AWO kündigt Tarifvertrag

Begonnen von Kuddel, 21:52:00 Di. 20.April 2004

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Kuddel

Ausgerechnet die Arbeiterwohlfahrt (AWO), in deren Leitbild es heißt ,,Wir bestimmen - vor unserem geschichtlichen Hintergrund als Teil der Arbeiterbewegung - unser Handeln durch die Werte des freiheitlich- demokratischen Sozialismus: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit." hat zum 31.03.2004 den mit der Gewerkschaft ver.di geschlossenen Tarifvertrag für die bundesweit circa 140.000 hauptamtlich Beschäftigten in 12.462 sozialen Einrichtungen gekündigt.

Mehr dazu unter:
http://www.verdi.de/0x0ac80f2b_0x009c8efc;internal&action=verdi_show_nachricht.action
und
http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/gw/awo.html

Regulator

Moin Kuddel!

Das wundert mich überhaupt nicht! Ich war mal bei der AWO beschäftigt (hatte ich schon irgendwann mal erwähnt) und konnte da Einblicke in die Struktur gewinnen.
(Ich denke Dirk Hertfelder hat da auch seine Erfahrungen....)

Im Grunde kann ich nur sagen:
Es ist nicht alles Gold was glänzt und es ist nicht alles was scheinbar sozial ist auch wirklich sozial....[/i]

Geld regiert die Welt... dafür (entschuldigt den Ausdruck) scheißen wir auf die hart erkämpften Ziele unserer Eltern und Vorreitern...
Der Sozialstaat ist tot, die "Roten" reihen sich in die Gruppe der Lobbyisten ein. Für mich ist die Bewegung der Arbeiter (auch der SPD) vorbei, da die eigene Identität verraten wurde und alles in Rauch und Schall vergeht.

Hmm, da fällt mir ein gutes Beispiel ein: Im 15. Jahrhundert hatte Deutschland eine Glaubenswandlung durch Luther.. vielleicht erwarten wir ja im 21. Jh eine politische Wandlung?!?!  

:evil:  :evil:  :evil:  :evil:  :evil:  :evil:  :evil:  :evil:  :evil: / 10

Gruß

Regulator
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Regulator

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Pinnswin



Anmeldungsdatum: 16.02.2004
Beiträge: 205
Wohnort: Laubhaufen
 Verfasst am: 20.09.04 um 15:03    Titel: Dem kann ich nur zustimmen  

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die AWO, ROTES KREUZ, Malteser, etc. führen leider ein recht asoziales Geschäftgebahren, und wissen oft morgends noch nicht wie sie den Popo ihrer Pflegebedürftigen abends putzen sollen.
Wieviel Schwesterfirmen sie haben, wissen sie aber ganz genau
Gruß Beli
 

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Koyaanisqatsi -)
 
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ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 468

 Verfasst am: 12.11.04 um 18:20    Titel:    

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Aktionen bei der AWO
Inzwischen hat es Aktionen in Berlin, Bremen, Nürnberg und Hamburg bei der AWO gegeben, nicht nur wegen deren führender Rolle bei der Umsetzung von Niedriglohnpolitik bei den Ein-Euro Jobs, sondern auch wegen der vergangenen und gegenwärtigen Diskriminierung von Flüchtlingen in den Unterkünften. Desweiteren ging es bei den Aktionen um das Vorpreschen der AWO in Bremerhaven (Heimatgarten e.V.), die gern dort eine "Bundesagentur für die Freiwillige Ausreise" etablieren würde. Nachdem die Gesetzeswerke zur Abschiebung bzw. Abriegelung Europas fertig sind, geht es nun um Imageverbesserung im Lande. Aus den Flüchtlingsberatungsstellen, denen es früher um das Bleiberecht gegangen war, werden über finanzielle Hebel Einrichtungen gemodelt, die helfen, die Rückreise der Flüchtlinge"freiwillig" zu organisieren. Diese "Reform" der Abschiebepolitik bekommt allmählich neue Dimensionen. Auch dagegen richteten sich die Aktionen.
 

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Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Dr. Abusus

Wenn ich mich jetzt nicht mit dem Bundesland verhaue... Ich meine, es war in NRW, dort konnte vor einigen Wochen ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen werden.
Die Konsequenzen waren im Verhältnis zu dem, was sich der Bundesverband so vorstellte, relativ harmlos. Eine 40-Std. Woche konnte abgewendet werden, es gab geringe Einbusen beim Weihnachtsgeld.
Da ich davon ausgehe, dass dies für die anderen Beschäftigungsorte einen Modellcharakter haben wird wäre damit das Schlimmste verhindert. Die AWO-Beschäftigten würden im Branchenvergleich noch im oberen Drittel agieren.

Was nicht in Ordnung ist. Die forcierte Teilnahme an den 1 Euronen Jobs.... Das sind echte Jobkiller und hoffentlich nicht die Motivation für diesen moderaten Tarifabschluss.
"Dirk Hertfelder aka Freedirk" Infos auf http://www.dirk-hertfelder.de

aian19

ZitatIm Grunde kann ich nur sagen:
Es ist nicht alles Gold was glänzt und es ist nicht alles was scheinbar sozial ist auch wirklich sozial....

Geld regiert die Welt... dafür (entschuldigt den Ausdruck) scheißen wir auf die hart erkämpften Ziele unserer Eltern und Vorreitern...
Der Sozialstaat ist tot, die "Roten" reihen sich in die Gruppe der Lobbyisten ein. Für mich ist die Bewegung der Arbeiter (auch der SPD) vorbei, da die eigene Identität verraten wurde und alles in Rauch und Schall vergeht.

Hmm, da fällt mir ein gutes Beispiel ein: Im 15. Jahrhundert hatte Deutschland eine Glaubenswandlung durch Luther.. vielleicht erwarten wir ja im 21. Jh eine politische Wandlung?!?!

VOLLSTE ZUSTIMMUNG ! Hätte kaum treffender sein können !!! :] :] :]
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"

"Wenn Unrecht zu Gesetz wird, ist der Gesetzlose der einzige, der noch rechtmäßig handelt."

Mene mene tekel upharsin

Dr. Abusus

Mit der letzten Gehaltsabrechnung (Januar) der AWO gab es für viele Beschäftigte eine unangenehme Überraschung!

Die Auszahlung wurde unter Vorbehalt angekündigt und in diesem Sinn auf einen sogenannten Übergangstarifvertrag verwiesen.... Nachberechnung erfolgt..... X(

Der sogenannte "Übergangstarifvertrag" ist auf den ersten Blick recht undurchsichtig da er sich in zig Bereiche der AWO untergliedert und für jeden und jede Dienststelle was anderes gilt.

Ziel dieses genialen Tarifwerkes ist es erst einmal die Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes abzuwarten und dann im Sinne der AWO in den seit Jahren angekündigten "Reformtarifvertrag" zu integrieren.
"Dirk Hertfelder aka Freedirk" Infos auf http://www.dirk-hertfelder.de

ManOfConstantSorrow

AWO ließ im Oktober 2004 symbolische Besetzung durch Polizei räumen. Hausbesuche durch das LKA am Donnerstag (24.2.05) bei Aktivisten.

Mehr dazu bei Indymedia.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Dr. Abusus

Mal wieder was neues zur AWO!

Mangelns fehlenden Tarifvertrag droht die AWO seit Monaten mit einer Rückforderung der Zahlung des Ortszuschlags....

Originaltext der Lohnabrechnung:

"aufgrund fehlender Tarifvereinbarung mit verdi sind wir gezwungen die Zahlung des Ortszuschlags ab sofort nur noch unter Vorbehalt der Rückforderung zu leisten"

Sollen AWO-Beschäftigte sich jetzt ein extra Rückforderungssparbuch anlegen?
Es handelt sich beim Ortszuschlag immerhin um mehrere hundert EURO im Monat!
"Dirk Hertfelder aka Freedirk" Infos auf http://www.dirk-hertfelder.de

bonum

ich war 2005 in einem freiwilligen eej bei der awo in dachau
musste essen ausfahren

die haben sich wie die irren benommen

arrogant unfreundlich herrisch

aber das war nicht wirklich ein problem

schlimm wurde es als man mir verbieten wolllte meinen status gegenüber den kunden bekannt zu geben damit meine "leistungen" noch zusätzlich abgerechnet werden konnten.

denn einige der kunden wunderten sich das die awo die leistungen (spazieren gehen etc) eine algII beziehers  abrechnen wollte.

als ich mich an die örtliche presse wandte um das ganze publik zu machen  war man erst interessiert an der sache.
als es dann aber druckreif wurde hat man einen rückzieher gemacht,
weil die awo es so wollte.
so viel macht haben die schon in dachau.

es sind mitarbeiter bei der awo die interlektuell voll überfordert sind mit dem ganzen thema und nur das eigene überleben sichern wollen. gleichzeitig gab es im dachauer "hinterland" wiedermal einen handfesten
skandal wegen der awo pflegeheime.(betrug etc.)

mit den klienten wird zudem wahrlich NICHT sehr pflegerisch umgegangen. weil die mitarbeiter z.t. nicht die notwendige
qualifikation und motivation besitzen.

was für ein laden die awo...
bekommst du 7€ bei ZAF : arbeite nur für 7€ !!
hast du ein prekäres arbeitsverhältniss, liefere prekäre arbeit ab !
betrügt man dich bei ZAF...betrüge.... !!
www.zeitarbeitstreff.de
si vis pacem, para bellum !!

Lichtkämpfer

Das passt doch gut Dachau hat ja in Sachen Zwangsarbeit Tradition 8o 8o
Als Erwerbsloser kannst du in diesem Staat nur ein Dissident sein.

ManOfConstantSorrow

Schleswig-Holstein
Kindergärten und Kitas wegen Streiks geschlossen


Mehrere Kindergärten und Kitas der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Schleswig-Holstein bleiben heute wegen Arbeitsniederlegungen geschlossen. Die Gewerkschaft ver.di hatte im Tarifstreit mit der AWO zu ersten Streiks aufgerufen. Der NDR 1 Welle Nord zufolge sind Einrichtungen im Kreis Pinneberg, Husum (Kreis Nordfriesland) und Österrönfeld (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sowie in Lübeck alle AWO-Tagesgruppen sowie die Drogenberatung der Stadt betroffen. Im Laufe der Woche sollen die Streiks fortgesetzt und ausgeweitet werden.

Gewerkschaft fordert 9,4 Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft hatte die Tarifgespräche abgebrochen, weil die AWO kein verbindliches Angebot vorgelegt habe. Ver.di sei zu Zugeständnissen bereit gewesen, sagte die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft, Sabine Hebenstein. Doch die AWO Schleswig-Holstein habe in den Tarifverhandlungen für die rund 2.500 Beschäftigten versucht, ihre Maximalforderungen durchzusetzen. Ver.di fordert eine Anhebung der Bezüge um 9,4 Prozent, eine Einmalzahlung von 500 Euro und einen einheitlichen Manteltarifvertrag für die Beschäftigten. 94 Prozent der betroffenen ver.di-Mitglieder hatten bereits bei einer Urabstimmung im April ihre Bereitschaft zum Streik erklärt.

AWO will weiterverhandeln

AWO-Geschäftsführer Volker Andresen wies die Vorwürfe zurück: Das, was die Gewerkschaft fordere, könne sich die AWO nicht leisten und gefährde Arbeitsplätze. Zudem habe es bei der jüngsten Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag durchaus eine Annäherung gegeben, so Andresen. Der Streik sei deshalb unverständlich und werde auf dem Rücken der Kinder und Eltern ausgetragen. Der AWO-Geschäftführer rief die Gewerkschaft auf weiterzuverhandeln.
Stand: 18.06.2008 10:42

http://www1.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/awo100.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Aloysius

Ich habe ja auch einige eigene Erfahrungen mit der AWO. Wie sagt Winnetou so schön:

'Die Bleichgesichter reden mit gespaltener Zunge!'

Vorne wird gar süß das Hohelied der sozialen Verantwortung geflötet, hintenrum ist das Management (So nennt man sich nicht gar so gerne, das hört sich ja so verräterisch an) knallhart.

Ich sag mal so:

Wenn die Gewerkschaft erfolgreich ist, dauert's nicht lang und ein größerer Schwung Ein-Euro-Jobber wird angeheuert.
Reden wir drüber

ManOfConstantSorrow

Schleswig-Holstein
Streiks bei der AWO werden ausgeweitet

 


Zahlreiche Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt setzen heute ihren Streik fort. Damit wollen sie ihrer Forderung nach besserer Bezahlung Nachdruck verleihen. An dem heutigen Streik werden sich nach Angaben der Gewerkschaft ver.di rund 500 Mitarbeiter beteiligen. Das berichtete die NDR 1 Welle Nord. Demnach konzentrieren sich die Streiks auf den Raum Pinneberg/Elmshorn. Dort sollen 15 Kindertagesstätten bestreikt werden, außerdem die stationäre Wohngruppe in Wedel, in der Kinder und Jugendliche untergebracht sind. Auch in Kiel, im Kreis Rendsburg-Eckernförde und in Neumünster sind die Mitarbeiter zum Streik aufgerufen.

Landesweit sollen laut der NDR 1 Welle Nord etwa 40 Einrichtungen geschlossen bleiben. Betroffen seien auch Kindergärten, Tagesgruppen und Beratungsstellen in und um Lübeck. Ver.di fordert mehr Geld. Es habe in den vergangenen Jahren keine Lohnerhöhungen gegeben. Dagegen sagte der Landesgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, Volker Andresen, laut der NDR 1 Welle Nord, die AWO sei zu großen Zugeständnissen bereit gewesen. So habe die AWO einen einheitlichen Tarifvertrag angeboten, zudem sei die Übernahme des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst akzeptiert worden. Knackpunkt in den Verhandlungen seien die überhöhten Forderungen nach Sonderzahlungen gewesen, sagte Andresen nach Angaben der NDR 1 Welle Nord.
Stand: 23.06.2008 10:33

http://www1.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/awo102.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Kieler Nachrichten vom 23.06.2008  

ZitatRund 500 AWO-Beschäftigte streiken - Kitas geschlossen

Kiel (dpa/lno) - Rund 500 Beschäftigte von etwa 40 Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schleswig-Holstein haben am Montag im Tarifstreit die Arbeit niedergelegt. Wie in der vergangenen Woche waren vor allem Kindertagesstätten von dem Streik betroffen, wie die Gewerkschaft ver.di in Kiel mitteilte. Allein im Raum Pinneberg/Elmshorn beteiligten sich etwa 15 Kitas an dem Ausstand. Auch andere Einrichtungen wie etwa die Suchtberatung Neumünster, die Drogenhilfen in Lübeck und Eutin und die Schuldnerberatung Hohenwestedt wurden bestreikt. Nach Angaben der Gewerkschaft muss auch den Rest der Woche mit Arbeitsniederlegungen gerechnet werden.

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