[HDW] KN 11.2.03

Begonnen von Kalle, 18:56:56 Di. 11.Februar 2003

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ManOfConstantSorrow

In den 80ern hörte ich, 60% der Arbeitsplätze hätten direkt oder indirekt mit Armee und Rüstungproduktion zu tun. Ich kenne keine aktuellen Zahlen, doch  ist wohl vorübergehend die Rüstungsproduktion gesunken und scheint wieder zu steigen.

Kiel ist keine Industriestadt, Verwaltung ist wichtig (Landeshauptstadt), eine große Uni, etwas Forschung. Es gibt Versuche Medien, IT Zeugs, und weitere Forschung herzuholen. Dann gibt es noch gigantomanische Pläne für ein Kongreßzentrum, weiteren Tourismus und Co. und ist wohl nichts weiter als ein Projekt zur Geldversenkung, wie beim Spacecenter Bremen. Ich hoffe das Projekt wird schon in der Planungsphase beerdigt.

Es ist nicht ganz richtig, daß es keinerlei Proteste gegen die Rüstungsindustrie gibt, doch sind die Proteste vergleichbar still geworden.

Aufruf vom Ostermarsch 2007:

ZitatFür eine Friedensstadt Kiel - Pax Optima Rerum (Frieden ist das höchste Gut)

Nach dem von Deutschland zu verantwortenden letzten Weltkriegs war die "Reichskriegsstadt" Kiel - wie viele andere Städte furchtbar zerstört. Nach einem zunächst hoffnungsvollen zivilen Beginn folgte auch in Kiel bald wieder die Militärproduktion. Kiels ehemals größte Werft produziert heute überwiegend U-Boote für die Bundeswehr und für den Export in aller Welt. Die Bundeswehr wird derzeit mit der hochmodernen U-Boot Klasse 212 (Dolphinklasse, Stückpreis ca. 440 Mio ) ausgerüstet. Diese U-Boote sind nicht für die Landesverteidigung vorgesehen, sondern für den (Kriegs-) Einsatz in aller Welt.

Erschrocken haben wir zur Kenntnis genommen, dass der Bundestag der Lieferung von mehreren U-Booten an Israel zugestimmt hat. Dies verstößt gegen den Grundsatz, keine Waffen in Krisengebiete zu exportieren. Besondere Brisanz erhält dieser Vorgang dadurch, dass die Lieferung zu großen Teilen aus Bundesmitteln (d.h. aus Steuergeldern) finanziert wurde und wird. Außerdem muss davon ausgegangen werden, dass die an Israel gelieferten U-Boote mit Atomwaffen bestückt werden können.

Kiel muss aus den Kriegserfahrungen lernen und sich zur "Friedensstadt" entwickeln. Der Wahlspruch der Kieler Universität: Pax Optima Rerum sollte Leitgedanke allen politischen Handelns sein. Deshalb:

    Zivile Produktion statt Rüstungsproduktion!

    Kein Export von Kriegsschiffen!

    Stopp der Rüstungsexporte generell!

    [/list]
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    ManOfConstantSorrow

    Korea ordert sechs weitere U-Boote bei HDW in Kiel
    Kiel - Die Kieler Werft Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH hat einen Großauftrag aus Korea erhalten. Die koreanische Marine wird sechs weitere U-Boote des Typs 214 mit einem Gesamtwert von über zwei Milliarden Euro erhalten. [/b]

    Der Vertrag zur Lieferung der 66 Meter langen Boote wurde noch im Dezember unterzeichnet. Vertragspartner der koreanischen Beschaffungsbehörde DAPA sind dabei die zum TKMS-Konzern gehörende Kieler Werft und die britische Vermarktungsfirma MarineForce International LLP (MFI).

    Montiert wird das erste der sechs Boote von Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering in Okpo. Südkorea hat bereits im Jahr 2000 drei Boote dieses Typs bestellt, von denen das zweite im November 2008 durch die Hyundai Werft abgeliefert wurde. Die Ergebnisse mit diesen ersten Booten waren dabei so positiv, das Korea jetzt nachbestellte.

    Der Bau der Boote erfolgt mit Bausätzen und Sektionen aus Kiel in Korea. Neben HDW sind an diesem Projekt auch viele Zulieferer aus dem Raum Kiel sowie die Nordseewerke in Emden bis über das Jahr 2013 hinaus beteiligt. Die Materialpakete aus Kiel umfassen auch ganze Rumpfsektionen wie das Vorschiff oder die Brennstoffzellen. Zudem werden die koreanischen Werftarbeiter von HDW-Angestellten geschult.

    Durch diesen Auftrag hat HDW seine Position als Marktführer beim Bau konventioneller U-Boote in der Welt ausgebaut. Die Zahl der vom Typ 214 bestellten Boote erhöhte sich auf 13. Die Türkei und Pakistan haben sich darüber hinaus ebenfalls für diesen Typ entschieden. Die Türken möchten für 2,5 Milliarden Euro ebenfalls sechs Boote dieses Typs kaufen.

    Überschattet wird der Bau der modernen Boote weiterhin von der Weigerung Griechenlands, die ausstehenden Zahlungen für die vier Boote zu leisten. Nach Medienberichten haben sich die Außenstände auf 487 Millionen Euro summiert. In Kiel liegt seit drei Jahren das zur Klasse 214 gehörende Boot "Papanikolis" auf. Während die griechische Marine das Boote wegen angeblicher Mängel nicht abnimmt, hat Südkorea just genau den selben Typ nachbestellt.

    Der Typ 214 wurde für den Export entwickelt. Der Antrieb besteht aus Dieselgeneratoren und Brennstoffzellen. Mit 1800 Tonnen Verdrängung gehört der Typ zu den größten in Deutschland gebauten U-Booten.
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    ManOfConstantSorrow

    Arbeitsniederlegung bei HDW
    Kiel - Einige hundert Schiffbauer haben am Donnerstag auf der Kieler HDW-Werft nach Angaben des Betriebsrats vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Als Hintergrund der Aktion nannte der Betriebsratsvorsitzende Ernst Kiel die Sorge, dass nach dem Baustopp für zwei Containerschiffe keine neuen Aufträge angestrebt werden könnten und dem zivilen Schiffbau das Aus drohe.


    Kiel sprach von 400 bis 500 Teilnehmern und bestätigte damit einen NDR-Bericht. Anlass sei ein Besuch des zuständigen Vorstandsmitglieds gewesen. HDW hatte die Produktion der Containerschiffe gestoppt, weil die Auftraggeber keine Finanzierungszusage von den Banken erhalten hatten.

    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    Kuddel

    Hey,
    vielleicht habt ihr es schon mitbekommen, HDW wurde verkauft. 300
    Arbeitsplätze sollen in den Kriegsgeräte-Bereich überschrieben werden,
    mind. 100 davon werden allerdings noch gestrichen.
    Montag früh um 07.00 beginnt die Betriebsversammlung. Um etwa 11.00 ist
    zumindest bisher ein Ende eingeplant.

    Deshalb Treffen für alle, denen dies missfällt, die Solidarität zeigen
    wollen, vor allem für alle Angestellten und alle, die sich als
    AntikapitalistInnen oder AntimilitaristInnen verstehen!

    Morgen (Sonntag) um 14.30 Uhr

    ManOfConstantSorrow

    ZitatHDW kann sechs U-Boote für die Türkei bauen

    Kiel/Berlin - Dem Bau von sechs U-Booten der Klasse 214 für die Türkei steht jetzt nichts mehr im Wege. Nachdem die Türkei im Juli 2009 sich für die deutschen U-Boote entschieden hatte, können jetzt die Vorbereitungen für den Bau der Boote beginnen.  Für die Absicherung möglicher Zinsschwankungen beim Großauftrag hat der Haushaltsausschuss des Bundestags jetzt grünes Licht gegeben. Die CIRR-Bürgschaft (Commercial Interest Reference Rate) soll die Kieler Bauwerft HDW vor möglichen Problemen bei der Finanzierung des Auftrags mit einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro absichern. Der Kieler Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Bartels (SPD) begrüßte die Entscheidung des Haushaltausschusses. ,,Durch den Auftrag für den NATO-Partner Türkei wird auch die Auslastung der Werft in Kiel gesichert", so Bartels.
    http://www.kn-online.de/schleswig_holstein/wirtschaft/152832-HDW-kann-sechs-U-Boote-fuer-die-Tuerkei-bauen.html
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    Aloysius

    Ja, die SPD bleibt ihrem Kurs treu. Demnächst wird die KN stolz die griechischen Aufträge über U-Boote trotz Sparpaket vermelden

    Aber schön, so machen sie den Linken den Wahlkampf leichter
    Reden wir drüber

    Kuddel

    ZitatKurz vor der Staatspleite

    Portugiesen haben HDW-U-Boot noch bezahlt



    Das U-Boot ARPAO wird bei HDW für die Portugiesen hübsch gemacht.
    Die Rechnung ist bezahlt


    Kiel - Der Kieler Werft HDW ist ein zweites Griechenland-Desaster erspart geblieben. Anders als bei dem U-Bootauftrag für Griechenland hat Portugal seine in Kiel bestellten U-Boote "Tridente" und "Arpao" wie vereinbart abgenommen und bezahlt. Griechenland hatte ein fast baugleiches U-Boot jahrelang nicht abgenommen.

    Das Duo löst in Portugal drei veraltete U-Boote des französischen "Daphné"-Typs ab. Den Auftrag hatte das Land 2004 bei HDW platziert. Der Systempreis soll nach unbestätigten Meldungen bei rund 300 Millionen Euro pro Boot liegen.

    Die Finanzkrise in Portugal hat auf den Zeitplan bei der Auslieferung der beiden U-Boote keine Auswirkungen gehabt. Das 68 Metern lange Boot verdrängt getaucht fast 2000 Tonnen und ist damit das größte in Kiel gebaute U-Boot. Das von einem Elektromotor angetriebene Boot verfügt auch über zwei Brennstoffzellen-Module für die Energieerzeugung. Die Bewaffnung besteht aus acht Torpedorohren. Bei HDW konzentriert sich die Fertigung nun auf je zwei U-Boote für die Marine Deutschlands und Israels.
    http://www.kn-online.de/lokales/kiel/226600-Portugiesen-haben-HDW-U-Boot-noch-bezahlt.html

    Das Geld wird man dann den portugiesischen Erwqerbslosen wieder abknöpfen.

    Kuddel

    In Kiels bekanntesten Großbetrieb hat der Filz aus IGM und SPD alles unter Kontrolle. Und das Kapital kontrolliert diesen Filz.
    Und das ganze nach den simpelsten Methoden, genau so, wie Klein Erna es sich vorstellt: Mit Schmiergeld.

    ZitatU-Boot-Werft HDW
    Thyssen-Betriebsräte kassieren illegale Gehälter

    Eine Tochter von ThyssenKrupp zahlt ihren Betriebsräten ein großzügiges Gehalt. Das ist gesetzeswidrig, aber in der deutschen Wirtschaft offenbar weit verbreitet. Die IG Metall drückt beide Augen zu.


    Nach Volkswagen und Siemens ist ThyssenKrupp damit der dritte deutsche Dax-Konzern, bei dem illegale Zahlungen an Betriebsräte öffentlich werden. Pikant ist, dass mehrere der betroffenen Kieler Betriebsräte auch Mitglieder der IG Metall sind. Die Gewerkschaft behauptet, sie habe von den Vorgängen bei HDW nichts gewusst.

    Gehaltslisten von Thyssens HDW-Werft zeigen nun, dass neben Krüger zwei weitere Betriebsräte 2011 das gleiche 5000-Euro-Gehalt erhielten...

    Der langjährige Vorsitzende des Betriebsrats auf der U-Boot-Werft, Ernst-August Kiel, muss sich fragen lassen, welche Rolle er gespielt hat. Das Protokoll der Betriebsratssitzung, in der das illegale einheitliche Monatsgehalt vermerkt wird, trägt seine Unterschrift. Der Rohrschlosser selbst verdiente 2009 rund 5800 Euro im Monat – 1000 Euro mehr, als es die höchste Stufe in der Tariftabelle vorsah.
    ...
    Auch die Großgewerkschaft IG Metall möchte sich zu ihren Mitgliedern im Betriebsrat der Werft auf Anfrage nicht äußern.
    ...
    "Illegale Betriebsratsbegünstigungen sind ein flächendeckendes Phänomen", sagt der renommierte Münchner Arbeitsrechtsprofessor Volker Rieble. "Fast alle Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zahlen freigestellten Betriebsräten höhere Löhne."

    Leidtragende sind die Arbeitnehmer, die oft nicht merken, wenn ihre Interessen mit weniger Nachdruck vertreten werden als möglich.
    ...
    Es ist jedenfalls schwer vorstellbar, dass eine Firma Betriebsräte großzügig vergütet, ohne sich etwas davon zu versprechen.
    ...
    http://www.welt.de/wirtschaft/article129611598/Thyssen-Betriebsraete-kassieren-illegale-Gehaelter.html


    Fritz Linow

    Hier ist auch nochmal eine schöne Anzeige:

    Zitat
    Qualifizierung zum Anlagenmechaniker (m/w)
    ThyssenKrupp
    Ort: Kiel
    Berufsfeld: Anlagenmechaniker

    Ihre Aufgaben

    Die Agentur für Arbeit Kiel, das Berufsfortbildungswerk, die Firma ITU Dienstleistungen und ThyssenKrupp Marine Systems bieten Ihnen in Kooperation eine Qualifizierung zum Anlagenmechaniker (m/w) an.

        3 - 4 monatige Qualifizierung
        Anstellung nach erfolgreich abgeschlossener Qualifizierung bei ITU Dienstleistungen GmbH
        Langfristiger Einsatz bei ThyssenKrupp Marine Systems Kiel

    Ihr Profil

        Erfolgreich abgeschlossene Berufsaubildung im Metallbereich oder erste Erfahrung im Anlagenbau
        Motivation, Lernfreude und genaues Arbeiten
        Sie sind derzeit ohne Beschäftigung


    ThyssenKrupp Marine Systems GmbH

    Christine Tunnat

    Personalbetreuung CPKB

    Tel.: 0431-700-3561
    http://jozoo.de/job/qualifizierung-zum-anlagenmechaniker-mw-912047

    Das Berufsfortbildungswerk gehört zum DGB. Anstatt wie sonst mit der hauseigenen Leihklitsche zu kooperieren (weitblick – personalpartner GmbH) melkt nun  ITU Dienstleistungen GmbH die Arbeitslosen. ITU sind Klaus und Klemens Stegmann mitsamt einigen anderen Unternehmen (Stegmann Personaldienstleistung GmbH, 7S Group, TEC-Marketing GmbH Kiel usw).
    Der DGB greift die Bildungsgutscheine ab, die Leiharbeitsfirma krallt sich die zukünftigen Leiharbeitsnehmer und die IG-Metall freut sich, bekommen die Betriebsräte bei HDW doch auch ein feines Gehalt.
    Gewerkschaft ist für alle da!

    Fritz Linow

    Zitat
    Israel unterzeichnet Kaufvertrag
    Israel lässt in Deutschland vier Kriegsschiffe im Wert von 430 Millionen Euro bauen. Den Vertragsabschluss teilten das israelische Verteidigungsministerium und ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) am Montag mit. TKMS fertigt die Korvetten gemeinsam mit der benachbarten Werft German Naval Yards, die bis vor kurzem noch Abu Dhabi Mar hieß.

    Kiel/ Tel Aviv. TKMS baut in Kiel auch U-Boote für Israel und wird an diesem Mittwoch von Staatspräsident Reuven Rivlin besucht.

    An der Unterzeichnungszeremonie in Tel Aviv habe unter anderem Andreas Burmester teilgenommen, Vorsitzender der Geschäftsführung von TKMS, teilte das Verteidigungsministerium weiter mit. Die vier modernen Korvetten sollten der israelischen Marine zur Sicherung der Wirtschaftszone im Mittelmeer dienen. Damit sind die Gasfelder vor der Küste Israels gemeint. Deutschland werde mit 115 Millionen Euro etwa ein Drittel des Handels finanzieren. Die Boote sollten binnen fünf Jahren ausgeliefert werden.

    Die TKMS-Werft in Kiel (früher HDW) will das fünfte von sechs U-Booten für Israel noch in diesem Jahr übergeben. Die ,,Rahav" war bereits 2013 in Anwesenheit israelischer Militärs auf der Werft getauft worden. Die Exportgenehmigung liegt vor. Das vierte U-Boot für Israel wurde im vergangenen September ausgeliefert und kostete rund 600 Millionen Euro.

    Der Vertrag über die Korvetten wurde in Tel Aviv einen Tag vor dem 50. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel abgeschlossen. Deutsche Waffenexporte an Israel sind umstritten. Seit Jahrzehnten wird Israel unabhängig von der jeweiligen Lage im Nahost-Konflikt mit Rüstungsgütern aus Deutschland versorgt.

    Das israelische Verteidigungsministerium habe darauf bestanden, dass alle Waffensysteme auf den Booten aus israelischer Herstellung stammen, hieß es. Damit sollten Aufträge in großem Umfang für die israelische Rüstungsindustrie gesichert werden. Die deutsche Werft habe sich zu Gegenkäufen in Israel im Wert von mehr als 700 Millionen Schekel (etwa 163 Millionen Euro) verpflichtet.

    Der Leiter des israelischen Verteidigungsministeriums, Dan Harel, sprach von einer ,,äußerst wichtigen Vereinbarung". Sie werde Israels Fähigkeit zum Schutz der strategisch wichtigen Gasfelder ,,dramatisch verbessern".

    http://www.kn-online.de/Schleswig-Holstein/Wirtschaft/Israel-kauft-Korvetten-aus-Kiel-von-der-TKMS-Werft

    Fritz Linow

    Peer Steinbrück, ein SPD-Penner unter vielen, wurde u.a. in seiner Funktion als Aufsichtsrat beim Stahlkonzern ThyssenKrupp im Geschäftsjahr 2009/2010 mit knapp 50.000 Euro vergütet. https://de.wikipedia.org/wiki/Peer_Steinbr%C3%BCck
    Nun plärrt er auf dem IGZ-Bundeskongress 2015:

    ZitatSteinbrück: Ethik-Kodex beweist Selbstverantwortung
    Einen Blick in die Zukunft warfen die knapp 400 Teilnehmer des iGZ-Bundeskongresses im Maritim proArte Hotel in Berlin. ,,Die Wirtschaft verändert sich, der Arbeitsmarkt verändert sich", stellte Ariane Durian, iGZ-Bundesvorsitzende, fest. ,,Heute schauen wir, in welche Richtung die Reise gehen könnte und wie wir uns als Branche darauf vorbereiten können."
    Peer Steinbrück, Bundesminister a.D., analysierte eingangs die geplanten politischen Regulierungen der Zeitarbeit. ,,Die Reform richtet sich an die Unternehmen, die nicht Mitglied im Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen sind", stellte er heraus. Es gehe darum, Fehlentwicklungen einzudämmen. Mit dem Ethik-Kodex und der Kontakt- und Schlichtungsstelle hätte der iGZ aber bereits selbst einen weitreichenden Schritt zur Selbstverantwortung gemacht.

    ,,iGZ hat Weitsicht bewiesen"

    Wie wichtig die Tarifautonomie ist, betonten in der anschließenden Gesprächsrunde sowohl Sven Kramer, iGZ-Verhandlungsführer, als auch Reinhard Dombre, ehemaliger DGB-Tarifverhandlungsführer. Dombre lobte die Weitsicht, die der iGZ schon frühzeitig mit der Forderung eines Branchenmindestlohns bewiesen hatte. ,,Leider hat die Politik uns damals sehr lange zappeln lassen", bedauerte er. Seit Beginn 2012 gibt es einen Branchenmindestlohn für die Zeitarbeit. Auch künftig wolle man mit den Tarifpartnern der Zeitarbeitsbranche eigene Regelungen verhandeln. Die Politik solle lediglich die Leitplanken festlegen.

    Weiterbildung muss sich lohnen

    ,,Warum haben wir tage- und nächtelang gemeinsam mit den Gewerkschaften gerechnet und verhandelt, wenn die Politik nun alles über den Haufen wirft?", machte Kramer seinem Ärger Luft. Solange die Bezahlung stimme, nutze die Höchstüberlassungsdauer niemandem. ,,Und die stimmt", betonte er. Nach neun Monaten erhalte eine Zeitarbeitskraft über die Branchenzuschläge sowieso Equal Pay. Wenn die Zeitarbeit Mitarbeiter aus- und weiterbilde, müsse sie auch die Gelegenheit bekommen, die Kosten zu amortisieren. ,,Das schaffen wir in 18 Monaten nicht", beklagte er.

    Erfahrungen der Zeitarbeitskräfte

    Zwei, die es wissen müssen, sind Peter Schubert und Marcus Schormann. Die beiden Zeitarbeitskräfte bereicherten die Gesprächsrunde mit ihren persönlichen Erfahrungen. ,,Ich schätze an der Zeitarbeit besonders, dass ich fachlich fit bleibe. Ich bin in der M+E-Industrie tätig. Viele Arbeitskräfte dort montieren seit Jahren die ,Vorderachse links'. Durch meine wechselnden Einsätze bleibe ich hingegen flexibel", berichtete Schormann. Durch die Branchenzuschläge sei zudem eine faire Bezahlung gesichert, ergänzte Schubert. (ML)
    http://ig-zeitarbeit.de/presse/artikel/steinbrueck-ethik-kodex-beweist-selbstverantwortung

    Der ehemalige Kanzlerkandidat findet also ziemlich gut, was die Interessengemeinschaft Zeitarbeit (IGZ) so macht. Alles andere wäre auch verwunderlich, denn die Geschäfte für Thyssen Krupp Marine Systems laufen prächtig auch dank der ganzen Leihsklaven, für deren Einsatz sich die SPD, der DGB und die IGZ mitsamt ihres korrupten und widerlichen Filzes herzlich bedanken.
    Traurig, aber wahr: Das ist nur ein weiteres Indiz für die Ausmaße der Verlogenheit, der Selbstherrlichkeit und der Korrumpierbarkeit eines ganzen Scheißsystems.

    Kuddel

    Donnerstag, den 25. Juni 2015, 20 Uhr (wie immer bei Salzstangen, Wasser und Wein)

    Wir zeigen den Dokumentarfilm:
    "Das war 'ne gute Übung – 9 Tage Betriebsbesetzung bei HDW"
    mpz und Ingrid Molna 1983 / 90 Min. /s/w
    Ort: Susannenstr. 14 d (Hinterhof). S-Bahn Sternschanze
    http://mpz-hamburg.de/das-war-ne-gute-uebung-9-tage-betriebsbesetzung-bei-hdw/

    Fritz Linow

    Die Standortlogiker der IG Metall und der Betriebsrat von HDW dürften im Moment so ziemlich stolz sein auf das, was in den Kieler Docks gerade produziert wird:
    ZitatVolle Docks bei Kieler Werften
    ...Algerien bekommt jetzt eine Weiterentwicklung, die noch schwerer bewaffnet ist: Auf dem Bug der Fregatte ,,910" wurde ein Mehrzweckgeschütz der italienischen Firma Oto Melara montiert. Dabei handelt es sich um ein 22 Tonnen schweres Geschütz des Typs 127/64LW. Dieses ist auch für die ab 2017 in Fahrt kommenden Fregatten der Klasse 125 der Deutschen Marine vorgesehen. Hauptbewaffnung sind 16 Flugkörper des Typs RBS15Mk3 der Rüstungsfirmen Saab und Diehl Defence (Deutschland) und 32 Luftziel-Flugkörper des südafrikanischen Typs ,,Umkhonto-IR". Die Meko A200 Fregatte verfügt über ein Antriebssystem, das aus einer Verstell-Propelleranlage und einem Wasserstrahlantrieb für hohe Geschwindigkeiten besteht. Es gilt als besonders fortschrittlich. Den Bau der Rümpfe hat TKMS der Nachbarwerft German Naval Yards übertragen. Das Auftragsvolumen aus Algerien soll bei rund zwei Milliarden Euro liegen und umfasst auch den Aufbau einer Werft in Oran sowie das Training der Besatzungen.
    http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Wirtschaft/News-Aktuelle-Nachrichten-Wirtschaft/Volle-Docks-bei-Kieler-Werften

    BGS

    "Reichskriegsstadt" Kiel

    MfG

    BGS
    "Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

    https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
    (:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

    Fritz Linow

    Hier kann man sich mal die Kriegstreiber der IG Metall auf einem Gruppenfoto anschauen. Die Mehrzweckkampfschiffe MKS 180 sollen gefälligst hier gebaut werden.

    ZitatKritik an MKS-Ausschreibung
    Jahrestagung AK Wehrtechnik


    Deutliche Kritik haben Betriebsräte der IG Metall an der Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums zur europäischen Ausschreibung der Mehrzweckkampfschiffe MKS 180 gegenüber Staatssekretärin Katrin Suder geübt.
    Von anderen EU-Staaten werden im Marineschiffbau bisher nationale Lösungen praktiziert, denn die Werften werden staatlich subventioniert. Nun soll erstmals der Auftrag für vier MKS-Schiffe (etwa vier Milliarden Euro) europaweit ausgeschrieben werden.

    Nach Fertigstellung der Fregatte F 125 könnte der MKS-Auftrag Know-how und Arbeitsplätze im deutschen Marineschiffbau langfristig sichern. Das Gespräch mit Staatssekretärin Suder fand im Rahmen der Branchentagung Wehrtechnik Ende Juni statt.
    http://netkey40.igmetall.de/homepages/kiel/meldungen/kritikanmks-ausschreibung.html#LayoutElement_568665_463858500

    Das sagt die Satzung der IG Metall dazu (§ 2):
    ZitatDie IG Metall bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und setzt sich für die Sicherung und den Ausbau des sozialen Rechtsstaates und die weitere Demokratisierung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, für Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung und den Schutz der natürlichen Umwelt zur Sicherung der Existenz der Menschheit ein.

    http://www.igmetall.de/internet/docs_4257762_IGM_Satzung_screen_e1588f09eddcc914462821a9a3ef6c00aaa6136d.pdf

    Was für eine verlogene Scheiße.

    Fritz Linow

    Die Rüstungsindustrie in Kiel blickt gelassen in die Zukunft und steckt nochmal ordentlich Geld rein. Mit den 50 Millionen könnte man bestimmt viele Dinge stemmen, die dafür sorgen würden, dass man nicht in Rüstung investieren müsste, andererseits will der ganze Filz aus ZAFs, DGB, AA und lokales Politikerpack ja auch bezahlt werden.

    Zitat

    Bauboom unter Wasser


    Es läuft rund im Schiffbau – jedenfalls dort, wo Kreuzfahrt- und Kriegschiffe gebaut werden. Wegen voller Auftragsbücher will ThyssenKrupp jetzt 50 Millionen in den Ausbau seiner Kieler Werft investieren.

    Kiel. Andreas Burmester gehört neben Bernard Meyer aus Papenburg zu den Werftchefs, die derzeit gut lachen haben. Meyer profitiert von der ungebremsten Lust auf Kreuzfahrten und TKMS-Chef Burmester profitiert von der sich rasant verändernden Sicherheitslage in der Welt. ,,Die Frage der nationalen Sicherheit ist auf einmal zurück auf den Tagesordnungen der Politik", sagte Burmester am Dienstag bei der Begrüßung der Delegationen zur Subcon 2015 in Kiel. Auf der Kongressveranstaltung treffen sich bis Freitag 350 Experten, Wissenschaftler und Militärs aus mehr als 20 Ländern.

    Die unsichere Weltlage führt zu mehr U-Boot-Bestellungen. Der Kieler Konzern ThyssenKrupp Marine Systems hat derzeit 22 Aufträge im Bestand: zehn Überwasserschiffe und zwölf U-Boote. Zwölf U-Boote und sechs Korvetten werden am Standort Kiel gebaut. Das Auftragsvolumen bewegt sich auf die Marke von neun Milliarden Euro zu. In Kiel waren auch Delegationen aus Ländern, die bislang noch keine U-Boote aus Kiel fahren: Vietnam, Mexiko und die Philippinen. Zum Kreis der Interessenten für U-Boote aus Kiel gehören außerdem Polen, Norwegen und Australien.

    Der Standort Kiel ist ein Hauptthema auf der Subcon. ,,5900 Arbeitsplätze sind allein in Kiel in der Wehrtechnik angesiedelt. Bei TKMS sind an den Standorten Kiel, Hamburg und Emden 3500 Menschen beschäftigt", so der Werftchef. 2500 sind es allein bei TKMS in Kiel. Damit diese Arbeitsplätze auch bis über das Jahr 2030 ausgelastet sind, soll der Standort Kiel umfassend modernisiert werden. Am Rande der Konferenz wurde das Projekt ,,ThyssenKrupp Marine Systems Yard 2020" präsentiert. Die Kieler Werft soll bis 2020 umgebaut werden. Größere Hallen, ein Gebäude für 200 Arbeitsplätze, neue Entwicklungssoftware, eine neue Pier und eine große Bohr- und Fräsanlage für den Bau von Rumpfsektionen oder Torpedorohren sollen angeschafft werden. Der Konzern will in den Ausbau 50 Millionen Euro investieren. ,,Das machen wir, um uns auf die Märkte von morgen vorzubereiten", sagte Burmester.

    Bei der Subcon standen gestern nicht nur neue U-Boote auf dem Programm. Es waren auch neue Gesichter da. Vietnam gehört seit kurzem zum Kreis der U-Boot-Nationen. Das Land hat angesichts der Aufrüstung Chinas sechs U-Boote in Russland bestellt. Kiel ist für den Vietnamesen aber dennoch interessant. Der deutsche Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, begrüßte Konteradmiral Do Minh Thai, den Chef der vietnamesischen U-Boote. Krause stellte in seiner Rede klar, dass die Rolle des U-Bootes heute eine ganz andere als früher sei. ,,Der Einsatz gegen Drogenschmuggler und Piraten gehört zu den Aufgaben moderner U-Boote", sagte Krause.

    An die Industrie appellierte Krause, Boote zu bauen, die auch langfristig einsetzbar und bedienbar sind. ,,Bitte vergesst die Soldaten bei der Konstruktion nicht", mahnte Krause. Lange Liegezeiten und komplexe Systeme hatten zuletzt auch in der Deutschen Marine für Kritik bei U-Bootfahrern gesorgt.
    http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Wirtschaft/News-Aktuelle-Nachrichten-Wirtschaft/ThyssenKrupp-Bauboom-unter-Wasser

    Fritz Linow

    ZitatWerften gehen die Aufträge aus
    Auf den deutschen Werften geht wieder die Angst vor einem Personalabbau um. Grund sind rasant schrumpfende Auftragsbestände bei den Werften, die auf zivile Schiffe setzen. Die Gewerkschaft IG Metall Küsten hatte die Betriebsräte von 40 Schiffbaubetrieben befragt und stellte die Ergebnisse am Montag in Hamburg vor.
    ,,Einige Betriebe wie Nordic Yards in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft oder Nobiskrug in Rendsburg benötigen dringend neue Aufträge", sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

    Die gute Nachricht: Am 31. Dezember 2014 arbeiteten 15.592 Menschen in den 40 deutschen Werftbetrieben. Das sind 400 mehr als 2013. Doch diese Zahl ist nur ein Lichtblick. Im Vergleich zu 2009 sind fast 5000 Menschen weniger auf den deutschen Werften beschäftigt. Und es droht neuer Kummer. ,,Die Auslastung reicht teilweise nur noch für einige Monate", so Geiken. An den drei Standorten der Nordic Yards in Wismar, Warnemünde und Stralsund wackeln derzeit mehrere Hundert der 1300 Jobs. In Schleswig-Holstein entwickeln sich besonders die Nobiskrug Werft in Rendsburg sowie die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) zu Sorgenkindern.

    Die Flensburger Werft dominierte über Jahre den Fährschiffbau. Jetzt ging die Werft innerhalb weniger Monate im Wettbewerb um Aufträge leer aus. Ein Auftrag der kanadischen Fährreederei BC Ferries ging nach Polen – zuvor hatte die Reederei vier Fähren aus Flensburg bekommen. Und auch an der Obereider in Rendsburg ist es still geworden. Am Stammsitz der Nobiskrug-Gruppe gibt es zwar Verhandlungen über mögliche Aufträge aus dem Segment der Luxusjachten und Spezialschiffe. Im Moment reicht bei Nobiskrug der Auftragsbestand laut IG Metall aber nur noch für zwölf Monate – genauso wie in Flensburg. Die Zahl der Auftragseingänge sank von September 2014 bis August 2015 auf 25 Schiffe – von September 2013 bis August 2014 waren es noch 33.

    Ganz anders die Situation bei den Werften Meyer, TKMS und Lürssen. Die Bremer Lürssen-Gruppe ist mit ihren Standorten an der Weser in Wolgast und Schacht-Audorf bei Rendsburg über 33 Monate ausgelastet. Die Werften, die keine Probleme haben, sind sämtlich im Kriegs- oder Kreuzfahrtschiffbau aktiv. Erstmals seit fünf Jahren gab es keinen neuen Auftrag aus dem Offshore-Bereich. Geiken sieht darin ,,ein erschreckendes Signal". Einen Monat vor der Nationalen Maritimen Konferenz fordern die Gewerkschafter deshalb ein klares Signal von der Bundesregierung. Die Vergabe von Bauaufträgen für Offshore-Windparks an Werften aus Asien hatte bereits heftige Kritik ausgelöst.

    Besonders wichtig und dringend erwartet seien für die Werften zudem Aufträge zum Bau neuer Spezialschiffe. So wird das Kieler Forschungsschiff ,,Poseidon" in Kürze 40 Jahre alt und sollte längst ersetzt werden. Aber auch Mehrzweckschiffe des Bundes, wie die ,,Scharhörn" oder die Bundespolizei-Schiffe, sind längst am Ende ihrer Lebensdauer angekommen.

    Trotz der teilweise düsteren Aussichten ist das Interesse beim Nachwuchs am Schiffbau groß. Laut IG Metall gibt es im Durchschnitt 23 Bewerber auf einen Ausbildungsplatz auf einer Werft.
    http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Wirtschaft/News-Aktuelle-Nachrichten-Wirtschaft/IG-Metall-Umfrage-Werften-gehen-die-Auftraege-aus

    Um bei den Werften eine höhere Auslastung zu erzielen, müsste die IG-Metall jetzt eigentlich konsequenterweise die Umstellung auf Kriegsschiffe fordern, soweit sie es nicht eh schon macht.

    Fritz Linow

    Eine von der SPD persönlich zugelassene Lobbygruppe im Bundestag ist der Think Tank ECFR (European Council on Foreign Relations).
    Die geben unter anderem solche Schriften heraus:
    ,,How to stop the demilitarisation of Europe"
    http://www.ecfr.eu/page/-/ECFR40_DEMILITARISATION_BRIEF_AW.pdf

    Die Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. ordnet ECFR so ein:
    ,,Man trifft sich bei Veranstaltungen, die von diesen Gruppen organisiert werden, tauscht sich über die Bedürfnisse aus und bildet so einen Militarisierungskonsens, für den die weitere Aufrüstung der Europäischen Union eine unhinterfragbare Notwendigkeit ist.
    Der so herausgebildete Militarisierungskonsens wird zusätzlich von einem an
    einige wenige Denkfabriken angedockten Expertenzirkel verfestigt und in die Öffentlichkeit getragen. Einige der wichtigsten dieser ,,Schaltstellen" sind das
    Egmont Institute, der European Council on Foreign Relations (ECFR),..." http://www.imi-online.de/download/Ruestungstreiber_online_2012.pdf, S.15

    Die Arbeitsgruppe ,,Sicherheits- und Verteidigungspolitik" in der SPD Fraktion beschäftigt sich unter anderem schwerpunktmäßig mit der Abrüstungspolitik.
    http://www.spdfraktion.de/fraktion/arbeitsgruppen/arbeitsgruppe-sicherheits-und-verteidigungspolitik?tab1=pos

    Die SPD holt sich also freiwillig eine Lobbygruppe ins Boot, die genau das Gegenteil will?

    Für die SPD ist das kein Problem: Weiterhin auf der persönlichen Liste steht ThyssenKrupp Marine Systems GmbH.
    Der SPD-Wehrbeauftragter Bartels aus Kiel, ein durch und durch korrupter IGM-Betriebsrat bei TKMS,  der Leutnant der Reserve und Kanzlerkandidat Peer Steinbrück im Aufsichtsrat von Thyssen Krupp mit besten Kontakten nach Kiel, ein willfähriges Arbeitsamt, das Arbeitslose über das DGB-Fortbildungswerk zum Anlagenmechaniker umschulen lässt, die dann wiederum von der Leihklitsche ITU bei TKMS eingesetzt werden.
    Was in den Hinterzimmern des Bundestages ausgeheckt wird, setzt man vor Ort konkret um.
    Wie lassen sich solche Sauereien stärker in die regionale Öffentlichkeit tragen, wenn gleichzeitig ein stilles Abkommen des Verschweigens herrscht?   



    Kuddel

    Eigentlich sollte einen das nicht wundern. Ich bin aber stets geschockt von solchen Infos.

    Fritz Linow

    Die Rüstungsindustrie in Kiel frohlockt und (hurra!) immer mehr Mitarbeiter:

    ZitatFregatten für Algerien und Korvetten für Israel

    Volles Haus bei den Kieler Werften. Der U-Bootbau bei ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) hat keine Liegeplätze mehr frei, nun hat sich auch beim Marine-Überwasserschiffbau die Pier gefüllt. Die Ausrüstungspier müssen sich jetzt zwei Fregatten für Algerien teilen.
    Außerdem geht der Bau von vier Korvetten für die Marine Israels in die heiße Phase. Das Auftragsvolumen aller Marineprojekte der Kieler Werften TKMS und German Naval Yards (GNY) liegt deutlich über der Marke von neun Milliarden Euro.
    Der Auftrag zum Bau der vier Korvetten für rund 430 Millionen Euro wird in den kommenden drei Jahren für Arbeit im Überwasserschiffbau bei GNY sorgen. Das Tochterunternehmen der Rendsburger Nobiskrug Werft wurde vom Generalunternehmer TKMS mit ins Boot geholt. GNY soll die Rümpfe bauen, ist aus Werftkreisen zu hören. Die 90 Meter langen Kampfschiffe sollen bis zu 2000 Tonnen Verdrängung haben und bis 2019 an Israel geliefert werden. Die Bewaffnung und Teile der Systemtechnik steuern die Israelis bei. Daher ist der Auftragswert mit 430 Millionen Euro vergleichsweise niedrig. Deutschland unterstützt den Bau mit etwa 120 Millionen Euro.

     Eine ganz andere Größenordnung sind die Fregatten der Klasse Meko A200 für die algerischen Marine. Der Auftrag beläuft sich auf über eine Milliarde Euro, da die Schiffe in Kiel komplett bewaffnet werden. So bekommen die algerischen Fregatten ein Arsenal an weit reichenden und schweren Waffen, darunter ein neues schweres Seezielgeschütz (Kaliber 127 Millimeter) und einen Flugkörper (TRBS15). Die zweite Fregatte für Algerien wurde jetzt ausgedockt. Der Bau dieses Schiffes mit der Kennung ,,911" dauerte von der Kiellegung bis zum Ausschwimmen im Trockendock 7 der Werft TKMS exakt ein Jahr. Eine Zeitspanne, die für Kriegsschiffe dieser Größe eine Rekordzeit darstellt.

    Stetig mehr Mitarbeiter

    Den Bau der algerischen Fregattenrümpfe vergab ThyssenKrupp ebenfalls im Unterauftrag an GNY. Nobiskrug hatte die ehemaligen Schiffbaubereiche der Werft HDW Gaarden GmbH übernommen. Die Ausrüstung und Erprobung der algerischen Fregatten erfolgt jedoch durch ThyssenKrupp Marine Systems. Die erste Fregatte wurde im Dezember 2014 ausgedockt und im August zur Endausrüstung an TKMS übergeben. Die Ablieferung an Algerien ist im Frühjahr geplant. Das Land hat außerdem Aufträge im Wert von über zwei Milliarden Euro auch noch an Werften aus China, Russland und Italien vergeben. Italien liefert Algerien einen Hubschrauberträger.
    Auch die Werft TKMS hat einen Hubschrauberträger im Angebot. Gegenwärtig ist die Werft aber mit insgesamt 22 Korvetten, Fregatten und U-Booten mehr als ausgelastet. Die Zahl der Mitarbeiter wurde in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Das TKMS-Auftragsvolumen nähert sich der Marke von neun Milliarden Euro. Allein sieben Milliarden entfallen auf den U-Bootbau. Damit die Werft auch über das Jahr 2020 hinaus für neue Großaufträge gerüstet ist, wird umgebaut: Im bislang zum Bau von Megajachten und Fregatten genutzten Hallendock 7 entsteht eine neue Fertigungsstraße für U-Boote. Außerdem hat Werftchef Andreas Burmester ein 50 Millionen Euro teures Modernisierungsprogramm angestoßen, das TKMS die Spitzenposition beim Bau konventioneller U-Boote auf Jahre sichern soll.
     Der Umbau der Kieler Werft soll im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Größere Hallen, eine neue Pier und eine große Bohr- und Fräsanlage für den Bau von Rumpfsektionen und Torpedorohren werden angeschafft. Alle Sektionen für U-Boote sollen künftig noch sehr viel effizienter gebaut werden. ,,Das machen wir, um uns auf die Märkte von morgen vorzubereiten", sagte Burmester am Rande der U-Bootmesse Subcon im September.
    http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-Wirtschaft/Aktuelle-Nachrichten-Wirtschaft/Fregatten-fuer-Algerien-und-Korvetten-fuer-Israel-TKMS-und-German-Naval-Yards

    Fritz Linow

    Zitat16.11.17
    Aktenfreigabe beleuchtet die geheimen U-Boot Geschäfte der Regierung Kohl mit dem Apartheid-Regime

    In Südafrika werden derzeit einige Geheimakten aus der Zeit des rassistischen Apartheid-Regimes geöffnet. Die Aktenfreigaben bringen insbesondere Firmen, Organisationen und Regierungen in Verlegenheit, die fragwürdige Geschäfte mit Südafrikas Regierung machten – darunter die westdeutsche Bundesregierung.

    Die Dokumente belegen der Website DaylyMaverick.com zufolge, dass West-Deutschland mit Südafrika wegen eines Embargos verbotene Rüstungs-Geschäfte zugunsten der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) und dem Ingenieurkontor Lübeck (IKL) abdeckte. Bundeskanzler Helmut Kohl hatte 1984 Südafrikas Präsident Peter Botha in Bonn empfangen. Der den 423 Millionen DM schwere Deal zwischen den beiden Staatschefs war so geheim, dass sogar die jeweiligen Außenminister den Raum verlassen mussten. Kohl versicherte Botha, er werde sich persönlich um die Angelegenheit kümmern. (...)
    https://www.heise.de/tp/news/Deckname-Tamburin-3891956.html

    counselor

    Soso ... hat der fette Sack Kohl also mit Faschisten zusammengearbeitet. Mich wunderts nicht.
    Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

    Kuddel

    ZitatNeuer Werftchef
    Herwig hat Milliarden-Auftrag im Visier

    Kommt der größte Auftrag in der Geschichte der deutschen Marine nach Kiel? Bei der Werft German Naval Yards geht man mit Optimismus in die entscheidende Phase des Rennens um den 3,5-Milliarden-Euro-Auftrag zum Bau von vier Schiffen des Typs MKS 180.



    Jörg Herwig will die Kieler Werft German Naval Yards zu einer führenden Werft im Marineschiffbau machen. Die Auftragsbücher sind voll.

    Kiel. ,,Wir können hier am Standort Kiel Marineschiffe aller Größen bauen und wir wollen weiter wachsen", erklärte der neue Werft-Chef Jörg Herwig im Gespräch mit unserer Zeitung.

    Auf dem Gelände der Kieler Werft, die bis 2011 als HDW Gaarden Handelsschiffe baute, sind die Hallen mit Schiffen voll. Gerade abgeliefert wurden zwei Fregatten an Algerien – und zwar im vertraglich vereinbarten Zeit- und Kostenrahmen. ,,Als letzter Deutscher Generalunternehmer wollen wir den Wettbewerb um die MKS 180 gewinnen und hier am Standort Kiel wieder Schiffe für die deutsche Marine bauen. Mein Ziel ist es, diese Schiffe im Zeitplan zu liefern und dabei auch Gewinn zu machen", sagte Herwig.

    In den nächsten Tagen wird das finale Angebot für den Bau der vier ersten Mehrzweckkampfschiffe vom Typ MKS 180 beim Bundesamt für Ausrüstung, Nutzung und Informationstechnik abgegeben. Neben German Naval Yards (GNY) ist nur noch die niederländische Damen-Gruppe mit der Werft Blohm + Voss im Rennen.

    Danach heißt es Warten. ,,Unser Ziel ist es, dass die Fähigkeiten zum Bau von Überwasserschiffen für die Marine hier in Kiel erhalten bleiben. Mit diesem Auftrag können wir die Zukunft gestalten", erklärte Herwig. Er arbeitete zuvor 24 Jahre bei Thyssen Krupp, kennt den U-Boot- und den Überwasserschiffbau und die Kunden. Der neue Geschäftsführer ist überzeugt: ,,Mit dem Auftrag MKS 180 ist auch am Standort Kiel wieder Wachstum möglich. Mit der Fachhochschule haben wir dafür sehr gute Bedingungen." Aktuell liegt die Belegschaft der GNY-Gruppe bei 950 Mitarbeitern. Kommt der Großauftrag, würde das die Auslastung der Werft bis 2028 sichern. Herwig schließt für diesen Fall auch eine Kooperation nicht aus. ,,Zuerst brauchen wir aber den Zuschlag." Wichtig ist ihm, dass der größte Teil der Wertschöpfung bei dem Projekt in Deutschland bleibt.

    Dies sieht die IG Metall ähnlich. Angesichts der jüngsten Gerüchte, wonach sich die vom Wettbewerb ausgeschlossene Werftengruppe TKMS möglicherweise ganz vom Schiffbau trennen könnte, verfolgt die Gewerkschaft vor allem ein Ziel: ,,Möglichst viel von dem Auftrag in Deutschland zu halten. Der Auftrag bietet genug Arbeit für alle", erklärte Gewerkschaftssprecher Heiko Messerschmidt.
    http://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/Neuer-Werftchef-Joerg-Herwig-hat-Milliarden-Auftrag-fuer-Kiel-im-Visier

    Fritz Linow

    Zitat1.4.20
    Corona kann U-Bootbau nicht stoppen

    Die Lage auf den deutschen Werften ist aufgrund der Corona-Krise angespannt. Fast alle Werften haben Kurzarbeit angemeldet und die Produktion heruntergefahren. Bei Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) in Kiel-Gaarden allerdings wird in drei Schichten rund um die Uhr weitergearbeitet.
    (...)
    https://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirtschaft/TKMS-arbeitet-weiter-Corona-kann-U-Bootbau-nicht-stoppen

    Corona läuft, Rüstung läuft, mediales Arschlecken funzt auch sehr fein. Danke, Herr Frank Behling (Marineexpetenarschloch der Kieler Nachrichten).

    Beschäftigte bei TKMS sorgen sich um ihre Gesundheit, haben Angst um den Arbeitsplatz, IG Metall schmeißt mit Beruhigungspillen um sich, Leiharbeiter werden verheizt. Anstatt sinnvolle Sachen zu produzieren, setzt man bei TKMS lieber auf Waffenscheiße.

    Es ist höchste Zeit, diesem total verlotterten Propangandadreck etwas entgegen zu setzen, auch am Ostermarsch.

    Kuddel

    Ein Großteil der Aufträge der Werft sind Rüstungsaufträge.
    Das Bundeskabinett hat den Marineüberwasserschiffbau als nationale verteidigungsindustrielle Schlüsseltechnologie eingestuft. Der Bundestag muss dem Gesetzentwurf «zur beschleunigten Beschaffung im Bereich der Verteidigung und Sicherheit und zur Optimierung der Vergabestatistik» noch zustimmen. Naval Ports Kiel hat sich einen Großauftrag vom Faschisten Bolsonaro gesichert. Der Auftragswert soll rund 1,8 Milliarden Euro betragen. Aktuell laufen zum Beispiel Bewerbungen um eine U-Boot-Bestellung aus Indien und für den Bau von Kriegsschiffen für die Deutsche Marine. Bei der Auftragsvergabe gibt es oftmals Hinweise auf Korruption. Eine lesenswerte Auflistung bei "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!" https://www.aufschrei-waffenhandel.de/daten-fakten/ruestungsfirmen/thyssenkrupp-ag/

    Passend ist ein Beitrag aus den heutigen Kieler Nachrichten:

    ZitatTrotz Corona-Krise:
    Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter gestiegen

    • 2019 war ein Rekordjahr für den deutschen Rüstungsexport.
    • Angesichts der Corona-Krise schien eine erneute Steigerung unwahrscheinlich.
    • Doch die Bundesregierung hat im ersten Quartal 2020 einen Zuwachs zum Vorjahreszeitraum verzeichnen können - und gerät dafür massiv in die Kritik.
    Die Bundesregierung hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres etwas mehr Rüstungsexporte genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Der Wert der erlaubten Lieferungen lag von Januar bis März bei 1,16 Milliarden Euro und damit 45 Millionen Euro höher als im ersten Quartal 2019. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Politikerin Sevim Dagdelen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

    Deutlich gestiegen ist danach der Anteil der besonders heiklen Exporte an sogenannte Drittstaaten, die nicht der EU oder der Nato angehören oder diesen Ländern gleichgestellt sind wie etwa Australien. Er lag im ersten Quartal 2020 bei 53 Prozent, im Vorjahreszeitraum waren es 35 Prozent. Bei den Lieferungen an Drittstaaten handelt es sich nach Angaben des Wirtschaftsministeriums überwiegend um "einzelne großvolumige Genehmigungen im maritimen Bereich".

    Ägypten empfängt besonders viele umstrittene Lieferungen

    Das Hauptempfängerland ist Ägypten mit einem Exportvolumen von 290,6 Millionen Euro. Erst in der vergangenen Woche hatte die Bundesregierung die Genehmigung einer U-Boot-Lieferung für das von Präsident Abdel Fattah al-Sisi mit harter Hand regierte nordafrikanische Land bekanntgegeben.

    Ägypten war bereits im vergangenen Jahr mit genehmigten Rüstungsgeschäften für 802 Millionen Euro drittbester Auslandskunde der deutschen Hersteller. Die Lieferungen sind nicht nur wegen der Menschenrechtslage in dem Land umstritten. Ägypten gehört auch zu der Kriegskoalition, die seit fünf Jahren im Jemen gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Außerdem ist die Regierung al-Sisis wegen Waffenlieferungen in den Libyen-Konflikt in der Kritik.
       
    Außenpolitikerin: Die Bundesregierung gießt mit Kriegswaffen weiter Öl ins Feuer

    Im vergangenen Jahr waren die von der Bundesregierung genehmigten Rüstungsexporte mit 8,015 Milliarden Euro auf einen Rekordwert gestiegen. Dass diese Marke in diesem Jahr wieder erreicht werden kann, gilt schon wegen der Corona-Krise als unwahrscheinlich. Im vergangenen Jahr gab es den massiven Zuwachs an Exportgenehmigungen erst ab dem zweiten Quartal.

    Die Außenpolitikerin Dagdelen kritisierte die Rüstungsexporte vor allem vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. "Während die UN zum weltweiten Waffenstillstand aufrufen, um die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen, gießt die Bundesregierung mit ihren Kriegswaffen in Krisengebiete weiter Öl ins Feuer", sagte sie. "Wir brauchen einen sofortigen Waffenexportstopp und eine Umstellung der Rüstungsindustrie auf zivile Güter wie medizinische Geräte. Es ist Zeit, für das Leben statt für den Tod zu produzieren."   
    https://www.rnd.de/politik/rustungsexporte-erneut-zuwachs-im-ersten-quartal-trotz-corona-krise-H33LRGML33AHSYCPFE2ULYCOQI.html

    Kuddel

    (Ex-HDW), German Naval Yards Holdings GmbH (GNYH) und ThyssenKrupp Marine Systems GmbH (TKMS)
    (Fortsetzung)
    Die Werft ist das Hätschelkind der Stadt. Bauprojekte werden nicht genehmigt, wenn sie die Sicht auf den Werftkran verdecken. Ich erinnere noch Zeiten, in denen das Management gemeinsam mit der IGM Demos zur Landesregierung organisierte, um Subventionen für das Unternehmen zu fordern. Das war selbstverständlich bezahlte Arbeitszeit.

    Vor dem Kieler Schloss steht eine Bronzestatue für den Kieler Werftarbeiter.



    Der NDR neigt dazu, den Werftarbeiter zu verkitschen und von den Kieler Nachrichten kennt man sowieso nichts anderes als Wirtschaftspropaganda und Hofberichterstattung.

    Die Waffenproduktion der Werft war schon oft Ziel von Protesten. Hier eine U-Bootbesetzung des Arbeitskreises Chile Solidarität 1982.



    Daß die Werft nicht nur den Tod exportiert, sondern selbst ein mörderischer Apparat ist, wurde seltener öffentlich diskutiert. Das große Schild am Werfttor zeigte die Unfälle im Betrieb im Laufe des Jahres, es waren meist mehrere tödliche Unfälle im Jahr. Das Schild ist längst verschwunden. Die Arbeit ist zumeist Knochenarbeit. Das Arbeitsumfeld ist extrem laut und toxisch. Früher wurde viel mit Asbest gearbeitet. Bis heute ist die Belastung hoch mit Rauch und Gasen vom Schweißen, diversen Stäuben vom Schleifen und Flexen und es sind die Dämpfe diverser Lösungsmittel in der Luft. Werftabeiter erleben kaum das Rentenalter und wenn, haben sie meist nur wenige Jahre, in denen sie ihre Rente genießen können.

    Aktuell wird die Tradition fortgesetzt, über Leichen zu gehen. Corona, Social Distancing, alles scheißegal! German Naval Yard meldet zwar Kurzarbeit an, aber ThyssenKrupp Marine Systems macht munter weiter: In drei Schichten werden weiter U-Boote gebaut.

    Am Donnerstag, den 9.4. wurde ein U-Boot dem Ägyptischen Militärregime übergeben.



    Zur gleichen Zeit fand ein Protest vor dem Werfttor statt.



    Den Arbeitern wurde gesagt, die Arbeit sei "freiwillig", wer sich vor einer Coronainfizierung fürchte, könne zuhaus bleiben, dafür aber Urlaub nehmen oder Überstunden abbummeln. Zuhause bleiben auf eigene Kosten! Einen Tag mußten alle zum Arbeitsantritt durch einen Container, in dem Fieber gemessen wurde. Das passierte nie wieder. Die Arbeiter wurden auf die Schichten umverteilt und auch Leute, die zuvor immer nur in der Frühschicht gearbeitet haben, wurden nun auch auf die Spät- und Nachtschicht gelegt, ob sie wollten oder nicht. So sollte etwas mehr Distanz bei der Arbeit ermöglicht werden, war in der Praxis aber so nicht funktioniert.



    Social Distancing, 2 m Sicherheitsabstand? Je nach Lust und Laune.


    Strammstehen ganz in weiß.



    Auf dem Flugblatt ging es um die Arbeit und um die Kohle.



    Flugblatttext:
    Zitat
    Kranke Arbeit!

    Die Werft ist der größte Industriebetrieb in Kiel.
    Die Arbeit im Schiffsbau und in der -Reparatur ist hart und gesundheitsschädlich.
    Die Menschen werden auf der Werft unterschiedlich schlecht behandelt. Den Leiharbeitern geht es schlechter als den Festangestellten. Zahllose Fremdfirmen beschäftigen Menschen zu unterschiedlichen Bedingungen.

    Man arbeitet nicht auf der Werft, weil es so viel Spaß bringt, sondern weil man mit der Arbeit sein Geld verdient. Das Geld wird aufgefressen von immer höheren Mieten.

    Die Aufträge der Werft...

    ...sind großteils nicht akzeptabel. Sie kommen oft von Diktatoren und/oder es handelt sich um Rüstungsaufträge. Wir wollen die Schraube von Gewalt und Krieg nicht weiterdrehen. Wir wollen etwas bauen, was dem Leben dient und nicht zum Töten und Kriegführen bestimmt ist.

    Jetzt haben wir die Coronakrise
    Es wurden diverse Betriebe aus Gründen einer Ansteckungsgefahr geschlossen. Es sollen nur ,,systemrelevante" Bereiche weiterbetrieben werden. Seit wann ist U-Boot-Bau systemrelevant?

    Unsere Gesundheit ist wichtiger als Profitinteressen!
    Unsere Gesundheit steht an erster Stelle, doch wir brauchen auch Geld zum Leben. Wir müssen von der Arbeit freigestellt werden, bis die Ansteckungsgefahr vorüber ist. Kurzarbeitergeld ist möglich, es beträgt oftmals nur 60 Prozent des Nettolohns, bei Beschäftigten mit Kindern 67 Prozent, falls der Betriebsrat nicht etwas besseres ausgehandelt hat. Das Kurzarbeitergeld muß an alle, die auf der Werft tätig sind, ausgezahlt werden, auch an die Leiharbeiter und die Beschäftigten der Fremdfirmen. Niedriglöhner brauchen mehr, falls die 60% Regelung gilt. Ihr normaler Lohn reicht kaum zum Leben.

    Wir brauchen unser Einkommen, sind aber nicht bereit, dafür unsere Gesundheit zu opfern!


    Kommt mit auf die Straße am 1.Mai
    zum Krisenprotest mit 2m Sicherheitsabstand!

    Erstaunlich, daß selbst in den KN ähnliche Worte zu lesen sind:
    ZitatDie Außenpolitikerin Dagdelen kritisierte die Rüstungsexporte vor allem vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. "Während die UN zum weltweiten Waffenstillstand aufrufen, um die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen, gießt die Bundesregierung mit ihren Kriegswaffen in Krisengebiete weiter Öl ins Feuer", sagte sie. "Wir brauchen einen sofortigen Waffenexportstopp und eine Umstellung der Rüstungsindustrie auf zivile Güter wie medizinische Geräte. Es ist Zeit, für das Leben statt für den Tod zu produzieren."
    https://www.rnd.de/politik/rustungsexporte-erneut-zuwachs-im-ersten-quartal-trotz-corona-krise-H33LRGML33AHSYCPFE2ULYCOQI.html

    Im Hintergrund wartet weiteres Kriegsgerät.





    admin

    Auf der nächsten Werft gibt es Ärger wegen Arbeit und Corona...

    ZitatStreit bei Papenburger Meyer Werft zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat
    Grund: Uneinigkeit über Corona-Maßnahmen und Umfang der Arbeit
    https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/streit-wegen-corona-massnahmen-papenburg-meyer-werft-100.html


    Kuddel

    Die militärische Sparte soll ausgebaut werden:

    ZitatMarineschiffbau: Neue Großwerft im Norden?

    Es geht um das größte Rüstungsprojekt der Deutschen Marine, das Mehrzweckkampfschiff "MKS 180". Um den rund 5,5 Milliarden-Euro-Auftrag für vier Schiffe hatte sich auch German Naval Yards in Kiel (GNYK) mit Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) beworben.
    https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Gespraeche-ueber-neuen-Werftkonzern,werften400.html

    Kuddel

    ZitatBremer Lürssen-Werft könnte Teil einer neuen Großwerft werden

    Im Gespräch ist der Bremer Konzern demnach mit German Naval Yards und der Marine-Abteilung von Thyssenkrupp in Kiel. Die Idee einer neuen deutschen Großwerft für den Kriegsschiffbau gibt es offenbar seit Jahresbeginn.
    https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/werften-zusammelschluss-luerssen-bremen-marine-100.html


    ZitatWürden sich die drei Schiffswerften zusammenschließen, entstünde ein nationaler Champion im Marineschiffbau mit rund 9.800 Mitarbeitern. TKMS beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 6.000 Mitarbeiter, GNYK 1.100 und die Lürssen Werft 2.700. Die Marinetochter von ThyssenKrupp erwirtschaftete 2018/19 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro am Konzernumsatz von rund 42 Milliarden Euro.
    https://www.finance-magazin.de/deals/ma/findet-thyssenkrupp-endlich-eine-loesung-fuer-marine-systems-2055941/


    Kuddel

    Unfaßbar mit welcher Dreistigkeit die todbringende Rüstungsindustrie angepriesen wird:


    https://youtu.be/hhSxQWLf5io
    The GERMAN NAVAL YARDS Kiel shipyard looks back with pride at 180 years of experience and tradition in exploitation, deals with dictators and deathbringing products.




    https://youtu.be/iy3tVW1JcA0












    https://youtu.be/GZaX_rGYwVc
    thyssenkrupp Marine Systems announced on 4 November 2019 that the company will investing €250 million to Howaldtswerke Deutsche Werft in Kiel and modernize and expand this well-known shipyard in German as navy ship builder.


    https://youtu.be/yGFqpNIu64M
    Konzerntochter Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) liefert Kriegsschiffe an autoritäre Regime. Konkret geht es um U-Boote und Fregatten für die Türkei und Ägypten. Für Brasilien unter Rechtsaußen-Präsident Jair Bolsonaro will TKMS Korvetten bauen: https://urgewald.org/medien/thyssenkrupp-ngos-fordern-ruestungsgeschaefte-autokraten-stoppen


    https://www.youtube.com/watch?v=S5T-WJsreS8
    Geschäfte wie geschmiert - U- Boote made in Germany (ARD, 43min)
    Die Firma Thyssen-Krupp Marine Systems, eine Tochter von Thyssen-Krupp, dominiert den Weltmarkt für U-Boote. ...Korruptionsfälle im Zusammenhang mit Rüstungsexporten aus Deutschland...


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