Unruhige Krankenhäuser?

Begonnen von , 03:45:04 Di. 31.Dezember 2002

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Pink Panther

Streikwelle in Krankenhäusern und im Erziehungswesen und...

Spätestens seit dem - erfolgreichen - Streik der bonaerensischen Metrobeschäftigten zu Beginn des Jahres, entwickelt sich in Argentinien eine erneute Bewegung zur Verbesserung der Lebenslage - sowohl der Beschäftigten (nicht nur im öffentlichen Dienst) als auch der über 4 Millionen Erwerbslosen. Dabei kommt es keineswegs nur zu Zusammenstößen mit der Staatsmacht, sondern auch mit den regrierungstreuen oder - nahen Gewerkschaftsapparaten. Ein Überblick "Patagonien überall" von Mitte Juli 2005.
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Pink Panther

Südkorea: Streik in Krankenhäusern beendet
Nach vier Tagen haben am Samstag die rund 3.000 streikenden Krankenschwestern ihren Streik beendet. In einem Schlichterspruch waren die meisten ihrer Forderungen angenommen worden: Eine Lohnerhöhung zwischen 3 und 5 Prozent und die Reduzierung der Arbeitszeit am Samstag.
25.07.05
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Pink Panther

Protestwoche in hessischen Uni-Kliniken geplant
Am 1. August beginnt mit einem Ärztestreik in Frankfurt/Main und Marburg eine Protestwoche von Medizinern gegen die Verschlechterungen im deutschen Gesundheitswesen. Am 2. August schließen sich die Ärzte in der Uniklinik Gießen an und es findet eine gemeinsame Demonstration in Wiesbaden statt. Für Freitag, den 5. August, ist eine bundesweite Demonstration der Ärzte in Berlin geplant.
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ManOfConstantSorrow

Nach Angaben des Marburger Bundes haben heute mehr als 1.400 Ärzte an Universitätskliniken in Baden-Württemberg und Hessen mit einem mehrtägigen Streik begonnen. Die Ärzte wehren sich gegen die Verlängerung ihrer Arbeitszeiten auf 42 Stunden, Überstunden und Kürzungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld. In den kommenden Tagen werden sich auch Ärzte in anderen Kliniken beteiligen. In den Kliniken soll nur ein Notdienst arbeiten.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Spätlese

Wie beschrieben liefen ja jetzt diverse Warnstreiks in Krankenhäusern diverser Ballungszentren. Bundesweite Streikaktionen vorwiegend bei Krankenhausärzten sind in der Vorbereitung.
Hauptpunkte des Unmutes sind nach wie vor oftmals die wöchentlich 60-70 Arbeitsstunden von Assistenz- und Stationsärzten, die dennoch lediglich die vertraglichen 38,5 Stunden lt. Vertrag bezahlt bekommen, was in Deutschland netto im Regelfall 2000 - max. 2500 Euro ausmacht (was hier Bruttolöhnen von 3500-4000 Euro entspricht.)
Aus diesem Missstand resultiert schon heute, dass viele Krankenhausärzte aber auch Krankenhauspflegepersonal vorwiegend in die skandinavischen Länder und nach England abwandern, da hier die Arbeitsbedingungen besser geregelt sind und die Nettoverdienstmöglichkeiten in etwa den hiesigen Bruttogehältern entsprechen.
Das heutige Personal wird zahlenmäßig immer geringer und muss sich um immer mehr Patienten kümmern - Behandlungsfehler mehren sich. Etliche Klinikzentren mussten sogar auf Grund des Personalnotstandes schon auf pensionierte Ärzte (-70 Jahre) zurückgreifen bzw. diese interimsmäßig reaktivieren. Dies vor allem im Notarzt- und Notaufnahmebereich sowie in der Chirurgie.
Und der Patient?: Bekommt heute schon oft als Termin für eine Vor- bzw. Eingangsuntersuchung z. B. "in 2 Monaten" genannt. Wird z. B. eine stationäre Kiefer-OP erforderlich (die nicht lebensbedrohlich ist) oder muss z. B. eine Untersuchungsserie wegen Verdachts auf Multiple Sklerose durchgeführt werden addieren sich ab hier bis zum Krankenhaustermin nochmal 3-6 Monate.
Die Ärzte/Doktoren/ und natürlich auch das Pflegepersonal haben meine volle Unterstützung - das sind ja auch nur Menschen und keine Maschinen.
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Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

ManOfConstantSorrow

"40-Stunden-Woche? Ich lach mich tot"



@Spätlese
Als Patient hat man kaum Druckmittel etwas einzufordern. Mir ist übel geworden als Politiker der Presse gegenüber behaupteten, die Ärzte würden ihre Interessen auf Kosten der Patienten durchsetzen wollen. Das Gegenteil ist richtig.

In Italien gab es bei Arbeitskämpfen im Gesundheitswesen Unterstützungs-Kommitiees von Patienten, die Transparente aus Krankenzimmerfenster baumeln ließen oder sich mit hangemalten Schildern auf eine Bank im Klinikgarten setzten um solche (obigen) Medienbehauptungen lügen zu strafen.
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Troll

ZitatKlinikärzte wollen ab ins Ausland
Schlechte Arbeitsbedingungen und Tarifflucht der Länder machen Mediziner mobil

ZitatFür die Arbeitszeitregelungen haben wir ja inzwischen sogar ein gerichtlich einklagbares Recht. Ich bin mir darüber im Klaren, dass das nicht nächste Woche Montag alles umgesetzt wird. Wir sind jetzt seit fünf Jahren verhandlungsbereit, denn so lange ist das her, dass das erste Urteil zum europäischen Arbeitszeitgesetz in Luxemburg ergangen ist. Wir können uns doch nicht immer mit dem Totschlagsargument hinhalten lassen, es sei kein Geld da, und sehen gleichzeitig, dass sich weder unsere Arbeitgeber noch die Politik auch nur irgendwie bemühen, das Problem zu lösen.
ND

Leere staatskassen hindern die politik jedoch nicht daran subventionsgeschenke an großunternehmen zu verteilen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Spätlese

@ManOfConstantSorrow:
Zitat:
Als Patient hat man kaum Druckmittel etwas einzufordern. Mir ist übel geworden als Politiker der Presse gegenüber behaupteten, die Ärzte würden ihre Interessen auf Kosten der Patienten durchsetzen wollen. Das Gegenteil ist richtig.

=

Das sehe ich nicht anders. Ich könnte es jedoch voll verstehen und würde auch keine Kritik dagegen üben, wenn Ärzte und auch Pflegepersonal ihre Rechte flächendeckend einstreiken würden bzw. Dienst nach Vorschrift und Vertrag machen, dann staut es sich eben mal vor den Arztpraxen und in den Kliniken. (Notversorgung für lebensbedrohliche Akutfälle ist natürlich sicherzustellen.)

Wenn Ärzte ihre Interessen auf dem Rücken der Patienten austragen würden (so ein Müll kann eh nur aus den verlängerten Pressesprachrohren kommen), dann sähe es hier mit den Vorsorge-/Behandlungsstandards schon längst so aus wie z. B. in Großbritannien. (Da ist es z. B. üblich, dass sich am Morgen ab 5.00 Uhr beim Zahnarzt 200 Leute vor der Praxis anstellen und stauen, nur weil sie einen Behandlungstermin brauchen.).
>>>Oder siehe meine 65jährige Hausärztin (allgemeiner Arzt): Die findet seit 5 Jahren für ihre Praxis keinen Nachfolger - trotz riesigem Patientenstamm. Warum: Allgemeinmediziner erhalten ein miserables niedriges Budget von den Krankenkassen, niedrige Pauschalhonorare für hier zugelassene Behandlungen und müssen bald mehr Zeit für Papier- und Computerkram aufwänden als das sie Zeit für Behandlungen haben. Wenn die irgendwann mal schliesst, dann habe ich statt 1km 5km zum nächsten Allgemeinmediziner.

Staat und Krankenkassen tragen ihre Unzulänglichkeit auf dem Rücken der Patienten aus. Daran ändert auch BM Schmidt´s Aussage vor ein paar Monaten nichts: "Ich verstehe die Aufregung nicht, für Mediziner bestehen in Deutschland gute Verdienstmöglichkeiten". Lachhaft. Noch lachhafter was sich Staat und Krankenkassen im Rahmen der sog. Pflegeversicherung mit pflegebedürftigen Menschen erlauben. Aber das führt hier zu weit.

Meines Erachtens wird sich aber an der hiesigen Situation nichts ändern, bestimmt nicht asap. Man wird wieder endlos diskutieren, aber sich mit Händen und Füßen gegen ordentliche Bezahlung bzw. Einhaltung der Arbeitszeiten wehren.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Troll

Es trifft diesmal die ärzte die streiken, diffamierung von vorne bist hinten. Es zeigte sich bei sämtlichen streiks der letzten jahre, wie kann man nur in unserer mißerablen lage für angemessenen lohn bzw. angemessene arbeitszeit streiken.
Das ziel ist die solidarität mit den streikenden im keim zu ersticken und leider funktioniert es in den meisten fällen.
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Dieter Hildebrandt
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Zitat23.08.05
Arzthelferinnen und Ärzte protestierten in Hamburg
Gestern Mittag demonstrierten 2.000 Arzthelferinnen, Ärzte und Patienten in Hamburg auf dem Gänsemarkt gegen die Budgetkürzungen durch die Krankenkassen. 750 Stellen von Arzthelferinnen seien schon weggefallen. Insgesamt seien in Hamburg 2.000 Stellen von Arzthelferinnen gefährdet, weil die Ärzte Stellen streichen müssten, wenn die Budgets zusammengestrichen werden.

Zitat24. August 2005

MEDIZINER-PROTESTE

Ärzte kündigen neue Streikwelle an

Weil die Tarifgemeinschaft deutscher Länder bisher noch kein Angebot vorgelegt hat, richtet sich der Marburger Bund auf weitere Streiks ein. Die Mediziner hatten schon Anfang August gegen schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne protestiert.

spiegel-online
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ManOfConstantSorrow

Auch im Gesundheitswesen wird die Unfähigkeit oder Unwilligkeit der Gewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder wirklich zu vertreten zu einem offenkundigen Problem:

ZitatIm Streit um bessere Arbeitsbedingungen für die 146 000 angestellten und verbeamteten Krankenhausärzte haben die Mediziner ihre Tarifpartnerschaft mit der Gewerkschaft Verdi gekündigt. Dies bestätigte der Chef des Klinikärzteverbands Marburger Bund, Frank Ulrich Montgomery, dem Tagesspiegel am Sonntag. Schon am 15. September wollen die Mediziner in Stuttgart mit der Tarifgemeinschaft der deutschen Länder über einen arztspezifischen Tarifvertrag für Klinikärzte an den Universitäten verhandeln. ,,Das geht alleine sicher besser als mit Verdi", sagte Montgomery. Auslöser für den Bruch mit der Gewerkschaft waren die jüngsten Verhandlungen mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber. Diese habe ein Angebot gemacht, wonach ein 28-jähriger verheirateter Arzt über zehn Jahre ein Einkommensminus von fünf Prozent zu verkraften gehabt hätte. ,,Das haben wir abgelehnt", sagte Montgomery. Verdi hingegen habe ein ,,noch schlechteres Angebot akzeptiert – und da war für uns die Schmerzgrenze erreicht...
Berliner Tagesspiegel

Diesen Gewerkschaften nachzutrauern ist wohl kaum angbracht, doch nötig wäre es, jetzt brauchbare Alternativen aufzubauen, die auch in der Lage sind Kämpfe zu organisieren...
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Erstmals in der BRD Urabstimmung an Unikliniken



17.09.05: Nachdem am Dienstag, den 13.9., die Verhandlungsführer der vier Unikliniken in Baden-Württemberg zum zweiten Mal keinerlei neues Angebot unterbreiteten, brach die Gewerkschaft Ver.di die Verhandlungen ab und erklärte sie für gescheitert. Die Kliniken sind immerhin von der Forderung nach Arbeitszeitverlängerung auf eine 41-Stunden-Woche für alle (bisher 38,5) um eine Stunde auf eine 40-Stunden-Woche zurückgegangen. Allerdings planen sie umfassende Verschlechterungen auch im Manteltarifbereich. Warnstreiks und Proteste im Frühjahr und Sommer und der lautstarke Protest vor dem Verhandlungslokal in Stuttgart genügten nicht.

Damit steht zum ersten Mal in der Geschichte der BRD eine Urabstimmung - und je nach deren Ausgang - ein Streik an, der allein von den ca. 25.000 Beschäftigten der Unikliniken geführt werden muss. Denn im Gegensatz zu früher, wo der Öffentliche Dienst gemeinsam kämpfte, haben die kommunalen Arbeitgeber den neuen TVÖD (Tarifvertrag Öffentlicher Dienst) übernommen, die Länder aber weigern sich. Die Unikliniken sind aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausgestiegen und verhandeln nun extra. "Teile und Herrsche", das wird jetzt im Öffentlichen Dienst vorgeführt: Kommunale gegen Landesbedienstete, Kreiskrankenhäuser gegen Unikliniken, nichtwissenschaftliche Angestellte gegen Ärzte.
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17.09.05 Streik in Argentiniens Gesundheitswesen
Am Donnerstag organisierten Ärzte und Beschäftigte im staatlichen Gesundheitswesen einen landesweiten Streik. Sie verlangen Lohnerhöhungen, Vollzeitbeschäftigung, Abschaffung befristeter Verträge und Schluss mit der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Die Beschäftigten in privaten Gesundheitseinrichtungen fordern unter anderem eine Erhöhung der Gesundheitsausgaben.
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Kann in Krankenhäusern erfolgreich gestreikt werden? Nein, glauben die Arbeitgeber. Sie wiegen sich in Sicherheit vor einem Arbeitskampf und denken sie könnten in den Krankenhäusern die ohnehin harten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne immer weiter nach unten schrauben...

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Siebter Streiktag an den Unikliniken in Baden Württemberg - Es wollen mehr streiken, als zum Streik aufgerufen werden können

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ManOfConstantSorrow



Die vom Marburger Bund organisierten Warnstreiks und Ärzteproteste am 19.10.2005 waren ein Erfolg. In über 13 Städten haben rund 8.500 Ärztinnen und Ärzte gegen schlechte Arbeitsbedingungen und zu geringe Einkommen protestiert.
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ManOfConstantSorrow

4.11.05
Streik im Gesundheitswesen in Uruguay
Am Donnerstagmorgen begannen Ärzte, Pflegepersonal und Beschäftigte der staatlichen Verwaltung des Gesundheitswesens in Uruguay mit einem Streik. Sie verlangen Gehaltserhöhungen und mehr staatliche Mittel für die Gesundheitsversorgung, "um in der Lage zu sein, der ganzen Bevölkerung eine würdige Gesundheitsfürsorge anbieten zu können".
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Die Gewerkschaft Verdi hat die 25.000 Beschäftigten an den Uni-Kliniken Aachen Köln, Bonn, Düsseldorf, Essen und Münster für heute zu Warnstreiks aufgerufen. Am Uni-Klinikum Essen beteiligten sich 380 Beschäftigte, darunter auch mehrere Ärzte. Während des Warnstreiks wurde eine Demonstration über das Klinikums-Gelände durchgeführt. Ziel ist die Übernahme in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Seit 2001 besteht ein tarifloser Zustand. Das bedeutet für neu eingestellte Kolleginnen und Kollegen Gehaltskürzungen und eine 41-Stundenwoche.
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16.11.05 - Mitarbeiter der Göttinger Universitätsklinik streiken
Rund 600 Mitarbeiter der Göttinger Universitätsklinik sind am Vormittag in den Streik getreten.
Nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di demonstrieren sie unter anderem für eine Rückkehr zur 38,5-Stundenwoche und für den Erhalt des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes. Um die Patientenversorgung sicherzustellen, hat die Gewerkschaft mit der Klinikleitung eine Notdienstvereinbarung getroffen.


19.11.05 - Warnstreik im Uni-Klinikum Hamburg
Gestern streikten in Hamburg rund 500 Beschäftigte des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) für drei Stunden gegen einen Horrorkatalog von 20-prozentiger Lohnkürzung und Arbeitszeitverlängerung auf 42 Stunden. Das UKE ist das größte Krankenhaus in Hamburg. Für nächste Woche hat Verdi einen Warnstreik im Krankenhaus Eilbek angekündigt.
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ManOfConstantSorrow

Der Bundesrat will die Bereitschaftsdienste von Klinikärzten erst Ende 2006 in vollem Umfang als Arbeitszeit einstufen.
Die Länderkammer stimmte in Berlin einem Gesetzentwurf Bayerns zu, nach dem die Übergangsfrist um ein Jahr verlängert werden soll. Ursprünglich sollte sie Ende dieses Jahres ablaufen.
Die Bundesärztekammer kritisierte den Beschluss. Der Marburger Bund drohte im Falle seiner Umsetzung mit massiven Protestaktionen. Zudem kündigte der Verband im Tarifstreit mit den kommunalen Arbeitgebern Streiks der Mediziner in den Krankenhäusern an. Die Große Tarifkommission leitete eine Urabstimmung ein, wie ein Sprecher in Berlin mitteilte. Der Verband fordert 30 Prozent mehr Gehalt sowie eine flexiblere Handhabung der Arbeitszeiten. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberver- bände appellierte an den Marburger Bund, den Vertrag für den öffentlichen Dienst zu unterschreiben. - Etwa ein Drittel aller Krankenhäuser hat einen kommunalen Träger.

www.dradio.de/nachrichten 25. November 2005
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ManOfConstantSorrow

25.11.05: Über 500 Kollegen nahmen gestern an der Personalversammlung am Standort Süd der Charité teil. Besonders viele Arbeiter aus Betrieben und Technik und Kollegen aus dem OP-Bereich waren zu sehen. Die Techniker und Arbeiter fordern den Erhalt ihrer Arbeitsbedingungen und wehren sich gegen die Überleitung ihrer über 1.000 Arbeitsplätze in eine private GmbH. Die Personalversammlung fand statt in der Vorbereitung des Streiks der Ärzte der Charité, der am nächsten Montag beginnen soll. Bereits am 31. Oktober hatten ca. 1.200 Charité-Kollegen bei ihrer Demonstration zum "Roten Rathaus" deutlich gemacht, dass sie zu keinem Verzicht bereit sind.



So musste die Geschäftsführung um Ganten und Behrends ihren Plan aufgeben, im Rahmen der Übernahme des Tarifabschlusses (TVöD) mit einer Zusatzvereinbarung die Gehälter bis zu 20 Prozent zu kürzen. Auf der Betriebsversammlung versuchte die Geschäftsleitung nun mit einem Abfindungskonzept die kämpferische Richtung der Belegschaft zu brechen. Wer bis zum 31.12.05 "freiwillig" geht, soll je nach Beschäftigungszeit ausgezahlt werden. Hatten sie bisher immer gesagt "Lohnabbau oder Entlassungen", so mussten sie jetzt unfreiwillig zugeben, dass sie auf jeden Fall planen, 2.450 der bestehenden 15.000 Arbeitsplätze bis zum Jahr 2010 zu vernichten. Leider wurde dieses Abfindungskonzept von einigen Personalräten mitgetragen, die die Illusion haben, mit Zugeständnissen das Wohlwollen der Geschäftsleitung zu erkaufen.
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ManOfConstantSorrow

Sind Sie Millionär? Dann geht das
Folgende Sie nichts an!
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Inzwischen hat auch die Deutsche Öffentlichkeit lernen müssen, daß Streiks in Krankenhäusern durchaus möglich sind. Zur allgemeinen Information habe ich hier ein paar Meldungen aus einem Land, aus dem man hier selten etwas hört: Papua Neuguinea

ZitatKrankenschwesternstreik    

Provinz East New Britain: Mehr als 250 Pflegekräfte am Nonga Base Hospital und anderen staatlichen Gesundheitszentren veranstalteten einen Sit-in Streik. Es ging darum, daß bereits vereinbarte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen von der Regierung immer noch nicht umgesetzt worden sind. Im Juni streikten die Krankenschwestern landesweit. Daraufhin schlossen Regierung und Gewerkschaft einen verbesserten Vertrag ab. Die Regierung versprach, diesen bis 1. August umzusetzen.   

Quelle: The National, Post Courier, 1.10.05

ZitatKrankenschwestern    

Mehr als 300 Pflegekräfte des Nonga-Krankenhaus (Provinz East New Britain) traten in den Streik für die Absetzung der Krankenhausleitung (Geschäftsführer, Topmanager, Vorstand), der sie Mißmanagement vorwerfen. Am nächsten Tag erwirkte die Krankenhausleitung eine gerichtliche Zurück- zur Arbeit-Anordnung. Übers Wochenende nahmen tatsächlich viele der Streikenden die Arbeit wieder auf. Andere jedoch blieben im Streik.    

Quelle: Tha National. The Post Courier, 24.10.05

ZitatErneut Streik der Pflegekräfte    

Weil die bereits ausgehandelten Verbesserungen (u.a. Krankenversicherung, bessere Arbeitsbedingungen, Eingruppierung) noch immer nicht umgesetzt sind, sind die Pflegekräfte landesweit in Streik getreten. Dieser war nicht überall erfolgreich, aber in Port Moresby waren das General Hospital und die städtischen Kliniken so gut wie verlassen; Patienten wurden heimgeschickt. Etwa 800 beteiligten sich am Streik; auch in Lae streikten 100.

Quelle: The National, Post Courier, 20.12.05
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In Großbritannien mehren sich Proteste gegen verordnete Sparmaßnahmen in Krankenhäusern

Im Krankenhaus von Huddersfield fand sich eine Gruppe von Krankenwagenfahrern, Krankenschwestern, Pflegern und einigen Ärzten zusammen, um die Schließungen von Abteilungen zu verhindern. Eine erste Demonstration vor vier Wochen brachte 1000 Menschen auf die Straße. Am vergangenen Samstag kamen bereits 2000.

Zwar sind an der Kampagne viele Gewerkschafter aktiv beteiligt, die offizielle Gewerkschaftsbewegung hält sich aber auffallend zurück.


der ganze Artikel
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Belgien: Streik im Gesundheitswesen
Gestern streikten die Beschäftigten im belgischen Gesundheitswesen für 24 Stunden. Mit dem Streik soll die Regierung gezwungen werden, den im letzten Jahr vereinbarten Vertrag über eine bessere Ausstattung der öffentlichen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auch umzusetzen. In Brüssel demonstrierten mehrere Tausend Menschen, die Krankenhäuser arbeiteten nur mit Notbesetzung.

27.01.06
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06.02.06 – Urabstimmung über Streikmaßnahmen an NRW–Unikliniken
Ab heute morgen führt die Gewerkschaft Verdi an den nordrhein-westfälischen Unikliniken Bonn, Köln, Aachen, Düsseldorf, Essen und Münster Urabstimmungen durch. Verdi fordert für die 30.000 Beschäftigten den gleichen Tarifvertrag, wie er bereits seit Oktober 2005 an den kommunalen Krankenhäusern gilt. Dabei geht es darum, Arbeitsplätze zu erhalten und eine Verlängerung der Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Wochenstunden und die Senkung der Einkommen zu verhindern. ,,Pflegepersonal, Hauswirtschaft, Verwaltung und technisches Personal muss genauso bezahlt werden wie an kommunalen Krankenhäusern", so Verdi-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit, Sylvia Bühler.
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13 Krankenschwestern in dem australischen Gefängnis Hakea in Canning Vale traten in einen spontanen Streik, nachdem sie in einem liegen gelassenen Notizbuch eines Vorgesetzten seine Bemerkungen über sie gelesen hatten. Nur zwei wurden vorteilhaft beurteilt. Unter den Namenskürzeln der anderen standen Bemerkungen wie "faule Scheiße", "doppelgesichtig", "unverschämt", "ungehobelt", "unzuverlässig", "unprofessionell" oder "nicht hübsch". Drei Frauen verließen schnurstracks die Arbeit, die anderen schlossen sich an. Die Krankenschwestern trafen sich am Donnerstag, um Solidaritätsstreiks der Krankenschwestern in anderen Gefängnissen zu organisieren.
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classwar

Beim Stammtisch treffen sich Berufstätige aus dem Gesundheitswesen und aus
der Pflege,die die permanente Verschlechterung unserer Arbeitsbedingungen
und der Qualität unserer Arbeit für die von uns betreuten Menschen und
Patienten nicht länger tatenlos hinnehmen wollen.

Wenn du mit uns gemeinsam nach Möglichkeiten suchen willst,unsere und die
Situation der von uns betreuten Menschen und Patienten durch
Beteiligung,Organisation oder Unterstützung direkter Aktionen zu
verbessern,dann freuen wir uns,wenn du beim nächsten Stammtisch dabei
bist.
Gemeinsam können wir etwas bewegen!

Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat
jeweils ab 19.00 h
Treffpunkt: Café Walden, Hinterzimmer
Choriner Straße 35, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg
U2: Eberswalder Straße

Kontakt: faub41(a)fau.org

Unterstützt vom:Allgemeinen Syndikat der Freien ArbeiterInnen Union Berlin
[//www.fau.org ]

Nicht klagen -Nicht klagen - kämpfen!

Heiko1961

Da meine Frau schon seit ein par Wochen leider in der Klinik liegt,
kann ich mich auch oft mit dem Pflegepersonal unterhalten.
Da bei uns auch die Kliniken privatisiert wurden, muss das Pflegepersonal einige Einschnitte hinnehmen.
Wenn die neuen Tarifverträge durchgehen, müssen sie für ca. 450 € netto weniger, arbeiten.
Hinzu kommt, Überstunden für lau, kein Weihnachts- und. Urlaubsgeld und Stellenabbau.
Ein Pfleger erzählte mir, dass er 16 Tage am Stück in Schichtbetrieb gearbeitet hat. Jetzt hat er zwei Tage frei. Der Patient muss darunter leiden. :(
Mein Flyer finden dort großen Zuspruch.

Wo soll das noch hinführen? Wir brauchen einen Volksaufstand.
Michel wach auf!!!  X( X(

Heiko  :rolleyes:

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