Schlecker

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 18:54:49 Sa. 24.April 2004

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vampyrella

Krass. Ich werde mal drauf achten, ob wir bei uns jetzt auch so SchleckerXL Märkte mit bunten Punkten haben...Unglaublich.
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ManOfConstantSorrow

Streik bei Schlecker - Verdi sieht 12.000 Stellen in Gefahr

Frankfurt (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi stemmt sich mit einer Streikaktion am Montag gegen einen Stellenkahlschlag bei der Drogeriemarktkette Schlecker.

Im Rahmen des Unternehmensumbaus seien 12.000 Arbeitsplätze in Gefahr, warnte Verdi am Sonntag. Mehrere Hundert Schlecker-Beschäftigte aus vier Bundesländern wollen den Angaben zufolge in Ulm gegen Filialschließungen und Kündigungen protestieren. Die Konzernspitze versuche ferner die Mitarbeiter dazu zu zwingen, neue Arbeitsverträge zu deutlich verschlechterten Arbeits- und Einkommensbedingungen zu unterschreiben. Verdi bezifferte die Zahl der Schlecker-Beschäftigten auf rund 36.000. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Ehingen bei Ulm.

Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane kündigte an, die Proteste seien erst der Anfang einer Reihe von Aktionen. Mit diesen solle eine Rückkehr zu tariflichen Mindestbedingungen für die Schlecker-Beschäftigten erreicht werden.

Mit dem Protest in Ulm will Verdi auch Druck in den laufenden Tarifverhandlungen im Einzelhandel machen. Die Gewerkschaft fordert für die rund 2,7 Millionen Beschäftigten spürbare Einkommensverbesserungen sowie einen zügigen Abschluss der Verhandlungen.

http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE54G06R20090517
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

mlawrenz

Tageszeitung junge Welt
06.08.2009

»Auch die Kunden müssen in Aktionen einbezogen werden«
Schlecker trickst: Tausende sollen entlassen und zu Hungerlöhnen wieder eingestellt werden.
Ein Gespräch mit Hermann Schaus
Gitta Düperthal
Hermann Schaus ist gewerkschaftspolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion Die Linke im hessischen Landtag

Die Gewerkschaft ver.di warnt, die Drogeriekette Schlecker wolle Tausende Beschäftigte entlassen, um sie anschließend zu schlechteren Bedingungen in sogenannten Schlecker XL-Läden anzustellen. Die Linksfraktion im hessischen Landtag will nun, gemeinsam mit ver.di, zum Boykott der neuen Läden aufzurufen. Wie haben Sie von diesem Skandal erfahren?
Ver.di hat mich eingeladen, am Freitag in Groß-Bieberau im Landkreis Darmstadt-Dieburg bei einer Protestkundgebung um 16 Uhr vor dem Schleckermarkt zu den Beschäftigten zu sprechen. Dort will Schlecker vier Kolleginnen entlassen, um sie in unmittelbarer Nachbarschaft in einer neuen sogenannten XL-Filiale zu schlechteren Bedingungen wieder einzustellen. Das wollen wir in Kooperation mit der Gewerkschaft verhindern. Ich bin dort Wahlkreisabgeordneter, zudem war ich zwölf Jahre Geschäftsführer von ver.di Südhessen und kenne die Situation dort gut.

Miese Arbeitsbedingungen und Lohndumping bei Schlecker sind ein bekanntes Thema. Wie kommt es Ihrer Meinung nach zu Versuchen, die Ausbeutung erneut auf die Spitze zu treiben?
Schlecker versucht wie andere Unternehmen auch – beispielsweise das Darmstädter Echo – die Gunst der Stunde zu nutzen. Diesen Geschäftsführungen kommt die Schwächung der Gewerkschaften durch die Agenda-Politik der letzten Jahre gerade recht, um den Niedriglohnsektor massiv auszudehnen. Die Unternehmer glauben offenbar, jetzt wieder Tarifflucht begehen zu können. Ich erinnere mich noch genau daran, daß das Inhaber-Ehepaar Anton und Christa Schlecker 1998 zu je zehn Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von einer Million Euro verurteilt wurden, weil die Behauptung, Schlecker bezahle nach Tarif, sich als Betrugsversuch herausgestellt hatte. Anscheinend hat aber die Strafe das auf mehrere Milliarden Euro geschätzte Ehepaar sowie die Geschäftsleitung nicht zur Einsicht gebracht.

Was plant Schlecker genau?
Vor Jahren wurde das Unternehmen durch eine Gewerkschaftskampagne gezwungen, Tariflöhne zu zahlen und Betriebsräte zuzulassen – und nun will es das Rad der Geschichte wieder zurückdrehen. Die Firma will offenbar sogar sittenwidrige Löhne zahlen, die um mehr als 30 Prozent niedriger als der ortsübliche Lohn sind. In Hessen muß Schlecker zur Zeit 12,36 Euro pro Stunde zahlen, geplant ist, auf 7,80 Euro heruntergehen. Bundesweit werde je nach Marktlage, sogar Stundenlöhne von 3,50 bis 6,50 Euro angepeilt. Unserer Ansicht nach wendet sich die Umstrukturierung auch gegen die erfolgreich arbeitenden Betriebsräte. In Südhessen sind hauptsächlich Frauen aktiv – sehr engagiert und kämpferisch. Diese Durchsetzungskraft und gewerkschaftliche Stärke will man zerschlagen.

Beschäftigte, die längere Zeit unter Druck der Geschäftsleitungen stehen, leiden häufig unter einem Burn-Out-Syndrom. Wie reagieren sie psychisch auf die Schlecker-Pläne?
Keiner der Beschäftigten kann sicher sein, daß nicht an seinem Standort ein formaljuristisch selbständiger, tarifloser XL-Laden eröffnet wird. Da steht dann genauso Schlecker dran. Einzig die Logos unterscheiden sich durch sechs Punkte unter dem Schriftzug. D. h., die Beschäftigten stehen permanent unter Druck durch die ständige Angst Entlassung und Lohnsenkung. Da müssen auch die Kunden in Aktionen einbezogen werden.

Weshalb nehmen Sie sich als Landtagsfraktion der Partei die Linke des Themas an? Wollen Sie wieder an die Basis gehen, weil im Landtag mit CDU/FDP-Mehrheit alles abgebügelt wird und nichts zu erreichen ist?
Wir haben uns die ganze Zeit schon mit gewerkschaftlicher Politik beschäftigt. Zu den Streiks bei Federal Mogul und in den Kitas haben wir jeweils eine aktuelle Stunde im Landtag durchgesetzt. Wir sind basisorientiert – brauchen es also nicht erst zu werden.

Ist Politik an der Basis insofern erfrischender, weil Die Linke im Landtag sowieso immer überstimmt wird?
Nach unserem Verständnis gehören Probleme von Arbeitnehmern, von sozial Benachteiligten, sowie ihrer Gruppen auch in den Landtag. Wir bringen das permanent ein.
"Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Reichen, die Krieg führt und wir sind dabei zu gewinnen'"
Warren Buffet, zweitreichster Mann der Welt


16_LE


Auferstanden

machen das, was in einem auferstandenen frühkapitalistischen Gesellschaftssystem ihnen ermöglicht wird.

Ob Substituierung von Unternehmen gegen neue Unternehmen, erleichterter, bzw fehlender Kündigungschutz, Mini- Midi- Praktika- Tätigkeiten,
Probearbeit, 400€-Jobs, Kinderarbeit ab 13 ( für einge A.-Bereiche).
Dieser Staat entwickelt sich zu einem Sklavenrreich, einschl. der herangezüchteten Zombie-Mentalität der beauftragten Scherken.




jobless0815

Dachte, ich reaktievire den alten thread mit aktuellen Ereignissen,
sodass auch visuell klar wird, das es u.a. bei Schlecker Methode hat:



14.09.2009

Vor dem Drogeriemarkt in der Frankfurter Straße haben sich ein paar vereinzelte Demonstranten versammelt. Foto: Nietner
Die Eröffnung des neuen Drogeriemarktes in der Frankfurter Straße war von Protestkundgebungen begleitet. Die Mitarbeiter sollen künftig nur noch halb so viel Gehalt bekommen wie bisher.

Hattersheim. Seit Freitag bietet ein neuer Laden in der Frankfurter Straße seine Waren feil. Luftballons vor dem Schaufenster markierten die Eröffnung eines Schlecker XL-Marktes. Zur Einweihung des Discounters kamen aber nicht nur neugierige Kunden. Demonstranten mit Fahnen und Schildern versammelten sich vor der neuen Drogerie-Filiale. «XL Schlecker – XXL Lohndrücker», war auf dem Plakat eines Teilnehmers zu lesen. Der DGB-Ortsverband hatte zu der Kundgebung eingeladen, um die Geschäftspraktiken des Filialisten anzuprangern.

«Hier wird gerade das Gegenteil von zusätzlichen Arbeitsplätzen geschaffen», schallte es aus einem Megafon. «Bestehende Arbeitsplätze mit Mindestlohn werden vernichtet», betonte Carlo Graf, Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes. Der Gewerkschafter kritisierte, dass Schlecker eine neue Firma gegründet habe, um Stundenlöhne gemäß Einzelhandelstarifvertrag zu umgehen. Das Unternehmen hat seine alte Filiale in der Frankfurter Straße geschlossen. «Die Mitarbeiter wurden aus betrieblichen Gründen gekündigt», so Carlo Graf. Statt der früheren Stundenlöhne von 12,98 Euro werde im XL-Markt nur noch die Hälfte bezahlt. Der restliche Bedarf müsse durch Steuermittel mit Hartz IV ergänzt werden. Aktuell gebe es vier XL-Märkte in Hessen, sagte Graf, der erwartet, dass sich der Trend ausbreitet. In Okriftel sei man unsicher, ob die dortige Filiale ebenfalls durch einen XL-Markt ersetzt werde. «Die Mitarbeiter wissen nicht, was sie erwartet», so der Ortsverbandsvorsitzende. «Es ist wie eine Drohung, die im Raum schwebt.»

An der Demonstration beteiligten sich die SPD-Bundestagskandidatin Nicole Ritter und der Kandidat der Linken, Fritz-Walter Hornung. Trotz des gemeinsamen Anliegens vermittelten die Anhänger beider Parteien vor der Drogerie wenig Einigkeit. Zwei getrennte Gruppen schienen für sich alleine zu demonstrieren. «Mich stört es, dass hier zwei Gruppen stehen», sagte Teilnehmerin Monika Dahms. «Die müssen aufhören, aufeinander rumzuhacken», so die Hattersheimerin. «Ich würde mir wünschen, dass sich bei diesem Anlass Menschen versammeln und nicht Parteien.»

«Viele unserer Mitglieder sind von der SPD-Politik enttäuscht», erklärte Thomas Matthes, Stadtverordneter der Linken in Eschborn. Er fand, man solle die getrennte Aufstellung «nicht überbewerten». Angeheizt wurden die politischen Spannungen von Wolfgang Gerecht. Der ehrenamtliche Helfer im Hattersheimer Hartz-IV-Café ärgerte sich über eine Äußerung von Ritter, in der die SPD-Kandidatin Hartz IV verteidigte. Diese wiederum hätte sich gewünscht, dass bei der Kundgebung des DGB die Gemeinsamkeiten statt der Unterschiede betont worden wären. «Wir wollen in diesem Bereich gerne gemeinsame Sache machen.» sas


http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.php/rmn01.c.6534482.de


Workless

ZitatDie kleinen Läden werden geschlossen (Einzelhandelstarifverträge) und nebenan werden  xxl-Läden eröffnet.
Hä? Dann müsste man ja neu anmieten oder kaufen.
Hier werden einfach nur ein paar bunte Punkte auf den ehemaligen Schlecker-Laden geklebt.

Kater

ZDF, Frontal21, Sendung vom 01.12.2009, 21.00

ZitatLohndrücken nach Schlecker-Art - Abgeschoben in die Leiharbeit
von Christian Esser, Norbert Hansen und Joe Sperling

Schlecker ist mit rund 10.000 deutschen Filialen Marktführer unter den Drogerieketten. Doch die häufig engen, zugestellten Verkaufsflächen treiben viele Kunden zur Konkurrenz. Nun will Schlecker 4000 kleine Geschäfte schließen und dafür rund 1000 größere "XL-Märkten" aufmachen. Den Mitarbeitern wird erst gekündigt und dann ein neuer Vertrag über eine Zeitarbeitsfirma angeboten - mit Niedrigstlöhnen und Befristung.

Prof. Stefan Sell: Schlecker betreibt offensichtliche Tarifflucht.1975 war Schlecker im Drogeriegeschäft der Bundesrepublik der Trendsetter. Nachdem gerade die Preisbindung für Drogerieartikel gefallen war, eröffnete die Familie des schwäbischen Metzgers Anton Schlecker den ersten Discountmarkt. Zwei Jahre später betrieben die geschäftstüchtigen Schwaben schon über 100 solcher Läden. Das jahrzehntelange Erfolgskonzept: Kampfpreise, kleine Läden, wenig Personal, niedrige Löhne.

Doch offenbar reicht das nicht mehr aus. Seit einigen Jahren punkten die Konkurrenten Rossmann, dm und Müller - mit größeren Läden, mehr Angebot bei gelegentlich noch niedrigeren Preisen. Das Familienunternehmen Schlecker steht unter Druck und gibt den, so Gewerkschafter, an die Mitarbeiter weiter. Frontal21 berichtete bereits 2004 über schlechte Arbeitsbedingungen und Niedriglöhne. In den meisten Schlecker-Filialen führte damals nur eine Mitarbeiterin den gesamten Geschäftsbetrieb. Die Schlecker- Läden waren so zum Anziehungspunkt für Raubüberfälle geworden.

Kündigungsschutz wird ausgehebelt
Nun ist Schlecker erneut ein Thema für Frontal21, denn auch die Sanierung soll auf Kosten und zu Lasten von Mitarbeitern abgewickelt werden, so Kritiker. Der Volkswirtschaftler Stefan Sell von der Fachhochschule Koblenz beschreibt das System der rigiden Personalkostensenkung so: " Ein zentraler Baustein dieses Modells ist eine offensichtliche Tarifflucht von Schlecker. Der entscheidende Hebel zum Erreichen dieses Ziels war die Gründung einer neuen Gesellschaft als Betreiberin der XL-Filialen, die nicht tarifgebunden ist."

Schlecker hebelt so jeden Kündigungsschutz bei der Schließung der alten Läden aus. Die gekündigten Mitarbeiter können sich sofort bei der Zeitarbeitsfirma Meniar mit Sitz im sächsischen Zwickau für Schlecker- XL bewerben. Dort erhalten sie in der Regel nur befristete Verträge und einen Brutto-Stundenlohn von 6,61 bis 7,35 Euro, statt vorher 12,50 Euro. So werden Mitarbeiter zu Leiharbeitern. Für den Volkswirtschaftler Stefan Sell ist das ein "fatales Zusammenspiel von Preisdumping und Lohndumping".

Druck auf Mitarbeiter
"Die Beschäftigten stehen unter einem ungeheuren Druck. Sie machen es nicht freiwillig, sondern da, wo hohe Arbeitslosigkeit ist, in strukturschwachen Gebieten, wo sie keine andere Wahl haben, als diese Lohndrückerarbeitsverträge zu unterschreiben, tun sie das auch", sagt Achim Neuman von Verdi im Interview mit Frontal21. Schlecker verfolge so mittelfristig das Ziel, seine komplette Stammbelegschaft auszuwechseln, um schließlich mit Leiharbeitnehmern und geringfügig Beschäftigten seine Läden zu betreiben.
 
Schlecker weist die Vorwürfe zurück. Die Schließung von Schlecker- Filialen, dort wo XL- Märkte eröffnet würden, käme nur in Einzelfällen vor. Von Dumpinglöhnen könne keine Rede sein. Mitarbeiter würden auch nicht gedrängt, Verträge mit dem Billiglohn-Unternehmen zu unterschreiben.

Düster und Diskriminierend
Verdi-Gewerkschafter Neumann sieht das anders. "Schlecker saniert sich nicht nur auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern auf dem Rücken der gesamten Gesellschaft", so Neumann, denn viele Angestellte müssten dann mit Hartz IV aufstocken. "Die Zukunft einer Schlecker-Verkäuferin sieht so aus, dass sie geringfügig beschäftigt sein wird, dass sie Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse haben wird, dass sie zur Arbeitsagentur gehen muss, um aufzustocken, um ihre Existenz überhaupt absichern zu könnten." Die Mitarbeiter würden kaum im Stande sein, eine Alterssicherung aufzubauen. Für ihre Rente sehe es dann ganz düster aus. Es sei diskriminierend, empört sich Neumann.

Volkswirtschaftler Stefan Sell appelliert an die Verbraucher: "Auch das Einkaufen kann ja eine politische Handlung sein. Nicht immer, aber manchmal und gezielt würde es helfen, die Rutschbahn nach unten vielleicht aufzuhalten".

http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,7950050,00.html

Alan Smithee

Das, was bei Schlecker gerade bekannt wird, machen andere Unternehmen schon seit längerer Zeit..etwa bei Herlitz. (Schreibwarenhersteller). Dort bekamen die Leute teilweise nach 30 Jahren die Kündigung, durften aber sofort wieder an ihrem alten Arbeitsplatz weiterarbeiten...so macht das auch Fiege oder Econ. Dank z. T auch noch  hauseigener Leihbude zu deutlich schlechteren Konditionen..

Bei uns in den Schlecker-Filialen ist eines enorm auffallend: die meisten Arbeiterinnen sind alleinerziehend, oder stecken in sehr schweren Lebensumständen. Arbeiten dort nur Teilzeit, sind also zusätzlich noch auf Leistungen von AfA oder ARGE angewiesen. Das hilft natürlich enorm, ausgerechnet solche Leute unter Druck zu setzen...
...still dreaming of electric sheep...

Auferstanden

man sollte dabei aber nicht vergessen, bei aller geldgeil- berechtigten Kritik dieser Ausbeuteruntenehmen,
dass hier im Regelfall legale Optionen verwendet werden, um diese asoziale, arbeitsmarktpolitischen Veränderungskündigungen
überhaupt durchzusetzen zu können.
Wirkliche Kritik sind verurschaungsgemäss an die gekauften verantwortlichen Politiker zu richten.

Alex22

Zitat von: Auferstanden am 14:17:20 So. 06.Dezember 2009
man sollte dabei aber nicht vergessen, bei aller geldgeil- berechtigten Kritik dieser Ausbeuteruntenehmen,
dass hier im Regelfall legale Optionen verwendet werden, um diese asoziale, arbeitsmarktpolitischen Veränderungskündigungen
überhaupt durchzusetzen zu können.
Wirkliche Kritik sind verurschaungsgemäss an die gekauften verantwortlichen Politiker zu richten.
Sehe ich etwas anders. Der Kunde ist König. Dann soll er auch die Macht des Königs anwenden.
Boykottiert solche Läden und es wird sich was ändern. Die Politiker geben schon lange nicht mehr den Ton an.


http://www.lag-hartziv-muss-weg.de/pages/posts/der-einzelfall-schlecker57.php

Hedgegina

Seh ich auch so. Läden, die mir nicht gefallen (aus welchen Gründen auch immer) - frequentiere ich nicht. In der Hoffnung, dass viele  Menschen diese Entscheidung ebenso für sich treffen (oder nach Surfen in diesem Forum oder animiert durch irgendwelchen anderen Quellen).

Zu dem, was Alan Smithee zwei Postings davor sagt - auch wenn das jetzt möglicherweise nicht 100%ig passt - fällt mir ein, dass es mal einen ziemlich eindringlichen Tatort mit Ulrike Folkerts gab. Thematisch Richtung Abhängigkeitsverhältnis Kassiererinnen - Leiter der einzelnen Filialen - Unternehmensleitung. Je weiter die Spirale nach unten ging - desto mehr buckeln.    X(

Pinnswin

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

ManOfConstantSorrow

Eine Frau bewarb sich bei der Drogeriekette Schlecker – und landete bei einer privaten Jobvermittlung: Die kassierte Subventionen, bevor sie die Frau wieder zu Schlecker schickte.

http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/abzocke-beim-arbeitsamt/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

vampyrella

Kabel Deutschland beschäftigt in seiner Niederlassung im Osten zu 80% Leiharbeiter über Jahre hinweg schon. Das Beispiel hat gut Schule gemacht würde ich sagen.
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ManOfConstantSorrow

Wer auf seine Rechte pocht, hat's schwer. In den Filialen der Drogeriekette Schlecker herrscht giftige Atmosphäre – vor allem für Betriebsrätinnen. Der Artikel von Anne Kathrin Koophamel in Die Abendzeitung vom 18. Jan 2010 dokumentiert vier Fälle. Aus dem Text:
Zitat,,...Sechs Abmahnungen hat auch Corinna S. erhalten. Eine wegen einer Spinnwebe im Keller. Seitdem wartet die 36-jährige Corinna S. auf ihre Kündigung wegen einer Nichtigkeit. ,,Ich bin an meinen Grenzen, ich habe Angst bei der Arbeit", sagt Corinna S. Auch, weil in einer Filiale im Raum München eine Kollegin Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls wurde. ,,Die musste am Ende noch beweisen, dass ihr die Knarre an die Schläfe gehalten wurde, und dass nicht sie das Geld aus der Kasse genommen hatte."..."
http://www.abendzeitung.de/geld/159890
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Ziggy

Ok, Frage: Vor was hat die eigentlich noch Angst? Und warum? Was muß denn noch passieren?
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

admin

Wir beobachten, daß Threads zu bestimmten Unternehmen eine riesige Zahl von Klicks bekommen. Viele geben mal kurz ihren Arbeitgeber als Suchbegriff bei der Internetrecherche ein und landen dann auf den Seiten von chefduzen.de. Es geht uns aber hier nicht darum zur Unterhaltung skurrile Nachrichten über Unternehmen zu veröffentlichen, das ,,Forum der Ausgebeuteten" will die Menschen im Ausbeutungsverhältnis stärken. Unsere Dienstleistung besteht im Wesentlichen darin, daß wir dieses Forum zur Verfügung stellen und es moderieren. Eine praktische Wirkung gibt es erst dann, wenn die Betroffenen es selbst zum Informationsaustausch nutzen.

Bisher wird das Forum in viel zu großem Maße passiv genutzt. Man wartet auf hilfreiche Informationen und bemüht sich viel zu wenig, welche zu geben.


Es ist nicht nötig gewerkschaftliche oder politische Erfahrungen zu besitzen. Es ist hilfreich, wenn einfache Dinge im Alltag eines Betriebes beschrieben werden. Umstrukturierungen, Einführung neuer Technologien, Auslagerungen, Einsatz von Fremdfirmen oder Leiharbeit. Auch das Klima am Arbeitsplatz zwischen Kollegen und Vorgesetzten soll hier besprochen werden. Und besonders interessant sind alle Versuche sich zu wehren, egal ob sie erfolgreich sind oder kläglich scheitern. Melden viele sich krank oder sind auf der Suche nach einem anderen Arbeitsplatz? Wie verhalten sich Betriebsrat und Gewerkschaft? All das hat seinen Platz bei chefduzen.de und diese Infos können auch Ausgebeuteten aus anderen Betrieben/Branchen weiterhelfen.

Auf Eure Mitarbeit kommt es an!

Kuddel

ZitatSchlecker Drogeriemärkte in Offenbach werden bestreikt

In vielen Filialen des Drogeriemarktes Schlecker im Raum Offenbach und Frankfurt bleiben heute am Mittwoch die Türen zu.

OFFENBACH/FRANKFURT. Die Gewerkschaft ver.di ruft bereits zum zweiten Mal die Angestellten zu einem ganztägigen Streik auf. Am Vormittag wollen sich die Mitarbeiter in Frankfurt zu einer Protestkundgebung treffen. ver.di fordert für den hessischen Einzelhandel eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent. Von Seiten der Arbeitgeber seien jedoch nur 1,5 Prozent angeboten worden.

ver.di scheut keinen härteren Arbeitskampf

Gewerkschaftssekretär Klaus Grawunder sagte im PV-Gespräch:  ,,Wenn die Arbeitgeber kein verbessertes Angebot auf den Tisch legen, dann werden wir weitere Streikmaßnahmen- auch weitere Betriebe, die wir bisher nicht zum Streik aufgerufen haben- aufrufen. Es gibt weitere große Betriebe, auch Kaufhäuser, die in der Planung sind. Und wir werden auch neue Streikmethoden ausprobieren, die die Arbeitgeber bisher von uns noch nicht erlebt haben."
http://www.primavera24.de/lokalnachrichten/rhein-main-gebiet/10667-schlecker-drogeriemaerkte-in-offenbach-werden-bestreikt-.html

Kuddel

ZitatSchlecker will Hunderte Filialen schließen

Erst bespitzelt - und bald schon entlassen? Die mit einer Überwachungsaffäre in die Kritik geratene Drogeriekette Schlecker will nach Umsatzeinbrüchen bis zu 800 Filialen schließen
.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/hohe-verluste-schlecker-will-hunderte-filialen-schliessen-1695013.html#utm_source=sternde&utm_medium=zhp&utm_campaign=wirtschaft&utm_content=snippet-aufmacher

ManOfConstantSorrow

Ehemalige Protzzentrale, erbaut aus den Profiten durch Lohndumping.



Der Gangster und die wohlwollenden Juristen.



ZitatAnton Schlecker war einst der Drogeriekönig von Europa. Nun droht ihm sogar eine Gefängnisstrafe.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/droht-anton-schlecker-gefaengnisstrafe-fuer-insolvenz-anklage-1.4178441?cache=.html.html%2F.html.html

Glaub' ich nicht.

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Rappelkistenrebell

Anton Schlecker: Angeklagt wegen vorsätzlichen Bankrotts


2013 in Esslingen: Mitglieder der Kinderorganisation ROTFÜCHSE überbringen "Schlecker-Frauen" ihre Solidarität (rf-foto)

15.04.16 - Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Anton Schlecker, seine Frau und seine beiden Kinder sowie zwei Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young Anklage wegen vorsätzlichem Bankrott erhoben. In den 1970er Jahren begann der damalige Wurstfabrikant Schlecker den Aufbau eines milliardenschweren Drogeriemarkt-Imperiums mit zuletzt 14.000 Filialen und 50.000 Mitarbeitern. Was als "Erfolgsgeschichte im europäischen Einzelhandel" bejubelt wurde, fußte auf einer besonders ausgefeilten Ausbeutung der Beschäftigten, meist Verkäuferinnen, und rigorosen Unterdrückungsmaßnahmen.

1998 wurde das Ehepaar Schlecker vom Landgericht Stuttgart zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung und zu einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro verteilt, weil den Schlecker-Beschäftigten vorgetäuscht worden war, sie würden nach Tarif bezahlt. Aber das war nur die Spitze eines Eisbergs von gnadenlosem Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen. Bespitzelung, geheime Kamera-Überwachung, Entlassung und Wiedereinstellung in die hauseigene Leiharbeitsfirma zu Hungerlöhnen (6,78 Euro) usw. Das sollte nicht vergessen werden, wenn Schlecker jetzt wegen seiner betrügerischen Machenschaften angeklagt wird.

2012 – auf dem Höhepunkt der Weltwirtschafts- und Finanzkrise – schrumpfte der Markt für Drogerieartikel. Schlecker wurde Konkurrenten wie "Rossmann" und "dm" geopfert, die zu finanzstarken Übermonopolen gehören und dadurch bereits 2012 jeweils mehr als 10 Prozent Umsatzsteigerung erzielen konnten (siehe "rf-news"-Artikel vom 2.6.2012).

Als die Insolvenz drohte, brachte Anton Schlecker für sich und seine Familie die Schäfchen ins Trockene. Während die entlassenen 23.400 Verkäuferinnen in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden und nur ca. 9.000 von ihnen nach einem Jahr wieder Arbeit hatten, begann Anton Schlecker ein Geschacher um den Erhalt seines Privatvermögens. Seit Jahren schon bezahlte er seiner Frau ein "Einkommen" von 60.000 Euro im Monat, übertrug das luxuriöse Familienanwesen in Ehingen auf sie und übertrug "verdächtige unentgeltliche Vermögensübertragungen auf Familienangehörige", wie es im Durchsuchungsbeschluss der Stuttgarter Staatsanwaltschaft von 2012 heißt. An seine Kinder übertragene, ausgelagerte Firmen erwirtschafteten rekordverdächtige Kapitalrenditen von über 40 Prozent - auf Kosten der Drogeriemärkte.

Die "Schlecker-Frauen" und ihre fantasievollen Kampfaktionen wurden zu einem geflügelten Begriff. Gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft ver.di setzten sie in hartnäckigen Auseinandersetzungen Tarifverträge und bessere Arbeitsbedingungen durch. Die Insolvenz von Schlecker und Vernichtung tausender Arbeitsplätze konnten sie nicht verhindern. Die Anklage gegen Anton Schlecker und seine Familie hört sich nach "später Gerechtigkeit" an, umfasst aber nur einen zweistelligen Millionenbetrag.

Schlecker ist ein exemplarisches Beispiel für kapitalistische Profitgier, hemmungslose Bereicherung, rücksichtslose Ausbeutung und Unterdrückung - verkauft im Gewand des "schwäbischen Biedermanns". In den bürgerlichen Medien wird er teilweise als bedauerlicher "Einzelfall" dargestellt.

Im Vergleich zu den führenden Monopolen des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals ist Schlecker jedoch nur ein "kleiner Fisch". Sie verschieben ständig völlig legal Milliardenbeträge aus ihren Profiten zwischen verschiedenen Standorten hin und her, um mit angeblichen "Verlusten" Massenentlassungen zu rechtfertigen und sich der Zahlung von Steuern in den jeweiligen Ländern zu entledigen. Die Enthüllungen über die "Panama Papers" zeigen, dass Steuerhinterziehung in diesen Kreisen zum "guten Ton" gehört. Strafverfolgung haben sie nicht zu befürchten.

Viele Gründe, über dieses System hinauszudenken und für die Abschaffung jeder kapitalistischen Ausbeutung und Unterdrückung im echten Sozialismus einzutreten.

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw15/anton-schlecker-angeklagt-wegen-vorsaetzlichen-bankrotts
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

dagobert

ZitatVorwurf des vorsätzlichen Bankrotts: Staatsanwaltschaft klagt Anton Schlecker in 36 Fällen an

Firmen­patriarch der Drogerie­markt­kette Schlecker soll kurz vor der Insolvenz viel Geld in Sicherheit gebracht haben
Das Aus der Drogerie­markt­kette Schlecker war eine der spektakulärsten Pleiten der deutschen Handels­geschichte. Nun muss Anton Schlecker wohl vor Gericht. Wo sind die Millionen?

Laut Staats­anwaltschaft soll Anton Schlecker sein Privat­vermögen rechtzeitig vor der Insolvenz in Sicherheit gebracht haben
Kurz vor dem Niedergang seines Drogerie­imperiums soll Anton Schlecker in 36 Fällen viel Geld beiseite geschafft haben. Die Stuttgarter Staats­anwaltschaft wirft ihm vor, damit sein Vermögen kurz vor der Pleite vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt zu haben, wie die Behörde mitteilte. Darüber hinaus soll Schlecker 2009 und 2010 den Zustand des Konzerns im Konzern­abschluss falsch dargestellt und vor dem Insolvenz­gericht unrichtige Angaben gemacht haben. Die Familie Schlecker war zunächst nicht für eine Stellung­nahme zu erreichen.

Anklage wurde auch gegen Schleckers Ehefrau, seine zwei Kinder und zwei Wirtschafts­prüfer erhoben
Die Staats­anwälte der Schwerpunkt­staats­anwaltschaft für Wirtschafts­kriminalität in Stuttgart ermittelten jahrelang gegen Schlecker. Neben dem 71 Jahre alten Firmen­patriarchen sind auch seine Ehefrau Christa, seine zwei Kinder sowie zwei Wirtschafts­prüfer angeklagt. Sie sollen Anton Schlecker geholfen haben beim vorsätzlichen Bankrott. Auf Bankrott steht eine Strafe von bis zu fünf Jahren, bei besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren Haft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet nun das Landgericht Stuttgart. Ob das noch in diesem Jahr passieren wird, ist offen.

Schleckers Kinder Meike und Lars müssen sich zudem wegen Insolvenz­verschleppung und Untreue verantworten
Sie sollen das Logistik­unternehmen LDG als faktische Geschäfts­führer um mehrere Millionen Euro geschädigt haben: Obwohl sie von den Schulden und Verlusten des Unternehmens wussten, sollen sie sich Millionen Euro als angebliche Gewinne aus dem Geschäfts­jahr 2011 ausschütten haben lassen.

Außerdem sollen sie ihrer Mutter mehr als 50 000 Euro auf das Privatkonto für nie geleistete Berater­tätigkeiten überwiesen haben. Ein weiteres Mal sollen 19 000 Euro illegal auf das Privatkonto der Mutter geflossen sein. Meike und Lars Schlecker hätten zudem bewusst versäumt, rechtzeitig einen Insolvenz­antrag zu stellen.

Die beiden Wirtschafts­prüfer sollen die falsche Bilanzierung Schleckers zwar erkannt, aber dennoch erklärt haben, dass die Jahres­abschlüsse den gesetzlichen Vorgaben entsprächen.
[...]
Die Staats­anwaltschaft betrachtet 13 von 36 Fällen als besonders schwer.
http://www.anwaltsregister.de/Rechtsnachrichten/Vorwurf_des_vorsaetzlichen_Bankrotts_Staatsanwaltschaft_klagt_Anton_Schlecker_in_36_Faellen_an.d2353.html
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Just B U

Gut so.

Ich hoffe sie und ihresgleichen schmoren in der Hölle!    >:D
Die Dummheit der Einen ist die Macht der Anderen.
Je dümmer u. desinteressierter die Einen desto mächtiger die Anderen.

Hätte man den christlichen Klerus mit der gleichen Vehemenz verteidigt, wie Teile der Linken das heute mit dem islamischen tun, hätte die Aufklärung nie stattgefunden.
Seyran

Kuddel

ZitatAnklage wegen vorsätzlichen Bankrotts
Anton Schlecker wird der Prozess gemacht

Der ehemalige Drogeriemarktkönig Anton Schlecker muss sich wegen vorsätzlichen Bankrotts vor Gericht verantworten. Das Stuttgarter Landgericht hat den Prozessauftakt am 6. März 2017 nun auch offiziell bestätigt.


Das Aus der Drogeriemarktkette Schlecker aus Ehingen (Alb-Donau-Kreis) war eine der spektakulärsten Pleiten der deutschen Handelsgeschichte. Am Freitag hat das Stuttgarter Landgericht bestätigt, die Anklage gegen den 72-Jährigen zugelassen zu haben. Der Mammutprozess soll am 6. März 2017 in Stuttgart beginnen.

Im April hatte die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen Schlecker erhoben. Er soll sein Vermögen demnach auf illegale Weise vor der Pleite vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt haben. In der Klageschrift wird dem Kaufmann unter anderem vorgeworfen, bei der Schlecker-Pleite im Jahr 2012 Vermögenswerte in zweistelliger Millionenhöhe beiseite geschafft zu haben. Zudem soll Schlecker 2009 und 2010 den Zustand des Konzerns im Konzernabschluss falsch dargestellt und vor dem Insolvenzgericht unrichtige Angaben gemacht haben.

Laut Staatsanwaltschaft geht es in dem Prozess gegen Anton Schlecker um vorsätzlichen Bankrott in mehreren Fällen. Schleckers Ehefrau Christa, Sohn Lars und Tochter Meike sollen Beihilfe zum Bankrott geleistet haben.
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/anklage-wegen-vorsaetzlichen-bankrotts-wird-anton-schlecker-der-prozess-gemacht/-/id=1622/did=18622822/nid=1622/1r5jsmu/

ManOfConstantSorrow

ZitatSchlecker-Prozess
Schlecker-Familie will sich vor Gefängnis retten



  • "Es ist nichts mehr da", hatte Anton Schleckers Tochter Meike nach der Insolvenz des Drogerie-Imperiums verkündet.
  • Später zahlte die Familie zehn Millionen Euro an den Insolvenzverwalter zurück.
  • Jetzt kommen weitere vier Millionen Euro hinzu - kurz vor dem Urteil im Bankrott-Prozess, in dem es um mutmaßlich verschobenes Vermögen geht.

Ins Gefängnis zu kommen, das ist keine schöne Vorstellung. Die Familie Schlecker hat vergangene Woche vier Millionen Euro an den Insolvenzverwalter ihrer pleitegegangenen Drogeriekette gezahlt - beziehungsweise mitgeteilt, dies zu tun. Allem Anschein nach, um das Landgericht Stuttgart milde zu stimmen. Die 11. Große Wirtschaftsstrafkammer will demnächst ihr Urteil über den gescheiterten Firmen-Patriarchen Anton Schlecker, 73, und seine Kinder Lars, 46, und Meike, 44, sprechen. Freiheitsstrafen sind nicht ausgeschlossen.

Die Staatsanwaltschaft wirft allen dreien einen "besonders schweren Fall von Bankrott" vor. Sie sollen angesichts der drohenden Insolvenz mehrere Millionen Euro auf Privatkonten verschoben haben, um das Geld dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. Der Prozess läuft bereits seit März. Doch erst jetzt, kurz vor dem Ende des Verfahrens und in Anbetracht einer möglicherweise drohenden Gefängnisstrafe, zahlen die Schleckers weiteres Geld an den Insolvenzverwalter zurück: Zwei Millionen Euro überweist Mutter Christa für ihren auf dem Papier mittellosen Ehemann, je eine Million der Sohn und die Tochter. Dies erklärten die Angeklagten am Montag vor Gericht.

Die Zahlung diene dem "Zwecke der Schadenswiedergutmachung", wie es der Anwalt von Lars Schlecker formulierte. Die Verteidiger betonten auch, dass der Insolvenzverwalter diese Zahlung nicht eingefordert habe - sondern dass die Familie aus eigenem Antrieb überwiesen habe. Während Meike und Lars ihre Summen aus dem eigenen Vermögen bezahlten, musste Anton Schlecker nach eigenen Angaben seine Ehefrau "bitten und überzeugen", die Summe in seinem Sinne zu überweisen. Er selbst sei seit der Insolvenz mittellos: "Ich habe mein gesamtes Vermögen verloren", sagte er am Montag. Und fügte hinzu: "Lamentieren nützt nichts, das war in meinem Leben immer schon so."

"Es ist nichts mehr da", hatte Meike Schlecker beteuert

10,1 Millionen Euro hatte die Familie Schlecker schon vor Jahren herausgerückt. Jetzt kommen also weitere vier Millionen hinzu. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil Meike Schlecker am 30. Januar 2012 einen Satz gesagt hatte, der in die Geschichte der deutschen Firmenpleiten einging: "Es ist nichts mehr da", beteuerte die Tochter damals mit bleichem Gesicht auf einer Pressekonferenz wenige Tage nach der Pleite. Ihr Vater Anton, der die Firma als Einzelkaufmann geführt hatte, habe "alles in das Unternehmen eingebracht".

Diese Aussage führte die Familie Schlecker gut ein Jahr später, im März 2013, selbst ad absurdum: Sie einigte sich mit Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz auf die Rückzahlung der 10,1 Millionen Euro. Mit dieser Summe wurden Vermögensübertragungen von Anton Schlecker an seine Familie quasi wiedergutgemacht. Im Gegenzug durften die Schleckers Immobilien und Sachgüter behalten. Zum Beispiel die Privat-Villa in Ehingen bei Ulm, die Anton seiner Ehefrau Christa am 11. August 2009 kostenlos übertragen hatte.

Obwohl Schlecker als Einzelkaufmann mit seinem gesamten Privatvermögen für seine Schulden haftet, wohnt das Paar deshalb auch nach der Pleite in dem Anwesen hinter mächtigen Mauern. Die eheliche Gütertrennung macht's möglich. Die 25 000 Beschäftigten der Drogeriekette, meist Frauen mit geringem Lohn, kamen schlechter weg. Sie verloren ihre Arbeitsplätze.

Das Nachtatverhalten fließt ins Urteil mit ein

Aus der Villa in Ehingen muss Anton Schlecker seit März regelmäßig nach Stuttgart fahren, wo gegen ihn und seine Kinder verhandelt wird. Gattin Christa war ursprünglich auch angeklagt. Das Verfahren gegen sie wegen Beihilfe zum Bankrott wurde aber nach Zahlung von 60 000 Euro eingestellt. Bei Vater, Sohn und Tochter Schlecker strich das Gericht kürzlich die lange Liste der Vorwürfe deutlich zusammen.

Im Umkehrschluss heißt das aber: Die restlichen Vorwürfe, die sich auf mutmaßliche Verschiebung von Vermögen im Jahr vor der Pleite beziehen, könnten für eine Verurteilung genügen. Im schlimmsten Fall für die Schleckers sogar für eine Gefängnisstrafe. Das wiederum könnte die Zahlung der vier Millionen Euro erklären.

In Paragraf 46 des Strafgesetzbuches heißt es, bei einer Verurteilung müsse das Gericht die Umstände, "die für und gegen den Täter sprechen", gegeneinander abwägen. Das gelte unter anderem für "sein Verhalten nach der Tat, besonders sein Bemühen, den Schaden wiedergutzumachen".
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schlecker-prozess-familie-schlecker-will-sich-vor-dem-gefaengnis-retten-1.3745593
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

tleary

Ist das nicht auch ziemlich billig? - Nichts darf in dieser Gesellschaft mehr gehasst werden, als der "gescheiterte Unternehmer", der sein Ausbeutungsgeschäft nicht "erfolgreich" betrieben hat (d.h. "seine" Untergebenen nicht effizient genug ausgebeutet hat)! - Wird über die Großunternehmer Quandt, Schwarz, Albrecht etc. und nicht zu vergessen die vielen tausend kleinen und mittleren Unternehmer, die als ERFOLGREICHE Ausbeuter ("Hidden Champions") genauso gerade jetzt in diesem Moment ihr ausbeuterisches Geschäft betreiben, genauso hasserfüllt geschrieben und diese kritisiert? Nein, sie werden von allen Seiten hofiert, mit Ehrfurcht über ihr "Lebenswerk" geschrieben, und (sofern sie dem Ruf folgen) in Talkshows eingeladen.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

ZitatStaatsanwaltschaft fordert drei Jahre Haft für Anton Schlecker



    Die Staatsanwaltschaft Stuttgart fordert drei Jahre Haft für den Gründer der Drogeriekette Schlecker.

    Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass Anton Schlecker schon lange vor dem Insolvenzantrag von der nicht mehr abzuwendenden Pleite wusste.

    Für Schleckers Kinder Lars und Meike fordert die Anklage ebenfalls Haftstrafen.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schlecker-staatsanwaltschaft-fordert-jahre-haft-fuer-anton-schlecker-1.3757167

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