufsstudent, 12:35:08 Do. 12.Oktober 2006

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berufsstudent

ZitatStreit um Lehrstellenmangel

Die Bundesanstalt für Arbeit schlägt Alarm: 49.500 Ausbildungsplätze fehlen. Der Industrie- und Handelskammertag kontert: Es gebe noch genügend unvermittelte Stellen.

Die knapp 50.000 Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz können sich nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) noch Hoffnung auf einen Einstieg ins Berufsleben machen. "Wir haben mehr betriebliche Angebote als unvermittelte Jugendliche", sagte DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun der "Passauer Neuen Presse". Derzeit gebe es noch 15.000 offene Lehrstellen und bis zu 40.000 Plätze für eine Einstiegsqualifizierung.

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) so schlecht wie noch nie seit der Wiedervereinigung. 49.500 junge Leute waren Ende September ohne Lehrstelle. Den Ausbildungspakt zwischen Politik und Wirtschaft bezeichnete Braun dennoch als Erfolg: "Trotz einer schwierigen Beschäftigungssituation in den letzten Jahren gibt es mehr Ausbildungsplätze als vor dem Pakt."

"Ihr könnt mehr ausbilden"
SPD-Bundestagsfraktionschef Peter Struck hat die Arbeitgeber angesichts der Lehrstellenbilanz zu mehr Engagement aufgefordert. In der "Neuen Presse" aus Hannover sagte Struck an die Unternehmen gerichtet: "Ihr könnt mehr ausbilden! Gerade angesichts der wirklich guten konjunkturellen Lage." Forderungen nach Zwangsabgaben für die Wirtschaft erteilte er eine Absage: "Der Ruf nach einer Ausbildungsplatzabgabe macht jetzt keinen Sinn, weil die Union da nicht mitmachen wird." Struck sicherte zu, dass mehr Mittel für Einstiegsqualifikationen zur Verfügung gestellt wird.

Insgesamt gesehen sei der Ausbildungspakt trotz allem ein Erfolg
Nach der am Mittwoch vorgestellten Bilanz waren Ende September 49.500 junge Leute ohne Lehrstelle. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ging die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Vergleich zum Vorjahr um 12.000 auf 459.000 zurück. Gleichzeitig nahm die Zahl der Bewerber um 22.199 auf 763.100 zu.

Vergütungen einfrieren
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe im Bundestag, Uwe Schummer (CDU), sagte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Gewerkschaften könnten als Tarifpartner dazu beitragen, dass durch ein Einfrieren der Ausbildungsvergütungen "für drei, vier Jahre" zusätzliche Lehrstellen geschaffen werden. Der CDU-Politiker forderte auch die Freiberufler auf, am Ausbildungspakt teilzunehmen. In diesem Bereich sei die Zahl der Lehrstellen innerhalb eines Jahres um neun bis zehn Prozent zurückgegangen. Einen eklatanten Rückgang an Ausbildungsplätzen gebe es auch da, wo der Meisterbrief als Voraussetzung für Selbstständigkeit weggefallen sei. So sei im Fliesenlegerhandwerk seither die Zahl der Betriebe um 100 Prozent gestiegen, die der Lehrstellen aber um 40 Prozent gesunken.

Der Juso-Vorsitzende Björn Böhning warf der Wirtschaft vor, sie komme ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung nicht nach. "Der Ausbildungspakt ist gescheitert - jetzt muss die Politik reagieren", sagte er. Er forderte die SPD-Bundestagsfraktion auf, darauf zu drängen, "dass jene Unternehmen, die nicht ausbilden, zur solidarischen Finanzierung des Ausbildungssystems herangezogen werden."
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DPA

Oh, wie toll, man darf sich doch noch "Hoffnung auf ein Berufsleben machen"!

Solch ein zynisches und realitätsverleugnendes Doppelsprech des DIHK Präsidenten ist wohl dazu da, sich auch noch über die wegrationalisierte Zukunft junger Menschen lustig zu machen.
Wann wird endlich begriffen, dass das jährliche Anschwellen des Lehrstellenmangels der Anfang einer neuen sozialen Krise mit unkontrollierbaren Folgen darstellt.

   Quelle

Regenwurm

Des Lehrlings negativste Regierung

So viele Jugendliche wie noch nie sind ohne Lehrstelle. In Deutschland sind mehr Jugendliche ohne Lehrstelle als je zuvor seit der Wiedervereinigung. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres im Oktober hatte die Rekordzahl von 49.500 Bewerbern keine Lehrstelle, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte.

Während die Zahl der Ausbildungsplätze schrumpft, stieg die Zahl der Bewerber sprunghaft an. Die meisten hätten sich zuvor erfolglos beworben, Wehr- oder Zivildienst absolviert, seien weiter zur Schule oder in eine Schulung gegangen. Den 49.500 unvermittelten Jugendlichen standen laut der BA 15.400 offene Ausbildungsplätze Anzeige gegenüber. Damit wuchs die so genannte Lehrstellenlücke auf 34.100, das sind 6200 mehr als im Vorjahr.

Wie der Sozialticker bereits berichtete, ist der fatale "Regierungsmischmasch" einer der Gründe, warum nur Aufschwung gepredigt und Absturz sich als Ergebnis darstellt. Sicherlich wird diese Regierung den jugendlichen Azubianwärtern eine Sanktion androhen, wenn sie sich nicht um einen Ausbildungsplatz bemühen lieber in der "Hängematte" liegen. Daher splitten wir es dem Wirtschaftsminister nochmals "bierzeltgerecht" auf.

Also, liebe Minister - Sie haben 49.500 "Trinkbrüder" und nur 15.400 Maß Bier. Wieviel "Trinkbrüder" werden wohl nichts zum "saufen" bekommen? Richtig - 34.100 trinkfeste Brüder bekommen nichts zum "bechern". Und nun kommen Sie daher und fordern sicherlich wieder eine Sanktion - für die, welche nichts bekommen haben? Da sehen Sie mal am kleinen praktischen Beispiel, was für eine Politik gemacht wird. Auch bei den Arbeitslosen ist dies so, aber dies nun an gleicher Stelle zu erklären, übersteigt den Horizont, auf welchem sich diese Regierung zur Zeit befindet.

Aber ein Herr Glos zeigte sich zuversichtlich, dass alle Unvermittelten bis Jahresende ein Angebot erhalten und wiederholt somit die "Parolen" seines Vorgängers Clement, der seinen Redenkatalog bestimmt in der Schublade vergessen hatte - beim Abtritt.

Apropo Abtritt: Herr Glos - wann ist Ihrer denn geplant? - Bitte überlassen Sie beim Abtritt auch das kleine "Sprüchebuch" Ihrem Nachfolger, denn wir möchten die "Propagandawellen" weiterhin und noch öfters hören.

In diesem Sinne - der Aufschwung kommt

Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Pinnswin

ZitatBerlin/ddp – der deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat seine Vorwürfe gegen die Bundesagentur für Arbeit (BA) verschärft:
,,Die Namen von bis zu 10 000 unvermittelten Lehrstellenbewerbern sind im PC-System der BA verschwunden und erst nach 6 Wochen wider aufgetaucht", sagte DIHK-Präsident Ludwig G. Braun. Wegen dieser Panne hätten die Jugendlichen nicht an den Vermittlungsaktionen des DIHK teilnehmen können. BA-Sprecher Ulrich Waschki bestritt jedoch die Darstellung Brauns, jemand sei benachteiligt gewesen.

... und wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten sie noch Heute. Zum Glück ist die Schuldfrage ja geklärt – der PC war ´s!
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

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